Dn„Su n•: Tellung“ er or n echentlich sechs mol. Bezugspreis wöchentlich es Pfennig, Einzeinummer 10 Pfg. Druck u. Verlag von C. Tla#s, Schwerte(Nuhr), ostschechkonten: Dortmund 2852 und Hannoses 21 Geschältsstelle Große Marktstr. 3—8 Verantwortlich für den Ame gente! H. Linner, Schwerte, Jernrvf 2770
Verbunden mit: Schwerter Tageblatt und Anzeiger Schwerter Volkszeitung Schwerter Volksblatt
Westhofener Zeitung Aplerbecker Zeitung Langscheder Zeitung Holzwickeder Zeitung
Anzeigenpreite für die secheg spolt. mmiet.## Dfg.,
Vereins= und amtliche Anzeigen 4 Pfg., Reklamezeile 20 Pf: In teleson. aufgegedene Inserate uderehmen wir keine Gewähr. Bei unvor hergesehn. Betriedeitörungen, hervorgerusen durch bödere Gewalten, übernehmen wir keinertei Gewäbe für pünktliches Erscheinen der Zeitung u. kann auch keinerlei Anspruch auf Schadenersatz oder Nachlieserung erhoden werden
Frunike ufr Amwort
Freitag abend wurde die am vergangenen Montag in London überreichte französische Antwortnote auf das englische Memorandum zur Abrüstungsfrage veröffentlicht. Die französische Note bringt im allgemeinen nichts Neues, als was schon im Laufe der Woche aus ihr bekannt geworden und was bisher über den ablehnenden französischen Standpunkt in der Abrüstungsfrage
bekannt ist.„„ 444au1. 45
Die französische Regierung betont in ihrer Note nochmals, daß sie sich nur schwer entschließen könne, zuzulassen, daß Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund Deutschland neue Rechte verschaffen und für Frankreich neue Opfer herbeiführen würde, unter denen Frankreichs Landesverteidigung leiden könnte.
Frankreich könne weder verstehen noch zugeben, daß die übertriebenen Aufrüstungsansprüche, die von einer Seite erhoben werden, als Begründung dafür dienen könnten, von anderen Mächten Rüstungsverminderungen zu verlangen, die dem Interesse ihrer Sicherheit zuwiderlaufen. Die französische Regierung hält sich verpflichtet, zu der Forderung der deutschen Regierung, ihre Armee unverzüglich und ohne vorhergehende
Entschiessene=Carchfutrutts
Der Reichersferm
Berliner Besprechung sämtlicher Ministerpräsidenten und Innenminister Reichsminister Dr. Frick über die Reichsreform
Armee unverzüglich und ohne
Prüfung des gegenwartigen Standes dieses Heeres auf eine Zahl von 300000 Mann(mit dem entsprechenden Material) bringen zu können, die entscheidendsten Vorbehalte zu machen. Würde diese Forderung angenommen, so hätte dies zur Folge, daß die Grundsätze der Völkerbundssatzung und der auf dieser beruhenden Abrüstungskonferenz verleugnet und zunichte gemacht würden.
Die französische Note kommt dann im Zusammenhang mit der Frage der militärähnlichen Verbände auf die Frage der Kontrolle und Durchführungsgarantien zu sprechen, wobei sie u. a. betont, daß die Signatarmächte anerkennen müßten, daß sie strikt verpflichtet seien, gegen eine durch die Kontrolle aufgedeckte Vertragsverletzung unverzüglich mit allen als unerläßlich angesehenen Mitteln des Drucks vorzugehen, wobei das Ausmaß der Sanktionen der Schwere der Vertragsverletzung anzupassen wäre.
Diese Solidarität müßte sich umso stärker auswirken, wenn die Vertragsverletzung zum Angriff ausarten würde. Frankreich setzt nach wie vor sein Vertrauen in die Garantien, die der Locarno=Vertrag festgestellt hat.
Zum Schluß griff Frankreich wieder auf den Völkerbund zurück und betont: Deutschland könnte keine bessere Garantie für das Gleichgewicht der Mächte geben, als seine frei von allem Zwang erfolgende Rückkehr in die Staatengemeinschaft, in die es aufgenommen worden ist. Die Regierung der Republik kann keinen Vorschlag annehmen, der die Abrüstung Frankreichs verschärfen würde, indem er gleichzeitig Deutschland eine sofortige und schwer zu begrenzende Legalisierung einer Aufrüstung zue billigt, die es schon jetzt unter Verletzung der Verträge durchführt.
*
72jährige Frau zu Kerker verurteilt, weil ihr Reffe vom Leben in der westfälischen SA. schrieb Die 72jährige Anastasia Zidek aus Schepankowitz(Tschechoslowakei) hatte sich vor einem tschechoslowakischen Gericht wegen eines„Verbrechens“ gegen§ 12 des Schutzgesetzes der Republik zu verantworten. Auf einen Stock gestützt, wankte cie alte Frau zur Anklagebank. Der Briefwechsel mit ihrem Reffen, der in Westfalen der SA. angehört, bildete die Grundlage der Anklage. Wegen Unterlassung der vorgeschriebenen Anzeige wurde das alte Mütterlein nach Beratung zu einem Monat Kerker und 1000 Kronen= Geldstrafe oder zu weiteren zehn Tagen Kerker verurteilt. Die Schilderungen des Lebens in der 8A. waren der Greisin zum Verhängnis geworden.
Unter dem Vorsitz des Reichsinnenministers Dr. Frick fand am Freitag im Reichsministerium des Innern eine Besprechung sämtlicher Ministerpräsidenten und Innenminister der deutschen Länder statt.
Reichsminister Dr. Frick führte einleitend aus, daß die Durchführung der mit dem Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 eingeleiteten Reichsreform die größte Aufgabe unserer Zeit sei. Die Herstellung der Einheit des Reiches sei eine geschichtliche Aufgabe, wie sie in Jahrtausenden nur einmal an die Nation gestellt werde. Eine Ueberstürzung der Reform sei weder nötig noch beabsichtigt; der Neuaufbau des Reiches werde aber nach dem unerschütterlichen Willen des Führers mit der gleichen Entschlossenheit durchgeführt werden, mit der schon in der kurzen Zeit der nationalsozialistischen Führung des Reiches zahlreiche Maßnahmen getroffen wurden, deren Verwirklichung sich der Führer zum Ziele gesetzt hatte. Persönliche Interessen dürften bei einem Werk von so gigantischem Ausmaß keine Rolle spielen. Im übrigen werde bei der Neugliederung auf die Interessen der Wirtschaft gebührende Rücksicht genommen werden. Im aus
drücklichen Einverständnis mit dem Führer gab Reichsminister Dr. Frick bekannt, daß für die Beamtenschaft der Länder auf Grund der bevorstehenden Neuordnung des Reiches kein Anlaß zur Beunruhigung bestehe.
Besondere Bedeutung legte Reichsminister Dr. Frick der im Zuge der Neuordnung liegenden Stärkung der Autorität der Reichsregierung bei, die sich im Verhältnis zwischen Reich und Ländern schon als Folge des Wegfalls sachlicher Gegensätze und wegen der Gemeinsamkeit des großen Zieles ergebe.
Weiter machte der Minister im besonderen Auftrage des Führers grundsätzliche Ausführungen über die Zusammenarbeit von Partei und Staat und über die unbedingte Wahrung der Staatsautorität. Nach einer Ansprache, an der sich insbesondere die Ministerpräsidenten von Preußen und Bayern beteiligten und in der alle Teilnehmer sich einmütig hinter die vom Vorsitzenden aufgezeigten Ziele des Führers stellten, forderte Reichsminister Dr. Frick die versammelten Ministerpräsidenten und Minister auf, ihre Kraft freudig in den Dienst der großen gemeinsamen Aufgabe zu stellen und schloß die Besorechung mit einem Heil auf den Führer.
Wichlige Geichrrurden
Neue Gesetze von der Reichsregierung verabschiedet
Die Reichsregierung hat in ihrer Sitzung am Freitag wieder eine Reihe wichtiger neuer Gesetze beschlossen und verabschiedet. Unter diesen Gesetzen befindet sich ein Gesetz über die Kontrolle der Finanzgebarung juristischer Personen des öffentlichen Rechts und ähnlicher Verbände und Organisationen, ein Gesetz über die Erhebung von Spenden, die in Zukunft stets der Genehmigung des Stellvertreters des Führers im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminister bedarf, ein Gesetz über die Abgabe zur Arbeitslosenhilf wesentliche Beschränkungen, in verschiedenen Fällen auch Befreiungen bringt usw.
Bestrafung
rücfichteidser Reuftfahrer
Eine Anweisung des preußischen Justizministers
In der letzten Zeit ereigneten sich wiederholt Kraftwagenunfälle, bei denen rücksichtslose Fahrer in Arbeiter= oder Marschkolonnen hineinfuhren und schwere Schäden anrichteten. Es handelte sich regelmäßig um solche Fahrer, die— häufig in angetrunkenem Zustande— von irgendwelchen Vergnügungen kamen und durch groben Leichtsinn das Leben hart arbeitender Volksgenossen vernichteten oder ihre Gesundheit schwer schädigten. Die Strafen für derartige Rücksichtslosigkeiten standen vielfach in keinem erträglichen Verhältnis zu dem großen Leichtsinn der Täter und zu den schweren Folgen ihres Verhaltens. Besonderes Aufsehen er
regte es, daß ein Autofahrer, gegen den Untersuchungshaft verhängt worden war, nach Zahlung einer Sicherheit mit der Untersuchungshaft verschont wurde..6
Der preußische Justizminister nerrl hat vaher die Staatsanwaltschaften angewiesen, derartige Straftaten rücksichtslos aufzuklären, für die Verhaftung der Täter und die schnelle Durchführung des Verfahrens zu sorgen und strenge Strafen zu beantragen, die der Leichtfertigkeit der Fahrer und den schweren Folgen der Tat entsprechen und geeignet sind, Gleichgesinnte abzuschrecken und dem verletzten Volksempfinden Sühne zu verschaffen.
Die Mutter geschossen
Geistig Minderwertiger schießt auf seine Mutter und tötet sich selbst
Der geistig minderwertige Sohn der Familie Mews in Schlönwitz(Kreis Schivelbein) legte beim Hantieren mit einem Tesching vorsätzlich zielend auf seine Mutter an, feuerte einen Schuß ab und verletzte die unglückliche Frau schwer. Nach der Bluttat lud der junge Mensch den Tesching abermals und tötete selbst durch einen Schuß. Die Mutter schwebt in Lebensgefahr.
Zwei Tote einer Liebestragödie
In einem Hause der Eckernförder Allee in Kiel spielte sich eine Liebestragödie ab, die zwei Menschenleben forderte. Der verheiratete Injenieur P. erschoß dort in ihrer Wohnung die Witwe D. und tötete sich dann selbst.
In der Gefängniszelle erhängt
Selbstmord eines Angeklagten
In einem Brandstifterprozeß gegen die Brüder Barske aus Redewitz(Kreis Deutschkrone), in dem bereits seit Tagen in Neustettin verhandelt wird, wurde in der Gerichtssitzung bekannt, daß sich der Angeklagte Fritz Barske in der Nacht in seiner Zelle mit einem Bindfaden erhängt habe, den er aus der Matratze herausgerissen abe.
Rewherie Trourwahem Schlauftseir
Neue schwere Nusschreitungen der streikenden Autodroschkenchauffeure— Kommunisten als Hintermänner
Kasse-Akten sind dauernd aufzubewahren
Die Bedeutung der Rassenfrage im neuen Deutschland kommt, wie das BD3.=Büro meldet auch in einem Erlaß des bayrischen Justizministers zum Ausdruck, wonach Aktenstücke aus der Justizverwaltung, die für die Familien= und Nassenforschung von Interesse sein könnten, dauernd von der sonst üblichen Ausscheidung nicht mehr henötigter Akten auszuschließen sind.
Auch am Donnerstag kam es in Newyork zu schweren Ausschreitungen der streikenden Autodroschkenchauffeure. Etwa 500 Streikende veranstalteten einen Demonstrationszug, der sich über den unteren Broadway nach Cityhall bewegte. Polizeibeamte, die den Zug auflösen wollten, wurden tätlich angegriffen und zurückgetrieben. Die Streikenden zerstörten etwa 50 Autodroschken, deren Chauffeure sich dem Streik nicht angeschlossen hatten. Zum Teil wurden die Wagen auch in Brand gesteckt. Die arbeitswilligen Chauffeure wurden so mißhandelt, daß sie blutüberströmt und bewußtlos zu Boden stürzten. Der Verkehr auf dem Broadway ruht fast völlig.
Andere Abteilungen Streikender zogen nach Times Square und zu den Zentralbahnhöfen, um im Theaterviertel den nach Schluß der Vorstellungen stark einsetzenden Verkehr lahmzulegen. Die von den Streikenden durchzogenen Straßen ähnelten Schlachtfeldern.
Die Newyorker Morgenblätter beschäftigen sich sehr ausführlich mit den Ausschreitungen.„Newyork Ameriean“ spricht von Zuständen, wie sie in Newyork seit Jahren nicht vorgekommen seien.
Zwei führende Droschkengesellschaften richten in der„Newyork Times“ einen Offenen Brief, der eine ganze Seite füllt, an den Bürgermeister Laguardia, der bekanntlich vor kurzem sich eingehend mit angeblichen Mißständen in anderen Ländern befaßt hat. Der Brief zählt die Ausschreitungen der letzten Tage auf, die sich nicht nur auf die Droschken, deren Lenker und Insassen beschränkt hätten, sondern auch Zerstörungen von Privatkraftwagen, Ueberfälle auf Fußgänger usw. mit sich gebracht hätten. Hinter diesen Gewalttaten stehe erwiesenermaßen die kommunistische Partei, was schon daraus deutlich werde, daß der amerikanische Gewerkschaftsbund den Streikausschuß der Drosch= kenführer nicht anerkenne.
Ein neuer Versuch der Streikenden, in der Nacht zum Freitag die Ausschreitungen fortzusetzen, veranlaßte die Polizei zu schärferem Durchgreifen. Einige Dutzend mit Kriminalpolizei besetzte Droschken fuhren durch die Straßen und verhafteten die Angreifer. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen.
Wie gemeldet wird, haben die Bergarbeiter des Appalachischen Weichkohlengebietes für Anfang April mit der Arbeitsniederlegung gedroht.
Raubmörder zum Tode verurteilt
Das Schwurgericht in Oels verurteilte den Joseph Knospe aus Gimmel(Kreis Oels) wegen Raubmordes zum Tode. Sein Mittäter, der Adolf Wollny aus Schönau(Kreis Oels), wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Beide waren in der Nacht zum 15. November 1932 in das Geschäft der Kolonialwarenhändlerin Else Weinert in Freyhan(Kreis Militsch) eingedrungen. Als die Ladeninhaberin sie dabei überraschte, wurde sie von Knospe mit Faustschlägen bearbeitet, so daß die Frau bald darauf starb.
Explosion in einem Chicagoer * Kabarett
In einem Kabarett neben dem Hotel„Embassy“ erfolgte eine Explosion, durch die sieben Personen verletzt und ein Schaden von 75 000 Dollar angerichtet wurde. Die Gäste des Hotels flüchteten Hals über Kopf durch das raucherfüllte stellenweise brennende Gebäude. Ob es sich um eine Gasexplosion oder um eine Bombenexplosion handelte, steht bisher noch nicht fest.
Autobus fuhr in den Straßengraben
Schwerer Autobusunfall bei Komotau
Unweit von Komotau fuhr am Freitag ein Autobus, der mit 28 Personen besetzt war, auf der abschüssigen Straße in den Straßengraben. Die meisten Insassen sprangen aus den Wagenfenstern. 14 Personen erlitten leichte, vier schwerere Verletzungen. Ein Inspektor der Grenzwache und die Frau eines Wachbeamten wurden getötet. Das Unglück ist auf Versagen der Dremsen zurückzuführen.