Nr. 241.(1. Blatt.): Donnerstag, den 16. Oktober 1913.
etten
45. Jahrgang.
genr de 1868(Neueste Nachrichten.)
in Stadt und Amt Watenscheid,
Gevinghausen, Westenfeld, Höntrop, Eppendorf, Munscheid, Eiberg, Freisenbruch u. a.
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Wetteraussichten.
Wetter für Freitag:
Noch unbeständig, strichweise Regen, kühl.
Stadt, Amt und Kreis.
Wattenscheid, 16. Okt.
Literarisches.
* Die überaus beifällige Aufnahme der 12 ersten Bände der„Bibliothek wertvoller Novellen und Erzählungen“ hat den Gymnasialdirektor Professor Dr. Hellinghaus und den Herder schen Verlag in Freiburg ermutigt, die Sammlung fortzusetzen. So liegen denn in demselben schmucken Gewande und bei demselben bescheidenen Preise(geb. je Mk. 2,50) 3 weitere Bände vor, die sich den vorausgegangenen in jeder Beziehung auf das würdigste anreihen. Bd. 13 beginnt mit einer der besten Novellen Th. Mügges„Am Malanger Fjord“, in welcher die schwere Schuld und Sühne eines hohen Beamten des großartigen, prächtig geschilderten skandinavischen Nordens zur fesselnden Darstellung gelangt. In den sonnigen Orient führt die reizende Novelle des berühmten Kunsthistorikers Th. Kugler„Die Incantada“, in der die gefahrvollen Abenteuer zweier Kunstforscher spannend erzählt werden. In der echt realistischen, düsteren Novelle„Rolof der Rekrut“ von E. Höfer treten uns die tragischen Schicksale eines preußischen Deserteurs aus der Zeit Napoleons entgegen. Die anmutige Rittergeschichte„Die Rose“ von Fouqué bildet ein würdiges Seitenstück zu des Verfassers „Undine“(im 2. Band der Novellenbibliothek).— Die preisgekrönte sagenhafte Novelle F. Freiligraths „Der Eggesterstein“(Externstein, im Teutoburger Wald) endlich, die einzige Erzählung des Dichters in ungebundener Rede, ist so wertvoll, daß sie uns bedauern läßt, daß er ihr keine andere hat folgen lassen.— Bd. 14 bringt zunächst eine der berühmtesten Dorfgeschichten aus dem bayerischen Hochlande,„Die Zuwiderwurzen“ des bekannten bayerischen Novellisten Hermann v Schmid, die gleich nach ihrem Erscheinen einen solchen Anklang fand, daß sie der Verfasser später mit größtem Erfolge dramatisiert hat. Daran schließt sich die durch psychologische Feinheit ausgezeichnete, spannende Kriminalnovelle„Der Kaliber“ des Rechtsanwalts und Schicksalsdramatikers Adolf Müllner, ferner eine— weil weder in den „Studien“ noch in den„Bunten Steinen“ enthalten— fast unbekannte Meistererzählung A. Stifters:„Der Kuß von Sentze“ und endlich die auf dem Hintergrunde der französischen Revolution sich abspielende, überaus stimmungsvolle Rokoko=Novelle„Das Schloß im Gebirge" des bekannten böhmischen Dichters Moritz Hartmann.— Bd. 15 bringt zunächst eine der beliebtesten Dorfgeschichten des oberfränkischen Novellisten H. Schaumberger:„Vater und Sohn“, sodann die schönste der drei berühmten Shakespeare=Novellen L. Tiecks:„Das Fest zu Kenelworth“, ferner die auf einer altböhmischen Volkssage beruhende düstere Erzählung Th. Körners:„Hans Heilings Felsen“, durch die H. Marschner zu seiner berühmten Oper „Hans Heiling“ angeregt wurde, und zum Schluß eine ergreifende Erzählung aus der bayerischen Alpenwelt: „Der Juchschrei“, von I. F. Lentner. So sind auch in diesen drei Bänden wiederum die verschiedensten Stoffe, Stimmungen und Gattungen durch wahre Meisterwerke der Novellistik vertreten. Nicht weniger als zehn Erzähler begegnen uns hier zum erstenmal, während die drei andern uns schon aus den früheren Bänden bekannt sind. Direktor Professor Dr. Hellinghaus hat hier eine ungemein feinsinnige und treffliche Auswahl bester Werke getroffen, die jedem Familiengliede als Schutzwehr gegen die Schundliteratur zum Lesen übergeben werden sollten. Das großangelegte Werk seiner„Bibliothek wertvoller Novellen und Erzählungen“ ist über ganz Deutschland verbreitet und findet in diesen neuen Bänden eine schätzens= und empfehlenswerte Frortsetzung. Auch in unserer städt. Volksbibliothek sind die Ausgaben zu erlangen. Sie gehören aber auch in jede Privatbibliothek selbst kleineren Umfangs. Besonders bildend sind auch die jedem Bande vorausgeschickten Einleitungen und grundlegenden Bemerkungen des Herausgebers. Die uns vom Herder'schen Verlag übermittelten Bände zeichnen sich durch gute, geschmackvolle Auszeichnung und mustergiltigen Druck aus.„Herders deutsche Klassiker für Schule und Haus“, herausgegeben von Professor Dr. Otto Hellinghaus, umfassen 2 eng zusammengehörige Sammlungen: die„Bibliothek deutscher Klassiker“ und die„Bibliothek wertvoller Novellen und Erzählungen" und enthalten nahezu 100 bedeutende Dichter in ihren besten Schöpfungen. 24 Bände, schön in Leinwand gebunden, kosten 66 Mk., dazu ein geschmackvolles, solides Wandregal in Nußbaum(einschl. Kiste) Mk. Die Blätter für das Gymnasialschulwesen „Die deutschen Klassiker, wie sie von Hellinghaus bearbeitet sind, stellen eine im höchzen Sinne wahrhaft volkstümliche Ausgabe dar; sie vermitteln die ganze Formschönheit, Kraft und Gedan
Karte zum Weifenstreit um Braunschweig und Hannover.
Da durch das erneute Vorgehen der Welfenpartei und durch das ablehnende Verhalten des cumberländischen Hofes der alte Streit um Hannover neu entfacht ist, dürfte unsern Lesern eine kartographische Uebersicht der beiden vielgenannten Länder willkommen sein. Während in Regierungskreisen kein Mensch an eine Loslösung Hannovers von Preußen denkt, steht bekanntlich der Thronbesteigung der Cumber
länder in Braunschweig nach einer Loyalitätserklärung nichts im Wege. Das Herzogtum Braunschweig umfaßt ein Areal von 3672 gkm. und hat eine Einwohnerzahl von 494 339 Köpfen; auf 1 gkm. kamen 1910: 134,6 und 1871: 84,5 Einwohner. Die Provinz Hannover hat einen Flächeninhalt von 39 509,4 gkm. und zählt 2942 436 Einwohner.
kenfülle der großen Dichter durch eine feinsinnige, verständnisvolle Darbietung des Besten. Die ganze Sammlung ist wohlüberlegt und sehr sorgfältig zusammengestellt. Auf den besten Quellen und Hilfsmitteln, die übrigens eigens verzeichnet werden, beruhen die vom Herausgeber gelieferten Darstellungen des Lebens und der Schriften der einzelnen Autoren sowie die Sondereinleitungen zu ihren in die Sammlung aufgenommenen Werken. Die äußere Ausstattung der Bände ist eine durchaus würdige und geschmackvelle, der Preis ein sehr niedriger.“ Die Neue Westdeutsche Lehrerzeitung, Elberfeld, schreibt:„Hier ist mit Geschmack und Umsicht vom Besten das Beste gewählt worden.“ Das sind maßgebliche Urteile, denen wir uns nach Prüfung der Bände nur freudig und aufrichtig anschließen können.
Hoher Besuch in Wattenscheid.
* Die Vaterländischen Frauenvereine von Stadt und Amt Wattenscheid hatten die hohe Ehre, in den gestern stattgefundenen Mutterberatungsstunden Ihre Exzellenz Frau Staatsminister Holle und Frau Landeshauptmann Hammerschmidt aus Münster begrüßen zu können. Die Damen, welche von Frau Kommerzienrat Burgers aus Gelsenkirchen, der Vorsitzenden des Kreisverbandes der Vaterländischen Frauenvereine und Frau Polizeipräsident Landrat Dr. zur Nieden begleitet wurden, trafen kurz vor 3 Uhr im Automobil, von Gelsenkirchen kommend, bei der Gertrudisschule in der Vorstadtstraße hierselbst ein, wo die Mutterberatungsstelle für die Stadt Wattenscheid eingerichtet ist. Anstelle der verreisten Vorsitzenden des Vaterländ. Frauenvereins für Stadt Wattenscheid, Frau Bürgermeister Wibberding begrüßte die 2. Vorsitzende, Frau Pfarrer Engelbert die Damen und stellte die anwesenden Vorstandsdamen, Frl. Lehrerin Brost und Frau Kaufmann N. Röttgen sowie den Arzt der Beratungsstelle Dr. Bonnin vor. Die Damen wohnten über ½ Stunde der Beratung bei und hatten bei ihrer Verabschiedung nur Worte höchsten Lobes über das Gesehene und die mustergültigen Einrichtungen. Von hier aus begaben sich die Herrschaften zum Amte Wattenschei d, wo im Amtshause die von dem Vaterländischen Frauenverein des Amtes Wattenscheid ins Leben gerufene Mutterbratung für Westenfeld stattfindet. Sie wurden hier von Frau Amtmann Emisch, der Vorsitzenden des Vaterländischen Frauenvereins für das Amt Wattenscheid, an der Spitze der zur Mutterberatungs
stelle Westenfeld gehörenden Vorstandsdamen empfangen und in herzlichster Weise begrüßt. Hier verblieben die Damen gar eine Stunde und folgten mit sichtlichem Interesse der durch Dr. Barbrock ausgeübten Mutterberatung. Auch hier sprachen sie ihre uneingeschränkte Anerkennung über alles aus. Die Damen begaben sich später nach Gelsenkirchen zurück. Die Vaterländ. Frauenvereine von Stadt und Amt Wattenscheid dürfen die gestern von berufener Seite erfolgte Anerkennung mit berechtigter Genugtuung als einen schönen Erfolg ihrer raftlosen Bemühungen auf dem Gebieten der Säuglingsfürsorge betrachten.
Verband evangelischer Arbeitervereine.
* Die neuen Satzungen der Sterbekasse des rheinisch=westfälischen Verbandes evang. Arbeitervereine sind nunmehr von der Königl. Regierung zu Arnsberg genehmigt worden; sie treten am 1. Januar 1914 in Kraft. Die Sterbekasse weist auch in diesem Jahr eine günstige Entwicklung auf. Bisher sind 15 neue Zahlstellen mit beträchtlicher Mitgliederzahl neu errichtet worden, eine Reihe weiterer Zahlstellen wird in allernächster Zeit ins Leben gerusen
Bergmannstod.
* Der 25 Jahre alte ledige Bergmann Heinr. Ostwald jr., wohnhaft in Hamme, Untere Haidestraße 43, stürzte heute morgen gegen 4 Uhr auf der Zeche Carolinenglück den 65 Meter hohen Stapel herunter und schlug mit dem Kopfe auf den Bremsberg auf. Oftwald war gräßlich verstümmelt und war sofort tot.
Fußartillerie=Regiment Nr. 7.
* Ueber 150 ehemalige Angehörige des Westfäl. Fußartillerie=Regiments Nr. 7 in Köln, das im nächsten Jahre das Fest seines 50jährigen Bestehens feiert, hatten am Sonntag zu Hagen eine Zusammenkunft. Kaufmann Ernst Moll(Hagen) hieß die auswärtigen Gäste im Namen der Hagener Kameraden herzlichst willkommen. Alsdann eröffnete und leitete der Vorsitzende der Kölner Jubiläums=Kommission, Kamerad Georg Schmidt die Beratungen. Kamerad Architekt Herkenrath(Köln) brachte das Kaiserhoch aus und berichtete über die wegen des Jubelfestes bisher mit dem Regiment geführten Verhandlungen. Die bis jetzt vom Regiment aufgestellte Festordnung fand den einstimmigen Beifall der Versammlung. In kurzen aber markigen gen trug Kamerad Gymnasial=Oberlehrer Geller ausKölnNippes die Geschichte des Regiments vor und erwähnte insbesondere die Verdienste einzelner Kameraden in den Feldzügen 1864, 66, 70=71. Im Laufe der weiteren Verhandlungen wurde dem Wunsche Ausdruck gegeben.