Nr. 153.

(2. Blatt.)

Samstag, den 5. Juli 1913.

45. Jahrgang!

AVrenscherder=Zer

(Geuena, Auzeigen gegründet 1868

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Brindejoncs Europaflug.

Mit zäher Energie und einer bewundernswerten Ausdauer hat der Flieger Brindejonc am Mittwoch die letzte Etappe seines großen europäischen Rundflugs be­endet. Nachmittags 4.20 Uhr ist er wieder in seiner Heimat angelangt, die er am 11. Juni auf dem Lust­wege verlassen hatte. Inzwischen hat er auf seiner Ma­schine, einem kleinen Morane=Saulier=Eindecker mit Gno­me=Motor, ein gutes Stück Europa durchflogen und eine Leistung vollbracht, die auch den kühlsten Zweifler zur Bewunderung zwingen muß. Man darf wohl sagen, daß dieser Flug die 1. große Zuverlässigkeits=Leistung war, die von einem und demselben Flieger mit einer und derselben Flugmaschine vollbrachtworden ist. Eigent­lich muß man 2 Zuverlässigkeitspreise zuerkennen: den einen der Maschine, den 2. ihrem Lenker. Denn man hat nicht gehört, daß der leicht gezimmerte Apparat, den Brindejonc auf der welten Reise benützte, auch nur ein einziges Mal versagt hätte, obgleich der Franzose Sturm und Wetter nicht gescheut hat. Die Ausdauer u. die Energie, mit der Brindejonc seinem Ziel zustrebte, um es zu erreichen, stempeln seinen europäischen Rund­flug zu einer aviatischen Tat allererster Ordnung. In Kürze wiederholen wir die einzelnen Etappen des Flie­Am 11. Juni, am Tage, an dem die Sachsen nach Wien flog, verließ Brindejonc Paris, um, wie er sich vorgenommen hatte, an einem Tage nach Berlin und, wenn möglich, noch weiter zu fliegen. Das Wetter war schlecht, und als der Franzose, nach einer Zwischen=Lan­dung in Wanne, Johannisthal erreicht hatte, herrschte ein solcher Sturm, daß niemand glaubte, die Maschine werde heil zur Erde kommen. Mit dem Wind im Rük­ken hatte Brindejonc auf der Etappe Wanne=Berlin eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 200 Kilome­tern erreicht, und die ganze Strecke Paris=Berlin et­wa 910 Kilometer Luftlinie in 5 Stunden durchmes­sen. Trotz der ungeheuren Anstrengung, die der Sturm­flug mit sich brachte, gönnte sich Brindejonc nur einige Stunden Ruhe. Kurz nach 12 Uhr war er in Johan­nisthal gelandet, um 3,30 Uhr saß er bereits wieder auf seiner Maschine er startete bei Sturmwind u. kurz nach 7 Uhr landete er in Warschau, nachdem er un­terwegs Posen überflogen hatte. Da Warschau etwa 520 Kilometer von Berlin entfernt liegt, so beträgt die Di­stanz, die Brindejonc an jenem Tage zurücklegte, nahe­zu 1500 Kilometer, die größte Entfernung, die ein Flie­ger bisher an einem Tage überwunden hat. In War­schau machte der Franzose Rast. Am 16. Juni flog er über Wilna und Dwinsk nach Petersburg, das am 17. Juni erreicht wurde. Die Gesamtstrecke Warfchau=Peters­burg beträgt nahezu 1000 Kilometer. Von Petersbu#g flog der Aviatirer die esthländische Küste entlang nach dem 320 Kilometer entfernten Reval und von dort über­kreuzte er die Ostsee und erreichte Stockholm, das etwa 370 Kilometer weit von Reval ist. Die letzten Etappen der gewaltigen Luftreise waren Stockholm=Kopenhagen (etwa 330 Kilometer), Kopenhagen=Hamburg(290 Kilo­meter), Hamburg=Haag(430 Kclometer) und Haag=Pa­ris(rund 400 Kilometer). Brindejonc hat also, wenn man die Umwege mit einrechnet, die unvermeidlich wa­ren, da er ohne Beobachter flog und sich selbst orientie­ren mußte, auf seinem gewaltigen Flug etwa 5000 Ki­lometer absolviert!

Deutscher Aerztetag.

Elberfeld, 4. Juli. Zu dem deutschen Aerzte­tag, dessen Verhandlungen gestern hier begannen, sind über 450 Aerzte erschienen. Die 13. Hauptversammlung des Leipziger Aerzteverbandes wurde vom Vorsitzenden Hartmann=Leipzig eröffnet, der mitteilte, daß der Ver­band jetzt 25 000 Mitglieder zählt. Die preußische Re­gierung sei in ihrer ärztefeindlichen Haltung nicht allein geblieben. Wie aber auch das Reichsgericht über die Rechtsfähigkeit der Aerztevereine entscheiden möge, die ärztliche Organisation sei fertig und für die Durchfüh­zung der Reichsversicherungsordnung vorbereitet. Die Frage der Kassenärzte sei eine Machtfrage. Die Anwen­dung des§ 370 der Reichsversicherungsordnung könne den Aerzten recht sein. Die Regierung solle aber mit seiner Anwendung warten. Die Aerzte seien zum Frie­den bereit, aber ihre grundsätzlichen Forderungen wür­den sie nicht aufgeben. San.=Rat Dr. Mugdan führte zu der Tätigkeit der Reichsversicherungsanstalt für Ange­stellte aus, es hätte sich im Laufe des 1. Jahres ge­zeigt, daß die Gutachten der behandelnden Aerzte beim vorbeugenden Heilverfahren nicht mehr auszuschalten u. durch die von beamteten Aerzten zu ersetzen seien. Der Redner beantragte, daß die Verträge der bisherigen Ver­trauensärzte schnellstens gekündigt werden sollten. Daß die Vertrauensarztstellen später nur mit Zustimmung der ärztlichen Lokalorganisation anzunehmen sei. Dieser An­trag wurde angenommen. In der Frage der freien Arztwahl für die Eisenbahnkasse wurde von Dr. Magen ausgeführt, daß keine Tatsache vorliege, daß irgendwo die Betriebssitherheit des Bahnbetriebs gelitten habe,

Deutschland­

32900 Arzte

oder Sauf je 10O0O Einue

England:

28000###e aber Zs aufje 10000 Einne

Rußlang:

21200 Arzte

edler Zauf je 100MD Eim

Erankreich:

49800 Arzte od. S1 auf 10000 Einw.

Italien:

18 240 Arzte

90. S auf 100o0 Eing.

Desterr-Unn:

Mus aft upont. Shrr.

Schweiz 1820 Arzte all. 5. auf 10p0 Gh

Aerzte in den Großstaaten im Verhältnis zur Einwohnerzahl des Landes.

Einen lehrreichen Ueberblick über die Ausdehnung des Aerztewesens in den wichtigsten Ländern Europas gibt unsere heutige Statistik. Dieselbe zeigt in entspre­chenden Größenverhältnissen die Zahl der Aerzte im Ver­hältnis zur Einwohnerzahl des betreffenden Landes. In der Gesamtzahl der Aerzte steht Deutschland mit nahezu 33000 an der Spitze: hier entfallen auf je 10 000 Ein­

wohner 5 Aerzte. Prozentual günstiger liegen die Ver­hältnisse in England, wo mehr als 7 Aerzte auf die gleiche Einwohnerzahl entfallen. Verhältnismäßig un­günstig steht Oesterreich da, woselbst nur 2,5 auf 10 000 entfallen. Es wird aber hierin mit einer Zahl von 2 Aerzten aus 10 000 Einwohner noch von Rußland unterboten.

wo freie Arztwahl führt sei.

bei der Eisenbahn bereits einge­

und Kreis.

* Wattenscheid, 5. Juli 1913.

5. Juli 1813.

* Nicht ganz so eifrig wie Rußland und Preußen war Oesterreich in seinen Kriegsvorbereitungen, da hier ein seit 1809 eingeführtes Sparsystem die notwendigen Ergän­zungen fast bis zur Unmöglichkeit erschwerte. Da man nur die allernotwendigsten Mannschaften unter den Waffen ge­halten hatte, waren jetzt kurz vor der Kriegserklärung fast zwei Drittel des Heeres Rekruten, die kaum eine dreimonatige Dienstzeit hinter sich hatten. Da es auch an der genügenden Zahl unterer Offiziere gefehlt hatte, war die Ausbildung der Truppen noch in den ersten Anfängen. Ihre Bewaffnung war ausreichend, die Bekleidung dagegen sehr schlecht; vor allem fehlten Mäntel und Schuhe, sodaß später in der Schlacht bei Dresden, der eine lange Regenperiode vorausgegangen war, tausende von Gefangenen barfuß vor dem schadenfrohen Napoleon vorbeigeführt wurden. Die 30000 Mann, die unter Schwarzenberg den Feldzug von 1812 mitgemacht hat­ten, waren allerdings in hohem Grade militärisch tüchtig. Die Kavallerie und Artillerie war durchweg gut und in der Ausbildung auf ziemlicher Höhe. Als vierte Macht richtete sich gegen Napoleon Schweden, dessen Truppen nur zum Teil national=schwedisch waren, größtenteils aber aus den deut­schen Gebieten Vorpommerns und Rügens sich rekrutierten. Neben diesen vier Hauptmächten trat in die Reihe der Verbün­deten noch das mecklenburgische Kontingent und einige von England besoldete Formationen.

Evangelische Vereinsnachrichten.

* Sonntag nachm. 4 Uhr: Jungfrauenverein im Ge­meindehaus. Sonntag nachm. 4 Uhr: Gemischter Chor im Ge­meindehaus. Mittwoch nachm. 2 Uhr: Diakonissen=Hilfs­verein im Gemeindehaus. Mittwoch nachm. 3 Uhr: Arbeits­stunde des älteren Frauenvereins im Pfarrhause an der Hoch­straße. Donnerstag abd. 7,30 Uhr: Frauen= u. Jungfrauen­Missionsverein. Donnerstag abend 7 Uhr: Vorbereitung zum Kindergottesdienst. Mittwoch nachm. 3 Uhr: Frauen­verein zu Westenfeld im Gemeindehause am Bahnhof. Jünglings= und Männerverein zu Wattenscheid. Sonntag mittag 1 Uhr: Posaunenchor. Sonntg. nchm. 5 Uhr: Judendab­teilung. Sonntg. nchm. 6,30 Uhr: Versammlg. Vortragsabend.

Mittwoch abend 7,30 Uhr Bibelstunde. Enthaltsamkeitsverein vom blauen Kreuz: Sonntag nachm.

Uhr: Versameilung im Vereinslokal Centrum. Samstag abend ½8 Uhr: Gebetsversammlung im Gemeindehause. Zweigverein der ev. Gesellschaft: Sonntag nachm. 3 Uhr: Bibelstunde im Vereinshaus(Hochstr.) zu Wattenscheid. Sonntag nachm. 5 Uhr: Bibelstunde im Vereinshaus zu Gün­nigfeld. Evgl. Gebetsverein, Wasserstraße 19: Sonntag nachm. 2 Uhr Bibelstunde. Donnerstag abend 6 Uhr: Bibel­stunde. Bibelstunden Donnerstag abend 7 Uhr in der Kleinkinderschule Centrum, Pastor Kuhlmann. Mittwoch Uhr im Gemetndehause Pastor Engelb­

abend 7,30 Uhr im Gemeinvenause, Ppustog Eggetoert. Ju­zendbund für entschiedenes Christentum für Mädchen: Jeden sonntag, nachm. 6 Uhr: Gesangstunde für den gemischten Chor. Jeden Donnerstag abend 7,30 Uhr: Bibelbesprech­stunde. Jeden Samstag abend 7 Uhr: Gebetstunde Günnig­

feld, Vereinshaus, Marktstraße 18. Jeden Sonntag nachm. 3,30 Uhr: Gesangstunde für den gemischten Chor. Jeden Sonntag nachmittag 5 Uhr: Bibelstunde. Jeden Freitag abend 6 Uhr: Gebetstunde.

Kath. Vereins=Nachrichten.

* Marian. Jungfrauenkongregation: Sonntag, nach der Andacht Gesangstunde; 5 Uhr Spielstunde, bei gutem Wetter Spaziergang. Gesellenverein: Sonntag 8,30 Uhr. St. Antonius=Knappen= und Arbeiterverein: Sonntag 6. Juli, nachmittags 5 Uhr monatliche Versammlung im Vereinslokale. 4 Uhr Vorstands= und Vertrauensmännersitzung. Kath. Kreuzbündnis: Am Sonntag, 6. Juli, nachmittags 5 Uhr Ver­sammlung im Schwesternhause. Um 4 Uhr Vorstandssitzung. Kath. Frauen= und Männnerfürsorgeverein: Dienstag 6 Uhr im Kolpinghause Generalversammlung. Marianische Sodalität: Sonntag nachmittag nach der Andacht, 3,30 Uhr, findet im Vereinshause die Monatsversammlung für beide Abteilungen statt. Nach der Versammlung wird bei gutem Wetter ein Ausflug zu einer nahen Wiese veranstaltet. In diesem Monat soll auch der Hauptausflug des Vereins statt­finden, und zwar zumLöttringhauser Wald, Löttringhau­sen=Kirchhörde. Sonntag, 6. Juli, morgens nach der 9 Uhr­Messe und nachmittags in der Versammlung liegt eine Liste zum Einzeichnen auf. Auch werden Sonntag nachmittag in der Versammlung weitere Mitteilungen bekannt gegeben. Vinzenzverein: Dienstag abend 8 Uhr: St. Gertrudis=, St. Joseph= und St. Nikolaus=Konferenz. Kirchbauverein Leithe: Sonntag, 6. Juli, nachmittags 6 Uhr wichtige Ver­sammlung bei Kampmann, zwecks Besprechung der Feier der Grundsteinlegung der kath. Kirche am 13. Juli. St. Joseph­kirche: Elisabeth:Verein: Nach der Andacht Versammlung. Jungfrauenkongregation: Um 5 Uhr Versammlung im Saale der Vikarie. Der Tag des Ausflugs wird bestimmt. Jüng­lingssodalität: 3,30 Uhr kurze Versammlung beim Wirt Wal­ter mit wichtigen Besprechungen; danach bei günstiger Witte­rung Fußtour und Spiele. Herz=Jesu=Filialgemeinde Se­vinghausen: Jünglingssodalität: Nach der Andacht Versamm­lung Jungfrauenkongregation: Mittwoch nachmittags von 3 bis 5 Uhr ist imner hauswirtschaftlicher Fortbildungs. kursus.

Regen, Regen, nichts als Regen.

* Was erst fehlte, ist nun geradezu im Ueberfluß vor­handen; die erst so erwünschte Feuchtigkeit artet in eine Nässe aus, durch die zunächst die Heuernte in Frage gestellt wird.

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