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Seite 3 Nr. 149/ Bochumer Anzeiger| 2
Bochumer Nachrichten
Die Opfer des letzten Terrorangriffs
Nach den nunmehr abgeschlossenen Feststellungen sind bei dem letzten Terrorangriff auf unsere Stadt 100 Volksgenossen gefallen, darunter 65 Kinder des Waisenhauses. Insgesamt waren hier 104 Kinder verschüttet, von denen 28 unverletzt und 11 in verletztem Zustande geborgen werden konnten. Von den im Waisenhause anwesenden Erwachsenen waren 53 verschüttet, von denen 6 den Tod fanden, während 4, verletzt und die übrigen 43 unverletzt geborgen werden konnten.
Die ganze Anteilnahme unserer Bevölkerung war bei diesen Rettungsarbeiten, die von den Männern der Luftschutzpolizei, der Technischen Nothilfe und der Vergungstrupps der Zechen mit unermüdlichem Einsatz soweit wie nur eben moglich beschleunigt wurden.
Aus welcher Gesinnung solche Greueltaten entstehen, lehrt uns der tägliche Blick in die englische Presse. Wir greifen eine Bemerkung des bekannten englischen Journalisten Wickham Steed auf, der in einem seiner jüngsten Betrachtungen zu den Bombenangriffen auf deutsche und italienische Stadte sagte, daß diese Terrorangriffe einem althergebrachten britischen Prinzip entsprachen und nach einer wohlbegründeten Taktik durchgeführt würden. Er vergleicht dann diese verruchten Mordüberfälle auf wehrlose Frauen und Kinder mit„Schüssen, die von der Polizei gegen Gangster abgegeben werden!" Und im englischen Nachrichtendienst sagte vor einigen Tagen der Sprecher, man ertappe sich immer wieder dabei, daß man sich freue, wenn durch diese Bombenangriffe Manner, Frauen und Kinder gezwungen würden, so schrecklich zu leiden! Aus diesen Worten spricht brutaler Mordsinn entmenschter Gegner, die vor keiner Gemeinheit zurückschrecken. Es ist immer wieder notwendig, sich dieser Tatsache bewußt zu werden und bewußt zu bleiben, um im Kampf gegen einen solchen Feind hart zu bleiben. Auch der feige Mord an diesen unschuldigen Bochumer Kindern wird nicht ungerächt bleiben.
Bochums Sänger beteiligen
sich an der Trauerfeier
Die Sänger der Männergesangvereine„Schlägel und Eisen",„Sängervereinigung",„Bochumer Männer",„Gußstahlglocke“ und„Einigkeit“ werden hiermit zu einer Chorprobe in das Lokal Ludger König zu Mittwoch abend 19.30 Uhr dringlichst eingeladen. Zweck der Chorprobe ist die Teilnahme an der Trauerfeier für die durch Feindeinwirkung gefallenen Bochumer Volksgenossen.
Der Kreisleiter bittet auf diesem Wege die Betriebsführer, die Sänger zum Zwecke der Teilnahme an der Trauerfeier zu beurlauben.
Bochumer wurde befördert
=Rottenführer Heinz Reising, Sohn der Eheleute Heinrich Reising(Weitmar), wurde zum Unterscharführer befördert.
dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet
Dem Obergefreiten Adolf Schröder. Sohn des Kriegsbeschädigten Adolf Schröder(Hordel), wurde im Fronteinsatz das Kriegsverdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern verliehen.
Neue Festmengen für Tabakwaren
Für die Zeit vom 1. bis 14. Juli 1943 sind neue Festmengen für Tabakwaren bestimmt worden. Näheres ist der Bekanntmachung des Oberbürgermeisters zu entnehmen.
Wehrmachtwagen dunkelgelb
Das Wehrmachtgrau, das nicht nur die Straßen an den Fronten, sondern auch das Straßenbild der Heimat in den letzten Jahren beherrschte, wird jetzt mehr und mehr verschwinden. Auf Grund der praktischen Erfahrungen hat sich die Wehrmacht zu einer neuen Farbe entschlossen, die dem bisherigen Afrikaanstrich ahnlich ist. Alle Kraftfahrzeuge und Anhänger der Wehrmacht, ferner sämtliche Kraftfahrzeuge und Anhänger des Kriegslieferungsprogramms einschließlich derjenigen, die an Behörden, an die Wirtschaft und für den Export geliefert werden, erhalten statt des jetzigen wehrmachtgrauen Anstrichs fortan einen dunkelgelben Anstrich. Auch die vorhandenen Kraftfahrzeuge werden im Laufe der Zeit auf die neue Farbe umgespritzt.
Diebsthal von Jagdgewehren. Beim Bergen von Sachen aus einem beschädigten Hause wurden ein Jagdgewehr, Kaliber 15 Millimeter, ein Browning und eine Vogelbüchse gestohlen.
Schafbock gestohlen. Nachts wurde von der Weide der städtischen Ziegelei an der Wasserstraße ein drei Monate alter Schafbock gestohlen. Angaben, die zur Ermittlung der Täter führen können und auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet die Kriminalpolizei oder jede andere Polizeidienststelle.
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indem er ihr eine Rente in Hohe von monatlich 130 Reichsmark zahlte. Der Vater der beiden unehelichen Kinder verlangte nun von der Steuerbehörde, daß die Unterstützung der unehelichen Mutter mit monatlich 180 RM. als eine ihm zwangsläufig erwachsende außergewöhnliche Belastung angesehen werde. Er beantragte, ihm mit Rücksicht auf die hohen Unterhaltszahlungen eine Ermäßigung der Einkommensteuer zu bewilligen. Finanzamt und Oberfinanzpräsident lehnten diesen Antrag ab. Der Reichsfinanzhof dagegen erklärte die Ermäßigung der Einkommensteuer in solchem Falle für grundsatzlich zulässig.(RFH. 8. 12. 42 IV. 134/42 RStBl. 1943/20). Der Reichsfinanzhof führt zur Begründung seiner Entscheidung u. a. folgendes aus:
Eine außergewöhnliche Belastung im Sinne von § 83 des Einkommensteuergesetzes liege dann vor, wenn einem Steuerpflichtigen zwangsläufig größere Aufwendungen entstanden seien als der Mehrzahl der Steuerpflichtigen gleicher Einkommensverhaltnisse, gleicher Vermögensverhältnisse und gleichen Familienstandes, falls diese Aufwendungen die steuerliche Leistungsfähigkeit des Pflichtigen wesentlich überstiegen. Die Belastung erwachse dem Steuerpflichtigen zwangsläufig, wenn er sich ihr aus tatsächlichen, rechtlichen oder sittlichen Grunden nicht entziehen könne. In den Einkommensteuerrichtlinien seien als Beispiele außergewöhnliche Aufwendungen genannt, die dem Steuerpflichtigen durch Unterhaltsgewahrung für mittellose Angehörige oder an geschiedene Frauen entstanden sind.
Der Reichsfinanzhof führt weiter aus, diese Beispiele rechtfertigen nicht den Schluß, daß die Aufwendungen des Vaters für die von ihm unterstützte Mutter seiner unehelichen Kinder nach§ 83 des Einkommensteuergesetzes nicht steuerbegünstigt seien. Die Aufwendungen des Steuerpflichtigen für die Mutter der unehelichen Kinder könnten als„zwangsläufig entstandene Aufwendungen" nicht deshalb abgelehnt werden, weil es sich bei der Empfängerin nicht um eine„Angehörige" im Sinne der Steuergesetze handele. Das Gesetz schließe nicht aus, daß Aufwendungen auch für andere Personen je nach Lage des Falls als zwangsläufig anerkannt werden könnten, wenn sich der Steuerpflichtige ihnen nicht zu entziehen vermöge oder dürfe. Dies könne ausnahmsweise auch dann der Fall sein, wenn es sich
Mistungen eines Vaters
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lich als„außergewöhnliche Belastung“ anerkannt worden sind. Durch die Gewahrung solcher steuerlichen Vorteile wird ein Anreiz gegeben zur Zahlung solcher aus sozialen Gründen meist erwünschten und notwendigen Unterhaltsbeiträge. Rechtlich kann die uneheliche Mutter derartige Unterstützungen bisher leider nicht verlangen. Das Burgerliche Gesetzbuch gibt der unehelichen Mutter in§ 1715 lediglich einen Anspruch auf Ersatz der Entbindungskosten sowie der Unterhaltskosten für die ersten sechs Wochen nach der Entbindung. Falls durch die Schwangerschaft oder Entbindung weitere Aufwendungen notwendig werden, sind allerdings auch diese zu ersetzen. Mehr kann die uneheliche Mutter dagegen rechtlich nicht verlangen. Besonders steht ihr kein Unterhaltsanspruch für die Zeit zu, wo das Kind noch pflegebedürftig ist und die Mutter nicht arbeiten kann, ohne das Kind sich selbst oder fremden Leuten zu überlassen. Auch durch das neue Gesetz zum Schutz der Familie ist in dieser Hinsicht noch keine wesentliche Aenderung eingetreten. Der Vater eines unehelichen Kindes ist zwar mit Strafe bedroht, wenn er die uneheliche Mutter ihrem Schicksal überläßt. Diese Bestimmungen wollen aber offenbar in erster Linie verhüten, daß uneheliche Mütter vor der Geburt des Kindes zur Verzweiflung getrieben werden, wenn der Vater des zu erwartenden Kindes die Mutter sitzen läßt und sich um sie nicht mehr bekümmert. Dagegen wird durch die neuen Vorschriften kein Anspruch der unehelichen Mutter auf Unterhalt für die Zeit nach der Geburt des Kindes über den oben genannten Zeitpunkt hinaus begründet. Trotzdem ist es aber Pflicht eines jeden anständigen Mannes, sich auch nach der Geburt eines unehelichen Kindes nicht nur um dieses Kind selbst, sondern auch um dessen Mutter zu bekümmern und sie zu unterstützen, soweit dies erforderlich und nach den Vermögensverhältnissen der Beteiligten angebracht erscheint. In solchen Fällen besteht auch die Möglichkeit, daß die Steuerbehörden auf Grund der eingangs mitgeteilten Entscheidung des Reichsfinanzhofs die Unterstützung der unehelichen Mutter berücksichtigen und eine Steuerermäßigung bewilligen. Die Finanzbehörden werden gegebenenfalls das Einkommen des Mannes in Höhe der an die uneheliche Mutter geleisteten Unterstützung im Rahmen des§ 33 EStG, als außergewöhnliche Belastung steuer
Neue Abholstellen für den„Bochumer Anzeiger“
sind errichtet bei:
Kolonialwarengeschäft Sonneborn, Markstraße 339,
für die Bezieher der Wohlfahrtstraße, Markstraße, Knappenstraße:
Kolonialwarengeschäft Wegener, Hildegardstraße 7, für
die Bezieher der Vollbruchstraße, Dorstener Straße. Hildegardstraße, Robertstraße, Feldsieper Straße. Am Friedensgrund. Wanner Straße: Schreibwarenhandlung Carpentier, Antoniusstraße 7, für die Bezieher des Moltkemarktes, der Sedanund Antoniusstraße:
Kolonialwarengeschäft Bäßgen, Wiemelhauser Str. 28,
für die Bezieher der Wiemelhauser, Finken=, Düppel=, Süde. Mauritiusstraße:
Trinkhalle Hohenstein, Essener Straße 25, auch für die Bezieher der Ernst=, Cimbern=, Goldbammer und Gotenstraße:
Wirtschaft Walburg, Poststraße 45, für die Bezieher der Post= und Hofsteder Straße:
Drogerie Günther, Hattinger Straße 34, Zigarrengeschäft Meier, Hattinger Straße 86, für die Bezieher der Hattinger, Ehrenfeld=, Diberg=, Meinolphus=, Hugo=Schultz=, York=, Dechen= u. Sternstraße.
Verlag des„Bochumer Anzeiger“.
rei lassen. Diese Vergünstigung wirkt sich besonders n den höheren Steuerstufen recht beträchtlich aus. So ann es vorkommen, daß die Hälfte der Unterstützungseistungen und mehr durch die Steuerermäßigung ausgeglichen wird. Dr. M.
Schulabschlußappelle!
Am Mittwoch, dem 30. Juni, finden weitere Schulschlußappelle statt.
Gruppe XV in der Verwaltungsakademie, Wittener Straße 61; Annette=von=Droste=Hülshoff=Schule — Mittelschule für Mädchen—. Abe=Straße 10, 9 Uhr;
Gruppe XVI in der Bertha=Krupp=Schule an der Schragmüllerstraße 1/5, 11 Uhr: 1. Fontaneschule— Volksschule für Jungen—, Bertastraße 53, 11 Uhr; 2. Bertha=Krupp=Schule— Volksschule für Mädchen—. Schragmüllerstraße 1/5, 12 Uhr: 8. Tirpitzschule— Volksschule für Jungen—. Röhlinghauser Straße 37, 12 Uhr; 4. Richard=Wagner=Schule— Volksschule für Mädchen—. Günnigfelder Straße 60, 12 Uhr.
Gruppe XVII in der Verwaltungsakademie, Wittener Straße 61: Hildegardisschule— Staatliche Oberschule für Mädchen—. Augustastraße 6, 15 Uhr.
Gruppe XVIII in der Hermann=Löns=Schule, Fröbelstraße 5: 1. Hermann=Löns=Schule— Volksschule für Jungen—. Cruismannstraße 2, 17 Uhr; 2. Jozanna=Sebus=Schule— Volksschule für Mädchen—. Herner Straße 427, 18 Uhr.
Versammlung der Klasse 5 der Bismarckschule
Dienstag, den 29. Juni, 18 Uhr, findet eine Verammlung der Eltern der Schüler der Jahrgänge 926/27 aus den Klassen 5 der Bismarckschule, Konigsallee, im unteren Korridor der Schule statt. Es handelt sich bei der Besprechung um die Einberufung der Schüler zum Luftwaffenhelferdienst.
6. und 7. Schultraneporte
Achtung für die Umquartierung der Bochumer Schulen!
Der 6. Schultransport geht am Mittwoch, dem 80. Juni. Er umfaßt: a) die Schillerschule(z. Z. Königsallee 79), b) die Harkortschule(Wiemelhauser Straße 270). Sämtliche gemeldeten Fahrtteilnehmer haben sich um 12 Uhr an der Verladerampe des Guterbahnhofs Bochum Hauptbahnhof, Eingang Ehrenfeldstraße, pünktlich einzufinden.
Der 7. Schultransport geht am Mittwoch, dem 30. Juni. Er umfaßt: a) die Boelckeschule(Gahlensche Straße 36), b) die Brenscheder Schule(Baumhofstraße). Sämtliche gemeldeten Fahrtteilnehmer haben sich um 14 Uhr an der Verladerampe des Guterbahnhofs Bochum Hauptbahnhof, Eingang Ehrenfeldstraße, pünktlich einzufinden.
Nebenstelle des Finanzamtes jetzt Uhlandstraße
Die Nebenstelle des Finanzamtes Bochum ist von der Franzstraße 3/5 in das Hauptgebäude des Finanzamtes Uhlandstraße 37 verlegt worden.
Sonderförderung für Soldatenstudenten
Das Reichsstudentenwerk hat an zusätzlicher Studienförderung, die über die Sonderforderung hinaus für Kriegsteilnehmer gewährt werden kann, im Wintersemester 1942 einen Betrag von 450000 Reichsmark verausgabt. Davon 250000 Reichsmark für Fachschulförderung. Weiterhin wurden an Familienbeihilfen insgesamt 599000 RM. in 1918 Fällen, wie an zusätzlicher Familienbeihilfe— in 290 Fällen— 115 000 Reichsmark bewilligt.
Der Rundsunk am Dienstag. Reichsprogramm: 14.15: Unterhaltung mit Max Schönherr. 15: Erich Börschel spielt auf. 16: Kleines Konzert. 17.15: Musikalische Kurzweil. 20.15: Schubert, Haydn. 21: Wiener Unterhaltungsweisen.— Deutschlandsender: 17.15: Schubert, Mozart, Strauß. 20.15: Musik fürs Herz. 21:„Eine Stunde für dich.“
PORTIER
SRetatt
ROMANVON HANSFRBTTAG 17)
Melati hat wieder Platz genommen.„Wissen Sie, was Gedankensünden sind, Herr Kommissar?“
„So ungefähr, ja.
„Sehen Sie, in Gedanken habe ich Frau Agyrikos zehnmal, nein zwanzigmal im Laufe dieser Tage umgebracht...
„Ja, das kennt man. Ich möchte überhaupt nicht in eurer Haut stecken: immer höflich, immer gefällig sein müssen, auf hundert alberne Fragen nichts als Liebenswürdigkeiten servieren. Und solch ein aufdringlicher Mensch kann einen mit seiner giftigen Sturheit bis zur Weißglut reizen.
Nichts machen Sie recht. Diese wandelnde Hysterie weiß immer alles besser, kann alles besser, pfuscht dem lieben Gott in seinen allerbesten Absichten herum!" Bianchi zieht die Luft durch die Zähne.„Sie haben Frau Agyrikos also einen plötzlichen Tod gegönnt und sind bis vor ihre Tür vorgedrungen, um——?“
„Ich brauchte das Zimmer, Herr Kommissar! Ich wollte ihr noch einmal die Uebersiedlung in den ersten Stock nahelegen. Sie hätte sogar eines der Fürstenappartements bekommen können. Aber sie wollte nicht. Ich hatte schon durch das Mädchen höflichst bitten lassen. Aber sie wurde geradezu ausfällig. Mir lag sehr viel an einer Umordnung, die mir eine Zimmerfolge für mehrere Gäste freigemacht hätte. Aber nein!"
„Sie hätten ihr also wahrscheinlich die Kehle theoretisch zugedrückt, falls Sie sie in die Finger bekommen hatten.
„Theoretisch— ja, Herr Bianchi.“
„Wie oft sind Sie aus Wut Mörder in der Theorie! — Sie klopften also an?“
„Ich bekam keine Antwort.“
„Und gingen dann wieder?“
Welati nickt.
„Und was haben Sie mit Ihrem Aerger gemacht?“
„Ich habe den Kopf unters kalte Wasser gesteckt... Sie können dort in der Waschschüssel noch den ungetrübten Rest sehen, in den ich mein Gesicht getaucht habe,
„Das ist immer das beste“, lobt der Kommissar. „Gehen wir also auch wieder aus dem zweiten Stock
hinunter und treten wir an die Rampe!“. Er zieht den Brief aufs neue an sich heran. Seine Zigarre ist ausgegangen; er zündet sie wieder an.„Rauchen Sie jetzt mit?“
über Melati dankt abermals. Er hat früher mal gelesen, daß Untersuchungsrichter die Delinquenten mit etwas Tabak behaglicher machen, sie gelassener, sorgloser stimmen, um sie dann desto sicherer hineinzulegen. Jetzt aber braucht er alle Wachheit und Schärfe, keine Umnebelung.
„Fragen Sie doch mal nach, ob Herr Lund inzwischen zurückgekehrt ist!"
Giorgio verneint es durch die Tür.
„Dieser Giorgio——!“ beginnt Bianchi.
„Ist ein Windhund, ja; aber zuverlässig, wenn es darauf ankommt.
„Wissen Sie, Herr Melati: Wenn es darauf ankommt, tarnen sich die abgefeimtesten Verbrecher als anständige Kerle... Kann ich Giorgios Personalakte sehen?
metali geht an den Kassenschrank. Er muß erst den Schlüssel in der Westentasche suchen. Dabei fällt ein silberner Ring zur Erde und rollt bis mitten in den Raum.
Bianchi bückt sich, ihn aufzuheben. Eine Weile versucht er, die runenhafte Inschrift zu entziffern.„Hübsches Stück“, sagte er.„Eine charmante Erinnerung?“
„Nein, ein kleines Geschenk. Ganz unverdientermaßen, weil ich auf Befragen ein Datum nannte, das die betreffende Dame dann beim Roulette setzte— und sie gewann.
Bianchi wirft einen kurzen Blick auf den Rücken des Portiers, der immer noch in seinem Schrank kramt. Dann legt er den Ring auf den Tisch.
Die Akte ist völlig harmlos: Giorgio Arnoldi, gebürtig aus Reggio=Emilia, sechsundzwanzig Jahre alt. Tadellose Zeugnisse. Einmal allerdings wegen Vorlautheit entlassen. Entfernter Neffe des Direktors Vigona, doch vor diesem ins Haus eingetreten. Hier ausgezeichnete Führung. Zur Beförderung vorgemerkt.
„Danke!" Bianchi schiebt die Mappe wieder über den Tisch zurück.„Stecken Sie auch Ihr Amulett wieder ein! Lassen Sie das Glück nicht so leichtsinnig davonrollen! Ich fürchte übrigens zu Ihrem Nachteil, die edle Spenderin hat den Wertgegenstand im Warenhaus Primavera gekauft, Höchstpreis zehn Lire.“
„Ach. Herr Kommissar, wenn ich nicht mal das gelernt hatte, über den Geldwert solcher Geschenke hinwegzusehen—! Darüber könnte man wohl einmal eine Studie schreiben: Für wie dumm hält ein Gast einen Portier?.*
„Na ja, glaub' ich schon. Und nun möchte ich mir nochmals den Wohnraum des Herrn Lund betrachten, wenn es möglich ist.
Mit dem Lieferantenlift fahren sie wieder in den zweiten Stock hinauf. Melati wagt kaum aufzutreten, als sie am Zimmer der Frau Agyrikos vorüberkommen. Clara läuft mit verweinten Augen umher,„weil es so schrecklich ist". Sie muß dann Henrik Lunds Zimmer aufschließen.
Bianchi selber dreht den Lichtschalter an.„Seit wann wohnt er hier?"
„Im Januar dürften es zwei Jahre gewesen sein", antwortet Melati.
„Für diese Zeitdauer— Sie müssen es zugeben— hat der Herr ein bißchen sehr wenig Gepäck.“
„Er lebt auch sonst wie ein Mönch“, sagt der Portier.„Wenn man bedenkt, wie elegant er sein kann, und wie die Frauen ihm Augen machen...
„Haben Sie Ihren Beruf eigentlich gern?“ fragt der Kommissar.
„Im allgemeinen, ja.“
„Es gibt auch einen Berufsekel... So, das war Nummer eins. Und jetzt möchte ich die Kassette der Frau Agyrikos sehen! Herr Vigona ist im Büro unten?“— Bestimmt. Warum diese nochmalige Visite? wundert sich Melati.
Als sie wieder in die Halle kommen, sehen sie den Herzog von Freggiano mit dem Herrn in Grau zusammenstehen. Der Herzog nickt kurz, als die beiden— Melati mit einer Verbeugung— vorübergehen.
„Alles in Ordnung", flüstert Giorgio.„Die Dame, befindet sich bereits auf ihrem Zimmer. Der Herr Herzog hat sich noch einen Whisky in die Halle bestellt.“
„Gut!“ murmelt Melati. Er hat das Gefühl eines Bergwanderers, der sich auf allerschmalstem Grat zwischen Absturzgefahren dennoch seinem Ziel zubewegt.
Sie gelangen an Viganos Büro. Der Direktor macht ein ungeheuer höfliches Gesicht. Er würde wohl sogar ein feines Lächeln aufsetzen, falls der Ernst der Stunde das erlaubte.
„Wo befinden sich die Tresore, in denen auch die Kassette der Frau Agyrikos aufbewahrt wird?" fragt Bianchi.
Gleich hinter dem Büro führt eine kleine Treppe hinunter. Darf ich bitten—! Nur wäre es mir erwünscht, wenn noch semand an der Inaugenscheinnahme teilnähme. Es ist Vorschrift des Hotels, Einlagerungen und Abholungen vor zwei Zeugen vorzunehmen.“
Bianchi zündet sich eine neue Zigarre an.„Herr Melati kann uns begleiten!"
Der Direktor kreiselt mit zvehenden Rockschößen
die Wendeltreppen hinab. Er schließt die schwere Stahltür auf.„Hier ist das Fach Nummer 86!“
Das Schloß wird eingestellt, geöffnet, die Kassette herausgenommen. Sie ist nicht sehr groß und zeigt auf einem kleinen Emailschild die in sich verschlungenen Initialen P A, darunter in winziger Haarschrift die Zahl 24987.
„Die letzte Kassette, die ich vor ein paar Wochen aus Anlaß eines Selbstmordes zu untersuchen hatte", erzählt unterdessen der Kommissar,„enthielt nichts als einen sauber gefalteten Büttenbogen mit den Sätzen: „An meinen Rechtsnachfolger! Nicht böse sein! Das Leben war sehr schön, deshalb kann ich auch nichts hinterlassen. Bitte, decken Sie die Kosten meiner Beerdigung!“
„Kostlich!“ schmunzelt Herr Vigona. Auch Melati kann sich eines hoflichen Lächelns nicht erwehren.
„Von einem Selbstmord dürfte allerdings bei Frau Agyrikos nicht die Rede sein", bemerkt Bianchi, während er die Zigarre auf den Tischrand legt, um die Schatulle zu öffnen.
Doch der Schlüssel, den der zweite Kommissar vorhin in der Handtasche der Toten gefunden hat, schließt nicht. Nein, Schatulle und Schlüssel gehören auf keinen Fall zusammen, obwohl auch im Innern seines Griffes die Ziffer 24987 eingraviert steht... Eigentlich also müßten sie zusammengehören! Bianchi betrachtet beides sehr eingehend. Er klopft mit dem Fingerknöchel gegen die Schatulle. Kein Zweifel— sie hat Inhalt. Es liegen Gegenstände darin, die sich lose bewegen: Geriesel wie von Perlen.
Der sonst so gesprächige Bianchi, der seine verwickelte Arbeit immer mit netten, kleinen Anekdoten und Betrachtungen zu würzen weiß, schweigt eine geraume Weile, stellt dann die Kassette an ihren Platz zurück. Vigona denkt: Als ob sie giftig wäre—! Als er aber die Stahltür wieder zudrücken will, sagt Bianchi:„Nehmen Sie das Ding mal mit nach oben!"
Und so geschieht es. Die Herren steigen— Vigona als vorletzter vor Melati, mit der Kassette im Arm— die Wendeltreppe hinauf. Dort langes Aufundabschreiten des Kommissars. Eine Winterfliege, die sich brummend meldet, stößt immer wieder gegen die Fensterscheibe.
„Drittens“, sagt Bianchi,„bitte, geben Sie mir die Besucherliste des Hotels! Auch den persönlichen Anmeldezettel des Herrn Cardelli!" Aller Humor ist aus seinen Mienen verschwunden. Er hat nur noch die Schärfe und Ungemütlichkeit eines Beamten im Dienst, bei dem die Register der Menschlichkeit beiseitegesetzt sind.(Fortsetzung folgt)