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Seite 4 Nr. 158 7 Bochumer Anzeiger 7 Donnerstag, 9. Juli 1936

Wecken. Um 6 Uhr starteten wir zu einer anderthalb­stündigen Motorboolfahrt auf dem Bodensee, um die Schweizer Grenze kennenzulernen. Für unsere Jungen

ein großes Erlebnis! Gar zu schnell mußten wir unsere Fahrt abbrechen, da wir an die Rückfahrt in unsere Hei­mat denken mußten.

Wir danken an dieser Stelle den Betriebsführern, die es den Jungen aus ihren Betrieben durch einen Zu­schuß ermöglicht haben, an dieser Fahrt teilzunehmen. Wir hoffen und wünschen, daß es noch recht vielen Jungarbeitern vergönnt sein wird, als Anerkennung für ihre Leistungen im Reichsberufswettkampf 1936, eine solche Fahrt miterleben zu können, einmal im Interesse ihrer beruflichen Weiterbildung, zum anderen, damit sie die landschaftlichen und baulichen Schönheiten unseres Vaterlandes kennenlernen.

Heimabend des SGV. Bochum

Die Heimabende des Sauerländischen Gebirgsver­eins erfreuen sich eines ständig steigenden Zuspruches. Bezirksdietwart Schebstadt hatte es wieder ausge­zeichnet verstanden, den Abend stimmungsvoll auszu­gestalten. Vereinsführer Döring hieß die Mitglie­der herzlich willkommen und machte auf die kommen­den Wanderungen aufmerksam. In humorvoller Weise schilderte dann der Wanderführer Claes die Erleb­nssie der Siebentagewanderung durch das Hochsauer­land und Oberhessen, dabei mit reichem Bildmaterial die schöne Wanderung eindrucksvoll wiedergebend. Aus technischen Gründen konnte der Film dieser Wanderung nicht gezeigt werden; die Vorführung späteren Heimabend überlassen. wußte die eindrucksvolle Fahrt

derzug des SGV. nach Fredeburg spannend wieder­zugeben. Wanderfreund Sparbier hatte die Fahrt der Gesangabteilung in Liedform gefaßt und Fräulein Müller, die über eine schöne Stimme verfügt, stand es ausgezeichnet, das Lied vorzutragen;

ver­

tete reichen Beifal

Einer der ältesten

ugt

sie ern­wunderführer,

Fritz Kraushaar, der schon seit seinen jahren das Sauerland bewandert, brachte plattdeutsche Gedichte zum Vortrag und half den Abend verschönern. Am nächsten Heimabend wird Fräulein Osterling von der Städtischen Lichtbildstelle einige schöne Schmal­filme vorführen.

Mehr Verkehrsdisziplin!

Mien Weriehteseratrich.... unet

Ein Aufruf des NSKK.=Korpsführers Hühnlein

bleibt einem Vereinsführer Döring mit dem ersten Son­

Eeninrerer

Die ersten pfifferlinge

Der Mittwochmarkt In der Krimm war entgegen den vorigen Markttagen bedeutend ruhiger, obwohl das Angebot an sommerlichem Frischgemüse und an Obst sehr vielgestaltig und reichhaltig war. Vor allem war für die einmachfreudige Hausfrau mit schwarzen Johan­nisbeeren Himbeeren und Sauerkirschen gut gesorgt. Die Nachfrage nach Butter und vor allem nach Eiern war sehr stark. Die Fischstände waren, der warmen Jahreszeit entsprechend, recht mager beschickt.

Viele Ausländer werden die Olympischen Spiele im August besuchen, und viele von ihnen befahren Deutsch­land im Kraftwagen. Eine Steigerung des Verkehrs ist also zu erwarten. Darum ist es nur zu verständ­lich, wenn sich der Führer des Nationalsozialistischen Kraftfahrtorps und des deutschen Kraftfahrsportes, Korpsführer Hühnlein, in einem Aufruf an alle deutschen Volksgenossen wendet, mit der Aufforderung, dem gesteigerten Verkehr durch Selbstdisziplin und ge­genseitige Rücksichtnahme praktisch Rechnung zu tragen.

Ein rechtes Wort vor den Olympiawochen

Mehr als 4000 Kilometer habe ich in den letzten Wochen im Kraftfahrzeug durch alle deutschen Gaue zurückgelegt. Zahllos sind meine Beobachtungen über leichtsinniges, unvorschriftsmäßiges und rücksichtsloses Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Die vom Reichs= und preußischen Verkehrsminister wöchentlich veröffentlichten Verkehrsunfallzahlen zeigen ein erschreckendes Bild.

Hunderte von Volksgenossen werden im Straßen­verkehr getötet. Tausende nehmen schweren Schaden an ihrer Gesundheit, unendliche Sachwerte werden ver­nichtet. Während der Wiederaufbau des deutschen Va­terlandes jede Arbeitskraft erfordert, müssen zahlreiche Volksgenossen im Krankenhaus die Folgen von mangel­haftem Pflichtbewußtsein und unzulänglicher Beherr­schung des Fahrzeuges auf der Straße büßen.

So geht es nicht weiter!

Die Olympischen Spiele 1936 stehen vor der Tür und haben einen verstärkten Verkehr auf allen deut­schen Straßen im Gefolge. Mit dem Kraftwagen und dem Kraftrad und zu Fuß werden Hunderttausende Deutsche und Auländer nach Berlin eilen, um an dem größten Sportereignis der Welt teilzunehmen. Mit großer Sorge sehe ich diesen Wochen entgegen, wenn nicht endlich einmal Disziplin und Rücksicht im Straßenverkehr Einzug halten.

Es notierten die Preise am 1. Juli

Stachelbeeren Erdbeeren

Kirschen

Aprikosen

Pfirsiche

Johannisbeeren Himbeexen Frische Möhren

Scwarzwurzeln....... Gzg s 10

......... Stück 30-35 3

½ be 38- 60 J 3035 3 ½ ke 8

3 Bund 25 J ½/3 ke 18 S

1 ke 15

.56 30 ½ ke 2530 J ½ ke 25- 40 1. ke 30 ½ ke 5060 S ½ ke 30 S ½ ke 55 12 ke 20 J ½ ks 20 30 J

ren Verkehrsteilnehmer und vergeßt nicht, daß ihr als Führer der schnellsten Fahrzeuge die größte Verantwor­

Meidet den Alkohol vor und während der Fahrt! Gebt das Steuer nicht an Freunde und Bekannte, die keinen Führerschein haben und achtet auf die Verkehrs­

Der deutsche Kraftfahrer muß seinen Volksgenossen mit dem besten Beispiel vorangehen; denn er ist der Träger des Fortschrittes und der Motorisierungswünsche des Führers.

Deutsche Radfahrer!

Eure Zahl von 17 Millionen verpflichtet euch zu be­sonderer Rücksicht und Vorsicht. Ihr seid nicht allein auf der Straße, sondern nur Glieder des allgemeinen Stra­ßenverkehrs. Benutzt die Radfahrwege, die für euch gebaut sind! Sorgt dafür, daß an euren Rädern vor­schriftsmäßige Rückstrahler vorhanden sind, da ihr euch

9 Fahrt im Dunkeln nicht ohne Licht und bringt Laternen richtig an, um entgegenkommende Verkehrs­teilnehmer nicht zu blenden!

Ihr behindert den übrigen Verkehr stets, wenn ihr zu mehreren nebeneinander fahrt. Fahrt daher hinter­einander... 8 Kasten Aantich

Gebt beim Abbiegen und beim Anhalten beutlich sichtbare Zeichen mit dem Arm und denkt daran, daß der hinter euch kommende Kraftfahrer euch sonst über­fährt oder andere anfährt. Vagruag.. Kastn

Fahrt nicht zu zweien auf einem Fayrrao und halter die Lenkstange beim Fahren fest! Freihändiges Fahren und Wegnehmen der Füße von den Tretkurbeln ist kein Zeichen großer Fahrkunst, sondern bodenloser Leichtsinn und verantwortungslose Gefährdung anderer. Miß­braucht das Vertrauen nicht, das man mit der Auf­hebung der Radfahrkarte in euch gesetzt hat!

Wollt ihr die Einführung des

Deutsche Kraftfahrer!

große Geschenk der Reichs­

8. Juli ½ ks 3035 S ½ ks 15-20 ½ bs 2540 J ½3 ke 30 S ½ ke 40 S ½ ke 2530 J 13 ks 50 S Bund 10 15 J ½ ks 2030 Sick.15 S Stück 2535 J 1 kg 3860 3540 12 ke 8 S 3 Bund 25 J 1 ks 15 J 1 ke 10 J Stück 1530 J 5 kg 45+ ½ ks 2830 J ½ ks 3035 J ½ ks 60 S ½ ke 14 B ks 100 J ½ k# 20 J ½ ke 40-60 S ½2 be 15-18 1 ks 8 8 Stück 10,15 J Bund 10 J

12 kg-8 5

Stück 5 J 4 Stück 10 J Stck.-10 J ½ ks 150-160 L 1/2 ke 70 L ½ ke 40 S ½ ke 60100 J ½ ks 90- 120 J ½ ke 100130 P ½ ke 100130 S 12 kg 25 J ½ kg 25 J ½ ks 40 J ½2 be 25 L

auf

jetzt

den

auf

Ist das der Dank für das große Geschenk der Reich ttobahnen, das euch der Führer gemacht hat: Schon

Gurken Aepfel

Blumenkohl Mirstna

Stielmus

Rhabarber

Selerteinosten::::..:: Stuczi, 3;

Kartoffeln.... 14 28

Bananen.......... W

Pfrferlinge... 1,4414

Zwiebeln

Neue Kartoffeln.......J. 6 16

Sschans:1; B3

Meide............ Gzück 5 3

Radieschen......... Bund 10

Butterkohl..... G

Zitroner....4 Stück 10 cier nv::.... 66.33

Buner.......... 66 70

Rindsteisco..... i, 6 3319

Kalbsleiso.........4, 4 10 190

Rolbarsch.......... J6 16 25 4

Koldatsch ½ kg 20-)

Kühler und Gewitterneigung

Mitgeteilt vom Reichswetterdienst Essen=Mülheim am 8. Juli um 21 Uhr.

Die Haupttendenz der Großwetterlage läßt für die nächsten Tage eine wesentliche Besserung des Witte­rungscharakters nicht erwarten. Durch die Ausbildung eines Tiefwirbels über der Nordsee, oer sich zur Zen noch weiter verstärkt, ist Westdeutschland nahe an das Zentrum der Wettergestaltung herangerückt. Es ist für die nächsten Tage mit einer neuen Wetterverschlech­terung zu rechnen.

Vorhersage für Donnerstag: Bei süd­lichen Winden in den Morgenstunden leicht dunstig, tagsüber wolkig und Schauerneigung. Tagestemve­raturen bis gegen 25 Grad ansteigend. Wahr­scheinliche Weiterentwicklung: Winde wie­der auf West zurückdrehend, stark bewölkt, Neigung zu Niederschlägen in Schauerform. Etwas kühler und möglicherweise Gewitter.

Mittwoch, 8. Juli

Barometerz4 Uhr: 65·5 Thermometer 32 Upr: 413 S

Zeiten für Sonne und Mond am 9. Juli: ( Aufg..18, Unterg. 20.52; C. Aufg. 22 37, Unterg. 10.18

Wetternotizen, gemessen um 8 Uhr vormittags

zeigt sich, daß die große Geschwindigkeit, die auf Straßen Adolf Hitlers gefahren werden kann, sich die übrigen Straßen überträgt. Schon jetzt ereig­nen sich auf den Reichsautobahnen Unfälle, die auf Leichtsinn und unvorschriftsmäßiges Verhalten zurückzu­führen sind. Schon jetzt werden Stimmen laut. nicht für fähig halten, auf den Autobahnen richtig zu

fahren. Wollt ihr, daß Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt werden? Wollt ihr, daß dem Kraftverkehr wieder Fesseln angelegt werden wie in vergangenen Zei­2 Teilt euch eure Fahrten richtig ein, fahrt recht­weg! Fahrt vernünftig und benutzt, wenn ihr

Nummernzwanges?

Dr. Küppers letzte Fahrt

Sie haben einen guten Mann begraben

Uns war er mehr.

Dieser Spruch galt wohl für alle die vielen Leid­tragenden, die sich als seine Freunde und langjährigen Bekannten auf dem Friedhofe in Wiemelhausen eingefun­den hatten, um Dr. Dr. Paul Küppers, dessen lange Lebensarbeit ihn mit allen Kreisen der Einwohnerschaft Bochums in nahe Berührung brachte, das letzte Ehren­geleit zu geben. Dieser seltene Mann hätte sich nicht einsam zu fühlen brauchen; er wäre, wenn er es ge­wollt hätte, täglich umgeben gewesen von Menschen, die ihn nicht nur schätzten, sondern auch liebten.

Ein wundervoller Sommertag mit Sonnenglanz und Vogelgezwitscher war sein Todestag, und bei Sonnen­zlanz und Vogelgezwitscher legte man ihn, den großen freund der Natur, in die kühle Erde. In der Kapelle des Friedhofes hielt Pfarrer Hardt eine Totenliturgie. Dann ging der stille Zug der Trauernden hinauf zu der Stelle, wo man vor dreißig Jahren die so früh verstorbene Gattin des Entschlafenen ins Grab legte. An ihrer Seite ruht nun auch der Mann, der andern vorlebte, was Treue sein kann. Es war der Wunsch des Verstorbenen, so führte Pfarrer Hardt aus, daß an seinem Grabe keine lange Rede ge­halten werden möchte, das lehnte seine sprichwörtliche Bescheidenheit ab. Er war auch nicht der Mann der frommen Worte, desto mehr war er der Mann der christ­lichen Tat und der Allergetreuesten einer. Das wissen wir alle. Sein Leben war der Pflichterfüllung bis zum äußersten gewidmet. Im Dienste für den Nächsten, in der Arbeit für die Stadt, die seine zweite Heimat wurde, zehrte er sich auf. In unseren Herzen lebt er fort, und er wird schauen, was er glaubte undmit seiner Arbeit bewies.

Unter der Trauergemeinde sah man Vertreter der Stadt, vieler Behörden, Vereine und Verbände, bei denen er mitwirkte, der Handelskammer, der Industrie, des Handwerks des Evangelischen Männerdienstes. An seinem Grabe häuften sich die Kränze. Schriftleiter Dr. Schwermann legte einen Kranz mit Widmung im N men des Reichsverbandes der Deutschen Presse an der Gruft dieses hochverdienten Berufskameraden nieder, der

Reibt wegen

ters, der Hingabe an

einst die besten Namen, so

Deutscher Fußgänger!

Die Fahrbahn gehört dem Fahrverkehr, euch gehört die Gehbahn. Beeilt euch beim Ueberschreiten der Straße, geht auf dem kürzesten Weg und ohne Aufent­

Auch für euch gelten die Verkehrszeichen der Polizei und der Ampel! Nur bei grunem Licht ist euch der Weg freigegeben. Springt nicht auf die Straßenbahn

stimmen laut, die euch soder den Omnibus auf und von diesen ab! Nur an simmwen lon:, en,den Haltestellen durft ihr ein= und aussteigen.

Wartet auf den Bürgersteigen, wenn die Straßen­bahn kommt! Ihr gefährdet euch und andere, wenn ihr auf der Fahrbahn steht!

ten:

zeitig

es nicht sehr eilig habt, die rechte Straßenseite!

Schneidet keine Kurven und überholt vorschrifts­mäßig! Beachtet die Vorfahrtsregeln und biegt langsam in andere Straßen ein! Nehmt Rücksicht auf alle ande­

Deutsche Volksgenossen!

Schafft endlich die Verkehrsgemeinschaft

Straße. Seht in dem anderen Kameraden und Volksgenossen!

Disziplin!

auf der erkeursreilnehmer den Uebt Rücksicht und

Runr sant!....

Bilder aus den Gerichtssalen

Stadttheater: 17.30 Uhr: Wilhelm Tell.

Parthaus: Abendkonzert des Städtischen Orchesters.

Stala=Lichtspiele: ab 17 Uhr: Ein junger Mann aus uen. Tonhalle: ab 15.45 Uhr: Stützen der Gesellschaft. Weltkichtspiele: ab 15.15 Uhr: Es geschah in einer Nacht. Apollotheater: ab 15.50 Uhr: Fährmann Maria.

Capitol: ab 15.15 Uhr: Mazurka.

Gloria=Palast: ab 15.30 Uhr: Polenblut.

Hammer Lichtspiele: ab 15.30 Uhr: Ich war Jack Mortimer. Lichtburg: ab 15.15 Uhr: Die Puppensee.

Lichtspielhaus: ab 15.30 Uhr: Ein Walzer um den Stefans­

Odeon: ab 15.30 Uhr: Ein junger Mann aus USn.

Das Herner Schöffengericht fällte ein Urteil, welches für alle Rundfunkteilnehmer, namentlich für solche, die mit ihren Rundfunkgebühren im Rück­stand geblieben sind, beachtenswert ist. Die Besitzerin einer häuslichen Rundfunkanlage war mit ihren Rund­funkbeiträgen in Höhe von vier Mark zurückgeblieben. Sie erhielt von der Reichspost die Aufforderung, ent­weder die Rundfunkgebühren sofort zu bezahlen oder ihre Antennenanlage außer Betrieb zu setzen. Die kam dieser Aufforderung nicht nach und hörte für einige Zeit weiter Rundfunk, war somit nach den entsprechen­den Bestimmungen des Gesetzes Schwarzhörerin. Sie hat später den rückständigen Betrag bezahlt. Sie glaubte damit eine etwaige Strafverfolgung wegen Schwarzhörens ausgeschaltet zu haben. Mit dieser An­sicht befand sie sich aber in einem bösen Irrtum, wie sie durch den Antrag der Reichspost auf Strafentscheid und durch die sich anschließende Verhandlung vor dem Schöf­fengericht belehrt wurde. Wird eben bei ständen die von der Post verlangte Aufhebung der An­tenneneinrichtung nicht durchgeführt und der Rund­funkapparat weiter benutzt, so liegt ein Schwarzhören vor, auch wenn später die Zahlung der Gebühren er­folgen sollte. Dahin entschied das Schöffengericht und belegte die Schwarzhörerin mit einer Geldbuße vor 25 Reichsmark, erkannte aber auch gleichzeitig auf Ein­ziehung des Gerätes.

Wann ist ein Teftament nicht gültig?

Ein Fabrikant N. aus Forst i. d. L. war vor einiger Zeit nebst Frau und Sohn freiwillig aus dem Leben geschieden. Frau N. hatte ein Testament hinterlassen, welches in Forst am 81. Mai geschrieben war; die Jahreszahl war aber nicht angegeben. In dem Testa­ment war eine Dame als Erbin eingesetzt worden. Als letztere einen Erbschein verlangte, wurde dieser Antrag sowohl vom Amtsgericht als auch vom Landgericht in Guben abgewiesen, weil in dem Testament die Jahreszahl fehle. Während das Kammer­gericht die Beschwerde für begründet erachtete, er­klärte das Reichsgericht die weitere Beschwerde der als Erbin eingesetzten Dame für nicht begründet und führte u. a. grundsätzlich aus, aus dem Testa­ment ergebe sich nur, daß Frau N. annahm, sie werde mit ihrem Ehemann und Sohn infolge eines gewalt­samen Ereignisses aus dem Leben scheiden. Aus dem Testament erhelle aber nicht, in welchem Jahre sich das Ereignis abspielen werde. Es gehe nicht an, daß eine unrichtige oder unvollständige Orts= oder Zeitan­gabe in dem Testament durch einen bestimmten Per­sonenkreis von Angehörigen zu ergänzen sei; auch durch die gewöhnlichen Beweismittel dürfe die fehlende Jah­reszahl nicht ermitteit werden. Lediglich der Inhalt des Testaments sei für die Ergänzung des Testaments in Betracht zu ziehen; unter Umständen dürfen allgemein bekannte Erfahrungssätze oder offenkundige Tatsachen berücksichtigt werden, die allen lebenserfahrenen Men­schen ohne weiteres bekannt seien.(Aktenzeichen: VI.

5. 85.)

Die Villa des Großkaufmanns

Der Großkaufmann B. war Eigentümer einer Villa, in der sich auch das Großhandelsgeschäft befand. Die betreffende Villa war ziemlich verschuldet; im April 1938

verkaufte B. die Villa. In den Handelsbilanzen frü­herer Jahre war die Villa nicht erwähnt worden. Erst Jahre 1038 wurde die verschulbetzmstaggig##er

Steuerbilgne nöhnt. Infolge, hiefer Un grra

ringerte

anz erwähnt. Infolge die

sich der Gewinn erheblich.

erheblich. Das Finungant erachtete es nicht für gerechtfertigt, die Villa in der

jähne

F.

lichen Gesinnung wegen und als berufliches unvergessen. Nennt man wird auch der seine genannt.

Aus der ASDAp.

(Nach Bekanntmachungen der Partei)

Donnerstag, 9. Juli

RS.=Frauenschaft Weitmar=Nord. Zusammenkunft fällt aus. Dafür 20 Uhr: Geschlossene Teilnahme an der Kund­

gebung der RSDAP. bei Floren. Erscheinen ist Pflicht. RSDAP. Altstadt. 20 Uhr: Schulungsabend im Rat­

RS. Frauenschaft Querenburg. 20.30 Uhr: Turnen bei

NS.=Frauenschaft Hunscheidtsfeld. 20 Uhr: Zusammen­cenft bei Wegener, Drusenbergstraße, Lichtbildervortrag. RS.=Frauenschaft Kornharpen. 20 Uhr: Zusammenkunft in der Schule an der Wieschermühlenstraße.

RS.=Frauenschaft Laer. Zusammenkunft fällt aus.

Amt für Beamte, Kreis Bochum

Am 10. Juli Großkundgebung in Dortmund.

Am kommenden Freitag, 10. Juli, Grogeundgepung per

wird auch bie Hert giepesge pasate der Kohlen= und EisenstadtBochum den Bewegg Pasur ek­bringen, daß sie geschlossen sich einsetzt für die Belange des Staates, dem zu dienen ihr als vornehmste Aufgabe über­tragen worden ist.

und Ka­

Bilanz zu erwähnen; die Villa sei als Privatvermögen des Großkaufmanns zu betrachten, da sie früher nie­mals in der Buchführung erwähnt worden sei. Unter diesen Umständen nehme der Gewinn des Großkauf­manns um 6000 RM. zu. Nach fruchtloser Berufung erhob B. Rechtsbeschwerde beim Reichsfinanzhof, welcher indessen die Rechtsbeschwerde des Kaufmann B. als un­begründet zurückwies und grundsätzlich u. a. ausführte, von den 14 Zimmern der Villa werden kaum zwei Zim­mer für das Handelsgeschäft des Großkaufmanns ver­wendet; da B. in seiner Villa, die vor allem zu Wohn­zwecken verwendet werde, nur wenige Räume für seinen Handelsbetrieb verwende, so sei der Teil der Räume, die für den Betrieb des Handelsgeschäfts Verwendung finden, nicht als notwendiges Betriebsvermögen erachtet worden.(Aktenzeichen: VI. A. 778. 85. 6. 11. 35.)

Für Wirte

Der Polizeipräsident in Saarbrücken hatte gegen den Gastwirt M. die Klage auf Entziehung der Schank­erlaubnis erhoben, da M. sich als habe. M. ging bis zum Oberverwaltungsgericht und be­hauptete, er sei zur kritischen Zeit krank gewesen und habe keine ordnungsmäßige Aufsicht amsüben können; die Staatsanwaltschaft habe das gegen ihn schwebende Ermittlungsverfahren eingestellt, da ihn kein Verschul­den treffe. Das Oberverwaltungsgericht wies aber die Revision des Gastwirts M. zurück. Es könne dahin­gestellt bleiben, ob M. Kenntnis von den Vorgängen in seinem Gasthof gehabt habe. Da M. selbst zugebe, daß er ein in schlechtem Rufe befindliches Lotal übernommen habe, so habe er erst recht darauf achten müssen, daß sich keine Vorkommnisse ereigneten, welche zu einem Ein­schreiten gegen ihn führen könnten. Treffe einen Gast­wirt an polizeiwidrigen Zuständen in seinem Lokal auch kein direktes Verschulden(das Verschulden traf seine Frau und einen Kellner), so könne er doch seine Auf­sichtspflicht derart verletzt haben, daß er ungeeignet er­

Gastwirtschaft an führen.(Aktenzeichen:

Achtung, Konditoren!

Heute abend, 20.15 Uhr, findet im Lokal Bischoff, Allee­straße, eine Versammlung der Deutschen Arbeitsfront, Fach­

Kraft durch Freude

eiderg, Du, seine.8

im 1. und 2. August 1936 versitätsstadt Heidelberg aufzusucher für beide Tagemit Verpflegung

meldungen bei allen Betriebs= und

14.

O Heidelberg Du seine. Wir haben uns vorge­

erpflegung etwa 15,70 RM. An­

meihungen Fei allen Betriebs= und Ortswarten oder in der Verkaufsstelle, Kortumstraße 62.

Fröhliche Pfalz, Gott erhalt's! KdF.=Fahrt vom 7. bis

August. Wie wenig Menschen kennen doch eigentlich die Pfalz! Jeder, der zum ersten Male dort hinkommt, ist überrascht über das sich ihm Darbietende. Es ist schon so, kaum eine Landschaft besitzt solch einen ungewöhnlichen Reichtum wie jenes Stückchen Erde zwischen Rhein

Saar. Ein bayrischer König nannte sie einmal denGarten

250 Burgruinen der Pfalz künden von einer stolzen Ver­gangenheit dieses uralten deutschen zandes., Aber noch et­

was zeichnet diese Rheinpfalz aus. nicht der Süden dürfte uns wegen seiner Wärme locken, denn auch im Winter haben wir, so undenkbar es scheinen mag, in der Rheinpfalz ooch­stens 10 bis 14 Tage, an denen die Temperatur nicht über 0 Grad steigt. Man braucht nicht über die Algen bis in die Po=Ebene zu reisen, unser Heimatland Zaxogrägrg, bieten. Sollte man glauben, daß in diesem Li

deln, Tabak, Edelkastanien, ja sogar Feigen wachsen und zur Reise kommen? Und im pfälzischen Weinbaugebiet liegt, so weit das Auge es fassen ann, Weinberg an Pein; berg. Ein Weingarten Deutschlands. und mitteg in. die##es Gebiet hinein führt unsere KdF.=Fahrt vom 7. uugunt bis 14. August 1936. Die Fahrt kostet 28.30 RM. Endstation ist Edenkoben. Anmeldungen bei allen Betriebs= und Orts­warten oder in der Verkaufsstelle Kortumstraße 62.

Mit Köß. ins Blaue! Die RS.=Gemeinschgft.Krg; durch Freude unternimmt in der Zeit vom 1. Angust ois 9 August 1936 einschließlich eine Omnibusfahrt ins Freie. Neun Tage Erholung! Neun Tage Freude! Wobin? Das soll vorläufig verschwiegen bleiben. Aber eins kann verraten werden, daß es eine waldreiche, bügelige Gegend ½, wo maßsich nach Lust und Liebe austummeln

tragen und

scheine, eine Gastwirtschaft zu fuhren. III. C. 68. 85. 28. 5. 86.)

Weil er zu hohe Gebühren forderte

Der Rechtsberater G. aus Magdeburg war beschul­digt worden, sich wiederholt eines falschen Namens bedient und zu hohe Gebühren gefordert zu haben. In einem Falle hatte er einer Witwe für einen Antrag auf Bewilligung des Armenrechts 168 RM. abverlangt, obwohl er nur 88 RM. berechnen durfte. Auf die von dem Polizeipräsidenten in Magdeburg erhobene Klage hatte das Bezirksverwaltungsgericht gegen G. auf Unter­sagung des Gewerbes als Rechtsberater erkannt und betont, G. habe von Klienten ein Vielfaches der Ge­bühren verlangt, die den Rechtsanwälten zugestanden habe; er habe nur die halben Anwaltsgebühren fordern dürfen; ferner habe er sich jahrelang den Behörden ge­genüber eines falschen Namens bedient. Die von eingelegte Revision wies das Oberverwaltungsgericht als unbegründet zurück. Mit Recht habe der Vorder­richter die Unzuverlässigkeit des Rechtsberaters aus der Ueberforderung der Gebühren angenommen.(Akten­zeichen: III. C. 88. 85. 28. 5. 86.)

kann.

ie Kosten züür, die FabrtVerpflegung und Unterkunft be­agen insgesamt 15,40 RM. Anmeldungen bei allen Orts­id Betriebswarten oder in der Verkaufsstelle,Lortum: straße 62. Wir bitten Sie, sich rechtzeitig anzumelben, da­mit Ihre Teilnahme gesichert ist.

durch rriiz##

Tagesplan für Donnerstag, 9. Juli

Fröhliche Gymnastik und Spiele nur für Frauen von 20 bis 22 Uhr, Gymnastikschule in der Rottstraße 29; von 20 bis 22 Uhr im Licht= und Luftbad des Naturheilvereins, Königsallee.

Reichssportabzeichen für Frauen und Männer von 20 bis 22 Uhr in der Turnhalle der Drusenbergschule, Drusenberg­straße.

Schwimmen nur für Frauen von 20.15 bis 21.15 Uhr, und von 21.15 bis 22.15 Uhr, Badeanstalt, Martenstraße.

Verlegung des Iin=Jitsu=Kursus! Der bisher im Uebungsraum des Bergmannsheils abgehalteneIl=Itttu: Kursus, und zwar donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr, findet nunmehr jeden Freitag von 20 bis 22 Uhr in der Oberreal= schule, Goethestraße, statt. Dortselbst werden auch Neu­anmeldungen für diesen Kursus entgegengenommen.

(Weitere Lokalnachrichten auf Seite 10.)