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Seite 3 Nr. 84# Bochumer Anzeiger# Dienstag, 9. April 1933

Bochumer

Der Wasserspiegel steht

1,00 Meier über normal

Hochwassergefahr der Ruhr In der Nacht zum Dienstag noch Flutanstieg

Die in den letzten Tagen niedergegangenen Regen­massen haben zusammen mit der Schneeschmelze im Sauerland zu einem ständigen Anwachsen des Wasser­spiegels der Ruhr geführt. Auf unsere Anfrage wurde uns gestern abend von der Pumpstation der Bochumer Städtischen Gas= und Wasserwerke an der Ruhr mit­geteilt, daß dort der Wasserspiegel bereits 1,80 Meter über dem normalen Stand stehe. In Essen=Steele war die Ruhr schon Montag nachmittag 1,50 Meter über normal gestiegen.

Die angrenzenden Wiesen und Sportplätze sind stel­lenweise vom Wasser überflutet. Noch gestern abend war ein stündliches Steigen des Wassers zu beobachten

in Essen=Steele sogar je Stunde um 15 Zentimeter

so daß die Gefahr des Hochwassers besteht.

Das Anglück im Bismarckturm

Zu dem in der gestrigen Nummer gemeldeten tra­gischen Unglück am Samstag nachmittag im Bismarck­turm teilt der Polizeibericht mit: Am 6. April hatte ein städtischer Handwerker den Auftrag erhalten, auf dem Bismarckturm im Stadtpark zu Ehren eines früheren Stadtrats ein Feuerwerk anzuzünden. Als Genannter mit einigen städtischen Arbeitern dabei war, Benzol vom Schacht in den Turm zu pumpen, bemerkte er, daß die Leitung undicht war. Er ließ das in der Leitung befindliche Benzol wieder ablaufen und wollte die Lei­tung mit Gummi und Isolierband abdichten. Die Lei­tung führte durch einen engen Schacht in der Turm­mauer. In diesen krochen zwei Arbeiter hinein. Wäh­rend der Reparatur wurden die Arbeiter von den Ben­zoldünsten betäubt. Der städtische Handwerker, der die besinnungslos gewordenen Arbeiter retten wollte, wurde ebenfalls von den Dünsten betäubt. Einige Feuerwehr= leute, die zu der feuerpolizeilichen Beaufsichtigung an­wesend waren, eilten sofort herbei und bemühten sich um die im Schacht liegenden Leute. Die Berufsfeuerwehr, die sofort mit Sauerstoffapparaten an der Unfallstelle ein­traf, barg die Verunglückten und stellte bei den Betäub­ten Wiederbelebungsversuche an. Während ein Arbeiter und der Handwerker wieder zu sich kamen, waren die Wiederbelebungsversuche bei dem Arbeiter Wallat er­folglos. Er konnte nur als Leiche aus dem Schacht gezo­gen werden. Die Geretteten sind sofort von einem in der Nähe wohnenden Arzt behandelt worden. Der Hand­werker konnte nach seiner Wohnung entlassen werden, wo­gegen der eine Arbeiter dem Josephs=Krankenhaus zuge­führt wurde. Sein Befinden ist gut. Die sofort auf­genommenen kriminalpolizeilichen Ermittlungen sind noch nicht zum Abschluß gekommen.

Rücksichtsloser Autofahrer

fährt in ein Kohlenfuhrwerk hinein. Ein Schwer­verletzter.

Am Montag nachmittag, gegen 2 Uhr, ereignete sich auf der Königsallee, in der Nahe des Parkhotels Haus Rechen, ein folgenschwerer Verkehrsunfall, bei dem der jugendliche Fuhrwerkslenker Theodor Cl. aus Eppendorf derart schwer verletzt wurde, daß er mit einem Ober­schenkelbruch und schweren Kopf= und Rückenverletzun­gen ins Elisabeth=Krankenhaus übergeführt werden mußte. Der Unfall entstand dadurch, daß ein aus der Richtung Farnstraße kommender Personenwagen in ein aus der Christstraße kommendes Kohlenfuhrwerk hin­einfuhr. Der Fuhrmann flog in hohem Bogen auf das Pflaster und geriet zwischen die Räder des Autos und die des Fuhrwerks. Der Autolenker wurde in Haft ge­nommen. Beide Fahrzeuge wurden durch den Zusam­menprall erheblich beschädigt.

Wieder ein Kind schwer verletzt

bei einem Verkehrsunfall in Bochum.

Am 6. April, gegen 12.30 Uhr, wurde ein neun Jahre altes Mädchen aus Bochum auf der Herner Straße in Bochum, vor dem Hause Nr. 265, als es versuchte, den Fahrdamm vom westlichen Bürgersteig zu überschreiten, von einem Lastkraftwagen angefahren. Das Kind er­litt einen Schädelbruch, Oberschenkelbruch und innere Verletzungen. Er mußte sofort dem Josephs=Krankenhaus zugeführt werden. Das Befinden des Kindes ist nach wie vor bedenklich. Kari, ist Juf

In der Nacht vom 6. zum 7. April in auf der Wit­tener Straße, Ecke Friedhofstraße, eine Straßenlaterne von einem unbekannten Fahrzeug angefahren und zer­trümmert worden. Das Gaswerk wurde wegen des aus­strömenden Gases sofort benachrichtigt. Die Arbeiten wurden gleich in Angriff genommen.

Radler geriet in die Straßenbahnschienen

An der Ecke Wilhelmstraße und Hellweg fuhr Mon­tag mittag, gegen 12.15 Uhr, ein Personenkraftwagen gegen einen Radler, der bei dem Versuche, dem Kraft­wagen auszuweichen, in die Schienen geraten und ge­stürzt war. Das Rad wurde zertrümmert und auch der Radler, dessen sich der Fahrer des Personenkraftwagens sofort annahm, wurde verletzt.

Ein paar Geflügeldiebe

In der Nacht zum 29. März wurden, wie schon berichtet, aus den Lauben zwischen Maarbach und Kohlenstraße in Bochum 13 Hühner entwendet. Diese Hühner wurden am Tage darauf von nachfolgend be­schriebener Frau auf dem Wochenmarkt in Gelsen­kirchen verkauft. Beschreibung: Etwa 30 Jahre alt, 1,62 Meter groß, redegewandt, dunkelblonder Bubikopf. gewelltes, gut gepflegtes Haar, blasses schmales Gesicht, große blaue oder graue Augen, sehr schlank. Sie trug einen hellen, fast weißen Wettermantel(Regenmantel), weiße Ohrringe in Form von Schuhknöpfen. Sie ist auch schon mit einem dunkelblauen Mantel mit grauem, langhaarigem Pelzkragen gesehen worden.

Außer dieser Frau hat schon vorher folgender Täter auf dem Wochenmarkt in Gelsenkirchen Hühner ab­gesetzt: Beschreibung: 1,60 bis 1,68 Meter groß, 30 bis 35 Jahre alt, glatt rasiert, mageres Gesicht, stark hervortretende Backenknochen, dunkelbiondes, gescheiteltes Haar, blaue Augen, sicheres und gewandtes Auftreten. Er trug einen hellblauen gemusterten Anzug und einen Filzhut von bräunlicher Farbe. Nach dem Einbruch soll der Täter einen dunklen Mantel und eine blaue Schirm­mütze getragen haben, Angaben erbittet die Kriminal­polizei in Bochum, Polizeipräsidium, Uhlandstraße 35, Zimmer 245.

Durch Wäschelauge verbrüht. Montag morgen war die Ehefrau des Arbeiters Kl. in der Oskar=Hoffmann= Straße in der Waschküche mit den Vorbereitungen zur Wäsche beschäftigt. Während der Tätigkeit kam der vier Jahre alte Sohn kochender Lauge zu nahe, wobei er Verbruhungen an den Händen erlitt. Aerztliche Be­handlung war sofort notwendig.

Hwer hasteih und Was oungescheheitkonnte

B..-Muthherr

In der Schule lernt' ich mal, daß zwei Hälften einer Zahl stets genau ein Ganzes geben.

Daß dies nur bedingt ist so, zeiget unser Bild hier froh, das ich schnell mal knipste eben.

Vor dem Postamt standen da links ein Auto rechts ein Pferd, beide still in sich gekehrt.

Und von jenenPferdekräften sehen nur die Hälften wir, die vomTöff und die vom Tier.

Na, und diese halben Teile hatten beide Langeweile, wie das wohl verständlich war.

Sicher wär' es wunderbar, könnten beide Hälften nun schnell zusammen sich mal tun.

Könnten fix anstatt zu stehen als ein Ganzes weitergehen, und verschwinden in der Meng'.

Peng

Dochumer Lanrjährinieet; mal herhoren!

Folgende Ausrüstung müßt Ihr mitbringen!

Der Herr Regierungspräsident teilt mit:

1. Das Landschuljahr beginnt am 24. April 1935 und dauert bis zum 18. Dezember 1935.

2. Die Kinder werden durch den Lagerführer ab­

geholt. Es findet eine Abschiedsfeier statt; etwa noch notwendige Auskünfte werden dort erteilt. Tag, Stunde und Ort der Veranstaltung wird durch die Tagespresse bekanntgegeben.

3. Die Landjahrkinder werden in Köslin unter­

sengecht Liah. einhamtmen Gind

Die zum Landjahr einverufenen Kinder sollen fol­gende

Ausrüstungs= und Bekleidungsgegenstände

mitbringen: 7 4

Für die Jungen sind erforderlich:

1 Paar feste Wanderstiefel(Schnürstiefel), 1 Paar Schuhe oder Arbeitsstiefel(als Ersatz), 3 Paar graue Strümpfe, 2 Unterhemden und kurze Unterhosen, 2 Nachthemden, 1 Trainingsanzug oder Wolljacke zum Un­terziehen, 1 schwarze Turnhose, 1 schwarze Badehose (Dreieck), ausreichend Taschentücher, 1 Paar feste Turn­schuhe, Zahnbürste, Wasch=, Näh=, Stopf=, Schreib= und Putzzeug. Erwünscht sind ferner, soweit vorhanden: 2 Uniformhosen(1 Winter=, 1 Sommerhose), 2 Uniform­hemden mit Halstuch und Knoten, 1 HJ.=Koppel mit Schulterriemen, 1 HJ.=Mütze(grüne Mützenbiese, ge­gebenenfalls ändern lassen), Tornister, Brotbeutel, Feld­flasche, Trinkbecher, Zeltbahn).

Für die Madchen sind erforderlich: 1 Paar feste Stiefel, 1 Paar feste Schuhe, 3 Paar lange Strümpfe(davon 2 Paar wollene), 3 Paar Söckchen (davon 1 Paar weiße), 3 mal Leibwäsche(am besten Hemdhose), 2 Unterrocke, 3 Nachthemden, 2 Schlüpfer, Strumpfbandhalter, 2 Waschkleider, 2 Kopftücher, 4 Schürzen(2 helle, 2 dunkle), 1 Paar Turnschuhe, 1 Turnanzug, 1 Badeanzug und Bademütze, 1 Woll= oder Strickjacke, 1 Mantel(möglichst Loden= oder Regen­mantel), Zahnbürste, Näh-, Wasch=, Schuhputzzeug, Schreibzeug, 1 Baskenmütze. Erwünscht sind ferner, so­weit vorhanden: BDM.=Uniform, Rucksack, Brotbeutel, Becher, Trainingsanzug, Musikinstrumente.

Für die etwaige Anschaffung von HJ.= und BDM.= Uniformen sind die Richtlinien der Reichsjugendführung genau zu beachten. Uniformen dürfen nur in den Ge­

schäften, die von der Reichszeugmeisterei zugelassen sind, gekauft werden.

Eltern, vermeidet unnötige Anschaffungen!

Diese entsprechen nicht dem Geiste der im Landjahr zu pflegenden Kameradschaft. Laßt Eure Kinder keine unnötigen und unbrauchbaren Zivilkleidungsstucke mit ins Landjahr bringen. Wo erhebliche Neuanschaffungen nötig, aber in einzelnen Fällen unmöglich sind, wendet Euch rechtzeitig vertrauensvoll an die Gemeindebehörde (Landjahrbüro, Schulamt, Rathaus, 4. Ober­geschoß, Zimmer 410). Diese wird in Notfällen einen Ausweg finden.

Eltern!

Seid stolz darauf, daß Euer Kind den Vorzug genießt, am Landjahr teilnehmen zu dürfen.

pfarrer Franz Bals 1

In Elsen bei Paderborn starb am 5. April im hohen Alter von 74 Jahren Pfarrer Franz Bals. Der Ver­storbene hat einen großen Teil seiner priesterlichen Tätig­keit der Stadt Bochum gewidmet. Als junger Priester war er einige Jahre Kooperator unter dem damaligen Propst Kösters. Dann wirkte er als Pfarrer in Sund­wig bei Hemer. Im Jahre 1907 wurde er als Nach­folger des verstorbenen ersten Pfarrers von Hamme, Moritz Lohre, an die Herz=Jesu=Kirche berufen. Unter seiner Amtstätigkeit wurde der damals gerade im Bau befindliche Vergrößerungsbau der Kirche nach der Dorstener Straße hin zu Ende geführt. Dem Verstor­benen ist es auch zu danken, daß die Pfarrkirche nach dem damaligen Umbau den prächtigen Hochaltar, einen Klappaltar, erhielt, der ein Schmuckstück des Gotteshau­ses bildet. Weiter beschaffte er auch die drei neuen großen Fenster im Chorraum. Im Jahre 1912 beging Pfarrer Bals unter der Anteilnahme der ganzen Pfarr­gemein sein silbernes Priesterjubiläum. Den St.=Elisa­beth=Frauenverein, der im vorigen Jahre sein 50jähriges Bestehen feiern konnte, war er ein vorbildlicher priester­licher Führer. Im Jahre 1917 wurde er dann von der bischöflichen Behörde nach Elsen bei Paderborn be­rufen, wo er nun nach 18jähriger Tätigkeit gestorben ist. Sein Nachfolger in Hamme wurde Pfarrer Arens, der frühere Rektor des Elisabeth=Hospitals. Auch in Elsen erfreute sich Pfarrer Bals großer Beliebtheit und treuer Anhänglichkeit. Auch in Bochum, namentlich in der Hammer Herz=Jesu=Pfarrei, wird das Andenken dieses eifrigen Seelenhirten in Ehren bleiben.

Ran ans Mikrophon!

Letzte Anmeldefrist der Rundfunksprecher am 15. Aprkt 1935 bei der Kreisrundfunkstelle, Bochum, Malteser­straße 14b.

Auch in diesem Jahre suchen wir die besten Rund­funksprecher! Wir suchen den Arbeiter von der Dreh­bank, den Bauern hinter dem Pfluge, wir suchen Künst­ler, Kaufleute und Beamte. Wir suchen die deutsche Frau, sei es als Hausfrau, Mutter oder Berufstätige.

Der deutsche Volksfunk will in seiner Aufbauarbeit die Frauen und Männer am Mikrophon wissen, die aus dem Volke kommen. Der deutsche Volksfunk will durch diese Frauen und Männer das Erlebnis Rundfunk tief ins Land, bis in die kleinsten Kreisstädtchen, hinein­tragen.

Wir wollen im nationalsozialistischen Deutschland das Rundfunkmikrophon nicht in den Glaskasten stellen und es ängstlich vom Volk und dem Erleben des Volkes trennen. Wir wollen in die Menge gehen und wollen aus der Masse der Erlebenden für die Masse der Hören­den das Erlebnis vermitteln. Wir suchen die rechten Menschen dafür, die das können.

Wir wollen auf ganz breiter Grundlage beginnen. Das Volk selbst soll entscheiden.

Immer wieder vermittelt uns der Rundfunk die gro­ßen Erlebnisse unserer Tage. Wenn wir gestern als Beispiel die Uebertragungen der Befreiungsfeiern an der Saar anführen konnten, so führen wir heute das un­erhörte historische Erlebnis des 16. März an. Aber auch bei der Gestaltung unserer täglichen Sendungen wollen wir die Enge der Sendesäle abschütteln und die noch bestehenden Schranken zwischen Rundfunk und Hö­rer niederreißen.

Dem großen Vorbild unseres Reichspropaganda­leiters, Pg. Dr. Goebbels, soll jeder Nationalsozialist als Funksprecher nacheifern. Der große Improvisator ist zugleich ein Mann der sorgfältigsten, peinlich genauen Vorbereitungen, Durchdenkung und Festlegung jedes Er­eignisses und jeder Ueberraschung.

Und das mag den neuen Funksprechern, die im na­tionalsozialistischen Deutschland um die Palme des Sie­

deine besten Arbeitskameraden am 12./13. April

Wahlzucht bei den Bienen

Auf Einladung des Bochumer Imkervereins sprach am Sonntag nachmittag vor einer stattlichen Anzahl Imker in der=Landwirtschaftsschule Reichsbahnamt mann Tuschhoff aus Elberfeld über das für jeden Imker wichtige Thema:Wahlzucht bei den Bienen­völkern." Der Redner, der bei vielen Bienenzüchtern bestens bekannt ist, wies zunächst darauf hin, daß auch der Imker zum Reichsnährstand gehöre und darum ver­pflichtet sei, im Rahmen der Erzeugungsschlacht die Leistungen der Bienenvölker zu steigern. Nach ein­gehender Erörterung der großen Erfolge bei den Nutz­tier= und Pflanzenzüchtern erklärte der Redner, wie man auch bei den Insekten durch eine planmäßige Zucht gute Erfolge erzielen kann. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Züchterergebnisse bei den Seiden­raupen. An Hand von Zahlenmaterial legte er dar, wie im Verlauf der letzten Jahre durch eine bewußte Wahlzucht auch bei den Bienenvölkern die Leistung ge­steigert werden konnte. Er gab zum Schluß den mit wachsendem Interesse zuhörenden Imkern manche An­regung und Anleitung. Dem Vortrag voraus ging eine Mitgliederversammlung des Imkervereins, in der Ver­einsangelegenheiten besprochen wurden.

Kaft..

Mit unübertrefflichem Opfergeist hat die Bevölkerung des Gaues Westfalen=Süd dem Winter­

hilfswerk 1934/35 zu einem überragenden Erfolg verholfen. Der Sozialismus der schaffenden Deutschen hat die Not zu bannen vermocht. Doch die Arbeit und Sorge für diejenigen unter uns, die noch nicht in der Lage sind, aus eigener Kraft sich zu erhalten, darf nicht enden.

Die schönen Monate des Jahres stehen bevor. Die Sommerzeit ist wie keine andere Jahres­zeit geeignet, den Menschen in der freien Natur Kraft und Lebensfreude zu geben. Diejenigen, denen unsere Fürsorge im vergangenen Winter galt, sind jedoch nicht in der Lage, aus eigener Kraft sich einen Erholungsurlaub zu verschaffen. Deshalb wenden sich die unterzeichneten Organi­sationen an die Volksgenossen in Westfalen=Süd mit der Bitte:

Stellt dem Erholungswerk des Deutschen Volkes für den Sommer 1935 Erholungs­freiplätze für Mütter und Kinder zur Verfügung.

Helft insbesondere durch Aufnahme von Kindern die Volksgesundheit zu heben, um die Nach­kommenschaft unseres Volkes, für die wir jetzt kämpfen, gesundheitlich zu stärken, daß sie dereinst mal in der Lage ist, als starkes Geschlecht den deutschen Aufbau zu vollenden.

Verbunden mit dem Erholungswerk ist die

Lange Jahre hindurch haben die Vorkämpfer des Dritten Reiches oft in bitterster Not gerungen um Deutschlands Einheit und Stärke. Mit ihrem Blut haben sie oft die Geschichte des Dritten Reiches geschrieben, verhöhnt undverspottet gingen sie ihren einsamen Weg. Erst die Uebernahme der Macht, nach der das Volk wie aus einem tiefen Schlaf erwachte, hat die gerechte Würdigung dieses Kampfes gebracht und als Folge davon der Dank des Volkes an den unbekannten SA.= und PO.=Mann. Schon in vergangenen Jahren habt Ihr Volksgenossen im Gau Westfalen=Süd in wahrhaft überwältigender Form Euren Dank durch Freiplatzspenden zum Ausdruck gebracht. Wir bitten Euch, setzt dieses Werk auch in diesem Jahre fort. Nehmt einen alten Kämpfer Adolf Hitlers bei Euch auf.

Die Werbung für das Erholungswerk des deutschen Volkes und die Adolf=Hitler=Spende erfolgt von den unterzeichneten Formationen und Verbänden gemeinschaftlich. Einzelheiten sind zu erfahren bei den Kreisamtsleitungen der NS.=Volkswohlfahrt im Gau Westfalen=Süd.

(gez.) Stürtz stellv. Gauleiter.

(gez.) Hütwohl(gez.) Schramme

Gauamtsleiter der NSy. Führer der SA.=Gruppe Westfalen.

SS.=Abschnitt XXV. Motor=Brigade Westfalen, HJ.=Gebietsführung Westfalen, NSDFB. Landes­verband Westfalen e.., Kyffhäuserbund, Landesbauernschaft, Deutscher Gemeindetag, Westf.=Lipp. Verkehrsverband, Wirtschaftsgruppe 5 Gaststätten= und Beherbergungsgewerbe, Karitas, Innere

Mission.

ges kämpfen, mit auf den Weg gegeben werden: Ohne Fleiß ist auch die genialste Begabung hoffnungslos!

Deutsche Frauen, deutsche Männer! An Euch alle ergeht der Ruf. Wer sich berufen fühlt, der möge un­befangen zu uns kommen und sich zur Auswahl stellen.

Tausende sollen kommen wir suchen die Besten!

100 Saarkinder kommen Mittwoch nach Bocham

Mittwoch nachmittag treffen zwischen 17 und 18 Uhr auf dem Bochumer Hauptbahnhof etwa 100 Saar­kinder ein, die durch Vermittlung der NS.=Volkswohl­fahrt zur Erholung in unserer Stadt weilen. Die Kinder werden von den Ortsgruppenwaltern dann so­gleich ihren Quartiergebern zugeführt.

Kameradschaftsabend des Sturmes 1 R 12

Am Samstag abend fand im Lokale Strauch, Herner Straße, ein Kameradschaftsabend des Sturmes I R. 17 statt. Sturmführer Griwna begrüßte die zahlreich erschienenen Kameraden, deren Frauen sowie die Gäste des Abends. Ein reichhaltiges Programm sorgte für Unterhaltung. In bunter Folge wechselten Deklama­tionen, Gesänge und Musikstucke. Der nimmermüde Kamerad Boller hatte den musikalischen Teil des Abends übernommen und entledigte sich dieser Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit. Man staunte über die Viel­seitigkeit der Kameraden, die alle zum Gelingen des Abends beitrugen. So waren es gemütliche Stunden, die man verlebte und der Abend zeigte so recht die innere Verbundenheit und Kameradschaftlichkeit, die diesen Sturm beseelen.

Kampf gegen Rauch und

Eine nationale Pflicht.

Der Regierungspräsident zu Arnsberg teilt mit: Der Ausschuß für Rauch= und Rußbekämpfung in der im Reichswirtschaftsministerium bestehenden Arbeits­gemeinschaft für Brennstoffersparnis hat in Erkenntnis der Wichtigkeit der Rauch= und Rußbekämpfung für die Volksgesundheit und für das Volksvermögen eine um­fassende Aufklärung vorgesehen, um die Hauptursachen dieser heute noch vorhandenen Nachteile der Feuerun­gen, die Unkenntnis über die richtige Feuerungsweise zu beseitigen oder wenigstens soweit als möglich zu min­dern. Der Ausschuß nimmt an, daß der technisch ver­meidbare Verlust an Brennstoffen jährlich für Deutsch­land einem Kohlenwert von rund ½ Milliarde Mark entspricht.

Die vergeudete Kohlenmenge in Deutschland würde einen Güterzug füllen in einer Länge von Lissabon bis Wladiwostok.

Dieser Verlustwert läßt allzu deutlich den volkswirk­schaftlichen Schaden ermessen, der infolge von Unkennt­nis durch unzweckmäßige Feuerungsanlagen und falschen Feuerungsbetrieb unsere Wirtschaft belastet und weiter­hin ständig bedroht. Zu diesem finanziellen Verlust treten die Rauch= und Rußschäden, welche das Wohnen in der Nähe von Feuerungsanlagen zur Qual machen, das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen und früh­zeitige Zerstörungen von Gebäuden und Einrichtungen zur Folge haben können. Diese Schäden an Volk und Volksvermögen machen den Einsichtigen und Sachver­ständigen die Rauch= und Rußbekämpfung zur nationalen Pflicht. Die von dem Ausschuß vorgesehene Aufklärung verdient deshalb weitgehende Unternunung