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Dienstag, 21. März 1933
Täglich außer Samstags 10 P.
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poler.83 Mark oder 93 Bf.:„Bochumer Ilustrierte“ monatl 30 Pj.: beslage„Hör mit mir“ monatl. 30 Pf.: Wochenschau 40 Pf.— AnzeigenK. Für 1 Millimeter Höbe in 25 Millimeter Breite 10 Pf., im Reklanieteil
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Weitaus verbreitetste Tageszeitung von Bochum
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Zeitgehende verfassungsändernde Vollmachten für die Reichsregierung bis zum 1. April 1937
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Der Wortlaut des Gesetzes
Berlin, 20. März.
Auf Grund der heutigen Beschlüsse des Reichs#netts ist dem Reichstag folgender Entwurf #s Gesetzes zur Behebung der Not von Volk Reich heute nachmittag zugegangen:
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Der Reichstag hat das folgende Gesetz beschlosdas mit Zustimmung des Reichsrates hiermit
Geplanter Anschlag auf den
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Näheres auf Seite 2
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indet wird, nachdem festgestellt ist, daß die ErVernisse verfassungsändernder Gesetzgebung er##sind.
Artikel 1
Reichsgesetze können, außer in dem in *<space> R e i c h s v e r s a s s u n g<space> v o r g e s e h e n e n<space> V e r f a h r e n,<space> ich durch die Reichsregierung beblossen werden. Dies gilt auch für die in Artikeln 85 Absatz 2 und 87 der Reichsversash bezeichneten Gesetze.
Artikel 2
Die von der Reichsregierung beschlossenen sichsgesetze können von der Reichsverfassung eichen, soweit sie nicht die Einricha des Reichstages und des Reichsrates als she zum Gegenstand haben. Die Rechte des isidenten bleiben unberührt.
Artikel 3
Die von der Reichsregierung beschlossenen nichsgesetze werden vom Reichskanzler ausgeserund im„Reichsgesetzblatt“ verkündet. Sie #ien, soweit sie nichts anderes bestimmen, mit ##n auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. e Artikel 68 bis 77 der Reichsverfassung sin
auf die von der Reichsregierung beschlossenen keine Anwendung.
Artikel 4
Verträge des Reiches mit fremStaaten, die sich auf Gegenstände der wichsgesetzgebung beziehen, bedürsen für die #er der Geltung dieses Gesetzes nicht der
hinmung der ander Gesetzgebung
gleiligten Körperschaften. Die Pihsregierung erläßt die zur Durchführung dieAVerträge erforderlichen Vorschristen.
Artikel 5
Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner VerFögung in Kraft. Es tritt mit dem Upril 1937 außer Kraft; es tritt seraußer Kraft, wenn die gegenwärtige Reichs#erung durch eine andere abgelöst wird.“
seierstunden in Geschäften und Sahriken
für die heutige Staatsveranstaltung
.„ Berlin, 20. März.
ie Reichsminister für Volksaufklärung und Pro# ertucht die Gbeschäftsinhaber, am morgigen Tage!
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Hindenburg gedenkt
der Gefallenen
Am Tage der feierlichen Eröffnung des Deutschen Reichstages, der wie keiner seiner Vorgänger seit dem Ende des großen Krieges sich zum nationalen und wehrhaften Staat bekennt, gedenke ich in Ehrfurcht und Dankbarkeit der für Deutschland Gefallenen. In steter Treue grüße ich die Hinterbliebenen unserer teuren Toten und in herzlicher Kameradschaft all meine Kameraden aus dem großen Kriege. Die Opfer an Leben und Gesundheit, die dieser Krieg von Deutschland forderte, sind nicht umsonst gebracht worden. Aus dem Niederbruch ringt sich Deutschland wieder zu nationaler Kratt empor im Geiste derer, die für Volk und Vaterland kämpften und tielen.
Ein starkes Deutsches Reich soll Ihr stolzes und blelbendes Ehrenmal sein!
Berlin, 21. März 1933.
* von Hindenburg. Generalteldmarschall
Reichspräsident
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zu halten, um dem Personal eine BeteiFeierlichkeiten der Reichs= und Staats
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ersucht, in dieser Zeit Arbeitspausen eindie Belegschaften zu Feiern zu versammeln und scher zur Uebertragung der staatlichen Feiern
Uoser 8114 zeigt eine Innenaufnahme der Potsdamer Garnisonkirche mit der Kanzel; darunter die Kö„nigsgruft, in der Friedrich der Große und Friedrich Wilhelm I. ruhen.
Phot. A. Niehuus, Bochum
Der Weg nach Totscam
du ererbt von deinen Vätern hast. erwirb es, um es zu besitzen!“
Goethe.
Mit kaum geahnter Spannung blicken zur Stunde Millionen Deutscher, Auslandsdeutscher und Fremder nach Potsdam. Die preußische Königsstadt hat ihren festlichsten Schmuck angelegt. Von Türmen und Dächern wimpelt es schwarzweißrot, daneben das schlicht=ernste Schwarz=Weiß der Preußenflagge und das scharfe Hakenkreuz im flammenden Rot. Manch ehrwürdiges Haus hat selbst einen grünen Strauß an die Brust gesteckt. Glocken werden schon durch den frühen Morgen singen. Potsdams Bürger gehen erhobeneren Hauptes als sonst. Nach fast zwei Jahrzehnten ist Potsdam wieder zum Mittelpunkt Deutschlands geworden. Nur in den Julitagen des Jahres 1914 lagen die gespannten Blicke der Umwelt so fragend auf der Havelstadt wie heute. Ist es Symbol, daß heute der Lenz einzieht?...
Von Weimar nach Potsdam führte der Weg, von der deutschen Nationalversammlung zum ersten Deutschen Reichstage mit einer klaren nationalen Mehrheit. Man würde der Wirkungsstätte eines Goethe, Schiller, Herder, Wieland und all der Großen, die Weimars Mauern beherbergten, ein bitteres Unrecht tun, wenn man ihre große Geistgeschichte über dem vergäße, was nach dem Zusammenbruch und Umsturz des Jahres 1918 in Weimar sich zutrug. Auch jene Tage der deutschen Nationalversammlung bleiben Geschichte. Denn schließlich wurde hier der Umsturz in legale Bahnen gelenkt und dem jeder Rechtsgrundlage entblößten Reiche, das innerlich in allen Fugen knackte und von außen her bestürmt wurde, ein neues Rechtsfundament gegeben. Daß trotzdem diese Reichsversassung schließlich versagte und schließlich heute einem Neuen Raum machen muß, ist weniger die Unzulänglichkeit der Verfassung an sich— denn sie war und mußte Schnellarbeit sein—, sondern die Kurzsichtigkeit ihrer Anhänger und der unter ihr verantwortlichen Führer, die weder den Mut noch die Zeit zum gründlegenden Umbau fanden. Wenn darum zur Stunde das deutsche Volk diesen ersten großen, feierlichen Staatsakt des Nachkriegsdeutschlands in der Potsdamer Garnisonkirche mit= und nachlebt, so wird man das Weimar der deutschen Geistesherden mit dieser Potsdamer Nationalfeier nicht auslöschen dürfen, sondern jeder für sich eine Brücke zu schlagen versuchen müssen, die von Weimar nach Potsdam, von deutschem Geistesheldentum zur großen Geschichte Preußens und Deutschlands führt. So wird Deutschland zur Tradition zurückfinden, die von der Weimarer Verfassung und ihren Vätern unverständlicherweise als Aschenbrödel seitab gewiesen wurde. Zwar hatte Friedrich Ebert in seiner Rede am Geburtstage der Verfassung einen Zusammenhang zwischen dem neuen Deutschland und dem Weimar Gocthes herstellen wollen. Aber derselbe erste Reichspräsident ließ alles das unberücksichtigt, was in langen Jahrhunderten Preußen und Deutschland draußen auf den Schlachtfeldern und drinnen auf dem Gebiete der Verwaltungspolitik einstmals in den Sattel hob.
Was in Weimar versäumt wurde, soll in Potsdam nachgeholt werden. Es geht nicht um Parteizweck, sondern um den Sinn deutscher Zukunft. Kein Volk kann auf die Dauer seiner Tradition Lebewohl sagen. Geschichte ist nicht nur die Lehrmeisterin der Völker. Für geknechtete Nationen ist sie die Glaubensquelle. Nicht der Feldherrngenius Friedrichs des Großen zwingt heute Ganzdeutschland gen Potsdam, sondern der „Alte Fritz“, das verkörperte Ideal eines wahrhaften Staatsmannes, der Feldherr und Organisator zugleich, aber auch der erste Diener seines Staates war, der erste Patriot seines Landes, der weitschauende Resormator seines Staates, der Schlichteste unter den Großen seiner Zeit, Mensch, Künstler und Philosoph.
So blickt Alldeutschland nach Potsdam. In anderthalb Jahrzehnten fast an sich und seiner Zukunft verzweifelt, will Deutschland gläubig werden und aus ruhmreicher Geschichte Mut für die Aufbauarbeit der nächsten Zukunft schöpfen. Der 21. März 1933 wird in der deutschen Geschichte als eine große historische Wende genau so verzeichnet werden wie der 21. März 1871, der Tag, an dem im Weißen Saale des Berliner Schlosses der erste Reichstag des durch Bismarcks staatsmännische Kunst geeinten Deutschen Reiches zu seiner ersten Sitzung zusammentrat. Die Glocken, deren Gesang zur Mittagsstunde von allen deutschen Kirchen schwingt, kann die Gewißheit geben, daß diese Potsdamer Feier nicht vom Parteigeist, woher er auch immer kommt, getragen ist und nicht getragen werden darf! Andachtsstunde aller derer, die auf ein besseres Morgen hoffen, Einkehr für die, die zurücksanden, Gelübde, über Paxteistreit und Meinungskampf alles für des Reiches Herrlichkeit einzusetzen. Der Tag von Poisdam legt somit den verantwortlichen Staatsmännern eine geschichtliche Verpflichtung für die mit dem heutigen Tage anbrechende neue Epoche auf, an deren Anfang und späterem Ende nur der Grundsatz stehen kann: Der deutschen Zwietracht mitten ins Herzl u. u.