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Grites und älteltes Cagesorgan des Krelles o General-Anzeiger für den Kreis Börde o Haupt-Annoncenblatt

Nr. 36.

Freitag, den 12. Februar 1915.

aus, bris, und iohelpolizgelichen Derord.

nungen für den Kreis Hörde erlangen gemaß Bekanntmachung der Königlichen Regierung durch Verösfentlichung in derSchwerter Zeitung", rechtsverbindliche Kroft. Die Schwerter Zeitung gewährt ihren Adonnen= ien s0: jeden mit Tod endenden Unsall ge­

dagungen: 300 Mk. Unfall.

Druch u. Verlag o. Carl Braus. Schwerte=Rude

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47. Jahrgang.

verpreußische Etat für 1915.] Die Gesreideversorgung Englands hal aufgehört.

In prautischen Abgeothnetenhause, das gelternSte: 8416 vien mit Söst uer Siun

Iu verngischen Abgeotdnetenhause, das gestern wieder zu einer voraussichtlich nur kurze Zeit dauernden Tagung zusammentrat, ist der Etat für 1915 eingebracht worden. Seine Entgegennahme und Beratung bildet den Zweck der Tagung. Der Präsident Schwerin=Löwitz begrüßte die Anwesen­den mit einer kurzen Ansprache. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Mitteilungen ergriff der Fi­nanzminister Dr. Lentze das Wort, um den Etat zu erläutern.

Der Etatsentwurf für 1915 konnte nicht nach den gewöhnlichen Grundsätzen aufgestellt werden. Während in Friedenszeiten eine ordentliche Fi­nanzgebarung bei der Veranschlagung der Ein­nahmen und Ausgaben im Etat ihre Aufgabe darin finden muß, die Ansätze möglichst der Wirklichkeit entsprechen zu lassen, ist dies für das Etatsjahr 1915 durch den Krieg außerordentlich erschwert, ja vielsach sogar unmöglich gemacht. Sowohl bei den Betrieben wie bei den Stouer= und eigentlichen Staatsverwaltungen werden die Einnahmen durch den Kriegszustand wesentlich beeinflußt, und das Gleiche gilt auch von den Ausgaben. Unter den Betriebsverwaltungen sind es besonders die Eisen­bahn= und die Bergverwaltung, deren Erträgnisse von der Dauer und dem Ausgange des Krieges abhängen. Bei den Steuerverwaltungen wird das Aufkommen an Staatseinkommensteuer und an Stempelsteuern wesentlich durch den Krieg berührt, und von den Staatsverwaltungen leiden beson­ders die Justizverwaltung und die Bauverwaltung in ihren Einnahmen unter den Wirkungen des Krieges. Auf allen diesen Gebieten würde bei der Ungewißheit darüber, wie lange sich der Krieg noch in das Etatsjahr 1915 hineinerstrecken wird, und wie sich die wirtschaftlichen Verhältnisse nach Friedensschluß gestalten werden, jeder Versuch einer wirklich zutreffenden Schätzung versagen.

Unter solchen Umständen blieb nichts übrig, als bei der Veranschlagung auf kürzere oder längere Dauer des Krieges und auf seine Nachwirkungen überhaupt keine Rücksicht zu nehmen, den Etats­entwurf unter der Annahme gewöhnlicher Frie­densverhältnisse aufzustellen und in Ermangelung anderer Unterlagen die Ansätze des laufenden Etats unverändert zu übernehmen, soweit nicht etwa bereits im gegenwärtigen Zeitpunkte be­stimmte Tatsachen bekannt sind, die eine andere Veranschlagung bedingen. Diese Uebernahme der Etatssätze von 1914 ist bei den Staatseinnahmen mit wenigen Ausnahmen durchgeführt. Ins­besondere ist bei der Eisenbahnverwaltung, deren Erträgnisse im praußischen Staatshaushalt neben den Steuern vor allem in Betracht kommen, auf eine Neuveranschlagung der Betriebseinnahmen verzichtet. Was die Veranschlagung der Ausgaben betrifft, so hat sich die Eisenbahnverwaltung im Interesse der Einheitlichkeit ihres Etatsbildes wie bei den Einnahmen, so auch im allgemeinen bei den Ausgaben, deren Gestaltung ja mit den Ver­kehrseinnahmen im engsten Zusammenhange steht, auf die einsache Uebernahme der Ansätze des Etats für 1914 beschränkt. Nur bei den Titeln für Ver­zinsung und Tilgung der auf die Eisenbahnen entfallenden Staatsschuld bedingte die inzwischen eingetretene Schuldvermehrung ausnahmsweise eine Erhöhung, weil es sich hier um eine auf ge­setzlicher Grundlage beruhende Ausgabe handelt. Im sonstigen Etat sind bei den Ausgaben unter Abstandnahme von jeder grundsätzlichen Neuerung Erhöhungen und neue Einstellungen nur da vorge­nommen worden, wo sie durch feststehende rechtliche Verpflichtungen oder durch unabweisbare Bedürf­nisse der Verwaltung bedingt waren.

Am das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben herbeizuführen, genügte es in dem Etatsentwurf für 1915 nicht, etwa bloß die ein­

Stockholm, 12. Febr. DieKöln. Ztg. schreibt: Aus London wird in einem Privat=Tele­gramm an dagSvenska=Dagbladet mitgeteilt, daß die Getreideversorgung Englands tatsächlich aufgehört habe, weil die Frachtsätze für die Ge­treidedampfer von Amerika zu einer Höhe gestiegen sind, daß sie geradezu prohibitiv wirken. Dies gilt auch für den La Plata=Markt. Die Fracht hat hier eine Höhe von 75 Schilling die Tonne erreicht. Auch hier scheint es, als ob die hohen Frachten die Ueberfahrt der benötigten großen Getreidemassen hemmen werden.

Die Herrschaft der deutschen Unterseeboote.

Ein holländisches Blatt schreibt zu der Mas­kierung der englischen Handelsschiffe, daß dies keineswegs eine solche einfache Sache sei, denn

viele Schiffe seien mit Hilfe von Lloyds Schiff­register sehr leicht erkennbar. Einen Namen müsse jedes Schiff tragen und in wenigen Minuten wür­den die deutschen Seeoffiziere aus dem ge­nannten Handbuch die Maskieruung des Schiffes oder Fälschung des Namens erkannt haben. Was die englische Absicht, die Handelsschiffe mit Ka­nonen auszurüsten, anbelange, so seien Kenner des Seerechts der Meinung, daß die Kapitäne solcher Dampfer als Franktireurs anzusehen wären. Selbst bei dem knappen Raum der Unterseeboote könnte der Kapitän eines solchen Schiffes gefangen nach Deutschland gebracht und dort abgeurteilt werden. Wenn England auf dem Meere herrsche, tue Deutschland dies einige Meter un­ter dem Wasserspiegel.

Ganfiige Rachrichten von beiden Fronten.

Großes Hauptquartier, 11. Februar.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Eih Angriff in den Argonnen brachte uns einen Gewinn an Boden. Dem Gegner wurden 6 Offiziere und 307 Mann, 2 Maschinen­gewehre und 6 kleine Geschütze abgenommen.

Auch in den Mittel= und Südvogesen hatten wir einige kleinere örtliche Erfolge.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Die Kämpfe an der oflpreußischen Grenze

wurden auch gestern mit durchweg erfolgreichem

Ausgange für uns fortgesetzt, trotzdem tiefer Schnec die Bewegungen der Trappen hinderte. Die Ergeboisse der Zusammenstöße mit dem Gegner lassen sich noch nicht klar übersehen.

Auf dem polnischen Kriegsschauplatze

rechts der Wechsel brachte uns ein Vorstoß in der Gegend nor westlich Sierpo, durch den der Gegner überall, wo er getroffen, zur ückgeschlagen ist, einige hundert Gefangene ein.

Links der Weichsel sind keine besonderen Er­

eignisse vorgekommen.

Oberste Heeresleitung.

maligen Ausgaben herabzumindern, sondern es mußte auch bei den ordentlichen Ausgaben der ge­samte Zuschnitt der Staatsverwaltung vereinfacht und zugleich bei allen Neueinstellungen darauf Be­dacht genommen werden, daß durch deren Folge­ausgaben die künftigen Jahre nicht zu sehr belastet werden. Nach diesem Gesichtspunkte ist in dem Etats­entwurfe verfahren worden. Das Extraordinarium der gesamten Verwaltungen mit Ausnahme der besonderen Grundsätzen folgenden Eisenbahnver­waltung ist gegenüber demjenigen des Etats für 1914 um 54,8 Millionen Mark ermäßigt worden, indem vor allem bei neuen Bauten, soweit nicht etwa Rücksichten auf mögliche Arbeitslosigkeit ent­gegenstanden, sowie bei Dispositions= und Zuschuß­fonds die größte Zurückhaltung beobachtet worden ist. Der zur Herstellung des Gleichgewichts dann noch ersorderliche Rest ist bei dazu geeigneten Fonds des Ordinariums, wie beispielsweise bei den Fonds für Reisekosten, Geschäftsbedürfnisse, zur Errichtung von Kursen, von Kunstsammlungen und dergleichen eingespart worden.

Zahlenmäßig stellt sich danach das Bild des Etatsentwurfes so dar, daß der Etat in Einnahme und Ausgabe mit rund 4816 Millionen Mark ab­schließt. Einnahmen und Ausgaben halten sich ohne Anleihe das Gleichgewicht. Man wird dem preußischen Etatsentwurf für 1915 das Zeugnis nicht versagen können, daß er mit größtmöglichster Vorsicht und unter Befolgung des durch die Zeit­lage gebotenen Grundsatzes weiser Sparsamkeit aufgestellt worden ist.

Weitere Stsbige der Besterreicher!

wtb Wien, 12. Febr. Amtlich wird verlaut­bart vom 11. Februar, mittags: In Nussisch=Polen und Westgalizien, abgesehen von Artilleriekämpfen, keine Ereignisse. An der Karpathenfront wurden im Abschnitt westlich des Uzsoker Passes russische Angrifse und einzelne partielle Vorstöße unter starken Verlusten des Feindes zurückgeschlagen.

Im Waldgebirge und in der Bukowina sind er­neut Fortschritte zu verzeichnen. Mehrere hundert Gefangene, sowie Maschinengewehre wurden ein­gebracht.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Höfer, Feldmarschall=Leutnant.

urlien Vetioben der Beibes wrütgstiegen!

Frannreich in Erwartung der küfsischen Riieverlagen.

Basel, 11. Fehr. Die Pariser Blätter stellen bei Besprechung der Kriegslage fest, daß das ganze Interesse momentan auf die Entscheidung in Polen gerichtet sei. DerMatin schreibt: Wenn die Russen auch wider Erwarten die Schlacht ver­lieren sollten, würde das Endergebnis des Krieges

dadurch in keiner Weise berührt.(?!)Excelsior bereitet seine Leser darauf vor, daß das Ringen in Polen an einzelnen Punkten eine für Ruß­

land ungünstige Wendung neh könne. Das Blatt versichert aber, das russische Kommando verdiene volle Vertrauen.

Die Gattung Grattenr.

Genua, 11. Febr. Hinsichtlich der Kriegs­rüstungen Italiens ist zu bemerken, daß diese im nächsten Monat fertig sein werden; man arbeitet überall mit Hochdruck. In den nächsten Tagen wird eine große Menge Dampfer mit Getreide aus Ar­gentinien erwartet; auch sollen über 15 000 Pferde von dort hier eintreffen. Am 18. d. M. wird das Parlament eröffnet; man sieht der ersten Sitzung mit großer Spannung entgegen; wir dürfen wohl annehmen, daß, wenn bis zu diesem Zeitpunkte keine besonderen Verhältnisse eintreten, Italien seine bewassnete Neutealität weiter.

führen wird. Viele Leute glaubten, daß der frühere Ministerpräsident Giolitti versuchen würde, wieder ans Ruder zu kommen und der Politik Ita­liens eine andere Richtung geben würde; diese Leute haben sich geirrt, denn schon legte man Gio­litti gewisse Andeutungen in den Mund, die ge­eignet waren, die heutige Lage zu trüben; da gab Giolitti selbst, um alle Zweifel zu beseitigen, in der offiziösenTribung eine Erklärung ab, in der er in knappen Worten sagt, daß er nicht nur die tit des jetzigen Kabinetts billige, sondern sie unter allen Umständen unterstützen werde.

Zur Kennzeichnung unseres

Kaisers.

ImNeuen Wiener Tagebl. heißt es unter der Ueberschrift:Worte des Deutschen Kaisers":

Die Menschen in Europa, und wir Wiener mit, glaubten den Deutschen Kaiser nach alledem, was wir von ihm in 25 Jahren gesehen und ge­hört hatten, genau zu kennen. Und doch gaben alle Berichte und Beiträge zur Kennzeichnung seines Wesens nur ein Bild von ihm, das wir als unzulängliches Stückwerk empfanden. Durch alle Züge, die uns einen hochgebildeten, mit sel­tener Lebensenergie auf allen Gebieten sorglichen, rastlos tatigen Fürsten zeigten, suchte das Auge nach dem Mittelpun te dieser Persönlichkeit, nach demEtwas, worin dieser Mann am meisten Mann, am meisten er selbst ist. Nach diesem Kriege scheint uns eine Notwendigkeit dieses Suchens nicht mehr vorhanden. Die Berichte Ganghofers lassen uns acußerungen aus dem Munde des Kaisers vernehmen, die das, was im Innersten dieses Fürsten pulst, was ihm auch seine wahre Höhe gibt, deutlicher präzisieren, als was uns je von noch so gutgemeinter Moment­aufnahme über ihn klar gemacht wurde. Die Schilderungen Ganghofers bilden bei uns den all­gemeinen G.sprächsstoff. Eines dieser Kaiserworte übertrifft das andere an lichtvoller Kraft.

Wort vom Wettrennen und vom Jockey, der nach dem andern besseren Pferde schlägt, ist so scharf, daß es dem Manne wirklich seine Physi­ognomie gibt, überdies mit geradezu schneidendem Umriß zugleich die Lage auf allen denen Kriegsschauplätzen klarmacht. Schließlich jene kostbaren Worte, die auch in der Kultur­geschichte unvergessen bleiben werden, die Worte vom Unterschied zwischen Zivilisation und Kultur. Hier traf der Kaiser gerade ins Schwarze und legte mit einem Echnitt die letzte Quelle bloß, aus der dieser Krieg floß.

Bulgarien und der Krieg.

wtb Paria, 11. Febeuar. Alle

Blätter sind einig darüber, daß die Nachricht, Vul­garien habe eine deutsch=österreichisch=ungarische Anleihe aufgenommen, ein Zeichen dafür sei, daß