33. Jahrgaug. Nummer 69

HeuteLiterarische Beilage

****

mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt

Gleiosern

Fieeriässk Msnesten Nachrichten mit den Bellagen für Sport. Unterhaltung

und Schech an. Hol und Garten Ravensberger Blätter. Rallo hschach grscheineg wöchentl fmal und kosten monatl.0 RM. im Post bezug.00 km einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld.

Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen. Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Hauptgeschäfts­stelle und Rejaktion Bielefeld, Rohrteichstr 9. Feruruf durch lie Gun llach­Zentrale: 49704978 nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4978

Mittwoch, 22. März 1933

15 Pig., Tüg die Koklamenela( #5.##., für die Rekiamezenle(7o mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rabatt Zrsngsgsgauhungg 4e Zahlung oder bei

Belagen 15 Nark ins Fausebg Aadatt io Portial.

ur Gieisteia ile Geschaftastellen Ropralstil. en 20 Murk Aonchmestelen

Sie u4 die vileige Sahlsase Aler Marti&2. Borforder Str 84, die Filialen Bahnhofstr 84 Kreuzstr 40. Arndtstr 41. Bleichstr 125;

für Bielefeld Schildesche: Talbrückenstraße 4

für Brackwede: Hauptst:

Der Lag der benischen=Prnen...ng

Vom Staatsakt in Potsdam zur ersten Reichstagssitzung in der Kroll=Oper

Berlin, 21. 3.

Potsdam prangte schon in den frühen Morgenstunden des Dienstags in reichem Flaggenschmuck. Girlanden und Transparente schmückten die Straßen. Schon um 7 Uhr früh herrschte ein lebensgefährliches Gedränge über­all. Zu Fuß, mit Wagen und in der Bahn waren die Berliner schon im Morgendämmern nach Potsdam hinausgezogen, um sich noch einen Platz in der Nähe der Garnisonkirche zu sichern. Gegen 8 Uhr schritt die Polizei mit starken Aufgeboten zu den ersten Absperrungs­maßnahmen. Das grobe Pflaster der Breiten Straße, durch die der Vorbeimarsch der Truppen später gehen sollte, wurde mit einer dicken Schicht Sand bestreut, die letzten Vor­bereitungen getroffen. Währenddem zog die Menge Kopf an Kopf durch die Straßen Pots­dams, das Horst=Wessel=Lied singend, Fähnchen und Wimpel in den Händen. Man schätzte, daß schon Stunden vor Beginn der Feierlichkeiten rund 100000 Menschen von auswärts in Pots­dam eingetroffen waren.

Gegen.50 Uhr fuhr Reichspräsident von Hindenburg in Generalsuniform, begleitet von seinem Sohne, in der Wilhelmstraße ab, auf seiner Fahrt nach Potsdam ebenso wie Reichskanzler Hitler von der spalierbilden­den Menge stürmisch begrüßt.

Hindendurgs Gressnungswoite

Ein Aufruf zu nationaler Selbstbesinnung und seelischer Erneuerung

Die Gottesdienste

Vor der Nicolaikirche, in der die evange­lischen Abgeordneten sich zum Gottesdienst ein­finden, harrt eine ungeheure Menschenmenge in Erwartung des Reichspräsidenten und der Abgeordneten. Gegen 10 Uhr kommt freudige Bewegung in die Massen. Minister Goering wird durch jubelnden Zuruf begrüßt. Der Jubelsturm schwillt zum Orkan, als Reichs­präsident von Hindenburg vorfährt. Indem er die Stufen zur Nicolaikirche emporsteigt, drän­gen die Massen näher. Die Schutzpolizei muß einen lebenden Wall um das Reichsoberhaupt bilden, um ihn vor den stürmischen Ovationen zu schützen. In großen Omnibussen treffen aus Berlin die Abgeordneten ein die National­sozialisten alle in Uniform und folgen dem Reichspräsidenten in das Gotteshaus. Zur gleichen Zeit sammeln sich die katholischen Ab­geordneten in der katholischen Pfarrktrche. Reichskanzler Hitler und Reichsminister Goeb­bels nehmen an dem Gottesdienst wegen des noch nicht geänderten Verhaltens der katho­lischen Kirche gegenüber der nationalsozia­listischen Bewegung nicht teil. Beide legten während der Zeit des Gottesdienstes auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin einen Kranz für die ermordeten SA.=Männer nieder.

Um 11.20 Uhr ist der Gottesdienst in der Nicolaikirche beendet. Donnernde Hochrufe empfangen den Reichspräsidenten, als er aus der Kirche kommt, um eine Rundfahrt durch Potsdam nach der Garnisonkirche zu machen. Heilrufe durchbrausen die Straßen, sobald die Menge Reichskanzler Hitler erblickt.

An der Garnisonkirche ist die Aufstellung inzwischen vollendet. 20, 25 Reihen tief stehen die Menschen Kopf an Kopf auf dem Bürger­steig vor den Häusern. Davor sind acht Glieder SA. aufgebaut, auf der gegenüberliegenden Straßenseite Reichswehrspalier, so daß nur ein schmaler Weg in der Mitte für die Anfahrt freibleibt. Um 11.45 Uhr künden brausende Heilrufe die Ankunft des Reichspräsidenten an der Garnisonkirche an. Impulsiv stimmt die Menge das Deutschlandlied an. Grüßend winken Reichskanzler Hitler und Vizekanzler von Papen der Menge zu. Der Reichspräsi­dent mit dem Marschallstab in der Hand tritt vor die Ehrenkompagnie, die das Gewehr prä­sentiert. Begrüßt werden von ihm auch die Ehrenkompagnien der Verbände, die weiter im Hintergrund Aufstellung genommen haben. Dann wendet er sich der Kirche zu, am Ein­gang empfangen vom Reichsminister Goering, dem Oberbürgermeister Potsdams und dem Pfarrer der Kirche. Die Kirchentüren schließen sich hinter dem Reichspräsidenten.

Der Staatsakt in der Garnisonkirche wurde von ergreifenden musikalischen Darbietungen umrahmt. Nach einem Chorgesang trat der Reichspräsident vor den Altar, um unter laut­loser Stille mit fester Stimme und ernstem Ton die Begrüßungsansprache zu halten.

Durch meine Verordnung vom 1. Februar .., löste ich den Reichstag auf, damit das deutsche Volk selbst zu der von mir neuge­bildeten Regierung des nationalen Zusammen­schlusses Stellung nehmen könne.

In der Reichstagswahl vom 5. März hat unser Volk sich mit einer klaren Mehrheit hinter diese durch mein Vertrauen be­rufene Regierung gestellt und ihr hierdurch die verfassungsmäßige Grundlage für ihre Arbeit gegeben.

Schwer und mannigfaltig sind die Aufgaben, die Sie, Herr Reichskanzler, und Sie, meine Herren Reichsminister, vor sich sehen. Auf innen= und außenpolitischem Gebiet, in der eigenen Wirtschaft wie in der Welt sind schwere Fragen zu lösen und bedeutsame Entschließun­gen zu fassen.

daß Kanzler und Regierung mit höchstem Willen an die Lösung dieser Aufgaben herangehen; und ich hoffe von Ihnen, den Mit­gliedern des neugebildeten Reichstags,

gebende Vaterlandsliebe groß geworden ist und auf dieser Grundlage die deutschen Stämme ge­eint hat.

Möge der alte Geist dieser Ruhmesstätte burg auch das heutige Geschlecht beseelen, möge er das uns frei machen von Eigensucht und Partei­

zank und uns in nationaler Selbstbesinnung und seelischer Erneuerung zusammenfüh­ren zum Segen eines geeinten, freien, stolzen, neuen Deutschlands.

. Mit diesem Wunsch begrüße ich den Reichs­

Beginn seiner neuen Wahlveriode und erteile nunmehr dem Herrn Reichskanzler das

Nach kurzer burgs Ansprache Wort.

Pause ergriff nach Hinden­Reichskanzler Adolf Hitler

Fortsetzung auf Seite?

Rationale Ainnestke

Drei neue Rotverordnungen: Amnestie, Schutz der Regierung, Sondergerichte

Berlin, 21. 3. Die Reichsregierung hat drei neue Ver­von denen zwei dem Unterschrift vorgelegt

daß Sie in der klaren Erkenntnis der Lage ordnungen beschlossen, und ihrer Notwendigkeiten sich hinter Reichspräsidente

Die Regierung stellen und auchgetenten zur..4t, vorgelegt

Ihrerseits alles inn werden, um diese in werden sollen, die dritte jedoch von der Reichs­ihrem schweren Werk zu unterstützen.

Der Ort, an dem wir uns heute versammelt haben, mahnt uns zum Rückblick auf das alte

Preußen, das in Gottesfurcht durch pflicht: Die erste dieser Verordnungen, die als

treue Arbeit, nie verzagenden Mut und hin=Notverordnung auf Grund von Art. 48 Abf. 2

regierung unmittelbar erlassen wird.

Der Einschnitt des 21. März

Reichskanzler Hitler verließ die große Eröffnungsrede

der Reichsverfassung ergeht, sieht die Gewäh­rung von Straffreiheit vor für Straftaten, die im Kampfe für die nationale Erhebung des deutschen Volkes, zu ihrer Vorbereitung oder im Kampfe für die deutsche Scholle begangen sind.

Erlassen werden rechtskräftig erkannte Strafen, die noch nicht verbüßt sind, einschließ­lich der Nebenstrafen, der rückständigen Geld­bußen und Kosten. Anhängige Verfahren wer­den eingestellt, wenn die Tat vor dem 21. März dieses Jahres begangen ist, neue Verfahren werden nicht eingeleitet.

Wenn, die Reichsregierung dem Reichs­präsidenten den Erlaß dieser Amnestie vor­schlägt, so geht sie davon aus, daß der Kumpf um die nationale Erhebung jetzt zu einem sichtbaren Abschluß gelangt ist. Der Reichs­kanzler hat in seinem Erlaß vom 12. März jedem neuen Uebergriff halt­geboten.

Für die Zukunft kann das Reich gegen Uebertretungen der Gesetze, auf denen sein Bestand beruht, keine Milde walten lassen.

Für Verstöße in der vergangenen Zeit, die aus bestem Wollen für das Wohl des Reiches begangen worden sind, kann es aber auf straf­rechtliche Sühne verzichten in dem festen Ver­trauen, daß der Geist der Disziplin, an den der Reichskanzler appelliert hat, die sicherste Grundlage für die Achtung vor den Gesetzen bildet.

Gegen Verräter und Verleumder Die zweite Verordnung, die gleichfalls auf Grund des Art. 48 Abs. 2 ergehen soll, dient zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung.

Wer eine Uniform eines Verbandes, der hinter der Regierung der nationalen Erhebung steht, in Besitz hat, ohne Mitglied des Ver­bandes oder sonstwie befugt zu sein, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft. Wer unbefugt eine solche Uniform oder ein Ab­zeichen eines solchen Verbandes trägt, wird

Gesänguis nicht unter einem Monat be­straft. Begeht er dabei auch noch eine straf­bare Handlung gegen Personen oder Sachen oder droht er sie an, so ist die Strafe Zucht­haus, bei mildernden Umständen Gefängnis nicht unter sechs Monaten. Ist die Tat in der Absicht begangen, einen Aufruhr oder in der Bevölkerung Angst oder Schrecken zu erregen oder dem Deutschen Reich außenpolitische Schwierigkeiten zu bereiten, so ist die Strafe Zuchthaus nicht unter drei Jahren oder lebens­längliches Zuchthaus; in besonders schweren Fällen kann auf Todesstrafe erkannt wer­