33. Jahrgaug. Nummer 69 Heute„Literarische Beilage“ „**** mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Gleiosern Fieeriäss“k Msnesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport. Unterhaltung und Schech an. Hol und Garten Ravensberger Blätter. Rallo hschach grscheineg wöchentl fmal und kosten monatl.0 RM. im Post bezug.00 km einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen. Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Hauptgeschäftsstelle und Rejaktion Bielefeld, Rohrteichstr 9. Feruruf durch lie Gun llachZentrale: 4970—4978 nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4978 Mittwoch, 22. März 1933 15 Pig., Tüg die Koklamenela( #5.##., für die Rekiamezenle(7o mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rabatt Zrsngsgsgauhungg 4e Zahlung oder bei Belagen 15 Nark ins Fausebg Aadatt io Portial. ur Gieisteia ile Geschaftastellen Ropralstil. en 20 Murk Aonchmestelen Sie u4 die vileige Sahlsase Aler Marti&2. Borforder Str 84, die Filialen Bahnhofstr 84 Kreuzstr 40. Arndtstr 41. Bleichstr 125; für Bielefeld Schildesche: Talbrückenstraße 4 für Brackwede: Hauptst: Der Lag der benischen=Prnen...ng Vom Staatsakt in Potsdam zur ersten Reichstagssitzung in der Kroll=Oper Berlin, 21. 3. Potsdam prangte schon in den frühen Morgenstunden des Dienstags in reichem Flaggenschmuck. Girlanden und Transparente schmückten die Straßen. Schon um 7 Uhr früh herrschte ein lebensgefährliches Gedränge überall. Zu Fuß, mit Wagen und in der Bahn waren die Berliner schon im Morgendämmern nach Potsdam hinausgezogen, um sich noch einen Platz in der Nähe der Garnisonkirche zu sichern. Gegen 8 Uhr schritt die Polizei mit starken Aufgeboten zu den ersten Absperrungsmaßnahmen. Das grobe Pflaster der Breiten Straße, durch die der Vorbeimarsch der Truppen später gehen sollte, wurde mit einer dicken Schicht Sand bestreut, die letzten Vorbereitungen getroffen. Währenddem zog die Menge Kopf an Kopf durch die Straßen Potsdams, das Horst=Wessel=Lied singend, Fähnchen und Wimpel in den Händen. Man schätzte, daß schon Stunden vor Beginn der Feierlichkeiten rund 100000 Menschen von auswärts in Potsdam eingetroffen waren. Gegen.50 Uhr fuhr Reichspräsident von Hindenburg in Generalsuniform, begleitet von seinem Sohne, in der Wilhelmstraße ab, auf seiner Fahrt nach Potsdam— ebenso wie Reichskanzler Hitler— von der spalierbildenden Menge stürmisch begrüßt. Hindendurgs Gressnungswoite Ein Aufruf zu nationaler Selbstbesinnung und seelischer Erneuerung Die Gottesdienste Vor der Nicolaikirche, in der die evangelischen Abgeordneten sich zum Gottesdienst einfinden, harrt eine ungeheure Menschenmenge in Erwartung des Reichspräsidenten und der Abgeordneten. Gegen 10 Uhr kommt freudige Bewegung in die Massen. Minister Goering wird durch jubelnden Zuruf begrüßt. Der Jubelsturm schwillt zum Orkan, als Reichspräsident von Hindenburg vorfährt. Indem er die Stufen zur Nicolaikirche emporsteigt, drängen die Massen näher. Die Schutzpolizei muß einen lebenden Wall um das Reichsoberhaupt bilden, um ihn vor den stürmischen Ovationen zu schützen. In großen Omnibussen treffen aus Berlin die Abgeordneten ein— die Nationalsozialisten alle in Uniform— und folgen dem Reichspräsidenten in das Gotteshaus. Zur gleichen Zeit sammeln sich die katholischen Abgeordneten in der katholischen Pfarrktrche. Reichskanzler Hitler und Reichsminister Goebbels nehmen an dem Gottesdienst wegen des noch nicht geänderten Verhaltens der katholischen Kirche gegenüber der nationalsozialistischen Bewegung nicht teil. Beide legten während der Zeit des Gottesdienstes auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin einen Kranz für die ermordeten SA.=Männer nieder. Um 11.20 Uhr ist der Gottesdienst in der Nicolaikirche beendet. Donnernde Hochrufe empfangen den Reichspräsidenten, als er aus der Kirche kommt, um eine Rundfahrt durch Potsdam nach der Garnisonkirche zu machen. Heilrufe durchbrausen die Straßen, sobald die Menge Reichskanzler Hitler erblickt. An der Garnisonkirche ist die Aufstellung inzwischen vollendet. 20, 25 Reihen tief stehen die Menschen Kopf an Kopf auf dem Bürgersteig vor den Häusern. Davor sind acht Glieder SA. aufgebaut, auf der gegenüberliegenden Straßenseite Reichswehrspalier, so daß nur ein schmaler Weg in der Mitte für die Anfahrt freibleibt. Um 11.45 Uhr künden brausende Heilrufe die Ankunft des Reichspräsidenten an der Garnisonkirche an. Impulsiv stimmt die Menge das Deutschlandlied an. Grüßend winken Reichskanzler Hitler und Vizekanzler von Papen der Menge zu. Der Reichspräsident mit dem Marschallstab in der Hand tritt vor die Ehrenkompagnie, die das Gewehr präsentiert. Begrüßt werden von ihm auch die Ehrenkompagnien der Verbände, die weiter im Hintergrund Aufstellung genommen haben. Dann wendet er sich der Kirche zu, am Eingang empfangen vom Reichsminister Goering, dem Oberbürgermeister Potsdams und dem Pfarrer der Kirche. Die Kirchentüren schließen sich hinter dem Reichspräsidenten. Der Staatsakt in der Garnisonkirche wurde von ergreifenden musikalischen Darbietungen umrahmt. Nach einem Chorgesang trat der Reichspräsident vor den Altar, um unter lautloser Stille mit fester Stimme und ernstem Ton die Begrüßungsansprache zu halten. Durch meine Verordnung vom 1. Februar .„., löste ich den Reichstag auf, damit das deutsche Volk selbst zu der von mir neugebildeten Regierung des nationalen Zusammenschlusses Stellung nehmen könne. In der Reichstagswahl vom 5. März hat unser Volk sich mit einer klaren Mehrheit hinter diese durch mein Vertrauen berufene Regierung gestellt und ihr hierdurch die verfassungsmäßige Grundlage für ihre Arbeit gegeben. Schwer und mannigfaltig sind die Aufgaben, die Sie, Herr Reichskanzler, und Sie, meine Herren Reichsminister, vor sich sehen. Auf innen= und außenpolitischem Gebiet, in der eigenen Wirtschaft wie in der Welt sind schwere Fragen zu lösen und bedeutsame Entschließungen zu fassen. daß Kanzler und Regierung mit höchstem Willen an die Lösung dieser Aufgaben herangehen; und ich hoffe von Ihnen, den Mitgliedern des neugebildeten Reichstags, gebende Vaterlandsliebe groß geworden ist und auf dieser Grundlage die deutschen Stämme geeint hat. Möge der alte Geist dieser Ruhmesstätte burg auch das heutige Geschlecht beseelen, möge er das uns frei machen von Eigensucht und Parteizank und uns in nationaler Selbstbesinnung und seelischer Erneuerung zusammenführen zum Segen eines geeinten, freien, stolzen, neuen Deutschlands. . Mit diesem Wunsch begrüße ich den ReichsBeginn seiner neuen Wahlveriode und erteile nunmehr dem Herrn Reichskanzler das Nach kurzer burgs Ansprache Wort. Pause ergriff nach HindenReichskanzler Adolf Hitler Fortsetzung auf Seite? Rationale Ainnestke Drei neue Rotverordnungen: Amnestie, Schutz der Regierung, Sondergerichte Berlin, 21. 3. Die Reichsregierung hat drei neue Vervon denen zwei dem Unterschrift vorgelegt daß Sie in der klaren Erkenntnis der Lage ordnungen beschlossen, und ihrer Notwendigkeiten sich hinter Reichspräsidente Die Regierung stellen und auchgetenten zur..—4t, vorgelegt Ihrerseits alles inn werden, um diese in werden sollen, die dritte jedoch von der Reichsihrem schweren Werk zu unterstützen. Der Ort, an dem wir uns heute versammelt haben, mahnt uns zum Rückblick auf das alte Preußen, das in Gottesfurcht durch pflicht: Die erste dieser Verordnungen, die als treue Arbeit, nie verzagenden Mut und hin=Notverordnung auf Grund von Art. 48 Abf. 2 regierung unmittelbar erlassen wird. Der Einschnitt des 21. März Reichskanzler Hitler verließ die große Eröffnungsrede der Reichsverfassung ergeht, sieht die Gewährung von Straffreiheit vor für Straftaten, die im Kampfe für die nationale Erhebung des deutschen Volkes, zu ihrer Vorbereitung oder im Kampfe für die deutsche Scholle begangen sind. Erlassen werden rechtskräftig erkannte Strafen, die noch nicht verbüßt sind, einschließlich der Nebenstrafen, der rückständigen Geldbußen und Kosten. Anhängige Verfahren werden eingestellt, wenn die Tat vor dem 21. März dieses Jahres begangen ist, neue Verfahren werden nicht eingeleitet. „Wenn, die Reichsregierung dem Reichspräsidenten den Erlaß dieser Amnestie vorschlägt, so geht sie davon aus, daß der Kumpf um die nationale Erhebung jetzt zu einem sichtbaren Abschluß gelangt ist. Der Reichskanzler hat in seinem Erlaß vom 12. März jedem neuen Uebergriff haltgeboten. Für die Zukunft kann das Reich gegen Uebertretungen der Gesetze, auf denen sein Bestand beruht, keine Milde walten lassen. Für Verstöße in der vergangenen Zeit, die aus bestem Wollen für das Wohl des Reiches begangen worden sind, kann es aber auf strafrechtliche Sühne verzichten in dem festen Vertrauen, daß der Geist der Disziplin, an den der Reichskanzler appelliert hat, die sicherste Grundlage für die Achtung vor den Gesetzen bildet. Gegen Verräter und Verleumder Die zweite Verordnung, die gleichfalls auf Grund des Art. 48 Abs. 2 ergehen soll, dient zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung. Wer eine Uniform eines Verbandes, der hinter der Regierung der nationalen Erhebung steht, in Besitz hat, ohne Mitglied des Verbandes oder sonstwie befugt zu sein, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft. Wer unbefugt eine solche Uniform oder ein Abzeichen eines solchen Verbandes trägt, wird „Gesänguis nicht unter einem Monat bestraft. Begeht er dabei auch noch eine strafbare Handlung gegen Personen oder Sachen oder droht er sie an, so ist die Strafe Zuchthaus, bei mildernden Umständen Gefängnis nicht unter sechs Monaten. Ist die Tat in der Absicht begangen, einen Aufruhr oder in der Bevölkerung Angst oder Schrecken zu erregen oder dem Deutschen Reich außenpolitische Schwierigkeiten zu bereiten, so ist die Strafe Zuchthaus nicht unter drei Jahren oder lebenslängliches Zuchthaus; in besonders schweren Fällen kann auf Todesstrafe erkannt wer M den. Strafbar ist eine solche Tat auch, wenn sie im Ausland begangen wird. Wer vorsätzlich eine unwahre oder gröblich entstellte Behauptung tatsächlicher Natur ausstellt oder verbreitet, die geeignet ist, das Wohl des Reiches oder eines Landes oder das Ansehen der Reichsregierung oder einer Landesregierung oder der hinter diesen Regierungen stehenden Parteien oder Verbände schwer zu schädigen, wird, soweit nicht in anderen Vorschriften eine schwerere Strafe angedroht ist, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren, und wenn er die Behauptung öffentlicht aufstellt oder verbreitet, mit Gesängnis nicht unter drei Monaten bestraft. Ist durch die Tat ein schwerer Schaden für das Reich oder ein Land entstanden, so kann auf Zuchthaus erkannt werden. Neue Sondergerichte Die dritte Verordnung schließlich sieht Sondergerichte für die Aburteilung solcher Straftaten und für Verstöße gegen die Notverordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vom 6. Oktober 1931 vor. Htlels Anspracht in der Sarmsonliche Der Leidensweg der deutschen Geschichte— Rot zwingt zur Einheit— Gegen die Kriegsschuldlüge— Der Dank an Hindenburg Schluß von Seite 1 Nach kurzer Pause ergriff nach Hindenburgs Ansprache Reichskanzler Hitler das Wort zur Abgabe der Regierungserklärung. Herr Reichspräsident! Abgeordnete, Männer und Frauen des Deutschen Reichstages! Schwere Sorgen lasten seit Jahren auf unserm Volk. Nach einer Zeit stolzer Erhebung, reichen Blühens und Gedeihens auf allen Gebieten unseres Lebens sind— wie so oft in der Vergangenheit— wieder einmal Not und Armut bei uns eingekehrt. Trotz Fleiß und Arbeitswillen, trotz Tatkraft, einem reichen Wissen und bestem Wollen suchen Millionen Deutsche heute vergebens das tägliche Brot. Die Wirtschaft verödet, die Finanzen sind zerrüttet, Millionen ohne Arbeit. Die Welt kennt nur das äußere Scheinbild unserer Städte, den Jammer und das Elend sieht sie nicht. Seit zwei Jahrtausenden wird unser Volk von diesem wechselvollen Geschick begleitet. Immer wieder folgt dem Emporstieg der Verfall. Die Ursachen waren immer die gleichen. Der Deutsche, in sich selbst zerfallen, uneinig im Geist, zersplittert in seinem Wollen und damit ohnmächtig in der Tat, wird kraftlos in der Behauptung des eigenen Lebens. Er träumt vom Recht in den Sternen und verliert den Boden auf der Erde. Je mehr aber Volk und Reich zerbrechen und damit der Schutz und Schirm des nationalen Lebens schwächer wird, um so mehr versuchte man zu allen Zeiten, die Not zur Tugend zu erheben. Die Theorie der individuellen Werte unserer Stämme unterdrückt die Erkenntnis von der Notwendigkeit eines gemeinsamen Willens. Am Ende blieb den deutschen Menschen dann immer nur der Weg nach innen offen. Als Volk der Sänger, Dichter und Denker träumte es dann von einer Welt, in der die anderen lebten. Und erst, wenn die Not und das Elend es unmenschlich schlugen, erwuchs vielleicht aus der Kunst die Sehnsucht nach einer neuen Erhebung, nach einem neuen Reich und damit nach neuem Leben. Als Bismarck dem kulturellen Streben der deutschen Nation die staatspolitische Einigung 22 Die neuen Damentaschen niedrig im Preis, apart in der Form. Obernstraße 29 * Das große Spezialgeschäft folgen ließ, schien damit für immer eine lange Zeit des Haders und des Krieges der deutschen Stämme untereinander beendet zu sein. Getreu der Kaiserproklamation nahm unser Volk teil an der Mehrung der Güter des Friedens, der Kultur und der menschlichen Gesittung. Es hat das Gefühl seiner Kraft nie gelöst von der tiefempfundenen Verantwortung für das Gemeinschaftsleben der europäischen Nationen. In diese Zeit der staats= und damit machtpolitischen Einigung der deutschen Stämme fiel der Beginn jener weltanschaulichen Auflösung der deutschen Volksgemeinschaft, unter der wir heute noch immer leiden. Und dieser innere Zerfall der Nation wurde wieder einmal, wie so oft, zum Verbündeten der Umwelt. Die Revolution des Novembers 1918 beendete einen Kampf, in den die deutsche Nation in der heiligsten Ueberzeugung, nur ihre Freiheit und damit ihr Lebensrecht zu schützen, gezogen war. Denn weder der Kaiser noch die Regierung, noch das Volk haben diesen Krieg gewollt. Nur der Verfall der Nation, der allgemeine Zusammenbruch, zwangen ein schwaches Geschlecht wider das eigene bessere Wissen und gegen die heiligste innere Ueberzeugung die Behauptung unserer Kriegsschuld hinzunehmen. Diesem Zusammenbruch aber folgte der Verfall auf allen Gebieten. Machtpolitisch moralisch. kulturell und wirtschaftlich sank unser Volk tiefer und tiefer, das Schlimmste war die bewußte Zerstörung des Glaubens an die eigene Kraft, die Entwürdigung unserer Traditionen und damit die Vernichtung der Grundlagen eines festen Vertrauens! Krisen ohne Ende haben unser Volk seitdem zerrüttet. Aber auch die übrige Welt ist durch das politische und wirtschaftliche Herausbrechen eines wesentlichen Gliedes ihrer starken Gemeinschaft nicht glücklicher und nicht reicher geworden. Aus dem Aberwitz der Theorie von ewigen Siegern und Besiegten kam der Wahnsinn der Reparationen und in der Folge die Katastrophe unserer Wirtschaft. Während so das deutsche Volk und das Deutsche Reich im inneren politischen Zwiespalt und Hader versanken, die Wirtschaft dem Aand benlaufeurdmarschierenin Beenn Großer Fackelzug der vaterländischen Verbände Die Reichsregierung in der Staatsoper Berlin, 21. 3. einzelnen Ortsgruppen nach ihren Sammelplätzen zurück. Festaufführung in der Den Abschluß der Festlichkeiten am Dienstag bildete ein Fackelzug der nationalen Verbände, der eine Beteiligung auswies, die alle Erwartungen übertraf. SA. und SS., Stahlhelm und Jungstahlhelm vereinigten sich zu einem gewaltigen Zuge, um vom Hallischen Tor über die Linden hinweg durch das Brandenburger Tor nach dem Westen zu ziehen. Au vielen Straßen war das Gedränge lebensgefährlich. Die Polizei mußte in aller Eile die gesamte Hilfspolizei einsetzen, um nur halbwegs den Fahrzeugverkehr aufrechtzuerhalten. Die Straßen glichen einem leuchtenden Flammenmeer. Fast sakral mutet das Ehrenmal Unter den Linden an, auf dem aus zwei Pfannen Flammen gegen den dunklen Nachthimmel züngeln. Zeughaus, Kronprinzenpalais, Reichsehrenmal sind von einer Menschenflut umgeben. Unter den Linden staut es sich Kopf an Kopf. Besonders dicht war das Gedränge vor dem Innenministe== rium, wo auf dem Balkon Reichsminister Goering den Zug begrüßte. Immer und immer wieder riefen die Massen nach dem Minister, bis dieser mit einer kurzen Ansprache dankte. Eine Demonstration, wie sie Berlin bisher noch nie gesehen hatte, bildete ein Vorbeimarsch an den Führern der nationalen Verbände, die zum Teil in ihren Offiziersuniformen der alten Armee den Vorbeimarsch abnahmen. Aus der Kurfürstenstraße schwenkte der schier endlose Zug nach dem Wittenbergplatz ein, wo die Fackeln, zu großen Hausen, zusammengeworfen, hell aufloderten. Vom Wittenbergplatz zogen die oper In der Berliner Staatsoper wurden am Dienstag auf Anordnung der Reichsregierung Wagners„Meistersinger“ gegeben. Zu Beginn der Vorstellung hatte unbemerkt Reichskanzler Hitler gemeinsam mit Reichsinnenminister Frick die große Mittelloge betreten. In der Pause wurden dem Kanzler große Ovationen dargebracht. Während des zweiten Aktes ist in brauner SA.=Uniform Reichsminister Goering erschienen. Ebenso sieht man in der Loge den Reichsarbeitsminister Seldte, Reichsjustizminister Gürtner und Reichsverkehrsminister Elz von Rübenach. Kurz danach erscheint Reichsminister Göbbels und dann in Begleitung seiner Familie Vizekanzler von Papen umjubelt von der Begeisterung der Massen. Auch die übrigen Reichsminister fuhren vor. Der zweite Akt der Meistersinger ist verrauscht. Draußen vor der Staatsoper marschieren noch immer die Verbände im flammenden Fackelschein. Die Menge steht und harrt und ist durch nichts zum Weitergehen zu bewegen. Um die Staatsoper hat sich ein Wall von Menschen gebildet. Immer wieder wollen die begeisterten Heilrufe kein Ende nehmen, und die Polizei hat größte Mühe, die Absperrungen aufrechtzuerhalten. Um Mitternacht endet die Festvorstellung in der Staatsoper unter riesigem Beifall und mit zahlreichen Hervorrufen. Als der Reichskanzler seinen Wagen bestieg, rauschte noch einmal wie eine Brandung eine Welle von Heilrufen über den Platz. Erst lange nach Mitternacht lichteten sich die Menschenmengen. Elend entgegentrieb, begann die neue Sammlung der deutschen Menschen, die in gläubigem Vertrauen auf das eigene Volk dieses zu einer neuen Gemeinschaft formen wollen. Diesem jungen Deutschland haben Sie, Herr Generalfeldmarschall, am 30. Januar 1933 in großherzigem Entschluß die Führung des Reiches anvertraut. In der Ueberzeugung, daß aber auch das Volk selbst seine Zustimmung zur neuen Ordnung des deutschen Lebens erteilen muß, richteten wir Männer dieser nationalen Regierung einen letzten Appell an die deutsche Nation. ? Am 5. März hat sich das Volk entschieden und in seiner Mehrheit zu uns bekannt. In einer einzigartigen Erhebung hat es in wenigen Wochen die nationale Ehre wieder hergestellt und dank Ihrem Verstehen, Herr Reichspräsident, die Vermählung vollzogen zwischen den Symbolen der alten Größe und der jungen Kraft. Indem nun aber die nationale Regierung in dieser feierlichen Stunde zum ersten Male vor den neuen Reichstag hintritt, bekundet sie zugleich ihren unerschütterlichen Willen, das große Reformwerk der Reorganisation des deutschen Volkes und des Reiches in Angriff zu nehmen und entschlossen durchzuführen. Im Bewußtsein, im Sinne des Willens der Nation zu handeln, erwartet die nationale Regierung von den Parteien der Volksvertretung, daß sie nach 15jähriger deutscher Not sich emporheben mögen über die Beengtheit eines doktrinären parteimäßigen Denkens, um sich dem eisernen Zwang unterzuordnen, den die Not und ihre drohenden Folgen uns allen auferlegen. Denn die Arbeit, die das Schicksal von uns fordert, muß sich turmhoch erheben über den Rahmen und das Wesen kleiner tagespolitischer Aushilfen. Wir wollen wieder herstellen die Einheit des Geistes und des Willens der deutschen Nation. Wir wollen wahren die ewigen Fundamente unseres Lebens: unser Volkstum und die ihm gegebenen Kräfte und Werte. Wir wollen die Organisation und die Führung unseres Staates wieder jenen GrundBachs„Musikalisches Opfer“ Erstaufführung einer neuen Bearbeitung durch den Ludwig=Bund in Münster Zusammen mit der„Kunst der Fuge“, dem „Wohltemperierten Klavier“ und der„Klavierübung“ gehört das„Musikalische Opfer“ von Johann Sebastian Bach zu den großen zyklischen Instrumentalwerken des Meisters und damit der Musikliteratur überhaupt. Ein besonderes Verdienst war es daher, daß der Ludwig=Bund in Münster im Rahmen eines Bachvereinskonzerts Gelegenheit nahm, dieses große und zudem sehr selten nur auf Bachfesten gehörte Werk in lückenloser Folge aufzuführen. Wie die obengenannten Werke bietet auch das „Musikalische Opfer“ eine gewisse, namentlich in der letzten Zeit erst wirklich beobachtete Problematik. So ist z. B. der Gesamtaufbau des Werkes, dessen melodischer Kern— das Thema Friedrichs des Großen— später in einer charakteristischen Umformung den Grundstein für den Wunderbau der„Kunst der Fuge“. abgab, in der Reihenfolge der einzelnen Sätze wenig gesichert und sind auch die Besetzungsfragen keineswegs geklärt. Eine eigenartige Schwierigkeit bieten auch heute noch die von Bach so gut wie gänzlich unklar gelassenen acht Kanons, die oft auf verschiedene Weise gelesen werden können und es dem Interpreten freistellen, sie in dieser oder jener Fassung zu spielen. Die Bearbeitung, die der bekannte münsterische Klavierpädagoge Franz Ludwig dem Werk hat zuteil werden lassen, saßt nun die Sache sehr frei an. Was die Reihenfolge anbetrifft, so richtet sich der Bearbeiter nach der fortschreitenden technischen, musikalischen und instrumentischen Komplizierung und beginnt mit dem dreistimmigen Ricercar und den acht Kanons, um dann mit den von Bach instrumentierten Stücken und der sechsstimmigen Fuge zu schließen. Für die von Bach nicht mit Instrumentationsangaben versehenen Kanons und Fugen verwendet Ludwig das Klavier bzw. zwei Klaviere. Mag nun auch der Klavierklang für diese gewissermaßen überzeitlich gedachten Stücke eine gewisse Berechtigung haben, so scheint uns vom ästhetischen wie vom stilkritischen Standpunkt die Verwendung des Klaviers als Begleitinstrument für die stärker barocken Flöten= und Violinsätze weniger am Platz und hätte das originale Cembalo mit zugeordnetem Violoncello die genannten Stücke weitaus klangschöner und stilgetreuer darbringen können. Als Ganzes genommen war— wie schon gesagt— die Vorführung des selten gehörten Werkes in dieser neuen Fassung durch Franz und Ena Ludwig und zwei Mitglieder des münsterischen Städtischen Orchesters eine Leistung, die man gern anerkannte— besonders wenn noch mehr Wert auf die technische Vorbereitung gelegt worden wäre.—dk Wilhelm Spreen gestorben Unser Mitarbeiter, der Lehrer Wilhelm Spreen in Charlottenburg, gebürtiger Westfale, ist nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden am Sonntag, dem 12. März, in seinem 53. Lebensjahre gestorben. Kollegen und Kinder seiner Schule sangen ihm am Grabe das Abendlied aus seinem kleinen, frommen Spiel die„Jungfrau von Nazareth“. Pfarrer Siems, der bedeutende Kanzelredner, sprach von Wilhelm Spreen als dem werkgebundenen und werkverbundenen Menschen. Die Liebe zu seinen Kindern in der Schule habe seinen allmählich versiegenden Kräften bis in die letzten Wochen hinein Halt und Stütze gegeben. Er bildete die jungen Seelen durch Geheimnisse und Zauber, die aus seiner Persönlichkeit flossen. Aus der Treue und Liebe zur Schule sind fast alle seine Werke gekommen. In der Schule lagen seine Kraftquellen. Er war Dichter und Mystiker, sagte Pastor Siems mit Recht.— Nun ist er im Lande seiner Sehnsucht, im Orplid Mörikes. Seine westfälischen Landsleute und seine Freunde hoffen, seinen Nachlaß zu sichten und ihn weiteren Kreisen bekannt geben zu können. Goorg Wenzel Oeter Moy: Die Maus Wenn das Wesen einer„sogenannten“ Musterehe darin besteht, daß Mann und Frau sich treu bleiben, erschütternd treu bis zur Lächerlichkeit(für andere), dann durfte die Bilkesche Ehe diese im bürgerlichen Sinn durchaus ehrenvolle Bezeichnung verdienen. Und Bilkes waren, was unsere Anerkennung nur noch steigern kann, bereits sieben Jahre verheiratet. Ob er oder sie blind war gegenüber vorhandenen Schwächen des anderen, hat uns nicht zu bekümmern. Es genügt die Feststellung, daß ihr Glück einwandfret war. Bilkes hatten ihren Hochzeitstag gefeiert, im füßen Alleinsein am Abend. Das Mädchen hatte man ins Kino geschickt, um sich ungestört trauten Erinnerungen hingeben zu können. Bobby hatte Kaviar besorgt und eine Flasche Sekt auf Eis gelegt. Elly hatte davon den gleichen entzückenden Schwips wie am grünen Hochzeitstage und konstatierte kichernd, daß man wirklich glücklich sein könne. Bobby und sie. Oder sie und Bobby. Und Bobby lächelte. Vor dem Schlasengehen begab sich Bobby in den Baderaum, um sich die Zähne zu bürsten und sich kalt abzuduschen. Eine Angewohnheit aus der Junggesellenzeit. Als er zufällig zu Boden blickte, sah er den huschenden Schatten einer Maus. Einer Maus! Wie kam eine Maus in seinen Baderaum? In sieben Jahren hatten Bilkes keine Mäuse gehabt. Da in diesem Raum, der bis zur Schulterhöhe mit weißen Kacheln belegt war, und auf dessen Betonboden sich auf goldenen Füßen nur die Badewanne erhob, kein Schlupfloch für eine Maus sein konnte, rief er Elly. Elly antwortete nicht. Sie saß im Schlafzimmer und frisierte sich zur Nacht. Die Maus konnte nur durch die offene Tür eingedrungen sein, irgendwoher aus der Wohnung. Aber, zum Teufel, noch nie hatte Bobby das Rascheln von Mäusen gehört. Wenn die Maus, argumentierte Bobby, nur durch einen Türspalt hereingekommen ist, kann sie auch nur auf dem gleichen Wege wieder heraus. Bobby kniete also nieder, um sich zunächst nochmals zu überzeugen, daß er sich nicht getäuscht hatte. Weiß Gott und wahrhaftig, unter der Badewanne Husch.— In einer Ecke stand ein weißer Emailleeimer. Die Maus schlünfte dahinter. Bobby hob den Eimer empor. Die Maus strich wie eine rollende Kugel unter den Heizkörper. Hin und wieder zurück und nochmals. Auf jeden Fall war sie gefangen. „Elly, so komm' doch! Hier ist wirklich eine Maus. Elly kam. Sie trug schon ihren seidenen Pyjama. Das blonde Haar flutete über ihre Schultern. An den Füßen trug sie rote Safsianpantöffelchen. In der Hand hatte sie einen Besen. „Wo denn, Bobby?“ „Wenn du dich nicht fürchtest?“ Bobby hatte mal davon gehört, daß Frauen sich vor Mäusen fürchteten. Elly verriegelte die Tür. „Wo ist sie denn?" Bobby stand in einer Ecke, Elly in der anderen. Bobby pfiff und stieß einen kurzen Schrei aus, daraufhin raste die geängstigte Maus zu Elly. Elly schrie ebenso, daraufhin raste die Maus wieder hinter den Emailleeimer. Zehnmal. Zwanzigmal. Dann holten Bobby und Elly erst einmal Atem. Seltsam, dachte der Ehemann, wir haben uns in keiner Weise verständigt, was geschehen soll, und sind auch hierin einig, daß die Maus erschlagen werden soll. Werden muß. Er dachte„erschlagen“. Was sind wir Menschen doch für Menschen. Elly schien besonderen Gedankengängen nicht nachzugehen. Sie war nicht kompliziert genug dazu. Sie lehnte den Besenstiel gegen sätzen unterwersen, die zu allen Zeiten die Vorbedingung der Größe der Völker und Reiche waren. Wir wollen die großen Traditionen unseres Volkes, seiner Geschichte und seiner Kultur in demütiger Ehrsurcht pflegen als unversiegbare Quellen einer wirklichen inneren Stärke und einer möglichen Erneuerung in trüben Zeiten. Wir wollen das Vertrauen in die gesunden, weil natürlichen und richtigen Grundsätze der Lebensführung verbinden mit einer Stetigkeit der politischen Entwicklung im Innern und Aeußern. wollen an die Stelle des ewigen Schwankens die Festigkeit einer Regierung setzen, die unserem Volke damit wieder eine unerschütterliche Autorität geben soll. Wir wollen alle die Erfahrungen berücksichtigen, sowohl im Einzel= und Gemeinschaftsleben wie aber auch in unserer Wirtschaft, die sich in Jahrtausenden als nützlich für die Wohlfahrt der Menschen erwiesen haben. Wir wollen wiederherstellen das Primat der Politik, die berufen ist, den Lebenskampf der Nation zu organisieren und zu letten. Wir wollen aber auch alle wirklich lebendigen Kräfte des Volkes als die tragenden Faktoren der deutschen Zukunft erfassen, wollen uns redlich bemühen, diejenigen zusammenzufügen, die eines guten Willens sind und diejenigen unschädlich zu machen, die dem Volke zu schaden versuchen. Aufbauen wollen wir eine wahre Gemeinschaft aus den deutschen Stämmen, aus den Ständen, den Berufen und den bisherigen Klassen. Sie soll zu jenem gerechten Ausgleich der Lebensinteressen befähigt sein, den des gesamten Volkes Zukunft erfordert. Aus Bauern, Bürgern und Arbeitern muß wieder werden ein deutsches Volk. Es soll dann für ewige Zeiten in seine eigene Treue Verwahrung nehmen unseren Glauben und unsere Kultur, unsere Ehre und unsere Freiheit. Der Welt gegenüber aber wollen wir, die Opfer des Krieges von einst ermessend, aufrichtige Freunde sein eines Friedens, der endlich die Wunden heilen soll, unter denen alle leiden. Die Regierung der nationalen Erhebung ist entschlossen, ihre vor dem deutschen Volk übernommene Aufgabe zu erfüllen. Sie tritt daher heute hin vor den deutschen Reichstag mit dem heißen Wunsch, in ihm eine Stütze zu finden für die Durchführung ihrer Mission. Mögen Sie, meine Männer und Frauen, als gewählte Vertreter des Volkes den Sinn der Zeiterkennen, um mitzuhelfen am großen Werk der nationalen Wiedererhebung. In unserer Mitte befindet sich heute ein greises Haupt. Wir erheben uns vor Ihnen, Herr General= feldmarschall. Dreimal kämpften Sie auf dem Felde der Ehre für das Dasein und die Zukunft unseres Volkes. Als Leutnant in den Armeen des Königs für die deutsche Einheit, in den Heeren des alten deutschen Kaisers für des Reiches glanzvolle Aufrichtung, im größten Kriege aller Zeiten aber als unser Generalfeldmarschall für den Bestand des Reiches und für die Freiheit unseres Volkes. Heute kein der Landtag zusammen Nationalsozialisten verlangen Geschäftsordnungsänderung Berlin, 21. 3. Die nationalsozialistische Fraktion des Preußischen Landtags hat in Form eines Urantrages den Entwurf einer neuen Geschäftsordnung für das Preußenparlament eingebracht, der noch in der ersten Landtagssitzung am Mittwoch angenommen werden wird, da die Antragsteller allein weitaus über die Mehrheit verfügen. Die neue Geschäftsordnung zerfällt in 82 Paragraphen. Hervorgehoben sei der Paragraph 2, der ausspricht, daß jeder Abgeordnete, der ohne Beurlaubung durch den Präsidenten einer Landtagssitzung sern bleibt oder an einer namentlichen Abstimmung nicht teilnimmt, sich automatisch für 90 Sitzungstage von der Teilnahme an den Landtagsarbeiten ausschließt. Paragraph 8 bringt, analog der neuen Regelung im Reichstag, die Vorschrift, daß in der ersten Tagung nach der Neuwahl der Landtag unter dem Vorsitz des Präsidenten des alten Landtags zusammentritt. Da die neue Geschäftsordnung aber erst nach der Konsti= gerigen chr:###ntuen num unt der bis tution des neuen Landtags verabschiedet##eigen Großen Anfragen, die jedoch nur dann werden soll, wird in der ersten Sitzung des zur Besprechung gestellt werden, wenn 60 Abjetzigen Landtags am Mittwoch noch einmal geordnete es wünschen. freiem Ermessen erteilen, womit etwaigen Obstruktionsversuchen durch fortgesetztes Einbringen neuer Anträge entgegengewirkt wird. Gegen die Ordnungsmaßnahmen des Präsidenten wird ein Einspruchsrecht nicht mehr zugestanden. Beschlußfähig soll der Landtag nach den neuen Bestimmungen bereits sein, wenn mindestens 40 v. H. seiner Mitglieder anwesend sind, d.., wenn von den 413 Abgeordneten 144 anwesend sind; die Fraktion der NSDAP. verfügt allein über 211 Abgeordnete. Hinsichtlich der Wahl des Ministerpräsidenten wird die alte Bestimmung wiederhergestellt, wie sie vorhanden war, ehe die Weimarer Parteien die Wahl des Ministerpräsidenten erschmerten. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten hat. Die neue Geschäftsordnung soll bereits am Mittwoch in Kraft treten. Die Einrichtung der Kleinen Anfragen wird abgeschafft. Es gibt nur noch Anfragen nach Art der bisGentwoch noch ernmat der Alterspräsident seines Amtes walten, nämlich der General Litzmann. Wesentlich ist weiter, daß der neue Entwurf die für die Fraktionsstärke erforderliche Mindestzahl von Abgeordneten von bisher 15 auf 30 erhöht. Statt der bisher weit über 20 Ausschüsse soll nach der neuen Geschäftsordnung der Landtag nur noch über elf Fachausschüsse verfügen. Der Ständige Ausschuß, der dem Reichstags=Ueberwachungsausschuß entspricht und der bisher zusammentreten mußte, wenn eine bestimmte Mitgliederzahl es verlangte, kann nach der neuen Geschäftsordnung nur zusammentreten, wenn der Landtag nicht versammelt ist. Zur Geschäftsordnung kann der Präsident hinfort das Recht nach Tagesordnung für die erste Sitzung Der Alterspräsident General Litzmann hat jetzt eine Tagesordnung für die konstituierende Sitzung des Preußenparlaments am Mittwoch herausgegeben. Erster Punkt der Tagesordnung ist die Eröffnung des Landtags durch den Alterspräsidenten, zweiter Gegenstand die Wahl des Präsidenten und der Vizepräsidenten, dritter Gegenstand die„Annahme einer Geschäftsordnung nach dem Urantrag der Abgeordneten Kube und Fraktion“, vierter Punkt die Wahl von zwölf Beisitzern, fünfter die Bestellung des Aeltestenrats, des Ständigen Ausschusses und der Fachausschüsse, sechster Punkt die Wahl von je acht Mitgliedern für das Wahlprüfungsgericht und den Staatsschuldenausschuß. Sie erlebten einst des Reiches Werden, sahen vor sich noch des großen Kanzlers Werk, den wunderbaren Aufstieg unseres Volkes und haben uns endlich geführt in der großen Zeit, die das Schicksal uns selbst miterleben und mitdurchkämpfen ließ. Heute, Herr Generalfeldmarschall, läßt Sie die Vorsehung Schirmherr sein über die neue Volkes. Erhebung unseres Dieses Ihr wundersames Leben ist für uns alle ein Symbol der unzerstörbaren Lebenskraft der deutschen Nation. So dankt Ihnen heute des deutschen Volkes Jugend und wir alle mit, die wir Ihre Zustimmung zum Werk der deutschen Erhebung als Segnung empfinden. Möge sich diese Kraft auch mitteilen der nunmehr eröffneten, neuen Vertretung unseres Volkes. Möge uns dann aber auch die Vorsehung verleihen jenen Mut und jene Beharrlichkeit, die wir in diesem für jeden Deutschen geheiligten Raum in uns spüren als um getreten war, dem Reichskanzler die Hand. Nach Hitlers Rede richtete ein Kriegsblinder in einer kurzen Ansprache einen Mahnruf zur Einigkeit an die Abgeordneten. Ein Schlußchor beendete den Festakt. Reichspräsident von Hindenburg begab sich dann in die Königsgruft, um an den Särgen Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelms l. einen Kranz niederzulegen. Parade im Lustgarten Nach dem Staatsakt fand im Potsdamer Lustgarten eine große Parade vor Hindenburg statt. Unter den Ehrengästen, die der Parade beiwohnten, waren viele Generale der alten Armee, darunter von Mackensen und von Seeckt und der Kronprinz. An einer eigens des Volkes Freiheit und Größe ringende für die Parade errichteten Tribüne, auf der Menschen zu Füßen der Bahre seines großen Reichsnräsiden; und Ehrengäste Blatz Menschen zu Fußen der Bühre seines großen Königs. * Bei den letzten Worten des Kanzlers hatte sich die Festversammlung zu Ehren des Reichspräsidenten von den Sitzen erhoben. Ernst und bewegt gab der Reichspräsident, als Hitler vom Altar, von dem aus auch er seine Ansprache an die Abgeordneten gehalten hatte, zurückdie Badewanne und fragte erstannt, ob Bobby denn überhaupt den Mut habe, das Tier zu töten. „Das weiß ich nicht, Elly. Eigentlich hat uns das Mäuschen ja nichts getan.“ „Es ist kein Mäuschen, sondern eine richtige Maus. Und Mäuse müssen...“ Was Mäuse müssen, hatte aber weder Elly noch Bobby zu entscheiden. Das Tier nützte jedenfalls die Kampfpause und versuchte nochmals einen entscheidenden Durchbruch. Er führte an allen vier Wandseiten entlang, zweimal über Ellys Füße hinweg, zum Besen, am Stiel in die Höhe und mit einem herrlichen Schwunge mitten in die trockene Wanne hinein. Jetzt war sie richtig gefangen, denn an den glatten Wänden konnten die Mausefüße nicht mehr haften. Bobby starrte immer noch auf Ellys Pantoffel. Was das möglich? Zweimal war die Maus über Ellys Füße gelaufen, und keinmal hatte die Frau geschrien? Zweimal! War das Mut? „Jetzt haben wir sie!“ sagte Elly.„Es ist wirklich nur ein Mäuschen. Und wie füß! Sieh nur, Bobby! Und wie gewandt. Weißt du, ich werde ein Stückchen Speck holen, als Henkersmahlzeit.“ Bobby fand das roh, aber sagte nichts. Jeden Augenblick würde die Frau ja verlangen, daß er das Tier tötete. Und das konnte er nicht. Die Maus hatte wohl begreifliche Befürchtungen um die Zukunft und hast du nicht gesehen, verschwand sie im Ausflußloch der Badewanne. Elly hätte diese Akrobatik nicht für möglich gehalten. „Nie wieder Bad!“ sagte Bobby erschüttert. „Wir müssen das Wasser andrehen," meinte Elly trocken. Nach einigen Sekunden kam die Maus tropfentriefend zurück. „Nun, Bobby?“ „Was?“ „Du bist ein Jammerkerl!“ Elly holte den Anzugklopfer und tötete die Maus. Mit einem Schlag. Minna sollte sie am nächsten Morgen in die Aschengrube werfen. „Gute Nacht, Bobby!“ „Gute Nacht!“ Die Bilkesche Musterehe flog einige Wochen danach auf. Bobby ließ sich scheiden. Der Existenz von Mäusen in bürgerlichen Haushalten wäre somit eine gewisse Berechtigung nicht abzusprechen. Aber Frauen werden das nicht begreifen. Reichsprundent und Threnguste Platz genommen hatten, marschierten drei Bataillone des 9. Infanterieregiments, Truppen des 4. Reiterregiments, die 4. Abteilung des 3. Artillerieregiments, die Nachrichtenabteilung III und die Salutbatterie in Paradeaufstellung vorbei. Es folgten Abteilungen der SA. und SS., des Stahlhelms und der Kriegervereine. Als sich dann endlich der Reichspräsident zur Heimfahrt nach Berlin verabschiedete, durchbrach die begeisterte Menge alle Absperrungen und brachte dem abfahrenden Reichsoberhaupt nichtendenwollende Kundgebungen dar. Das Echo der Presse Die Berliner Abendblätter kennen heute kein anderes Thema als den Tag von Potsdam und die in Berlin und an allen anderen Orten stattfindenden Feiern.„Weihestunde des neuen Deutschland“, „Weihestunde des deutschen Volkes",„Tag der Nation",„Deutschland im Marsch",„Geeintes, freies, stolzes Deutschland",„Die Taufe des neuen Deutschland",„Die Weihe des neuen Reichstages“ und ähnlich rusen die über die ganzen Spalten gehenden Schlagzeilen dem Leser zu. Fall alle Seiten der Blätter sind angefüllt mit den umsangreichen Berichten, Schilderungen und Stimmungsbildern, in denen immer wieder der Sinn und die Bedeutung des Tages, vor allem die symbolische Bedeutung der Potsdamer Feier hervorgehoben wird und die ein packendes Bild von dem Ablauf der Ereignisse geben. Der„Angriff“ erinnert daran, daß am 21. März 1871 der erste Reichstag des Altreichskanzlers Fürst Bismarck eröffnet wurde. Heute trete ein neuer Reichstag zusammen, der erste nach dem Umsturz, der in seiner Mehrheit wieder ehrhaft und wehrhaft gesinnt sei. Der„Tag von Potsdam ist verrauscht,“ so sagt die„Deutsche Zeitung“, geblieben aber ist und bleiben wird immer das unerhörte Ereignis der nationalen Einigkeit und Geschlossenheit. Das Fundament, auf dem das neue starke Deutschland aufbaut, ist dieser Tag von Potsdam. Die„Deutsche Tageszeitung“ spricht von einer„Zeitenwende". Die Glocken der Garnisonkirche in Potsdam hätten heute eine Zeit zu Grabe geläutet, die in aller Geschichte als die Aera der tiefsten Erniedrigung des deutschen Volkes gelten werde. Auch die Blätter, die politisch nicht gerade der Regierung nahestehen, heben die umwälzende Bedeutung des Tages hervor. Das Potsdamer Vorspiel der Reichstagseröffnung, so führt die„Bossische Zeitung“ aus, war nicht nur ein feierlicher Staatsakt, sondern vielleicht ein Ereignis, in dem Hoffnung und Erwartung, Vertrauen und echte Begeisterung zu starkem Ausdruck kamen. Der„Berliner Börsen=Courier" hebt besonders die Ansprache des Reichsprästdenten hervor, in der sich in jedem Satz die noch in hohem Alter so kraftvolle Persönlichkeit des Reichspräsidenten ausprägte. Auch der Reichskanzler habe seine Ansprache entsprechend dem ehrwürdigen Rahmen dieser Feier zu einer großen grundsätzlichen Mahnung an das ganze deutsche Volk geformt, zu dessen Führer über den Parteien er berufen worden sei. Die„Kölnische Zeitung", deren Abendausgabe schwarz=weiß=rot umrandet erschienen ist, schreibt unter der Ueberschrift„Reichstagseröffnung an geweihter Stätte“ u..: Der altpreußische Geist der kleinen märkischen Residenzstadt soll— das ist der leitende Gedanke, der heute Tausende und Abertausende nach Potsdam führt— den mißverstandenen und salsch angewandten Geist von Weimar, den aus dem Westen übernommenen und dann überspirten parlamentarischen Gedanken der Nationalversammlung überwinden und aus eigener Kraft ein neues Deutschland schaffen. Die deutschen Menschen sollen den Klassengedanken und den Parteigeist überwinden und Volk in einem höheren Sinne werden, und dieses Volk soll im Staat ausgehen und der Staat in ihm. Kein Zufall ist es, daß die Reichsregierung den Tag des Frühlingsbeginns für die Fahrt Deutschlands nach Potsdam gewählt hat. Diese Frühlingsfahrt soll ein Symbol werden für das Aufblühen eines neuen und starken Reiches. Die„Königsberger Allgemeine Zhitung“ sac dieser Tag zwinge jedem einzelnen Rechenschaft sich selbst anf: Peimar oder Potsdam? Das sei men als nur eine parteipolitische Entscheidung, deun#t ihr liege die Frage nach der deutschen Geisteshaltung umschlossen. Sie jedem Staatsbürger vorzulegen, sei der letzte Sinn der feierlichen Kundgebung.— Die „Königsberger Hartungsche Zeitung“ erklärt, das Versprechen Adolf Hitlers, auch alle wirklich lebendigen Kräfte des Volkes als die tragenden Faktoren der deutschen Zukunft zu erfassen, sich zu bemühen, diejenigen zusammenzuschmieden, die guten Willens seien, sei ein gutes Motto auf dem Weg der harten Arbeit, die bevorstehe. Das Auslandsecho Tonkünstlerfest in Dortmund. Das diesjährige Musitfest des„Allgemeinen deutschen Musikvereins" findet in diesem Jahre unter der Leitung von Musikdirektor Wilhelm Sieben in Dortmund statt. An sechs Tagen(vom 18. bis 24. Juni) werden Orchesterkonzerte, Kammermusiken und Vorträge ver=In#adalun und des Gesandten vonanstaltet werden. An Ur= bezw. Erstaufführungen. Ine,2yundirn von vorgesehen ein Bratschenkonzert von Wal=unde der Feiarlichkeiten in der Ge sind u. ter Braunsels, Pfitzners eis=moll=Sinfonie,„Der große Kalender“, ein Oratorium von Hermann Reutter und die„Raskolnikow=Ouvertüre“ von Reznicek. Außerdem enthält das Programm noch Orchesterwerke und Kammermusiken von Petersen, Franckenstein, Philipp, Hasse, Knab, Lechthaler, Weber u. a. —41— Aufruf der Gewerkschaft Deutscher Geistesarbeiter zugunsten deutscher Künstler. Die Gewerkschaft Deutscher Geistesarbeiter unterbreitete dem Reichsminister für Volksaufklärung einen Aufruf, in dem sie sich energisch für die Interessen der deutschen Schriftsteller und der deutschen Musiker einsetzt. Das Publikum wird darin aufgesordert, keine ausländischen Bücher, sondern die Bücher lebender deutscher Dichter zu lesen und solche Gaststätten zu meiden, in denen ausländische Musikkapellen spielen. Die Zahl der ausländischen Musiker in Berlin sei zeitweise so groß gewesen wie die Zahl der erwerbslosen deutschen Musiker der Reichshauptstadt. Es liege im nationalen Interesse, in diesen Dingen Wandel zu schaffen. Der europäische Mensch wird immer größer. Schon aus früheren Statistiken konnte festgestellt werden, daß die durchschnittliche Körpergröße in Deutschland zunimmt. Jetzt liegt eine Mitteilung aus Schweden vor, daß die durchschnittliche Höhe der Rekruten in den letzten 20 Jahren um 11 mm gestiegen ist. Aehnliche Beobachtungen wurden in Holland und Nordamerika gemacht. Am Sarge Wilhelms I. Der Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg begab sich nach der Potsdamer Feier zum Mausoleum im Charlottenburger Schloßpark, wo er am Sarkophage Kaiser Wilhelms I. ein Lorbeergebinde mit schwarz=weißroter Schleife niederlegte. Der 21. März in Genf Genf, 21. 3. Die in Geuf weilenden Mitglieder der deutschen Telegation versammelten sich am Dienstag unter Führung des Botschafters Kavornh und des Gesandien von Neuer zur Stünde der Felerlichtenten in der Garnisonkirche in Potsdam, um in enger Verbindung mit der Heimat diese historische Stunde mitzuerleben. Am Schluß der Feier brachte Botschafter Nadolny ein dreifaches Hoch auf das deutsche Volk und Vaterland aus. Das neben dem Völkerbundsgebäude liegende deutsche Konsulat hat die schwarz=weiß=rote und die Hakenkrenzfahne gehißt. Der bisherige Oberführer der Berliner und Brandenburger Sa., Graf Helldorf, ist zu dem Reichsstab der SA. nach München versetzt worden. * Die Dienstkleidung tragenden Zollbeamten sind angewiesen worden, an Stelle der bisherigen Reichskokarde eine schwarz=weiß=rote Kokarde in der Ausführung der Offizierskokarde der Vorkriegszeit zu tragen. * Auf der Rückreise aus Rom haben MacDonald und Simon die französischen Minister Daladier und Paul=Boncour über ihre Unterredung mit Mussolini unterrichtet. Die Minister beider Länder werden binnen kurzem aufs neue miteinander über den Abrüftungsplan Mussolinis verhandeln. Rom, 21. März. Ueber die feierliche Eröffnung des Reichstages in der Garnisonkirche zu Potsdam wird von der römischen Abendpresse in großer Aufmachung berichtet. Die Reden des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers werden in großen Auszügen wiedergegeben und die historische Bedeutung des Tagungsortes wird mit Sympathie gewürdigt. Mit gleicher Ausführlichkeit wird die Begeisterung der Hunderttausende geschildert, die in Potsdam zusammengekommen waren und die tiefe, fast religiöse Ergriffenheit, mit der die Abgeordneten selbst die Reden Hindenburgs und Hitlers aufnahmen. Aus der Rede des Reichskanzlers werden besonders die Stellen von der Kriegsschuldlüge sowie der Passus hervorgehoben, in dem Reichskanzler Hitler sich als aufrichtiger Freund eines Friedens bekennt, unter den endlich die Wunden verheilen können. London, 21. März.„Hitlers Triumphfahrt,„Hitlers Triumphrede“ und„Deutschlands Eingeständnie der Kriegsschuld formal zurückgenommen“, so lauten die fettgedruckten Ueberschriften, unter denen die Londoner Abendpresse ausführliche Schilderungen über den feierlichen Staatsakt in Potdam veröffentlichen.„Evening News“ hebt besonders hervor, daß Hitler,„der deutsche Diktator“, das Eingeständnis der Kriegsschuld Deutschlands in seiner Ansprache feierlich widerrufen hat. Amsterdam, 21. März. Die in Potsdam und Berlin veranstalteten Feierlichkeiten haben in Holland, wo man ihren Verlauf nicht nur durch die Zeitungen erfuhr, sondern vielfach auch durch den Rundtunt mit Spannung verfolgte, großen Eindruck gemacht. Die Presse berichtet über den Potsdamer Tag in gröster Aufmachung und Ausführlichkeit. Der„Maasbode“ schreibt unter dem Titel„Das nationale Frühlingsfest Deutschlands“, daß man heute den großen Tag von Potsdam erlebt habe, an dem die konstituierende Versammlung des Dritten Reiches in aller Feierlichkeit und mit einer prächtigen Iuszenierung vor sich gegangen sei. Die Verfassung dieses neuen Imperiums stelle das dem Reichstag übermittelte Ermächtigungsgesetz dar. Was Mussolini erst nach Jahren habe sagen können, verwirrliche Hitler somit mit einem Schlage. Er werde der vom Parlament anerkannte Diktator Deutschlands. Der Nationalsozialismus habe jetzt eine Chance, wie sie nur wenige Bewegungen der verflossenen Jahrhunderte gehabt hätten. Der Berliner Korrespondent des„Nieuwe Roterdamsche Courant,,, ch snigen heländischer Journalist der Feierlichtent in der Porsdamer Garnisonkirche beiwohnen konnte und eine fesselnde Schilderung seiner Erlebnisse gibt, hebt hervor, daß heute das Dritte Reich dem alten Reich eines Bismarcks, das durch Reichspräsident von Hindenburg und durch die Generäle der alten Armee präsentiert wurde, einen ehrerbietigen Gruß in Potsdam überbracht habe. Daß Reichskanzler Hitler aber gleichzeitig den Glanz der Vergangenheit dem Ruhm seiner eigenen Bewegung nupbar gemacht habe. Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Sollmann soll nach Luxemburg geflüchtet sein. "** Gardinen Gnacf! Erleichtern Sie sich die Arbeit durch meine Dekorations-Abteilung. Vorschläge und Muster für Ihre neuen Fenster erhalten Sie unverbindlich durch meinen Dekorationsmeister. Abnehmen, Aendern und Wiederanbringen Ihrer Gardinen besorgt meine Dekorationswerkstätte pünktlich, fachmännisch und preiswert. 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Ich habe in diesen langen Jahren den Bezirk, der landschaftlich, geschichtlich, kulturell und durch die Treue und Zuverlässigkeit seiner Bevölkerung gleich ausgezeichnet ist, von Herzen lieb gewonnen und das Scheiden fällt mir schwer. Aber mir sind in den letzten Wochen meiner Amtstätigkeit so überwältigende Zeichen des Vertrauens und der Anhäng= lichkeit dargebracht worden, daß ich nur tief bewegt danken kann. Ich scheide mit dem Wunsche, daß Gott diesen schönen, urdeutschen Bezirk segnen und mit ihm unser deutsches Land und einer lichten Zukunft entgegenführen möge." Wunsch und Erfüllung im Reichsbahnverkehr zwischen Bielefeld und Gütersloh Der neue Jahresfahrplan 1933 erfüllt einige alte Verkehrswünsche. Zwischen Gütersloh und Bielefeld und Gütersloh und Hamm wird je ein neues Zugpaar eingelegt. Die dreistündige Verkehrslücke zwischen Bielefeld und Gütersloh in der Zeit von 11.09 Uhr und 13.49 Uhr wird durch einen neuen Personenzug ausgefüllt, der Bielefeld um 12.35 Uhr verläßt und um 13.01 Uhr in Gütersloh eintrifft. Um 10.45 Uhr fährt in Zukunft in Richtung Bielefeld ein Personenzug von Gütersloh ab, der um 11.10 Uhr in Bielefeld eintrifft. Leider ist der Personenzug, der bisher um 23.39 von Bielefeld abfuhr, jetzt schon auf 23.24 Uhr vorverlegt worden. Die Gütersloher, die an Sonn= und Wochentagen nach Bielefeld zum Theater fahren und hinterher noch gern eine der Bielefelder Gaststätten aufsuchen, werden das sehr beklagen. Schon seit langer Zeit besteht in Gütersloh der Wunsch nach einem Zug, der Bielefeld etwa gegen 1 Uhr verläßt. Der 23.24=Uhr=Zug fährt manchem Gütersloher zu früh, der.46=UhrZug zu spät. Das Bielefelder Gastwirtsgewerbe würde sicher seinen Vorteil von einem Entgegenkommen der Reichsbahn haben, denn die Zahl der Gütersloher, die an Sonntagen und Wochentagen nach Bielefeld fahren, ist sehr groß. Der Kationatseleetag m Gieieseno Böller, Fahnen und Glocken— Parade und Fackelzug Feststimmung auf dem Berge Auch in Bielefeld hatte der Appell zur Feier der Reichstagseröffnung starken Widerhall gefunden. Ueber Nacht hatte die Stadt Flaggengala und hier und da Girlandenschmuck angelegt. Kaum eine Straße, nahezu kein Haus im Stadtinnern ohne schwarz=weißdienste seine besondere Weihe erhalten sollte. Bei strahlendem Sonnenschein, unter dem Geläut der Glocken rückten die Beamten der beiden hiesigen Polizeibereitschaften, sowie die Mitglieder der Hilfspolizei in die Neustädter Kirche ein. Eine zahlreiche Zuhörerschaft nahm an der Der Polizeipräsident schreitet die Front der Schutzpolizei ab. Arbeit für 40 Wohlfahrts-Erwerbslose an den städtischen Rieselfeldern Auf den Rieselfeldern in Heepen werden jetzt wieder eine größere Anzahl Wohlfahrtserwerbslose beschäftigt. Das alte Drainagenetz wird hier erneuert, außerdem wird ein alter Filter umgebant. Die Arbeit wird von 40 langjährigen Wohlfahrtserwerbslosen ausgeführt, denen hierdurch wieder eine längere Arbeitsmöglichkeit gegeben ist. Das Schächtverbot Wie wir schon gestern mitteilten, hat der Oberbürgermeister das betäubungslose Schächten auf dem Bielefelder Schlachthof verboten. Damit folgt Bielefeld dem Beispiel einer Reihe von deutschen Ländern und Kommunen, die schon vor einiger Zeit ein solches Verbot erlassen haben. Auch das Bielefelder Stadtparlament hat sich vor zwei Jahren schon einmal mit der Frage des Schächtens befaßt. Die Fleischerinnung arbeitete damals eine Schlachthofordnung aus, in der ein Schächtverbot enthalten war, die Schlachthofordnung fand aber nicht die Genehmigung der Stadtverordnetenversammlung. Die Bielefelder Fleischerinnung vertrat damals wie heute den Standpunkt, daß das Schächten eine unnötige Grausamkeit darstellt, das sich mit den Forderungen des Tierschutzes nicht vereinbaren lasse. Auch die Bielefelder Tierärzte sind der gleichen Meinung. Von der Schlachthofverwaltung wird uns zudem erklärt, daß nur ein verschwindend kleiner Teil der israelitischen Bevölkerung in Bielefeld Fleisch von geschächteten Tieren verlange, der größte Teil des Fleisches dieser Tiere müsse anderweitig abgesetzt werden. Man darf daher wohl behaupten, daß durch das Schächtverbot, das von dem größten Teil der Bevölkerung seit langem dringend gefordert wurde, keine schwerwiegenden Interessen verletzt werden. rote Fahnen und Wimpel, zwischendrein unzählige Hakenkreuzembleme; schwer zu sagen, ob Außenbezirke oder Innenstadt das festlichste Gewand präsentierten. Bereits in der siebenten Morgenstunde brachten drei Böllerschüsse vom Berg die Langschläfer auf die Beine. Da und dort hatte man die Fenster geöffnet; sie ließen die frische Luft des ersten Frühlingstages in die Wohnungen eindringen— heraus drangen Melodien„Nun danket alle Gott...“, aus der Rundfunkübertragung zum Beginn des tionalfeiertages. Bereits gegen 9 Uhr stieß man im Stadtinnern hier und dort auf kleinere und größere Ansammlungen von Menschen mit festlichen Mienen: Jugend, die ohne Ränzel zur Schule ging, wo die Lehrer vor Uebertragung der Berliner Feierlichkeiten in kurzen Worten auf die Bedeutung des Tages hinwiesen; erwähnt sei in diesem Zusammenhange, daß die Gewerbliche Berufsschule im Haus der Technik eine besonders eindrucksvolle Feier veranstaltete, bei der Direktor Friedrich die Eröffnungsworte sprach und Gewerbeoberlehrer Lappenbusch die Festansprache hielt. Den ganzen Tag über war ein Gehen und Kommen auf dem Alten Friedhof, in dem ein Großlautsprecher zu Gehör kam. An der Geschäftsstelle der W. N. N. am Alten Markt stauten sich in den Mittag= und Abendstunden die Hörer, in den Fabriksälen waren Lautsprecher angestellt, in den Kassenräumen der Reichsbank, selbst an einem Fischstand auf dem Wochenmarkt. Helm ab zum Gebet! Erst verhältnismäßig spät kam an das Polizeipräsidium die ministerielle Verfügung, daß der Volksfeiertag durch festliche Gottesgottesdienstlichen Feier teil. Diese wurde in der ganz schlichten und kurzen Form des ehemaligen Militärgottesdienstes gehalten. Der mit der Seelsorge bei den evangelischen Beamten der hiesigen Schupo betraute Pfarrer Vonhof wies in seiner Predigt auf die Bedeutung des Feiertages als einer Wende im Leben unseres deutschen Volkes hin. Wenn ein neuer entschlossener Wille zum Aufbau unseres deutschen Volkslebens zum Durchbruch kommen solle, so sei es ein überaus eindrucksvolles Bekenntnis, daß die in den beiden Preußenkönigen verkörperten Energien die tragenden Kräfte der neuen Volksbewegung sein sollen: eine entschlossene männliche Glaubenshaltung, wie sie Friedrich Wilhelm l. für seine Person und sein Volk durchgesetzt, daneben eine leidenschaftliche Hingabe an die Pflicht, die Friedrich den Großen befähigt hat, seinem Volk die Stellung als Großmacht in einem beispiellos zähen Ringen zu behaupten. Vor den führenden Mannern der gegenwärtigen Regierung der nationalen Einigung liegen, so schloß der Pfarrer, so ungeheure Aufgaben, daß sie nur durch den Durchbruch religiöser Kräfte einer innerlich erneuten Volksseele und eine zum äußersten entschlossene eiserne Pflichterfüllung und Opferbereitschaft durchführbar sein werden. Zu gleicher Zeit hatten sich die katholischen Mitbürger zum feierlichen Gottesdienst in der festlich geschmückten St. Jodokuskirche eingefunden. Wenige Minuten vor 10 Uhr marschierte eine geschlossene Abteilung Schutz= und Hilfspolizei, der sich SA., SS. und Stahlhelm angeschlossen hatten, in das Gotteshaus ein. Nach dem feierlichen Meßopfer hielt sodann Pfarrer Schmidt die Festpredigt. In Anlehnung an den Epheserbrief 3,17, daß Christus in unserm Herzen wohnt, führte der Pfarrer aus, daß die Religion die unersetzliche Voraussetzung des Staatswohles und jeder Bürgertugend sei. Pflicht der Katholiken sei es, Hand mit anzulegen am Bau des Staates und sich der Pflege echten Gemeinschaftsgeistes zu widinneren Geist verleihe ihm dabei sein Glauben, der alle auffordere hinein zu wachsen in das große Vorbild: Christus. Mit dem Festhymnus:„Großer Gott wir loben oich riang der feierliche Gottesdienst aus. Parade am Schillerplatz Durch Märzwind und Schneegestöber klingt der scharfe Rhythmus der Pfeisen, das dumpfe Dröhnen der Trommeln! Die Ulmen herunter zieht sich eine lange Kolonne, blau, braun, grau, schwarz, die Bielefelder Polizei marschiert zur Parade: Schutzpolizei, den Karabiner am Riemen, braune SA.,„Stahlhelm“ im Stahlhelm, schwarzgekleidete SS. Am Schillerplatz schwenkt die Kolonne ein, formiert sich in Paradeaufstellung. Vom Bismarckeck bis weit die Ulmenstraße hinauf stehen dichtgedrängt die Bielefelder Spalier, aus den Seitenstraßen quellen die Menschenmassen, alle Fenster sind dichtbesetzt.„Stillgestanden— die Augen links“, die Front erstarrt, der Kommandeur der Bielefelder Polizei, Oberstleutnant Berth, erstattet dem Polizeipräsidenten die Meldung. Mit dem Oberbürgermeister, dem Landrat, Vertretern der Behörden und nationalen Verbände schreitet Polizeipräsident von Werder langsam die Front ab, im ersten Glied die Schupo, dahinter die Formationen der Hilfspolizei. Vom Winde zerweht flattern ein paar knappe Worte über den weiten Platz:„Heute am Tage von Potsdam— auch wir in Bielefeld gedenken— für ein starkes, neues Deutschland.“ Kommandos, hoch wirft der Tambour= major seinen Tambourstab in die Luft, der Exerziermarsch dröhnt, die Stahlhelmkapelle fällt ein. In schnurgerader Linie kommt der erste Zug, der zweite, der dritte. Sechs Züge Schutzpolizei, je zwei SA., Stahlhelm und SS. defilieren am Polizeipräsidenten vorbei, im strammen Gleichschritt, im leichten Marsch= schritt, im schneidigen Stechschritt der Stahlhelm sogar. Dann geht es durch den Niederwall und die Stadt zurück zur Kaserne. Vorbeimarsch auf dem Schillerplatz Lodernde Fackeln Kaum jemals hat eine nationale Veranstaltung soviele Bielefelder als Teilnehmer und Zuschauer in Marsch gesetzt wie die abendliche Fackelzug zum Johannisberg. Waren schon tagsüber infolge der Schließung der Läden mehr Leute als sonst auf den Beinen— am Abend waren die Hauptverkehrsstraßen mit Menschen übersät Vom Kesselbrink bis hoch in An mehrere Einsender In letzter Zeit sind uns wiederholt Notizen über Geburtstage und Silberhochzeiten mit der Bitte um Aufnahme zugeschickt worden. Nach den für uns verbindlichen Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft der Minden=Ravensberger Presse können wir Notizen über Silberhochzeiten grundsätzlich nicht, Geburtstagsnotizen nur bei Erreichung des 70. Lebensjahres und dann in Zwischenräumen von fünf zu fünf Jahren veröffentlichen. Wir bitten unsere Leser höflichst, für diese Regelung Verständnis aufzubringen und von der Einsendung nicht in diesen Rahmen passender Personalnotizen abzusehen. die Wertherstraße hinauf besäumte eine nicht wankende Zuschauermauer die Anmarschstraßen und die Fensterplätze waren fast blockiert. Etwa gleichzeitig mit drei Böllerschüssen vom Berg— der Kranzniederlegung in der Garnisonkirche um die Mittagstunde hatte man durch elf Böller Rechnung getragen— wurde um 19.30 Uhr der Marschtritt der Braunhemden auf dem Kesselbrink vernehmbar. Und denen folgte ein Zug, eine Kolonne, eine Abordnung der anderen auf dem Fuße, bis kaum noch eine Stecknadel vor dem Kyffhäuser zur Erde konnte. Um 20 Uhr begann der halbstündige Abmarsch. SA., Stahlhelm, Hitlerjugend, Schupo mit Hakenkreuzfahnen, SS., dann eine Gruppe W Behörenvertreter in feierlichem Schwarz und Zylinder, unter ihnen der jetzige und der frühere Bieleselder Oberbürgermeister, Kriegervereine, Schützen, Schlachtergesellen in ihrer Berufskleidung, wieder Stahlhelmer, Schüler, Sanitäter mit dem Rotkreuzzeichen, Feuerwehrleute und Eisenbahner, Turner, Sportler, Marinejugend, die Lampenputzer und Jungdeutsche Ordensbrüder. Uniformen und Zivil, Fahnen und Fackeln— ein imposanter Anblick! „Iin Geiste von Poisdum Die Kundgebung auf dem Johannisberg Vom Berge dröhnen die Böller, schon hat die Spitze des Zuges den Fuß des Johannisberges erreicht. Oben, auf dem vorderen Plateau, lodert ein Feuer. Mann für Mann wirft seine Fackel hinein, entfacht es zu immer neuer, immer wachsender Glut, weithin leuchten die hellen Flammen und künden denen drunten den Beginn des vaterländischen Abends. Im Säulensaal marschieren die Fahnen auf: Hakenkreuz neben Hakenkreuz, schwarzweiß=rot, die alten Kriegsflaggen, die seidenen Banner der Kriegervereine, das rote Turnerkreuz im weißen Felde, immer neue Fahnen, Dutzende, Hunderte, sie nehmen kein Ende. Immer wieder neu klingt der Präsentiermarsch auf, der große Saal ist von festlichbuntem Tuch überwogt. Oberbürgermeister Dr. Prieß: Dann tritt der Oberbürgermeister vor: In feierlicher Stunde, an feierlicher Stelle haben wir uns auf der Höhe des Johannisberges zusammengefunden. Unser aller Gedanken sind heute in Potsdam gewesen, im Geiste weilten wir bei den neugewählten Abgesandten des deutschen Volkes, die in der Garnisonkirche zum feierlichen Staatsakt zusammentraten. Wir haben die beiden Männer gesehen, die die ganze Hoffnung und der ganze Stolz des Vaterlandes sind, den greisen Präsidenten des Reiches, den Generalfeldmarschall, der uns im Weltkriege führte, und den jungen, starken Kanzler, den gottbegnadeten Führer, der uns hinausführen soll aus der Not unserer Tage. Wir haben ihre wunderbaren Worte gehört und in unserem Herzen bewegt. So sind auch wir in Bielefeld heute abend, da im ganzen Reiche die Fackeln lodern, wieder zusammengekommen, um uns unter den ruhmreichen Farben der Vergangenheit und unter den Zeichen eines neuen, starken Wollens in neuer Hoffnung zu einen. Ich grüße die Fahnen und Banner, ich grüße die alten Frontkämpfer, die sich heute wieder einreihen in das Glied, ich grüße die Frauen, die Mütter, die Jugend, in deren Herzen die Liebe zur Nation und zum Vaterlande lebt, ich grüße sie im Geiste von Potsdam. Der Weg zurück nach Potsdam ist der Weg der Pflichterfüllung, der Einfachheit, Schlichtheit und Sauberkeit, der Wahrhaftigkeit, der Ordnung und Disziplin, der Liebe zu Volk und Vaterland. Mögen wir uns über alle Unterschiede des Standes, der Konfession und der Klassen hinweg in diesem Geiste finden in einem„Deutschland hoch in Ehren“. Brausend nahm die Versammlung das schöne deutsche Trutzlied auf, jubelnd klang es aus allen Herzen: Haltet aus im Sturmgebraus, haltet aus...! Dr. Löhr(Bethel): Und noch einmal wird die festliche Stunde in Potsdam in allen Herzen wach, als der Vertreter der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung, Oberarzt Dr. Löhr(Bethel), in brauner.=.=Uniform an das Rednerpult tritt und in heißen, aufrüttelnden Worten den Feiernden Sinn und Wollen der nationalen Revolution vor Augen rückt. Nicht lautes Feiern, nicht Hurrarufen und Fahnenschwenken ist der Sinn dieses Tages; seine Wurzeln, so sagt er, liegen tiefer. Der Sinn des 21. März 1933 ist, daß an ihm die Revolte von , endgültig erschlagen und begraben wurde. Wir hassen diese Revolte, weil sie aus Feigheit, Unfähigkeit und Verrat geboren wurde, deshalb ist sie auch ohne Bedeutung für die deutsche Geschichte. Jahrelang hat sich das Bürgertum von Mittelmäßigkeiten in Feigheit regieren lassen. Wie hat man uns früher verlacht, wenn wir dem marxistischen Materialismus den Idealismus und den Schwung unserer Bewegung entgegensetzten! Eine Umschichtung des Untergrundes unseres Volkstums bereitet sich heute vor Wir stehen am Ausgang einer versinkenden Epoche; es stirbt nicht nur der Marxismus, es stirbt auch die Staatsanschauung des Liberalismus, der zwar große Leistungen im einzelnen hervorbrachte, aber niemals zu einer organischen Staatsnorm hat kommen können Wir haben die unbedingte Zuversicht, daß unser Führer nicht auf halbem Wege stehen bleiben wird, er wird uns zur Größe Deutschlands führen. Kein Volk hat in seiner Geschichte soviele Zusammenbrüche erlebt wie das deutsche, keines aber auch verfügt über soviel Kraft zu neuer Erhebung wie das unsere. Die nationale Bewegung konnte nicht von oben kommen, konnte nicht wissenschaftlich begründet werden, fuhr der Redner fort, sie mußte aus dem Volke, aus seinem Blute herauswachsen, sie keimte überall in den nationalen Verbänden, besonders aber in dem Führer der deutschen Freiheitsbewegung, Adolf Hitler, der ihr viele Millionen Herzen gewann. Die Vertreter des bisherigen Systems bemühen sich vergebens, diese Bewegung als eine Reaktion auf die wirtschaftliche Not unserer Zeit hinzustellen, sie irren sich, wie sie immer geirrt haben. Wir sind auf dem Wege, ein einiges Volk zu werden, der Spuk der Mainlinie ist endgültig verschwunden. Das ist eine so gewaltige geschichtliche Tat, daß sie nur mit dem Werk des Reichsschöpfers Bismarck verglichen werden kann. Mit logischen Gründen und kalter Wissenschaft ist eine solche Erscheinung nicht zu erklären, Regungen des Gemütes und der Seele lassen sich nicht beweisen. Lassen Sie den Funken in unseren Herzen brennen, es ist nicht notwendig, daß wir leben, aber es ist notwendig, daß Deutschland lebt. So wollen wir Treue geloben den Führern des deutschen Volkes, dem Generalfeldmarschall von Hindenburg und dem Führer des erwachenden Deutschlands, Adolf Hitler und dem geliebten deutschen Vaterlande. In einem dreifachen Sieg=Heil nahm die Versammlung das Gelöbnis auf, in der Nationalhymne und im Horst=Wessel=Liede suchte es nach festlich=hochgemutem Ausdruck. Schneidige Marschmusik füllte noch einige Abendstunden aus, bis der Zapfenstreich die Feiernden zur Heimkehr mahnte. Mit Fackeln und Musik zog man wieder hinunter in die schlafende Stadt, einem neuen Morgen, einer neuen Arbeit entgegen. G0A. für die Behördenangestellten Gegen Gehaltskürzungen Am Montag sand im„Kysshäuser“ eine Versammlung der Behördenfachgruppe des GDA. statt. Der Vorsitzende wies in seinen Gröffnungsworten besanders darauf hin, wie schwer es gerade heute für den Behördenangestellten sei, sich durchzusetzen. Danach führte Bezirksgeschäftsführer Mellentin u. a. folgendes aus: Die Regierung Drake in Lippe erließ seiner Zeit, gestützt auf eine Notverordnung des Reichspräsidenten, ebenfalls eine Notverordnung, die einen Gehaltsabzug bei den Behördengangestellten des Staates Lippe vorfah. Und zwar auch bei den Angestellten, deren Bezüge durch einen Tarisvertrag geregelt wurden. Hierdurch setzte sich die Regierung Drake in Gegensatz zu der Notverordnung des Reichspräsidenten, die Abzüge nur bei den Angestellten vorsah, die einem Tarifvertrage nicht unterliegen. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten wandte sich ganz entschieden gegen die Durchführung der Notverordnung der Regierung Drake und verklagte den Lippischen Stoat vor dem zuständigen Arbeitsgericht in Detmold. Das Arbeitsgericht wies die Klage des GDA. ab. Das Landesarbeitsgericht in Bielefeld hob aber das erste Urteil auf und bestätigte den Standpunkt des Gewerkschaftsbundes der Angestellten in allen Punkten. Die zu Unrecht einbehaltenen Beträge sind den betroffenen Angestellten bereits nachgezahlt worden. Aehnlich wie die Angestellten des Staates Lippe, so sagte der Redner weiter, geht es den Angestellten der Kreissparkasse Bielefeld. Auch ihnen werden Beträge zu Unrecht gekürzt. Auch in diesem hat der Gewerkschaftsbund der Angestellten die Klage bei dem Arbeitsgericht in Bielefeld eingereicht. Das Verfahren schwebt noch. Nach einer lebhaften Aussprache, in deren Verlauf dem GDA. der Dank der Behördenangestellten ausgesprochen wurde, erklärte Mellentin, der Gewerkschaftsbund der Angestellten habe sich bewußt hinter die neue Regierung gestellt. Der GDA. sei bereit an der Aufbauarbeit mitzuarbeiten. Diese Arbeit könne jedoch nur erfolgreich sein, wenn alle, Regierung, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, den festen Willen zur Mitarbeit hätten. Elternabend in der GutenbergPhhgeeft. Frohes Lernen— Gesunde Jugend Unter diesem Motto standen zwei Elternabende, die vorgestern und gestern abend wieder viele dankbare Zuhörer fanden. Der Schulleiter, Rektor Rohlmann, wies in seiner Ansprache gestern auf die Bedeutung gerade dieses Tages hin und zeigte dann am Thema des Abends die Wechselwirkung eines fröhlichen Lernens in der Schule auf den innerlichen und äußerlichen Gesundheitszustand der Schüler. Daß in der Gutenbergschule beides vorhanden ist, bewies dann das dargebrachte Programm. Wie leuchteten die Augen der Mädchen beim Volkstanz, wie sein spielten, nein erlebten die Kleinsten ihr fröhliches Spiel vom Hasen Pumperli, der so gerne Osterhase werden wollte! Wie entzückte das lebende Bild von den Frühlings= blumen aller Augen! Und dann gabs zum Schluß noch etwas Schönes: Einen Schullandheimfilm, der all die Heime, die in Deutschland in Ost und West, in Nord und Süd für unsere Kinder von opferfreudigen Elternschaften bereitgestellt wurden, einmal bei ihrer segensreichen„Arbeit“ zeigte. Nicht vergessen seien die Orchesterdarbietungen, die mit einer Romanze und Menuett von Mozart und dem Militärmarsch von Schubert auf fleißiges Musizieren unter ihrem Leiter, Gießelmann, hindeuteten. Augenblicklich scheint ein edler Wettstreit zwischen den Schulen Bielefelds entbrannt zu sein, in den letzten Tagen des alten Schuljahres durch Ausstellungen von Arbeiten aus dem Handfertigkeits= und Arbeitsunterricht zu zeigen, was man gelernt hat. Da will auch die Gutenbergschule nicht zurückstehen und ladet alle Interessierten zu einer Besichtigung ihrer Ausstellung in der Aula morgen und übermorgen von 15½—18½ Uhr ein. Steuerermäßigungen Die Bedeutung der neuen GrundsteuerErleichterungen Ab 1. April d. J. tritt, wie berichtet, bei der staatlichen Grundvermögenssteuer und bei den staatlichen Zuschlägen zur Grundvermögenssteuer insofern eine Erleichterung ein, als nicht nur wegen Leerstehens, sondern auch wegen billiger Vermietung, Mietausfalls und Betriebseinschränkung in eigen genutzten gewerblichen Räumen Steuererleichterungen gewährt werden sollen. Bleibt der Mietertrag eines Grundstücks infolge der genannten Umstände gegenüber der gesetzlichen Miete zurück, so sind wegen dieser Ertragsminderung auf Antrag des Steuerschuldners entsprechende Erleichterungen zu gewähren, bei dem Grundbetrag der Grundvermögenssteuer jedoch nur dann, wenn die Ertragsminderung 20 Prozent beträgt. Das Maß der Erleichterung ist dem prozentualen Verhältnis der Ertragsminderung anzupassen und zwar bei der staatlichen Grundvermögenssteuer zur Hälfte der prozentualen Minderung, bei dem staatlichen Zuschlag zu dem eineinhalbfachen der prozentualen Minderung. Bei nachgewiesener Betriebseinschränkung gilt entsprechendes. In bezug auf die Hauszinssteuer=Erleichterungen wird angeordnet, daß die vorliegenden Erleichterungsanträge nochmals zusammengefaßt zu bearbeiten sind. Alle Steuer=Erleichterungen bleiben während des laufenden Rechnungsjahres bestehen. Steuererleichterungen wegen Betriebseinschränkungen im eigenen Mietshause sind bis 75 Prozent des in Betracht kommenden Hauszinssteuerbetrages zu gewähren. Sie kommen aber nur in Frage, wenn die Betriebseinschränkung mehr als 20 Prozent der normalen Kapazität beträgt. Bei Hotels und Fremdenheimen ist die Betriebseinschränkung nach dem Verhältnis der normalen zu der tatsächlichen Jahresbelegung zu berechnen. Die bisherige Begrenzung der Steuererleichterung für Nachkriegsbetriebe auf 50 Prozent fällt fort. Soweit Wohngrundstücke, die bisher eigen genutzt waren, ganz oder teilweise leerstehen, sind ebenfalls Steuererleichterungen für die Grund= und die Hauszinssteuer zu gewähren. Für den Neuhausbesitz, der der staatlichen Grundvermögenssteuer zum größten Teil nicht unterliegt, muß es Sache der Kommunen sein, von sich aus Steuererleichterungen zu gewähren. Der Reichswirtschaftsminister empfiehlt den Gemeinden, soweit es die Finanzlage irgendwie zuläßt, dringend ein solches Entgegenkommen. Personalien Sein 25jähriges Geschäftsjubiläum sowie sein silbernes Jubiläum als Meister und Mieter feiert heute Herr Carl Nordmann, Heeper Straße 123. — Diebe im Schaufenster In der Nacht zum Dienstag wurde in einem Schneidergeschäft in der Neustädter Straße eine Schaufensterscheibe zertrümmert, vier Anzugsstoffe wurden aus der Auslage gestohlen. * Wem gehören die Sachen? Bei der Kriminalpolizei sind vor einigen Tagen vier große und neun kleinere Gabeln (80er Silberauflage) abgeliefert worden, die zweisellos aus einem Diebstahl herrühren nüssen. Sachdienliche Angaben hierüber erbitlet die Kriminalpolizei, Viktoriastraße 9, Zimmer 24 kommt zur Macht Roman von Friedrich Schreyvogl 54)(Nachdruck verboten) Lator war von dem Eintreffen des Königs aufs bitterste überrascht. Also nicht Davidoff! Mit Davidoff wäre die Anleihe zur Sprache gekommen, und er besaß schon seit zwei Tagen eine vertrauliche Weisung seines Außenministers, im gegebenen Fall die gesamte Tranche für die Bank von Frankreich zu übernehmen. In Verbindung mit politischen Zugeständnissen, versteht sich. Politik und Wirtschaft, da hätten die anderen einmal etwas zum Staunen gehabt, wie Latour das mazedonische Problem von Grund auf durchschaut. Damit war es heute nichts, und statt Davidoff sprach der König. Eine neue Lage. Aber auch in ihr fand er noch seine Chance. Auch jetzt saß er dem Sprecher gerade gegenüber. Die wichtigste diplomatische Person von Saloniki; so oder so. Wartete der König nicht, daß man in entsprechender Form sein persönliches Erscheinen würdige? Latour suchte sich mit ein paar fragenden Blicken bei Pontremoli und bei Schellhorn Rat zu holen. Aber die sahen so beharrlich auf Grueff und den König, daß ihm nichts übrig blieb, als sein Vorhaben auf eigene Faust durchzuführen.„Wir begrüßen Seine Majestät mit besonderer Genugtuung“, sagte er geschmeidig.„Seine Majestät mag gewiß sein, daß wir die Bedeutung voll erfassen, die er durch sein Kommen unserer heutigen Beratung verleiht.“ Die anderen sahen recht ärgerlich auf den Franzosen. Was fiel dem Latour nur ein? Latour fühlte sogleich, wie ihn alle wieder einmal zurückdrängen wollten. Er hätte es ertragen, ja, gerade das hätte ihn zu weiteren Unternehmungen für den König angespornt, hätte ihn jetzt nur Alexander endlich angesehen und damit seine Bundesgenossenschaft angenommen. Wird er begreifen, was er alles mit Latour durchsetzen könnte? Aber der König sagte nur:„Ich danke" mit halber Aufmerksamkeit und mit einem Lächeln, das ohne jeden Inhalt war. Latour setzte sich wieder, selbst auf der gelblichen Haut war die Hitze sichtbar, die in ihm ausstieg. Er schob den Unterkiefer, den Trotz und Enttäuschung seines Lebens allmählich immer weiter vorgedrängt hatten, noch härter vor. Nun, der König wird ja bald sehen, ob er bei dieser Unterredung ohne ihn auskommt oder nicht. „Ich möchte über die Durchführung des Genfer Protokolls mit Ihnen reden, meine Herren“, sagte der König. Curtis schob seinen Sessel scharf zurück; wenn er dadurch auch Pontremoli etwas den Rücken kehrte, so konnte er dafür den König und Grueff nebeneinander beobachten. Er wird eine rasche Skizze machen. Verstehen sie vielleicht auch im Weißen Haus den Witz seiner Zeichnung nicht, um so sicherer im„New York Herald". Die beiden Zeiten: das alte und das neue Mazedonien nebeneinander. Beide mit dem breiten Band quer über die Uniformbluse, der Mazedonier dickleibig, scharf aus den Fettwangen herauslauernd, der König schlank, offen, mit dem ganzen Gesicht der Welt geöffnet. Grueff, schon der Uniform nach, dunkel, der König, hell, weiß; es wurde dem Auge leicht gemacht, sie als Gegensätze zu begreifen. „Das Protokoll von Genf bestimmt den ersten Januar des nächsten Jahres als maßgebenden Stichtag. An diesem Tag soll die endgültige Verfassung in Kraft gesetzt sein und der gegenwärtige Gebietsumfang Mazedoniens nach der Eröffnung des neugewählten Parlaments durch eine feierliche Erklärung großen Rates in Genf endgültig bestätigt werden. Zugleich soll dann der von der Bank für internationale Zahlung unserer provisorischen Nationalbank gewährte Kredit durch eine langfristige Anleihe abgelöst werden, die von den Großmächten garantiert und aufgelegt wird. Ich glaube, ich habe das Protokoll richtig wiedergegeben.“ Der König beugte sich leicht vor, erwartete eine Bestätigung. Latour hätte gerne sogleich geantwortet, aber seine Bitterkeit war noch stärker als der Wunsch, sich reden zu hören. Mochte ein anderer vorerst reden, wichtig blieb zuletzt doch nur, was Frankreich meinte. „Ja, Majestät“, sagte Curtis, da niemand sich früher entschloß Er gab mit dem Bleistift kleine Taktzeichen zu seinen Worten.„Es ist genau das Rezept, mit dem die Regierungen seit zwanzig Jahren allen Kranken der internationalen Welt zur Gesundheit helfen wollen. Damit Recht und Sicherheit herrscht.“ „Damit Recht und Sicherheit herrscht!“ wiederholte der König.„Das ist auch mein Ziel für Mazedonien, Exzellenz!“ Der Monsignore Garati lehnte sich zurück und schloß die Augen, wie er es oft im Beichtstuhl tat, wenn einer, der ihm fremd war, vor ihm seine Schuld bekannte Man muß nur dem Ohr folgen. Der reine Wille verbindet sich ganz anders mit dem Atem, als jener, der täuschen will. Die Stimme des Königs tönte rein. „Der Wille der Mächte zu Recht und Sicherheit", setzte der König fort,„ist vollkommen und unanfechtbar. Unvollkommen und anfechtbar scheinen nur die Mittel, durch die man ihn in Mazedonien durchsetzen will.“ Jetzt drehte auch Pontremoli, durch Curtis etwas verdeckt, sich dem König zu. Die spitze Nase schmeckte in diese scharfe Rede hinein und weckte die Augen auf. Ach ja, sie verdarben die Welt mit ihren Juristenkniffen immer mehr, jeder Faschistenjunge rief das über die Straße. Wie nützlich, daß man das nun hier so offen aussprach Er ahnte schon einen guten Bericht nach Rom. „Man schafft das Unrecht, an dem die heutige Welt krankt, nicht dadurch aus der Welt, daß man ihm eine papierene Mütze mit der Aufschrift„Recht und Frieden“ aufsetzt“, sagte der König.„Das ist nur eine Maskerade. Sie beschwichtigt für den Augenblick aber das Sterben der Welt hört doch nicht auf.“ Latour verzog die Mundwinkel: welche kindliche Predigt! Der Hohn erfüllte schon ganz offen sein Gesicht. Da stützte er lieber den Kopf auf den Arm, um mit dem Handrücken seine Miene vor den anderen zu decken. „Ich habe dem provisorischen Volksrat einen Eid geleistet“, redete der König weiter, „die Rechte des Volkes nach meinem besten Gewissen zu wahren. Das erste Recht eines Volkes aber ist, sein Leben so zu leben, wie es ihm von Natur und Schicksal bestimmt ist. Darum will ich die Mächte auffordern, vor der weiteren Durchführung des Genfer Protokolls zuerst dieses Lebensrecht der Mazedonier zu bedenken und nicht nur die Anleihe und die Sicherheit der Zinsen.“ Nun beugte sich Steed vor, die aufgeschwollene Narbe hing wie ein Stück fremdes rotes Fleisch im erhitzten Gesicht.„Meine Regierung dringt auf sachliche Unterlagen der Berichte, Majestät. Darf ich um die Auskunft bitten, was mit diesem allgemeinen Satz gemeint ist?“ „Sie werden mich sogleich verstehen, Exzellenz“, antwortete der König.„Sie würden es beispielsweise bei den Verhandlungen über die Anleihe für eine bedauerliche, aber durchaus natürliche und notwendige Maßnahme halten, daß wir in den nächsten Jahren jeden zehnten Mazedonier zur Auswanderung veranlassen, damit die verkleinerte Bevölkerung mit Hilfe der heimgeschickten Löhne und dadurch, daß daheim weniger verbraucht wird, die sieben oder acht Prozent der internationalen Anleihe mit Sicherheit abwirft.“ „Das wäre nur logisch, Majestät“, meldete sich Curtis. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] Aus dem Landkreise Fackelzug in Brackwede rt. Brackwede, 21. 3. herrschte am Tage der Reichstags=Eröffnung auch in Brackwede. Wohl noch nie zeigten die Straßen in so großer Zahl schon am frühen Morgen die schwarz=weiß=roten und Hakenkreuzfahnen wie an diesem Tage. In den Schulen war die Jugend in der Mittagsstunde versammelt, um nach der Würdigung der nationalen Erlebung die Stunde in der Garnisonkirche zu Potsdam mitzuerleben. Unabsehbare Menschenmengen aber umsäumten gegen 20 Uhr den großen Marktplatz, wo die nationalen Verbände und Vereine zum Fackelzuge angetreten waren. Unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle, mit dem Posaunenchor und mehreren Trommlerkorps im Zuge bewegte sich der Zug durch die Marktstraße, Friedrichsdorfer=, Haupt=, Lönkert, Bielefelder=, Gütersloher=, Fabrik=, Nieder=, Mittel= und Osningstraße wieder zurück zum Marktplatz. Nachdem die etwa 2000 Teilnehmer des Fackelzuges auf dem Marktplatz Aufstellung genommen hatten, nahm Major Siekermann das Wort zu einer Ansprache, in der er auf die geschichtliche Bedeutung der nationalen Wiedergeburt des deutschen Volkes hinwies und einen Appell an die noch abseits Stehenden richtete, sich der nationalen Bewegung anzuschließen. Seine Rede klang aus in einem dreifachen Hoch auf den Reichspräsidenten, auf den Reichskanzler und auf das deutsche Vaterland. Laut erklang anschließend das gemeinsam gesungene Deutschlandlied und das Horst=Wessel=Lied. Auf das Kommando: „Mützen ab zum Gebet!“ erscholl zum Schluß „Ich bete an die Macht der Liebe“, worauf sich der Zug auflöste. Hoch deutsches Lied! Stiftungsfest des Gemischten Chors„Harmonie“ s. Heepen, 20. 3. Der Sachwalter im Gemischten Chor„Harmonie“ hatte für das Konzert, mit dem das Stiftungsfest seines Vereins verbunden war, ein gehaltvolles Programm aufgestellt, das die einheitliche Idee nicht vermissen ließ. Mit dem„Frühlingsgruß“ von Robert Schumann führte sich der Chor, der sich unter Gerbig wieder prächtig entwickelt hat, ansprechend ein. Die Jugendarbeit desselben Komponisten,„Zigeunerleben“, für Chor und Klavier— hier noch mit Geige und Cello unterstützt— bleibt ein Kabinettstückchen echt romantischer Kleinmeisterei. Auch mit diesem Chor sand sich der Verein recht wirkungsvoll ab. Den Liederkomponisten Schumann brachte Frau Bedding mit ihrer herrlichen Sopranstimme nahe. Die Sängerin, die man immer wieder gern hört, sang aus dem Zyklus„Frauenliebe und Leben“ zwei Lieder:„Er, der herrlichste von allen“ und„Ich kann es nicht sassen". Die Männerchorliteratur war im Programm nur mit einer Nummer vertreten. Der M 6V. Oldentrup(Leitung Lehrer Büsching) gab sich große Mühe mit dem Goepfortschen Chor„Deutscher Sang“. In einem Rheinlied wußte er sich jedenfalls zu behaupten. Ungenannte Duette sowie zwei Cellosolis waren große„Publikumsreißer". Zum Schluß ließ Gerbig den Abend harmonisch ausklingen mit dem aus dem 1. Teil der„Jahreszeiten“ entnommenen Chor der Landleute:„Komm, holber Lenz“. Der Rest des Abends war dem Tanz vorbehalten, nachdem zuvor noch auf den Brettern„Der Dienstmädchen=Kongreß“ getagt hatte. Sa a Fcr Nleues aus Blotho Durch Gas getötet Der Angestellte der Gewerbebank Ue. ist einem Unfall zum Opfer gefallen. Der junge Mann kam abends nach Hause und wollte sich in Abwesenheit seiner Mutter selbst noch ein Getränk bereiten oder heiß machen. Er richtete den Gaskocher her und legte sich dann auf das Sofa. Die auf dem Gaskocher stehende Flüssigkeit kochte über und löschte die Gasslamme, so daß das Gas ungehindert ausströmen konnte. Der inzwischen eingeschlafene junge Mann bemerkte von dem Vorgang nichts und starb an Gasvergiftung Die später nach Hause kommende Mutter fand ihren Sohn tot auf dem Sofa liegen. Die Freiwillige Sanitätskolonne hielt unter dem Vorsitz ihres Kolonnenführers Teipel im Saal des Handwerksamts ihre Jahreshauptversammlung ab. Aus dem von Teipel erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß die Kolonne auch im vergangenen Jahre eine umfangreiche Tätigkeit entfaltet hat. Sie wurde in Anspruch genommen im inneren Stadtgebiet in 110 Fällen, auf Sportplätzen und auf dem Lande in 111 Fällen. Es handelte sich um Hilfeleistungen bei allen möglichen Gelegenheiten und Unfällen, bei denen Verbände an Kopf, Hand, Arm oder Bein auszuführen waren. Außerdem erfolgten zwei Leichentransporte. Zur weiteren Ausbildung der Mitglieder dienten 28 Uebungsabende, die von Dr. Charton geleitet wurden, sowie je eine große Uebung in Löhne und Dankersen. Mit der Freiwilligen Feuerwehr wird Hand in Hand gearbeitet, die Kolonne tritt bei den Uebungen der Wehr stets mit an. — In der Stadt Vlotho bestehen 16 Unfallmeldestellen, in den Außenbezirken 14.— Mit Rücksicht auf die immer wieder vorkommenden Unfälle beim Schwimmen in der Weser, hat die Kolonne eine besondere Schwimm=Rettungsmannschaft, die aus acht Mitgliedern— guten Schwimmern seien im letzten Jahre 80 RM. Prämien gezahlt worden. Dem Kassierer wurde nach Erstattung des Kassenberichtes Entlastung erteilt und der Jahresbeitrag für 1933 auf 3 RM. festgesetzt. Bei der Vorstandswahl trat der bisherige Schriftführer von seinem Amte zurück. Für den Posten wurde Herr Landwehrmann gewählt. Bei den übrigen Vorstandsmitgliedern sand Wiederwahl statt. Bürgermeister Werringloer (Rödinghausen) hielt dann einen interessanten Vortrag über„Die Voraussetzungen für berechtigte Ausübung der Jagd“. Ein weiterer Vortrag von Weiß(Ennigloh) behandelte die „Züchtung und Führung des Gebrauchshundes“. Er regte einen Zusammenschluß der Mitglieder zur„Vereinigung zur Züchtung und Führung des Gebrauchshundes“ an, doch wurde ein Beschluß, ob die Hegevereinigung geschlossen beitrete, noch nicht gefaßt. Als Tagungsort für die Herbstversammlung der Jagdhegevereinigung wählte man Ahle. I. Bünde. Berufswettkampf im DHV. Im Rahmen des Reichs=Berufswettkampfes veranstaltete die hiesige Ortsgruppe im DHV. am Sonntag hier den Berufswettkampf, an dem sich 60 junge Kaufleute betei= Nach der Tagung an der auch de ligten. Mit freudigem Eifer ging die Jugend ziuende Schir#.er Bundesvoran die recht schwierigen Aufgaben heran Als#####ene„Schiermeister aus Berlin teilnahm, Aus Gütersloh und Umgegend Vom Auto überfahren In Wiedenbrück wurde das vierjährige Söhnchen des Seilermeisters Winkelnkemper beim Ballspiel von einem Personenauto erfaßt und so schwer verletzt, daß es bald nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus starb. Um die Stadtsparkasse Die Gewerbetreibenden in Rheda haben sich in einer Eingabe an Minister Hugenberg gewandt und sich scharf gegen eine Zusammenlegung der Stadtsparkasse mit der Kreissparkasse ausgesprochen. Die Wiedenbrücker Feuerwehr hielt ihre Jahreshauptversammlung ab. Fünf Mitgliedern wurden vom Bürgermeister Ehrenzeichen des Provinzialverbandes überreicht. Kriegsgräberfürsorge In Verl gründeten 120 Personen eine Ortsgruppe der Kriegsgräberfürsorge. In Gütersloh tagten die westdeutschen Vereine für naturgemäße Lebenshaltung und Heilweise. Ruch der Tagung, un der auch der Bundesvorun die recht schwoietigen Aufgaben heran, uIn Ehrengäste wohnten der Veranstaltung bei Bürgermeister Dr. Moes für die Stadtverwaltung, Dipl.=Handelslehrer Teismann und Dr. Marxmeier und Rektor Bakemeier als Vertreter der Schulen, Falkenberg und Severin als Vertreter der Arbeitgeber. hk. Löhne. Tagung der Notgemeinschaft der Neuhausbesitzer. Der Gau Minden=Ravensberg der Neuhausbesitzer hatte zu einer Delegiertentagung aufgerufen, die von 22 Ortsgruppen(mit 2000 Mitgliedern) beschickt war. Es handelte sich um den Geschäftsführerposten und um Neuregelungen im Vorstande, da kommunistische Einflüsse ausgeschaltet werden sollten. Nach längerer Aussprache wurde mit 21 gegen 1 Stimme beschlossen, den bisherigen Geschäftsführer seines Amtes zu entheben. Die Errichtung eines Gaubüros und die Bestellung eines besoldeten besteht, eingerichtet. Sie hat die besondere Geschäftsführers wurde weiter beschlossen. Zu Vereine und Veranstaltungen Kampf dem Griesgram. Unter diesem Motto steht heute der Spielplan des Stadttheaters, der für das=Abonnement den köstlichen humorvollen Schwank„Der blaue Heinrich“ vorsieht, nächste Aufführung am Sonnabend als Fremden= und Werbevorstellung. Donnerstag, im Abonnement, die Neueinstudierung des Shakespearschen Lustspiels„Wie es euch gefällt“ mit der Musik von Herm. Zilcher, unter der szenischen Leitung von Dr. Kruse. Im FreitagAbonnement„Der Kuhreigen". Am Sonntag, um 19½ Uhr, die originelle Operetten=Neuheit„Traum einer Nacht“. Bielefelder Musikverein. Die vielen gut besuchten Kirchenkonzerte in Bielefeld zeigen immer wieder, daß ein großer Kreis von Freunden geistlicher Musik vorhanden ist. Um nun wirklich so vielen wie eben möglich den Besuch seines Konzertes am Donnerstag zu erleichtern, hat sich der Musikverein entschlossen, noch eine Platzgruppe zu RM..50 zu schaffen. Johannisberg. Jeden Mittwoch, 16 Uhr, Freikonzert. Konzerthaus=Varieté. Täglich abends die große Revue„Welle 1001“ mit den berühmten„10 Escamillos". Heute, 16 Uhr, die Hausfrauen=Mokkastunde mit vollem Programm. Zur schönen Aussicht. Jeden Mittwoch und Sonntag ab 16 Uhr Familienkonzert Freudental. Heute Familienkonzert, abends Tanzunterhaltung. Beamten=Wohnungsverein. Ordentliche Hauptversammlung am Dienstag, 4. April, 20 Uhr, im oberen Soale des Kysshäusers. Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweise e.., Bielefeld. Heute, 20 Uhr, im großen Saal des Handwerkerhauses(Erholung) am Papenmarkt Vortrag über Erkrankungen der Leber, der Nieren und der Blase durch Herrn Heinrich Güthenke aus Gütersloh. Handlesekunst, eine Wissenschaft. Der Charakterologe ößberner=Haldane wird am Freitag im H. d. T. einen Experimental=Lichtbild=Vortrag halten. Veinsn ann din„Nususin“ rür die hier verößentlichten Zuschritten aus dem Leserkreise überaimint die Redaktion nur die prettgesetzliche Verantwortung. Einsendungen ohne Namensangabe werden nicht berücksichtigt Aufgabe, bei Unfälten in und auf dem Wasser hilfreiche Hand zu leisten.— Die Wahlen ergaben einstimmige Wiederwahl der ausscheidenden Vorstandsmitglieder Teipel und Milz. * hk. Blotho. Kommunisten verhaftet. Bei der seinerzeit durchgeführten Kommunistenaktion hatten sich einige Kommunisten der Inhaftierung durch Flucht entzogen. Nun konnten drei von ihnen in Schutzhaft genommen werden. Bei einem fand die Polizei einen Vervielfältigungsapparat. qu. Hücker=Aschen. Versetzt. Auf seinen Wunsch ist der Lehrer Wilh. Haselhorst, der seit Jahren an der Schule in Klein=Aschen tätig war, zum 1. April ds. Is. an die einklassige Schule in Wersche bei Wissingen (Reg.=Bez. Osnabrück) versetzt. Neben seiner Schularbei versah er noch den Organistendienst und leitete den Kirchenchor. Er hat sich hier viel Freunde erworben, und nur ungern sieht die Gemeinde ihn scheiden. I. Ennigloh. Aus der Jagdhegevereinigung. Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung trat die Jagdhegevereinigung für den Landkreis Herford=West zusammen. Der Vorsitzende, Bürgermeister Schäfer(Ennigloh), erstattete den Jahresbericht und hob hierbei hervor, daß die durchgeführten Jagdhegeschutzbestimmungen schon § 1 der Satzung wurde ein Zusatz beschlossen, wonach Angehörige staatsfeindlicher Organisationen nicht Mitglied werden können. hk. Löhne=Ort. Hohes Alter. Am morgigen Donnerstag feiert der Landwirt Hermann Woschefeld seinen 75. Geburtstag. hk. Obernbeck. Erholungsbedürftige Kinder werden untergebracht. Wie wir hören, beabsichtigt das Ev. Jugendund Wohlfahrtsamt, auch in diesem Jahre deutsche Kinder aus Polnisch=Oberschlesien in der Gemeinde zur Erholung unterzubringen. Die Kinder werden voraussichtlich sechs Wochen bleiben. X Minden. In Schutzhaft genommen. Auf der hiesigen Staatswerft wurden zwei kommunistische Funktionäre verhaftet und in Schutzhaft genommen. Das Pallium für Erzbischof Kaspar Klein X Paderborn, 21. Papst Pius XI. hat in dem Geheimen Konsistorium vom 13. März die mit Bulle vom 13. August 1930 erfolgte Ernennung des Erzbischofs Dr. Kaspar Klein zum Erzbischof von Paderborn und Metropoliten der Mitteldeutschen Kirchenprovinz feierlich verkündet. Gleichzeitig ist dem Erzbischof gemäß kanonischem eine Besserung des Wildbestandes zur Folge Recht das Pallium, das Symbol der erzbischöfhätten. Für die Ergreifung von Wilddieben lichen Jurisdiktionsrechte, verliehen worden. Aus dem Mistallt Eihhe Der Staatsfeiertag in Detmold Was ist im Ostpark fehlt. Die Bielefelder Gartenbauverwaltung eröffnet bald wieder ihre Parkanlagen, dazu gehört auch der schöne Ostpark. Bänke für das Publikum werden in neuen Farben wieder prangen. Die stehengebliebene eichene Bank, die den Winter über ausgehalten hat, wird hofsentlich auch ein neues Kleid bekommen. Wenn die Zeiten auch schlecht sind und der Stadtsäckel ein Loch hat, so möchten die Ostbewohner doch bitten, daß in den Park eine Bedürfnisanstalt gelegt wird. Aus hygienischen Gründen wäre eine solche Einrichtung sehr angebracht. Viele Oßtbewohner. tr Detmold, 21. 3. Aus Anlaß der Eröffnung des Reichstages wurden in Detmold die Geschäfte um 10 Uhr geschlossen. Die Häuser und öffentlichen Gebäude prangten im Flaggenschmuck. Die Reichswehr beschränkte sich auf eine kleine Feier, da sich der größte Teil der Detmolder Soldaten in der Senne befindet. Um 18 Uhr fand auf dem Schloßplatz ein Militärkonzert statt, und anschließend versammelten sich die nationalen Verbände zu einem Fackelzug, der sich nach dem Vorbeimarsch am Schloß durch die verschiedensten Straßen bewegte. Mit einer vaterländischen Kundgebung auf dem Marktplatz, bei der das Mitglied der Landesregierung Wedderwille eine Ansprache hielt, fand die Feier ihren Ausklang. Lage fordert Kreisfreiheit 21. 3. bg. Lage, Im Verkehrsverein hielt Bürgermeister Gierlichs einen Vortrag über„Auswirkungen der Kreiseinteilung für die Stadt Lage". Der Bürgermeister erklärte, neue Fesseln seien für die Stadt gekommen, die sich auswirkten auf die Selbständigkeit der Stadt, die Verwaltung, die Finanzen, die Fürsorge und Schule. Ein Abbau und eine Vereinfachung seien nicht eingetreten. Die Arbeit sei umständlicher und für die Stadt schwieriger geworden. Der Kreis schulde der Stadt rund 50000 RM., während Detmold dem Kreise allein 126000 RM. schulde. Er verlange eine Ueberprüfung der Verwaltungsreform mit dem Ziele auf Kreisfreiheit der Stadt Lage. Landrat Schweiger, der auch erschienen war, wies besonders auf die ungeheuren Wohlfahrtslasten des Kreises Detmold hin und darauf, daß die Städte unbedingt in diese Regelung mit einbegriffen bleiben müßten. Er glaube, daß sich die Stadt demnächst beim Kreise besser stände als wenn sie kreisfrei werde. Nach einem Schlußwort des Bürgermeisters Gierlichs wurde einstimmig die Aufhebung der Kreisgebundenheit der Stadt Lage beschlossen. bg. Alverdissen. Verkehrsverband Extertal. In Alverdissen hielt der Verkehrsverband Extertal seine ordentliche Hauptversammlung ab, in der die Rechnung abgenommen, der Haushaltsplan festgelegt und eine Ergänzungswahl des Vorstandes erledigt wurde. Für den Bürgermeister Heinert(Bösingfeld) wurde Bürgermeister Uhlenbrock gewählt. Eine lebhafte Debatte entstand um die Autolinie Lemgo=Almena. Oberlehrer Mesch (Detmold) hielt einen Vortrag über lippische Fremdenverkehrsbewegung. bg. Hiddesen. Ein Mißtrauensan trag der RSDAP. gegen den geplanten Gemeindevorstand, der als Dringlichkeitsantrag mit der Begründung eingebracht war, auch im hiesigen Dorfparlament die Marxisten auszuschalten, wurde mit acht zu vier Stimmen abgelehnt. ( Greste. Hohes Alter. Der Ziegelmeister Wilh. Ottensmann(Greste 66) kann am heutigen Mittwoch seinen 80. Geburtstag feiern. wurden der Stadtpark und das Licht= und Luftbad des Gütersloher Vereins besichtigt. 50 Jahre Bäckerinnung Gütersloh, die Stadt des Pumpernickels ( Gütersloh, 21. 3. Die Gütersloher Bäckerinnung feierte ihr 50 jähriges Bestehen in„Bergmanns Garten“. An der Feier nahmen viele prominente Behördenvertreter teil, unter ihnen Landrat Klein, Bürgermeister Thummes, der Präsident Potthoff der Bielefelder Handwerkskammer, der Vorsitzende Gruber des Westfälischen Bäckerverbandes, der Syndikus Dr. Holzapfel der Bielefelder Handwerkskammer. Die Innung wurde mit Unterstützung des damaligen Gütersloher Bürgermeisters am 1. März 1883 gegründet. Im Jahre 1898 wurde sie zur Zwangsinnung ausgestaltet. In der Kriegszeit und Nachkriegszeit hatte auch das Gütersloher Bäckerhandwerk einen schweren Stand. Aus dem Zusammenschluß von 19 Bäckermeistern im Jahre 1883 ist eine starke Innung mit der dreifachen Mitgliederzahl geworden. Obermeister der Innung ist seit dem Jahre 1929 der Bäckermeister Drewel. Von den Grünbern der Innung lebt heute nur noch der Bäckermeister Karl Hermstrüwer; der 77jährige weiß aus seiner Berufsarbeit viel Interessantes zu erzählen. So kann er sich noch entsinnen, wie früher in den Landgemeinden der Teig von den Knechten und Mägden mit den Füßen geknetet wurde. Man habe damals in der Gütersloher Gegend Pumpernickel von riesigem Umfange gebacken, und einige Bauern hätten das ungewöhnlich billige Fleisch im Schwarzbrot mit durchgebacken. Die Feier in„Bergmanns Garten“ war ein starkes Bekenntnis zum heimischen Handwerk. Der Vorsitzende des Gütersloher Innungsausschusses, Baumeister Brune, überbrachte der Innung die Grüße des Gütersloher Handwerks. Der Vorsitzende des Westfälischen Bäckerverbandes überreichte einen silbernen Pokal. D. Lübbecke. Das Kreisheimatsmuseum wieder eröffnet. Infolge Platzmangels im Lübbecker Rathause war der Vorstand des Kreisheimatmuseums gezwungen gewesen, für eine andere Unterkunft Sorge zu tragen. Es sind nun passende Räume im Burgmannshof, die sich durch die günstige Lage im Mittelpunkte der Stadt sehr gut für diesen Zweck eignen, gemietet worden. In Anwesenheit der Mitglieder des bisherigen und des neuen Kreistages, der Bürgermeister des Kreises und der Leiter der hiesigen Lehranstalten eröffnete Regierungsaffessor Dr. Wegner in Vertretung des erkrankten Landrats von Borries das Museum. Dank der Mühe und Arbeit der Lehrer Lindemann(Stockhausen), Stohlmann(Hüllhorst), Rektor Rasche (Gehlenbeck) und Kaufmann Rud. Hunke (Lübbecke) wurde das Kreisheimatmuseum vor sieben Jahren gegründet. Seitens des Kreises wurde eine jährliche Unterstützung von 500 RM. bewilligt. Anschließend erfolgte eine Besichtigung der einzelnen Abteilungen. D. Lübbecke. Ein Autounfall ereignete sich in der Nähe der Blaseschen Fabrikanlagen. Ein Kraftwagen aus Bentrup fuhr gegen einen Baum und wurde völlig zerstört. Der Insasse erlitt eine Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen. D. Gehlenbeck. Fünf Verhaftungen. Hier wurden fünf junge Burschen in Schutzhaft genommen, die sich in der Nähe des Amtsgebäudes aufstellten und mehrere Male„Rot Front“ riefen. kg. Münster. Die Große Bauausstellung Münster 1933 wurde in den ersten zwei Tagen von rund 4000 Personen besucht. Chefredakteur: Ot. Hane Havemann Verantwortlich für Polltik and Hand-! Or. Hane Seel. I9: Feuilleton und unterhaltende Beilagen Dr Hans Havemann. für Kommunales. Lokalee und Vermiechte: Dr. Walter Goch. für Provins. Sport und Gericht: Dr. Qustav Baumgart, für den geschäftlicben und Anzeigentell sowie Sonderbeilagen. Priedrich Niemeger. Druck und Verlag: B. Gundlach.-., sämtlich in Bieleteld. 77 Kars hermes verhaftet wegen Untrene im Amt Berlin, 21. 3. Der frühere Reichsminister Hermes wurde am Dienstag auf Grund eines Haftbefehles festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis Moabit eingeliefert. Gegen Hermes wurde Haftbefehl erlassen, da Fluchtverdacht und Verdunkelungsgefahr vorliegt. Er wird, wie schon am Montag mitgeteilt, der Untreue, begangen in seiner Stellung als Präsident der Vereinigung der christlichen deutschen Bauernvereine, beschuldigt. Aus Verbänden und Bünden Eine Kundgebung des Deutschen Lehrervereins. Der geschäftsführende Ausschuß des Deutschen Lehrervereins, dem Vertreter aus allen Teilen des Deutschen Reiches angehören, beschäftigte sich mit der kultur= und schulpolitischen Lage im Reich und in den Ländern. Als Ergebnis der Beratungen unterbreitet er der Oessentlichkeit eine Kundgebung. Darin wird zum Ausdruck gebracht, daß das Deutsche Volk sich in den Wahlen am 5 und 12. März eindeutigefür die vom Reichspräsidenten berufene Regierung des nationalen Aufbaues ausgesprochen habe. Der Deutsche Lehrer=Verein, der größte überparteiliche Gemeinschafts=Verband deutscher Berusserzieher, sei überzeugt, daß der deutschen Schule bei dem staatlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aufbau des Deutschen Reichs eine wesentliche Aufgabe zufalle. In seinen Schulforderungen habe sich der D..=V. zu einer einheitlichen Reichs=Kulturpolitik bekannt, seinen volksverbindenden Erziehungs= und Kulturwillen bekundet, sowie Wege zu einem einheitlichen Bildungs= und Schulwesen gewiesen. Getreu seiner Tradition, beseelt von dem Gefühl unbedingter Mitverantwortlichkeit für die Gestaltung des nationalen Volksbildungswesens, sei er zu tatkräftiger, fördernder Mitarbeit bereit. Er erwarte von allen seinen Mitgliedern, daß sie sich als lebendige Glieder der Volksgemeinschaft willig und treu in den Dienst der deutschen Jugend= und Volkserziehung stellten. Eine Erklärung des Deutschen Notarvereins. Der Vorstand des Deutschen Notarvereins hat an die Reichsregierung, zu Händen des Reichskanzlers, folgende Erklärung abgesandt:„Der Deutsche Notarverein begrüßt die heute kundgegebene Erklärung des Deutschen Richterbundes und schließt sich ihr an. Auch wir deutschen Notare sind davon überzeugt, daß es dem Zusammenarbeiten aller aufbauwilligen Kräfte gelingen wird, diese Gesundung unseres gesamten öffentlichen Lebens und damit den Wiederaufstieg Deutschlands herbeizuführen.“ Der Reichsbund der Kommunalbeamten und =angestellten Deutschlands an den Reichskanzler. Der Vorstand des Reichsbundes der Kommunal= beamten und=angestellten Deutschlands e. V. hat an den Reichskanzler ein Telegramm gesandt, in dem er für seine Mitglieder der Reichsregierung „treueste Gefolgschaft und hingebende Pflichterfüllung" verspricht. Das Telegramm schließt mit dem Wunsche, daß es dem Reichskanzler gelingen möge, das deutsche Volk über alles Trennende hinweg zur großen freien und glücklichen Nation zu schmieden. Keichspost haftei nicht für Beschädigung durch Fernsprecher=Benutzung Das Landgericht in Gleiwitz hatte sich mit einem interessanten Rechtsstreit zu beschäftigen, der die Benutzung von Fernsprech=Automaten betrifft. Ein Spediteur, der einen Münzfernsprecher benutzte, der in einem Postamt ausgestellt war, behauptete, hierbei einen Unfall erlitten zu haben und verklagte die Reichspost auf Schadenersatz. Er gab an, er hätte vorschriftsmäßig ein Geldstück in den Münzfernsprecher eingeworsen, hätte aber, als er ben zur Herstellung des Kontakts am Apparat befindlichen Knopf gedrückt habe, einen elektrischen Schlag bekommen, der sich auch durch einen lauten Knall im Hörer bemerkbar gemacht habe. Durch diesen Unfall sei er schwer geschädigt worden. Das Gleiwitzer Landgericht wies den Schadenersatzanspruch zurück. Das Gericht machte geltend, daß die für die Beziehungen zwischen Reichspost und Fernsprechteilnehmern maßgebenden Vorschriften in dem Gesetz über das Telegrafenwesen vom 7. März 1908 und in der Fernsprechordnung vom 15. Februar 1927 enthalten seien. Nach § 29 der Fernsprechordnung übernehme die Deutsche Reichspost für den Fernsprechdienst keine Gewähr und hafte für keinerlei Schäden, besonders nicht für Schäden, die durch Betriebsstörungen entstehen. Wenn man die Angaben des Klägers als wahr unterstelle, dann liege in dem zur Verhandlung stehenden Fall eine Betriebsstörung vor. Vom Reichspostministerium wird zu dieser Entscheidung noch erklärt, daß die Reichspost, gestützt auf den§ 29 der Fernsprechordnung, in der Tat jede Schadensersatzpflicht aus mit dem Fernsprechverkehr zusammenhängenden Unfällen grundsätzlich und immer abgelehnt habe. Dieser ablehnende Standpunkt werde auch eingenommen gegenüber etwaigen Schädigungen, die sich aus der Benutzung von Fernsprechanschlüssen in Geschäfts= oder Privaträumen ergeben sollten. 5 Statt jeder besonderen Anzeige. Am Dienstag. den 21. März 1933, ist in aller Frühe um 2 Uhr morgens nach schwerem, aber mit gröllter Geduld ertragenem Leiden und im festen Glauben an ihren Erlöser unsere liebe und unvergestliche Mutter, Schwiegermutter. Großmutter. Urgroßmutter. Tante und Großtante Frau Witwe Einia Wieitieyer geb. Lotte nur wenige Tage nach ihrem 80. Geburtstage sanft entschlafen. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Wallenbrück, Bielefeld, Enger und Herford, den 22. März 1933. Die Beerdigung findet am Sonnabend. den 25.März, mittags 1 Uhr. vom Trauerhause in Wallenbrück Nr. 66 aus statt. Die Todesstunde schlog zu früh. Doch Gott der Herr bestimmte sie. Am Dienstag irüh.10 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden plötzlich und unerwartet meine innigstgeliebte Frau. meine treusorgende Mutter, unsere gute Tochler, meine liebe Schwester. Schwägerin und Tante Frau Herta Rasche geb. Heibrok im 31. Lebensjahre nach 6½ Jahren glücklicher Ehe. In tielem Schmerz: Hermann Rasche u. Sohn Egon Famille Helbrok Geschwister Rasche Mally Holtkamp Stedefreund b. Brake i., den 22. März 1933. Die Beerdigung findet am Freitag, den 24. März, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. Trauerfeier um.30 Uhr. Es gibt nichis besseres als die nichttropienden Porzellan-Kannen! Fleckenlose Tischtücher! Keine verschmutzten Kannen! Beachten Sie diese Woche die praktischen Vorführungen in meinem Schaufenster. LOASDRUCI, Obernstr. 9 Statt Karten. Allen, die uns beim Heimgange unserer lieben Mutter so viel Teilnahme und fürsorgliche Liebe erwiesen haben danken wir herzlich Heinz und Hanna Plöger. Bielefeld, im März 1933. -maphifte Stroh. Pedal. Exoten, Dantelnate Viskausw. färbt und iormt tadellos um! Neuest masch. Einrichtung. elekt. Betrieb. Billigste Preise! Carl Hartmann, gegr. 1903 Schillerplatz 24, gegenüber dem Stadt-Theater. Linderung Ihrer Beschwerden durch unsere ärztl. empfohlenen Lelbstatzen Geschw. Salomon Spezialkorsetthaus Rathausstr. 12 Tel. 2241 Ender Einlanmungen sauber und preiswert bei W. Wulthoret, 17 Papierhandlung, Klosterplatz 5, Ecke Hagenbruch. straße. Telefon 2045. 928 5 Jahre 1933 Ausbügel=Jnstitut Rovertz Jubiläums=Preise: Anzugchem. reinig. und bügeln...00 Mantel.75 Kleider von..50 an. Auf der Neuanlage Anzug entstaub. und bügeln...75 nur heeper Str. 48. Ruf 5430. Abholen und Zustellen kostenlos. 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Neu war nicht nur die Tagungsstätte, zu der als zeitweiliger Ersatz für den ausgebrannten Reichstagssaal das Kroll=Theater n ist, neu war auch der Geist und der technische Ablauf dieser Eröffnungssitzung einer Volksvertretung, die eine neue Epoche der deutschen Geschichte einleiten soll. Wer sich des Fermelkrams und der bürokratischen Schwerfälligkeit erinnert, mit der früher so eine Eröffnungssitzung vor sich ging, der mußte überrascht sein über die Schnelligkeit, mit der der neue Reichstag sich— in einer knappen Viertelstunde— konstituiert hat. Die Institution des Alterspräsidenten und seiner langen Eröffnungsansprache ist abgeschafft. Der Präsident des letzten Reichstages, in diesem Falle Reichstagspräsident Goering, eröffnete kurz die Sitzung und berief die Schriftführer aus dem Lager der Regierungsparteien. Der zeitraubende und ganz überflüssige Namensaufruf fiel weg, denn die Zahl der Abgeordneten ist sehr einfach aus der Anwesenheitsliste zu ersehen. Hinter dem Präsidentenstuhl war an Stelle des Reichsadlers ein großes schwarzes Hakenkreuz in weißem Kreis auf rotem Grund angebracht. Rechts und links war das Hakenkreuz von schwarz=weiß=roten Fahnen umrahmt. Von den Stühlen an der Regierungsestrade wurden fünf Stühle bewundert, die als die einzigen überlebenden aus dem Reichstagsbrand gerettet worden sind und im neuen Reichstag wieder Aufstellung gefunden haben. an einem 21. März ein Deutscher Reichstag eröffnet wurde, und zwar der erste Deutsche Reichstag im Jahre 1871 durch Bismarck, der an diesem Tage zum erstenmal diedeutschen Stämme vereinigt sah. Nehmen wir dies als ein günstiges Vorzeichen für die deutsche Arbeit. Damals wurde das Deutsche Reich gegründet, damals wurde dem deutschen Volk der Rahmen gegeben, die Klammer, die alle Stämme zusammenfassen Freiheit, zurückgefunden hat zu der Stätte, von der einst Preußen und von Preußen Deutschland ausgegangen ist.(Beifall). Wir sind zurückgegangen nach Potsdam und haben damit bewiesen, daß der Geist von Potsdam in Zukunft auch uns erfüllen soll. Dieser Geist hat nichts zu tun mit Kasernenhofton, sondern er bedeutet Pflicht, Disziplin, Arbeit und Sauberkeit. (Lebh. Beifall rechts). Es war, der Geist von Sonnernag Gemachigungsgeseg Man rechnet mit sofortiger Annahme Nach der Tagungsordnung für die nächste Reichstagssitzung wird das Ermächtigungsgesetz am Donnerstag zur Behandlung kommen. In politischen Kreisen rechnet man damit, daß das Ermächtigungsgesetz bereits in der Donnerstagssitzung des Reichstages verabschiedet wird. Eine Verschleppung der Schlußabstimmung wäre nur dann zu erwarten, wenn die Sozialdemokraten gegen die sofortige Vornahme der dritten Lesung Einspruch erheben würden. Dann müßte ein Zeitraum von 24 Stunden zwischengeschaltet werden. An diese Möglichkeit aber glaubt man angesichts der ganzen Stimmung in parlamentarischen Kreisen so gut wie überhaupt nicht. So ist denn anzunehmen, daß das Ermächtigungsgesetz schon am Donnerstag Tatsache werden wird. Unentschieden ist freilich noch die Haltung des Zentrums. Die Zentrumsfraktion wird erst am Mittwochvormittag ihre Entscheidung treffen. Es heißt, daß noch ein neuer Besuch des Prälaten Kaas beim Reichskanzler stattfinden wird. In parlamentarischen Kreisen ist man sich durchaus klar darüber, daß die Entscheidung für das Zentrum überaus schwer ist. Man zweifelt aber nicht daran, daß die Fraktion ihren Mitgliedern die Abstimmung freigeben wird und daß damit die Zweidrittelmehrheit gesichert ist, an der den Regierungsparteien und den ihnen befreundeten Gruppen ohnehin nuretwa 15 Stimmen fehlen. Wenn das Ermächtigungsgesetz angenommen ist, wird sich der Reichstag auf längere Sicht vertagen und die Reichsregierung wird von der Basis dieses Gesetzes aus ihre Arbeit in großzügiger Form fortsetzen. Vor allem stehen eine Reihe wichtiger wirtschaftlicher Maßnahmen dicht bevor. Im Augenblick ist noch nicht zu erkennen, ob sie durch Notverordnung oder schon auf Grund der Ermächtigung getrofsen werden. Ein sozialdemokratischer Antrag auf Freilassung von 12 inhaftierten Mitgliedern der SPD.=Fraktion wurde ohne weiteres auf Vorschlag des nationalsozialistischen Ministers Frick dem Geschäftsordnungsausschuß überwiesen. Dann wurde durch Zuruf der bisherige Reichstagspräsident Goering wiedergewählt. Durch Zuruf wurden weiter die Vizepräsidenten des Reichstags gewählt, und zwar Esser (.), Gräf(DRBP.) und Zörner(NSDAP.). Zu Schriftführern wurden neben Nationalsozialisten zwei Deutschnationale. ein Zentrumsabg. und ein Mitglied der Bayr. Volkspartei gewählt. Damit war in einer knappen Viertelstunde die Konstituierung des neuen Reichstags vollzogen. Eine Rede Göerings Jetzt nahm Reichstagspräsident Goering das Wort zu einer längeren Ansprache, die mit einem Hinweis auf die verbrecherische Brandstiftung im Reichstagsgebäude begann. Weiter führte Minister Goering dann u. a. aus: Wir stehen in einer großen Zeit. In wenigen Wochen hat die heilige Flamme der nationalen Revolution das deutsche Volk ergriffen. Ein einziges Aufflammen dieser nationalen Welle, diese heiße Begeisterung hat das deutsche Volk ergriffen, und hat nun gezeigt, daß Schluß sein soll mit jener Vergangenheit, die wir durch 14 Jahre hindurch bekämpft haben. Eine neue Volksvertretung ist entstanden, die zum ersten Male ohne parlamentarischen Kuhhandel, ohne Parteinter= essen, ohne all das, was bisher die deutsche Volksvertretung in den Augen des eigenen Volkes herabgesetzt hat, nur mehr arbeiten und des deutschen Volkes Schicksal bessern will. Es ist vielleicht ein einzigartiges Vorzeichen, das wir alle als ein gutes Omen betrachten wollen, daß heute am 21. März der Reichstag eröffnet. Es mag vielleicht nicht allen von Ihnen bekannt sein, daß ebenfalls und umfassen sollte. Langsam aber wurde mitten in diesem Rahmen das Volk zerspalten, zerklüftet und zersetzt. Es nutzt nichts, wenn ein Reich einig dasteht, aber das Volk in diesem Reich zerrissen und zerklüftet ist. Die„Einheit des Volkes, sein einheitliches Fühlen und Denken in allen Schicksalsfragen der deutschen Nation muß wieder hergestellt werden. Wir danken deshalb an dieser Stelle dem Mann, der vor 14 Jahren es unternommen hat, mitten im Zusammenbruch, im Chaos und in schwärzester Nacht den Glauben neu aufzurichten an ein kommendes Reich, den Glauben und die Hoffnung, daß Deutschland doch nicht verloren sein kann, so lange noch ein Mann der Tat selbst an die Zukunft glaubt. In mühevoller und schwerer Arbeit, in einem gewaltigen Ringen gegen Terror und Unterdrückung hat sich diese Bewegung durchgesetzt. Von sieben Mann ist sie angestiegen auf derttausende, bis Millionen ergriffen wurden von diesem Feuer und von der Hoffnung und dem Glauben, daß Deutschland noch einmal werde auferstehen können. Vierzehn Jahre der Not. Vierzehn Jahre der Schande, vierzehn Jahre der Ehrlosigkeit liegen hinter uns. Zertreten und zertrümmert ist alles, was einst in Deutschland Geltung hatte. . Ein großes Reich ist zerschlagen. An Stelle eines einigen Volkes sind Klassengegensätze und Interessengegensätze getreten. Heute nun wieder zum ersten Male sehen wir den Anbruch einer neuen Zeit. Als man im Jahre 1919 glaubte, Deutschland auf der Basis der Demokratie und des Parlamentarismus und im Geiste des Pazifismus neuordnen zu können, glaubte man dies auch symbolisch tun zu müssen. Man hat in bewußter Betonung damals das Wort Potsdam versemt und hat geglaubt, aus dem Geist von Potsdam hinausgehen zu müssen nach Weimar, und hat dann auch nicht verstanden, dort den wahren Geist von Weimar zu übernehmen, sondern hat diesen Geist von Weimar neubestimmt im Zeichen dieser anonymen Majorität der Demokratie und des Parlamentarismus. Nun ist Weimar verschwunden, und auch heute war es symbolisch, daß der neue Reichstag, der nun wieder das Reich aufbauen will in alter Größe, in alter Würde, Ehre und Potsdam, der einst auch ein zerrissenes Land geeinigt und eine Basis abgegeben hat, um das größere Deutschland aufzubauen. Es war der Geist von Potsdam, der es uns möglich machte, vier Jahre einer Welt von Feinden standzuhalten. Es war der Geist von Potsdam, der einst Deutschlands Ehre und Freiheit garantiert hatte. Wir sind deshalb heute in Demut und Dankbarkeit nach Potsdam gegangen. Die nationale Revolution ist noch nicht vollendet, sie schreitet weiter fort, um zu vollenden, was vollendet werden muß zum Segen unseres Volkes. : Jede Zeit und jedes Volk wählt sich die Embleme, unter denen es kämpfen, arbeiten und aufbauen will. Ich stehe nicht an, zu erklären, daß wir einem gütigen Schicksal danken dafür, daß es in einem Augenblick, da über Deutschland nicht mehr Ehre und Freiheit regierte, sondern Schmach und Schande, daß es damals die ruhmreiche schwarz=weiß=rote Fahne eingehüllt hat, um andere Embleme zu schaffen. Ich betone aber: Nicht wir sind es gewesen, die das vergangene Emblem schwarzrot=gelb beschmutzt haben, nicht wir haben diese Fahne zerstört, es waren die selbst, die sie geschaffen haben.(Lebh. Zustimmung). Hätte man im Jahre 1918 im Augenblick der größten Not und Verzweiflung damals die Fahne schwarz=rot=gelb uns gebracht, als das Zeichen des absoluten Festhaltens an deutscher Größe und Ehre, hätte man sie uns gebracht, als das letzte Zeichen der äußersten Kraftanspannung, wir hätten dieses Zeichen dankbar geehrt und getragen. Man hat es uns aber aufgezwungen als ein Zeichen der Unterwerfung, der Schande und der Ehrlosigkeit. Wir haben darum dieses Zeichen in einem Augenblick ablegen müssen, als ein neues Deutschland anbrach. Und nun haben wir dieses neue Deutschland vermählt mit der alten ruhmreichen Fahne, unter der zwei Millionen Deutsche ihr Leben als Opfer für Deutschlands Größe gegeben haben. Wir haben diese alte Fahne vereint mit jenem Siegeszeichen, das 14 Jahre uns in Not und Kampf vorangeflattert ist. Dieses Zeichen hat die alten Farben behalten, aber mitten hinein in das leuchtende Weiß setzten wir das alte, uralte Zeichen unserer Vorväter, das doch ewig neu und verjüngend ist, das Sonnenzeichen als Zeichen des Aufstieges, als Zeichen der Ehre. So sind diese beiden Fahnen jetzt vermählt, und ich bin glücklich, als Präsident diesen Reichstag eröffnen zu dürfen unter diesen siegreichen Zeichen, die somit jetzt über Deutschland wehen sollen.(Lebh. Beifall bei den Regierungsparteien). Noch zittert in uns das nach, was die Vorsehung uns heute vormittag erleben ließ. Ich glaube, keiner, der dort draußen an jener ruhmreichen Stätte war, wird jemals in seinem Leben vergessen, was er dort gehört, geschaut und erlebt hat. Es war doch wohl das erschütterndste und im Tiefsten Bewegende, als der greise Feldmarschall in die Gruft jener Könige hineintrat, die einst ebenfalls ein am Boden liegendes Preußen zur Weltmacht gestaltet hatten. In Ehrfurcht haben wir uns gebeugt vor diesem großen König und in Ehrsurcht denken wir daran, daß wir im Angesicht seiner ewigen Ruhestätte diesen Reichstag eröffnen durften. Wir danken aber auch unserem Volkskanzler, daß er heute draußen an dieser Stätte Worte gefunden hat, wie sie sonst vielleicht kein Deutscher zu finden vermag, Porte, die bis ins Innerste unserer Seele gedrungen sind und die uns erst klarlegten, in welch gewaltiger Zeit wir leben und welche gewaltigen Aufgaben wir vor uns haben. Herr Reichskanzler, ich danke Ihnen— die Abgeordneten der Regierungsparteien erheben sich bei diesen Worten von den Sitzen— im Namen all der Millionen, die am 5. März hinter Sie getreten sind, daß Sie heute das Wort zu uns gesprochen haben: Deutschland wird seine Ehre zurückgegeben! Ehre und Freiheit sind die Unterpfänder, auf denen allein ein Volk aufbauen kann. Wir geloben Ihnen in dieser Stunde: Der Reichstag der nationalen Erhebung wird hinter Sie treten in seiner Mehrheit, in seinen besten Teilen, und er gelobt Ihnen, Ihr un geheuer schweres Amt mittragen zu helfen. Freiheit und Ehre sollen von dieser Stunde ab das Fundament des kommenden Deutschlands sein! Der Reichstagspräsident schloß seine Rede mit einem Heilruf, der von den Mitgliedern der nationalsozialistischen Fraktion dreimal aufgenommen wurde. Langanhaltender Beifall der Regierungsparteien folgte der Rede. Der Reichstagspräsident schloß darauf die erste Sitzung und beraumte die nächste Sitzung auf Donnerstag 14 Uhr an, mit der Tagesordnung: Aenderung der Geschäftsordnung, Erklärung der Reichsregierung und erste und zweite Beratung des Initiativantrages über das Ermächtigungsgesetz. Reichskanzler Hitler verabschiedete sich durch Handschlag von den Abgeordneten Litzmann und Goering und verließ dann unter stürmischen Heilrufen seiner Freunde den Sitzungssaal. Ausschuß= und Fraktions. Sitzungen Der Geschäftsordnungsausschuß des Reichstages ist zu seiner ersten Sitzung für Mittwoch vormittag 11 Uhr einberufen worden. Der güsschuß wird dann den sozialdemokratischen Antrag auf Freilassung der inhaftierten Abgeordneten beraten und sich sogleich auch schon dem Antrag der Regierungsparteien auf Aenderung der Geschäftsordnung befassen. Außerdem tagen am Mittwoch im Reichstag mehrere Fraktionen. So tritt das Zentrum um 2 Uhr nachmittags zusammen. Die Deutschnationalen halten um 4 Uhr, die Sozialdemokraten um 3 Uhr eine Fraktionssitzung ab. Ermächtigungen aus früheren Jahren Berlin, 21. 3. „„Der Entwurf des neuen Ermächtigungsgesetzes, das die Grundlage für alle künftige Regierungsarbeit abgeben soll, verlangt, wie schon im einzelnen dargelegt wurde, eine Fülle von Vollmachten, wie sie bisher noch keiner deutschen Regierung gegeben worden war. Zwar kennt die deutsche Nachkriegsgeschichte schon Ermächtigungsgesetze aber weder in beUmkreis der Vollmachten, noch hinsichtlich der Geltungsdauer sind diese frühe919 Achte GENERALVERTRETER: AUTO-DEPOT BIELEFELD, WILHELM HAGEMANN, ZINNERSTRASSE 12, TELEFON 492/93 01 2) g) kosten weniger, sind vorbildlich wirtschaftlich SS1 u. genießen preiswerten Kundendienst überall ren Ermächtigungsgesetze mit dem neuen zu vergleichen. Sie waren alle nur kurz befristet. Das erste Ermächtigungsgesetz vom 13. Oktober 1923 sollte bis zum 31. März des nächsten Jahres in Geltung bleiben. Durch den Regierungswechsel, der in der zweiten November= hälfte das Kabinett Stresemann durch ein Kabinett Marx ersetzte, erlosch das Ermächtigungsgesetz vom 13. Oktober und die neue Regierung mußte sich ihrerseits wieder eine Ermächtigung besorgen. Dementsprechend verlangte Reichskanzler Marx in den ersten Dezembertagen vom Reichstag ein Ermächtigungsgesetz, das dann auch am 8. Dezember 1023 bewilligt wurde mit der allerdings sehr kurzen Geltungsdauer bis zum 15. Februar 1924. Das neue Ermächtigungsgesetz, das jetzt die Regierung Hitler verlangt, soll aber auf vier Jahre befristet werden. Ein Außerkraftsetzen ist lediglich für den Fall eines Regierungswechsels vorgesehen, eine Regelung, die im Prinzip dem früheren Verfahren entspricht, da die Ermächtigungsgesetze von 1923 ebenfalls an die betreffende Regierung gebunden waren. Aber nicht nur hinsichtlich der Geltungsdauer unterscheidet sich das jetzt in Vorschlag gebrachte Ermächtigungsgesetz von den früheren Gesetzen dieser Art, sondern auch in bezug auf den Umfang der Vollmachten, der heute sehr viel weiter angesetzt ist, als dies bei den beiden Ermächtigungsgesetzen von 1923 der Fall war. Das erste Ermächtigungsgesetz von 1923 vom 13. Oktober erteilte der Regierung zwar Vollmachten, alle erforderlichen Maßnahmen im Hinblick auf die Notlage zu treffen, aber es enthielt die Einschränkung, daß keinerlei Regelung hinsichtlich der Arbeitszeit, der Einschränkung der Sozialversicherung und der sozialen Unterstützungen vorzunehmen sei. Ohne diese Einschränkung wäre es nicht möglich gewesen, die Zustimmung der Sozialdemokraten für ein Gesetz zu erhalten, das, ebenso wie das neue Ermächtigungsgesetz, eine Zweidrittelmehrheit erforderte. Das Ermächtigungsgesetz vom 13. Oktober 1923 hat für Deutschlands Geschicke maßgebende Bedeutung gewonnen, denn es war die Basis, um den Neuaufbau der durch die Inslation zerstörten Wirtschaft in die Wege zu leiten, wobei man nur an die Einführung der Rentenmark zu denken braucht. Das zweite Ermächtigungsgesetz kam ebenfalls mit verfassungsändernder Mehrheit zustande, und zwar mit 313 Stimmen gegen 18 Stimmen, wobei die Deutschnationalen und eine Minderheit der Sozialdemokraten an der Abstimmung nicht teilnahmen. Damals wie heute befand sich Deutschland in einer außerordentlichen Notlage, die auch darin zum Ansdruck kommt, daß in jenen Dezembertagen 1923 der Ausnahmezustand verhängt war. Heldgonlesvlenst im Beeniher Schloß Die Feiern bei Heer und Marine Nationalfeiertag im ganzen Reich Berlin, 21. 3. Auf dem Hose des Berliner Schlosses fand am Dienstagvormittag ein großer Feldgottesdienst der Reichswehr statt. Besonders feierlich gestaltete sich der Einzug der 24 Fahnen der alten Regimenter. Nach dem Gesang des Altniederländischen Dankgebetes predigten der neue evangelische und der katholische Pfarrer. Aus dem Schloßhof marschierten die Formationen nach dem Lustgarten, der von vielen tausend Menschen umgeben war. Hier nahmen die Truppen, die SA.= und SS.=Leute, die Stahlhelmer und die vaterländischen Verbände Aufstellung. Der Kommandant von Berlin, Oberst Schaumburg, richtete hier an die Soldaten und an das Publikum eine Ansprache. Brausend erscholl das Deutschlandlied, das durch 21 Salutschüsse, welche die 9. Batterie des Artillerieregiments 5 abfeuerte, begleitet wurde. Der Kommandant von Berlin schritt die Front ab, worauf die Parade der Truppen abgenommen wurde. Festgottesdienst der Marine In Kiel fand zur Zeit des Festaktes in der Garnisonkirche eine Feier der Reichsmarine statt. Auf dem Kasernenhof Kiel=Wik fanden sich Landtruppenteile, Besatzungen von Kriegsschiffen, Abordnungen von Schutzpolizei, SS.= und SA.=Formationen und Stahlhelmer zum Festgottesdienst ein. Der Stationschef, Vizeadmiral Albrecht, hielt eine markige kurze Ansprache. Während pünktlich um 12.45 Uhr alle im Hafen liegenden Kriegsschiffe 21 Schuß Landessalut feuerten, schloß der Festgottesdienst mit dem Deutschlandlied, in das die Versammelten begeistert einstimmten. Anschließend nahm der Stationschef einen Vorbeimarsch der an der Feier beteiligten Formationen ab. Feiern im Reich Aus zahlreichen Städten des Reiches gingen Meldungen ein, die übereinstimmend über die unter riesiger Beteiligung der begeisterten Bevölkerung begangenen Nationalfeier berichten. Solche Berichte liegen u. a. vor, aus Köln, wo sich schätzungsweise 150000 Personen an der Kundgebung beteiligten, aus Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Darmstadt, Nürnberg und Angsburg. Bei der Kundgebung in Nürnberg teilte der Oberbürgermeister mit, daß der Rathenauplatz in Zukunft Feldmar= schall=Hindenburg=Platz benannt werde. Der Hauptmarkt erhalte den Namen Adolf=Hitler=Platz. Bei der großen Kundgebung der nationalen Verbände in Stuttgart teilte der Staatskommissar unter dem Beifall von Zehntausenden mit, daß er verfügt habe, daß der Straßenzug, der vom Schloßplatz nach dem Wilhelmpalais führt, mit sofortiger Wirkung Adolf=Hitler=Straße heißen soll. von Epp im Rundfunk Auf Einladung der Reichsregierung sprach am Dienstag im Berliner Rundfunk der Reichskommissar in Bayern General von Epp. In seiner Ansprache erinnerte er an die Niederzwingung der bolschewistischen Horden in München 1919 und an die Niederwerfung des kommunistischen Aufstandes an der Ruhr 1920, wobei er betonte, daß das Werk der Soldaten unter den Häusern der Geschäftspolitiker versandet sei. Erst Adolf Hitler habe von Bayern aus den Gedanken der nationalen Freiheit zum Gemeingut des deutschen Volkes gemacht. Reichskanzler Hitler und Vizekanzler von Papen schreiten vor dem feierlichen Staatsakt in der Garnisonkirche die Front der Ehrenkompagnie ab Das neue Hausenzeichen des Deatschlandsender. „Aeb' immer Treu und Redlichkeit" Berlin, 21. 3. Statt des eintönigen„Tick=Tack“ des Weckers, das bisher die Pausen des Deutschlandsenders in vier Schlägen je Sekunde anzeigte, wird vom 22. März, dem Tage nach „Dem Tag von Potsdam“ ab, zwischen den Sendungen des Deutschlandsenders und der ihm angeschlossenen Sender, das uns Deutschen allen so vertraute Lied„Ueb’ immer Treu und Redlichkeit" ertönen, das allstündlich von jeher im Glockenspiel der Potsdamer Garnisonkirche erklungen ist und erklingt, in der heute der neue Deutsche Reichstag geweiht wurde. Obwohl Millionen und Millionen Rundfunkapparate ihren Hörern die deutschen Sendungen Tag für Tag übermitteln, sind die Ruf= und Pausenzeichen unserer verschiedenen deutschen Sender lange nicht allen geläufig. Nur die Bahern etwa werden wissen, daß der Bayerische Sender in München als Pausenzeichen auch ein Glockenspiel in der Tosifolge.e. fis. gis, a, h hat. Der Mitteldeutsche Sender in Leipzig verfügt schon von jeher über ein historisches Pausenzeichen in der Tonfolge b. a. c. h, jenes Motiv, das Johann Sebastian Bach seiner Fuge zugrunde legte, die er im Wettstreit mit einem französischen Konkurrenten vor Friedrich dem Großen in Sansouci improvisierte. Recht prosaisch mutet dagegen das tü-tü als Pausenzeichen des Hamburger Senders an. Der Süddeutsche Sender Stuttgart gibt zwischen seinen Sendungen die Tonfolge d. g. Der schlesische Sender in Breslau sendet zwischen seinen Darbietungen vier Schläge des Taktgebers je Sekunde. Das Pausenzeichen des Ostmarkensenders HeilsbergsKönigsberg erklingt in den Gongtönen dis, as, und zwar in 60 Schlägen pro Minute. Nüchterner wieder ist der Süd=West=Sender Frankfurt Main mit 190 Weckerschlägen in der Minute; auch Wien hat dieses nüchterne Pausenzeichen, aber in 270 Schlägen in der Minute. Der Westdeutsche Rundfunk KölnLangenberg aber gehört zu den Sendern, die auch ein Glockenspiel haben, und zwar in der Tonfolge a, cis, u. fis, gis. e. „Die Krolloper brennt!“ Probe=Feueralarm im neuen Reichstag Berlin, 21. 3. Die Berliner Feuerwehr hielt Dienstag kurz nach 8 Uhr einen Probealarm in der Krolloper ab, wobei der Reichstag zunächst tagen sollte. Von der Feuerwehr waren fünf Züge und ein Löschboot eingesetzt worden, das an der Moltkebrücke angelegt hatte. Der Probealarm hatte den Zweck, die Beamten mit den Räumlichkeiten des neuen Reichstags, die, wie bei allen Theatern, ziemlich kompliziert sind, bekannt zu machen. Die einzelnen Züge hatten vor und hinter der Krolloper Aufstellung genommen. Sämtliche Leitungen wurden angeschlossen und in das Gebäudeinnere verlegt. Aus einem Brunnen vor der Oper wurde versuchsweise Wasser gegeben. Nachdem die Mannschaften den Bühnenteil mit den vielen Garderoben und Nebenräumlichkeiten kennengelernt hatten rollte die Wehr nach etwa einstündiger Tätigkeit wieder ab. Feuer in einer Dachpappenfabrik Acht Schwerverletzte Staßfurt, 21. 3. Im Pfannenraum der Malchowschen Dachpappenfabrik in Staßfurt brach Dienstag früh ein Brand aus, der sich mit ungeheurer Schnelligkeit verbreitete. Während das Feuer bekämpft wurde, stieg eine riesige Stichflamme auf. Eine furchtbare Explosion folgte. Der Branddirektor der Leopoldshaller Feuerwehr, drei Feuerwehrleute und zwei Arbeiter trugen schwere Brandwunden davon. In den Krankenhäusern liegen außerdem noch zwei Schwerverletzte und acht Leichtverletzte. Erst in den Mittagsstunden gelang es, das Feuer soweit zu bannen, daß man an das Ablöschen des Gebäudes gehen konnte. Der Brand ist durch das Ueberkochen einer Teerpfanne entstanden. 1728 neue Briefmarken im Jahre 1932. Die Briefmarkensammler sind im vergangenen Jahre sicherlich auf ihre Rechnung gekommen. Es erschienen im Jahre 1932 nicht weniger als 1728 Neuausgaben von Briefmarken in den verschiedenen Ländern aus verschiedenen Anlässen, z. B. anläßlich von Gedenktagen, Jubiläen und wichtigen Ereignissen. Von einer Lawine verschüttet er Röhepunkt des Leierlichen Staatsaktes: Der Reichspräsident verliest in der Carnisonkirche seine Botschalt 14 Arbeiter begraben Paris, 21. 3. In einem 2000 Meter hoch gelegenen Dorfe des Departements Savoyen wurden zwei Baracken, in denen sich 14 Arbeiter befanden, von einer Lawine verschüttet. Bisher sind vier Arbeiter verletzt geborgen worden. Eisse Aussteilung Dus deich der Feau Der größte Geldgeber der Wirtschaft— Das Lebenswerk einer Landfrau— Kochkunst und Gesundheit Von Dr. L. Abegg Seit der ersten großen Frauen=Ausstellung im Jahre 1912 hat in Berlin keine solche Ausstellung mehr stattgesunden. Die damalige Schau hat der Auseinandersetzung mit den Frauenfragen einen überaus fruchtbaren Anstoß gegeben. Hoffentlich wird die jetzige Ausstellung nicht weniger bedeutungsvoll sein. Von den deutschen Frauen sind 11 Millionen als Hausfrauen tätig, wobei nicht vergessen werden darf, daß der Hausfrauen=Beruf in der Landwirtschaft infolge seiner Vielseitigkeit wirtschaftlich wichtiger ist als derjenige in der Stadt. Eine hübsche bildliche Darstellung zeigt, was eine thüringische Landfrau innerhalb ihres Lebens geleistet hat: Sie hat u. a. in 30 Jahren 23000 Brote und 8000 Kuchen gebacken, beinahe 30000 kg Bohnen und Früchte getrocknet und 2400 Liter Konserven und 6000 kg Mus eingekocht. Sie hat ferner 500 Kleider(für Männer und Frauen(angefertigt, 132 Männerhemden genäht und 224 Paar Socken gestrickt. Sie hat 3000 Hühner aufgezogen und 9600 Stunden auf dem Markt gesessen, um die Produkte zu verkaufen. 4,7 Millionen Frauen arbeiten im Haushalt und haben daneben noch einen Beruf, und 6/8 Millionen sind berufstätig, ohne daneben Haushalt zu führen. Trotz diesen Tatsachen ist die Familie heute noch im ganzen die unerschütterte Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens, aber man wird auf der Hut sein müssen, damit die Entwicklung nicht unbemerkt eine ungewollte Richtung ergreift. 1900 konnte sozusagen der deutsche Großvater noch 7 Enkelkinder um sich versammeln, heute nur noch 4, und wenn es so weiter geht, wird er 1980 nur noch ein Enkelkind haben.— Die Tatsache des Geburtenrückganges ist hinreichend bekannt, aber immer wieder erschreckend wirkt sie, wenn die Folgerungen daraus neu dargestellt werden. Viel kann die Frau auf dieser Ausstellung über Gesundheitspflege, Jugenderziehung und Hauswirtschaft lernen.— Drastisch wird dargestellt, was man vernünftigerweise von den Kindern verlangen kann und was nicht. Ehrgeizige Eltern werden vor einer falschen und ungesunden Auffassung der Schule gewarnt, die im Grunde nur ein Glied bei der Erziehung des Kindes sein soll:„Wenn Dein Kind in die Schule kommt, ist es nicht wichtig, daß es schon Buchstaben lesen kann, es ist viel wichtiger, daß es gelernt hat, sich allein zu waschen, anund auszuziehen und richtig über die Straße zu gehen.“ Es wird gesagt, daß es nicht immer unbedingt richtig ist, Kinder zum Essen zu zwingen und daß schlechte Haltung vom zuvielen in der Schulbank sitzen kommen kann. Eine Tabelle berichtet darüber, wie lange die einzelnen Speisen im Magen bleiben, was natürlich mit dem Wiederentstehen des Hungergefühls in Zusammenhang steht. Wer weiß z.., daß ein rohes Ei eine Stunde länger im Magen bleibt als ein weich gekochtes? Der Spinat, den man im allgemeinen für ein leichtes Gemüse hält, bleibt ebenso lange im Magen wie ein Beefsteak(—4 Stunden) und schlägt damit den Schellfisch, rohe Eier und Kartoffeln.— Linsen, Erbsen und Rindsfilet bleiben sogar noch eine Stunde länger im Magen. Verbände und Firmen bemühen sich in einer Riesenhalle, den Frauen das modernste und beste unter den Industrie= und Lebensmittel=Erzeugnissen vorzuführen. Wieder einmal wird, mit Recht, auf die deutsche Seefischerei aufmerksam gemacht. Neue Stoffe werden gezeigt, unter denen eine neue Sorte, die von den Motten nicht gefressen werden kann, besonders interessieren dürfte. Junge Frauen können sich an Hand der Ausstellungen der verschiedenen Verbände leicht orientieren, in welchen Berufen vor allem Frauen tätig sind. Die riesige Ausstellung umsaßt acht Hallen, und man braucht ungefähr zwei Stunden, um wenigstens das, was einem persönlich interessiert, anzusehen. Frauen aller politischen Richtungen haben an ihrem Aufbau in voller Harmonie mitgearbeitet. Diese Ausstellung ist nicht nur sehr vielseitig, sondern sie zeigt vor allem auch schlaglichtartig einige grundsätzlich wichtige und wohl manchen nachdenklich stimmende Tatsachen über den Einflußbereich der Frau in unserm Volksleben auf. Die Frauenbewegung hat sich entsprechend dem polittschen Leben in einer Krise befunden, und was jetzt aufgebaut werden muß, wird von ganz andern Gesichtspunkten geleitet sein, als den bisherigen. Entsprechend dem politischen Neuaufbau muß die Frau auf eine besondere Weise zur Mitarbeit mit herangezogen werden, eine Aufgabe, die bisher aus Gründen der politischen Reihenfolge vernachlässigt werden mußte und die jetzt mit um so mehr Energie in Angriff genommen werden sollte. ger mehrere Schüsse ab. Von einem hinzugerufenen Hilfspolizeibeamten wurde das Feuer erwidert. Ein Einbrecher erhielt einen tödlichen Kopfschuß. Nach Lage der Sache ist anzunehmen, daß der Getötete versehentlich von seinen Komplicen getroffen wurde. Trotz umfangreichen Ermittlungen war es bisher nicht möglich, die Persönlichkeit des Toten festzustellen. Den Schädel gespalten Blutiger Streit im Bergwerk wp. Krefeld, 21. 3. Zwischen einem Obersteiger und einem Maschinisten kam es im unterirdischen Betriebe der Gewerkschaft„Sophia Jacoba“ bei Hückelhoven zu einer schweren Auseinandersetzung. Dabei griff der Maschinist zu einer Eisenstange und schlug damit auf den Obersteiger ein. Mit gespaltenem Schädel brachte man den Schwerverletzten sofort in hoffnungslosem Zustand ins Krankenhaus. Von Bienen überfallen Els Manktiere durch Stiche getötet Alicante(Spanien), 21. 3. Drei Maultiergespanne wurden von einem Bienenschwarm überfallen. Die Wagenführer sind durch Bienenstiche wohl schwer verletzt worden, konnten dann aber noch rechtzeitig vor den wütenden Bienen flüchten. Dagegen sind elf der Maultiere den Bienenstichen erlegen. * Weniger neue Münzen Im Februar wurden von den deutschen Münzstätten wieder nur wenige Stücke geprägt. So gab es 40000 neue Silbermünzen zu 5 RM., 84000 zu 3 RM., 1600 Stücke zu 50 Rpf., 511031 zu 10 Rpf., und 4108293 zu 1 Rpf. der Bestand durch Entzug verbrauchter Stücke aus dem Verkehr. Von Rhein und Ruhr Einbrecher auf der Flucht erschossen (Essen, 21. 3. Am Sonntag, gegen 22.15 Uhr, waren in Kupferdreh Einbrecher in die Wirtschaft Wegener vom Hof aus über das Dach eines Anbaues hinweg durch ein Fenster in die Wohnräume des ersten Stockes eingedrungen. Von anwesenden Gästen wurden verdächtige Geräusche in der über dem Lokal gelegenen Wohnung wahrgenommen. Sie begaben sich sofort nach oben. Inzwischen hatten die Einbrecher auf demselben Wege, den sie gekommen waren, die Wohnung verlassen und die Flucht ergriffen. Als sie merkten, daß sie verfolgt wurden, feuerten sie auß die Verfoleine besond. Neu: F on .60 — A BPP Hindenburg wird beim Betreten der Nieolai=Kirche von den Geistlichen BTETEPELE Wesliansches Kandelsich Notizblock 22. 3. 33. Nach einer Mitteilung von zuständiger schwedischer Seite werden die neuen schwedischen Zuschlagszölle, weiche sich hauptsächlich besonders gegen deutsche Ausfuhrwaren richten, voraussichtlich bereits am 22. Närz 1933 in Kraft treten. Die, Steppdeckenfabrik C-Velten eppdeckenfabrik M. Schmoller& Fabian, Berlin C.VeltenlMark, hat, wie„Die Textil-Woche“ erfährt, mit erheblichen Verbindlichkeiten die Zahlungen eingestellt und strebt einen außergerichtlichen Vergleich an. An dem Status wird zur Zeit noch gearbeitet. Die Sumerlng A Uen..3. Ichrittweise Bereinigung der verschiedenen Ichuldverkältnisse Neubau der Kreditgrundklagen Das seit 34 Jahren bestehende Herrenbekleidungshaus Oppenheimer, Köln-Mülheim, alleiniger Inhaber Karl Heymann, eine der bedeutendsten Firmen des westdeutschen Herrenbekleidungseinzelhandels, hat laut„Deutsche Konfektion“ die Zahlungen eingestellt. Das Unternehmen unterhält neben dem Detashaus in Köln-Mülheim eine Herrenkonfektionsfabrik in Stettin. Die deutsche Produktion von Originalhüttenweichblei einschließlich kleinerer Mengen Hartblei stellte sich im Januar 1933 auf 9846 t gegen 10 828 t im Dezember 1932. Der Londoner Goldpreis betrug am 21 März für ne linze Feingol“ 190 Sh. 44 d— eing Iimrecht 1e Unze Feingold 120 Sh. 4½ d= eine Umrechnung des Londoner Gokpreises in Reichsmark konnte nicht vorgenommen werden, da ein Kurs für das englische Pfund in Berlin nicht festgesetzt worden ist. Nachdem das Bankenunwetter in der Union nunmehr vorübergezogen ist, sichtet die Berliner HandelsGesellschaft die angerichteten Schäden. Das Institut erblickt in der Bankenkrise der U. S. A. don letzten Ausläufer der Weltdepression und sicht den Augenblick zur Herbeiführung konsolidierter Verhältnisse gekommen. Der folg nischen Bankenkrise, die nach einer Dauer von vier Wochen durch die Wiedereröffnung der gesunden Banken und der New Yorker Börse zu einem gewissen Abschluß gelangt ist, beginnen sich allmäblich herauszuschälen. Betrachtet man den Ablauf der Ereignisse von außen her, so muß jeder Erörterung die eine Tatsache vorausgestellt werden, daß von einer ausgesprochenen Währungskrise keine Rede sein kann. Am Kriegsende betrugen die Depositen zirks 17 Mrd. Dollar, d. h. es würden gegenüber diesem Zeitpunkt, der im Zeichen großen Geld- und Kapitalbedarts stand, starke Reserven für künftige Wirtschaftsaufgaben zur Verfügung stehen. Nach der Liquidation, die sich zunächst in ssanten Arbeit entnehmen wir schnellem Tempo in den sich um die Börse gruppierenfendes: Die tieferen Gesichtspunkte der amerika- den Krediten durchgesetzt hatte, nach der individuellen Schuldenbereinigung, die auch in U. S. A. unverkennbar ist, erfolgt jetzt als dritter Abschnitt der Schuldensituation die Wiederherstellung des Gleichgewichts Innerhalb der Organe der Kreditwirtschaft, die den Komplex der Bankeinlagen neu ordnet, und schließlich bleibt als Schlußstück der Schuldenneue Kurs der amerikanischen Wirtschaft zunächst noch auferlegen muß. Ein ungehemmtes Geschäftsleben ist nur unter der Voraussetzung einer unbeschränkten Funktionsfähigkeit des Kreditsysteme möglich. Für die Dauer der amerikanischen Bankensanierung muß man mit einer gewissen Fortsetzung des Deflationsprozesses mit all seinen Auswirkungen auf den Gütermarkt rechnen. Wirtschaftsnachrichten Auslandsaufträge für die AEG. Die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin, konnte in letster Zeit wieder mehrere bedeutende Auslandsaufträge bereinnehmen, u. a. für Südameriks eine große Lieferung auf Starkstromkabel, Transformatoren, Hochspannungsmaterial und Zähler, für BelgienLuzemburg auf Gleichrichter. Für Holland liefert die Gesellschaft einen Turbokompressor von Mazimal 72 500 mib Leistung. Aus Rußland hat die AEG. einen sehr bedeutenden Auftrag auf elektrische Ausrüstung eines großen Walzwerks erhalten. landwirtschaftlichen Kredits übrig. In den Faktoren, die bei der Aufrechterhaltung des Goldstandards in U. S. A. mitsprechen, hat sich nichts geändert, soweit die Sieherung des Außenwertes des Dollars in Frage kommt. Der Zwang und die Geneigtheit der neuen Regierung, die Krisenkomplexe deutlich voneinander zu trennen, in Wetmander, Winsiakt als. van grundlegender über die Möglichkeit einer schnellen Herstellung Hlarer müssen in mehrtacher zimsicht als von grundirgender Schuldenbeziehungen zu schaffen. Bedeutung für die Zukunft der Währungen und der Logischerweise besteht jetzt keine Veranlassung mehr, die Stützungstätigkeit auf den Warenmärkten fortzusetzen. Die Auswirkungen, die sich aus der Abstoßung von Beständen ergeben, sollen nach Möglichkeit durch Vereinbarungen über Produktionsgrößen in der Landwirtschaft kompensiert werden, wie js auch sanlerung die Bereinigung des Eisenbahn- und das Aufleben der Geschäftstätigkeit in dem als gesund gestempelten Teil sich unzweifelhaft den ungünstigeren Faktoren entgegenstellen wird. Entscheidende Preisbesserungen sind unter diesen Umständen nicht zu erwarten. Die Welt hat alle Veranlassung, den jüngsten Abschnitt der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte als eine wertvolle Lehre und damit als einen Anlaß zu freundlicheren Zukunftserwartungen zu nehmen. Die neue Bankrottgesetzgebung zeigt den Weg für eine zeitgemäße Auseinandersetzung zwischen Schuldner und Gläubiger. Durch ein„kontrolliertes Moratorium“, dessen Handhabung vorwiegend in die Hände der Gerichte gelegt ist, wird die frühere Bankrottgesetzgebung gemildert, um auf der anderen Seite Gebr. Schoendorff.-., Düsseldorf. Bei der Gesellschaft verminderte sich im Geschäftsjahr 1931/32 der Bruttogewinn auf.32(.42) Mill. RM. Demgegenüber erforderten Unkosten insgesamt.31(.41), Steuern.65(.67) und Abschreibungen.18(.28) Mill. RM. Es ergibt sich ein Verlust von 775686 RM., der vorgetragen werden soll. (i. V. 140000 RM. Gewinnvortrag). Wie noch bemerkt wird, mußte für den Beschäftigungsgrad der Abteilung Holzbearbeitung die Entwicklung der letzten Wochen von erheblicher Bedeutung sein, weil diese Abteilung stark für den Innenausbau von Kauf- und Warenhäusern tätig war. Die Verwaltung hat deshalb Stille. gangsantrag für den Gesellschaftsteil gestellt, für den Umwandlung der politischen Verhältnis Arbeit mehr vorhanden ist. J. Wichelhaus P. Sohn.-., Wunpertal-Elberfeld., Die J. Wichelhaus P. Sohn Weltwirtschaft bezeichnet werden. Selbst vorübergehende Schwankungen des Dollars als Folge der Abkehr vom reinen Goldstandard können die Feststellung nicht beeinträchtigen, daß für die Sicherheit der amerikanischen Währung schon deshalb neue Beurteilungsgrundlagen geschaffen worden sind, weil im Gegensatz zu den der Krise vorausgegangenen Monaten jetzt eine klare Front bestcht und weil die ganzen kreditpolitischen Maßnahmen der Regierung geeignet erscheinen, die Stellung des Dollars durch Inangriffnahme des letzten Abschnittes der Wirtschaftsund Kapitalmarktbereinigung im Innern zu untermauern Die Reformen, die in der Union jetzt vorgeschlagen und bereits tatkräftig in Angriff genommen sind, stehen zwar nicht im direkten Gegensatz zu den Bestrebungen, eine Besserung der Wirtschaftslage durch die Hebung der Preise zu erzielen, sie schalten indessen noch eine Bereinigungsphase ein. .-., Wuppertal-Elberfeld, deren Aktienkapital .5 Mill. RM. sich im Besitz der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft befindet, verzeichnet für das Geschäftsjahr 1932 Einnahmen an Zinsen und Provisionen von.405(.505) Mill. RM. Andererseits erforderten Gehälter und allgemeine Unkosten.25(.36), Pensionen und soziale Lasten.11(.08), Steuern und Abgaben.05(.07) Mill. RM., so daß sich eine Vermindegung, dgs. Gewinnvortrages aus dem Vorjahr von 7781(10 217) RM. auf 538 RM, ergibt. Der Saldo wird laut Beschluß der bereits abgehaltenen.-V. vorgetragen. Bierbrauerei Gebrüder Müser.-., Bochum-Langendreer. Der von Rechtsanwalt Prof. Dr. Alsberg, Berlin, im Auftrage von Dr. Konrad Müser gestellte Antrag auf Einberufung einer .%#-V- durch die der Aufsichtsrat und Vorstand der Bierbrauerei Gebrüder Müser.-G. abberufen werden sollte, ist vom Kammergericht in Berlin als letzte Instanz durch Beschluß vom 23. 2. 1933 kostenpflichtig abgewiesen worden. den Bergh’s Margarine.-., erlin. Der auf den 20. März einberufenen.-V. wird die Verteilung einer Dividende 10 Prozent vorgeschlagen werden. wieder Fickers Lid., London. Die Gesellschaft kündigt für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 4 Prozent auf die Stammaktien an, was eine Verminderung um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahre und um 4 Prozent gegenüber 1930 bedeutet. Das amerikanische Beispiel bestätigt die These, daß eine Beeinflussung der Preise auch mit liberalsten Kreditmethoden nicht möglich ist, so lange nicht ein ausreichendes Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Faktoren der Wirtschaft besteht. Auch in U. S. A. hat die entschlossene Unkostensenkung in der Wirtschaft gegenüber der durch künstliche Einwirkungen besonders stark gehemmten Schuldenliquidation bisher keine genügende Antriebskraft bedeutet. Was sich jetzt vollzieht, ist eine unerbittliche Klärung der Kreditfundamente des Landes. Die schlechten Schuldverhältnisse haben die gutgebliebenen immer wieder verdorben. Ihre Trennung muß geeignet sein, das Vertrauen in den noch sicheren Sektor des Kreditwesens zu erhöben und in diesem baldige Ansätze einer Besserung der Lage aufkommen zu lassen. Die Klassifizierung der Banken in gute, mittlere und schlechte und die entsprechende Handhabung der Auseinandersetzung mit der Kundschaft ist gewiß eine harte Prozedur, die vielen Einlegern Opfer auferlegt, mit denen sie nicht mehr rechneten. Es unterliegt aber wohl keinem Zweifel, daß nur durch dieses Vorgehen das allgemeine Mißtrauen gegen die Banken beseitigt werden kann. Zuverlässige Schätzungen über die Höbe der gefährdeten Einlagen sind unmöglich. Man nimmt indessen an, ziehungen u schaf Der letzte Schuldenkomplex betrift den Staatskredit. Will man die noch völlig intakt gebliebenen öffentlichen Werte auch in Zukunft sicherstellen, so ist hierzu die baldige Wiederherstellung des Budgetgleichgewichts erforderlich. So greifen die Zustandsbedingungen der Einzelgebiete der Wirtschaft und des Kreditwesens ineinander über, und daß man in dieser Kette kein Glied mehr vergißt, scheint durch die Maßnahmen der neuen amerikanischen Regierung nunmehr gesichert zu sein. Wenn die Börsen in U. S. A. aus dieser Entwicklung optimistische Schlüsse ziehen, so können sie sich auf ähnliche Ueberlegungen stützen, wie sie im Sommer 1932 nach der Beendigung der Reparationsfragen auftraten. Damals verschwand ein wesentlicher Teil politischer Schulden, jetzt werden in der Union die Umrisse einer lückenlosen internen Schuldbereinigung erkennbar. Vielleicht wird das Maß der geforderten Opfer unterschätzt, und diese Opfer müssen ja in vielfacher Hinsicht ihre Jetzten Reflexe an der Börse finden. Es trifft sich technisch für die Börsen nicht ungünstig, daß von dem überhängenden Effektenmaterial, das jetzt gesichtet wird, im Verlauf der Bankenstützung große Beträge beim Reservesystem selbst, bei Hilfsinstituten und Kontrolistellen Unterkunft gefunden haben und nicht wahllos auf den Markt geworfen zu werden brauchen. Die Gesundung des öffentlichen Kredits würde die Bedenken der Banken gegen die bevorzugte Anlageform der Staatsanleihen zerstreuen und darüber hinaus die Konsolidierung der öffentlichen Schulden erleichtern. Was die Aktien betrifft, so ist hier die Erkenntnis reif geworden, daß die Rekapitalisierung vieler Großindustrien nunmehr ebenfalls in die Hand genommen werden muß, wobei kursmäßig die größten Opfer bereits gebracht worden sind. Eine wesentliche Erhöhung des Zinkblech-Zolls haben die Deutschen ZinkblechWalzwerke beim Reichswirtschaftsministerium beantragt. Man spricht von einer Erhöhung auf 8 bis 12 von bisher 3 bis.50 RM. Begründet wird der Antrag mit der zunehmenden Konkurreuz der belgischen Einfuhr. Demgegenüber haben die Zinkblech verarbeitenden Industrie-Gruppen in einer Eingabe an das Reichswirtschaftsministerium Beschwerde gegen solche Zollerhöhungspläne erhoben und den Wunsch nach mündlichen Verhandlungen geäußert. Diese Industriegruppen behaupten, daß sie auf den Export angewiesen und daß jede Verteuerung des Materials zu einer weiteren Einschränkung des Exports führen müsse. Uebrigens sei die Einfuhr von belgischen Zinkblechen ohnehin rücktäufig. Der nach dieser Richtung hin berechtigte Optlmismus erfährt eine Dämpfung, wenn man an die geHemmungen denkt, die der schäftlichen Maschinenfabrik Augeburg Nürnberg.-., Nürnberg, vergibt Fahrzeug-Diesel-Lizenz nach dem Ausland. Wie die M. A. N.(Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg.-., Nürnberg) mitteilt, haben kürzlich bekannte ausländische Firmen Lizenzen auf Man-Lastwagen und MAN-Dieselmotoren mit direkter Einspritzung erworben. Der serienmäßige Bau eines Spezial MAN-Wagens wurde bereits von der italienischen Waggonfabrik Officina Meccanica della Stanga, mit der Automobilfabrik Isotta Größen Fraschini, die MAN-Dieselmotoren in allen Größen für Lastwagen, Omnibusse und Schienenfahrzeuge an die tschechischen Tatra-Werke Prag-Nesseisdorf auf Grund eines soeben geschlossenen Vertrages verscben. e Vertrage Viehmärkte Altenessener Schweinemarkt vom 21. 3. Auftrieb: Ferkel. Läuferschweine und magere Sauen 929 Stück. Es kosteten im Großhandel: Ferkel(Durchschnittsgewicht)—8 Wochen alte 12 bis 17 RM.,—12 Wochen alte 17 bis 23 RA.;: Läuferschweine—4 Monate alte 23 bis 28 RM.,—6 Monate alte 28 bis größere entsprechend höher. Marktverlauf sehr langsam rasser a cmn.. 21 3. Austrieb: Ferkel 1015i8 Rüf g#ck. Preise: Forkel bis 6 Wochen .,—8 Wochen 15—20 RM.,—13 Wochen 20—24 RM.; Läufer—4 Monate 24—30 RM.,—5 Monate 30—38 RM. Marktverlauf schleppend. NächSechmngte## v. 1. daß von den 43 Mrd. Dollar Bankdepositen nicht viel mehr als 10 Prozent gefährdet erscheinen. Dur Tahlungssperre gegen die Ischechoslowakei SnLunr-- AsshurDeiiscao-Ischechosorake Unsere Statistik gibt einen Ueborblick über den Umfang und die wichtigsten Positionen unseres Außen handels 1933 mit der Tschechoalowakei, Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 21 März Unter Verflachung ist der Sturmwirbel rasch nach der Rigaer Bucht gezogen. Auf seiner Rückseite drangen kühle Luftmassen arktischen Ursprungs, die aber auf ihrem langen Wege über den Ozean, besonders über dem Golfstromgebiet längs der norwegischen Westküste wieder stark angewärmt wurden, in den Kontinent. Bei Aufheiterung während der vergangenen Nacht konnten die Temperaturen hier meist wenig unter den Gefrierpunkt sinken. Vorerst macht die Wetterbesserung noch weitere Fortschritte. Sie wird aber alsbald von neuen Störungen abgelöst sein, die über Westeuropa schon in Erscheinung treten und gegen den Kontinent vordringen. England meldet unter ihrem Einfluß schon wieder südliche Luftströmung und Irland bereits Regen. Aussichten für Donnerstag: Unbeständig, aber mild. SES Oveiertes Orete,(Orokbedecht. Schnes, 2% Oonst, ∆ Grapeh 4 Hogel O Stille, orleicht-mänig“ o- sark,o sfürmisch. Die Linien Osobaren vertingen die Orte mit gleichem Luttdruck se0 9p0 und Falide üre lano Die FEEEEEEEEEEE in Füünete 770 29 Witterungsbericht vom 22. März: Uhtgeteilt von F. Boch-imann Wy Niedrigster Thermometerstand in der Nacht— 3½ Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags 0 Grad Celsius. Barometer 765 Millimeter. Wind SO. Himmel heiter. Niederschläge am 21. März 1,8 Millimeter. BIE An einige d „Literarische Wel tet. Ob es eine Ge lands gebe, die allrischen Individuen beantwortet werd nicht hierauf bes des deutschen Buschen Schicksals einzelne heraus, sam scheinen: Jahn sagte ei Vaterlandes wiedrettet wurden!“ Zeit, wo ist der Wurde nicht einm kannt, daß schra Zerfall führt? C Menschheit führe immer beim eiger Buches heute eine kann ein Begreife brüderliche Gemei die wir den große Das deutsche Freiheit, die uns gibt. Wer wie ich dem deutschen Ge Kräften gedient h heit ein heiliges nicht angetastet w echte Gefühl weif würdig zu erweise Es brennt. Ni in uns, im Saal gut er kann, jede Es soll uns ni zeit, Dichtung sch Werk, in das wil und Stunde hini leicht nicht weithi einiger. Eine Wei Man lasse abe die verdammte Pe Wir deutschen diesen edlen und Verwaltung gegel dienen ihm, jeder reinen Gewissens. zu sagen. Es ist wir's nicht täglich lieber arbeiten. erinnern wird. Den Wunsch ei nun hüben oder dr Kultur als ihr Rec Irrtum. Allzu leicht hübsch formulierte haben als wir und Bestimmten bilden schaft, die aus ihre ihrer Unantastbarke Jeder, der wah auf's Letzte mit sich Paul Wegene Rowchlt-Verlag, Der besondere lers Paul Wegener ten sein Künstlertum berichten hätte, die ten. Der Reiz und alles durchaus nicht Wegener als schlicht Tagebuchbericht gibt in den ersten Kriegen gesetzten oder gar perspektive späterer treulich und fast lück barster Greifbarkeit ten hat, ist s0 stark kämpfe, daß es keine sturmmann Wegener, E. K. I. aufrückt, hat und immer wieder im gekostet, daß man es schonte. Er lobt sich von Angst und Niede uns den braven Soldat Menschen lieben, der entrückt ist und nur nur er selbst wird sie dig, hat er Fühlung wenigen Strichen Type ten grauen Rock steck Nenschlichkeit des Kr hohem inneren Rang Paul Elbogen. Das Thema„Verl halb und halb betroff könnten— eifrig nat auch viele schuldbewu fühlende Leser. Wer oder doch interessant ist historisch— erginz lassen wurden, von de der, von vielen. Dies fahren, wodurch diese dieser Naturen das Ve und sich wappnen. Al und fleißiger Erzähler Er hat als Historiker zeine zusammen; aber wird nicht berausgeho lichen Darum und den e bei aller Mannigta LITERARISCHE BEILAGE- Wektiälischen Neuesten Nachrichten DIE AUFGABE DES DEUTSCHEN BUCHES InUNBRCCA BER ZEIT AUS EINER UMFRAGE ZUM„TAG DES BUCHES“ ##nseinige deutsche Dichter und Schriftsteller hat die #gerische Welt“ zum„Tag des Buches eine Umfrage gerichunderede ziune Cemeinschalt der geistig Schallenden Deutschlangs gebe, die alle die starken Gegensätze zwischen den schöpferischen Individuen zu überbrücken vermöge, diese Frage sollte beantwortet werden. Die Befragten aber haben sich zumeist nicht hierauf beschränkt. Sie haben sich über die Sendung degtschen, Buches in der gegenwärtigen Stunde des deutschen Schicksals geäuflert. Wir greifen aus den Antworten einzelne heraus, die uns in diesem Sinne besonders bedeutsam scheinen: Edwin Erich Dwinger: I Jahn gagte einmal:„Ein Volk kann aus der Asche seines Vaterlandes wieder aufleben, wenn seine heiligen Bücher gerettet wurden!“ Aber wo sind unsere heiligen Bücher dieser Zeit, ,wo ist der Widerhall ihrer Höhen und ihrer Tiefen? Wurde nicht einmal aus dem Untergange des Hellenentums erkannt, daß schrankenlose individualistische Freiheit zum Zerfall führt? Gewiß sollen alle Wege des Dichters zur Menschheit führen, ihr Anfang aber muß wie einst und kucer beung egenen Volke liegen. So ist die Aufgabe des Laun ein ß“ eine wichtigere als jemals, denn nur der Dichter #### Begreifen der deutschen Wirklichkeit, mit ihm die brüderliche Gemeinschaft aller Volksgenossen schaffen, ohne die wir den großen Umbruch nie vollenden werden. Karl Wolfskehl: deutsche Schrifttum ist erwachsen im Geiste jener Ereibeit, die unserem klassischen Zeitalter den Ausdruck dam dauf#rie ich sein ganzes Leben dem deutschen Wesen. dem deutschen Geist in deutscher Gesinnung und mit allen ### en secient hat, weil und hat betätigt, daß diese Freinen ein heiliges aber auch sehr ernstes Gut ist. Sie darf nicht angetastet werden, aper auch nicht mißlbraucht. Jedes echte Gefühl weiß, worin sie besteht und wird sich ihrer würdig zu erweisen je und je bemüht sein. Erich Ebermayer: Es brennt. Nicht nur im Plenarsaal des Reichstags. Auch in uns, im Saal unserer Seele. Helfen wir löschen, jeder so gut er kann, jeder an seinem Platz s##5 uns niemand sagen, sinnlos sei es, in dieser Brandwerke in das sine.... Die Zeit vergeht— das Bestes, Reinstes. Stillstes aus Tag und Stunde hinüberretten, bleibt. Gewißl nicht ewig, vielleicht nicht weithin sichtbar. Aber eine Weile, in den Herzen Eine Weile ist viel, einige Herzen sind uns genug.— de Sse enie e bseun demn Spolel un Bichthuns butet! deutsueg Dichter lieben unsere deutsche Sprache— diesen edlen und heiligen Stoff, den uns das Schicksal zur Verwaltung gegeben hat. Wir lieben Deutschland. Wir dienen ihm, jeder nach seiner Kraft, mit ganzer Seele und reinen Gewissens. Es sollte nicht nötig sein, das ausdrücklich zu sagen. Es ist aber nötig Man glaube es uns, auch wenn wirs nicht täglich in die Gasse schreien! Denn wir wollen Gsinnigren heirel. 1 dem man sich unser Ina Seidel: Den Wunsch einzelner politischer Parteien, stünden sie Rultur eis dor gechten. Die Vahrung des Ceistes und der srrtum, Alleu leicht: deenspruchen, halte ich für einen hübrch fermplierte Forg.. 918re 80 hubsch formulierte rorderung heraus:„Niemand soll Geist Bessimnten bnn uniere Freundel Die wahrhalt vom Geist ##en bilden heute gie je eine überparteiliche, Gemeinschaft, die aus ihrer grolfen Ueberlieferung, die Gewisheit ihrer Unantastbarkeit und Unvergänglichkeit schöpft. Walter v. Molo: „Jeder, der wahrhaft Kunst treibt, muß wahrhaftig bis auf's Letzte mit sich selbst sein. Alle Wahrhaften dieser Art sind Einheit und das Gewissen unseres Volkes. Ich fühle nich, iesen verbunden, der bereit ist, eich daraul zu beTällir zut tagar.. handeln, daß der deutsche Geist viel####st. Jeder ist mir wertvoll, auf den Goethes Worte nicht anwendbar sind: „Die Deutschen sind ein gut Geschlecht, ein jeder sagt; will nur, was recht: recht aber soll vorzüglich heißen. was ich und meine Gevattern preisen: das Uebrige ist ein weitläufig Ding. das schätz ich lieber gleich gering.“ Georg Britting: Regnerischer Gartennachmittag Wie schluckt das Gras den Regen Taktak klopft der Regen den Kies. Von den schwarzen, schlüpfrig bendßten, Geringelten Frühlingsbaumdsten Die Spinne ein Seit niederließ. Sie gaukelt und schaubelt, die Spinne, Und webt an der Netskängematte. Gelb sprudelt die Dacht geurinne. Die Kröt hebt die Nase, die plalte. Und blaht sich, und glotzl. und spritzt Gift: Das die Silbernetzblume. Das die Regenmuhme, Das die Graugespinstwebrin nicht trifft! (Aus„Mit allen Sinnen“ Lyrik unserer Zeit. Herausgegeben von Col Diedrich Carls, und drno Ulimann. RembrandtVelag G. m. b.., Bertin.) WIE STEHT ES UM DAS DEUTSCHE BUCH— HEUTE UND MORGEN! Zum„Tag des Buches“ Wer mitten drin steht im brodelnden Getriebe des literarischen geistigen Lebens unserer Zeit und Gelegenheit hat. das wechselvolle Bild von Buchproduktion und Buchkonsum zu verfolgen, weiß sehr genau, daß gerade der Buchhändler selbst keinen Grund hat, einem rosigen Optimismus das Wort zu reden, weder für das Heute, noch für das Morgen. Für ihn liegen die Dinge immer noch schwierig genug. Ihn trifft der Ausschlag des in dauernder Pendelbewegung befindlichen Wirtschaftsbarometers unserer unruhigen, gärenden Zeit mit am fühlbarsten. Er bekommt die eng gezogenen Grenzen der Kaufkraft des Publikums einer Kaufkraft, deren Ziele nur allzuoft in der Beschaffung der lebensnotwendigsten Dinge gesteckt sind, am deutlichsten zu fühlen. Aber wer sich von diesen naturnotwendigen Symptomen den Blick für den wahren Zustand der Dinge nicht trüben läst, der weiß auch— und das ist wesentlich und tröstlich zugleich,— daß sich allenthalben eine tiefe Anteilnahme an den geistigen Dingen NEUE RUCHER ##. gg#r.„.Plandrisches Tagebuch 1914. logt nicht etva darin, das man bei seinen BerichLeresion Lste=en zurk durchepurte oder das er üder Eriedaisse zn „anenzen gatte, gie eben gur diesem großen Künstler begegnen konnten. Der Reiz und Wert dieses Buches liegt vielmehr darin, daß dies alles durchaus nicht der Fall ist und das lediglich der Mensch Paul Täcebuehbertede Liht rag a, mit der schlichtenten Ehrlichkeit einen in den ersten Kriegsmonaten erich.... Kumpien in Flandern 37. hite 55e 9 stark und 30 aus dem Volen der turcktharten Progi. kämpfe, daß es keiner Ausschmückung bedurfte. Der freiwillige Landsturmmaan Wegener, der in knapp drei Monaten zum Leutnant mit Srairner ekt, hat imn Vormarch, bei gep, sitzragien um Diamucken und Lishierseczäietithbeite aber der achlecdte Bercht mach astriscte auie brih der von. der Welt veines Künslertung hier 3o ganentrückt ist und nur zuweilen mit Wehmut an sie denkt. Aber nicht Die du e, ristags auite Vaenucden dier Laschens iu uie waskonhohem inneren Rang es erlobte und erfuhr. Hav. Paul Elbogen. Verlassene Frauen, Rouchlt-Verlag, Berlin. Frauen“ dürfte viele teilnahmsvolle oder und halb betroffene Frauen— soiche, die es sind oder worden eifrig nach diesem Buche greiten lassen, und hoffentlich Sushense Tech Schuldverstrickung nicht gelelt eier dach sss. Wer möchte nicht lesen, wie es einigen bedeutenden ust bisorsteh der Vergangenbeit— denn das Buch lsch— erging und warum es ihnen so erging. Warum sie verlassen wurden, von dem Einen, Einzigen und manche auch immer wieder, von vielen. Dieses Warum bleibt die Hauptsache Mar will er fahren, wodurch diese Frauen sich ihr Schicksal bereiteten, wo im Kern dieser Naturen das Verhängnis steckte. Man will vielleicht gar lernen und sich, vappgen, Aber Paul Elbogen ist zwar ein sorgssmer Blogral und fleißiger Erzähler, jedoch ein schwacher Denker und Psychologe. Er hat als Historiker gründlich vorgearbeitet, er trägt eilrig alles einzeine zusammen; aber im einzelnen verliert sich das Wesentliche. Es wird nicht berausgehoben und durchleuchtet. Und von einem einheitlichen, Darum und demgemäß einem Typ der verlassenen Frau— den es bei aller Mannigtalt der Charaktere und Temperamente vielleicht dech gibt— ist schon gar keine Rede. Elbogens Auswahl ist recht willkürlich und manche dieser Frauen gehört kaum noch dazu. Aber wer das Denken selber übernimmt, findet hier das biografische Material. Nanche interessante Chronik eines außerordentlichen Frauenlebens tut sich auf. Bei den meiston dieser Frauen ist übrigens der Mann wesentlicher als die Frau, der Mann als Schicksalsformer oder Schicksalszerstörer. Josephine, Napoleons erste Gemahlin, die der Kaiser verstieß. der einen Erben wollte, und einen aus dynastischem Blut, schmückt gleich den Umschlag des Buches. Bei Goethes Friederike. Hebbels Elise, Schelleys Harriet war es das Genie, das sich losris. Auch die Enttremdung Tolstois von seiner Gattin Sofa war eine Folge der geistigen Wandlung. Ganz anders das romantische Leben der Helent von Dönniges, die erst ihr Glück ändet, nachdem ein Lassalle um ihretwillen im Duell getötet wurde. Oder das Flatterleben der Ottilie von Gocthe, für die Ihr Gatte. Goethes Sohn August, beinahe nur episodische Bedeutung hatte. Alle diese Schicksale sind in der Tat auch ohne Tiefblick des Verfassers fesseind genug. Hav. Martin Kessel. Herrn Brechers Fiasko. Roman. Dansche Verlagsanstalt, Stutgart. Der Verfasser dieses 720 Seiten starken Buches, für das Roman eine ziemlich problematische Bezeichnung ist, wird nicht von det„Lust zu fabulieren“ getrieben, sondern von der Lust zu formulieren. Und diese Lust läßt ihn seinen Gegenstand nicht packen und festhalten. sondern ihn umkreisen und umfanzen mit gedanklichen Balancierkühsten. Wohl nimmt er seine Figuren scharf unter die Lupe, verfolgt und beobachtet dic in allen erdenklichen Außeren und inneren Nuancen, aber alles verflüchtigt sich sogleich in jonglierenden Betrachtungen. wird gedreht und bespiegelt und in der Atzenden Schärfe intellektueller Säuren aufgelöst. Sog it es solcher Auflösung zugänglich ist. Weiter aber ist auch nichts da. Das Blut, die sealische Substanz, die unteren und hinteren Bindungen fehlen diesen destillierten Geschöpten. Und sie schlen dem ganzen Zeit- und Weltbild Kessels. Er nimmt die Angestellten in einem Berliner Propagandabüro unter die Lupe, und damit das großstädtische Angestellten-Sein überhaupt, und auch das nicht als Endzweck: er will Abrechnung halten mit einer Welt zivilisierter und büroisierter. in Schlagwort und Surrogat sich auflösender Scheinexistenz, in der die Menschen zeitlebens Artisten sind, das vom Publi kum gewünschte Gesicht ziehen und ihren Etat ausbalaneieren. Aber es ist nur der Katzenjammer eines Intellektucllen über eine angehlich röllig intellektualisierte Welt. Und wenn sein schifbrüchiger Angestellter mit Galgenhumor„Es lebe die Maskel“ ruft, so trille er damit nicht zuletst den Verfasser Wenn dieser„das Ganze für das Erzeugnis eines Gehirns“ erklärt, sc kann man den bankerotten Geistmenschen in ihm selber nicht trösten. Er sicht gewis seine Großstadt-Spiegelweit mit Atzendem Witz in ihrer schärfsten Grelle, aber alle bittore Zeit- und Seibsterkenntnis bringt ihn nicht über die eigene Hoffnungslosigkel und Schemenhaftigkeit hinaus. Hav. Nax Aldanov. Eine unsentimentale Reise. Begegrunge und Erlebnisse im hautigen Europa. Carl Hauser Verlag, München Vor dem Kriege in Rußland schon in jungen Jahren ein anerkannter Naturforscher, lebt Aldanov heute als Romanschriftsteller in Frankreich, soweit er nicht als Reporter den Kontinent durchstreitt. bemerkbar macht, daßt sich immer stärker so etwas zu regen beginnt wie ein literarisches Leben, und wer genau aufmerkt, erlebt, daß da und dort Opfer gebracht werden für das Buch. Es muß einmal festgestellt werden, daß angesichts der wirklich unzweideutig schwierigen Lage unserer Wirtschaft das absolute Büchergeschäft eigentlich doch erstaunlich groß und rege ist und daß man von der Gegenwart keineswegs als von einer bücherunfreundlichen Zeit sprechen kann. Der deutsche Buchhandel könnte dem äufleren Anschein nach, könnte gemessen an Auflagen einzelner Bücher, wie sie selbst in den besten Vorkriegsjahren nicht erzielt wurden. könnte mit dem Absatz seiner Produkte im Ganzen durchaus zufrieden sein. Umsomehr, als sich gerade in letzter Zeit deutliche Anzeichen bemerkbar machen, daß für wertvolle Erscheinungen auch höhere Preise angelegt werden, also der Preisfaktor nicht immer und nur die entscheidende Rolle spielt. Was die Situation für den Mittler geistigen Lebens, den großen Buchverleger, der im Gegensatz zu den neu entstandenen Buchgemeinschaften und jenen Buchfabrikations-Großbetrieben, die sich der Massenerzeugung bewährter„Buchware“ widmen und damit auch ihre Aufgabe erfüllen mögen. noch immer als der eigentliche Schrittmacher kulturellen Lebens und geistigen Werdens gelten darf, was die Situation für den sogenannten Orignal-Verleger so schwierig gestaltet, ist zweierlei: 1. Das rein wirtschaftliche Faktum, daß der heutige Durchschnittspreis insbesondere des schöngeistigen Buches mit der Steigerung der Herstellungs- und Betriebskosten nicht Schritt gehalten hat und der Verleger mit größeren Auflagen von vornherein zu kalkulieren gezwungen ist, um den derzeitigen Marktpreis halten zu können, und daß sich damit jeder Mißlerfolg naturgemäß umso fühlbarer auswirken musl. Es arbeitet ein größeres Kapital mit größerem Risiko und meist kleinerem Gewinn. 2. Vor allem aber ist es die viel besprochene Novitätensucht. enser ähnliche Schpellebiskeit des Buches, die das Geschäft für den Verlagsbuchhandel so schwierig und unkontinuierlich macht und die dazu führt, daß bei der noch immer starken Produktion, die den normalen Wirtschaftsverhältnissen der Vorkriegszeit fast nichts nachsteht, ein ungesunder und kaum tragbarer Aufwand an Betriebskosten entsteht. Der Apparat der buchhändlerischen Werbung ist insbesondere in den Herbst- und Weihnachtswochen, die für den schön-geistigen Verlag das entscheidende Geschäft bedeuten, in einem Ausmaße und Umfang in Tätigkeit, der zu den wirtschaftlichen Kräften des Verlegers oft nicht mehr im richtigen Verhältnis steht. Keiner kann und will in dem vielstimmigen Konzert der Werbung fehlen. Und so entstcht eine bemerkenswerte Verschlechterung der scheinbar günstigen Lage auf dem Büchermarkt in unserer an sich durchaus bücherfreundlichen Zeit. Es ist jedoch zu hoffen, daß mit einer allmählich einsetzenden ruhigeren Entwicklung der Wirtschaftsverhältnisse auch hier eine größere Stetigkeit eintritt. Wichtig ist vor allem eins: das Interesse am Buch ist geblieben, man möchtt fast zu behaupten wagen, merklich stürker geworden. Es ist ein inneres Bedürfnis da, zu lesen und zu erleben mit dem Buch. Wäre es nicht vorhanden, wie könnten da die Kriegsbücher mit Hunderttausenden von Auflagen verschlungen werden, wie könnte„Volk ohne Raum“ in der neuen billigen Ausgabe eine derart beispiellose Auferstehung feiern, wie könnte die neue Gedenk-Ausgabe von Peter Roseggers Werken diese erstaunliche Verbreitung finden, um nur einige Beispiele anzuführen. Vielleicht haben sich Wandlungen in den Geschmacksströmungen geltend gemacht, vielleicht ist der Gesellschaftsroman etwas hinter der Problemdichtung zurückgetreten. sicher ist die Lyrik vom Sachbuch verdrüngt worden, zweisellos haben Reisebeschreibungen. Abenteuerbücher und Memoirenliteratur breiteren Boden gewonnen, sicher ist das Buchgeschäft unübersichtlicher, zielloser, hastiger und sprunghafter geworden Das Interesse selbst aber ist geblieben. trotz Rundfunk. Sport und Schallplatte. Und das läßtt dem deutschen Buch, trotz oder gerade wegen unserer wirtschaftSeine bisher erschienenen Werke wurden, wie Bahler Ohdlen in der Einführung zu dem vorliegenden Buch erzählt, insgesamt in achtzehn Sprachen übersetzt. Und wenn man diese„unsentimentale Reise“ gelesen hat, verstcht man den ungewöhnlichen Erfolg. Denn Aldanov ist kein Neuigkeiten sammelnder Tagesschriftsteller, sondern ein kritischer Betrachter, der auf schr hoher Warte steht, ein unbefangener Beobachter mit klarem Kopf und offenen Sinnen, ein unbestechlicher Historiker und scharfer Menschenkeoner, der seine politischen Eindrücke aus aller Herren Länder in geschliffener knapper Form höchst anschaulich zum besten gibt. Mit erstaunlicher Einfühlung in die nationalen Charaktere vertritt er den Standpunkt des unparteiischen Zuschauers, ohne sein Urteil von nationalen und persönlichen Sympathien beeinflussen zu lassen. Dabei schreibt er unterbaltend und ilüssig, mit sicherem Blick für das Wesentliche und ohne alle Phrasen. . Ein kurzer Aufriß der spanischen Geschichte In den letsten 30 Jahren beleuchtet die Persönlichkeiten Alfons' XIII. und Primo de Riverze und die Umstände, die zu ihrem Sturz führten. Besonders aufschlußreich sind die Kapitel über Gandbi und de Valera, über den indischen und irischen Unabhängigkeitskampf. Em Bericht über Geuf Westiers ddschr. diuligen Lragisierung des Völkerbundes. elerz geschbitte sind, mit jeweils veränderter Betrachtungsweise, Holland, England und Deutschland genidmet. Man wird. besonders nach den leisten politischen Ereignissen, das über Deutschland Geänserte nur mit starken Vorbehalten und Einschränkungen akzeptieren. aber natürlicherweise sicht der Ausländer hier mit anderen Augen als der Deutsche. Jedenfalls verdient das Buch weiteste Beachtung, denn 21.,„ Must, der. poltischen Tagesiteratur hebt es sich als eine höchst erfreuliche Erscheinung heraus. H. O. R. Konrad Beste. Das heidnische Dorf. Roman. Verlag Albert Langen(Georg Müller, München. Celle ist Ger Schauplas r in der Gegend um die snder Verem Phantg“, Puch— Premdenverkehr mit Nenschen. die außer ihrem Fleckchen Erde kaum etwas von der Welt kennen und hen mit ungebrochenen, primttiven Gefühlen, deren Denkungsart kaum von der christlichen Lehre, aber um so mehr von der öden Moorlandschaft und harter Arbeit beeinflußt ist. Das Ringen zwischen einer raffgierigen Bauernwitwe und einem reichen jungen Hoferben ist der eigentliche Inhalt der Handlung, die trotz sparsamer Farbengebung von dichtester und bunter Fülle ist und bis zum Schluß in Brsr, Spzagung nicht nachlast., De ist weniger die bauerliche Heze. Bollmoors Frau, die Cordes Ferdinand, den Jungbauern um Haus und Hlof bringt, nachdem sie die treue Magd, die er liebt, verdrängt, dem Landstreicher die Brandstiftung eingeflüstert, die reiche Heirst hintergieben und das Oellieber des schon haltliosen tückisch geschürt hat. Die Ursache seines Unglücks ist vielmehr seine eigene Art, seine Blindheit und sein Leichtsinn; und wie all die Charaktere, die Verknüpfung und der Ablauf der Schicksale folgerichtig gezeichnet sind, des ist mit starkem Können gemacht, und selbst der versöhnliche und hoffnungsfrobe Ausgane wirkt durchaus organisch. Man kann dieses Buch des aus einem braunschweigischen Plarrhause stammenden Dichters ohne Uebertreibung als ein Meisterwerk norddeutscher Erzählungskunst beseichnen. fl. O. R. lich so deprimierten und kaufunkräftigen Zeit, mit ihren zahlreichen, der Besinnung und inneren Einkehr entgegengesetzten Faktoren eine günstige Prognose mit aller Zuversicht stellen. E. Starkhoff(Leipzig) BRINO BREHN: DES DEUTSCHEN BUCHES WELTSENDUNG Bruno Brehm, der Verfasser der Bücher vom deutschen Schicksal„Apis und Este“ und„Das war das Ende“, ein in Wien lebender Sudetendeutscher. spricht hier zur Frage de- deutschen Buches vom Standort des Auslandsdeutschen. Nur aus der Ferne, nur vom Rande des großen deutschen Sprachgebiets her, läßtt sich die volle Bedeutung des deutschen Buches ermessen, läßt sich der heiße Wunsch verstehen, daß hier einmal eine gründliche Wandlung geschaffen werde. Wer durch die Straßen Oslos oder Belgrads, Bukarests oder Laibachs, Prags oder Cernowitz wandert und in den Auslagen der Buchhandlungen meist jene Bücher findet, die in deutscher Sprache, alles, was deutsch ist, angreifen, die von Selbstbeschuldigungen triefen, die alle Schmutzwäsche unserer Geschichte dort zur Schau stellen, der wird als Deutscher kaum ein Gefühl des Ekels unterdrücken können. Ja. er wird zu seinem großen Schmerze sehen müssen, daß für jene Dichter, die uns wesentlich erscheinen, in solch verunreinigter Luft kaum mehr eine Möglichkeit zum Atmen bleibt, geschweige, daß sich deren Wort hier Gehör verschaffen könnte, Ich erinnere mich, welch verwirrenden Eindruck in meiner Jugendzeit das berüchtigte Buch Bilses:„Aus einer kleinen Garnison" auf uns in der mährischen Kleinstadt machte, und fast scheint es mir, als wuchere dergleichen Bilsenkraut nun in raffinierterer Form, aber nicht minder giftig, hinter all den Schaufenstern, in denen immer ein Stück Deutschlands so vertreten sein wird, wie es seine Bücher vertreten. In der achtundvierzig Jahren des deutschen Kaisertums hatte es Deutschland verlernt, in einem gröfferen Sprachgebiet zu denken und zu fühlen, wieviel Augen auf dieses Land gerichtet waren, liebevolle, hoffende, bangende Augen, wieviel Menschen sich der deutschen Sprache bedienten, wie weit nach Sibirien die kleinen Reclambändchen vorgedrungen waren und wie man Deutschland aus seinen Büchern kennen leinen wollte. Denn immer wieder wird das deutsche Buch etwas anderes sein als das englische oder französische, die man beide fast völlig von ihren Ländern lösen kann, weil sie so reif und geschlossen vom Stamme ihres Volks zu pflücken sind. Das deutsche Buch aber bleibt, einem seltsamen, wohl aus der Idee des Reiches geborenen Gesetze folgend, immer mit dem größeren Reiche verhaftet, wenn auch das Wort„deutsch“ in keiner Zeile vorkommt, und es zieht. im Guten wie im Schlechten, die Gedanken immer wieder auf das Reich zurück, gleichviel ob bei Hölderlin oder George oder bei Raabe oder Stifter. Wie aber das deutsche Buch in seiner idealen Gestalt sein soll, das hat jeder Dichter und Schreiber ganz allein mit sich gelbst auszumachen. Möge er keinem anderen Gebote gehorchen als dem seiner Ehre, die wohl auch die Ehre seines Volkes zu sein hat, möge er mit sich selbst darüber zu Rate gehen, ob er ein Lehr- und Wehrbuch oder ein Trost- und Rustboch schreiben soll. Gott behüte uns aber vor jenen umfallsüchtigen Schreibern, die den jeweiligen Parolen des Tages folgend, alles, was uns heilig ist, mit nachgefühlten Gedankentrillern herausschmettern, lch glaube nicht an die Krisis des Autors und nicht an die Krisis des Buches. Ich glaube auch nicht an die Krisis des Lesers, weil es keine Krisen von Begriffen an sich gibt. Es mag für jeden eine Zeit geben, in der er nichts zu sagen hat, weil seine Zeit nicht da ist; man achte sein Schweigen und begreife es. Wahrhaftig, auch ich hätte Lust, wieder einmal eine ganz leichte, eine ganz heitere Geschichte zu erzählen, aber ich kann es noch nicht, solange ich mir nicht über all das klar geworden bin, was unser Shicksal wurde und was uns darniederzwingt. Schließlich gehorchen wir doch alle jener einen Stimme in uns, vor der wir uns Rechenschaft zu geben haben und die uns zwingt, das zu schreiben, was jeder zu schreiben hat. Und wenn wir so schreiben, wird man uns lesen, weil man immer gerne auf eine Stimme hört, die in einem höheren Auftrag spricht. Ob uns sehr viele oder nur einige lesen werden, darauf kommt es wirklich nicht an. Denn das Wort eines Emil Strauß oder eines Paul Ernst dringt in ganz andere Tiefen der Wenigen als oft in großen Massen verbreitete Bücher, die alle gelesen haben. UNSER BUCHERTISCH Bengt Berg. Die letzten Adler. Mit Aufnahmen des Verfassers. Paul Eipper. Preundschaft mit Katzen. Mit Bildern von Hedda Walther. Dietrich Reimer Ernst Vohsen Verlag, Maxim Trapp-Beilin. 9X100 000 Aerzte— Zahl. Enck-Verlag Berlin-Erkner 1933. Elisabeth van Randenborgh. Neu ward mein Tagwerk. Arche-Verlag Berlin Hanns Johst Schlageter. Schaf Verlag München Berlin. dennoch Rätsel ohne spiel. Albert Langen/Georg Müller FerSport Handball-Endspiele hat der westdeutsche Verbands=Handball=Ausschuß das Endspiel zwischen PfB. 08 Aachen und Arminia Bielefeld für den 26. März nach Hagen anberaumt. Spielbeginn 15 Uhr, Ausrichter und Platz: Postsportverein Hagen, Schiedsrich= ter: Peter Meinbresse(Oberhausen). Der Wunsch der Bielefelder Handballgemeinde, die Arminen auf heimischem Boden im..=Endkampf zu sehen, ist also nicht in Erfüllung gegangen. Der VHA. hat sich jedenfalls von der Erwägung leiten lassen, daß beide Mannschaften auf neutralem Platze zu spielen haben, da jede Mannschaft einmal auswärts und einmal zu Hause spielte. Das:=Spiel der Rhenania Düsseldorf gegen BfB. Nachen in Aachen zählt nicht mit, da die Rhenanen vor Spielbeginn erklärten, kein Meisterschaftsspiel liesern zu wollen, da nach ihrer Meinung ein Schiedsrichter vom Ort nicht als neutral gelten könnte. Im§ 2, Absatz 2, der Fußball= und Handballspielordnung heißt es allerdings, daß die Vereine verpflichtet sind, sich bei Ausbleiben des angesetzten Schiri auf einen neutralen und bestätigten Schiri zu einigen. Der Begriff der Neutralität ist auch dann erfüllt, wenn der Schiedsrichter am Wohnsitz eines beteiligten Vereines beheimatet ist. Wenn auch der rheinische Altmeister allgemein als Favorit für das sonntägliche..=Spiel angesehen wird, so ist der BfB. Aachen doch keineswegs unschlagbar, zumal er in allen letzten Spielen eine Formverschlechterung aufzuweisen hatte. Arminia hat unlängst in Werdohl bewiesen, daß nicht nur auf heimischen Plätzen ein Sieg errungen werden kann. Für den 26. März sind die Aussichten auf das Ergebnis also durchaus verteilt. Das DSB.-Endspiel am 11. Juni wird gleichzeitig als Entscheidungsspiel um die deutsche Handballmeisterschaft gewertet. W. * Ein Einspruch Wie wir hören, hat der westfälische Handballreferent gegen die Austragung des..=Endspieles Arminia Bielefeld gegen den BfB. Aachen in Hagen Einspruch beim Verbandshandballausschuß erhoben. Dieser führt die Ansetzung des Spieles nach Hagen darauf zurück, daß die Arminen am Sonntag das Fußballspiel gegen Hüsten 09 zu Hause haben. Es ist jedoch nicht anzunehmen, daß die Verbandshandballinstanz noch eine Verlegung des Treffens vornimmt. Sollten am Sonntag die Arminen in Hagen gewinnen, kann kein Zweifel darüber bestehen, daß der Endkampf gegen den Dritten der engeren Runde in Bielefeld stattfindet. Der Verbandshandballausschuß hat soeben auch den Termin für das geplante Spiel der westdeutschen Handballmannschaft gegen Hindenburg Minden festgelegt. Das Spiel steigt am 30. April auf dem Hindenburgstadion. Der Schiedsrichter wird noch bestimmt werden. Das Spiel soll auch eine Klärung der Torwartfrage in der Verbandsmannschaft bringen. Aus dem westfälsichen Bezirk kommen die Hüter Kley(Arminia Bielefeld) und Oberwahrenbrock(Preußen Hochlarmark) in Frage. In der westfälischen Handballpokalmeisterschaft ist in drei Gauen die Meisterfrage so ziemlich geklärt. In der Gruppe Münster sollte der BfL. das Endspiel gegen den SC. Münster 08 sicher gewinnen. In der Gruppe Hamm kommt nach dem Ausscheiden der Vereine Polizei, Spielvereinigung Hamm und BV. 09 Hamm nur noch Westfalia Ahlen in Frage. In der Hellweggruppe konnte Preußen Paderborn gegen Teutonia Lippstadt im Endkampf nicht weniger als 10:1 siegreich bleiben und somit Pokalmeister des Gaues werden. * In der letzten Sitzung der münsterschen WSV.= Handballschiedsrichtervereinigung wurde der Gaugeschäftsführer A. Meyer zum Ehrenmitglied ernannt. Damit hat die Vereinigung zwei Ehrenmitglieder: Karl Schelenz(Berlin) und A. Meyer (Münster). v. Zwon Jalrs-Verbandsarbeit Wichtige Wahlen der Bielefelder Ortsgruppe des D. R. A. Die Beteiligung der dem Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen Ortsgruppe Bielefeld, angeschlossenen Vereine und Verbände an der im„Deutschen Haus“ am Montagabend abgehaltenen 12. Jahrestagung war gut. Weniger schön empfunden wurden die mit allen möglichen Werbedrucksachen übermäßig belegten Sitzungstische. Die Vorstandsmitglieder und Vertreter im D. R. A. haben auf einer Jahrestagung schließlich genügend zu tun, um noch Zeit für irgendwelches Werbematerial zu erübrigen. Dies war wenigstens die Meinung einiger Teilnehmer. Die umfangreiche Tagesordnung wurde vom ersten Vorsitzenden Studienrat Heldmann programmäßig erledigt. Nach den kurz gefaßten Berichten des Vorstandes wurde die Entlastung erteilt. Die Entlastung für den Kassenwart konnte nicht vorgenommen werden, da der erste Schatzmeister Irrgang unvorhergesehen abberufen worden war und darum seinen Bericht nicht geben konnte. Die Neuwahl der satzungsgemäß ausscheidenden Vorstandsmitglieder(2. Vorsitzender, 1. Geschäftsführer, Schatzmeister, juristischer Beirat, Vertreter zu den Stadtverordneten, Sportärztin für Frauenfragen, Beisitzer für den W. S.., Sachverständiger für Bausachen) ergab Wiederwahl der bewährten Kräfte für das kommende Jahr. Auch der Antrag des Vorstandes, den geschäftsführenden Vorstand im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches wie folgt zu wählen, fand einstimmige Annahme: 1. Vorsitzender Studienrat Heldmann, 1. Geschäftsführer Postinspektor Albert Netz, 1. Schatzmeister Stadtverordnetenvorsteher Irrgang. Der zweite Vorsitzende und der zweite Geschäftsführer sind jeweils die in Frage kommenden Ersatzpersonen. Auch für den 1. Schatzmeister wurde ein Vertreter gewünscht, ein sehr berechtigter Wunsch, da bei der großen Zahl von Mitgliedern des D. R. A. ein Mann allein in der heutigen Zeit die Kassengeschäfte unmöglich führen kann. Der zweite Vorsitzende Glade erklärte sich liebenswürdigerweise bereit, Herrn Irrgang zur Seite zu stehen. Ebenso soll der erste Geschäftsführer eine Hilfskraft bekommen, um ihn die stetig wachsende Arbeitslast ein wenig zu erleichtern. Das Programm für 1933 war der interessanteste Punkt der Arbeitsfolge. Da das Banner für den bisher üblichen Groß=Staffellauf endgültig von dem Verein Spiel und Sport Bielefeld gewonnen worden ist, hatte der Wettkampfausschuß nach einem neuen Siegespreis gesucht und glaubte ihn in dem Pokal für die 3X1000Meter=Staffel der Stadt Bielefeld gefunden zu haben. Aus der Sitzung heraus wurde aber vorgeschlagen, ein besonderes Siegeszeichen in herkömmlichem Sinne für die Zukunft nicht anzuschaffen, da es immer schwierig sei, eine allen Verbänden gerechte Wertung für den Lauf zu finden. Der einfache Eichenkranz oder ein W. S..=Eichenblatt genügten vollauf zur Siegerehrung. Je einfacher, desto schöner für den Turn=Sportler Eine Bielefelder Kampfspielwoche ist für die Zeit vom 21. bis 28. Mai vorgesehen. Der in diese Woche fallende Gründonnerstag bleibt von allen Veranstaltungen frei, da an diesem Tage ja doch in üblicher Weise von allen Vereinen ein Wandertag eingelegt wird. Am ersten Sonntag, dem Beginn der Kampfspielwoche, soll der Groß=Staffellauf gestartet werden. Montags kommen die Radfahrer und Motorsportler zu ihrem Recht. Dienstags sollen auf allen Plätzen turnsportliche Vorführungen gemacht werden Der Mittwoch ist der Jugend und der Leichtathletik gewidmet. Am Freitag wird geschossen(Kleinkaliber) und geschwommen. Sonnabends gibt es Faustball und Schlagball zu sehen, und als Abschluß der Kampfspielwoche soll Sonntags ein Handballspiel größeren Formats steigen. Auf breitester Grundlage soll für den deutschen Turn= und Sportgedanken geworben werden, an den Wochentagen selbstverständlich in den Abendstunden, um weitesten Kreisen unserer Bevölkerung Gelegenheit zur Anteilnahme zu geben. Die finanzielle Ausbeute soll in erster Linie dem Olympiasonds(Berlin 1936) zufließen, damit auch Bieleselder Turn=Sportler wieder vom D. R. A. hinausgeschickt werden können. Weitere Veranstaltungen, wie Wandertage und Ferienlager, sollen in einer folgenden Sitzung besprochen werden. Neu und wichtig für erwerbslose Turn=Sportler ist, daß der Bielefelder Reitklub kostenlos Fahrkurse eingerichtet hat. Wer von den jungen Leuten also lernen will, wie ein Pferd zu schirren und anzuspannen ist, der möge sich an der zuständigen Stelle melden. Zum Schluß der umfangreichen Arbeitsfolge wurde der Arbeitsausschuß gebildet, der dem geschäftsführenden Vorstand beratend zur Seite steht. Jede Sparte hat also in Zukunft ihren Sachwalter, der in nötigen Fällen den Vorstand bei den DRA.=Belangen unterstützt. Eine Organisierung, die schon lange hätte vorgenommen werden müssen; aber gute Dinge müssen langsam heranreisen, und diese Erkenntnis bestärkte alle DRA.=Mitglieder in dem Vorhaben, auch im kommenden Geschäftsjahre alle Kräfte einzuspannen für die Idee der deutschen Turn= und Sportbewegung. Mit der Zeit wird man auch höheren Ortes die Tätigkeit und unermüdliche Arbeit des deutschen Reichsausschusses f. L. an der deutschen Jugend endlich einmal höher einschätzen und bewerten Das ist der Wunsch der ehrenamtlich tätigen Männer. Die Reihen der Förderer am deutschen Turn=Sportgedanken sind noch größer und sie werden noch wachsen, solange es eine Jugend gibt, die auf dem grünen Rasen oder dem Turnboden ihre Kräfte messen will. Bornssia— Grün=Weiß den S V Höntrop knapp mit:2(:1) besiegen und sich damn die weitere Anwartschaft auf die Teilnahmeberechtigung um die westdeutsche Fußballmeisterschaft erwerben. Schwerathletik Die Europameisterschaften der Ringer Am Sonntag fand in Gütersloh das Altmannfechten für Fechterinnen und Fechter der Gaugruppe Ost(Soest bis Minden) des Turnkreises VIIIa statt. Die im vorigen Turnierjahr so erfolgreiche BTG. konnte auch diesen ersten offiziellen Wettkampf wieder ganz als Erfolg für sich verbuchen. Bei den Fechterinnen setzte sich gleich Fräulein Grete Dreier(BTG.) an die Spitze und konnte den Kampf auch als Siegerin beenden. Bei den Säbelfechtern war das Kräfteverhältnis stark ausgeglichen. Am Ende des Turniers standen sich noch vier Fechter mit gleicher Siegzahl gegenüber. Im Stichkampf ergab sich dann folgende Reihenfolge: 1. Franz Wilhelm(BTG.), 2. Wächter(Paderborn), und 3. Werner Wilhelms(BTG.). Für den Florettkampf hatten sich insgesamt 28 Fechter gemeldet. Naturgemäß mußten bald viele jüngere den alten Kämpen das Feld räumen. Nach sünfstündigem, außerordentlich erbitterten Kampf setzte sich eine unbesiegbare Gruppe von drei Fechtern an die Spitze, von der jeder nur zwei Niederlagen in den gesamten Kämpfen erhielt. Im Stichkampf der wegen der großen Stärke und Gleichheit sehr scharf, aber durchaus sauber und fair durchgeführt wurde, wurde dann F anz Wilhelm(BTG.) Sieger, Xaver Östermann(Paderborn) Zweiter und Werner Wilhelms,(BTG.) Dritter. W. W. Aus den Gerichtssaten Berlin gewinnt einen Rutschasphalt-Prozeß Im Gegensatz zu dem ersten RutschasphaltProzeß blieb die Stadt Berlin jetzt Sieger in einem ähnlichen Schadensersatz=Prozeß, den die Firma Greisenhagen vor dem Amtsgericht Berlin=Mitte angestrengt hatte. Ein Lastwagen dieser Firma war am Lietzensee=Ufer zu Schaden gekommen, und die Firma machte die Stadt Berlin dafür haftbar mit der Begründung, diese Straße sei geradezu verkehrswidrig angelegt, die Kurven seien unübersichtlich, außerdem führe die Nähe des Lietzensees dazu, daß der glatte Stampfasphalt dauernd feucht sei und äußerst gefährlich für alle Kraftwagen wirke, zumal ständig Laub auf der Straße liege. Das Gericht wies in diesem Falle die Klage kostenpflichtig ab mit der Begründung, die Stadt Berlin treffe kein Verschulden daran, wenn sich in dieser Straße Verkehrsunfälle ereignen. Als vor zwanzig Jahren dort die Straßendecke mit Stampfasphalt versehen wurde, sei das eine durchaus zweckmäßige Maßnahme gewesen. Es sei zuzugeben, daß infolge der zunehmenden Motorisierung der Kraftwagenverkehr dort gefährlicher geworden sei. Es handele sich aber nicht um eine große Verkehrsstraße, sondern um eine einfache Wohnstraße, und angesichts der gerichtsbekannten Finanznot der Stadt Berlin sei der Gemeinde nicht zuzumuten, jetzt in einer solchen Straße den Asphalt aufrauhen zu lassen. Verkehrswidrig könne die Straße nicht genannt werden. Es gebe in der großen Stadt viele Straßen, die mit besonderer Vorsicht befahren werden müßten. Nachdem die Borussen am letzten Sonntag die Ersatzliga von Arminia, die durch Hogenkamp erheblich verstärkt war, nach schönem flotten Spiel mit :3 Toren aus dem Felde schlug, empfangen sie am heutigen Mittwoch die um eine Klasse höher spielenden Grün=Weißen zu einem Abendspiel. Beide Mannschaften treten in stärkster Aufstellung an. Sollten die Borussen mit dem gleichen Eifer wie am letzten Sonntag bei der Sache sein, dann dürfte eine Ueberraschung leicht möglich sein. Anstoß erfolgt pünktlich um 17¼ Uhr auf dem Borussia=Platz an der Stadtheider Straße. Schwarz=Gelb Rheda— Grün=Weiß:0 Die Grün=Weißen mußten mit mehrfachem Ersatz das Spiel in Rheda austragen. Trotz heftiger Gegenwehr mußten sie die Punkte dem Tabellenführer überlassen. Schalke 04 SV. Höntrov:2 geschlagen Schalke 04 konnte am Eröffnungstage neuen Reichstages im Kampf um die Meistersch des Ruhrbezirks des Westdeutschen Spiel=Verban tretern nur einen Meistertitel, dafür aber immer noch zwe ehrenvolle zweite Plätze Im Schwei wicht gelang es dem jungen Nürnberger Hor ischer, für Deutschland den einzigen Euro meistertitel herauszuholen und den Favor Westergren(Schweden) noch auf den dritten P hinter den Finnen Niemelä zu verweisen, da Ho fischer in den vorangegangenen Kämpfen zwei scheidende Siege aufzuweisen hatte. Eine kna Niederlage erlitt im Enkkampf der Münchener E durch den neuen finnischen Europameister Pihlajamäki. Auch im Mittelgewicht mu sich der deutsche Vertreter J. Földeak(Hambu mit einem undankbaren zweiten Platz begnü und dem routinierten Schweden Cadier Meistertitel überlassen. Die neuen Europame im griechisch=römischen Stil lauten vom Bantam aufwärts wie folgt: E. Zombory(Ungas K. Pihlojamäki(Finnland) Reini 181 land). Nordling(Finnland), Cadier(Sch den), R Svensson(Schweden) und Hor fischer(Deutschland). Somit haben also im L derklassement Finnland drei, Schweden zwei Deutschland und Ungarn je einen Europat davongetragen. Wir geben Auskunft: O. K. Wir raten Ihnen, sich mit dem Zentralinstitut für Unterrich= und Erziehung, das in Berlin, Potsdamer Straße 120, seinen Sitz hat, in Verbindung zu setzen. Dieses dem preußischen Unterrichtsministerium angegliederte Institut unterhält auch eine Abteilung zur Beratung künftiger Musikstudierenden. Man wird dort Ihren Fall nachprüfen und Ihnen kostenlos Auskunft erteilen. Der Anfrage ist ein frankiertes Kuvert mit Ihrer Adresse beizufügen.(h) A. K. Nach dem Zeitschriften=Adreßbuch nennen wir Ihnen folgende Drogistenzeitungen:„Der Drogenhändler“, Verlag Müller, Eberswalde b. Berlin; „Süddeutsches Drogistenblatt“, München 25, Plingauserstraße 64;„Drogisten=Zeitung", Leipzig C. 1, Albertstraße 56. In Westfalen erscheinen Drogistenzeitungen nicht.(h) K. P. 100. Das Preisausschreiben ist vermutlich von der Societé Française de Pédagogie. Paris, 41 Rue Gay-Lussac, ausgegangen. Reichen Sie die Arbeit dort ein.(h)