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Nr. 81.
Dienslag, den 8. April 1913.
45. Jührg.
Der Reichskanzler über die Wehr=Vorlage.
Deutsche. Reichstag.
Berlin, 7. April.(Tel.) lm Bundesratstisch: v. Vethmann Hollweg, Delbrück, v. Tirpitz, v. Heeringen, v. Jagow, Lisco, Kühn, Krätle, Solf, Wackerzapp.
Haus und Tribünen sind stark besetzt.. Präsident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung
2 Uhr 15 Min.
um
Die Heeresvorlage.
Auf der Tagesordnung steht die erste Lesung der Vorlage zur Ergänzung des Gesetzes über die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres im Verein mit dem Ergänzungsetat für 1913.4.
Die Rede des Reichskanzlers.
Meine Herren! Die Ihnen zur Annahme unterbreitete Wehrvorlage fordert die Verstärkung iichen zuach dem einmütigen
unserer Wehrmacht, welche„ach dem einmütigen Urteil unserer militärischen Autoritäten notwendig
ist, um
(Hört, hört! rechts. Lachen links.) Hier und auch gegenüber dem herausfordernden Widerstreben Montenegros kommt es vor allen Dingen darauf an, daß das bisherige Zusammenarbeiten der Großmächte auch weiter standhält. An der Flottendemonstration beteiligen sich sämtliche Großmächte außer Rußland, das aber die Aktion an sich sanktioniert hat. Die Londoner Beschlüsse müssen schleunig und mit allem Nachdruck durchgeführt werden, dann werden auch die bisher noch ungelösten Fragen eine friedliche Lösung finden.
Aber, meine Herren, die Behutsamkeit und Vorsicht, mit der die Londoner Verhandlungen geführt wurden, und die Haltung, welche die Großmächte gegenüber den kriegführenden Parteien und diese gegenüber den Großmächten einnehmen, zeigen doch sehr eindringlich, wie nahe und empfindlich die Vorgänge auf dem Balkan das Verhältnis unter den Großmächten nicht nur berühren, sondern auch verhängnisvoll stören können. Bis jetzt ist es vor allem die Abgrenzung von Albanien gewesen, welche
die Zukunft Deutschlands zu sichern.
Wir nutzen gegenwärtig die Wehrkraft unserer Bevölkerung nicht voll aus. Rund 280000 Rekruten stellen wir jährlich ein, aber die militärtaugliche junge Mannschaft Deutschlands ist so stark,
daß wir jährlich einige 60000 Mann mehr einstellen könnten. Trotz der Verstärkungen, die wir periodisch und noch vor einem Jahre vorgenommen haben, hat die Entwicklung unseres Heeres mit dem Wachstum der Bevölkerung nicht gleichen Schritt pehalten. Sollte uns jetzt ein Krieg aufgenötigt werden, so können und werden wir ihn schlagen in dem sicheren Vertrauen auf die Tächtigkeit und Tapferkeit unserer Armee.(Lebhafter Beifall.) Die Frage ist nur die: Können wir uns weiterhin den Luxus gestatten, auf Zehntausende von ausgebildeten Soldaten zu verzichten,
die wir haben könnten, die wir aber jetzt nicht einstellen?(Sehr richtig!) Niemand weiß, od und wann uns ein Krieg beschieden sein wird, aber soweit menschliche Voraussicht reicht, wird kein europäischer Krieg entbrennen, in dem nicht auch wir verwickelt sein werden. Dann werden wir
um unsere Existenz zu kämpfen
haben. Wer will die Verantwortung dafür tragen, daß wir bei einem Ringen auf Leben und Tod nicht so stark sind, wie wir stark sein könnten?(Sehr richtig!) Dieser Gedanke hat sich in den letztverflossenen Monaten wohl einem jeden mit elementarer Gewalt aufgedrängt.
Von Ansang des Balkankrieges an ist es das Bestreben aller Großmächte gewesen, den Krieg zu lokalisieren. Keine Großmacht hat an den territorialen Veränderungen auf dem Balkan Teil haben wollen. Trotzdem hat lange Zeit eine Spannung bestanden, welche die beiden mit ihren Interessen am nächsten beteiligten Großmächte Rußland und Oesterreich= Ungarn zu außergewöhnlichen militärischen Maßregeln veranlaßte. Ich will nicht sagen, daß in irgend einem Augenblick der Krieg unmittelbar vor der Tür gestanden hat, aber es hat wiederholt des ganzen Verantwortungsgefühls der zunächst interessierten Kabinette bedurft, den bestehenden Meinungsverschiedenheiten und Interessengegensätzen diejenige Schärfe zu nehmen, welche zu einem gewaltsamen Ausbruch hätten führen können.
Europa wird dem englischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten Dank wissen für die außergewöhnliche Hingebung und den Geist der Versöhnlichkeit, mit der er die Londoner Botschafterbesprechung geleitet und imner wieder Gegensätze zu vermitteln verstanden hat. Deutschland nimmt an diesem Dank um so williger Anteil, als wir uns mit den
Zielen der englischen Politik eins gewußt und treu zu unseren Bundesgenossen stehend in demselben Sinne gearbeitet haben.(Beifall.) Sir Edward Grey hat unlängst im englischen Unterhause die bisherigen Eraebnisse der Londoner Botschafterbesprechungen der Oeffentlichkeit bekannt gegeben. Diese Darlegungen können als die Grundlage für die Behändtung der orientalischen ungelegenheiten angelehen werden, über die die Mächte sich geeinigt haben. Es handelt sich jetzt darum, den Entschließungen der Mächte unter allen Umständen Geltung zu verschaffen. Wir sind entschlossen, auf das energischste hierbei mitzuwirken.(Beifall.) Man hätte erwarten können, daß der Fall von Adrianopel die Wiederherstellung des Friedens auf dem Balkan beschleunigen würde. Das ist leider nicht der Fall gewesen. Die Türkei hat die ihr von den Mächten unterbreiteten Vorschläge für den Friedensschluß akzeptiert, die Antwort der Valkanstaaten ist dagegen erst vorgestern eingegargen. Sie unterliegt gegenwärtig der Beschlußaltung der Gesamtheit der Großmächte. Ich entdalze mich deshalb heute näherer Ausführungen.
Interessengegensätze unter den Großmächten
hervortreten ließ. Für die Zukunft ist entscheidend, daß an die Stelle der europäischen Türkei mit ihrem passiv gewordenen staatlichen Leben Staaten getreten sind, welche eine ganz außergewöhnliche aktive Lebenskraft dakumentieren. Wir alle haben ein dringendes Interesse daran, daß sich diese Kraft in der Friedensarbeit ebenso dewährt, wie sie es im Kriege getan hat, und daß die Balkanländer einer Epoche neuen Aufblühens entgegengehen, in engem wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhang mit ihren Nachbarn und der Gesamtheit der europäischen Staaten, dann werden auch sie ein Faktor des Fortschritts und des europäischen Friedens sein.
Trotzdem bleibt eins unzweifelhaft: Sollte es einmal zu einer europäischen Konflagration kommen, die Slawen und Germanen einander gegenüber stellt, so bedeutet es für die Germanen einen Nachteil, daß die Stelle im System der Gegengewichte, welche bisher von der europäischen Türkei eingenommen wurde, jetzt zum Teil von südslawischen Staaten besetzt sind. Diese Verschiebung der militär=politischen Situation auf dem Festlande hat sich seit längerer Zeit vorbereitet. Jetzt, wo sie in einem un
Zeit vorbereitet. Jetzt, wo sie in ei
erwartet großen Umfange eingetreten ist, würden wir gewissenlos handeln, wenn wir nicht die Konsequenzen daraus ziehen wollten. Ich sage das nicht, meine Herren, weil ich einen Zusammenstoß zwischen dem
Slawenlum und Germanentum
für unausweichlich halte. Manche Publizisten versechten das Gegenteil; das ist ein gefährliches Unternehmen. Solche Thesen wirken als in die Ohren klingende Schlagworte suggestiv und düngen den Boden, auf dem mißleitete Volksleidenschaften in die Halme schießen.(Sehr richtig!)
Mit der Regierung Rußlands, unseres
großen slawischen Nachbarreiches, stehen wir
bekannt. In diesen leidenschaftlichen publizistischen Fehden klingt de Erinnerung an alle Differenzen wieder, welche seit langen Jahrzehnten das Balkanproblem zwischen Oesterreich=Ungarn und Rußland hatten entstehen lassen. Als treue Verbündete Oesterreich=Ungarns suchen wir diese Spannung zu mildern, soweit es möglich ist. Deshalb dürfen wir aber nicht den Kopf in den Sand stecken. Daß wir unsere Bundes treue auch über die diplomatischen Vermittlungen hinaus bewähren, brauche ich nicht zu betonen. Durch die neue und akute Belebung den Rasseninstinkte
erhält die durch den Balkankrieg eingetretene Verschiebung der militärpolitischen Situation eine erhöhte Bedeutung. Wir sind gezwungen, sie in Rechnung zu stellen, wenn wir an die Zukunft denken.
Unsere Beziehungen zur französischen Regierung sind gut. Bismarck hat in seiner großen Rede vom 11. Januar 1887 das Verhältnis Deutschlands zu Frankreich geschildert, wie es sich aus dem Verlauf der Geschichte entwickelt hat und wie es sich durch den nationalen Charakter der Franzosen gestalten wird, und ebenso die Konsequenzen daraus gezogen. Bismarck hat damals gesagt: Wenn die Franzosen so lange mit uns Frieden halten wollen, bis wir sie angreifen, wenn wir dessen sicher wären dann wäre der Friede ja für immer gesichert. Daran hat sich nichts geändert. In einem 40jährigen Zeitraum haben wir Frankreich und der Welt auch in recht ernsten Augenblicken so viele Beweise davon gegeben, daß wir auch mit unserem westlichen Nachbar schiedlich friedlich zu leben wünschen, daß diese unsere Wünsche durch Worte nicht bestärkt zu werden brauchen. Bismarck besorgte
einen Angriff Frankreichs,
sobald eine kriegerisch gesonnene oder durch innere Schwierigkeiten zu auswärtigen Aktionen gedrängte Regierung ans Ruder käme und Frankreich irgend einen Grund habe, zu glauben, daß es uns überlegen sei, sei es, daß dieser Glaube auf der Ueberzeugung von der eigenen militärischen Stärke, sei es, daß er auf dem Bestehen von Bündnissen beruhe. Bismarck hai den Eintritt keiner dieser Eventualitäten erlebt. Ich habe allen Grund zu glauben, daß die gegenwärtige französische Regierung in nachbarlichem Frieden mit uns leben will.
Was und welchen Wechsel die Zukunft bringen
mag, weiß niemand.
Vergleich zu der Zeit vor
25 Jahren sind, wie ich glaube, die Chancen dafür, daß die Kabinette der Mächte den Mittelpunkt kriegerischer Aspirationen bilden, nicht gestiegen, sondern gesunken. Von den
in freundschaftlichen Beziehungen. Bravo!] Seit ich im Amte bin, habe ich es als meine Aufgabe angesehen, ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis mit dem russischen Kabinett zu unterhalten(Beifall), und ich habe aus dem Gang der Geschäfte und aus meinen persönlichen Beziehungen zu den Staatsmännern, die nach dem Willen Seiner Majestät des Kaisers Nikolaus, die russische Politik in den Bahnen guter Nachbarschaft
mit Deutschland erhalten, die Ueberzeugung gewonnen, daß meine Bestrebungen von ihnen erwidert werden. Direkte Interessengegensätze zwischen uns und Rußland kenne ich nicht. Deutschland und Rußland können an ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Erstarkung arbeiten, ohne sich gegenseitig ins Gehege zu kommen. Gute gegenseitige Beziehungen können diese Entwicklung nur fördern. Die slawisch=germanischen Rassengegensätze allein werden nicht zu einem Kriege zwischen uns und Rußland führen. Wir wenigstens werden ihn nicht entfachen, und auch die gegenwärtigen russischen Machthaber werden es nicht tun; das glaube ich nicht. Aber den russischen Staatsmännern sowohl als uns ist es bekannt, daß die
panslawistischen Strömungen,
über die schon Bismarck geklagt hat, die schon Bismarck beunruhigt haben, durch den Sieg der slawischen Balkanstaaten mächtig gefördert sind. Die bulgarischen Siege über die Türken sind von diesen Kreisen zum Teil auch als Siege des slawischen Gedankens im Gegensatz zu dem germanischen Gedanken gefeiert worden. Neben den lokalen Interessengegensätzen haben diese Strömungen zu der Es
Winter zw
geherrscht hat. Ich brauche auf, zie erxegten Aus
einandersetzungen nicht hinzuweisen, die zwischen einem Teil der russischen und der österreichischen
Presse stattgefunden haben. Sie sind allgemein
Von den Dimensionen eines Weltbrandes und der Zerstörung und dem Elend, die er über die Völker bringen würde, kann sich kein Mensch eine Vorstellung machen. Alle Kriege der Vergangenheit werden ein Kinderspiel dagegen sein. Kein verantwortlicher Staatsmann wird gesonnen sein, leichtfertig die Lunte an das Pulver zu legen. Die Neigung dazu hat abgenommen, zugenommen aber hat die Macht der öffentlichen Meinung und innerhalb dieser öffentlichen Meinung der Druck derjenigen, die sich am lautesten gebärden. Das sind, je demokratischer die Einrichtungen sind, in erregten Zeiten nicht Majoritäten, sondern Minoritäten.(Sehr richtig!]
Die französische Nation,
so kriegstüchtig und tapfer, so stolz auf Ruhm und Ehre, so vaterlandsliebend und opferwillig sie ist — ich glaube nicht, daß sie in ihrer Gesamtheit zum Kriege drängt, aber für weite Kreise der französischen Nation, nicht nur für die chauvinistischen, nein, auch für ruhige und überlegende Elemente ist eingetreten, was Bismarck fürchtete: man glaubt uns, wenn nicht überlegen, so doch zum mindesten gewachsen zu sein im Vertrauen auf die Stärke der eigenen Armee, im Vertrauen auf das Bündnis mit Rußland, vielleicht auch in der Hoffnung auf die Freundschaft Englands. Das ist das Gefährliche an der Seite des Erstarkens des französischen Nationalempfindens, so große Achtung auch die nationale Bewegung der Geister in Frankreich überall beanspruchen darf. Die leidenschaftlichen, die chauvinistischen Elemente zeigen uns die gegen Deutschland gerichtete Spitze zu häufig mit einer gewissen Ostentation. Die französische Armee ist gut, nach militärischem Urteil sehr gut. Sie ist der Liebling. der Stolz und die Hoffnung der Lation. Alle Parteien, die ganze Bevölkerung tun
nöglich ist.
jen
Dem lebhaften französischen Geist erscheint, darin berührt er sich mit panslawisti= schen Anschauungen, die Niederlage der# Türken als Niederlage der Deutschen. Bei Kirk#### Kilisse und Lüle Burgas sieht er die Ueberlegen si# heit der französischen Geschütze und Instrukteure über die deutschen zur Evidenz nachgewiesen. Der Anschluß der Balkanstaaten an die Triple=Entente wird im voraus eskomptiert und damit unter einem starken Seitenblick auf Elsaß=Lothringen über die Zukunft Deutschlands disponiert. Bei alledem ist ja viel Illusion, aber in der Illusion hat Frankreich schon einmal den Kampf mit uns begonnen. Bismarck konnte, als er 1887 das Septenat forderte und die Möglichkeit und die Gefahren eines zukünftigen Krieges für Deutschland abschätzte, im wesentlichen nach den Einzelbeziehungen Deutschlands zu den anderen Mächten urteilen. Der Dreibund bestand, aber kein Zweibund,
können die Ber
:
keine Triple=Entente. Wir können die Bedeutung
panslawistischer und französischer Aspirationen.
wir können den Einfluß der Ergebnisse des Bal
die
kankrieges auf die europäische Lage, wir können die militärische Machtstärke der Nationen nicht
isoliert betrachten. Wir sind seit jener Zeit mit dem Weltgetriebe immer enger verflochten. Die
Friedensgarantien, die in unserem engen Bündnis mit Oesterreich=Ungarn und Italien liegen, schätze
ich hoch ein. Ueberzeugt von dem großen Wert des Dreibundes für die Sicherheit der in# ihm vereinigten Völker, haben wir ihn erneuert und er steht so fest zusammen wie je. Er dient# nicht nur den verbündeten Mächten, er dient der Welt. Diese Probe hat er doch wirklich abgelegt. (Lebhafter Beifall.) Trotzdem, wie kein anderes Land, hat Deutschland auf der Hut zu sein. Auch mit dem Dreibund und gerade als die nach Westen und nach Osten vorgeschobene Macht des Dreibunds bleiben wir eingekeilt zwischen die slawische Welt und die Franzosen. Wir müssen darauf gefaßt sein, uns nach zwei Seiten unserer Haut wehren zu müssen. Der Herr Kriegsminister wird Ihnen in der
milikärischen Skreitträfte ünserer Nachbarn geben
Nicht, meine Herren, weil unserer Vorlage irgendwie der Gedanke des Wettrüstens oder die„rage des nombres“ zugrunde läge.(Gelächter bei den Sozialdemokraten.) Ihr Lachen beweist nur, daß ich recht habe.(Beifall und Zustimmung.),„Ich muß auch die Herren Sozialdemokraten bitten, diese Vorstellung absolut abzulehnen. Mit unserem russischen Nachbar können wir überhaupt nicht um die Wette rüsten. Der russische Zar wird immer mehr Soldaten aufstellen können als wir. Wir setzen in dem Falle irgend eines Krieges unser Vertrauen nicht auf die Zahlen in unserer Armee, sondern auf den Mut und den Geist der Nation, der sich im Frieden und Kriege in unserem Heere verkörpert, aber wir werden Ihnen mit Zahlen belegen, was ja freilich auch ohnedem bekannt ist, daß unsere Nachbarn ganz enorme militärische Anstrengungen gemacht haben und machen.
4
ihr zugute, was nur alles moglich ist. Aber seits der Vogesen existiert eine chauvinistische Literatur, die, wenn sie mit berechtigtem Stolze von dieser Armee spricht, es nur tut, um aus einem Vergleich mit der deutschen Armee unsere Unterlegenheit in einem künftigen Kriege darzutun. Man pocht auf die Ueberlegenheit der französischen Artillerie, auf den Vorsorung der französischen Fliegerkunst, auf die bessere Ausbildung des französischen Feldsoldaten und sieht dabei schon im voraus die Massen russischer Kavallerie und russischer Infanterie unser Land überschwemmen.——„—
In Rußland
vollzieht sich eine staunenswerte Entwickelung der## ökonomischen Verhältnisse dieses mit unerschopflichen Naturschätzen ausgestatteten Riesenreiches# und Hand in Hand damit geht eine Reorganisation der Armee, wie sie Rußland wohl noch niemals gehabt hat, nach der Zahl, nach der Voll# kommenheit des Bewaffnungsmaterials, nach der# Organisation, nach der Schnelligkeit des Ueber gangs von dem Frieden in den Kriegszustand. Frankreich hat uns in der Ausnutzung der## Wehrfähigkeit seiner Bevölkerung längst überholt. Seit Jahren stellt es den letzten Mann ein. Jetzt##### will Frankreich, um sich weiter zu verstärken, auf die Ausübung der dreijährigen Diensten zeit zurückgreifen. Ich erblicke darin so wenig eine Herausforderung, wie unsere Vorlage eine Provokation Frankreichs oder irgend jemandes in der Welt ist.(Sehr richtig.) Die Franzosen wollen sich militärisch so stark machen, wie sie können. Kein Mensch kann die Garantie dafür halten, daß kein Krieg kommt. Es wäre vermessen, den Haß des Schicksals geradezu herauszufordern, wollten wir sagen:„Sollte ein Krieg kommen, dann sind wir stark genug. Wir könnten zwar sehr viel stärker sein, als wir sind, aber das kostet zu viel Geld, wir werden es auch so machen....“ Solche Stimmungen sind noch immer der Ansang des## Unheils gewesen(Sehr richtig!), 1870 in Frank-# reich, schließlich auch jetzt in der Türkei.(Sehr### richtig!) Die Chancen eines Zukunftskrieges, in dem Millionenheere ausgerüstet mit den modernsten Waffen gegeneinander geführt werden, sind noch schwerer vorauszusehen als früher, aber das. Eine wird auch in Zukunft wahr bleiben: Sieger ist. so lange die Welt steht, immer nur das Volk geblieben, das sich in den Stand gesetzt hat, mit dem letzten Mann einzustehen, wenn die ehernen Würfel um sein Schicksal geworfen werden, das
mit der ganzen Wucht des Volkskums