Roinot am Miag

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Hattinger Zeitung

Die große Heimatzeitung

Hauptschriftleiter: Dr. Rudolf Hundt; Stellver­treter: Hans Hollender(z. Zt. im Felde), i. V. Erich W. Ellhof; Heimat: Erich W. Ellhof: Leibesübungen und Kunst: Heinrich Kortum

Kreisblatt für den Ennepe=Ruhrkreis

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Verlag: C. Hundt sel. Wwe., Hattingen=Ruhr: Anzeigenleiter: Hermann Büscher. Z. Zt. sind die Preislisten Nr. 4 vom 1. 1. 1936 und Nr. 1 vom 1. 9. 1939(Sammelpreisliste) gültig

Nummer 138

Freitag, 14. Juni

1940

Einmarsch der siegreichen deutschen

Truppen in Paris

Völliger Zusammenbruch der ganzen französischen Front zwischen

Hermel-Konal und Maginot-Linie

Führerhauptquartier, den 14. Inni.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Der völlige Zusammenbruch der ganzen französischen Front zwischen dem Aermel-Kanal und der Maginot-Linie bei Montmedy hat die ur­sprüngliche Absicht der französischen Führung, die Hauptskadt Frank­reichs zu verteidigen, zunichte gemacht. Paris ist infolgedessen zur offe­nen Stadt erklärt worden.

Soeben findet der Einmarsch der siegreichen Truppen in Paris statt.

Frankreichs Notlage ist verzweifelt

Was amerikanische Zeitungen schreiben Gegenoffensive nicht mehr möglich

New York, 14. Juni. Unter der UeberschriftFxanzosen der Erschöpfung nahe unfähis, Paris

Madrid, 14. Juni.

Ya meldet aus London, daß die englische Hauptstadt immer mehr einer belagerten Stadt gleiche. Alle öffentlichen Gebäude seien mit Barrikaden und Stacheldrahtper­hauen umgeben. Wegweiser und Namen von Bahnstationen wurden beseitigt. In der vergan­genen Woche verließen 120000 Kinder London.

ABC meldet, England verfüge nach neun Kriegsmonaten noch immer nicht über eine aus­reichende Armee, viele junge Leute gingen spa­zieren, ohne überhaupt an die Wehrpflicht oder die Wehrfähigkeit erinnert zu werden. Nach neun Kriegsmonaten verfüge England nicht einmal über die Ausrüstung für die Soldaten. Seit Sep­tember 1939 kämen die englischen Rüstungsfabri­ken den ungeheuren Anforderungen eines solchen Krieges nicht mehr nach. Man habe den Krieg so lange frivol aufgenommen, bis das Wasser zum Halse stand. In sovielen Reden hätten die Englän­der den Krieg als bereits gewonnen bezeichnet.

Eine Judenarmee soll England retten

New York, den 14. Juni.

Die britische Regierung verhandelt lautNew York World Telegram zur Zeit mit dem Zioni­stenverbandNew Zionist Organisation über die Bildung einer Judenarmee von zunächst 100 000 Mann, deren Stärke auf 250 000 erhöht werden soll. Die Kerntruppe soll aus etwa 50 000 Juden aus Palästina bestehen, die zur Zeit eine halb­militärische, also immer erst noch eine halbmilitä­rische Ausbildung erhalten. Die übrigen sollen unter den staatenlosen Juden in Europa und den jüdischen Freiwilligen innicht kriegführen­den Ländern rekrutiert werden.

Alle Jahrgänge der Reserve in Frankreich eingezogen

Vor Paris will man noch Befestigungs­arbeiten ausführen

Irun, 14. Juni.

Nach soeben eintreffenden Nachrichten wurden in Frankreich alle Jahrgänge der Reserve einschließlich der Kämpfer des Weltkrieges ein­gezogen, die sofort in der Garnison antreten

zu verteidigen gibtNew York Worl Te­legramm eine längere Meldung aus Tours wieder, in der es heißt, daß die Ausführungen eines Sprechers des französischen Kriegsministe­riums keinen Zweifel mehr an der tödlichen Gefahr lassen, in der Frankreich sich zur Stun­de befinde. Der Sprecher habe zugegeben, daß die seit 8 Tagen unaufhörlich verzweifelt kämpfenden französischen Truppen der Erschöp­fung nahe und geordnete Rückzüge an­

müssen. Fieberhaft wird an der Errichtung neuer Befestigungen gearbeitet, wozu alle verfügbaren Arbeitskräfte, teilweise unter Ein­satz der Polizei, herangezogen werden. Da die Befestigungen unmittelbar vor Paris liegen, herrscht in der Bevölkerung große Nieder­geschlagenheit, da sie befürchtet, daß die Hauptstadt zum Kriegsschauplatz werde. Die Arbeitswillig­keit ist daher im Sinken begriffen.

ImJour schreibt Laurent, daß Frankreichs Geschichte noch keine derart ernste Stunde kenne, wie jetzt.Action Francaise bezeichnet die Ent­schlußlosigkeit der französischen Politik als Ver­brechen, wofür die Demokraten verantwortlich seien. Das Blatt fordert, daß die Demokraten zur Rechenschaft gezogen werden.

gesichts der gewaltigen Durchschlags­

kraft des deutschen Angriffs vielfach nicht möglich seien.

Die Last auf den hundemüden Soldaten sei durch die Erweiterung der Fronten vermehrt worden, weil keine Möglichkeit bestehe, Truppen aus anderen Abschnitten zur Entlastung der unter ständigem Feuer befindlichen Leute herauszu­ziehen. Die französische Infanterie sei jetzt ohne Unterstützung motorisierter Einheiten den An­griffen der deutschen Panzerwaffe ausgesetzt, wäh­rend deutscherseits derartige Mengen frischer Truppen eingesetzt würden, daß zur Zeit jede französische Gegenoffensive ausge­schlossen sei.

Trotz Ankunft zahlreicher amerikanischer Bombenflugzeuge hätten die Deutschen ihre Luftüberlegenheit aufrechterhalten. Kurzum, so folgert der amerikanische Korrespon­dent aus obigen französischen Auslassungen, Frankreichs Notlage sei genau so verzweifelt, wie Reynaud sie in seinem Hilfsappell an Roosevelt schilderte.

Ueber 100 000 Gefangene

Führerhauptquartier, 13. Juni.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt:

Die Versuche der an der Küste von St. Valery eingeschlossenen französisch=englischen Truppen, über See zu entkommen, sind gescheitert. Wie be­reits durch Sondermeldung bekanntgegeben, hat diese Kräftegruppe kapituliert, über 26 000 Ge­fangene, darunter 5 französische und 1 englischer General sowie unübersehbare Beute fielen in deutsche Hand.

Unsere Artillerie zwang einen beladenen Transporter beim Versuch auszulaufen durch mehrere Treffer zur Umkehr. Ein weiteres Schiff explodierte im Feuer deutscher Panzerabwehrge­schütze.

An der gesamten Angriffsfront sind die Ope­rationen im raschen Fortschreiten. Die Marne ist an vielen Stellen im Kampf überschritten. In der Champagne haben unsere Divisionen in der Verfolgung Chalons genommen und die Schlachtfelder von 1915 überschritten. Auch zwi­schen den Argonnen und der Maas gewann der Angriff Boden.

Nach den bisherigen vorläufigen Meldungen beträgt seit 5. 6., dem Beginn der neuen Opera­

tionen, die Zahl der Gefangenen über 100 000.

Auch die Verluste des Feindes an Kriegsgerät ind erheblich. Allein bei zwei Armeen des West­lügels gelang es unter Beteiligung aller Waffen­gattungen, über 200 feindliche Panzer­kampfwagen zu vernichten oder zu er­beuten.

Trotz schlechter Wetterlage griffen auch am 12. 6. Kampf= und Sturzkampfverbände zur Un­terstützung des Heeres, insbesondere im Raum von Chalons sur Marne, und an der Küste an.

Es gelang hierbei, einen Trausporter und einen großen, mit Truppen besetzten Schlepper zu versenken, einen anderen Transporter von etwa 10 000 Tonnen sowie eine größere Anzahl von kleineren Schiffen schwer zu beschädigen. Bei Le Havre wurden 20 feindliche Sperr­ballons abgeschossen.

In Norwegen schossen unsere Zerstörer im Luftkampf 4 von 15 britischen Flugzengen ab, die einen Angriffsversuch auf einen Flugplatz in der Nähe von Droutheim unternahmen.

Vereinzelte Bombenwürfe des Feindes in Norddentschland trafen keine militärischen Ziele.

Die Gesamtverluste des Feindes in der Luft betrugen 19 Flugzeuge, hiervon wurden 6 im Luft­kampf, 9 durch Flak abgeschossen, der Rest am Bo­den zerstört, 4 eigene Flugzeuge werden vermißt.

Eines unserer U=Boote versenkte beim Angriff auf einen starken feindlichen Geleitzug mehrere Dampfer.

Tagesbefehl des Führers

an die in Norwegen zum Einsatz gekommenen Soldaten der drei Wehrmachtsteile.

Führerhauptquartier, den 14. Juni. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat an die in Norwegen zum Einsatz gekommenen Soldaten der drei Wehrmachtsteile folgenden Tagesbefehl gerichtet:

Soldaten!

Der Feldzug in Norwegen ist been­det. Der britische Versuch, sich dieses für Deutsch­land lebenswichtigen Raumes zu bemächtigen, ist dank Eurem Todesmut, Eurer Opferbereitschaft und Eurer zähen Beharrlichkeit gescheitert.

habe die höchsten Anforderungen an Ench stellen müssen. Ihr habt sie mehr als erfüllt.

Ich spreche meine Anerkennung und meinen Dank der Führung aus:

Dem General der Infanterie von Falken­horst für die Organisation und Leitung der ge­samten Landoperationen,

dem Generaladmiral Saalwächter, dem Admiral Carls und dem Vizeadmiral Lütgens für die Vorbe­reitung und den Einsatz der Kriegsmarine sowie dem Admiral Boehm für den Ansbau der Küstenverteidigung;

dem Generaloberst Milch, dem Generallentnant Geißler für den Ein­satz und die Führung der Luftwaffe.

Ich spreche meinen Dank und meine Anerken­nung aus all den Soldaten des Heeres, der Ma­rine und der Luftwaffe, die durch ihre Tapserkeit und ihren Opfermut von dem Deutschen Reich eine große Gefahr abwenden halfen.

Ich sage diesen Dank besonders jenen namen­losen Soldaten, deren Heldentum der Mitwelt leider so oft verborgen bleibt.

Ich übermittele den Ausdruck der stolzen Be­wunderung des deutschen Volkes den Kämpfern von Narvik.

Sie alle, die dort im hohen Norden zusam­menstanden, Soldaten der ostmärkischen Berge, Besatzungen unserer Kriegsschiffe, Fallschirm­truppen, Kampfflieger und Transporter=Piloten, werden in die Geschichte eingehen als beste Ge­präsentanten höchsten deutschen Soldatentumes.

Dem Generallentnant Dietl spreche ich für das ehrenvolle Blatt, das er dem Buch der schen Geschichte eingefügt hat, den Dank des schen Volkes aus.

gez. Adolf Hitler.

Auf den Straßen des Sieges. Begeistert und unaufhaltsam stoßen unsere Truppen immer weiter in Feindesland vor. Aus der Freude über ihre eigenen Erfolge schöpfen sie immer wieder Kraft zu den Leistungen, die weit alle Erwartungen übertreffen.(PK. Huschke, Scherl.)

Stocheldrahtverhaue und Barrikoden in London

Englands hauptstadt gleicht einer belogerten Stadt