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18. Oktober 1921.

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Paris.

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1921 Nr. 490 94. Jahrg.

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Donnerstag, 20. Oktober 1921

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Maßgabe uns. Bedingungen. Erfüllungsort Dortmun d

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kr. n Vortrag 8 Uhr.

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Aussicht auf

Der Aufbruch der Staatsmänner nach Washing­ton steht unmittelbar bevor. Trotzdem der Friede der Vereinigten Staaten mit Deutschland vouzogen ist, sendet Deutschland keinen Vertreter. Es handelt sich ja auch weniger um eine Allstaaten=Zusammen­kunft zur Frage der Abrüstung als vielmehr darum, gewisse machtpolitische Gegensätze der Verbands­staaten zu schlichten. Chinas Forderung, Japan soll Schantung zurückgeben, ist ein erster Auftakt. Ohne Rückversicherung in Washington hätte China diesen Schritt nicht gewagt. Damit wird das ganze asiatische Problem aufgerollt. Der Bedeutung dieses Problems entspricht es auch, daß Australien Vertreter nach Washington sendet, darunter Hughes, der für Austra­lien in Japan die große Gefahr sieht. Daß die Ver­einigten Staaten diese Versammlung der Staats­männer für notwendig halten, zeigt auch, daß die Gegensätze im fernen Osten an Stärke zugenommen haben. Die Frage der Abrüstung spielt dabei nur eine zweite Rolle. Erst vorweg ist zu untersuchen, warum sich die Mächte bis an die Zähne bewaffnen. Für Japan steht mehr auf dem Spiel als die Rück gabe Schantungs. Es muß für seine wachsende Be völkerung Siedelungsland schaffen, es muß die Er­nährung seiner Inseln und ihre Versorgung mit Roh­stoffen sichern, die sich weder in der Mandschurei noch in Korea, noch auch in Formosa finden. Das große Ringen geht um China, das alles besitzt, was Japan braucht; das also in Abhängigkeit zu erhalten die Aufgabe und das Ziel der japanischen Politik sind. Auch Briand und Lloyd George fahren nach Washing­ton. Indessen werden die europäischen Fragen kaum zur Erörterung gelangen. Wie sollten sie auch ent­schieden werden, da weder Deutschland noch Rußland vertreten sind. Wie sehr sich auch Frankreich sträubt. wie sehr es auf seine Vorherrschaft in Europa pocht, es kann sich das eine wie das andere nur leisten solange Rußland ausgeschaltet ist. Briand hat des halb die Möglichkeit, für sich einen neuen diploma tischen Sieg nach Hause zu bringen. In Washing= ton werden wahrscheinlich die gewaltigen Rüstungs anstrengungen Frankreichs gar nicht zur Sprache kom men, auch nicht die Gegensätze, die zwischen Frank reich und England im nahen Osten spielen. Das ist schlimm für Europa, das nun weiterhin den Druck des Machtbewußtseins Frankreichs spüren muß. Es ist nicht nur durch das englisch=japanische Bünduis interessiert. Es hat Indien sowie seine ganze Süd­seestellung zu wahren und zu verteidigen. Mit wie viel mehr Hoffnungen als heute nach Washington fuhren die Staatsmänner im Jahre 1899 nach dem Haag. Damals war es Rußland, das die Ab rüstungsbesprechung angeregt hatte, was nicht hin derte, daß es gleichzeitig im fernen Osten und in Mittelasien alle Energien daransetzte, um seine po litische und wirtschaftliche Einflußzone auszudehnen. Heute sind es die Vereinigten Staaten, die die In­teressenten des fernen Ostens nach Washington ein geladen haben. Wieder soll die Abrüstung der Gegen­stand der Beratung sein. Nach dem furchtbaren Ader­laß des europätschen Krieges, nach dem Durchein ander, das er hinterlassen hat, soll die Neigung ab zurüsten tatsächlich groß und ernst sein. Aber zuvor muß die Bereinigung der machtpolitischen Gegen sätze im fernen Osten erfolgen. China soll frei sein, was auch die Formel der Vereinigten Staaten ist. Das stößt aber hart auf hart mit der Politik Japans zusammen. Dieses ist trotz des Bündnisses mit Eng land auf eine glänzende Vereinsamung gesetzt. Was Großbritannien an Japan kettet, das ist weder die Gemeinsamkeit der politischen und wirtschaftlichen Interessen, es ist vielmehr die Sorge um Indien, die Sorge um Australien, die England durch das Bünd­nis mit Japan weniger schwer und drückend empfin­det. Lloyd George wird selbst nach Washington fah­ren. Das zeigt nur, daß die Spannung im fernen Osten unerträglich geworden ist. Japans wirtschaft­liche Lage ist nicht so günstig, da der Rückschlag nach dem Aufschwung in den Kriegsjahren heftig und fast unvermittelt eingesetzt hat. Umsomehr drängt seine Politik vorwärts, um Märkte und Siedelungs­land zu finden und zu sichern. Eine Lösung wird Washington kaum bringen, zumal das Selbßbewußt­sein der Asiaten nach dem Zusammenbruch Europas erheblich gestiegen ist.

vom Markt zu vertreiben und dadurch zur Verschlech­terung der Versorgung führe. Die Vertreter der Landwirtschaft und des Handels stimmten den Aus­führungen des Ministers zu, daß auch sie die augen­blickliche Preisentwicklung in anbetracht der starken Belastung der Konsumenten für beklagenswert hielten und versprachen, durch Einwirkung und Aufklärung innerhalb der Berufsgenossen auf eine Preis senkung hinzuarbeiten. Desgleichen wiesen sie darau hin, daß bereits in vielen Bezirken die Kommunal verbände Hilfsaktionen zur Belieferung der Minder bemittelten mit verbilligten Kartoffeln eingeleitet hätten. Sie versprachen in anbetracht der Notlage der Konsumenten, nochmals die Berufsgenossen auf die Wirksamkeit derartiger Hilfsaktionen hinzuweisen Übereinstimmend wurde die Ursache der un­glücklichen Preisentwicklung in dem mangelhaften Abtransport der Kartoffeln gesehen. Insbesondere die stockende Abfuhr aus den Hauptüberschußgebieten Pommern, Ostpreußen und Mecklenburg wurde beklagt. Seitens des Vertreters des Reichsverkehrsministers wurde entgegnet, daß vom 1. September bis 14. Oktober insgesamt 128 633 Wagen zum Abtransport von Kartoffeln gestellt wor den seien. Rechne man die Wagenbeladung von 10 To., so ergebe sich, daß in diesem Jahre bis zum 14. Oktober 25 732000 Zentner den Bedarfsbezirken zugeführt wurden. Die Zahl bleibe hinter dem Vor jahre lediglich um 1 Million Zentner zurück.

der wirtschaftlichen Sanktionen

bd Berlin, 19. Okt.(Eigene Drahtmeldung.) Die Mitteilung des Wirtschaftsausschusses des besetzten Gebietes, wonach die wirtschaftlichen Sanktionen noch immer nicht aufgehoben, sondetn nur die rheinische Binnenzollinie außer Kraft gesetzt sei, ist, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, richtig. Man ver­kennt von Regierungsseite keineswegs die außer­ordentlichen Schwierigkeiten, unter denen die deutsche Industrie des besetzten Gebiets noch immer zu leiden hat, kann aber auf die beschleunigte: Außerkrastsetzung dieser Beschränkungen keinerlei direkten Einfluß ausüben, da es hierzu der praktischen Mitwirkung der Ententevertreter an den Koblenzer Verhand­lungen bedarf, die ihrerseits ihre Arbeiten immer noch nicht de facto ausgenommen haben. Die deittsche Regierung hat alles getan, um eine beschleunigte Durchführung der durch die bekannte Note des Ober­sten Rats getroffenen Bestimmungen zu veranlassen, u. hat sofort nach der Aufforderung der Entente die von ihr zu ernennenden Vertreter für die Koblenzer Ver­handlungen bestimmt. Die Festsetzung der Befugnisse der einzusetzenden Kommission zur überwachung der deutschen Ein= und Ausfuhrlizenzen soll aber erst das Ergebnis der Koblenzer Verhandlungen bilden. Die deutsche Regierung wird nichts unversucht lassen, diese Verhandlungen zu beschleunigen, damit die nötigen Voraussetzungen für die völlige Außerkraftsetzung der wirtschaftlichen Sanktionen gegeben sind.

Die Lage

in der Kartoffelversorgung

Berlin, 19. Okt.(W. T..) In einer im Reichs­ministerium für Ernährung und Land­wirtschaft unter dem Vorsitze des Ministers Hermes abgehaltenen Besprechung wurde die gugenblickliche Lage der Kartoffelversorgung und die Preisentwicklung eingebend besprochen und an­schließend Maßnahmen ins Auge gefaßt, die geeignet sind, eine Verstärkung der Ablieferung und Eindäm­mung der Preise herbeizuführen. Seitens des Mi­nisters und seiner Vertreter wurde entschieden darauf hingewiesen, daß im Interesse der Konsumenten eine Senkung der Kartoffelpreise dringend notwendig sei. Die Vertreter der Landwirtschaft und des Handels wurden ersucht, im Hinblick auf die ernste Lage kein Mittel unversucht zu lassen, um eine Preissenkung herbeizuführen. Weiter wurde dringend empfohlen, die bereits in vielen Teilen des Reiches eingeleiteten Hilfsaktionen, durch Abgabe verbilligter Kar­toffeln die Notlage der Minderbemittelten zu lindern und die auch bereits in einzelnen Landesteilen durch­geführt wurden, in noch größerem Umfange möglichst in allen Landesteilen durchzuführen. Auch die Frage der Festsetzung einheitlicher Höchst= und Richtpreise. die die Konsumenten vielfach sor­dern, wurde eingehend besprochen, von der Land­Pirtschaft und dem Handel aber ein­stimmia mit der Begründung abgelehnt, daß kine solche Maßnahme lediglich geeignet sei, die Ware

Die Reichseisenbahnen

ba Berlin, 19. Okt.(Eigene Drahtmeldung.) Im Reichsverkehrsministerium wird seit längerer Zeit an einem Gesetzentwurf gearbeitet, der die Finanzen der Reichseisenbahnen neu regeln soll. Dies Eisenbahn­gesetz dürfte noch im nächsten Frühjahr dem Reichs­tag zugehen. Darin werden die durch den Krieg den Eisenbahnen auferlegten Lasten, sowie die Kosten der in dem abgetretenen Gebiet verloren gegangenen Waggons und Lokomotivenbestände, sowie auch weiter die Summen für die Bestände, die an die Entente ausgeliefert worden sind, dem Reich zur Last geschrie­ben, um auf diese Weise eine Gesundung des Etats der Reichseisenbahnen zu erreichen. Angesichts der anhaltenden Teuerung dürfte die jetzt für den 1. No­vember vorgesehene Erhöhung der Frachttarife um 30 Prozent auf die Dauer nicht ausreichen, zumal sie nur berechnet ist, um den Fehlbetrag zu decken, der durch die seit August eingetretene Preissteigerung ent­standen ist. Zu dem in neuerer Zeit aufgetauchten Gedanken der Überführung der Reichseisenbahnen in die Privatwirtschaft oder Weiterführung als gemischt­wirtschaftliches Unternehmen wird der Reichsver­kehrsminister in seiner im Herbst zu erwartenden Etatsrede grundsätzlich Stellung nehmen. Wie wir zu wissen glauben, ist das Reichsverkehrsministerium kein unbedingter Anhänger dieses Gedankens, es hält vielmehr an der Form der Reichseisenbahnen fest.

gerichtlicher Termine nicht verlassen, und daß sie jeder Ladung zu einem gerichtlichen Termin Folge leisten. Auf diese Weise wird es möglich, das Verfahren ge­gen die Angeschuldigten von Jagow, von Wan­genheim und Dr. Schiele einheitlich durchzufüh­ren. Der gegen letztere bereits auf den 27. Oktober angesetzte Hauptverhandlungstermin mußte daher auf­gehoben werden. Das Verfahren gegen sämtliche An­geschuldigte wird nach Möglichkeit beschleunigt. Mit dem Stattfinden der Hauptverhandlung ist in nächster Zeit zu rechnen.

In Erwartung der Entscheidung

bd Berlin, 19. Okt.(Eig. Meld.) Einer Havas= meldung zufolge hat der Botschafterrat in seiner heutigen Sitzung die Verhandlungen über die bei der Eröffnung der oberschlesischen Entscheidung zu be obachtenden Formalitäten nunmehr endgültig ge troffen und die Beratungen damit beendet. Die Noie, die der deutschen Regierung den Wortlaut der Entscheidung übermitteln wird, soll heute abend aus Paris avgehen. Wie wir hierzu von gut unterrichteter Seite erfahren, liegt der deut schen Regierung zurzeit noch keinerlei Mitteilung über einen derartigen Plan des Botschafterrats vor. Doch hält man es für durchaus möglich, daß der französische Kompromißvorschlag in der oberschle­sischen Frage doch noch angenommen wurde und da­mit die Voraussetzungen für eine weitere Tätigkeit des Völkerbundsrates entfallen sind. In Anbetracht dieser Havasmeldung wäre danach mit dem Ein­treffen der Entscheidung im Laufe des morgigen Tages zu rechnen. Die Regierung wird dann unverzüglich zu dieser Frage Stellung nehmen.

bd Paris, 19. Okt.(Eig. Drahtmeld.) Der Bot­schafterrat beschäftigte sich heute in zwei Sitzungen mit der Entscheidung über Oberschlesien. In der ersten Sitzung wurde die Entscheidung formuliert, in der zweiten Sitzung, die nachmittags stattfand, wurde sie endgültig angenommen. Anwesend waren der französische, englische, amerikanische, italienische und japanische Botschafter. Der Inhalt der Entschei­dung geht dahin, daß die Grenzlinien und Vor­schläge über ein deutsch=polnisches Wirtschaftsabkom­men den Vertretern Deutschlands und Polens am Freitag vormittag übermittelt werden. Damit ist der englische Standpunkt von den Franzosen angenom­mien worden. Die Interalliierte Kommission wurde noch heute nachmittag benachrichtigt. Das Dokument setzt sich aus einem Begleitschreiben, einer Mittei­lung über die Grenzlinien und einer Mitteilung über die Wirtschaftsvorschläge zusammen. Deutschland und Polen werden ersucht, sofort Vertreter zu er­nennen, um über die Wirtschaftsbedingungen zu ver­handeln. Wie verlautet, sollen die Gebiete erst ab­gatreten werden, nachdem über das Wirtschafts­abkommen eine Einigung erzielt worden ist.

Die deutsche

London, 19. Okt.(W. T..) Der Berliner Bericht­erstatter desDaily Chronicle schreibt zum Sturz der deutschen Mark, wenn der Sturz noch wei­tergehe, sei die Entente verantwortlich, weil sie ihn nicht auf die einzige Art verhindert habe, durch die sie ihn hätte verhindern können, nämlich durch eine Verminderung der Zahlungs­leistungen Deutschlands. In einemDie eutsche Krise überschriebenen Leitartikel schreibt Daily Chronicle, die Nachricht über die Entscheidung des Völkerbundsrates in der oberschlesischen Frage hätte in Deutschland zur Folge, daß das Kabinett Wirth erschüttert sei und daß es beschloß, zu rückzutreten. Der Sturz des Kabinetts Wirth würde also eine ernste Sache sein, wenn er die Rückkehr der Vorwirth-Politik bedeuten sollte. Wirth war der erste deutsche Kanzler, der es zu seinem endgültigen Plane gemacht hatte, diesen Verpflichtungen innerhalb der Grenze des eben Möglichen nachzukommen. Der rasche Sturz der Mark könnte katastrophale Fol gen zeitigen, die sich weit außerhalb Deutschlands fühl bar machen würden und die das Wiederaufleben des Handels in Europa noch weiter verzögern würde.

Neue Abkommen mit England in Sicht

bd London, 19. Okt.(Eigene Drahtmeldung.) Der nglische Botschafter in Berlin Lord'Abernon, emp­sing den Berliner Vertreter derDaily Mail, der ihn über die angeblich schwebenden Verhandlungen zwischen der deutschen und der englischen Regierung bezüglich der Abgeltung der finanziellen Leistungen Deutschlands durch Sachleistungen befragte. Der Bot schafter erklärte, daß derartige Verhandlungen zurzeit nicht beständen. Daß lediglich gesprächsweise die Frage mit dem Minister Rathenau angeschnitten wor den sei und Deutschland dabei seine Bereitwilligkeit erklärt habe, ein derartiges Abkommen allerdings auf anderer Grundlage, da England keine zerstörten Ge biete habe, mit England abzuschließen. Der Botschaf ter betonte ferner, daß derartige Verhandlungen nicht eher mit der deutschen Regierung beginnen könnten, weil die Ententemächte erst die Entscheidung der Re­parationskommission über das Wiesbadener Abkom men abwarten müßten, ehe sie auf Grund dieses Prä­zedenzfalles ähnliche Vereinbarungen mit der deutschen Regierung treffen könnten.

Die Hauptangeklagten im Kapp=Prozeß stellen sich

Berlin, 19. Okt.(W. T..) Im Kapp=Prozeß ist eine Anderung der Sachlage eingetreten dadurch, daß vier der Angeschuldigten, nämlich Oberst Bauer, Korvettenkapitän Ehrhardt, Major Pabst und chriftsteller Schnitzler sich bereit erklärt haben, ich den Gerichten zu stellen, wenn sie gegen Sicher­heitsleistung mit der Untersuchungshaft verschont wür­den. Das Reichsgericht hat ihnen durch Beschluß vom 17. Oktober sicheres Geleit bewilligt, jedoch nur unter der Bedingung, daß sie sich ungesäumt dem Untersu­chungsrichter in Leipzig zur Vernehmung stellen, daß sie an einem, im Benehmen mit dem Untersuchungs­richter zu bestimmenden, oder von diesem bezeichneten Ort im Inlande Aufenthalt nehmen, diesen Ort ohne gerichtliche Genehmigung, außer zur Wahrnehmung

DerVorwärts nimmt Scheer

in

Berlin, 19. Okt.(...) DerVorwärts schreibt zur Sprengung der vom D. Offizierbunde in Striegau einberufenen Versammlung, worin Admiral Scheer über die Taten der deutschen Hochseeflotte im Welt­kriege sprechen sollte: Scheer rückte in letzter Zeit er­heblich von dem nationalistischen Treiben gewisser Of­fizierskreise ab. Er wandte sich namentlich mit sym­pathischen Worten in derVossischen Zeitung gegen die nationalistische Verhetzung der Jugend. Derar­tige Vorgänge sollten auch in der Arbeiterschaft auf­merksam beobachtet werden. Man erweist der Repu­blik keinen Dienst, wenn man Offiziere, die sich bemü­hen, zu der heutigen Staatsform ein ehrliches Ver­hältnis zu finden, gewaltsam in die Arme der Real tion zurücktreibt.

Protestversammlungen im besetzten Gebiet

verboten

ba Köln, 19. Okt.(Eigene Drahtmeldung.) Die Rheinlandkommission hat für das gesamte besetzte Gebiet Protestversammlungen gegen die Entscheidung in der oberschlesischen Frage durch den Völkerbund strengstens verboten und mit Ausweisung bedroht.

Drohender

Eisenbahnfahrpersonals

bd Leipzig, 19. Okt.(Eigene Drahtmeldung.) Die Leipziger Neuesten Nachrichten erfahren aus zuver­lässiger Quelle aus Eisenach, daß die Lokomotivführer der deutschen Eisenbahnen mit zirka 75000 Beamten innerhalb der nächsten 24 Stunden in einen Teil­streit eintreten werden. Die Gründe liegen in der Nichterfüllung des vom Reichsverkehrsminister ge­gebenen Versprechens in der Besoldung. Der Regie­rung wird ein kurzfristiges Ultimatum, man spricht von 8 Stunden gestellt werden. Die gesamten deut­schen Eisenbahnlokomotivführer stehen geschlossen hinter dieser Aktion. Es werden weder Lebensmittel­noch sonstige wichtige Züge gefahren werden.

58. Sitzung vom 19. Oktober####,

Präsident Leinert eröffnet die Sitzung am 12 Uhr 15 Minuten.

Behebung der Kartoffelnot

Abg. Gronowski(Zentr.) begründet die große An­frage des Zentrums über die Preistreibereien auf dem Kartoffelmarkt. Die große Not ist offenbar. Hat die Regierung etwas getan und was will sie in Zukunft tun, um dem modernen Raubrittertum Ein­halt zu gebieten.(Lebhafte Zustimmung.) Gegen die Volksausplünderung muß rücksichtslos vorgegan­gen werden. Im Vergleich zu 1914 ist eine 25=

fache Steigerung der Lebensmittel­preise zu verzeichnen und da spricht man von der Begehrlichkeit der Arbeiter und Beamten. Die Pro­vinz Pommern hat in diesem Jahre wieder die mei­sten und dicksten Kartoffeln.(Heiterkeit.) Kartof­feln sind genug da, wir können sie nur nicht bezahlen.(Lebhafte Zustimmung.) Leider ist die Kartoffelfrage zu einer Konjunkturfrage ge­macht worden. Wer den Wucherpreis annimmt, ist ein größerer Lump als der, der ihn bietet.(Sehr richtig!) Aus Dortmund wird mir ge­

schrieben, daß bei der Preisbestimmung Händler und Erzeuger sich darüber einig waren,

den Brotkorb für die Verbrancher höher zu hängen.

Wir fordern neben der Eindämmung des wilden Handels den Ausbau der Wuchergerichte und der Preisprüfungsstellen. In beide müssen Verbraucher hinein. Daß der Wucher so in den Spargel schießen würde, haben wir uns bei der Abschaffung der Zwangswirtschaft doch nicht gedacht.(Stürmisches Hört! hört! links. Rufe: Wir haben es

Euch oft genug gesagt!) Sie(zu den Soz.) haben sich auch oft geirrt. Die Sperre des polnischen Korridors muß ausgehoben werden, damit die Kartoffelabfuhr aus Ost= und Westpreußen ermöglicht wird. An dem Wagenmangel ist der bürokratische Geist der Geheimräte schuld, die sich in den Reparatur­werkstätten allen Neuerungen verschließen. Bald wird der Frost jeden Transport verhindern. Die Eisen­bahntarife müssen herabgesetzt werden. Wenn die Deutschnationalen Aufklärung verlangen, so ist das eine schamlose Demagogie.(Unrube rechts.) Weg mit der Auswucherung des Volkes! (Lebhafter Beifall im Zentrum.)

Abg. Limbertz(Soz.): Die Antwort auf den von der Rechten angekündigten Lieferstreik müßte doch die sein, daß die Großstädter auf das flache Land zögen, um sich mit Gewalt Lebensmittel zu be­schaffen. Der Geist des Wuchers ist leider zu einem allgemeinen Ubel geworden. Der beste Beweis für die günstige Lage der Landwirtschaft ist die Schulden­tilgung, die sie in den letzten Jahren hat vornehmen können. Dazu steht in krassem Gegensatz das Elend in den Arbeiter= und Angestelltenkreisen und da be­hauvtet man in einer rheinischen Bauernversamm­lung, die Landwirtschaft leide Not.(Lachen links.) Der vielfachen Steigerung der Lebensmittelvreise steht nur eine 8= bis 10fache Steigerung der Löhne und Gehälter gegenüber. Wenn das so weiter aeht, werden in den nächsten Wochen die Bergarbeiter mit neuen Lohnforde­rungen kommen, die bis zu 30 Mark betragen werden. Durch die Spekulation an der Börse wird der Wert unserer Marr immer mehr herabge­drückt. Wir haben im ganzen eine Kartoffelernte, die etwas unter einer Mittelernte steht. Es gibt aber Stellen, wo 160 bis 170 Zentner pro Morgen geern­tet worden sind.(Widerspruch rechts.) Die Land­wirtschaft kann billiger liefern, wenn sie nur will. Im Westen haben sich die landwirtschaftlichen Organi­sationen bereit erklärt, den Zentner Kartoffeln für 45 Mark zu liefern. Folgen Sie(nach rechts) diesem Beispiel.

Abg. Klaußner(Unabh.) begründet die Anfrage der Unabhängigen. Justiz und Regierung sind in Preußen deutschnational eingestellt. Von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten. Die Regierung gibt stets zu, daß genug Kartoffeln vorhanden sind, dann muß sie sie der Bevölkerung auch zu erschwinglichen Prei­sen zugänglich machen. Die Kartoffeln werden aber künstlich zurückgehalten und die Preise hochgetrieben. Die Zwangswirtschaft ist zwar keine soziale Maß­nahme, aber sie hat wenigstens verhindert, daß man mit den Kartoffeln von Westen nach Osten spazieren fuhr. Der Düngerpreis macht höchstens 75 Pfg. auf den Zentner aus. Das kann doch nicht eine solche Kartoffelpreiserhöhung rechtfertigen. Wir wünschen eine Verbindung zwischen Erzenger= und Verbrau­cherorganisationen unter der Kontrolle des Land­arbeiterverbandes.

Abg. Riedel(Dem.): Aus dem Rheinlande wird berichtet, daß ganze Waggonladungen Kar­

rorfeln nicht nur in das besetzte Gebiet, sondern sogar in das holländische Ge­biet verschoben werden. In Schleswig­Holstein sorgen zahlreiche Aufkäufer dafür, daß die Kartoffeln nach Dänemark verschoben wer­den. Im Rheinland und in Westfalen hat die In­dustrie Aufkäufer eingestellt, die sich während des Krieges als Schieber betätigt haben. Die Klagen über den Wagenmangel helfen nichts. Es fehlt uns an Lokomotiven. Erfreulich ist, daß das Justiz­ministerium rücksichtslos gegen die Wucherer vorgehen will. Es sollte aber seine Auffassung auch öffentlich zum Ausdruck bringen. Wir verlangen auch prak­tische Arbeit von dem Staatskommissar für Volks­ernährung. Er läßt aber die Dinge laufen. Wir fordern, daß die für den 1. November vorgesehenen Tariserhöbungen vorläufig für den Versand von Speiselartoffeln nicht in Kraft gesetzt werden; daß die Tätigkeit der wilden Aufkäuser unterbunden und daß unverzüglich landwirtschaftliche und Erzeugervertreter über Maßnahmen beschließen zur Sicherstellung der Kartoffelversorgung zu erträglichen Preisen.

Adg. Schulz=Neukölln(Komm.): Von den Deutsch­nationalen wird auf die planmäßige Teuerung hin­gearbeitet. In ihren Reihen sitzen die Wucherer mit den Grundsätzen des Christentums, das sie immer im Munde führen. Die bürgerlichen Richter fühlen sich solidarisch mit den Wucherern.(Der Redner greift die bürgerliche Justiz unerhört scharf an, so daß ein aroßer Teil der Ab­geordneten den Saal verläßt. Präsident Leinert erklärt, offenbar provozierte Ordnungsrufe nicht erteilen zu wollen.) Die Wuchergesetzgebung wird nicht ernst angewandt.(Andauernde Schluß­ruse.)

Nächste Sitzung: Donnerstaa 12 Uhr. Fortsetzung der Aussprache.

Ein kommunistischer Antrag, die Unter­

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