1933 Nr. 522 105. Jahrgang

Dienstag, 7. Novbr. 1933

Dortmunder Zeitung

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vom 6. Nov. Deutsche 35 57.50, dto. 1930 55.

1940 52.12, dto. 1947 0.% Dtsch. Rijks. ts-Obl. 1945 27, 6% Kentenbank-Obl. 1950 947 23.12, 7% Preuß. # Cont. Caoutch.-Obl. #rie A 1980 51.62. 6% 50. 7% Khein.-Westf.

Rhein-Elbe-Un. Obl. Ihr. Noten 29.25, 7% mene&amp; Halske-Zertif werke-Obl. 1951 37.87 7.% Wintershall 66.50, 7% RWE.-Obl. 3<space> 4 9.<space> H a n d e l s- V e r c e n l.<space> Halske-Obl. 29/30 41.50.

Männer, die den 9. Rovember 1923 miterlebten

Das deutsche Angebot

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hat die Gegenseite sich zu äußern Es ist höchste Zeit, neue Anstrengungen zur Befriedung der Welt zu machen

Hafer: No­

Berlin, 7. Nov.(Eig. Drahtm.) Die Rede geändert hat. Bei diesem Wahlakt werden die­

selben alten Wahlurnen gebraucht, wie sie schon seit 14 Jahren in Deutschland verwendet worden sind. Es ist überhaupt nicht zu verstehen, warum ausgerechnet in diese Wahl etwas hineingeheimnist werden soll, das gar nicht hineingeheimnist werden kann. Ab­gesehen davon, daß die alten wohlbekannten großen Wahlurnen verwendet werden, werden sie auch, wie bei jeder vorhergehenden Wahl, nach dem Abschluß des Wahlaktes vor aller Augen ausgeschüttet, so daß Alle diese Reden auch von dieser Seite her das Wahlgeheimnis

gar nicht durchbrochen werden kann.

des Reichsaußenministers von Neurath stellt einen weiteren Beitrag zu der internationalen Diskussion über die Zusammenarbeit der Völker dar. In ihr wird zum ersten Mal die Redewendungdeutsches Angebot gebraucht, womit aber nur noch einmal das unterstrichen wird, was der Kanzler und die Reichs

selkurse

933.

Stockholm

Wir zeigen hier einige Mitgliedet desStoßtrupp Hitler. die am 9. November 1923 in vorderster Linie für das Dritte Reich in München kämpften:(von links) Feichtmever, Maler, Diete, Reichert, Fuchs, Maurice, Oberbürgermeister Fichler, Steinlinder, Schmied, Gerun. Geißelbrecht, Frosch, Schneider, Lindner, Laforce, Reiser, Lutz, Kallenbach, Hengh. Reindé, Fleischmann, Schultes, Bunge.

minister in ihren verschiedenen Reden dem Ausland auseinandergesetzt haben. haben jenseits der Grenzen ihren Ein­druck ganz bestimmt nicht verfehlt, haben aber bisher ein nachhaltiges Echo nicht gefunden, weil man draußen der abwegigen Ansicht huldigt, daß durch die Volksabstimmung am 12. November die Position der Reichsregierung unter Umständen geschwächt werden könnte. Das gerade Gegenteil wird der Fall sein. Sie wird eine Stärkung erfahren, die so ge­waltig ist, daß man an dem entschlossenen Ja draußen nicht mehr länger vorüber­gehen kann, es sei denn, daß alle Regierungen, die dem Völkerbund angehören, oder auf der Abrüstungs= konferenz seit Jahren ihren Friedenswillen feierlich verkünden ließen, innerlich fest entschlossen sind, ihr unaufrichtiges Spiel fortzusetzen, das geradewegs auf eine schwere Gefährdung dieses Friedens hinausläuft. Um die Völker Europas endlich von der Sorge um die Sicherheit und um künftige Gefahren zu befreien, hat Deutschland eine entschiedene außen­politische Schwenkung vorgenommen, hat das Lügengewebe zerrissen und den Völkern die Augen zu öffnen versucht, hat aber gleichzeitig immer wieder die Hand zur Verstän­digung auf der Basis der Gleichberech­tigung hingehalten. Das Verständigungs= und Ausgleichsangebot hat der deutsche Außenminister in seiner letzten Rede erneuert und umrissen und hat so hoffen wir den Diplomaten noch einmal ein Stich­wort gegeben, auf das sie möglichst bald zurückkommen mögen. Denn wenn man sich in der Welt umsieht und die enormen Rüstungen betrachtet, die allenthalben in der Durchführung begriffen sind, dann ist es höchste Zeit, neue Anstrengungen zur Be­friedung des Kontinents und der anderen Erdteile zu machen. Unmöglich ist es natürlich, den Frieden anzustreben, solange die Völker in Sieger und Besiegte eingeteilt werden, solange die eine Seite die Gleichberechtigung ausschließlich für sich in Anspruch nimmt und sie der anderen Seite vorenthält, und so­lange das Bestreben vorherrscht, den Ungerech­tigkeiten der Vergangenheit neue an­uhängen. Unser Standpunkt nach dieser Richtung ist so eindeutig geklärt, daß darüber kein Wort mehr verloren zu werden braucht. Jetzt hat die Gegen­seite die Pflicht, sich zu äußern. Sie hat aber auch die Pflicht, sich positiv einzustellen, damit die allgemeine Unterschrift unter die Abrüstungsbestimmungen des Versailler Vertrags endlich eingelöst werden kann. Wir haben jedenfalls das Unfrige getan, wir haben alle Waffen abgegeben, so daß nunmehr die Siegerstaaten am Zuge sind. Sie werden durch eine Rüstungsbeschränkung dem Frieden wesentlich größere Dienste leisten, als wenn sie sich in ihrer Rüstung dauernd gegenseitig zu übertreffen suchen und sich schließlich gezwungen sehen, in einem ihnen günstig erscheinenden Zeitpunkt über den anderen Staat herzufallen.

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Unerwartete Krise in Frankreich

Schwerer Zusammenstoß

Lage der Regierung

IUI Paris, 7. Nov. Die Lage der neuen fran zösischen Regierung ist seit 24 Stunden recht kritisch geworden. Noch ehe die so gefürchtete Klippe der Finanzberatungen auftaucht, die schon so vielen Regierungen zum Verhängnis geworden ist, bereitet sich ein Torpedierungsmanöver ae­rade in den Kreisen vor, die eigentlich die stärkste Stütze des Kabinetts sein sollten, in der Gruppe der Radikalsozialisten. Sie sind seit der letzten Abstim mung in der Kammer sehr unzufrieden, weil Sarraut sich die Stimmen der verhältnismäßig weit rechts stehenden Gruppen Flandins und Champetier de Ribes sicherte. während er durch seine Erklärung die Sozialisten veranlaßte, sich der Stimme zu enthalten. Man sieht in dieser Haltung in Kreisen der Radikal sozialisten eine Gefahr der Konzentration, die unbedingt beseitigt werden müsse. Die radikal­sozialistische Kammerfraktion hat daher beschlossen, sich am heutigen Dienstag in der Kammer zu ver­sammeln, um zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Erwa 15 Abgeordnete sind bereits am Montag nachmittag zusammengetreten und haben unzweideutig gegen eine Verschiebung der Regie rungsmehrheit nach rechts Stellung genom men. Der Wortführer der Gruppe, der Abgeordnete Archimband, erklärte im Anschluß an die Sitzung, er und etwa 100 seiner politischen Freunde würden heute die Forderung stellen, Flandin und Champetier de Ribes sowie deren Anhänger aus der Mehrheit auszuschließen. In parlamentarischen Kreisen wird die Lage der Regierung als äußerst heikel betrachtet. Man hält es für nicht unwahrscheinlich, daß Ministerpräsident Sarraut persönlich vor der radikalsozialistischen Gruppe erscheint, um seine Haltung zu verteidigen und erneut volle Handlungs freiheit zu fordern. In der Gruppe der Rechten geht man bereits soweit, von einer offenen Krise zu sprechen. Einige Abgeordnete der Rechten behaupteten am Montag, die Regierung werde vielleicht nicht ein­mal die Einbringung der Finanzvorlage abwarten, um ihren Rücktritt einzureichen.

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im Reichstagsbrandstifter=Prozeß

24.50

W Berlin, 7. Nov. Für die heutige Verhandlung des Reichstagsbrandstifterprozesses hai Rechtsanwalt Dr. Sack. der wiederum am Erscheinen verhindert ist, seine Vertretungsvollmacht dem Rechtsanwalt Dr. Seuffert übergeben.

Dimitroff bleibt auch heute noch von der Verhandlung ausgeschlossen.

Als erste Zeugin wird

Frau Iskrowa aus Moskau

er dann über Nacht in Moskau blieb. Sie könne mit aller Bestimmtheit sagen, daß Popoff von Tomilino Ende Juli mit seiner Frau nach dem südrussischen Sa­natorium gefahren sei. Nach der Rückkehr aus Süd­rußland habe er sie im September in Moskau besucht. Er sei dann auch häufig im September und Oktober mit ihr und ihrem Manne zusammengetroffen.

Vorsitzender: Haben Sie auch Taneff in Mos­kau getroffen?

Zeugin: Ja, Taneff war Ende 1932 und An­fang 1933 wiederholt bei uns. Ich habe ihn ein paar Monate lang in Moskau gesehen, zum letzten Male Anfang Februar.

Der Vorsitzende ruft sämtliche vier russischen Zeuginnen noch einmal vor, um festzustellen, ob sie irgendwelche Schriftstücke besitzen, aus denen sich der Aufenthalt Popoffs in Tomilino ergibt. Das ist nicht der Fall.

Popoff weist darauf hin, daß dem Gericht ja amt­liche Bescheinigungen über seinen dortigen Aufenthalt vorliegen.

Es folgen dann die Zeugenvernehmungen, welche die Verhaftung der drei bulgari­schen Angeklagten betreffen.

Zunächst wird

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(Schluß.)

vernommen. Sie betont, daß Iskrowa ihr richtiger Name sei. Sie war früher in Bulgarien Lehrerin. In Moskau arbeitet sie jetzt als Bibliothekarin. Die gin leistet den Eid in der religiösen Form. Sie be­kundet, daß sie vom 18. Mai bis Ende August 1932 in dem Kurort Tomilino, etwa eine Stunde von Moskau entfernt, gewohnt habe. Sie war dort zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern, ferner mit Frau Weiß und deren Mann in einem Hause. In einer anderen Villa gegenüber wohnte Frau Boikowa mit ihrem Mann und Popoff mit seiner Frau. Popoff ist mit seiner Frau zwischen dem 25. und 28. Juli nach dem Süden abgereist. Ich glaube, es war der Kurort Suuk=Su, ich habe damals eine Postkarte von dort be kommen. Sie habe Popoff in Tomilino jeden Tag ge­sehen und sie hätten auch häufig gemeinsam Spazier­gänge unternommen.

Vorsitzender: Ist Popoff auch nach Moskau zur Arbeit gefahren?

Zeugin: Manches Mal ist er gefahren, einige

Zeit war er aber ganz dort.

Vorsitzender: Was hat denn Popoff für Ar beit gehabt?

Zeuain: Das weiß ich nicht.

Vorsitzender:

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Kriminalassistent Holzhäuser

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gehört. Der Zeuge bekundet, daß der Kellner Hellmer vom Bayernhof am 7. März eine Anzeige machte, daß sich seit längerer Zeit im Bavernhof wiederholt einige Ausländer aufhielten, die ihm verdächtig erschienen. Der Zeuge legte Hellmer das Lichtbild von van der Lubbe vor. Hellmer erklärt, daß vermutlich van der Lubbe mit in diesem Kreis der Ausländer gewesen sei. Der Kreis habe aus vier bis acht Personen bestanden. Der Zeuge trug Hellmer auf, sofort anzurufen, wenn die Leute wieder oa seien. Am 9. März erfolgte der Anruf von Hellmer, daß drei dieser Personen im Lokal seien. Holzhäuser und Kriminalassistent Gast machten sich sofort auf den Weg zum Bavernhof und nahmen am Tisch neben diesen drei Personen Platz. Unsere Nachbarschaft, so erklärt der Zeuge, schien den Dreien nicht angeneym zu sein, denn sie machten sich schon nach kurzer Zeit zum Aufbruch fertig. Ich trat hinzu und forderte sie auf, sich auszuweisen. Dimitroff und Ta­neff reichten mir beide einen Reisepaß, der bei Dimi­troff auf den Namen Dr. Hediger, bei Taneff auf den Namen Penew lautete, während Popoff sich nicht ausweisen konnte. Er versuchte, durch die Drehtür zu verschwinden, Gast holte ihn aber wieder herein. Popoff versuchte das noch mehr­mals, aber er wurde immer wieder hereingeholt. Wir nahmen dann eine Droschke. Auf der Fahrt nach dem Reichstagsgebäude merkte ich, wie Dimitroff etwas Vorsitzender: Ich muß sagen, daslin dem Sitzkissen versteckte. Ich sagte aber

klingt nicht recht glauowuroig...lnichts, sondern erst, nachdem wir sie hierhergebracht

Zer##en: Ich sage ganz ehrlich, wenn ich etwas hatten, ging ich nochmals zur Droschke zurück und

nicht weiß, und das weiß ich nicht. ldiehte das Titzkissen um. Ich fand dann auch in der

Oberreichsanwalt Dr Werner: Welchen Ramen Ecke einen Aufruf des Exekutivkomitees der kommuni­hat Popoff während seiner Bekanntschaft mit Ihnen stischen Internationale vom 3. März. Es war somit geführt? klar, daß diese drei Leute mit der russischen

Zeugin: Ich kenne ihn nur unter dem Namen Internationale in engster Verbindung

Popoff. Ktanden.

Oberreichsanwalt: Es ist sonderbar, daß] Vorsitzender: Hat Dimitroff in Abrede ge­

Frau Weiß und die anderen Familien, die mit Popoff stellt, diesen Aufruf da hineingesteckt zu haben? in Tomilino zusammen waren, ihn unter einem ande=] Zeuge: Ich selbst habe Dimitroff nicht dazu ver­ren Namen gekannt haben. nommen, aber wenn ich nicht irre, hat er das zugege­

Zeugin: Ich kenne keinen anderen Namen. Die#ben. Die Prüfung der Pässe ergab dann, daß sie von

Zeugin erklärt weiter, daß sie Dimitroff schon aus Bul=sder, kommunistischen Paßfälscherzen­

garien kenne, während sie Popoff erst in Moskau ken=strale hergestellt waren.

nen gelernt habe, ebenso auch Taneff. Popoff kennt] Vorsitzender: Als Sie sich an den Nebentisch sie seit 1930.lsetzten, saßen da nur die drei Bulgaren am Tisch, oder

Dr. Teichler: Wissen Sie, wann Taneff nach hielt sich in der Nähe noch eine vierte Person auf?

Deutschland gefahren ist? I. Zeuge: Es waren nur die drei Bulgaren.

Zeugin: Ich glaube im Februar. Er verab=] Hierauf tritt eine Mittagspause ein

schiedete sich von uns und sagte, daß er nach Bulgarien] Nach der Pause wird

fahre.

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Das ist aber eigentüm­lich, daß alle Zeugen darüber nichts sa­gen können.

Zeugin: Ich weiß es bestimmt nicht. Auf wei­

tere Fragen erklärt die Zeugin, auch vor der Sommer­reise nach Tomilino habe sie Popoff fast täglich getrof­fen, weil er damals in ihrer Nachbarschaft wohnte. Ende September oder Anfang Oktober sei Popoff nach seiner Rückkehr von dem kaukasischen Kurort zu ihr ge kommen, um nach einigen Gepäckstücken zu fragen. Er habe dann eine andere Wohnung genommen, die etwas entfernter lag, so daß sie ihn seltener gesehen habe. Immerhin sei sie im Oktober noch mehrere Male mit ihm zusammengekommen. Sie könne sich aber nicht er­innern, ihn im November gesehen zu haben.

Vorsitzender: Ich muß noch einmal sagen, es fällt mir auf, daß Sie gar nichts über die Beschäftigung von Popoff wissen.

Zeugin: Ich frage nie die Leute, was sie ar­

Rundfuntrede Hindenburgs

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TU Berlin, 7. Nov. Der Reichspräsident spricht am Sonnabend, 11. November, um 19 Uhr über alle deut­schen Sender zum deutschen Volk zur Volksabstimmung am Sonntag, 12. November. Die Rede wird im Laufe desselben Abends noch einmal von Schallplatten wiederholt.

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Bei lebendigem Leibe verbrannt

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TU Berlin, 7. Nov. Am Dienstag früh verbrannte die 86jährige Rentenempfängerin Adeline Selte in ihrer Wohnung an der Apostelkirche 6 bei leben­digem Leibe. Die Feuerwehr fand die Grei­sin vor ihrem Bett in der Nähe eines Sofas liegend brennend vor. Vermutlich ist die alte Frau beim Aufstehen mit ihrem Licht gestürzt und konnte sich nicht mehr retten. Die Leiche ist beschlag nahmt worden. Das Feuer konnte auf das Stübchen der alten Frau beschränkt werden.

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Englische Preffestimme

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TUI London, 7. Nov. Die Rede des Reichsaußen­ministers Freiherrn von Neurath vor dem Deutschen Club wird in derTimes sehr ausführlich wieder­gegeben. Das Blatt hebt hervor, daß der Reichsaußen­minister ein Angebot Deutschlands zur Zusammen­arbeit mit den anderen Ländern im Rahmen einer neuen Organisation gemacht habe, die der deutschen Auffassung wie dem Völkerbundsempfinden völlig ent­sprechen werde. Neurath habe es als ein ehrliches und zuverlässiges Angebot beschrieben. An eigenem Kommentar der Blätter fehlt es noch.

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Wieder Auslandsmärchen

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über die mangelhafte Wahrung des Wahlgeheimnisses

CNB Berlin, 7. Nov. Dem Ausland scheinen die Volksabstimmung und die Reichstagswahl am 12. No­vember doch außerordentlich unangeneym zu sein, da es damit rechnet, daß bei diesen Entscheidungen die Regierung Adolf Hitlers einen überwältigenden Sieg davontragen wird. Um diesen Sieg von vornherein kleiner hinzustellen, bringen die ausländischen Zeitun­gen alltäglich Meldungen über mangelhafte Wahrung des Wahlgeheimnisses in Deutschland. Die neueste Version ist nun, daß man erklärt, die Wahlurnen seien so ausgestaltet, daß in ihnen die Stimmzettel genau übereinander gelegt werden könnten. Nach Schluß der Wahl könnte man dann wieder von rück­wärts nachkontrollieren, wie der einzelne abgestimmt hat.

Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß an dem Wahlvorgang und an der Wahltechnik sich gegenüber den letzten Wahlen auch nicht das allergeringste

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enden:

Selig

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der Kellner Hellmer

vernommen. Er sagt u. a. aus: Als ich in derNacht­ausgabe das Bild des Brandstifters Lubbe sah, habe ich es meinen Kollegen gezeigt; die Kollegen und auch der Zapfer sagten, das Bild ähnlich vor, aber sie könnten doch nicht behaupten, daß es derselbe Mann sei. Ich sagte sofort: Für mich steht fest, daß dieser Mann mit den Ausländern zusammen war. Diese Ausländer, unter denen sich Dimitroff und Popoff befanden, waren mir von vornherein aufgefallen. Ich bin Nationalsozialist, und mir ist aufgefallen, daß ausgerechnet in einem Lokal wie dem Bavernhof, in dem nur Nationalsozialisten verkehren, Leute sich ein­gefunden haben, die sehr geheimnisvoll taten und, obwohl sie nicht deutsch sprachen, sofort schwie­gen, wenn ein Kellner vorbeikam. Bei meiner Vernehmung habe ich gesagt, daß ich Dimi­

Der Vorsitzende wünscht zu wissen, wie es komme, daß Popoff von einem Teil seiner Bekannten mit dem richtigen Namen, von den anderen mit Petkoff benannt wurde. namentlich bei diesem gemeinsamen Zusammensein in Tomilino.

Der Angeklagte Popoff erwidert, daß viele der Emigranten schon von Bulgarien her ihn mit dem rich tigen Namen kannten. Er hatte aber kein Interesse, daß das alle Emigranten wußten. Deshalb habe er sich unter dem Namen Petkoff eintragen lassen.

Als letzte russische Zeugin wird

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65½8

TUI Hamburg,

Bürgermeister, D abend nach längerem Leiden im Alter von 65 Jahren gestorben. Dr. Petersen litt seit Dezember v. J. an Gicht und Arterienverkalkung, wozu später noch eine Darmfistel trat. Auch das Herz wurde in Mitleiden schaft gezogen, so daß der Tod wahrscheinlich durch Herzschwäche eingetreten ist. Die Einäscherung des Verstorbenen

zu Ohlsdorf erfolgen. Nach dem Tode Friedrich Nau­manns wurde er dessen Nachfolger als Führer der damaligen Deutschen Demokratischen Partei. Im Jahre 1924 legte er sein Reichstagsmandat nieder und war seitdem mit zweijähriger Unterbrechung Ham­burgs Erster Bürgermeister, und zwar bis zum 5. März d. J.

7. Nov. Hamburgs früherer Erster r. Karl Petersen, ist am Montag­

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wird am Donnerstag im Krematorium

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Frau Dr. med. Bojkowa

vernommen. Sie gibt an. Popoff sei häufig nach Mos­kau gefahren, aber gewöhnlich abends wieder nach To milino zurückgekommen, um dort zu schlafen. Es sei allerdings vorgekommen, wenn er mit seiner jungen kranken Frau nach Moskau zur Behandlung fuhr, daß

19 000

Kupferfabrikste. Nech­preise für Kupferfabri­ermibigt wurden. Ist s eine Ermaßigung

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