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Hersorder Kreisblatt 91. Jahrgang. Rummer 27
Zweites Blatt
Herforder Kreisblatt Sonnabend, 1. Februar 1936
der Engersche Rnzeiger geht in das Herforder kreisblatt über
Dr. R—r. Wir haben unsere Engerschen Leser schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß im Zuge der einschlägigen Maßnahmen seitens des Präsidenten der Reichspressekammer in der Geschichte des Engerschen Anzeigers mit dem heutigen Tage eine Aenderung eintritt.
Diese Umgestaltung vollzieht sich inso sern, als der„Engersche Anzeiger“ in die Gesamtausgabe des HK. übergeht. Aus An laß dieser bedeutsamen Wendung sei es uns gestattet, einen kurzen Blick auf die Ge schichte des Engerschen Anzeigers zu werfen
Es wird der älteren Generation unter uns noch hinreichend bekannt sein, daß es Herr Gottlieb Niemann war, dessen Initiative der Engersche Anzeiger im Jahre 1900 sein Entstehen verdankt. Herr Nie mann war es auch, der seit dem Jahre 1900 zunächst für die Schriftleitung und den Verlag verantwortlich zeichnete.
Wenn wir die erste Nummer des„Engerschen Anzeigers“ aufschlagen, so stoßen wir auf einen groß aufgezogenen Artikel, der die Ueberschrift„An unsere Leser" trägt. Es heißt an der bezeichneten Stelle u. a.:
„Der Engersche Anzeiger tritt heute zum ersten Male in die Oeffentlichkeit und hofft damit einem langersehnten Wunsche und dringenden Bedürfnissen von Enger, Spenge Wallenbrück und Umgegend zu entsprechen.
Der Engersche Anzeiger wird vorläufig zweimal wöchentlich, und zwar Mittwochs und Sonnabends, in vorliegender Form erscheinen. Der Abonnementspreis beträgt für das Vierteljahr 75 Pfennige, bei freier Zustellung. Alle Landbriefträger und die Postämter nehmen jederzeit Bestellungen entaegen.
Der Engersche Anzeiger nimmt Anzeigen jeder Art auf und werden dieselben mit 10 Pfennigen für die einfache Zeile berechnet. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen tritt ein entsprechender Rabatt ein.
So beginnen wir denn unser neues Unternehmen mit frohem Mute und in der Hoffnung des Gelingens und richten an alle unsere Mitbürger die dringende und herz liche Bitte, uns nach Möglichkeit durch Zuwendung von Anzeigen und durch Abonne ments zu unterstützen, denn nur dann ist es möglich, unserem aufblühenden Gemeinwesen eine eigene Lokalpresse, wenn auch nur in bescheidenen Grenzen, dauernd zu erhalten.
Es dauerte nicht allzu lange, bis daß der Engersche Anzeiger auf seinem Wege in die große Oeffentlichkeit zu Erfolgen kam. Und In der Tat, das Blatt machte sich heraus.
außerdem die Anzeigen nicht ausblieben und der lokale Teil sorgfältig redigiert wurde, währte es nur kurze Zeit, bis daß der Umfang ein größerer wurde. Blättert man die alten Bände durch, die heute naturgemäß schon arg vergilbt sind, so spürt man, daß die Bevölkerung Engers mit ihrem Blatte innig verbunden war. Nicht selten auch beteiligten sich die Leser mit eigenen Artikeln, ein Unterfangen, das wesentlich dazu beigetragen hat, in das junge Unternehmen einen frischen Zug hineinzutragen.
Gar bald knüpften sich die Beziehungen des Engerschen Anzeigers mit dem Verlag Heidemann, der ja unser Kreisblatt herausbringt, auf das innigste. Enger—Herford.. verford-Enger... diese Jahrhunderte alten
Relationen wurden auch von dem Verleger und Schriftleiter Gottlieb Niemann propagiert. Nicht zuletzt dadurch, daß er sein Blatt bei uns in Herford drucken ließ. Man sieht also, daß der Engersche Anzeiger, wenn auch zunächst nicht redaktionell, so aber doch technisch mit dem Herforder Kreisblatt verbunden war.
Die Zeiten gehen weiter... Das Engersche Heimatblatt nimmt erneut einen großen Aufschwung und siehe da, bald ist der Augenblick gekommen, an dem das Blatt zufolge des großen Interesses der Leserschaft vom zweimaligen zum mehrmaligen Erscheinen in der Woche übergehen kann. Mit dem aufblühenden wirtschaftlichen Leben der Stadt hat also Engers älteste Heimatzeitung sehr wohl Schritt gehalten. Von Montags bis Sonnabends... an jedem Tage flatterte das Blatt auf den Tisch der Mehrzahl aller Engeraner, immer bemüht, besonders die bodenständigen Belange der Wittekindstadt und ihre große historische Bedeutung würdigend.
In den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts ist dann in der Geschichte des Blattes die erste große Wendung zu verzeichnen. Im Zuge eines erneuten Ausbaues der Engerschen Heimatzeitung kommt das Blatt als selbständige Tageszeitung zu unserm Verlag. Weil dieses Unternehmen technisch gut ausgerüstet war, konnte es nicht ausbleiben, daß der Engersche Anzeiger als
Schule zu Besenkamp.
den noch unabhängig von einander bestehenden Tageszeitungen zu Schwesterblättern wurden, war es doch neben anderen wichtigen Punkten vor allen Dingen das gleiche technische Personal, das den Engerschen Anzeiger und das Herforder Kreisblatt herstellte.
Unterdessen war in Enger eine eigene Geschäftsstelle eingerichtet. Sie ist seit 1930 in der Buchhandlung„Wittekind“ und wird jetzt von Herrn Naul Kolbe, Enger, ge leitet.
Mit dem heutigen Tage geht nun eine Entwicklung ihrer Vollendung entgegen, die sich infolge der Bestimmungen der Reichspressekammer nicht umgehen läßt. Der En
Schule zu Westerenger II.
amtliche Zeitung für Enger und Spenge viel profitierte, denn die neu angeschafften Setz maschinen, die in Herford in der Brüder traße so silberhell tickten, waren dazu in der Lage, auf dem schnellsten Wege das Engersche Material zum Druck fertig zu stellen.
Seit diesem Augenblicke, also seit jenem Moment, in dem der Herforder Verlag den immer noch vollkommen selbständigen En gerschen Anzeiger herstellte, kann in jeder Hinsicht mit Bezug auf die Engersche Heimatzeitung als von einer wirklichen, allen Ansprüchen gerecht werdenden modernen Tageszeitung gesprochen werden.
Unter den obwaltenden Umständen ist es zu verstehen, daß aufgrund dieser Maßnahmen des nunmehr vom Engerschen Anzeiger zurücktretenden Herrn Gottlieb Niemann abermals das Verhältnis zum„Herforder Kreisblatt“ fester wurde. Naturgemäß ließ es sich nicht umgehen, daß die bei
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Schule zu Dreyen.
gersche Anzeiger hört auf, als selbständige Tageszeitung zu erscheinen. Vielmehr wird er mit dem Herforder Kreisblatt zu einer Einheit verschmolzen. Verlegerisch nimmt
sich die Sache jetzt so aus, daß das Herforder Kreisblatt eine Ausgabe B herausbringt, die wie bisher auf Enger und Umgegend gemünzt ist. Für den Leser bleibt im Grunde genommen alles beim alten, nur daß der Kopf der Tageszeitung ein anderes Gesicht trägt.
Wir dürfen gern hoffen, daß unsere Leserschaft auch der neuen Tageszeitung ihre Treue hält, werden wir doch bemüht sein, stets mit besonderer Aufmerksamkeit die Ereignisse in Enger und Umgegend zu verfolgen.
„Im Lande Widukinds“
Auch die Herforder Heimatbühne wirkte mit.
Der von der Ufa gedrehte Kultur=Film „Im Lande Widukinds“ ist kürzlich in Berlin mit starkem Erfolge aufgeführt worden. Er hat von der Reichsfilmkammer das Prädikat„Künstlerisch sehr wertvoll“ erhalten. Die Aufnahmen sind größtenteils im Ravensberger Lande gemacht worden. z. B. auf dem Hofe Meyer=Johann in Olding= hausen. Auch im Bielefelder Bauernhausmuseum wurde drei Tage hindurch gefilmt. Der Produktionsleiter der Kultur=Filmabteilung der Ufa. Dr. Nikolaus Kaufmann. war begeistert von der Raumwirkung der stilechten großen Deele und der Stuben des Museums. Hier sind alle Innenaufnahmen gedreht worden. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der großen Szene, die drei Generationen. die Großeltern, die Eltern und sechs Kinder sowie Knechte und Mägde beim Abendbrot vereinigt.
Die Herforder Heimatbühne, bekannt durch ihre vorbildliche Darstellung plattdeutscher Bühnenwerke, sowie Kinder aus Bielefeld und Umgebung wirkten dabei mit.
Der Tonfilm„Im Lande Widukinds“ ist in drei Sprachen synchronisiert. Der englische Teil lautet:„Amongst the peseants of Lower Saxony". Die französische Ueberschrift heißt:„Au pays des Saxons". Bei der Komposition der musikalischen Begleitung haben Ravensberger Volksweisen zugrunde gelegen.
Ricarda huch schreibt über Enger
aus Ricarda Huch„Im alten Reich, Lebensbilder deutlcher Städte“
Mit gütiger Erlaubnis des Verlages Grethlein& Co., Leipzig entnehmen wir aus dem oben genannten Werk den Anfang dessen, was die gefeierte Schriftstellerin über die alte Wittekindstadt berichtet.
Mitten in einem unscheinbaren, abseitsgelegenen Städtchen, das in eine hügelige Landschaft von bescheidener Anmut eingebettet liegt, erhebt sich eine mächtige, romanische Kirche. Altertümlich steht ein Glockenturm daneben, und die Einheitlichkeit im Stil zeigt an, daß nicht fortwachsendes Leben des Gemeinwesens nach jeweiligem Geschmack und Bedürfnis das Gotteshaus verändert hat. Einsam unter weitem Himmel liegt das Denkmal da, das die Gebeine eines sagenhaften Helden, Wittekind, des Sachsenherzogs, umschließt. Im Süden und Westen Deutschlands knüpfen die alten Ortschaften ihr Dasein gern an den geheiligten Namen Karls des Großen; in Westfalen außerdem an den Wittekinds, seines stolzen, endlich versöhnten Gegners. Im Gedächtnis seines Volkes, das noch lange nach der gewaltsamen Unterwerfung und Bekehrung dem Glauben der Väter anhing, mag sich sein Bild hauptsächlich als das des angestammten Führers, des unbeugsamen Kämpfers und Verteidiaers der alten Götter erhalten haben. Er
und das weiße Sachsenroß waren die Symbole germanischer Freiheit: waldumrauschter, einsamer Höfe, im Winde sausender Eichen, flüsternder Quellen, und es ist sinnvoll, daß sein Andenken im allgemeinen mehr mit Wald, Strom und Heide als mit Domen und Burgen verbunden ist. Erst allmählich, wie der neue Glaube eingewurzelt war, feierte man ihn mehr als den bekehrten Christen, wo man ihn nicht vergaß.
Auch das alte Enger hat die Natur wieder an sich gezogen; es hat sich, wer weiß warum, nicht zur betriebsamen Stadt entwickelt, obwohl die Anlage dazu gegeben war. Nachdem Wittekind die Taufe über sich hatte ergehen lassen, dem siegreichen Gott der Franken sich beugend, und seine Besitzungen ihm infolgedessen zurückgegeben worden waren, ließ er sich in Enger nieder. Warum er es seinem Heimatort Wildeshausen vorzog, ist nicht bekannt; vielleicht, daß er das neue Leben in neuer Umgebung beginnen wollte. Enger wird als Angaria urkundlich zuerst zur Zeit Karls des Großen genannt.
Vermutlich gab es in Enger, als Wittekind sich dort niederließ, nur einzelne Höfe, kaum eine Burg; Wittekind gründete, seinen neuen Glauben betätigend, im Jahre 789 eine kleine Kirche oder Kapelle mit einer Wohnung für die ihr zugeordneten Priester.