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sche Strasse 29

Nr. 63 79. Jahrgang.

Abend=Ausgabe.

Sonnabend, den 3. Februar 1906

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ten. Luxus=, Geschäfte.

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rung erzielten Ueberschüsse kaufe erhoben werden.

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Erkurt.

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e neuen Lehrkurse.

tenbauschule f. Maschinen­e höhere Fachschule soll schinentechnik und die mit sie Maschinentechniker für bilden und künftigen Be­entechnischer Anlagen die r erforderlichen technischen geben.

die zur Aufnahme in die aschinenbauschule erforden gewiesen werden:

ines Zeugnisses über den h der Untersekunda oder inda entsprechenden Klasse ranstalt der allgemeinen ng. den Nachweis genügen­grundlegenden Zeichnen ner mindestens 2 jährigen tstätigkeit.

es Befähigungszeugnisses le höheren Maschinenbau­ch die Ablegung der vom r Handel und Gewerbe tüfung erworben werden chweis einer mindestens chen Tätigkeit, von der re der Werkstattstätigkeit en.

8 Schulgeld 150#l. hule für Maschinenbauer, nliche Gewerbetreibende. Betriebsbeamten, sowte Werkstätten Gelegenheit, zu erwerben. Von den ausreichende Volksschul­ige praktische Arbeitszeit

s Schulgeld 604 ule mit Fachunterricht. dung der Gehilfen und Abenden der Woche gmorgen.

gehören zu den technischen bei der Bewerbung um Staatsdienst von den weis einer ausreichenden n.

en Abteilungen jährlich zwar im April und im chen von diesen Terminen

ichst frühzeitig schriftlich

vom zweiten Schulhald­fonds des Staates oder ützung in Geld gewährr

reichen Neubauten sowie enbau und Elektrotechnik die Direktton.

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Amtsgericht.

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Erscheint wochentäglich zweimal, außerdem an Sonntagen einmal.

Monatl. Bezugsgebühr 75 Plgunig.

durch de Post bezogen vierteljährlich 2,50 Mark. Anzeigengebühren:

20 Pfennig für die einspaltige Kolonel­zelle. Annahmeschluß von Inseraten abends 6 Uhr. Hauptgeschäftsstelle, Redaktion und Druckerei: Karl­straße Nr. 5. Fernsprecher: Nr. 181, 530 u. 310. Auf Anruf einer dieser drei Nr. meldet sich die Betriebs=Zen­trale, welche die Verbindung mit den einzelnen Geschäftsabtetlungen her­sellt. Berliner Bureau: Friedrich= straße 1d, Fernspr. Amt 4, Nr. 166.

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Täglich 2 Ausgaben Unzeiger und Handelsblatt-äglich Ausgaben

Unabhängig=politisches Organ verbunden mit der Zeitung

Die Morgenpost für Westfalen.

Amtliches Kreisblatt für den GAE Stadt= und Landkreis Dortmund

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Verantwortlich: Für den redak­

tionellen Teil: Chefredakteur J. von Wildenradt; für Inserate und Reklamen: Buchhalter H. Gräving­hoff, beide in Dortmund. Druck und Verlag: C. L. Krüger, G. m. b.., Dorimund. Für Aufbewahrung und Rücksendung unverlangt eingesandter Manuskripte, sowie für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Ver­antwortung übernommen. Wenn Zahlungen nicht innerh.8 Tagen nach geschehener Mahnung geleist. werden, erlischt jeder Anspruch auf Rabattver­günstigung. Erfüllungsort Dortmund.

Kleine Chronik.

Der Kurser besuchte gestern nachmittag mit dem Prinzen Heinrich die Automobil­ausstellung, die heute eröffnet wird.

Der deutsche Kaiser und die Kaiserin haben anläßlich des Ablebens König Christians Beileidsdepeschen an die ehemalige Konigin

von Hannover gesandt.

#

Die Unruhen anläßlich der Inventarauf­nahme in Paris haben im Vatikan und unter dem Klerus in Rom großes Aussehen erregt.

*) Bei einem Kindergottesdienst in Neu= Lerchenfeld sind 21 Personen schwer, darunter 5 tödlich verletzt worden.

*) Näheres siehe unten.

Die italienische Ministerkrisis.

In romanischen Ländern mit ihrer heiß­blütigen und wankelmütigen Bevölkerung stehen Ministerkrisen auf der Tagesordnung, weil oft der geringste Anlaß aufgebauscht und zu schweren An­griffen gegen die Regierung benutzt wird, um diese zu stürzen. Oft liegen nicht einmal bemerkens­werte innere Gründe vor. Man sucht eben dem betrefsenden Ministerium ein Bein zu stellen, nur damit sich vielleicht eine Gelegenheit bietet, die Gegner wieder ans Ruder kommen zu lassen. So war es lange Zeit in Frankreich, wenn auch dort seit einigen Jahren mit dem entschiedenen Auftreten der Kabinette eine größere Festigkeit eingekehrt ist, sodaß die jüngsten Pariser Vorgänge bei der Inventuraufnahme in den Kirchen dem Ministerium nichts schaden werden. Erhielt es doch in der Kammerdebatte hierüber ein Vertrau­ensvotum von 384 gegen 116 Stimmen. Dagegen kriselt es alle Augenblicke in Spanien und ebenso in Italien, wo man Donnerstag abend dem Kabinett Fortis ein sehr schnelles Ende be­reitet hat, nachdem es erst vor wenigen Monaten das Ministerium Tittoni abgelöst, welches sich gleichfalls einer langen Lebensdauer nicht zu er­freuen hatte. Allerdings trug das bisherige Mini­sterium den Keim seines Verfalles von Anfang an in sich. Es war mehr ein Verlegenheitsministe­rium, da man keinen rechten Ausweg aus den Par­teiwirren wußte. So kann der Sturz Fortis nicht allzu sehr überraschen, obgleich man vielfach gehofft hatte, daß es dem Ministerpräsidenten durch seine zündende Beredsamkeit gelingen würde, den Sieg seinen Widersachern aus den Händen zu ringen. Er sprach auch besser denn je, als er aber über die Zusammensetzung des Kabinetts redete und dessen Eisenbahnpolitik verteidigte, wobei er nicht ver­fehlte, den heillosen Wirrwarr dem Parlamente in die Schuhe zu schieben, erhob sich ein furchtbarer Lärm, sodaß sich das Ende der Debatte voraussehen ließ. Eigentlich fehlte es an einem äußeren An­lasse, dem Kabinett den Garaus zu machen, aber die allgemeine Unzufriedenheit über die jetzigen Zustände, an denen tatsächlich das Ministerium nicht allein die Schuld trägt, verhalf der Regierung zu großer Unpopularität. Man war sich darüber nicht klar, daß es sich bei einem eventuellen Sturze des Kabinetts nicht um eine bloße Rekonstruktion handeln könnte, sondern daß ein Systemwechsel eintreten würde, der wieder die Konservativen an Stelle der Liberalen ans Ruder bringt. Es war denn auch Sonninv, der Führer der Konservati­ven und frühere Ministerpräsident selbst, welcher den Todesstoß gegen Fortis führte, wobei er dem Kabinett alle seine Sünden vorhielt. Er warf ihm die Verzögerung der langersehnten Steuerreform vor und verlangte vor allem Lösung der wirtschaft­lichen Fragen in Süditalien. Dem Ministexium fehle jedwede Energie und auch das politische Vor­leben mancher Kabinettsmitglieder sei nicht gerade vertrauenerweckend. Im letzten Augenblick suchte noch Giolitti das Kabinett durch eine glänzende Rede zu retten Allein alles war vergeblich. Mit einer Mehrheit von 88 Stimmen, deren Höhe über. raschte, wurde ein Vertrauensvotum für das Mi­nisterium Fortis avgelehnt und dieses muß nunmehr in der Versenkung verschwinden. Ueber die neuen Männer ist noch nichts bekannt. Vor­aussichtlich wird wohl Sonnino mit der Kabi­nettsbildung beauftragt werden. Mag auch jetzt eine andere Regierung in Italien kommen, st kann uns in Deutschland aber doch zur Berubigung dienen, daß nach den bisherigen Erfahrungen schwerlich ein Wechsel in der Außenpolitik dem Verhältnis zum Dreibund eintreten wird.

gesamte Presse gegen die Möglichkeit eines Angriffs auf ihre Existenzbedingungen einmü­tig Protest erhebt. Aus diesem Grunde ge­ben wir auch der Hofmung Raum, es werde zur Vorlage eines Entwurfes über eine Inseraten­Besteuerung an den Reichstag überhaupt nicht kommen!

Eine neue Verfügung des Verkehrsministers.

Der Eisenbahnminister hat über das wichtige Thema derDienstpausen und Ruhe­pausen des Personals" nach derN. v. K. unter dem 30. Januar die nachstehende wichtige Verfügung an die Königlichen Eisenbahndirektio­nen erlassen:

Ich habe Anlaß, die Kgl. Eisenbahndirektionen wie­derholt darauf hinzuweisen, daß es den Bediensteten wie der Verwaltung zum Vorteil gereicht, die dem Zugbeglei­tungs= und Lokomotivpersonal auf den Unterwegsstatio­nen zu gewährenden Dienstpausen und Ruhezeiten nach Möglichkeit einzuschränken, damit die Dauer der Dienst­schichten und die Abwesenheit von der Heimat abgekürzt und die Ruhe in der Heimat vermehrt werden kann. Da sich aber bei der Eigenart des Zugbeförde­rungs= und Zugbegleitungsdienstes nicht ganz

läßt, dem Personal dieser Dienstzweige einen beträcht­lichen Teil der Dienstpausen und Ruhezeiten außerhalb

schen Kirchen zu unterwerfen. In seinem Telegramm bedauert der Papst die heftigen Zwi­schenfälle während der letzten beiden Tage. Es heißt, das Eingreifen des Papstes in dieser Ange­legenheit sei diesem von der stranzösischen Regie­rung angeraten worden.

Sinnlose Demonstrationen. * Paris, 3. Februar.(Drahtm.) Die#### der gestern verwundeten Manifestanten wird auf 50 angegeben. Mehrere Personen wur­den erheblich verletzt, auch eine Anzahl Polizisten trug Verletzungen davon. In der Kirche du Gros­Caillon watete man bis an die Knöchel in Wasser. Die vor der Sakristei aus Sesseln, Bänken und Beichtstühlen errichtete Barrikade war so fest, daß die Polizisten sich nach halbstündiger Arbeit begnü­gen mußten, eine Art Tunnel herzustellen, um sich zu der Sakristei Zugang zu verschaffen, wohin die Manifestanten geflüchtet waren. Dieselben wur­den einzeln von der Polizei weggeführt. Die Meldung, daß Revolverschüsse abgefeuert wurden, wird von der Polizei als unrichtig bezeichnet. Der Polizeipräsident Legine erklärte einem Bericht­erst#er, er habe während der ganzen Amtstätig­keit keinen derartig erbitterten und brutalen Widerstand bei Kundgebungen erlebt

Deutsches Reich.

Inseratensteuer in Sicht?

Wie dieN. v.. richtigstellt, haben sich die Verbündeten Regierungen mit der vorgeschlage­nen Inseratensteuer bis jetzt noch nicht beschäftigt. Es ist klar, daß bei der Menge der vorgeschlagenen Steuer=Projekte an jedes ein­zelne erst dann herangegangen wird, wenn sie dem Parlament vorliegen. Bei einer in mäßigen Grenzen gehaltenen Inseratensteuer ist übrigens, wie dieN. v.. meint, keineswegs zu befürch­ten, daß deshalb etwa weniger inseriert werden wurde, und gegenüber der in einigen Blättern ausgesprochenen Befürchtung, die Einführung der Inseratensteuer würde einer Reihe von Zeitun­gen schwere Schädigungen bringen, bleibt doch zu bedenken, daß die Steuer gegebenenfalls nicht von den Zeitungen, sondern von den Inserenten auf­zubringen sein würde.

Die Begründung dünkt uns mehr als schwach! Sollte eine Steuer auf Inserate wirklich einge­führt werden, so leiden darunter sowohl die Inserenten wie die Zeitungen. Die Rechnung ist so einfach, daß eine gute Portion von Servilismus dazu gehört, sie nicht begreifen zu wollen. Es kann garnicht ausbleiben, daß die

der Heimat zuzuweisen, ist den Kgl. Eisenbahndirektionen die Herstellung zweckmäßiger Aufenthalts= und Ueber­nachtungsräume auf den in Betracht kommenden Bahn­höfen fortgesetzt zur Pflicht gemacht worden. Ebenso ist darauf hingewirkt worden, daß dem Personal an Ort und Stelle, sei es in den Bahnwirtschaften, sei es in beson­deren Kantinen usw., die Möglichkeit zur Beschaffung gu­ter und billiger Getränke, sowie zur Zubereitung und zum Aufwärmen mitgebrachter Nahrungsmittel gegeben wird. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, daß das Per­sonal die auswärtigen Dienstpausen und Ruhezeiten ohne besonderen Zeitverlust zur Erfrischung und zum Aus­ruhen verwenden kann. Ich bringe deshalb den Erlaß vom 2. Mai 1898 in Erinnerung, nachdem die Kgl. Eisen­bahndirektionen und die Vorstände der Betriebs= u. Ma­schineninspektionen darauf zu achten haben, daß das Perso­nal die Erholungs= und Ruhezeiten auch zweckentsprechend ausautzt. In erster Linie sind die Dienstvorsteher beru­fen, in angemessener Weise hierüber zu wachen; selbstver­ständlich haben aber auch die übrigen Vorgesetzten gele­gentlich der Dienstreisen ihr Augenmerk hierauf zu rich­ten. Wo die auswärtigen Dienstpausen und Ruhezeiten des Personals mit Rücksicht auf den Fahrplan und der­gleichen länger sind, als es die Anstrengungen des Dienstes erfordern, bleibt es dem Ermessen der Kgl. Eisenbahndirektionen überlassen, das Personal während der überschüssigen Zeit nach Maßgabe seiner dienstlichen Stellung und seiner Fähigkeiten zu besonderen Dienst­leistungen heranzuziehen, namentlich dann, wenn es zur Entlastung des übrigen Personals wünschenswert er­scheint; beispielsweise zur Ablösung im Rangierdienst zwecks Gewährung von Mittags= usw. Pausen an das ständige Personal, zur Uebernahme des Lokomotiv=Vor­bereitungs= und Abschlußdienstes bei bestimmten Zügen und dergleichen. Derartige regelmäßige Dienstleistungen sind jedoch in jedem Falle in die Diensteinteilung aufzu­nehmen und bei der Berechnung der Dienstdauer zu be­rücksichtigen.

Der letzte Ergänzungstrausport für Südwest­Afrika

wird am 28. d. M. auf den beiden Dampfern Professor Wörmann" undEduard Wörmann nach Swakopmund abgehen. Der Transport hat eine Stärke von 2 Stabsoffizieren, 18 Oberleut­nants und Leutnants, 700 Mann und 1000 Pfer­den; er ist als Ersatz für die im Hererolande be­findlichen Truppen bestimmt und dient zur Auf­füllung der dortigen Feldtruppenteile einschließ­lich der technischen Truppen.

Aus den Kolonien.

* Berlin, 2. Februar.(Drahtm.) Gouverneur Graf von Götzen telegraphiert aus Dares­salaam: Major Johannes meldet ein erfolg­reiches Gefecht des Leutnants Sibberus ohne diesseitige Verluste bei Mohamakiro imNorden des Bezirkes Ssongea und Fortschreiten der Un­terwerfung. Hauptmann Seyfried meldet, daß der Aufstand im Lindi=Bezirk völlig gebrochen sei. Die Neu=Guinea=Leute sind am 31. Januar eingetroffen.

* Berlin, 8. Februar.(Drahtm.) Eine von 3000 mittleren Staatsbeamten besuchte Ver­sammlung nahm nach längerer D reren Referaten folgende Resolution an:

heute von meyr als 3000 mittleren Staatsbeamten sämtlicher Staatsbehörden von Groß=Berlin be­suchte Versammlung erachtet eine baldige, end­giltige Regelung des Wohnungsgelo­

zuschußwesens, mit Rücksicht aus die her­vorragende Bedeutung dieser Frage für die Beam­tenschaft, für dringend erforderlich. Die Beamten Groß=Berlins sehen sich unter den heutigen Ver­hältnissen besonders stark benachteiligt, da der zur Bestreitung der Wohnungsmiete dienende Woh­nungsgeldzuschuß in Berlin seit 1878 im Gegen­satz zu anderen Orten nicht aufgebessert dem die Wohnungsteuerung gerade in Berlin in den letzten 30 Jahren gewaltig zugenommen hat.

Ausland.

Däuemark.

Trauerfeier.

* Kopenhagen, 8. Februar.(Drahtm.) Gestern abend 9 Uhr fand an der Bahre des Königs Christian eine Trauerffeier statt. Der König, Königin, Kronprinz, Kronprinzessin, Herzog und Herzogin von Cumberland, Großherzog und Groß­herzogin von Mecklenburg=Schwerin, Kaiserin­Witwe von Rußland und sämtliche übrigen Mit­glieder der Königsfamilie und zahlreiche Hof­beamte nahmen daran Teil.

Oesterreich= Ungarn.

Zur ungarischen Krise.

* Pest, 3. Februar.(Drahtm.) Hiesigen Blät­tern, besonders demMagyar Hirlap, wird ge­meldet, daß die Vorschläge des Grafen Andrassy vom Kaiser zum größten Teil genehmigt wurden und nunmehr nur noch kleinere Differenzen bestehen, deren Beseitigung bald zu erwarten ist.

Frankreich.

* Rom, 8. Februar.(Drahtm.] Der Papst hat die französischen Bischöfe telegraphisch ersucht, sich den Inventaraufnahmen der französi­

Rußland.

* Petersburg, 3. Februar.(Drahtm.) In Wladiwostok wurde während der letzten Re­volte in den Straßen die bekannte Revolutionärin Weilkenstein erschossen. 200 Personen wurden verwundet.

* Kiew, 8. Februar.(Drahtm.) In Tscher= nigow haben die Verhandlungen des Militär­gerichts gegen die Attentäter auf den Gouverneur Chwostow drei Tage gedauert. Die Persönlich­keiten der Hauptattentäter, ein Mann und eine Frau, konnten nicht festgestellt werden. Beide verweigerten jede Auskunft über ihre Person. Das Urteil lautete auf Todesstrafe durch den Strang für die beiden Unbekannten. Der dritte, Lezkin, wurde wegen Beihilfe zu elf Jahren Zuchthaus verurteilt. B#

* Schanghai, 3. Februar.(Drahtm.) Nachrich­ten aus Wladiwostok besagen, daß die Meu­tereien unter den dortigen Truppen einen ernsten Charakter besitzen und einen größeren Umfang annehmen als die bereits vor einiger Zeit ebenfalls dort ausgebrochenen Unruhen.

Schweiz.

Affäre Stephauy.

* Zürich, 8. Februar.(Drahtm.) Nach Mittei lungen, die offenbar von sozialdemorrati

cher Seite herrühren, sollen die Akten, die Stephanv unterschlagen hat, nur aus Kopien von zwei Briefen bestanden haben, welche einen Arzt unerlaubter Handlungen bezichtigen. Ste­phany hat beim Bundesgericht Protest eingelegt, welches über die Auslieferung entscheidet.

Spanien.

Von der Kouferenz.

* Paris, 3. Februar.(Drahtm.)Eclair" be­

richtet aus Algeetras: Die Frameästiche

Mission hat sich gestern an Bord eines Torpedo­bootes eingeschifft, um Ceuta zu besuchen. Der

Herzog von Almodovar und die svanische

Delegierten unternahmen einen Ausflug nach dem

Besitztum des Herzogs von Medina.

China.

* Peking, 3. Februar.(Drahtm.) In Tient­

sin entstand ein Zwischenfall dadurch, daß einer der Bediensteten des Vizekönigs in der britischen Niederlassung von einem chinesischen Schutzmann geschlagen wurde und der Vizekönig dann die Auslieferung des Schutzmannes an die chinesischen Behörden forderte. Um Weiterungen zu vermeiden, entsprachen die brittschen Behörden dem Verlangen unter der Voraussetzung, daß der Mann nur gelind gestraft werde. Der chinesische Richter verhängte jedoch eine äußerst strenge Strafe über ihn.

Stadt und Land.

Dortmund, 3. Februar

= Der Kaiser und die Kriegervereine. Nach Mitteilung derPost machte beim Kaisersge­burtstagskommers der Kriegervereine in Hanno­ver der Oberst und Bezirkskommandeur Freiherr Rüdt von Collenberg eine interessante Mitteilung. Der Oberst begrüßte es freudig, daß der Zugang von Offizieren des Beurlaubtenstandes und böhe­ren Beamten zu den Kriegervereinen ein sehr starker gewesen sei, und teilte dann mit, der wünsch daß jeder Offizier des Beurlaubtenstan­des und jeder gediente höhere Beamte Mitglied

4s Von Herusprehperiche, Anne bergz. Gereigeß)

ist für die verkehrsschwache Zeit zum Sprechverkehr zugelassen, Gebühr 1 Der., Schuldienste. Der an

der kathglischen

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förderung zum Steuersekretär von Ibbenbüren das hiesige Hauptsteueramt versetzt worden.

i Zu Gerichtsassessoren sind ernannt die Refe­rendare Dr. Zimmerman und Helmig im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Hamm.

1 Vom Wagenmangel. Außer dem bereits be­

stehenden Wagenmangel an offenen Güterwagen (Kohlenwagen) ist noch Mangel an Schienenwagen und bedeckten Güterwagen(Kolliwagen) eingetre­ten. Behufs schnelleren Umlaufs dieser Wagen­gattungen hat die Königliche Eisenbahn=Direktion Essen verfügt, daß die Güterzüge am Sonntag, den 4. ds Mts., im beschränkten Umfange gefahren werden

! Eine praktische Neuerung hat die Eisenbahn­Verwaltung eingeführt. Das bisher umständliche Verfahren bei Fahrtunterbrechungen durch Auf­kleben einer gummierten Marke auf die Rückseite der Fahrkarte ist fortgefallen. Die Unterbrechun­gen werden nunmehr mittelst Trockenstempels vor­genommen. Durch die schnelle Handhabung, welche diese Einrichtung ermöglicht, bedeutet diese Neue­rung jedenfalls eine Erleichterung für das rei­sende Publikum, wie auch für den das Publikum abfertigenden Beamten.

D Fenerwehrsache. Am 12. Februar findet nachmittags 3 Uhr im Lindenhof hier eine Sitzung des Ausschusses des westfälischen Feuerwehrver­bandes statt, in der die ersten vorbereiteten Sachen für das westfälische Verbandsfest zu beraten sind. Diese Versammlung steht unter der provisorischen Leitung des Abgeordneten Franken=Schalke und des 1. Hauptmanns der Dortmunder Wehr, Herrn Feuerbaum, im Verein mit dem für das Ver­bandsfest eingeladenen Fest=Komitees.

po Die Zahl der polizeilichen Verhaftungen im Januar betrugen insgesamt 345 gegen 343 im Mo­nat Dezember und 293 im Monat Januar 1905.

i Polizeibericht. In vergangener Nacht bezw. im Laufe des gestrigen Tages wurden insgesamt 4 Personen festgenommen und zwar je 1 wegen Heblerei, Körperverletzung, Haftbefehls und Un­

e Die Feuerwehr wurde gestern zweimal alar­miert, es handelte sich um die Löschung von unbe­deutenden Stubenbränden; heute morgen wurde ie zur Löschung eines durch Explosion entstandenen kleinen Küchenbrandes gerufen, dieser war aber schon erstickt, als die Wehrleute anlangten.

Alwine Ehrenberg ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Volksschuldienste zum 1. Apr

I. Personalien. Der an Stelle des ausgeschiede non Tierarztes Gustine zum Assistenzarzt beim

hteligen Schlacht= und Viehhof gewähltei,rt

Wermeier hat seine hiesige Stellung am 1. d. M.

reten. Der beim städtischen chemischen Un­tersuchungsamt beschäftigt gewesene Altüistent Herr Dr. Guttmann hat seine hiesige Stellung am 1. d. M. aufgegeben.

Westfalen und Rheinland.

1 Herne, 2. Februar. Aus Not beging der Bureauvorsteher., welcher bei einem hiesigen Rechtsanwalt in Diensten stand, namhafte Unter­schlagungen. Außerdem unterdrückte er Schrift­stücke, um die Unterschlagung zu verdecken. Der Gesamtverlust der unterschlagenen Gelder beläuft sich weit über 1000 Mark.

* Bielefeld, 2. Februar. Die Zeichnun gen zur Stiftung für den Ausbau des Wil­helm Augusta=Stiftes aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares nehmen einen guten Fortschritt. Bisher sind, nach derW.., etwa 30000 Mk. gezeichnet und es steht zu erwarten, daß die Summe von 40000 Mk. erreicht wird.(Sollten sich nicht auch in Dortmund reiche Leute finden, die geneigt wären, aus dem gleichen Anlasse durch Zeichnung freiwilliger Beiträge einen guten Zweck zu fördern? Red.)

aller Welt.

Schwere Katastrophe in einer Kirche.

* Wien, 3. Februar.(Drahtm.] In der Neu­Lerchenfelder Kirche brach während der Kindervrediat eines Lazaristenbruders in­folge der Erkrankung eines Madchens an epileptischen Krämpfen eine unbeschreih­

liche Panik aus. Als das um sich schlagende sich in Krämpfen windende Kind die Nächststehenden erschreckte, rief eine Männerstimme veuer. Im Nu machten alle Anwesende, mehrere hundert Kin­der und mehrere hundert Erwachsene Kehrt und stürzten dem Haupttor zu, das aber geschlossen war. Alle wandten sich nun der einzigen offenen Seiten­türe zu, die auf 6 geländerlose Stufen führte. Schon in der Kirche stürzten mehrere Kinder und die übrigen gingen über ihre Leiber hinweg. Auf den Stufen, bereits im Freien, sielen die wahnsinnig vorwärts Hastenden auf einen wirren Hausen. Das herzzerreißende Geschrei erschreckte die zahl­reichen Gäste eines gegenüberliegenden Cafés. die aus dem Lokal ins Freie stürzten; aber das Un­glück war bereits geschehen. Von den gefallenen Kindern gab keines einen Laut von sich. Siewar ren alle ohnmächtig. Viele bluteten entsetzlich. Einige Kaffeehausgäste beugten sich über den nächsten Knäuel Kinder und wollten die oberen aufheben. Es war aber nicht möglich. Die Kleinen hielten einander krampfhaft fest. Sie waren ineinander verschlungen und eingetrallt, so daß sie nur schwer voneinander losgemacht werden konnten, obwehl fast alle bluteten und gebrochene Gliedmaßen hatten. Zu unterst von einem Knäuel von 6 Kindern lag eine zerschlagene und zerschun­dene, ohnmächtig gewordene Frau. 12 Kinder wurden ins Kaffeehans getragen, die anderen in benachbarte Häuser, bis die Rettungsgesellschaft mit dem Automobil heranraste und die erste Hilfe lei­stete. Bis jetzt weiß man von einem Kind, das tot aufgehoben wurde. Ein zweites starb beim Transport. Spätere Meldung: Soweit Einzel­heiten über die Katastrophe bekannt werden, zeigt sich, daß alle beteiligten Kinder eine entsetzliche Zeit durchgemacht haben. Viele größere Mäd­chen waren mit kleineren Geschwistern zur Kirche gekommen, die ihnen gleich bei dem ersten furchtba­ren Drängen von der Hand gerissen und als erste zu Boden fielen und getreten wurden. Ein Mädchen von 11 Jahren brachte ihr Brüderchen un­versehrt aus der Kirche, indem sie es an der Vir­chenwand auf den Boden legte und sich selbst dar­auf. bis die Schreckensszenen vorüber waren. Ein kleiner Knabe, der mit der Mutter zur Kirche ge­