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Role
Ausgabe □
42. Jahrgang. Folge 203
mtliches Blatt
der National,Sozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei
Dienstag, den 28. Juli 1936
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Weitere deutsche Kriegsschiffe ausgelaufen
Kreuzer„Köln“ und die 2. Torpedobootsflottille nach Spanien unterwegs! Energischer deutscher Protestschritt
Die Lage der Deutschen in Madrid
X Berlin, 28. Juli.
Kreuzer„Köln“ und die aus drei Booten bestehende 2. Torpedobootsflottille sind zur Unterstützung der Panzerschiffe„Deutschland“ und„Admiral Scheer“ in die spanischen Gewässer entsandt worden.
Die deutsche Botschaft in Madrid hat bei der spanischen Regierung gegen die Zerstörung des Heims der DAF sowie der deutschen Schule in Barcelona energisch protestiert und die spanische Regierung für diese Plünderungen in vollstem Ausmaß verantwortlich gemacht und die entsprechenden Schadenersatzforderungen angemeldet. Daraufhin hat der Staatssekretär im spanischen Außenministerium die deutsche Botschaft in Madrid aufgesucht und das aufrichtige Bedauern der spanischen Regierung über die Ereignisse in Barcelona zum Ausdruck gebracht. Er versicherte, daß die Regierung alles tun werde, um ähnliche Vorkommnisse zukünftig auszuschließen.
Nach einer hier vorliegenden Meldung des deutschen Generalkonsulats in Barcelona werden dort am Dienstag der Frachtdampfer Fulda“ und der Frachtdampfer„Uckermark eintreffen. Beide Schiffe werden zur Verfügung des Generalkonsulats stehen, wobei daran gedacht ist, sie gegebenenfalls auch als Passagierschiffe für die deutsche Kolonie zu verwenden. Der italienische Generalkonsul in Barcelona hat, wie weiter gemeldet wird, von seiner Regierung die Weisung erhalten, deutsche Reichsangehörige nötigenfalls unter den Schutz italienischer Kriegsschiffe zu nehmen, bis ein deutsches Kriegsschiff in Barcelona ein srifft.
Aus einem Bericht der deutschen Botschaft ergibt sich, daß die Lage in Madrid sich am Sonntaa beruhigt habe. Infolge des energischen Durchgreifens der Regierung haben die Schießereien aufgehört. Eine Kontrolle des Straßenverkehrs ist nur noch den von den Behörden befugten, meist mit regulärer Polizei besetzten Kraftwagen gestattet. Verhaftungen deutscher Reichsangehöriger sind in den letzten Tagen in Madrid nur noch ganz verein
zelt vorgekommen. Fünf Deutsche befinden sich noch in Haft, ein Deutscher wird vermißt.
Vor der Hinrichtung gerettet
Im Gebäude der deutschen Botschaft und in der angrenzenden Kirche sind gegen 700 Personen, darunter zahlreiche Kinder, untergebracht, die von Botschaftsrat Schwendemann, unterstützt vom Kreisleiter der Partei, dem Direktor der deutschen Schule und anderen Mitgliedern der deutschen Kolonie, betreut werden. Die Verpflegung der in der Botschaft Untergebrachten ist ebenso wie der Sanitätsdienst, der von zwei Aerzten wahrgenommen wird, sichergestellt. Durch die Intervention der Botschaft konnte die Beschlagnahme der mehr als hundert in Madrid in deutschem Besitz befindlichen Kraftwagen bis auf drei Fälle verhindert werden. Aus Malaga wird gemeldet, daß sich der größte Teil der dortigen deutschen Kolonie auf den deutschen Dampfern „Hero" und„Saturn“ eingeschifft habe.
An Stelle der Nachrichten über die Kämpfe in Spanien berichtete die römische Presse am Montagabend eingehend über die Ankunft des ersten italienischen Flüchtlingsdampfers in Genua, mit dem auch mehrere hundert Deutsche in Sicherheit gebracht worden sind. Ausführ lich wird auf Grund der Erzählungen der ge retteten Flüchtlinge über die Schreckenstage von Barcelona berichtet, wobei auch das energische Eingreifen des italienischen Generalkonsuls Grossi erwähnt wird, dem es zu verdanken sei, wenn Kreisleiter Hellermann von Barcelona der Hinrichtung durch die Kommunisten entging. Kreisleiter Hellermann habe selbst italienischen Journalisten gegenüber diese Tatsache festgestellt.
Ruhe vor der Entscheidungsschlacht
∆ Lissabon, 28. Juli Am Montag werden aus Spanien keine größeren Kampfhandlungen berichtet. Im Vormarsch der Truppen der Militärerhebung scheint ein Stillstand eingetreten zu sein. Es
hat den Anschein, als wenn beide Parteien in der Ueberzeugung, daß der Kampf auf Leben und Tod geht, alle Machtmittel zum Einsatz vorbereiten und sich mit dem Ausbau ihrer Stellungen beschäftigen. General Queipo del Llano hat bekanntgegeben, daß alle in Sevilla landenden Flugzeuge, gleich welcher Nationalität, beschlagnahmt werden würden.
∆ Paris, 28. Juli
Wie Havas aus St. Jean de Luz meldet, wird aus amtlicher Quelle mitgeteilt, daß die ausländischen Botschaften aus San Sebastian auf Rat der Regierung verleat worden seien. Die französische Botschaft hat ihren Sitz in Zukunft in der Villa des französischen Botschafters Herbette in Fontarabia, die englische Botschaft wird in einer Privatvilla des englischen Botschafters in Zaraus untergebracht. Die italienische, die nordamerikanische und die argentinische Botschaft sowie die Gesandtschaften Norwegens und der Tschechoslowakei werden ihren Sitz in Irun haben.
General Franco, der Führer der spanischen Militärerhebung, hat die Ueberführung weiterer Truppenabteilungen aus Marokko nach Spanien angekündigt. Einer Mitteilung des Generals von Cordoba zufolge herrscht in dieser Stadt vollständige Ruhe. Größere Abteilungen von Truppen der Militärerhebung und Mitglieder des Rechtsverbandes„Phalanx“ seien zwecks Entwaffnung der sich in der Umgebung der Stadt aufhaltenden kommunistischen Banden aus Cordoba ausmarschiert. Aus Cadiz wird gemeldet, daß sich von dort Truppen gegen Malaga in Marsch gesetzt hätten, um gegen die Kommunisten vorzugehen. In kleineren Gefechten sei es bereits gelungen, den Kommunisten verschiedene Niederlagen beizubringen.
∆ London. 28. Juli.
Der Botschaftsrat der Londoner spanischen Botschaft, Conde, ist von seinem Posten zurückgetreten und mit unbekanntem Ziel nach dem Festland abgereist. Die genauen Gründe des Rücktritts sind nicht bekannt.
für die geschädigten Deutschen
Der Führer spendet 50 000 Mark Aufruf des Gauleiters Bohle
X Berlin. 28. Juli.
Der Führer und Reichskanzler hat als erste Hilfe für die deutschen Flüchtlinge aus Spanien den Betrag von 50000 Reichsmark zur Verfügung gestellt.
Der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Gauleiter Bohle, hat im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers, dem Reichsministers des Innern und dem
Reichsschatzmeister der NSDAP. am Montag einen Hilfsfonds für die geschädigten SpanienDeutschen ins Leben gerufen. Gauleiter Bohle wendet sich mit folgendem Aufruf an die deutsche Oeffentlichkeit mit der Bitte, unseren deutschen Brüdern und Schwestern in Spanien zu helfen:
„Der Bürgerkrieg in Spanien hat Tausenden von deutschen Volksgenossen Hab und Gut
genommen. Hunderte müssen aus Spanien unter Zurücklassung ihrer ganzen Habe flüchten und treffen täglich, vollkommen mittellos, in der Heimat ein. Es ist Pflicht der Heimat, diesen geschädigten Volksgenossen in selbstverständlicher nationalsozialistischer Kameradschaft beizustehen und ihr Los nach Kräften zu erleichtern. Das Elend unter den Deutschen wird täglich größer und ergibt in seinen Auswirkungen bereits heute ein gan., erschütterndes Bild. Schon sind Opfer an Leben zu beklagen. Zahllose Existenzen, die in mühseliger, jahrelanger Arbeit aufgebaut wurden, sind vollkommen vernichtet. Familien sind auseinandergerissen, und keiner weiß, wie sich die Verhältnisse in den nächsten Tagen und Wochen noch gestalten werden. Die in Deutschland eintreffenden Flüchtlinge werden in fast allen Fällen nur das besitzen, was sie am Leibe tragen.
Hier ist die Unterstützung der ganzen Nation dringend erforderlich. Wenn wir das Glück haben, in einem neuen Deutschland der Ordnung und des Friedens zu leben, dürfen und werden die deutschen Volksgenossen und die deutsche Jugend nicht die vergessen, die außerhalb der Grenze leben und ihrer Heimat die Treue halten. Ich bitte, Spenden auf das Konto„Hilfsfonds für die geschädigten Spanien-Deutschen“, bei der Berliner Stadtbank, Berlin, einzuzahlen. Das Wort von der nationanozialistischen Schicksalsgemeinschaft, die alle Deutschen diesseits und jenseits der Grenzen umfaßt, wird sich aus diesem traurigen Anlaß wieder bewahrheiten.“
Die vom Führer zur Verfügung gestellten 50000 Mark sind als erste Einzahlung diesem Hilfsfonds für die geschädigten Spanien=Deutschen zugeleitet worden.
Trauer um die verunglückten
Einzelheiten zu dem Unglück des Mannheimer SA=Sturmes# Vier weitere Todesopfer
SA flaggt halbmast
X Stuttgart. 28. Juli.
Stabschef Lutze erließ an die SA folgenden Tagesbefehl:„Durch einen tragischen Verkehrsunfall ist die Gruppe Kurpfalz und mit ihr die gesamte SA in tiefe Trauer versetzt worden. Ueber 20 brave SA=Männer haben bei diesem Unglück ihr Leben eingebüßt und andere sind verletzt worden. Unbarmherzig hat hier das Schicksal gewaltet und der SA Männer entrissen, die im stolzen Vertrauen und gläubiger Hingabe unter dem Banner des Führers für das Dritte Reich gekämpft haben. Unvergeßlich werden sie in den Reihen ihrer Kameraden weiterleben, und über ihren Gräbern senken sich die Standarten und Fahnen der SA. Zum äußeren Ausdruck der kameradschaftlichen Verbundenheit ordne ich an, daß ab sofort bis zum Tage der Beisetzung sämtliche Dienststellen der SA halbmast flaggen.“
Zu dem schweren Kraftwagenunfall, der am Sonntagnachmittag den Mannheimer SA=Sturm betroffen hat, erfahren wir noch folgende Einzelheiten:
Der SA=Sturm 45/171 der Gruppe SüdVorpfalz machte am Sonnabend mit 63 Mann eine Ausfahrt. Als Fahrzeug benutzte man einen Lastwagen mit Anhänger, der von dem Bruder des Fahrzeugbesitzers, der nicht SAMann ist, geführt wurde. Am Sonntagnachmittag hatte man von Sulz den Weg über Nagold, Altensteig, Hochdorf, Besenfeld genommen. Dem Lastwagen voraus fuhr ein Motorrad, ein Signalfahrer mit Beiwagen. Endziel der Fahrt war wieder Mannheim, das man über die Besenfelder Steige, genannt Erzsteige, die von Besenfeld acht Kilometer lang nach Schönegründ im Murgtal geht, und einen Höhenunterschied von 300 Metern überwindet, erreichen wollte. In Besenfeld stieg noch eine Grupppe von Mädchen aus der Stuttgarter Gegend zu, die von einer Wanderung ermüdet um Mitnahme bis zur nächsten
Bahnstation bat. Die Straße wurde immer teiler und steiler, das Fahrzeug immer schneller und schneller. Der Führer trat wohl auf die Bremse, sie gab aber keinen Widerstand, und das Fahrzeug geriet völlig aus des Lenkers Gewalt. Die ersten vier Kilometer von Besenfeld her legte man wie im Fluge zurück. Dabei streifte der Wagen schon die Einfassung der rechten Straßenseite und der Anhänger geriet stark ins Schwanken.
Der Signalfahrer, der auf dem Motorrad mit seinem Kameraden vorausfuhr und selbst bereits eine Geschwindigkeit von rund 60 Kilometer erreicht hatte, erzählte:„Wir sahen mit Grausen die flugartige Fahrt unserer Kameraden. Immer näher kam der Lastwagen, schon überholte er mich, der ich doch mit gedrosselter Maschine dieses Tempo fuhr. Mit Furcht und Schrecken gewahrten wir den schwankenden Anhänger und glaubten, daß entweder wir oder das neben dem Lastfahrzeug uns entgegenkommende Motorrad mit Beiwagen jetzt von dem schwankenden Anhänger erfaßt würden. Der Lastwagen mit dem Anhänger wurde dann aus der Kurve nach rechts hinausgetragen. 40 Meter fuhr er schon aus dem Straßenrand entlang, nur noch die linken Räder haben einen Halt, die rechten hängen schon in der Luft über dem Abgrund. Es handelt sich nur um Bruchteile von Sekunden: Ueber die Randsteine hinweg saust das Fahrzeug, der Anhänger neigt sich schon stark nach rechts, dann folgte der Absturz etwa fünf Meter tief die Böschung hinunter in den Wald hinein. Von den sich überschlagenden Fahrzeugen wird ein Baum mitsamt der Wurzel herausgerissen, an einem anderen bleibt der Motorwagen stehen. Vor unseren Augen— so erzählt der Motorradfahrer— waren Wagen und Mann für einen Augenblick wie vom Erdboden verschwunden.“
Sofort leisteten die unverletzt gebliebenen beiden Motorradfahrer ihren Kameraden die erste Hilfe. Vorbeifahrende SS=Männer in Zivil riefen Hilfe herbei, hielten Fahrzeuge zur
Beförderung der Verletzten ins Krankenhaus an und sperrten die Straße ab. Der Bürgermeister von Röt eilte mit einigen Einwohnern zur Hilfe. Die leichtverletzten SA=Männer krochen selbst den Hang herauf und halfen dann tapfer mit, ihre Kameraden zu bergen, die man oben an den Hang legte. Alsbald waren außer der Polizei auch Aerzte und Sanitätsmannschaften aus der Umgebung, die Freudenstädter SA und der Arbeitsdienst von Baiersbronn zur Stelle.
Die Zahl der Todesopfer bei dem Autounglück des SA-Sturmes 45/171 auf der Besenfelder Steige hat sich auf insgesamt 24 erhöht, da in der vergangenen Nacht noch ein weiterer Toter aufgefunden und drei Verunglückte in den Krankenhäusern gestorben sind.
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Deutschland senkt die Fahnen. In tiefer Trauer steht die SA und mit ihr das ganze Volk an der Bahre jener braven SA=Männer, die ein unerbittliches Geschick am Sonntagnachmittag aus ihrer Mitte riß. Vierundzwanzig Opfer hat der Schnitter Tod gefordert, dreiundzwanzig SA=Männer und ein BdMMädel mußten ihr Leben lassen. Nach ihrem freiwilligen Dienst für den Führer und Deutschland machte der Sturm 45/171 einen Sonntagsausflug, um im Kameradenkreise einige Stunden auszuruhen. Auf der Heimfahrt geschah das gräßliche Unglück, das die Mannheimer SA ihrer Kameraden beraubte.
Mit dem Führer an der Spitze gedenkt das deutsche Volk in einmütiger Trauer dieser Männer. Worte vermögen den Schmerz nicht zu schildern, der die SA=Männer bewegt. Eine große Lücke ist in ihre Reihen gerissen worden. Wir alle wollen uns bei dieser Gelegenheit noch enger zusammenschließen. Wir wollen noch mehr als bisher zusammenstehen, wollen für die Idee kämpfen, denen auch sie ihr Leben geweiht hatten. Dadurch ehren wir am besten ihr Andenken und sind uns bewußt, auf diese Weise den so schwer geprüften Angehörigen ihr schmerzliches Leid tragen zu helfen.
Spanien und Frankreich
(Von unserem Pariser Vertreter)
Die blutigen Ereignisse in Spanien würden auch dann in Frankreich mit höchster Aufmerksamkeit verfolgt werden, wenn nicht die besondere Frage der Waffenlieferungen an die Madrider Regierung dazugekommen wäre. Frankreich ist neben Portügal das einzige Land, das direkte Grenzen mit Spanien hat. Dazu kommt, daß die geographische Lage Spaniens für die Verbindung zwischen Frankreich und seinem nordafrikanischen Kolonial gebiet nach jeder Richtung entscheidend werden kann.
Diese beiden Ueberlegungen allein genügen schon, das Interesse an den Vorgängen auf der Pyrenäen=Halbinsel in Frankreich wachzurufen. Aber dazu kam noch, daß in Madrid im Augenblick des Ausbruchs der Unruhen eine Regierung der Volksfront am Ruder war. Seitdem in Spanien die Kräfte der Linken, gesammelt in einer der französischen ähnlichen Volksfront, regieren, hat die spanische Diplomatie Frankreich angenehme Dienste geleistet. Einmal in London bei der außerordentlichen Ratstagung am 19. März und dann vor einigen Wochen in Geuf bei der Sondersitzung des Völkerbundes.
Solange diese Tatbestände lediglich bewirkten, daß die Sympathien der französischen Regierungskreise auf seiten derjenigen in Spanien stehen, die gegen die Nationalisten ihre Vorstellungen von einer Republik verteidigen, wäre nicht viel Aufhebens von ihnen zu machen gewesen. Aber da erschienen eines Tages in Paris zwei spanische Fliegeroffiziere, die von Madrid geschickt wurden, um beschleunigt in Frankreich Militärflugzeuge und Kanonen sowie die dazugehörige Munition zu kaufen. Damit das Geschäft so schnell wie möglich abgeschlossen würde, brachten sie gleich 19 Millionen Franken in Gold mit, die sofort von Le Bourget in die Kellerräume der Bank von Frankreich gebracht wurden. In diesem Augenblick erhielt das Freundschaftsverhältnis zwischen Paris und Madrid eine Bedeutung von internationalem Ausmaß. Pierre Cot, der französische Luftfahrtminister, und auch der Ministerpräsident Blum waren beide bereit, die Wünsche der Spanier zu erfüllen. Die beiden Fliegeroffiziere wurden nach kurzen Verhandlungen im Luftfahrtministerium mit Cot darüber einig, daß 20 Maschinen vom Typ Breguet 25 nach Spanien übergeführt werden sollten. Das sind alte einmotorige Doppeldecker aus dem Jahre 1925, die auf dem Militärflughafen Etampes schon seit Jahren im Schuppen standen und 1933 aus dem aktiven Dienst der französischen Luftarmee ausgeschieden wurden. Diese Maschinen wurden also aus dem Schuppen geholt, die französischen Hoheitszeichen an ihnen übermalt und dann versuchte man, die Motoren wieder in Gang zu bringen. Bei 12 von ihnen gelang es, aber acht weigerten sich hartnäckig, noch einmal Dienst zu machen. Die Spanier warben hier unter ihren persönlichen Freunden bei den französischen Militär= und Zivilfliegern um Piloten, die die Maschinen nach Madrid bringen sollten. Jedem von ihnen wurden 20 000 Franken Lohn und eine besondere Prämie von 10000 Franken vorher auf den Tisch gelegt. Ein französischer Militärflieger fand sich, der die Führung des Geschwaders übernehmen wollte. Da die Maschinen nur einen Flugradius von 400 Kilometer haben, hätten sie zweimal auf französischem Gebiet niedergehen müssen, um Brennstoff nachzufüllen, wenn sie nach Madrid ge
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haben ihre Beteiligung an den großen Berliner Olympischen Spielen zugesagt. Deutschland hat umfassende Vorbereitungen getroffen. In aller Welt wird für den olympischen Gedanken und für den Besuch Berlins geworben. Die Olympischen Spiele sind eine Angelegenheit jedes Deutschen. Der
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die gerade jetzt so hochaktuelle Beilage der„WLZ Rote Erde“, unterrichtet in Wort und Bild über alles Wissenswerke. Es ist deshalb wichtig, wenn Sie täglich die WL3-Sportbeilage lesen!