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Morgen=Ausgabe
Freitag, den 3. Dezember 1909
u. Rockeseller hat sich izt und läßt sie Tag
Nr. 614— 82. Jahrgang
Dortmunder
gramme.
indenz der Börse. Das rte sich heute wiederum e. namentlich des Monerfolgten in Rombacher ergbauaktien, wofür als ion beider Gesellschaften bisher hierfür an jegmaßgebenden Stellen. sserung von 4¼ Prozent von 1½ Prozent. Die erhin nicht voll behaupdes Montanmarktes ervenn auch nur meist gesämlich um 2¼ Prozent, edarfsaktien. Im Ubries Interesse für Hausadegung fortsetzten, serner Später gestaltete sich das auf große Prämien= Zusammenhang mit der ugsrechtes nach Abschlag lt werden dürfte. Die kontanaktienmarkte wurwas zum Teil auf den icht des Iron Agc vom rückzuführen ist. Nur lich. Die sonstigen Um
und litten teilweise wie namentlich einige Bankwerte. Dank der ich im allgemeinen eine Geld 4 a 3½ Prozent. mbardzinsfuß 6 Prozent.
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Täglich 2 Ausgaben
Unabhängiges Organ für nationale Politik, verbunden mit der
Westfälischen Allgemeinen Zeitung
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e Betrie
Amtliches Kreisblatt für den Stadt= und Landkreis Dortmund
Hierzu ein 2. und 3. Blatt.
Aufgaben mitwirken läßt. Wenn man täglich 30 bis 40 Briefe zu schreiben hat für Wähler, die ein Dienstmädchen empfohlen haben wollen oder die ihrer Frau ein Pariser Modegeschenk machen möchten, wenn man stundenlang in den Vorzimmern der Minister herumlungern muß, um einem Wähler eine Chausseewärterstelle oder eine vorteilhafte Versetzung zu erbitten, hat man keine Zeit mehr, sich in die dicken Drucksachen der Ausschüsse zu vertiefen. tungssystem bei den Abstimmungen erleichterte es den Abgeordneten, zu schwänzen. Man sieht fünfzig bis sechzig Abgeordnete im Säulensaal, und hinterher wird verkündet, daß ein Antrag mit 350 gegen 200 Stimmen angenommen ist.“
„Wir sehen“— so schließt der interessante Brief—,„das französische Parlament hat keinen sicheren Boden in der Verfassung und noch weniger in der Tradition. Es hat nicht die wünschenswerte Fühlung mit dem Volk und tritt sogar durch Vertretung gewisser Sonderinteressen in Gegensatz zum Volksganzen. Man kann sich denken, wie diese bedauerlichen Verhältnisse ausgebeutet werden von denen, die mit ihren Angriffen gegen den Parlamentarismus die dritte Republik selbst trefsen wollen.“
trums in allen Kreisen der Provinz und ein Zusammengeben mit den Polen, weil man der Überzeugung war, daß damit sich dem Zentrum gute Wahlaussichten eröffnen. In öffentlicherVersammlung hielt dann der frühere Reichstagsabgeordnete Justizrat Karl Bachem die Hauptrede, in der er u. a. über das Verhältnis zu den Konservativen folgendes ausführte:
Deutsch=englische Interessen
gemeinschaft in den Kolonien
Vom französischen
Parlamentarismus.
überschreibt das amtliche Kolontalblatt die wörtliche Wiedergabe der Reden, die Staatssekretär Dernburg jüngst in London und in Livervool gehalten hat. Besser als aus den telegraphischen Berichten erkennt man aus dem vollen Wortlaut der Reden, wie überzeugend der Staatssekretär diese Interessengemeinschaft nicht nur für Zeiten des Aufruhrs, sondern auch für Friedenszeiten, z. B. bei der Bekämpfung der Alkoholgefahr, der Schlafkrankheit, der Pest, des gelben Fiebers, der Heuschreckenplage, der Tierkrankheiten usw. nachzuweisen verstand.
In der Londoner Rede des Staatssekretärs ist außerdem eine Stelle wegen der bevorstehenden Grenzberichtigungen von Interesse; sie verdient aber auch deshalb Beachtung, weil sie der Tonart nach richtig abgestimmt ist. Diese Stelle lautet folgendermaßen:„Die pax britannica in einer
britischen Kolonie ist ihren deutschen Nachbarn ebenso wichtig wie die pax germanica dem benachbarten englischen Gebiet. Die Richtigkeit dieser Bestrebungen ist glücklicherweise von den beiden hier vertretenen Nationen in einer Anzahl praktischer Fälle anerkannt worden. Lassen Sie mich deren einige erwähnen!
Vor nicht langer Zeit wurde vom Gouverneur des Britisch=Ostafrikaprotektorats der Vorschlag gemacht, einen regelmäßigen Nachrichtenaustausch über die Bewegungen der Eingeborenen in den beiden benachbarten Gebieten einzurichten. Afrika ist zwischen den europäischen Nationen nicht nach geographischen oder ethnologischen Grenzen, sondern unter Verwendung eines Lineals auf sehr unvollständigen Karten aufgeteilt worden; in vielen Fällen durchschneiden die Grenzlinien das Gebiet eines Stammes und sind noch dazu den Eingeborenen völlig unbekannt. Natürlich hat die deutsche Regierung die Anfrage zustimmend beantwortet, und die Einrichtung bewährt sich gut. In allen Kommissionen, die jetzt mit Festlegung der enogültigen Grenzen beauftragt sind, sind sich beide Regierungen über die Nützlichkeit und Notwendigkeit klar geworden, so weit angängig, natürliche Grenzen zu finden“
Produktenbericht.
es Weizen im Anschluß Witterung, sowie infolge tinien eine mattere Halseschäftslos. Die Preise wenig, da den Provinzsbegehr gegenüberstand. Kais schwächer tendierte. billiger erhältlich. Das
Bei
Die Nat. Lib. Blätter, die vom Zentralbureau der nationalliberalen Partei berausgegebene Wochenschrift, haben in den Kreis ihrer Mitarbeiter jetzt auch ausländische Korrespondenten einbezogen. So findet sich in der letzten Nummer ein Pariser Brief, der in großen Zügen ein wahrheitsgetreues und wenig schmeichelhaftes Bild vom französischen Parlamentarismus entwirft. Wenn auch naturgemäß nichts absolut Neues über das Thema gesagt werden kann, so ist doch die knappe Zusammenfassung des Urteils sehr lesenswert.
Der Artikel geht von der Mißachtung aus, der in Frankreich der Parlamentarismus ausgesetzt ist, und stellt bei der Erörterung der Ursachen die These auf:„Im großen Ganzen kann man sagen, daß das französische System an dem entgegengesetzten Fehler krankt, wie das deutsche.
Das französische Parlament hat sich zuviel Macht usurpiert, die deutschen Parlamente sind zu einflußarm.“ Es wird darauf hingewiesen, wie unklar die Bestimmungen über die Befugnisse des französischen Staatspräsidenten sind, wie er aber auch seine unzweiselhaften Rechte— z. B. Rückverweisung einer Vorlage an das Parlament zur nochmaligen Beratung oder Entlassung des Ministeriums und Auflösung der Kammer— nicht zu gebrauchen wagen darf. Im Wortlaut geben wir die Hauptsätze über die Kammer wieder:
„Das Budgetrecht vollendet den Absolutismus des französischen Unterhauses. Durch die Minister greift die Kammer fortwährend in die Verwaltung ein und beeinflußt auch, was das übelste ist, die Rechtsprechung. Die Grundmauer des modernen Staats, die Teilung der Gewalten, ist mehr und mehr eine Illusion geworden; die Tyrannet wird um so drückender, als die gesamte französische Verwaltungsorganisation die monarchisch=straffe der vorrepublikanischen Zeit geblieben ist und als die Mehrheit in der Deputiertenkammer keineswegs immer der Mehrheit im wählenden und steuerzahlenden Volk entspricht. Die Abgeordneten wiederum, die zu einer Kaste von Geschäftspolitikern geworden sind, unter
stellen ihre ganze Politik der Rücksicht auf die nächsten Wahlen. Werden sie nicht wiedergewählt, sind die Herren von heute morgen Nullen. Man sucht sich also Freunde zu gewinnen und zu erhalten mit Ordensbändern, Tabaksbureaus, Beamtenstellen, und sind nicht genug Amter da, so erfindet man eben neue Plätze an der assiette au beurse. Die Leidenschaft der Franzosen für den fonctionnarisme kommt dieser Methode sehr entgegen, und die Zahl der Beamten ist seit der Republikgründung mit reißender Geschwindigkeit zu schwindelerregender Höhe gestiegen. Das Budget auch, denn wenn es kostspielig ist, die einzelnen Citovens zufrieden zu stellen, so ist die Eroberung ganzer Ortschaften durch Liebesgaben noch viel teurer. Eine Günstlingsherrschaft ist heute in Frankreich zu finden wie noch niemals vorher. Kein Franzose glaubt noch etwas im Leben erreichen zu können, wenn er nicht von einem Deputierten„pistonné ist. Die berufsmäßigen Beamten kommen trotz ihrer langen Vorbildungszeit nicht so rasch vorwärts, wie die Söhne, Schwiegersöhne und Neffen von Deputierten oder einflußreichen Wählern, die den Beamten fortwährend in der Beförderungsreihe vor die Nase gesetzt werden.—
Durch diese Wirtschaft ist dem Devutierten eine Arbeitslast zugewälzt, die kaum zu bewältigen ist und die ihn kaum an den gesetzgeberischen blatt,
„Die Konservativen wollen eine Regierungspartei sein, aber das können wir nicht mitmachen; wir haben davon zu wenig Vorteil. Auf wirtschaftlichem Gebiet sind die Konservativen zu sehr Partei des ostelbischen Großgrundbesitzes. Hier in Westpreußen wirft man dem Zentrum vor, daß es nicht mit den Konservativen gehe, doch das Zentrum ist kein konservatives Anhängsel. Warum gehen denn die Konservativen nicht mit uns? Unser Programm ist auch für Evangelische geeignet. Unsere religiösen Interessen finden bei den Konservativen nicht genügenden Schutz. Es ist ein unerhörter Skandal, daß man in Ost= und Westpreußen keine männliche Ordensniederlassung zuläßt. Endlich haben wir einen sehr großen Kummer, das sind unsere Beschwerden über mangelhafte Parität. Wir werden protestantisch regiert. Am meisten trennt uns von den Konservativen die Polenpolitik. Wir haben an den Polen viel auszusetzen uns verbindet aber, daß sie durch eine grausame Politik bedrückt werden und daß man in ihnen die Katboliken trifft. Ich sehe schon, daß die„Hakatisten“ mich einen fanatischen Feind des Deutschtums nennen werden. Nun, ich habe eine dicke Rhinozeroshaut; die schaffen Sie sich nur auch an. Die nationale Phrase ist so sehr in den Kot gezogen worden, daß sie gar keinen Wert mehr hat. Lassen Sie sich ruhig als antinational, antideutsch beschimpfen, gehen Sie trotzdem Ihren Weg, denn die Helden der nationalen Phrase sind sonst stets Ihre wildesten Gegner.“
Das Stellvertre
Beratungen, die ger auch Herr Schmidt. Dieser erklärte sich ags 12 Uhr, dem Aufeinen schriftlich dargerag zu überreichen. 5 Herr Schmidtmann, gsvorschlag zu einer egen Bradley führen eschloß, von dem kal. auf Grund des§ 24, vertrages eine interiilten, wonach Herrn den soll, weitere Ver" Oberbergrat Paxminister, eine Kommit ihm wegen baldi=Industriegesetzes be
Die Gesamtstärke unserer Marine.
57170 Mann soll 1910 unsere Marine zählen; davon sind 2509 Offiziere, 273 Arzte und 54388 Mannschaften. Diese 2509 Offiziere zergliedern sich in 1872 Secoffiziere, 401 Jugenieure, 50 Offiziere der Marineinsanterie, 2 der Bekleidungsamter, 93 der Artillerieverwaltung, 61 des Torpedo= und 30 des Marinewesens. Die 54 388 Mannschaften setzen sich zusammen aus 583 Seeoffizieraspiranten(398 Unteroffiziere, 185 Gemeine), dann aus 46781 Personen der Matrosendivisionen, Schiffsjungendivisionen, Werftdivisionen, Torpedodivisionen, Heizer; d. f. 1913 Deckoffiziere, 9762 Unteroffiziere, 33 456 Gemeine und 1650 Schiffsjungen.
Es kommen hinzu 3986 Manuschaften der Matrosenartillerie und des Minenpersonals, hiervon sind 91 Deckoffiziere, 549 Unteroffiziere und 3346 Gemeine, weiter kommen hinzu 210 Unteroffiziere und 1153 Gemeine der Marineinfanterie, 27 Unteroffiziere und 150 Mannschaften der Bekleidungsämter, 244 Unteroffiziere und 330 Gemeine des Sanitätspersonals, 127 Deckoffiziere und 68 Unteroffiziere der Artillerieverwaltung, 145 Deckoffiziere und 59 Unteroffiziere des Torpedowesens, 46 Deckoffiziere und 71 Unteroffiziere des Minenwesens, 91 Zahlmeisteraspiranten. 230 Applikanten und 59 Verwaltungsschreiber, sowie 28 Deckoffiziere des Vermessungswesens und der Küstenbezirksämter. Im ganzen soll eine Vermehrung unserer Marine um 3431 Mann eintreten. 8280 gehören zu den Mannschaften; 133 sind Deckoffiziere, 673 Unteroffiziere und 2474 Gemeine.
Das Offizierkorps wird insgesamt um 151 Köpfe vermehrt, hiervon kommen 13 auf das Sanitätsversonal. Die übrigen 138 verteilen sich wie folgt: 94 Seeoffiziere, 35 Ingenieure, 2 Offiziere der Marineinfanterie, 5 der Artillerieverwaltung, 3 des Torpedowesens, 1 des Minenwesens.
Weizen neuer vorr. 215,00 ) per Mai 216.75—000,00, I uener vorr. 161.00 bis per Mai 172 50—000,00, lter 175,00—182,00, mittel .00, Hafer, neuer 158 bis 188. Gerste, inländ. leicht 00, russisch 000—000. nicht 00. Mais, amerikanischer re Qualität 162,00 bis türkisch 105,00—100,00, el 162,00—169,00, de. seine 00 Brutto 21.25—30,00, 22,10. Weizenklete, grov 2,50, do. sein 11, 10—12,50, Uhle 11,60—12.20.
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Es ist höchst interessant, daß in derselben Stunde, da Dr. Bachem diesen„schneidigen Zentrumsritt“ nach dem Osten unternimmt, in konservative und nationalliberale Wahlkreise, der frühere Oberbürgermeister von Posen Geh. Reg. Rat Richard Witting in der Kreuzztg. einer freundlichen Stellung zum Zentrum unter dem Titel„Neutralisierung der konfessionellen Gegensätze" das Wort redet. Der betr. Artikel ist ja gestern in der Dortm. Ztg. eingebend behandelt worden.
Im Anschluß bieran Nachstehendes: Die
Stadtverordnetenstichwahlen in Kattowitz haben den erfreulichen Sieg der Deutschen gebracht, so daß diesmal die gemeinsamen zentrums=polnischen Hoffnungen sich nicht erfüllt haben. Anscheinend haben also die deutschen Beamten in der Stichwahl ihre nationale Pflicht getan. Die ultramontane Schlef. Volksztg. wollte vor der Wahl die Sachlage noch verschleiern, indem sie behauptete, die fraglichen polnischen Kandidaten seien keine Großpolen und „suchten als gemäßigte Polen nach einem modus vivenci mit den Deutschen".
Dem gegenüber sei darauf hingewiesen, daß der vom Zentrum aufgestellte Rechtsanwalt Dr. Adamczewski Mitglied des Sokolvereins, Starost des Strazvereins, Gesellschafter der Korfantyblätter ist und rednerisch wie agitatorisch als Vertreter nationalpolnischer Anschauungen bervorgetreten ist. Das Zentrum hat, wie nicht zu bezweifeln ist, in diesem Wahlkampfe mit den national= und großpolnischen Bestrebungen paktiert; darau ändert auch die Gegenbehauptung des schlesischen Zentrumsorgans nichts. Daß seine Hoffnung auf eine Niederlage der Deutschen durch den Fang katholischer Beamtenstimmen für den Polen zu Wasser worden ist, begrüßen wir mit großer Freude.
sepreise.
is amerik. Mixed
Dez. 000,00
Mai.. 000,00
00.00
Mai 53,00
Juli 51,90
27,00—29.75 20.40—21.10
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Deutsches Reich.
zenmehl genmehl crermarkt.(Anfangsdnkt Basis 88% Rendeird Hamburg per Nov. .00, per März 1807 1/8 der 60 kg. Ruhig. ntiags 11 Uhr. Kaffee age Santos ver Dezör per Mai 3 3¼ Gd. per
Vortrag beim Kaiser.
Der Kaiser nahm gestern vormittag im neuen Palais bei Potsdam den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets v. Valentini entgegen.
Reichskanzler und Reichstagspräsidium.
Die Nat.=Ztg. meldet: Gegenüber Gerüchten,
der Reichskanzler betätige sich für eine Kandidatur des Prinzen von Hohenlohe=Langenburg als zweiten Vizepräsidenten des Reichstags sei festgestellt, daß keine maßgebende Stelle des Reiches sich in die Präsidentenwahl einmischt. Die Frage werde selbstverständlich als eine Angelegenheit betrachtet, die der Reichstag ohne Einwirkung von außen her zu entscheiden habe.
Von der badischen zweiten Kammer.
Ein Empfang des Kammerpräsidiums durch den Großherzog findet nicht statt; das Kammerpräsidium wird sich vielmehr auf eine schriftliche Mitteilung an den Großherzog beschränken. Ubrigens versichert der sozialdemokratische „Volksfreund“, an der Meldung, der sozialdemokratische erste Vizepräsident der zweiten Kammer Geiß wolle mitgeben zum Großberzog, sei kein wahres Wort.
4
Iz. Loko. Tubs und
izielle Notierungen der 1g. Upland loko middl.
irkt. Wetzen la. 22,00, IIa. 15,20 Mk. Hafer Kg. Kartoffeln 2,70 bis azernerheu.00 Mer. für geldrusch 22,00 Mk. für U. gereinigtes 60.50 Mt. k. für 1000 Kg.. in klel.20 Mk. für 60 Kg.
o 60,00, 56.50.
Wagengestellung Wagen, gestellt 28 050
4
Der Zentrumsritt in die Ostmark.
In Konitz ist am 24. November der erste Parteitag des Zentrums für Westpreußen abgehalten worden. Etwa achtzig Delegierte waren anwesend; sie beschlossen, nach dem Pos. Tageeine allgemeine Organisation des Zen
ge
für Freitag, den 3.
Merksprnch.
zweifellos von einem weiblichen Wesen her
mich der Zufall mit Engländern zusammengeführt Kraft war also vergebens. Ich machte mich daber hatte. Sofort ließ ich mein stümperhaftes Italie=lauf den Weg, um einen geeigneten Mechaniker der jungen Dame in ihrer Mutter=herbeizuholen. Die Dame leuchtete mir hinaus— sprache Mut zu; sie dankte mir mit warmem Hände= und dabei verlor die durch das Herumleuchten druck. Ich schlich nun mit einem Leuchter zur Tür 1 etwas wacklig gewordene Kerze den Halt und fiel zinaus, die ich hinter mir verschloß. Auf meinen herunter. Ich zündete ein Streichholz an. um sie Wunsch schob die Dame innen noch den Riegel vor. zu suchen und wieder in Brand zu setzen. Dabei Dann biß ich die Zähne zusammen und schritt mit fiel mein Blick auf einen kleinen blinkenden gespanntem Revolver, laut schimpfeud und Gegenstand, der in der Nähe der Tür lag. Und au. zu Raum. Überall, selbst in im Schein des wieder brennenden Lichtes sah ich
Küche, Speisekammer, und den vom Hausflur er=nun, daß es ein kleiner, zu einem Verierschloß
„#n kleinen““### leuchtete ich binein, stieg passender Schlüssel war. Sofort kam mir der Gesogar bis unter das Dach, aber nirgends fand ich danke, daß ich hier den richtigen Schlüssel in kur eine Spur von der Anwesenheit eines Händen habe. Vermutlich hatten ihn die Banditen
Ich durchsuchte den Garten, auch dal bei ihrer eiligen Flucht verloren. Ich zeigte der nichts. Und als ich endlich das Gittertor an derl jungen Engländerin meinen Fund und äußerte
#%# eder verschloß, war ich überzeugt, meine Ansicht. Mit freudizer Überraschung be
daß die Banditen bei Annäherung der jungen trachtete sie den ihr unbekannten Schlüssel. und
erarifier, und über die hintere ihre schönen grauen Augen folgten mir, als ich
de. Gartens, entkommen waren. Jede mich mit dem Schlüssel dem Bett näherte und der Gefahr war also beseitigt. lersten der Fesselreifen zu öffnen versuchte. Meine
Vermutung hatte mich
Schlüssel paßte, und mit drei knackenden Drehungen konnte ich das Scharnier des Eisenringes auseinanderziehen. Ebenso machte ich es
Die Kette sauste
ch im Ganzen immer
rührten. Kurz entschlossen ergriff ich meinen
Wie ein Schiff nicht an einem Anker hängen
ihreszeit. Veränder
Revolver und lief durch ein offenes Gittertor in
darf, so darf auch unser Leben nicht an einer Hoff
Pind aus Westen bis
den Garten, der das Haus umaab. Da kam mir
Lucian.
nung sich festhalten.
auch schon eine junge Dame mit allen Zeichen des
*
Entsetzens entgegen. Bei meinem Anblick blieb
Betterbericht des
Gedenktage.
sie hochaufatmend stehen und rief auf italienisch:
höhe: 30 Zentimeter.
Gottlob, da ist Hilfe. Retten Sie mich und meinen
3. Dezember.
eckt. Temperatur: 0.
Bruder vor Räuberhänden!“ So gut es mir meine
1906 F Prinz Karl von Baden.
1905 Dr. von
zter Schneefall
am
Kenntnis der italienischen Sprache erlaubte, redete
Leuthold, Generalstabsarzt der preußischen Armee.
ich der Dame Mut zu unter Hinweis auf meinen
1902 F General Arno von Arndt zu Baden=Baden.
mit sechs Kugeln geladenen Revolvec.
Sie be
1882 f Bernhard, Herzog von Sachsen=Meiningen. 1870 Beginn der Beschießung Belforts.
ruhigte sich etwas und folgte mir nach dem Hause.
1868*
Dabei erzählte ste:„Als ich eben nach Hause
inntmachung
den 3. d.., mittags 11 Uhr,
ich hier Ostenhellweg
Wilh. Ad. Lette, Begründer des Lettevereins. 1857
komme, finde ich meinen Bruder gefesselt und be
* Christian Rauch, bedeutender Bildhauer.
wußtlos. Sonst aber kein Geräusch und keine
Spur. Die Bedienung ist schon weggeschickt bis morgen früh. Ich vermute, daß die Banditen,
Die Kreuzspinne.
:
14881
durch mein Kommen erschreckt, sich im Hause ver
chsen Spargel, 94 Dosardinen, 35 Büchsen r. 7 Dosen Gurken, 5 Rollmöpse, 18 Dosen
borgen halten. Wenn wir meinen Bruder retten
wollen, wüssen wir ihn auf der Stelle befreien.“ Inzwischen waren wir im hellerleuchteten Haus
Kriminalroman von Franz Kreidemann.
kehrte zum Zimmer des Gefesselten zurück. schloß mit dem Schlüssel, den ich bei mir hatte, die Tür wieder auf und gab der innen Harrenden ei Zeichen. Sie schob den Riegel zurück, und ich brachte ihr die beruhigende Kunde, daß außer in diesem Zimmer kein Mensch in der Villa zugegen set. Das Fräulein beruhigte sich und verschloß die Haustür. Dann erbat sie sich meinen Rat, wie der Gefesselte befreit werden könnte. Ich zeigte mich bereit, einen Schlosser aus Antignano zu holen, aber erst wollte ich mir doch die Art der Fesselung ansehen. Als ich die Kette untersuchte, sah ich, daß ein Befreiungsversuch des Überwältigten nutzlos sein müßte. Die Kette war dicht unter der eng lischen Metallbettstelle angezogen, und hielt die Füße des Gefesselten durch die zwei an den Knöcheln angeschlossenen Ringe hilflos fest. Diese Ringe waren durch eine Verschlußvorrichtung öffnen, aber die Beschaffenheit der Schlüsselöffnung
nicht betrogen.
Der
(Nachdruck verboten.)
flur angelangt. Ich sah mich mit vorgehaltenem Revolver nach allen Seiten um. Nichts regte sich. Die Dame öffnete eine Zimmertür:„Sehen Sie
21)
9. Kapitel.
Die Mitteilungen des Reisenden.
metstbietend zwangsgen Barzahlung ver
1
nur!“. Und da sah ich auf einem Bett die Gestalt
Ein paar Augenblicke sann'Brien nach; dann fing er an:
„Es war um Mitte März vor sechs Jahren, als
mit dem anderen Reifen. klirrend zu Boden.
eines Mannes liegen.
Anscheinend bewußtlos,
nd. 2. Dezbr. 1900.
Kemper,
Gerichtsvoll zieher.
denn die Kerze beleuchtete totenblasse Züge und geschlossene Augen. Sonst nichts Verdächtiges. Ich trat näher. Da bemerkte ich, daß der Mann mit
Ich rieb nun den ganzen Körper des Mannes mit meinen Händen, befeuchtete seine Schläfen mit kaltem Wasser und tat alles, was man in Ohnmachtsaufällen zur Wiederbelebung eines Kranken versucht. Umsonst. Leben war ja am Schlag des Herzens zu verspüren, auch das Geräusch der arbeitenden Lungen war hörbar. aber der Mann blieb in seinem bewußtlosen Zustand. Vermutlich hatte Schreck und verzweifelte Gegenwehr den Mann erschöpft, aber es war doch anzunehmen, daß er nach einiger Zeit völlig gesund wieder machen würde.
ich zum ersten Mal dem Lord und seiner Schwester
begegnete. Ich stand am Anfang meiner Laufbahn
einer starken eisernen Kette, die unter dem Bett
die von hartnäckigem
als Afrikaforscher und hatte mich nach Neapel be
durchlief und mit unlösbaren Ringen an seinen Fußknöcheln haftete, gefesselt war.
geben, wo ich mich auf einem italienischen Dampfer
utjucken
der Levantelinie nach Trivolis begeben wollte.
Meine Route sollte mich von der Hauptstadt Tripolitaniens quer durch die Sahara auf der alten Karawanenstraße an den Tsadsee führen. Vor Ende März wollte ich nicht aufbrechen und bummelte deshalb noch ein paar Tage an dem schönen Golf herum. Eines Tages komme ich von einem Ausflug nach dem reizvollen Camaldoli zurück, als ich dicht vor Antignano aus einem der vereinzelten Landhäuschen Hilferufe hörte, die
So gut es ging, untersuchte ich den körperlichen Zustand des Hilflosen und kam zu dem Resultat, daß eine äußerliche Verletzung nicht vorhanden war. Dann schloß ich die Feusterläden, verriegelte sie von innen, und bat die Dame, zu warten, bis ich die Räuber vertagt hätte. Sie stimmte mir zu und beschäftigte sich dann mit dem Bewußtlosen. Aus den zärtlichen Namen, mit denen sie ihn wieder ins Leben zurückrufen wollte, ersah ich, daß
nd. so daß Sie durch den
igen Reiz gepeinigt, Aime nit den Nageln dearbetten nd keinen Schlaf finden, Ihnen
er:
och’s Kühlsalbe
411
eichterung. Topf à 3#
: Einvorn= Apotheke.
kleinen
wies
auf
einen
sn
konstruierten Schlüssel bin.
Meine Kunst und