5..1 6. 4

Schles. Peuer

Thuringlakri.. 17030

Kolonialwerte

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Schantung 48 Oar

Di. Petroleum Sloman

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cheine d. Pr. Cenir.-Bod. Gr.#2 Centr. Bod. PI. Komm. 1925 77.9

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1933 Nr. 166105. Jahrgang

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Freitag 7. April 1933 Einzelnummer 15.=Pfennig

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Für die Redaktion ver###twertlich: Politik und den übrigen Teil: Robert Rohde; Feuilleton, Kunst und Wissenschaft: E. A. Schneider; Inserate u. Reklamen: H. Grävinghoff, Dortmund.

Reichshanzler Hiller vor der Presse

Minister Goebbels über die Aufgaben der Presse Die Zusammenarbeit von Regierung

und Presse im Sinne des nationalen Wiederaufbaus

= Berlin, 6. April.(Eig. Drahtm.) Der Berliner Verband der auswärtigen Presse hat am Donnerstag sein Jahrestreffen abgehalten, dem dies­mal eine ganz besondere Bedeutung zukam, da es sich um die erste größere Presseveranstal tung nach dem 30. Januar handelte, auf der auch die Reichsregierung vertreten war. Ungefähr 600 Journalisten, Verleger und Beamte, hatten sich aus dem ganzen Reich zu dieser Zusammenkunft ein­gesunden und durch ihre Anwesenheit diesem Abend ein besonderes Gepräge verliehen. Neben dem Kanzler und dem Propagandaminister war noch eine Reihe von Reichsministern erschienen, ebenso Vertreter der Länderregierungen und des Diplomatischen Korps.

Das Kernstück der Rede bildete die Zusammen­arbeit von Regierung und Presse im Sinne des nationalen Wiederaufbaues, wobei es allerdings der Vorsitzende Dr. Thum sich nicht nehmen ließ, die berechtigten Sorgen der deutschen Presse herauszustreichen, soweit es sich dabei um die Pressefreiheit dreht. Diese Sorgen sind durch den Propagandaminister und durch den Reichskanzler in weitestgehendem Maße zertreut worden. Selbstverständlich haben die Minister getreu ihrer Aufgabe, die sie sich gestellt haben, an die Presse auch den Appell gerichtet, sich dem großen nationalen Werk nicht zu verschließen und dafür zu sorgen, daß in allen wichtigen nationalen Fragen die öffentliche Meinung ein einheitliches Gesicht zeigt.

Beide Minister sind immer wieder durch stärksten Beifall unterbrochen worden, der namentlich nach der Rede des Kanzlers geraume Zeit anhielt.

Ukurse vom 6.

.02, Januar.05.05

e vom 6. April.

.48 B; Oktober.65 30 B: Januar.84 U Tendenz: stetig.

W Berlin, 6. April. Der Berliner Verband der auswärtigen Presse(dem auch der Berliner Vertreter derDortmunder Zeitung" angehört) veranstaltete heute abend gemeinsam mit den Verlagen der im Verband vertretenen Zeitungen im Reich in den Fest räumen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda seinen diesjährigen politischen Empfanasaben d. der diesmal eine ganz be­sondere Bedeutung durch die Reden des Reichs­kanzlers Adolf Hitler und des Reichsministers Dr. Goebbels erhielt. An der Veranstaltung nahmen neben Reichskanzler Hitler und Reichsminister Dr. Goebbels u. a. teil: Vizekanzler von Papen, Reichsaußenminister von Neurath, Reichsinnen­minister Dr. Frick, Reichsfinanzminister Graf von Schwerin=origk, Reichswirtschafts= und Er­nährungsminister Dr. Jugenberg, Reichswehrmini ster General von Blomberg, Reichsminister Göring, der Reichskommissar für das preußische Kultusministerium, Rust, der Reichskommissar für das preußische Justizministerium, Landtagspräsident Kerrl, der Reichskommissar für das preußische Finanzministerium, Popitz, die Staatssekretäre Lammers, v. Bülow, Funk, Dr. Pfundtner, Reinhardt, Dr. Bang, von Rohr, Königs, Sautter, Grohn. Milch, Landfried, der Chef der Marineleitung, Admiral Raeder, Ministerial= direktor Dr. Döhle, zahlreiche höhere Beamte des Auswärtigen Amtes und der übrigen Reichsmini­sterien, darunter vom Ministerium für Volksauf­klärung und Propaganda Geheimrat Aschmann, Geheimrat Dr. Heihe, sowie vom preußischen Staats­ministerium Oberregierungsrat Bose, die Presse­referenten der verschiedenen Reichs= und Staatsmini­sterien, Generaldirektor Dr. Dorpmüller von der Deutschen Reichsbahngesellschaft in Begleitung des Reichsbahndirektors Dr. Baumann, der Berliner Polizeipräsident von Levetzow, der Staatskommis­sar für die Stadt Berlin, Dr. Lippert, sämtliche Gesandten der deutschen Länder in Berlin, Vertreter der Fraktionen des Reichstags und des Preußischen Landtags, fast sämtliche Chefs der diplomatischen Missionen unter Führung des Nuntius Orsenigo, zahlreiche Vertreter der Wirtschaft unter Führung des Reichsbankpräsidenten Dr. Schach:, Vertreter der Kunst, Wissenschaft und Presse und über­haupt des öffentlichen Lebens.

Der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Thum,

hieß die Gäste mit herzlichen Worten willkommen und begrüßte besonders die Mitglieder der Reichsregierung mit dem Reichskanzler an der Spitze, die Vertreter der Länderregierungen, des Diplomatischen Korps und des deutschen Wirtschaftslebens. Der Redner fuhr dann sort: Die tiefgehenden politischen Um wälzungen der letzten Wochen und Monate haben den politischen Journalismus besonders stark getroffen. Ernste journali stische Gewissensfragen, manches schwere Existenz problem. mancher Kampf um Betätigungsraum und Berufsehre sind auch für viele streng national den lende Männer entstanden und bis heute noch nicht überall gelöst Wir bitten die Regierung, im Einver nehmen mit unseren Standesorganisationen Sorge tragen zu wollen, daß in solchen Fällen die rich tige und gerechte Lösung gefunden wird. Wenn wir uns heute, unbeschadet unserer weltanschau lichen Stellung, einmütig dazu bekennen, das Reich in seiner neuen Gestalt zu bejahen, o steht diese Tatsache in keinerlei Widerspruch zu un­serer politischen Vergangenheit.

Unsere Stellungnahme für die aktive Unter­slützung der Politik der nationalen Kon­sentration wird uns ganz wesentlich dadurch er leichtert, daß die Reichsregierung vom politischen Jour nalisten keineswegs verlangt, daß er seine Arbeit nach rgendwelchen parteimäßigen Richtlinien orientieren solle. Wir haben vielmehr

mit großer Genugtuung erfahren, daß man gerade an den maßgebenden Stellen der Nationalsozialistischen Partei den grad­linigen Charakter derjenigen schätze, die sich jetzt mit der NSDAP. auf gemeinsamem Boden zusammenfinden, höher einschätzt, als allzu rasche Anpassungstalente.

Reichsminister Dr. Goebbels beabsichtigt, die deutsche Presse in den Dienst der von einem Höchstmaß von Aktivität getragenen Propaganda der Regierung zu stellen. Eine Zeitung jedoch die aktiv auf ein bestimmtes Ziel hinwirken will und soll, muß vom starken inneren Eigenleben erfüllt sein. Mit ein paar hundert Moniteurs kann kein Propagandaministerium der Welt etwas Rechtes anfangen. Verliert erst das Publikum das Vertrauen zur Presse. so kann die geschickteste Regie­rung auf diesem Instrument nicht mehr spielen, da­gegen kann sie mit einem Regiment von Zeitungen, die nicht nur das uneingeschränkte Vertrauen, sondern auch das täglich neue lebhafte Interesse ihrer Leser­schaft besitzen, viele propagandistische Schlachten schlagen und mit einer solchen Bundesgenossenschaft auch Siege erfechten.

Kommerzienrat Dr. Krumbhaar

begrüßte die Erschienenen im Namen der Verleger der in Berlin vertretenen Zeitungen aus dem Reich. Die allzu starke Betonung der Eigenart, so führte Dr. Krumbhaar weiter aus, ist stets ein Hindernis gewesen für eine einheitliche Willensgestaltung des deutschen Volkes, sie hat dem Gemein­schaftsgeist entgegengewirkt, ohne den sich ein großes Volk und ein großer Volksstaat nicht behaupten können. Diese unheilvolle Schwäche unseres Lebens ist in der Heilung begriffen: ein Umschwung des Denkens hat sich vollzogen, dessen Kraft und Wirkung nicht hoch genug gewertet werden kann.

Der siegreiche Durchbruch nationalen Einheits­wollens, der mit der Person des Reichskanzlers Hitler und der von ihm geführten Bewegung unlöslich ver­knüpft ist, zeigt uns

die glückliche Ueberwindung politischer Buntscheckigkeiten

und die Neugestaltung des Reiches auf der Grundlage einheitlicher Führung. Jetzt wird uns die Hoffnung erfüllt, daß in den großen Lebensfragen unseres Volkes die Gesamtheit der deutschen Zeitungen dem Ausland gegenüber das Bild völ­liger Einheit und Geschlossenheit zeigt als den Aus­druck nationaler Disziplin, um den wir die englische und französische Presse allzu oft schmerzvoll beneiden mußten.

Nach Kommerzienrat Krumbhaar=Liegnitz ergriff gewissermaßen als Hausherr, wie er selbst hervorhob, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda,

Dr. Goebbels

das Wort. Er betonte, daß heute mehr denn je zwischen Regierung und Presse ein festes Vertrauensverhältnis gebildet werden müsse. Die Tatsache, daß die bisherige Presseabteilung dem Ministerium für Volksaufklärung untergeordnet würde, sei ein Beweis dafür, daß es der Regierung mit der Schaffung dieses Vertrauensver­hältnisses ernst sei. Auch heute noch, in den Zeiten des Rundfunks, sei

die Presse die siebente Großmacht; die Regierung sei sich der Bedeutung der Presse bei der Bildung der öffentlichen Meinung vollauf bewußt, sei sie doch selbst mehr als jede ihrer Vorgängerinnen durch den Volks willen gebildet. Nun entstehe aber die öffentliche Meinung nicht aus Stimmung und reinem Ressenti ment, sie werde vielfach gemacht, und wer an ihrer Bildung mitwirke, übernehme damit vor der Nation eine ungeheuer große Verantwortung. Nur im Rahmen dieser Verantwortung könne man den Begriff der Pressefreiheit richtig verstehen. Soweit man darunter die Erlaubnis verstehe, gegen die In teressen der Nation zu handeln oder die Presse zum Tummelplatz geistiger Akrobatenkunststücke zu machen, habe eine Pressefreiheit unter der nationalen Regie­rung allerdings keinen Platz. Gewiß stehe es der Presse zu, Ratschläge zu erteilen, vor verhängnisvollen Entschlüssen zu warnen, und diese öffentliche Kritik solle nicht behindert werden. Aber diese Kritik habe immer im Rahmen einer allgemein gültigen nationalen Politik vor sich zu gehen. In England und Frankreich sei es selbstverständlich, daß bei allen parteipolitischen Gegensätzen in großen nationalen Fragen die öffentliche Mei nung einheitlich geführt werde. Je ge schlossener der nationale Konzentrationswille eines Volkes sei, desto erfolgreicher werde sich diese nationale Disziplin auswirken.

Soweit Meinung und Ansicht das nationale Leben nicht gefährden, sei ihnen freie Entfaltungsmöglichkeit zu geben. Wo sie sich aber zum Schaden und Ver derben der öffentlichen Interessen auswirken, müsse die Regierung regulierend eingreifen. Der Begriff der absoluten Pressefreiheit stamme aus einer liberalen Anschauungswelt, die man jetzt zu überwinden im Begriffe sei. Diese Art von Pressefreiheit habe in den vergangenen Jahren Blüten zutage gefördert, bei deren Wiedererinnerung uns heute die Schamröte ins Gesicht steige. Nirgends sonst in der Welt wäre es möglich gewesen, daß die Symbole der nationalen Ehre und Freiheit, die Grundlagen des Volkstums und die elementarsten Sittengesetze von Familie, Staat und Kirche unter dem Deckmantel geistiger Freiheit zertreten und besudelt werden konnten.(Zu stimmung.) Diesem Treiben, so erklärte der Minister, müsse ein Ende gemacht werden. Das betrifft keinesfalls den anständigen Jour­nalisten, sondern nur jene wurzel= und haltlosen Asphatlliteraten, die meist nicht aus dem eigenen Volkstum hervorgegangen sind, es aber als billigen

Abladeplatz für die Ablagerung ihres kranken Ge­hirns benutzen möchten.(Beifall.)

Der Asphaltliterat war das schreckerregende Produkt einer geistigen Verfallszeit, die mit dem November 1918 über Deutschland hereinbrach.

Es ist ein Kampf gegen die intellektuistische Anarchie, der damit durchgeführt wird, und seine siegreiche Be­endigung ist die Vorbedingung für die geistige Wiedergeburt der Nation. Die neue Re­gierung scheut keineswegs das Wort Tendenz. Aber es ist mutig und ehrlich, eine anständige Tendenz offen zu bekennen, als einer unanständigen versteckt zu huldigen und sich dann hinter dem Schlagwort der tendenzlosen Objektivität zu verbergen.(Beifall.) Die Tendenz, die uns beseelt, ist die Reform der deutschen Nation an Haupt und Gliedern.

Zu ihr muß man sich mit einem klaren Ja oder Nein bekennen. Die geistigen Kräfte des Journalismus, die sie bejahen, können der wärmsten ideellen und materiellen Unterstützung der Regierung gewiß sein. Die sie verneinen oder sogar hemmen oder sabotieren wollen, müssen es sich gefallen lassen, aus der Ge­meinschaft der aufbauwilligen Kräfte ausgestoßen zu werden.

Wir leben in einem geschichtlichen Umsturz, dessen Ausmaße heute noch unvorstellbar sind. Wir tragen die Verantwortung für das Geschehen um so bewußter, als wir uns dem Volke verpflichtet fühlen.

Die nationale Erneuerung muß der ganzen Nation heilig sein.

Nur wenigen ist die künstlerische Wertung dieser Be­wegung vorbehalten. Im Interesse einer gesunden völkischen Wiedergeburt darf unter keinen Umständen die nationale Bewegung mit sogenanntem pa­triotischem Kitsch überwuchert werden. Das Ministerium für Volksaufklärung erwartet, daß jeder Berufsstand mit dem größten Ernst an dem kurturellen Aufbau unseres Volkes mitarbeitet und üble Ge­schäftsmethoden ableynt. Die Regierung sieht es als ihre Pflicht an, gegen jedes kulturschäd­liche Wirken, worin auch die Verkitschung unserer Geschichte und unserer natio­nalen Symbole gehört, mit den entsprechenden Mitteln vorzugehen und erwartet dabei die Mit­wirkung der Presse.

Sie, meine Herren, sitzen am Webstuhl der Zeit. Je eher und je umfassender die Presse sich dieser hohen Berufung bewußt wird, um so schneller

wird es der Regierung möglich sein, sie auch berufs­und standesmäßig emporzuheben. Nicht der, der einen guten Aufsatz schreibt, aber sonst im Leben versagt hat, ist berufen, eine Zeitung zu machen. Die Presse unterliegt der Kritik des ganzen Volkes, für sie ist gerade die beste Feder gut genug. Der Minister kündigte ein in Kürze zu erlassendes neues Pressegesetz

an, welches das Verhältnis der Presse zu den staatspolitischen Kräften regelt und die berufsständischen Interessen des Journalisten ein­deutig festlegen werde, ein Gesetz, so führte er aus, das der Presse gibt, was der Presse ist, andererseits aber der Regierung nicht verwehrt, worauf sie künftig Anspruch erheben darf.

Ich glaube nicht, so fuhr er fort, daß das die Gefahr einer Uniformierung der Presse in sich birgt.

So hart und unerbittlich die Prinzipien, die das Ge­füge von Staat und Volk tragen, gefestigt werden müssen, so reich und mannigfaltig sollen die Arabesken und Verzierungen sein, die wir am Bau des neuen Deutschland anbringen.

Die nationale Revolution wird nicht eher zum Stillstand kommen, als bis sie das ganze deutsche Gemeinschaftsleben überflutet und bis in die letzte Faser durchtränkt hat. Sie hat unab­änderliche Tatsachen geschaffen, damit muß jeder sich abfinden, ob mit Sympathie oder Antipathie. Jeder Widerstand aber würde schon im Beginn gebrochen werden. Es freut mich, daß die Presse anfängt, den Sinn der Zeit zu verstehen, lange genug hat sie neben der Zeit gelebt. Die Regierung kann nur wünschen und hoffen, daß der Presse nicht nur die Unabänder­lichkeit, sondern auch die innere Größe und geschicht­liche Bedeutung dieser Zeit aufgeht.

Wer an ihr mitarbeitet, ist uns herzlich willkommen.

Fehler werden immer gemacht, es kommt nur darauf an, sie gemeinsam zu überwinden und sie zum Wohle des ganzen Volkes zu wenden. Werden wir uns dieser Ausgabe bewußt, dann, so schloß der Minister, werden wir die geschichtliche Größe dieser Zeit verstehen lernen in einer Weise, daß wir trotz allen Unglücks, das über Deutschland hereingebrochen ist, mit dem Dichter bekennen dürfen: O Jahrhundert, o Wissenschaften, es ist eine Lust zu leben! (Lebhafter Beifall.)

Dann nahm

Reichskanzler Adolf Hitler

lebhaft durch Händeklatschen begrüßt, das Wort zu folgenden Ausführungen: Seit dem 30. Januar hat

sich in Deutschland eine Umwälzung vollzogen, die in unserer Geschichte einst mit Recht als nationale Revo­lution bezeichnet werden wird. Daß ein solcher ge­schichtlicher Vorgang auch von bedauerlichen Erscheinungen begleitet ist, liegt auf der Hand. Zu beurteilen sind solche Vorgänge nicht von einem ruhigen, über den Ereignissen liegenden Standpunkt, sondern nur aus der Atmosphäre der dynamischen Auseinandersetzungen heraus. Kriegsverbrechen kön­nen nicht in Leipzig und nicht nach Ablauf von Mo­naten und Jahren, sondern ehestens auf dem Schlacht­feld und im Augenblick der Kampfhandlung mit ihren psychologischen Einwirkungen beurteilt werden. Fast seit dem Tage der Begründung der NSDAP. waren wir Anhänger Staatsbürger 2. Klasse und wurden als solche behandelt. Millionen deutscher Männer, die kein anderes Ziel besaßen, als durch ihre Tätigkeit das deutsche Volk wieder zu Recht, Ansehen und Leben zu bringen, galten als verfemt und büßten ihre edle Ab­sicht mit dem Ausschluß aus fast allen staatlichen Amtern und Stellungen von oben und mit Verfolgung bis in die letzte Fabrik und die kleinste Werkstatt hin­ein von unten her.

300 Ermordete und über 40000 Verletzte sind blutende Zeugen dieses Regiments. Hunderttausende aber verfielen mit Weib und Kind der wirtschaftlichen Vernichtung. Dem steht aber zwei­tens gegenüber die unerhörte Disziplin und beispiel­lose Selbstzähmung der siegreichen Revolution.(Sehr wahr!) Nicht nur, daß die Vergeltung überhaupt in keinem Verhältnis steht zum ertragenen Leid, ist sie auch dort, wo sie kam, immer nur durch den Zwang, den Widerstand des Novembersystems zu brechen, aus­gelöst worden. In diesem Augenblick, da die Revo­lution die erste Phase ihres Kampfes erfolgreich be­endet hat, findet eine allgemeine Neuordnung der Be­ziehungen der deutschen Menschen und ihrer Orga­nisationen zueinander statt.

Die berechtigten Interessen des Individuums müssen in übereinstimmung gebracht werden mit den Interessen der Gesamtheit.

Die Interessen der einzelnen Stände unseres Berufs­lebens müssen untereinander abgewogen und zu einem höheren gemeinsamen Interesse zusammengefügt wer­den. Das bedeutet nicht einen Verzicht auf die Her­stellung von Beziehungen zwischen den Interessen unseres Volkes und denen anderer Völker. Allein es bedeutet, daß in Zukunft solche Beziehungen nur vom Gesamtvolk zu anderen Völkern und nicht mehr wie früher von einzelnen Klassen, Ständen oder Parteien hergestellt werden sollen.(Lebhafter Beifall.)

Das Gesamtvolksinteresse allein ist entscheidend.

Es ist weiter klar, daß es in einem solchen Kampf um die Neuordnung unseres inneren Lebens tatsächlich keine Sieger und Besiegten geben kann. Wohl aber wird das neue Regiment seine Arbeit zur Rettung der Nation mit all den Mitteln durchführen, die den Erfolg garantieren.

Es wird ein Segen sein für alle, wenn Vernunft und Einsicht der Verständigung die Wege bereiten.

Es ist aber die Pflicht eines Regiments, erkannte Volks= und Staatsnotwendigkeiten auch dann durch­zusetzen, wenn an die Stelle der Vernunft Unvernunft und an die Stelle der bereitwilligen Zurverfügung­stellung die vorgefaßte Ablehnung, ja der Haß tritt. In einer solchen Zeit

hat die Presse eine große Mission zu erfüllen.

Sie hat als erstes zu erkennen, daß sie nicht ein Zweck an sich sein kann, sondern nur ein Mittel zu einem solchen und daß ihr Zweck kein anderer zu sein ver­mag als der eines allgemeinen sonstigen politischen Lebenskampfes einer Nation.

Wenn wir heute der Wiederherstellung einer ein­heitlichen Geistes= und Willensbildung der Nation zu­streben, dann kann die Presse keinen anderen Zweck verfolgen als diesen. Ihre Berichterstattung, ihre Auf­klärungen, Belehrungen sowohl als ihre bewußte Be­einflussung, sie alle werden nur dann von wirklichem Nutzen sein, wenn sie mithelfen, das dem gesamten Lebenskampf vorschwebende Ziel zu erreichen.

Das Recht zur Kritik muß eine Pflicht zur Wahrheit sein,

und die Wahrheit wird nur gefunden werden können im Rahmen der Aufgabe der Lebenserhaltung eines Volkes. Niemals darf Kritik Selbstzweck sein. Wer die Kritik von der sittlichen Pflicht ent­bindet, sich in den Dienst einer allgemeinen anerkann­ten und verfolgten Lebensaufgabe zu stellen, beschreitet den Weg, der im Nihilismus und in der Anarchie endet. Vollends unmöglich ist es, daß unter dem Deck­mantel der Kritik Bestrebungen Vorschub geleistet wird, die man nur als Verrat an den eigenen Lebens­interessen eines Volkes bezeichnen kann. Jede In­stitution benutzt die Bedeutung, die ihr auf Grund des Rechtes, ihrer eigenen Fähigkeit zukommt.

Keine Regierung kann eine Presse vernichten, wenn diese Presse der Wahrheit und damit den Lebensinteressen des Volkes dient. Keine Presse kann auf die Dauer ersolgreich den Kampf gegen die Wahrheit führen, weil, selbst wenn der Sieg ihres Kampfes gegeben wäre, sie doch letzten Endes selbst vernichtet wird. Man wirft der natio­nalen Regierung vor, sie habe nicht das genügende Verständnis für die Aufgaben der Presse. Meine Herren! Wir sind in eine Zeit gesetzt, die uns eine ungeheure Aufgabe gestellt hat:

Rettung des Volkes vor seinem völligen Verfall. Dieser Aufgabe dienen wir bis zum letzten Atemzug. Das Volk selbst hat uns gerufen und damit anerkannt, daß es unsere Auffassung über das Wesen und den Inhalt dieser Aufgabe will.

Wir laden jeden Deurschen und jede deutsche Organisation und damit auch die deutsche Presse ein, sich der Lösung dieser Aufgabe anzuschließen.

Wir wissen aber, daß diese Aufgabe erfolgreich nur dann gelöst werden kann, wenn das Volk der Regie­rung jene Kraft zukommen läßt, die in der Einmütig­

Die heutige Morgen- und Abend-Ausgabe umfassen zusammen 20 Seiten.