Bonn

1933 Nr. 151 105. Jahrgang

Mittwoch, 29. März 1933

5

stische

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denburg

mmissarische

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500 Dil. nach Maßgabe besonderer Bestimmungen.

dem Unsal!

, beantragt. ß er sich in

zweimal je einerzeitigen andelsschule,

Der Staatskommtssar für Vortmand

Außerdem

diese Tage nur wenige

war, könne

nicht erspart

id seiner ge­

ers gestellt 1 Bagatellen rafverfahren Anzeige bei Nachrichten=

Festnahme von 30 kommunistischen Funktionären Große Waffenfunde

3, gegen den so weit ge­ngaben über Es habe

rup Recklinghausen, 29. März. Der poli

gelangt, wonach das gesuchte Mitglied der kommuni­stischen Reichstagsfraktion. Dettmann, sich in den Räumen der Handelsvertretung aufhalten und dort Unterschlupf gefunden haben sollte. Die Polizei hat sich zunächst mit dem Senat in Verbindung gesetzt, der die Erlaubnis zum Eingreifen gab, jedoch vorher den Generalkonsul in Hamburg auf die Notwendigkeit der Polizeiaktion schriftlich aufmerksam machte. Die Haussuchung ist ergebnislos verlaufen. Auf Grund der bestehenden Abmachungen besitzt nur der Generalkonsul das Recht der Exterritorialität, während die Räume der Handelsvertretung jederzeit von Polizeibeamten betreten werden dürfen. Diese Regelung ist seinerzeit nach der Durchsuchung der Handelsvertretung in Berlin getroffen worden. Da­mals hat es heftige diplomatische Auseinandersetzungen gegeben, als die Polizei in die Handelsvertretung ein­drana. um einen geflüchteten württembergischen Kom­munisten festzunehmen. Es ist dann vereinbart wor­

Grauenhäster Motd

tischen Polizei in Recklinghausen ist es gelun­

sich mehrere

gen, im rheinisch=westfälischen Industriegebiet eine

der von An­

Ehefrau enthauptet ihren Mann

umsangreiche Sprengstossorganisation

der

Gemeinde

KPD. festzustellen. Diese Organisation, die von kom­

5. Im ein­t festgestellt

TU Werdau(Sachsen), 29. März. Am Dienstag­abend erschien bei dem Gendarmeriebeamten in Langenbernsdorf die Frau Elsa des Schlossers [Bärenwald und gab an, daß sie ihren Mann er­schlagen habe. Sie bat, in Haft genommen zu werden. Der Beamte fand die Angaben bestätigt. Beim Be­treten der Wohnung bot sich ihm ein grauenhaftes Bild. In einer großen Blutlache lag der Körper des 45 Jahre alten Ehemannes. Einen Meter

munistischen Funktionären geleitet wurde, trug den NamenApparat.

ark, wovon

Stützpunkte für die ver­

o daß er sich

brecherische Organisation waren in Bottrop, Mül­heim, Oberhausen und in verschiedenen anderen Orten

schuldig Verwaltung m Posten zu

ge­

des Industriegebiets eingerichtet. Die Mitglieder

der Sprengstofforganisation wurden in Kursen

führenden

von

Kommunisten

unter­

#.n Meter, davon entfernt lag der

Kopf, der durch Beilhiebe vom Rumpf getrennt war, das Beil. Der Kopf wies Verletzungen im Gesicht und am Hinterkopf auf. Die Mordkommission des Kriminalamtes Zwickau nahm den Tatbestand auf. Die Frau wurde verhaftet. Der Grund zu der grauen­haften Tat dürfte in einer schon seit Jahren bestehen­den Zerrüttung der Ehe zu suchen sein.

irektion*

richtet und haben hierbei genaue Anweisun­

gen für die

Sprengung

Brücken,

von

räsident der

Gebäuden und Straßen erhalten.

Die Betei­

Sarrizin.

ligten wurden darin geschult, die Tragstärke des Brückenmaterials, den Brückenbelag usw. abzuschätzen, nach diesen Feststellungen die Verwendung des Sprengstoffmaterials vornehmen zu können. Als An­

den, daß nur die Leiter der Handelsvertretungen das

Persönlich­

Staatskommissar Schüler steht im 32. Lebensjahr. Seit 1923 ist er Mitglied der Ne stischen Deutschen Arbeiterpartei, und zwar gehörte er ihr schon an, als sie noch den Namen Deutschvölkische Freiheitsbewegung" führte. Somit ist er einer der ältesten Nationalsozialisten Westfalens und eines der ältesten Mitglieder der Partei über­haupt. Am Weltkrieg nahm er als Naumburger Jäger teil. Nach Beendigung des Krieges gehörte er einem Freikorvs an. In Dortmund wohnt er seit 1925.

Staatskommissar Schüler besitzt den Ruf eines ausgezeichneten Finanzmannes und eines besonders guten Kenners der Dortmun­der Verhältnisse.

Recht der Exterritorialität genießen, während die

n Bentheim

lationalsoziali

Räume der Vertretung selbst nicht unter diese Ab­machungen fallen.

r etwa vier­

um

nternommen,

sollte Mün­

gehörige desApparats bzw. als Beteiligte bei der Sprengstoffbeschaffung sind bisher in Bottrop 25, in Oberhausen 5 führende Kommunisten festgenommen

Tod dieses

Die Antikorruptionsverordnung

Bestätigte Ernennung

überall auf­

I. Essen, 29. März. Der preußische Innenminister bestätigt die Ernennung des Chefredakteurs der nationalsozialistischenRoten Erde, Dr. Piclum, zum Staatskommissar in Bochum und des Prokuristen Schüler aus Dorimund zum Staatskommissar für Dortmund.=ommissar s

VDZ Berlin, 29. März. Wie das Nachrichtenbüro

worden, die geständig sind. Neben den einzelnen

des VDZ meldet, sind zu der Verordnung des preu­ßischen Innenministeriums zur Behebung von Miß­ständen in der gemeindlichen Verwaltung, der so­

Gruppen desApparats hat im Unterbezirk der

getrossen

KPD. Oberhausen noch eine Terror=Gruppe bestanden, die aus zehn besonders zuverlässigen führenden Angehörigen der KPD. gebildet worden

genannten Antikorruptionsverordnung, jetzt Durch­führungsbestimmungen ergangen. Darin wird festgestellt, daß der Zweck der Verordnung sei, die Sparsamkeit der Verwaltung durch eine von unsachlichen Einflüssen möglichst freie Willens­

achmittag er­

thede in. der

lücksfall. Der

Die Angehörigen der Sprengstofforganisation

war.

Stoll aus

hatten u. a. die Aufgabe, zu gegebener Zeit plan­mäßige Terrorakte, insbesondere Sprengung

bildung in den gemeindlichen Körperschaften zu fördern. Entsprechend den Bestimmungen der Anti­korruptionsverordnung hat jetzt auch die Haus­haltsordnung für die Gemeinden und

m Motorrad

wie er noch

von wichtigen Gebäuden, Brücken, Straßen usw. vor­

en und dann

zunehmen. Zu diesem Zweck wurden systematisch

[Gemeindeverbände eine Veränderung erfahren., Nach dem neuen§ 28 sind Verträge der Gemeinde oder von Unternehmungen, auf deren Führung die Gemeinde maßgebenden Einfluß besitzt, mit Mitgliedern des Gemeindevorstandes, der Ver­

enachrichtigte

große

Mengen

Sprengstoff

beschafft.

chieden.

Der Landeskriminalstelle Recklinghausen ist es ge­

Die Maßnahmen der Hapag

lungen,

bis jetzt folgende Sprengstosse bzw. Waffen zu beschlagnahmen:

tretungskörperschaft und sonstiger Organe der Ge­meinde, mit den Ehegatten dieser Mitglieder, oder mit Personen, mit denen diese Mitglieder in grader Linie

TII Hamburg. 29. März. Die Hamburg=Amerika­Linie hat zur Abwehr der ausländischen Greuelprova­ganda u. a. auch den Präsidenten der deutsch=amedika­nischen Handelskammer in Neuyork, General Herman A. Metz, in einem längeren Teleg!

ten. sich im Interesse der deutsch nischen Beziehungen gegen die unwahren Greuelmeldungen in amerikanischen Zeitungen zu wen­den. Sie stellt in dem Telegramm auch ihrerseits fest, daß alle Nachrichten über angebliche Pogrome in Deutschland reine Lügen seien. Um weiteste Kreise in Amerika von der Unwahrhaftigkeit der gegen Deutschland gerichteten Propaganda zu überzeugen und der amerikanischen öffentlichkeit ein Bild von der tatsächlichen Lage in Deutschland, die durch vollkom­miene Ruhe und Ordnung gekennzeichnet sei, zu ver­mitteln, sei die Hamburg= Amerika=Linie bereit, einige prominente amerikani­sche Bürger zu einer Informations­reise nach Deutschland einzuladen.

Square Garden bewiesen habe, daß das Judentum leinen Haß hege wenigstens nicht gegen das deutsche Volk, daß die Protesiversammlung ebenso sehr zu Deutschlands eigenem Nutzen(?) wie zugunsten der unglücklichen deutschen Juden", stattgefunden hätte und daß die Forderung der amerikanischen Juden nach Gleichberechtiauna der deutschen Juden" selbsttätig einenSchandfleck auf Germanias stolzem Wappen­schilde, den sie nicht dauernd ohne gegenwärtige oder geschichtliche Straflosigkeit hätte tragen können, tilge. Einer der schönsten Schöpfer der Menschenkultur, d. Deutschland, dürfe nicht einen Barbarismus propa­gieren, der tatsächlich Kulturzerstörung bedeute.Wir haben die Trompete erschallen lassen, die nie zum Rück­zug bläst, und wir haben die Menschheit vor des höchsten Sitz nach Spreu und Weizen geschieden. Gott gebe, daß die deutsche Regierung das Kriegsbeil sofort vergrabe, damit wir aufrichtig gesegnete Friedens­palmen austauschen können.

332 Stauffersettbüchsen als Handgranaten angefertigt,

4 Haudgranaten, 5 Gewehre und Karabiner, 6 Seiten­gewehre, 5 08=Pistolen, eine große Menge Detonit, mehrere Dum=Dum=Geschosse, eine Gewehrgranate,

2 Handgranaten mit Zünder. eine Flügelmine, ein Revolverkanonengeschoß, 10 große Mauserpistolen mit 38 Schuß Munition, 3 Wurfmesser, eine Höllen­maschine und zwei Brandbomben. Der größte Teil dieser Sprengstoffe wurde an verschiedenen Stellen in Bottrov gefunden.

In Oberhausen führten die Ermittlungen zur Auffindung folgenden Materials: 84 Staufferfettbüch­sen als Handgranaten angefertigt, 1 Kugelhandgra­nate, 1 Granate und 1 Brandmine. Das gesamte Material war fachmännisch vervackt und befand sich in bestem Zustand. Der größte Teil wurde wegen seiner Gefährlichkeit bereits durch die Polizei gesprengt. Im südlichen Teil des Industrie­gebiers wurden an verschiedenen Orten, die aus volizeitaktischen Gründen nicht genannt, werden können, folgendes Mattrial beschlagnahmt: 42 scharfe Handgranaten, aus Staufferfeitbüchsen gefertigt. 350 Schuß Infanteriemunition, 30 englische Jagdpatronen, 69 Päckchen Sprengstoff, 60 Sprengkapseln, 2 Rollen, à 12 m lang, Zündschnur, 1 übungshandgranate, 6 Karabiner, 5 Jagdgewehre und 12 Mauserpistolen. Im Münsterland wurden in einem Steinbruch vergraben gefunden: 355 Patronen zum Militärge­wehr 98. An einer anderen Stelle wurde ein Kom­

verwandt oder verschwägert oder durch Adoption ver­bunden oder in der Seitenlinie im zweiten oder dritten Grade verwandt oder im zweiten Grade ver­schwägert sind. zur Kenntnis der Vertretungs­körperschaft oder eines von ihr bestimmten Ausschusses zu bringen, es sei denn, daß es sich um ihrer Natur

ann

Vizepräsident

ramm gebe­

Ersuchen der

=amerika­

nzer Polizei

rsuchung soll seiner frü­

seitigung

nach regelmäßig wiederkehrende Verträge nach fest­stehenden Tarifen handelt. Mit Beamten, Angestellten und Arbeitern der Gemeinde dürfen mit dem gleichen Vorbehalt Verträge nur mit Genehmigung des Ge­meindevorstandes geschlossen werden.

cht hat.

h.

1

Zum Beschluß

der Faldaer Bischosekonserenz

almen austauschen können" Trotz dieser Friedens­

palmen betreibt derDaily Mirror in anderen Spal­ten die übelste Propaganda gegen den deutschen Na­tionalsozialismus und seinen Führer.

Unter der ÜberschriftDie katholische Kirche gibt Verfemung des Nationalsozialismus auf! schreibt der Völkische Beobachter zur Erklärung der Fuldaer Bischofskonferenz: Aus dieser Kundgebung ergibt sich wohl, daß die Fuldaer Bischofskonferenz ihre sämtlichen Verfügungen aegen die NSDAP. und somit auch gegen die nationalsozialistischen katho­lischen Priester

hmann.

Wiedereröffnung von jüdischen Geschäften

April

TUI Gleiwitz, 29. März. Am Mittwoch sind die jü­dischen Geschäfte in Gleiwitz, Beuthen und Hindenburg wieder geöffnet worden. Die örtliche nationalsoziali­stische Abwehraktion gegen die internationale jüdische Hetzprovaganda ist unterbrochen worden, nachdem von Berliner zuständiger Stelle der Indu­strie= und Handelskammer Oberschlesiens in Oppeln, an die sich die jüdischen Geschäftsinhaber gewandt hat­ten, erklärt worden ist, daß solche örtlichen Boykott­maßnahmen eine Verzettelung der Aktion darstellten und daher nicht erwünscht seien.

DieNewyork Times, die während des Hetz­feldzuges wiederum ihren alten Ruf wahrmachte, das gefährlichste Führerblatt der amerikanischen Presse zu sein, tritt in einem Leitartikel den Rückzug von der Greuelprovaganda an und erklärt heuch­lerisch, daß die amerikanische Presse bezüglich der Mel­dungen über die deutschen Vorgänge nichts unterdrückt oder verzerrt habe. Das Blatt verlangt u. a. die Wiederherstellung der deutschen Pressefreiheit.Was Deutschland heute am meisten benötige, ist vollkom­mene Publizität. Das Blatt vergißt aber dabei zu erwähnen, daß sämtliche Räubergeschichten über Deutschland in tendenziösester Weise auf seinen Haupt­seiten mit entstellenden Riesenüberschriften gedruckt wurden, dagegen authentische deutsche Erklärungen meistens nur auf Nebenseiten des Blattes in Klein­druck und häufig nur auszugsweise wiedergegeben wurden.

Itwall)

käufen

zurückzieht. Wir begrüßen diesen Schritt außerordentlich und ge­denken nicht, an sich naheliegende Betrachtungen über den neuen Beschluß anzustellen. Nur wollen wir unterstreichen, daß der Führer früher genau die gleichen Erklärungen über die Haltung der Partei in Konfessionsfragen abgegeben hat wie jetzt als Kanzler. Die RSDAP. hat als solche nie Glaubens­lehren verletzt, sie muß aber als politische Partei das Glaubensbekenntnis des einzelnen tolerieren, da Deutschland=mehrere Bekenntnisse umschließt. Mit dem neuen Beschluß hat das Episkopat den nunmehr gegebenen unabänderlichen politischen Verhältnissen Rechnung ge­tragen und die nicht mehr haltbare Plattform auf­gegeben, auf der es die Jahre über gekämpft hat. Wir würden uns freuen, wenn aus dem Entschluß jetzt noch offiziell die Folgerung gezogen würde, daß der sondern eine zu schützende Lebensäußerung des deutsche Nationalsozialismus keineHäresie" darstellt, deutschen Menschen.

klich,

munist beim Vergraben von zwei In­santeriegewehren von der Vollzei über­kascht. Die Gewehre und 30 Patronen wurden sichergestellt. Besonders bemerkenswert ist der Fund am Bahndamm BottropRed­linghausen. Hier wurde im Bahndamm ver­graben eine Milchkanne mit 40 als Handgranaten geladene Staufferfettbüchsen, große Mengen Detonit und Ammon=Salpeter, 6 Eierhandgranaten, 1 großer Sack mit 66 mit Sprengstoff gefüllten Staufferfett­büchsen, 12 Rohrstücke für Handgranaten, 1 Zinkkassette mit einer Pfunddose Detonit. 1 Zehnzentimeter=Gra­nate mit Zünder und 3 Handgranaten gefunden.

über die Fundstelle hatten die Kommunisten in geschickter Weise eine Grasnarbe ge­zogen, die der Umgebung genau angepaßt war. Un­übersehbar und fürchterlich wäre die Katastrophe gewesen, wenn durch iegend­einen Umstand die Sprengstoffe Bahndamm zur Detonation gekommen wären. Nach den getroffenen Feststellungen wurden die Staufferfettbüchsen durchweg von der Zeche Rheinbaben in Bottrov gekohlen. Die Täter sind in der Dunkelheit über die Einfriedigung des Zechenplatzes geklettert und sind so in die Tages­anlage eingedrungen. Die Staufferfettbüchsen wur­den massenweise als Sprengkörper hergericht Milchkannen und großen Waschkesseln aufbewahrt, die innen und außen dicht geteert waren. Im Innern der Gefäße war ein Gestell angebracht, an dem die Sprengkörper frei hingen. Einganz besonders sefährliches Material sind die gefüllten Staufferfettbüchsen, verheerend ihre Sprengwirkung. Bemerkenswert ist, daß die Rührigkeit der Bottroper KPD. von russischer Seite durch die Schenkung einer roten Fahne anerkannt wurde. Diese Fahne wurde von der politischen Polizei beschlagnahmt und trägt u. a. in Deutsch und Russisch die InschriftProletarier aller Länder vereinigt euch. böher die Fahne des Kampfes für die proletarische Revolution.

In Schutzhaft genommen

twall

TII Görlitz, 29. März. In den Vormittagsstunden des Mittwoch sammelte sich auf die nicht aufhörenden ausländischen Greuelmärchen über angebliche Juden­verfolgungen und Pogrome in Deutschland eine erregte tausendköpfige Menschenmnenge vor dem Gebäude des Land= und Amtsgerichts in Görlitz an und forderte in erregten Rufen und Sprechchören die Entfernung der jüdischen Richter und Rechtsanwälte. Um ernstere Ausschreitungen zu verhüten, besetzten SA. und SS. das Gebäude und sperrten die Eingänge. Mehrere jüdische Richter und Rechtsanwälte zur­den vorläufig in Schutzhaft genommen. Die Polizei beschränkte sich darauf, Störungen des Ver­kehrs zu vermeiden.

gung.

Der an die amerikanischen Kriegsteilnehmer ge­richtete Artikel des Stahlhelmführers Seldte hat einen sehr guten Eindruck hervorgerufen und dürfte seinen beruhigenden Eindruck zweifellos nicht verfehlen.

o verlegt

sch

§ 60

12½ Uhr

7 Uhr.

Die demokratischeNew York Evening Post schreibt: Weite Kreise sind der Ansicht, daß es viel­leicht besser gewesen wäre, wenn die jüdischen Demon­strationen gegen Deutschland am Montag nicht statt­gefunden hätten, da die Gesamtlage zu­sehends aus dem Wege der Besserung ge­wesen sei und weite Kreise bereits eingesehen hätten, daß die von gewissen Seiten verbreite­ten Greuelmeldungen aus Deutschland stark übertrieben waren. Zu den geplan­ten Abwehrmaßnahmen der NS DAP. gegen die Greuel= und Boykottpropaganda schreibt das Blatt, daß die Verwirklichung der Pläne eine weltweite Haß­maschinerie erneut in Bewegung setzen werde. Weitere Repressalien auf beiden Seiten würden die Folge sein.

ner 31607.

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Die Umstellung in Braunschweig

wwalt.

i m

W Wernigerode, 29. März. Am Dienstag wurde hier durch SA. die Schließung der jüdischen Geschäfte in der Stadt vorgenommen. Außerdem naym die SA. die jüdischen Haushaltungsvorstände fest, deren Frei­lassung aber heute vormittag von der hiesigen Polizei wieder veranlaßt wurde.

= Berlin, 29. März.(Eig. Drahtm.) Der Führer des Stahlhelms, Minister Seldte, ist heute in Ber­lin wieder eingetroffen. In den nächsten Tagen fin­det beim Braunschweiger Stahlhelm ein tiesgrei­sender Personalwechsel statt. Es hat sich heraus­gestellt, daß sich verschiedene leitende Stahlhelmer nicht an die Weisungen gehalten haben, die von der Stahl­helm=Bundesleitung für die Neuaufnahme von Mit­gliedern gegeben worden sind. Offenbar wollte man die Konjunktur ausnutzen und möglichst viel ehemalige Gewerkschaftler und Reichsbannerleute in das Stahl­helmlager hinüberziehen.

Grundsatz beachtet worden, daß nur Einzelmitglieder aufzunehmen sind. Die sich meldenden Reichsbanner­leute sind aber zu vielen Hunderten vor den Werbe­büros erschienen. Der Braunschweiger Ortsgruppenlei­ter hätte die Aufnahmetätigkeit unterbrechen müssen. In derKreuzzeitung. dem Organ des Stahthelms, wird ihm auch seine politisch bedenkliche Handlungs­weise bestätigt. Zunächst ist ein kommissari­scher Landesführer eingesetzt worden. Der Landesführer Schrader ist also seines Amtes enthoben. Auch der Stadtgauführer Winter kehrt nicht mehr zurück. Es ist anzunehmen, daß auch eine ganze Reihe von Unterführern und An­gestellten teils aus dem Bunde ausscheidet, teils ver­setzt wird. Zwischen dem Stahlheleführer Seldte und der braunschweigischen Landesregierung ist wenigstens über die künftige Entwicklung eine völlige Eini­gung erzielt worden.

brattonen

4

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Gegen die deutschfeindliche Propaganda

Ruf: 3a303.

TII London, 29. März. Der Präsident des jüdi­schen Deputiertenverbandes, Laski gab am Diens­tag mit Bezug auf die deutsch=feindliche Propaganda eine zur Mätzigung mahnende Erklärung ab. Er äußerte hierbei, daß man sich in Deutschland nach der ersten leidenschaftlichen Bewegung der Ren#­lution wahrscheinlich wieder auf die wahre Stellung der Juden in Deutschland besinnen werde. Die deut­schen Juden seien auf ihre Heimat sstolz, die in ihrem Gefühl tief verwurzelt sei.

htet und in

er Werkstatt.

H. Beralung

Deutsche Handelskreise erhielten bereits in den letz­ten Tagen von jüdischen Einfuhrhändlerin in Amerika in Mengen Auftragsanullierungen. Deutsche amtliche Stellen im Amerika werden mit Haßbriefen über­schwemmt. Das Geschäft der Schiffahrt ist stark zurück­gegangen.

Syrecdstunden.

Es ist dabei wohl der

Tel 270911.

Dertmund

W London, 29. März. Die Meldungen der Presse über den von der NS2AP. beschlossenen Boykott jüdischer Geschäfte usw. beschränkt sich in der Haupt­sache auf ausführliche Wiedergabe der Tatsachen und aus Gerüchte, die zeigen sollen, daß der Boykott in verschiedenen Teilen Deutschlands, wie Oberschlesien, Ruhrgebiet, Mecklenburg bereits begonnen habe. Die Ermahnung des nationalsozialistischen Aufrufs, daß strengste Disziplin gewahrt werden muß und daß keinem Juden ein Haar gekrümmt werden darf, wird von allen Blättern, mit Ausnahme desDaily Herald, veröffentlicht.

W Wien, 29. März. Der Aufruf der Parteileitung der RSPAP. zum Abwehrkampf gegen die jüdische Auslandspropaganda wird von den Blättern in großer

Beruhigende ausländische Stimmen

sgung

ichOsfen.

III Neuyork, 29. März, Die gesamte Neuyorker

Presse schlägt wie auf Kommando ruhigere Töne an mit Ausnahme allerdings desDaily Mirror. In, diesem Blatt erläßt der radikal ein­gestellte Präsident des Kongresses der amerikanischen Juden, Bernhard Deutsch, einen groß aufgemachten Aufruf.

Durchsuchung der

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Nandunger vonseltücen Handelsertreung

1 u.6 Uh

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Berlin, 29. März.(Eig. Drahtm.) Heute vor­mittag hat die Hamburger Polizei bei der Handels­vertretung der Sowjetunion eine Haussuchung vorge­kommen. Sie war in den Besitz von Informationen

der die alte Kriegstaktik verfolgt, einen Keil zwischen die deutsche Regie­rung und das Volk zu treiben. In dem Auf­ruf wird erklärt, daß die Kundgebung im Madison

Gerwinn