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Köln, Samstag, 5. September 1942

DIE GROSSE KÖLNER MORGENZEITUNG

Bolschewistische Küstenstellung im Handstreich genommen

Die erfolgreiche Landung auf Taman

Sowjeks im Kampf um Stalingrad auf den Westrand der Stadt zurückgeworfen

Verlag und Schriftleitung: Köln, Stolkgasse 2531. Sammelruf: Nr. 22030f. Schalterstunden18 Uhr.

Nr. 245" Verkaufspreis 10 Pig

Berlin, 4. Sept.(dub) Zu der Landung deutscher und rumänischer Truppen auf der Taman=Halbinsel teilt das Oberkom­mando der Wehrmacht noch folgende Einzel­heiten mit: In den späten Abendstunden des 1. September brachen die Transportgruppen von ihrer Basis auf der Halbinsel Kertsch auf und erreichten nach wolkenbruchartigen Regen­fällen und heftigsten Gewitterstürmen in den ersten Morgenstunden des 2. September plan­mäßig die befohlenen Ziere. Während eine Gruppe auf der südlichen Taman=Halbinsel landete, erreichten gleichzeitig weitere Trans­

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gruppe den weichenden Bolschewisten nach und nahm eine wichtige Höhe ein. Ein anderer Verband besetzte nach erbitterter Gegenwehr eine Ortschaft. Nördlich und nordostwärts Stalingrad machte der Angriff gegen zum Teil hartnäckigen feindlichen Widerstand weitere Fortschritte. Gegen die Nordfront der bis an die Wolga vorgestoßenen deutschen Verbände unternahmen die Bolschewisten mit Unterstützung von über 150 Panzerkampf­

Versuche des Feindes, in verzweifelten An­griffen, den sich südwestlich Stalingrad schließenden Ring zu sprengen, blieben er­folglos. An diesen Kämpfen war die deutsche Luftwaffe wiederum durch den Einsatz stärk­ster Kräfte hervorragend beteiligt. Zahlreiche Geschütz= und Bunkerstellungen wurden durch Angriffe der Kampf= und Sturzkampfgeschwa­der vernichtet. Besondere Erfolge errang neben der vorstürmenden Infanterie vor allem

Das Neue Kriegs-Winterhillswerk#st erönet!

Morgen ist der erste Opfersonntag. Und gerade auf diesen kommt es an. Er muß eine Demonstration der Volksgemeinschaft werden, die alle bis­herigen Opfersonntage an Gebefreudigkeit übertrifft. Es sei mit Nachdruck auf die Haussammellisten hingewiesen, die durch die Amtsträger und ehrenamtlichen Mitarbeiter der NSV und des WIIW vorgelegt werden.

portgruppen die nördliche Fantalowskaja­Halbinsel. In rücksichtslosem Vorstoß und in erbitterten Nahkämpfen Mann gegen Mann wurde die feindliche Infanterie geworfen und die bolschewistische Küstenstellung im Hand­streich genommen.

Die Seefahrzeuge einer anderen Stoß­gruppe wurden bei Kap Achileon vor der Küste durch feindliche Scheinwerfer erfaßt. Aber auch das erbitterte feindliche Abwehr­feuer konnte die Landung nicht verhindern. Auch durch Luftangriffe versuchten die Bol­schewisten vergeblich das erfolgreiche deutsch­rumänische Unternehmen zu hindern. Aber alle Versuche des Feindes, die vordringenden Lan­dungstruppen aufzuhalten, scheiterten

Um 6 Uhr früh waren die Landungen ab­geschlossen und die Brückenköpfe fest in eigener Hand. Von hier aus wurde in scharfem Nach­drängen der Angriff gegen die bolschewistischen Infanterie= und Artilleriekräfte fortgesetzt und der Feind, der über die Taman=Bucht zu ent­fliehen versuchte, nach Süden abgedrängt

Inzwischen war es durch deutsche Kräfte verstärkten rumänischen Verbänden trotz er­bitterter Gegenwehr gelungen, im Schein­werferlicht auf der Insel Kossa=Tußla in der Straße von Kertsch Fuß zu fassen. In harten Nahkämpfen wurde die Insel ge­nommen und in der Nacht vom 2. zum 3. September in eigene Hand gebracht. Unter­dessen wurde auf der Taman=Halbinsel im weiteren Vordringen die Landzunge Kossa­Tschuschka besetzt und südostwärts Fan­talowskaja die Verbindung mit den nord­westlich Temrjuk vordringenden rumäni­schen Verbänden auf dem Küstenstreifen nörd­lich der Lagune von Achtanosowsk her­gestellt.

Während Panzerverbände westlich Stalin­grad die feindlichen Verteidigungslinien durchbrachen und den Feind nach Einnahme eines Kasernengeländes auf den Westrand der Stadt zurückwarfen, stieß eine Kampf­

Zwei neue Eichenlaubträger

Berlin, 4. Sept.(dub) Der Führer hat Hauptmann Druschel, Gruppenkommandeur in einem Schlachtgeschwader, und Oberst Bor­mann. Kommodore eines Kampfgeschwaders, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihnen folgendes Schreiben übermittelt:In dankbarer Würdi­gung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf um die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen ais 118.(119.) Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. gez. Adolf Hitler.

Hauptmann Alft. Druschel. Sohn eines Landes­Oberwegemeisters, ist am 4. Februar 1917 zu Bind­sachsen in Oberbessen geboren. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes wurde ihm am 21. August 1942 verliehen, nachdem er sich auch im Kampf gegen die Sowjetunion immer wieder durch beispielhafte, todesverachtende Tapferkeit hervorgetan hatte. Sowohl als Staffelkapitän wie als Einzelkämpfer war er der Erdtruppe ein getreuer Helfer, der viel­fach entscheidend in ihre Kämpfe eingriff. So kommt ihm u. a. ein besonderes Verdienst um das Halten eines wichtigen Brückenkopies zu. Bis zur Verleihung des Ritterkreuzes schoß er auf seinen Schlachtflugen sieben feindliche Flugzeuge ab.

Oberst Ernst Bormann, als Sohn eines Pastors am 5. November 1897 in Kirchbrack bei Holzminden geboren, wurde 1916 Leutnant, ließ sich dann zur Fliegertruppe versetzen und gehörte zuletzt dem Jagdgeschwader Bölcke an. Nach der Promotion zum Dr.=Ing. bekleidete er mehrere Stellen in der Industrie und trat 1935 als Haupt­mann wieder in die Luftwaffe ein. Die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes am 5. Okto­ber 1941 bedeutete gleichzeitig eine Anerkennung der Erfolge seines Geschwaders wie seiner Leistun­gen als Einzelkämpfer. Nun haben die Taten sei­nes Geschwaders wie seine eigenen Verdienste eine neue ehrenvolle Würdigung gefunden.

wagen wiederholt stärkere Angriffe. Alle diesel die Flakartillerie.

Höchste Auszeichnung für Marseille

Das Eichenlaub mit Brillanten verliehen Der 125. Lustsieg

Berlin, 4. Sept.(dnb) Der Führer hat Oberleutnant Marseille, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm fol­gendes Schreiben übermittelt:

In Würdigung Ihres immerwährenden heldenmütigen Einsatzes im Kampf für die Freiheit unseres Volkes verleihe ich Ihnen an­läßlich Ihres 125. Lustsieges als viertem Sol­daten der deutschen Wehrmacht die höchste Tapferkeitsauszeichnung, das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

gez. Adolf Hitler.

Der als Sohn eines Generalmajors am 13. De­zember 1919 zu Berlin=Charlottenburg geborene Oberleutnant Hans Joachim Marseille gehort zu den deutschen Jagdfliegern, deren Name eines Tages nach sich rasch steigernden Erfolgen in aller Mund war. Mit sieben Luftsiegen kam der da­malige Oberfähnrich im Frühjahr 1941 nach Afrika, wo er kurz darauf Offizier wurde. Mit unbeirr­barem Kampfeswillen, ein ebenso besonnener wie draufgängerischer Jagdflieger, stellte er seine Geg­ver, schoß einen nach dem anderen ab und erhielt nach 46 Luftsiegen am 22. Februar 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Er wurde Ober­

leutnant und Staffelkapitän, entwickelte sich immer mehr zum gefürchtetsten deutschen Jagdflieger in Nordafrika und wurde nach seinem 75. Abschuß am 6. Juni 1942 vom Führer durch Verleihung des Eichenlaudes zum Ritterkrenz ausgezeichnet. Aber seine Siegeskurve stieg noch steiler in die Höhe.

Nur elf Tage später war ein weiteres Viertel­hundert britischer Flugzeuge abgeschossen: der 101.

Luftsieg war errungen, und Oberlentnant Mar­seille erhielt das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Und nun, am 2. September 1942, erkämpfte er an der ägypti­schen Front den 125. Luftsieg, nachdem er allein tags zuvor 16 britische Gegner abgeschossen hatte und damit eine einzigartige Leistung vollbrachte.

Nach Mölders, Galland und Gollob wurden ihm nun die Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern als höchste Tapferkeitsauszeichnung verliehen. Die von ihm bezwungenen Gegner sind ausschließlich Englän­der, in der Hauptsache Jagdflieger.

Der Glückwunsch des Reichsmarschalls Mein lieber Marseille! Ich bin unendlich stolz auf Ihre überragenden Erfolge. In un­

Oberleutnant Marseille

Photo: Presse-Holfmann

beugsamem Kampf= und Siegeswillen haben Sie den britischen Gegner in der Luft be­zwungen, wo Sie ihn nur trafen. Dankbar und voll Bewunderung beglückwünsche ich Sie zu der Ihnen vom Führer verliehen höchsten deut­schen Tapferkeitsauszeichnung. Seien Sie ver­sichert, lieber Marseille, daß mit mir das ganze deutsche Volk in Ihnen einen seiner größten Helden dieses Krieges erblickt. Kämpfen Sie, vom immerwährenden Soldatenglück begün­stigt, in diesem Geiste weiter für den Endsieg unserer Waffen.

Ihr Göring,

Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Luftwaffe."

Roosevelt, dieWeltgouvernante Nr. 1

Reichsleiter Baldur von Schirach antwortete ihm im Rundsunk

Berlin. 4. Sept.(dnb) Der Reichsleiter für die Jugenderziehung der NSDAP, Baldur von Schirach. antwortete am Freitagabend über den Großdeutschen Rundfunk Mister Noosevelt auf seine heuchlerische und, verlogene Rede vor Delegierten der USA-Studentenschaft.

Reichsleiter von Schirach führte u. a. aus. Gestern abend fand in Washington eine mit viel Trara, angekündigte Jugendkund­gebung statt. Sie wurde veranstaltet, weil Präsident Roosevelt eine Botschaft an die Jugend der Welt richten wollte. 300 Studen­

ten aus den amerikanischen Staaten und Ver treter von Emigrantenregierungen, de sich nach Washington geflüchtet haben, bildeten nach der amtlichen amerikanischen Meldung das Auditorium, das nach Roosevelts eigenen Wortenwenigstens im Geist die Jugend der Welt darzustellen hatte. Er übersieht groß­zügig die Tatsache, daß die Vereinigten Staa­ten auf dem Gebiete der Jugenderziehung keine nennenswerte Leistung vollbracht und sich von jeher darauf beschränkt haben, die Erziehungseinrichtungen des verachteten alten

Ritterkreuz für General Manoliu

Berlin, 4. Sept.(dub) Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Di­visionsgeneral Gheorghe Manoliu, Kom­mandeur einer rumänischen Gebirgsdivision.

Als Kommandeur einer rumänischen Ge­birgsdivision zeichnete sich General Gheorghe Manoliu beim Kampf um Sewastopol durch vorbildliche persönliche Tapferkeit und selb­ständige kühne Entschlußkraft hervorragend aus. Stets in vorderster Linie fahrend, nahm er mit seinen Gebirgsjägern zäh verteidigte Höhenstellungen der Bolschewisten in Besitz und trug beim Einbruch in die vom Feind erbittert verteidigte Stadt mit seinen tapseren Gebirgsjägern wesentlich zum großen Angriffs­erfolg bei.

General Gheorghe Manoliu wurde am 20. 5. 1888 in Piatra=Neamtu geboren. Am 1. 7. 1909 wunde er zum Leutnant befördert. Nach dem Weltkriege fand er in Genevalstabsstel­lungen und bei Frontkommandos in Insan­terie= oder Gebirgsjäger=Regimentern Ver­wendung. Am 27. 2. 1939 wurde er zum Ge­neralmajor und am 19. 7. 1942 zum General­leutnant beföndert.

Europas oberflächlich zu imitieren. Seine maßlose Arroganz geht nun so weit, daß er angesichts des allgemeinen Tiefstandes der amerikanischen Jugenderziehung die junge Ge­neration der Welt über ihr Tun und Lassen belehren will.

Roosevelt begann seine Ansprache mit der Feststellung, daß alle französischen Jugend­organisationen schon im voraus gegen seine Rede protestiert haben, da Roosevelt die Schuld am Tode von mehr als 100 000 jun­gen Franzosen trifft, und er fügt dieser Nach­richt, die er nictt unterschlagen konnte, weil sie der amerikanischen Studentenabordnung, zu der er sprach, bereits bekannt geworden wor, noch die weitere Mitteilung hinzu, daß der Sender Tokio von den dekadenten, schwächlichen und verspielten amerikanischen Jungens gesprochen hobe, die durch Juzzmusik und Hoilywood­fülme verdorben wurden.

Nun wird Roosevelt inzwischen erfahren haben, daß seit dem Augenblick, da er von dem Gerüst aus seinen gebrechlichen Kärper beim Reden aufrechterhält, seine Jugendbot­schaft losließ, eine Jugendorganisatkon nach der anderen ihre Erklärung gegen ihn und diese Botschaft abgegeben hat. Bis zur Stunde sind hier mehr als 12 Kundgebungen natio­naler Jugendorganisationen, in denen sich die jungen Menschen unseres Kontinents zusam­mengeschlossen haben, bekannt, die Roosevelt ein für allemal das Recht bestreiten, an die Jugend das Wort zu richten.

Sprüche des amerikanischen Präsidenten sind von der wirklichen Jugend dieser Welt mit eisiger Verachtung und scharfer Ablehnung be­antwortet worden. Es war Roosevelt, der noch 1940 das Wort aussprach:Ich versichere den Vätern und Müttern, daß ihre Jungens nicht in einen fremden Krieg geschickt werden". Derselbe Roosevelt bezeichnete sich später sel­ber zynisch als den Mann, der diesen Krieg entfesselt hat, und gesteht damit die Haupt­schuld an diesem Weltkrieg ein. Dieser Roose­velt ist nicht nur physisch ein Wrack, er ist es auch moralisch. Kein menschliches Ge­wissen ist mehr mit dem Blut der Jugend ve­lastet, als das seine. Kein Name dieser Welt ist der Jugend so verhaßt, wie der Roosevelts Nur ein einziges Wort seiner Ansprache ver­dient Beachtung, weil es, wenn auch unfrei­willig, die Situation kennzeichnet, in der er

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Geleitzüge nach der Sowjetunion nach wie vor bedroht

Seelord Alexander über die=Bootabwehr Seitenblick auf die USA=Flotte

TT Genf, 4. Sept. Der erste Lord der Ad­miralität Alexander befaßte sich in einer Rede mit den Abwehrmaßnahmen gegen die =Boote und versicherte, daß die Vorwürfe, welche in der Presse gegen die britische Admi­ralität in dieser Beziehung erhoben werden, keineswegs berechtigt seien. Im Gegenteit, man probiere immer neue Methoden und neue Taktiken, um der großen Gefahr, welche die alliierte Schlffahrt der Westmächte und damit ihr= ganze Kriegführung bedrohen, Herr zu werden. Was diese Behauptungen im konkce­ten bedeuten, zeigten seine Ausführungen über den Stand der Verbindungen mit der Sowjet­union in klarster Weise. Der einzige Trost, den Alexander der Oeffentlichkeit in Großöritan­nien zu geben wußte, war der Hinweis, deß nun mit dem Eintritt der Dunkelheitsperiode die Schwierigkeitenvielleicht abnehmen wür­den. Aber das ganze Problem bleibe im Grunde unverändert und damit auch die Ge­fohren, welche die Geleitzüge nach der Sowjet­union bedrohen, und diese seien, so versicherte

London an kompetenter Stelle bezüglich der Resultate der jüngst getroffenen Vereinbarung zwischen den Westmächten und der Sowjet­union in Moskau hinsichtlich eines verstärkten Geleitschutzes nach Murmansk und Archangelst sich im Grunde genommen nicht viel zu ver­sprechen. Das zeigt der Appell an die Na­turgewalten zur Genüge.

Zum Schluß konnte sich Alexander nicht ent­halten, der USA=Marine einen neuen Hieb zu versetzen. Er legte nämlich des langen und breiten dar, daß die nordamerikanische Ostlüste und das Karibische Meer für die deutichen =Boote wahre Paradiese darstellten. Die USA=Marine habe leider nicht über die not­wendige Erfahrung verfügt, um diesen An­griffen wirksam entgegenzutreten. Erst als sich die Engländer der Dinge annahmen, habe sich die Lageetwas gebessert.

In einem Brief an dieTimes gibt Lore Winster, der frühere parlamentarische Se­kretär des ersten Lords der britischen Admi­ralität, einen pessimistischen Ueberblick über

Alexander, sehr groß. Man scheint also in die Schiffahrtslage. Winster stellt einleitend

fest, daß die Schiffahrt und die Schiffsbauten Greßbritanniens Achillesferse seien. Was mon in England von den Schiffsverlusten wisse, schreib! Winster, komme nur in unzulänglichem Maße aus USA. Dort seien während des vergangenen Monats August Erklärungen ab­gegeben worden, wonach den Verbündeten rund zwölf Millionen Tonnen Schiffsraum sehlten, und daß die Alliierten in das Johr 1943 mit weniger Schiffsraum einträten als Anfang 1942 vorhanden gewesen sei.

Im Jahre 1920 seien in England Schiffe mit einer Gesamttonnage von 2055000 Tonnen neu gebaut worden. Er, Lord Winster, sei abei davon überzeugt, daß sich die Schiffsneu­bauten Englands jetzt nach drei Jahren Krieg in keiner Weise dieser Ziffer näherten. Dazu liege die Schiffsbauindustrie Großbritanniens viel zu sehr im argen. So sei zum Beispiel die Modernisierung vieler englischer Werften bis auf den heutigen Tag vernachlässigt wor­den. Lord Winster warnt vor der Annahme, daß die bisher erlittenen Schiffsverluste durch eine entsprechende Steigerung der Zahl der Schiffsneubauten ausgeglichen werden können.

Antwort an Roosevelt

Nach der bekannten Methode der ameri­kanischen Imitation ist es dem Präsidenten der USA jetzt eingefallen, daß er die Achsenmächte auch einmal auf dem Ge­biete der Beziehungen zwischen Staats­führung und Jugend nachahmen könnte. Das unerschütterliche Fundament der staatlichen und völkischen Entwicklung der Achsen­mächte ist bekanntlich in erster Linie darin zu erblicken, daß sowohl Adolf Hitler wie Benito Mussolini von Anfang an ihr ge­waltiges Werk auf die Jugend ihrer Völker gestellt haben, und daß diese Jugend in unumschränkter gläubiger Zuversicht ihren führern auf dem Weg in die Zukunft folgt. In völliger Verkennung der Lage und aller Voraussetzungen hat der Kriegstreiber im Weißen Haus anscheinend geglaubt, was Hitler und Mussolini können, werde er ebenfalls zustandebringen. Aber wenn zwei das gleiche tun, ist es nicht das gleiche, denn die Botschaft, die Roosevelt jetzt nicht nur an die jungen Amerikaner, son­dern in seiner üblichen Anmaßung an die Jugend der ganzen Welt gerichtet hat, präsentiert sich als das lächerliche Zerr­bild eines solchen Appells. Roosevelt hat sich zunächst darüber beklagt, daß der Rundfunk der Achsenmächte eine seiner Aufgaben darin erblickt, die Oeffentlichkeit aller Länder über die Kriegshetze der USA aufzuklären und feststellt, daß der Präsi­dent in Washington die Verantwortung für diesen Krieg trägt. Roosevelt meint, die Jugend werde ihm Glauben schenken, wenn er die groteske Behauptung aufstellt, die Kriegsziele der vereinten Plutokraten und Botschewisten seien die Hoffnung der neuen Ceneration. Die Tatsache, daß in allen Ländern Europas starke Jugendbewegungen ins Leben gerufen worden sind, die erkannt haben, daß nur der Weg zum Siege der Achsenmächte und die Ueberwindung des Bolschewismus und des Kapitalismus auch den Weg in die Zukunft aller europäischen Völker darstellt, möchte Roosevelt damit abtun, daß es sich dabei um eine Art Zwangsorganisationen zum Zwecke der Kriegsrekrutierung handele, und er geniert sich nicht, von 29 vereinten Nationen in seinem Lager zu sprechen, obwohl die meisten dieser angeblichen Nationen nur einige Schattenregierungen von Emigranten sind.

Wenn er dann weiter behauptet, die jungen Amerikaner wüßten ganz genau, worum sie kämpften, so bleibt nur festzu­stellen, daß er es ihnen bisher nicht gesagt hat, denn wenn er davon spricht, daß der bisherige Weg des Krieges die amerika­nische Jugend zu den Salomon-Inseln, zum Roten Meer und zu den Küsten Frankreichs geführt hat, so müßte er eigentlich auch hinzufügen, daß überall dort Katastrophen wie z. B. bei Dieppe eingetreten sind, und daß der Kriegspfad, den der Präsident be­treten hat, vorläufig noch zu einer ganzen Reihe anderer Niederlagen geführt hat. Wie daraus diebessere Welt hervorgehen soll, von der er auch diesmal wieder fabelt, bleibt, unverständlich. Einen Satz hat Roosevelt allerdings gesagt, in welchem sich auf amerikanische Verhältnisse an­gewandt ein Korn Wahrheit befindet. Er hat erklärt, man wisse, daß die Weis­heit nicht unbedingt mit den Jahren komme, sondern daß auch Greise schwachsinnig und junge Leute weise sein können. An­scheinend hat Roosevelt nicht gemerkt, wie sehr er sich mit diesem Satz selbst ver­spottet, denn der notorische Schwachsinn, mit dem er seine schlechte Sache im Kriege gegen die Dreipaktmächte führt, hat gerade in seiner neuen Rede wieder einen Gipfel­punkt erreicht. Der Reichsleiter für die deutsche Jugenderziehung, Baldur von Schirach, hat daher in einer Erwide­rung auf diese Rede Roosevelts betont, daß niemand ungeeigneter ist, eine Botschaft an die Jugend der Welt zu richten als Roose­velt selbst. Er kann bekanntlich nicht ein­mal unter der amerikanischen Jugend Ord­nung halten. Frau Roosevelt hat vor weni­gen Tagen in einer Ansprache erklärt, daß die Verderbung der amerikanischen Jugend in erschreckendem Maße zunimmt, während umgekehrt bei den Achsenmächten die Kurve der Kriminalität bei den Jugend­lichen ständig im Sinken ist. Die Jugend in Euroa lehnt es daher mit Recht ab, eine Botschaft entgegenzunehmen, die aus einem Lande stammt, welches von Europa viel lernen kann, welches aber nicht berufen ist, den europäischen Völkern, von denen es seine ganze Kultur geborgt und über­nommen hat, seinerseits Lehren zu erteilen. Baldur von Schirach stellte fest, daß der verbrecherische Narr im Weißen Haus von der Jugend. an die er das Wort richtete, verachtet wird. Diese Verachtung gründet sich vor allem auf den schweren Wort­bruch, den der Präsident begangen hat, denn vor seiner Wahl hat er den Amerika­nern heilig versprochen, sie nicht in den