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Köln, Sonntag, den 26. April 1942

DIE GROSSE KÖLNER MORGENZETTUNG

Verlag and Schriftleitung: Köln, Stolkgasse 2531. Sammelruf: Nr. 2205.. Schalterstunden13 Uhn

Nr. 115" Verkaufspreis 10 Pfg.

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Das Kontingentierungsverfahren und die Bewirtschaftung

Neuordnung und Vereinfachung beschl

Grundlegende Rede des Reichswirtschaftsministers Funk in Klagenfurt

Klagenfurt. 25. April.(dnb) Im Anschluß an seinen Grazer Aufenthalt hat sich Reichs­wirtschaftsminister Walter Funk nach Kla­genfurt begeben, wo er im Wappensaal des Landhauses die neugeschaffene Gauwirtschafts­kammer Kärnten eröffnete. In seiner Rede vor den Kärntner Wirtschaftsführern und Ver­tretern der Partei, des Staates und der Wehr­macht behandelte er vor allem Fragen des Berichts= und Kontingentwesens, das durch kürzlich von ihm angeordnete Maß­nahmen weitgehend verbessert und vereinfacht werden wird.

Eingangs seiner Ausführungen teilte Reichs­wirtschaftsminister Funk mit, daß er sich mit der Errichtung einer eigenen Wirtschaftskam­mer für den Gau Kärnten vor allem deshalb einverstanden erklärt habe, da dieser Gau als Grenzgau einer besonderen politischen, kul­turellen und wirtschaftlichen Betreuung be­dürfe. Gleichzeitig erklärte der Minister auf Grund seiner Verordnung vom 20. April über die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Organisation der gewerblichen Wirtschaft die neue Kammer zur Gauwirtschaftskammer.

In sinnvoller Ergänzung seiner Grazer Rede kam Reichswirtschaftsminister Funk sodann auf die Fragen der Neuordnung und Verein­fachung der Kontingentierungsverfahren und der Bewirtschaftung zu sprechen und gab die wichtigsten Grundsätze einer von ihm auf diesem Gebiet erlassenen Anordnung be­kannt. Danach wird das gesamte Rohstoff­kontingentierungs- und Bewirtschaftungssystem der Reichsstellen, Kriegsbeauftragten, Vertei­lungsstellen usw. unverzüglich in seiner Ge­samtheit überprüft und unter Innehaltung fol­gender Gesichtspunkte vereinfacht:

1. Es ist sicherzustellen, daß die durch die Hauptausschüsse und Hauptringe des Rüstungs­ministers vorzunehmenden Industriebelegungen möglichst reibungslos mit den nötigen Roh­stoffen versehen werden. Dem entgegenstehende Regelungen sind ohne Rücksicht auf ihre son­stigen Vorteile dem beherrschenden Gesichts­punkt der Neuordnung und Steigerung der Rüstung unterzuordnen und gegebenenfalls zu beseitigen.

2. Bei Festlegung des neuen Kontingentie­rungsverfahrens ist u. a. darauf zu achten, daß sich der technische Ablauf der Bewirtschaf­tung mit einem Mindestmaß von Schreibwerk vollzieht.

3. Grundsatz der Neuregelung muß sein, die Kontingentierungen so durchzuführen, daß ein rascher Ablauf der Produktion gewährleistet wird.

4. Die Kontrollvorgänge sind möglichst so einzurichten, daß ihr Ergebnis gleichzeitig als statistisches Material seine Auswertung finden kann, um schon auf diesem Wege die Anzahl der sonst zu erstattenden Berichte und statisti­schen Meldungen fühlbar zu verringern.

5. Alle von der Industrie zu erstattenden Meldungen sind auf ihre unbedingte Not­wendigkeit sowohl nach Umfang als auch nach Häufigkeit zu überprüfen. Es ist dafür zu sor­gen, daß inhaltlich gleiche Meldungen nicht an eine Vielzahl von Stellen zu erstatten sind. Gegebenenfalls ist die Zuständigkeit der ein­zelnen Stellen zu ändern oder vereinfacht neu zu ordnen.

6. Um die arbeitsmäßige Belastung der In­dustrie weiter zu verringern, ist zu unter­suchen, ob die Rohstoffbewirtschaftung endgültig so umgestaltet werden kann, daß jeder Be­trieb mit möglichst wenigen Reichsstellen zu tun hat.

Mit der Zentralausarbeitung der Neuord­nung des gesamten Rohstoffkontingentierungs­und Bewirtschaftungssystems hat Reichswirt­schaftsminister Funk mit Zustimmung des Reichsministers für Bewaffnung und Munition seinen Generalreferenten, Präsidenten Kehr:, beauftragt und mit den dazu notwendigen Vollmachten versehen.

Dank dieser Maßnahme werde ein Abbau der Verwaltung und eine Entlastung der Wirt­schaft von Dingen erreicht, die ihre Arbeit und ihre Zeit übermäßig in Anspruch genommen haben. Diese Rationalisierungsaktion, die zur­zeit im Bereich der gesamten Volkswirtschaft im Gange ist, habe, wie der Minister weiter ausführte, nicht zuletzt auch deshalb eine große Bedeutung, weil sie sowohl die Preisgestal­unig als auch die Kriegsfinanzierung we­

Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet

Berlin, 25. April.(dub) Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luft­waffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Trati, Flugzeugführer in einem Zerstörergeschwader. Oberleutnant. Eduard Tratt, am 24. Februar in Würzburg geboren, hat auf bisher 1165 Feindflügen im Westen gegen England, über der wordsee und gegen die Sowjetunion als Zerstörer­flugzeugführer ganz besondere Einsatz­freude und Tapferkeit bewiesen. Bis Mitte März 1942 hat er in schwersten Luftkämp­sen 20 Gegner abgeschessen, davon allein 12 bri­tische Jäger. Schon diese hohe Zahl beweist seinen überragenden Kampfgeist und vorbildliches Drauf­gangertum. Im Feldzug gegen die Sowictunion hat Oberleutnant Tratt auf zahlreichen Tief= und Bombenangriffen dem Heere wirksame Unter­stützung geleistet.

sentlich beeinflussen werde; auch könne man erwarten, daß dadurch die Bestre­bungen zu einer weiteren Erhöhung der Lei­stung in der Wirtschaft eine wesentliche För­derung erfahren werden, da die Wirtschaft nun­mehr ungehemmt durch übermäßige behörd­liche Kontingentierung ihre Initiativkräfte und Energien voll entfalten kann. Damit erhalte die Wirtschaft allerdings auch eine bedeutend höhere Verantwortung dem Staate und dem Volke gegenüber.

Reichswirtschaftsminister Funk ging sodann auf das Preisvroblem und auf die im Zusammenhang damit vom Reichskommissar für die Preisbildung getroffenen Maßnahmen des näheren ein. Aufgabe der Wirtschaft sei es nun, wie er hierzu u. a. feststellte, im Wege

der Rationalisierung, der Gewinnbeschrändung und einer verfeinerten Lohngestaltung wei­tere Kostensenkungen zu ermög­lichen. Insbesondere werde man vielleicht auch durch eine grundlegende Aenderung der Finanzierungsmethoden, das heißt durch einen stärkeren Uebergang zum normalen Bankkredit und eine allmähliche Ablösung der Reichszu­schüsse, zu erheblichen Einsparungen im Rü­stungsetat des Reiches gelangen.

Zur Frage der Kriegsfinanzierung hob der Minister u. a. hervor, daß durch unsere Art der Kriegsfinanzierung den breitesten Schichten des schaffenden Volkes die einmalige Gelegenheit gegeben werde, sich in Zukunft

Fortsetzung siehe 2. Seite:

Seit dem 1. April 550000 BRT versenkt

Neue empfindliche Lücken in der feindlichen Versorgungsschiffahrt

Berlin, 25. April.(dnb) Wie das Ober­kommando der Wehrmacht mitteilt, ging der Kampf gegen die britische und amerikanische Versorgungsschiffahrt auch in der ver­gangenen Woche sowohl im Atlantik und den englischen Küstengewässern wie auch in der Barentsee und im Mittelmeer erfolgreich weiter. 194 600 BRT britischen oder ameri­kanischen Handelsschiffsraums versanken in den Fluten, davon allein 166000 BRT vor der amerikanischen Ostküste und im Karibischen Meer. Außerdem wurden sechs Transport­segler, die für den gegnerischen Nachschub in Nordafrika besonders wichtig sind, an der nordafrikanischen Küste vernichtet.

Von der hohen Kampffreudigkeit und Ein­satzbereitschaft unserer Unterseeboot­besatzungen zeugen die kühnen Angriffe auf die Oeltanks von Bullenbay auf Curacao, die in Brand geschossen wurden, auf einen Dampfer, der an der Mole von Beirut lag, und auf das Elektrizitätswerk bei Jaffa in Palästina, das gleichfalls schwer beschädigt wurde.

Der Gegner verlor seit dem 1. April durch die planmäßigen Aktionen der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe nicht weniger als 88 Schiffe mit rund 550000 BRT, dar­unter allein wieder 13 wertvolle Tankschiffe.

Diese ständigen Verluste, die dem Feind zum großen Teil sogar unmittelbar vor seinen eigenen Hasen und Küsten zugeführt werden,

stören seine Versorgung mit kriegs= und lebens­wichtigen Rohstoffen und Materialien auf das schwerste. In pausenlosen Einsätzen bleiben die deutschen Unterseeboote vom Eismeer bis in die tropischen Zonen des Karibischen Meeres am Feind. Ueber 8000 Kilometer er­streckt sich ihr Kampffeld, auf dem die Schiffe des Gegners an keiner Stelle vor den Tor­pedos der deutschen Unterseeboote sicher sind.

Während so unsere Unterseeboote immer neue und empfindliche Lücken in die feindliche Versorgungsschiffahrt reißen, griff die deutsche Luftwaffe, trotz stärksten Einsatzes im Osten, Tag für Tag kriegswichtige Anlagen der englischen Südküste an und fügte der bri­tischen Rüstungsindustrie neue schwere Schäden zu. Sprengstoff=Fabriken, Dock= und Bahn­anlagen sowie Schiffsziele des Gegners wur­den schwer getroffen. Dagegen beschränkte sich der Feind auf Angriffe auf west= und nord­deutsche Städte, ohne nennenswerten militäri­schen und wehrwirtschaftlichen Schaden anzu­richten. Er mußte diese Einflüge mit einem starken Verlust von Bombenflugzeugen be­zahlen.

Ein mit geringen Kräften unternommener britischer Landungsversuch an der französischen Küste bei Boulogne scheiterte an der Wach­samkeit der deutschen Küstenabwehr. Das nur kurze Zeit an Land befindliche britische Lan­dungskommando konnte seine Aufgabe nicht durchführen und wurde zum schleunigen Rückzug auf seine Boote gezwungen.

Roosevelt enttäuscht die Alliierten

Es fehlt ihm auf einmal an Material für den Schiffsneubau

th Beklin, 25. April. Die innere Lage an der gegnerischen Front wird heute durch ver­schiedene Aeußerungen aus dem feindlichen Lager in recht charakteristischer Weise beleuch­tet, wobei insbesondere zu erkennen ist, wie stark die Enttäuschung bei den alliierten Völ­kern über den Unterschied zwischen den ur­sprünglichen Prophezeinungen und den tat­sächlichen Ereignissen um sich greift. Es ist er­wiesen, daß insbesondere Roosevelt seit lan­gem prophezeit hat, die USA seien das große Arsenal der vereinigten Demokratien und wür­den allen ihren Freunden großzügige Hilfe leisten. Jetzt aber stellt sich heraus, daß weder die USA selbst in der Lage sind, ihr Rüstungs­programm durchzuführen, noch daß sie ihren Freunden und Verbündeten irgendwie helfen können. Ferner aber zeigt sich, daß die Ge­fahr des Bündnisses mit der Sowjetunion, die man ursprünglich völlig ableugnete, sich nun auch auf innenpolitischem Gebiet recht unangenehm hemerkbar macht. In einem Ar­tikel der britischen ZeitschriftEmpire Review wird davon gesprochen, daß jetzt das ganze Empire auf dem Spiel steht und daß England(wie diese Zeitschrift in einer großen Ueberschrift hervorhebt) den Krieg sehr wohl verlieren könne. Es sei keineswegs ein unabänderliches Naturgesetz, wonach England die letzte Schlacht jedes Krieges durchaus ge­winnen müsse. Das britische Empire sei im

Italiens Kriegsopferführer bei Reichsminister Dr. Goebbels Die auf Einladung des Reichskriegsopferführers gegenwärtig auf ihrer Deutschlandreise in Berlin weilende Abordnung italienischer Kriegsopferführer, die unter Führung des National­rats General Baccarini steht, wurde von Reichsminister Dr. Goebbels empfangen. Unser Bild: der Minister im Gespräch mit seinen Gästen, neben dem Minister Reichskriegsopfer­führer Oberlindober Thurmann-Presse-Hoffmann

Chorgesang als Kulturmacht

Zum 100. Geburtstag des Kölner Männer-Gesang-Vereins

Hinblick auf das englische Prestige mindestens so tief gesunken wie seinerzeit nach dem Ver­lust der amerikanischen Kolonien. Zu diesem überaus summarischen Eingeständnis der sehr schlechten und gefährlichen Lage Englands kommt hinzu, daß Roosevelt jetzt erklären mußte, das amerikanische Schiffsbauprogramm ließe sich nicht aufrechterhalten, weil es an den nötigen Maschinen und auch an Stahl­platten fehle. Das sagt der Mann, der alle Welt mit Waffen gegen die Dreipaktmächte ausrüsten wollte. Dafür muß Roosevelt sich jetzt von dem Franzosen Stephan Lausanne in einem Offenen Brief sagen lassen, daß er dem früheren Verbündeten Frankreich das Gold und die Schiffe weggenommen hat, so daß die Franzosen jetzt mit Recht Anklage gegen Amerika erheben könnten. Wenn aber jemand auftritt, der die britische Kriegsführung verteidigen möchte, wie es der englische Jour nalist Weekham Steed im Hinblick auf den englischen Angriff auf Lübeck getan hat, so ist es bestimmt ein Subjekt, dem wie(in diesem Falle auf der Tagung von Venedig) von dem tschechischen Minister Moravec nachgewiesen wurde, daß er seinerzeit von Benesch eine Viertelmillion Mark Bestechungsgelder erhalten hat. Alle diese Momente tragen dazu bei, das Gesamtbild, der inneren Lage bei unse­ren Gegnern zu kennzeichnen.

Heute ist der Festtag, an dem der Kölner Männer-Gesang-Verein sein 100jähriges Be­stehen mit einem Festakt in der Messe, einem Jubelkonzert im Gürzenich und einem Festabend in der Wolkenburg begeht. Was zahllosen musikalischen Vereinigungen, Ge­sellschaften und Männerchören in deutschen Landen als erhabenes Ziel vorschwebt: ein­mal auf ein 100jähriges Bestehen zurück­blicken zu können und sich zu sagen, diese hundert Jahre im Dienst einer erhabenen musikalischen Aufgabe seien nicht vergeb­lich gewesen dieses Ziel hat der Kölner Männer-Gesang-Verein erreicht.

Er ist in den hundert Jahren seit 1842 nicht nur ein künstlerischer, sondern auch ein kulturpolitischer Machtfaktor ersten Grades geworden. Mit der Pflege des deut­schen Liedes und Chorgesanges in künst­lerisch einzig dastehender Form hat er in vollem Bewußtsein seiner Aufgabe aktive Kulturpolitik verbunden. Er konnte dies dank seiner musikalischen Machtvollkom­menheit. Man denke an die vierziger und fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, in denen der junge Chor ersten Lorbeer an seine Fahnen heftete, und zwar durch die ersten großen Konzertreisen. Schon damals empfand man besonders im Ausland diesen kerndeutschen Männerchor aus Köln und seinen machtvollen, in den Klang­wirkungen ein neues Ideal der Tonkunst beschwörenden Chorgesang als einen außer­ordentlichen kulturpolitischen Machtfaktor. Diese deutsche Kulturpropaganda im Aus­land hat der KMGV mit seinen ausgedehnten Konzertreisen nach fast allen Ländern des westlichen Europas bis zum Weltkrieg bei­behalten und später wieder aufgenommen. Im ganzen ist der Kölner Männer-Gesang­Verein fünfmal in England, zweimal in Frankreich, zweimal in Italien, zweimal in der Schweiz und zweimal in Luxemburg gewesen.

Hand in Hand mit dieser Verstärkung des deutschen Ansehens im Ausland ging die Aktivität im Reich. In fast allen deutschen Großstädten hat der KMGV konzertiert. Er war u. a. zweimal in Wien und fünfmal in Berlin. Die Chronik hat errechnet, daß der Verein in den hundert Jahren seines Be­stehens rund 1200 Konzerte veranstaltet hat. Auf ein Jahr umgerechnet, heißt das: der Verein hat in jedem Jahr wenigstens zehnmal konzertiert. Es erübrigt sich fast

Reichsleiter Baldur von Schirach

besuchte Infanterie=Regiment Großdeutschland

Berlin, 25. April.(dnb) Der Reichsleiter für die Jugenderziehung dder RSDAP, Baldur von Schirach, besuchte auf Einladung des Infanterie=Regiments Großdeutschland, in des­sen Reihen er im Westfeldzug gekämpft hatte, Teile des Regiments. Der Reichsleiter nahm an einer Besichtigung teil, die der Komman­deur bei den verschiedenen Waffengattungen des Regiments im Gelände abhielt.

Neu eingekleidet, mit neuesten Waffen aus­gerüstet und ausgebildet mit den Erfahrungen der Kämpfe im Osten, die jetzt in neue Kampf­kraft umgewertet wurden, hinterließen die Soldaten einen hervorragenden Eindruck. Bal­dur von Schirach begrüßte wiederholt alte Re­gimentskameraden aus dem Frankreich=Feld­zug uno zehlreiche HA=Führer, die, wie er, sich freiwillig zum Dienst beiGroßdeutschland gemeldet haben.

zu sagen, daß er auf solche Weise das künstlerische und politische Kraftbewußt­sein deutschen Wesens außerordentlich ge­stärkt hat. Ein direkter Beweis für diese Behauptung ist das LiedDie Wacht am Rhein. Carl Wilhelm, der Komponist dieses Liedes sein Bild kann man in einer der Vitrinen in der Ausstellung des Vereins im Kölner Wallraf-Richartz-Museum sehen! war 1856 aktives. Mitglied des KMGV, dey das Lied bis zur Stunde in seinem Reper­toire und man kann es ohne Uebertrei­bung behaupten! erst volkstümlich ge­macht hat. Auch andere nationale Gesänge wieWas ist des Deutschen Vaterland oderHeilig Vaterland, hat der KMGV in das Bewußtsein des Volkes hineingetragen.

Die nationalsozialistische Staatsführung ist sich der künstlerischen und kulturpoli­tischen Bedeutung des Kölner Männer-Ge­sang-Vereins bewußt. Die Mitwirkung des Vereins bei der Schlußfeier des Deutschen Volkstages für Ehre, Freiheit und Frieden, die in Anwesenheit des Führers im Jahre 1936 in der großen Messehalle stattfand, war gleichsam das Signal für eine Reihe ehrenvoller Verpflichtungen zur Mitwirkung bei besonderen nationalen Anlässen. Nicht weniger als dreimal hat der KMGV beim Fest der Deutschen Kunst in München ge­sungen: 1938 wirkte er sogar beim Eröff­nungskongreß des Reichsparteitages mit. Aber auch auf mehr internen Gebieten hat sich die kulturpolitische Bedeutung und Berufung des KMGV in den hundert Jahren seines Bestehens immer wieder gezeigt und bewährt. Man darf ihn nicht nur einen großen Anreger heißen, der dem Schaffen für Männerchor einen entscheidenden Auf­trieb verliehen und eine ganze Reihe von Werken fast unmittelbar veranlaßt hat, er ist durch die Ausschreibung von Wett­bewerben auch zu einem wichtigen För­derer der Kunst und der jungen Künstler geworden. Immer haben ferner in den Reihen des Chors nicht nur begeisterte Musikliebhaber, sondern auch Berufsmusiker und Dirigenten gestanden, die sich an dieser Stelle entscheidende künstlerische Anregungen holten. Bis zur Stunde singen namhafte Dirigenten im Chor des KMCV.

Daß es so bleibe, wünschen dem Kölner Männer-Gesang-Verein alle Kreise und Kräfte, die das künstlerische Wirken des Chors durch die hundert Jahre seiner Ge­schichte verfolgt haben. G.

Nachdem die Besichtigung beendet war, rich iete der Reichsleiter an Offiziere und Unter­offiziere des Regiments eine Ansprache, in der er ein Bild von der Wende der Zeit seit Aus­rufung Großdeutschlands auf dem Heldenplatz in Wien entwarf und allen Soldaten des Re­giments die heilige Verpflichtung vor Augen führte, die seit dieser Stunde, in der ihnen der Führer den Namen Großdeutschland ver­lieh, ihr Leben und Schicksal bestimmt.

smuts bricht die Beziehungen zu Frankreich ab

Vichy, 225. April.(dnb) Am Freitagabend wurde in Vichy ein amtliches Kommuniqué ausgegeben, durch das mitgeteilt wird, daß die Regierung der Südafrikanischen Union den offiziellen Entschluß gefißt habe, die diploma tischen Beziehungen zu der französischen Re­gierung abzubrechen.

Vertauschte Herren

Der Engländer Cripps hat Indien wieder verlassen, aber der Amerikaner Johnson ist geblieben. Hinter dem Mikrophon, durch das früher der Abgesandte Churchills zum indischen Volk gesprochen hat, steht nun der Vertreter Roosevelts. Und er redet mit den Indern in der gleichen Weise, wie es bisher die Briten getan haben. Es sind väterliche Worte mit einem drohenden Unterton. Noch hat Wa­shington nicht das Erbe Londons in Indien angetreten, aber dieser Szenenwechsel läßt keinen Zweifel darüber, in welche Richtung die Ziele Roosevelts gehen. Dieser Imperialist, der bisher vor den Besitzungen des britischen Verbündeten keinen Halt gemacht hat, scheut sich auch nicht, schon jetzt alles vorzubereiten, um auch diese kostbarste Perle aus der eng­lischen Krone herauszubrechen und in das Safe der USA=Plutokraten zu legen.

Die Vorwände Roosevelts

Wenn man Johnson sprechen hört, sollte man meinen, daß Indien jetzt schon die Herren

er mitteilte, daß bereits amerikanische Truppen in Indien gelandet seien und daß weitere Kontingente folgen sollen. Selbst wenn es richtig ist, daß es sich hier nur um eine geringe Anzahl von USA=Piloten handelt, so ist damit doch ein symbolischer Akt vollzogen, der Amerika mindestens als Mitherren Indiens erscheinen läßt. Denn daß Amerika nur aus den gemeinsamen Kriegsinteressen der Alliierten seine Truppen nach Indien schickt, ist nach den bisherigen Erfahrungen mit den inzeria­listischen Methoden Roosevelts kaum anzu­nehmen. Außerdem kennt die Politik keine Sentimentalität, darum hat ein Staat, der seine Besitzungen nicht verteidigen kann, diese auch verloren. Noch mehr vielleicht aber als die militärische Invasion der Amerikaner in Indien bezeugt die Anwesenheit und Tätigkeit einer USA=Mission in Indien, daß Wa­shington sich dort festzusetzen gewillt ist. Denn wenn es nach den Worten von Johnson die Aufgabe dieser Mission ist, Indien zur völ­ligen Umstellung auf die umfassende Kriegs­produktion zu verhelfen, so muß man sich fragen, warum Roosevelt diese Sache nicht den

LE G e G err gegr scen eie Herre.. Briten überläßt, die doch mit den Ver­

vertauscht hat. Denn was soll es heißen, wenn hältnissen in Indien viel besser vertraut sind,

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