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Vertagsort Rachen

71. Jahrgang Nr. 96

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Lord Beaverbrook macht sich unbequem

om Berlin, 25. Aprll.

Drahtmeldung unseres diplomatischen Vertreters.

Lord Beaverbrook, den Churchill auf Verlangen #n Eripps als Versorgumngsminister abgesetzt, aus dem Aabinett und nach den Vereinigten Staaten abgeschoben hat, auch sch jetzt dort auf seine Weise unbequem, indem er saut für die bolschewistische Forderung einerzweiten swom in Europa eintritt, ein Problem, das der britischen Lagierung und dem zur Däthilfe aufgesorderten Präsiden­mn Roosevelt aus naheliegenden Gründen verfrüht erscheimt. In einer Rede in New York verlangte der Land aus Kanada vn der englischen Regierung, sie solle ingendwo auf der 200 Klometer langen Küstenlinie, die von den Deutschen schalten werde, eine zweite Front in Westeuropa eröffnen, ## dann die Möglichkeit bestehe, daß Rußland noch in besem Jahr den Kriegfür uns erledigen werde. Ganz scher ist er sich dieses Erfolges allerdings nicht, was folgen­

der verkaurfulierter Satz zeigt:Indem die Sowiets die deutschen in Schach halten und vielleicht sogar besiegen,

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Dagegen legt sich Beaverbrook in der Verherrlichung des Losschewismus und der Person Stalins keine Schran­in auf. Diese hätten diebesten kämpfenden Armeen in Enova geschaffen, diebesten Generäle hervorgebracht ucd Beweise vonVaterlandsliebe gegeben, die den schön­in der ganzen Menschheit gleichkomme. Solche dicken Schmeicheleien werden gegenwärtig in London und Wa­Hmaton nicht gern gehört, da man annimmt, daß sie neben 50 Prozent Würdelosigkeit und Schwindel auch 50 Prozent koshett erchalten, mit welcher der in die Verbannung Geschickte den beiden erfolglosen Strategen Churchill und kaosepelt sagen will, daß sie gegen Stalin nur erbärmliche Fuscher seien. Diese suchen durch einen künstlich zur Schau geungenen Optimismus der wachsenden Depression entge­muwirten. E

Von Roosevelt berichtet der Londoner Sender, daß seine Emende Laune der letzten Pressekonferenz aufgefallen sei, ber deren Gründe sich auch jedoch die Joumalisten nicht aantg wanen. Sie läge in keiner bestimmten militärischen Operation, sondern in demGefühl, daß es mit den Achsen­nitzenendgültig abwärtsgehe= und. damit schaltet sich die englische Propaganda in denNervenkrieg ein, den sie m Zeit gegen Deutschland eröffnet hat, der aber bei Licht bsehen eine homöopathische Behandlung der eigenen schwin­

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Der britische Infoxmationsmmiper hat zu diesem Zweck an Festpiel Ddichten lassen mit dem TitelDer Kampf mn die Freiheit, das mit den Kreuzzügen beginnt und den Inell Großbritanniens an dem Kampf um die höchsten Euer der Menschheit bis auf den heutigen Tag zeigen soll. dos Stück schließt bezeichnenderweise mit einem Vorbei­nursch bolschewistischer Trippen, die von Churchill mit Frau nd Tochter und einer großen Zuhörerschaft bei der ersten kufführung in der Alberthalle begeistert begrüßt wurden. De geschichtliche Brücke von den Kreuzzügen zum bolsche­pistischen Europa ist damit, glücklicherweise nur auf einer acschen Bühne, geschlagen.

Es mag ein schöner Schmarren sein, mit dem die englische Pupaganda die schwere Aufgabe zu lösen fucht, daß man auser kleinen Sportveranstaltungen an der uropätschen Kiste nichts Ernsthaftes unternehmen könne und gleich­zeuig den zürnenden Stalin zu beschwichtigen, der von dem Ampf um die Freiheit und von der Rolle, die England dobei spielen soll, seine eigenen Ansichten hat und der das

Kesbauste WonKreuzzüge haßt, wie der Teufel das masser.

960000 Mark Im Gau Köln-Aachen

Köln, 25. April. Der NS=Gaudienst Köln=Aachen teilt at: Die von der Deutschen Arbeitsfront durchgeführte sichte Reichsstraßensammlung am 11./12. April, mit der das Kriegswinterhilfswerk 1941/42 seinen Abschluß fand, abrachte im Gau Köln=Nachen ein vorläufiges Endergeb­nis von rund 960.000 RM. Dieser Betrag übersteigt die Gesamtsumme der gleichen Sammlung des Vorjahres um uund 165 700 RM.

Auch unser Gau hat seine Pflicht erkannt, schweigend

n arbeiten und zu opfern, würdig zu sein des Soldaten,

#r an der Front ungleich härteren Forderungen stand­Alt, um das Schwert des Krieges von der Heimat ab­zwehren. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß der Auf­ul des Führers, das Deutsche Rote Kreuz zur überragen­den Hilfsorganisation zu machen, auf bereite Herzen trifft. It der deutsche Krieger der beste Soldat der Welt, so will die Heimat dem Verwundeten und Kranken auch die beste ind schnellste Hilfe der Welt angedeihen lassen. Das Wort Lankbarkeit steht flammend über den deutschen Gauen, die A ben nächsten Monaten und gleich am Sonntag beweisen berden, wie sie mit dem Schicksal der Front verbunden ind. Von Monat zu Monat sind die Spendenergebnisse A ür das Kriegs=Wöinterbilfswerk gestiegen, der neue Opfer­bschnitt für das Deutsche Rote Kreuz wird uns gleicher­naßen auf dem Posten sehen. Der Soldat soll aufs neue Fsahren, daß die Heimat um die Härte des Kampfes weiß ze um die Größe seines Opfers, das von ihr niemals Poegolten werden kann. Aber er soll auch wissen, daß das Lort vom Ehrenbürger der Nation niemals zur toten Brase erstarren kann, sondern ein lebendiger und ver­blichtender Begriff für alle Zeiten bleibt. Mit diesem Be­abbsein krict much der Viom Koln=Nachen in die Shendenlise es Opierioumtags.

London=har nichts mehr zu faden

Drahtbericht unseres Mitarbeiters

dp. Stockholm, 25. April.

Im Oberhaus teilte Lord Selborne als Sprecher

der Regierung mit, daß nunmehr Washington und nicht wie in England ganz allgemein angenommen worden ist London dasZeutrum der alliierten Kriegshandlun­gen sei. Von Washington aus, nämlich durch den kombi­nierten amerikanischen Generalstab, würden die Streit­mächte dirigiert. Diese Mitteilung zeigt aufs neue, wie Stück auf Stück des ehemaligen Machtbefugnisses England entgleitet.

Die Lords ließen sich von Lord Selborne trösten durch den Hinweis, daß England mit den Vereinigten Staaten nunmehr so intim verbunden sei, daß die von Washington ausgegebenen Richtlinien sich mit dem Wunsch und Willen der britischen Regierung deckten. DerDaily Telegraph bespricht in einem Leitartikel den Besuch des Ersten Lords der Admiralität, Sir Dudley Pound. in Washington. Nach der Ansicht des Marinemitarbeiters des Blattes ist die Frage des Baues neuer Kriegsschiffe im Augenblick das Hauptthema der englisch=amerikanischen Besprechungen. Pounds Besuch dürfte nach einer Abgrenzung der Besug­nisse der Admiralität gelten, bei der berücksichtigt wird, daß die britischen Seestreitkräfte wegen der hohen Schiffs­verluste in westasiatischen Gewässern den Amerikanern die Fübrung in den westlichen Gebieten überlassen müssen.

Der Premierminister von Neuseeland hat soeben mitgeteilt, daß die Stellung Neuseelands im Rahmen des Verteidigungsbundes im Pazifik demnächst von Washing­ton aus durch eine Bekanntmachung der Regierung der Vereinigten Staaten neu geregelt werde. Ein amerikanischer Vizeadmiral hat Besehl erhalten, sich nach Neuseeland zu begeben, um dort ein gemeinsames, neuseeländisch=ameri­kanisches Flottenkommando zu organisieren. Es wird fest­gestellt, daß dieses westpazifische Flottenkommando nicht mehr in den Befehlsbereich des Generals Mac Arthur fällt.

Viereinhalb Stunden Geheimsitzung

Genf, 25. April. Im englischen Unterhaus fand am Donnerstag die angekündigte Geheimsitzung zur Be­sprechung der Kriegslage statt. In dieser Geheimsitzung, die viereinhalb Stunden dauerte, soll Churchill versucht haben, den Angriffen auf die oberste Kriegführung wegen der zahlreichen Niederlagen auf allen Fronten zu begegnen. Wie dieTimes meldet, hättenverschiedene Abgeord­nete dabei den Wunsch verschiedener Kreise zur Kenntnis gebracht, daß eine öffentliche Debatte über die gegenwär­tige militärische Situation sehr begrüßt würde. Cripps, der im Namen der Regierung antwortete, habe versprochen, diesen Vorschlagin Erwägung" zu ziehen.

Es ist zu erwarten, daß diese Erwägung negativ aus­fallen wird, denn Churchill hat allen Grund, die für Eng­land trostlose Lage in seinem reizenden Krieg vor der Oeffentlichkeit zu verheimlichen. So ließ er denn auch so­fort nach dem Schluß der Sitzung durch Neuter verbreiten, es würden Zweifel geäußert, ob es notwendig sei, eine öffentliche Debatte in nächster Zeit abzuhalten. Einige Unterhaus=Mitglieder seien der Ansicht, daß es für Chur­chill eineBelastung seiner Zeit bedeuten würde, wenn man von ihm verlangen sollte, eine weitere Rede über die Kriegslage zu halten. Eine solche Belastung erscheine ange­sichts der Umstände nicht gerechtsertigt. Gegenwärtig deute alles darauf hin, daß eine gewisse Zeit verstreichen werde, bevor eine neue Aussprache über die Kriegslage zu erwar­en Ver.....# Le Eriendverbrecher wird­

Das heißt also: der belastete Kriegsverbrecher Winston Churchill drückt sich auch weiterhin nach allen Regeln der Kunst vor dem öffentlichen Eingeständnis seines völligen Versagens.

Die ninere Krise in den de

Funkbericht unseres Vertreters

55 Lissabon, 25. Aprll.

Während die amtliche Propaganda in Washington mit der Ankündigung einer Offensive auf allen Fronten das Volk nach den harten Wintermonnten in eine boffnungs­volle Spannung zu versetzen sucht, entwickelt sich die innere Krise in den USA mehr und mehr nach ihren eigenen Ge­setzen.

Die Zeichnungen für die Kriegsanleihe sind von über einer Milliarde Dollar im Januar auf 570 Millionen Dol­lar im März gesunken. Die mit der Kontrolle des Außen­handels begonnene Politik der inneren Marktlenkung treibt Roosevelt, weil sie von der Mehrheit des Volkes abgelehnt wird, in eine katastrophale Situation. in der bereits so drastische Mittel wie Zwangssparen und Steuererhöhungen zur Abwehr der offenen Inflation erörtert werden. Nach den Schätzungen englischer Sachverständiger beträgt das Na­tionaleinkommen der USA im lausenden Jahre etwa 21 Milliarden Pfund, dem aber kaufbare Waren nur im Werte von 16 Milliarden Pfund gegenüberstehen. Die restlichen fünf Dilliarden Pfund freier Kauftraft treiben die Preise ftürmisch in die Höhe, weil Roosevelt nicht die Autorität besitzt, die Bürger der USA zur freiwilligen Finanzierung seines Krieges zu gewinnen.

In seiner Botschaft an den Kongreß verlangt setzt der Präsident Maßnahmen, die auf eine staatliche Erfassung von erwa zehn Prozent des Nationaleinkommens für die Zwecke der Kriegsfinanzierung hinauslaufen. Das Finanz­ministerium will am 1. Mai im ganzen Lande eine große Kampagne zum besseren Absatz der Kriegsanleihen begin­nen. Wenn sie feblschlägt, sollen die entsprechenden Beträge mit Hiffe eines Gesetzes über Zwangsersparnisse aus dem freien Markt herausgezogen werden. Nur auf diese Weise

glaubt der Finanzminister Morgenthau die Gefahr der offenen Inflation bannen zu können.

In den nächsten Tagen will der Präsident in einer neuen Kaminrede diese innere Lage dem Volke darlegen und selbst die Propaganda für den Verkauf von Kriegs­anleihen eröffnen. Schon jetzt werden Pläne beraten, die die vorläufig auf Zucker und Benzin beschränkte Rationie­

rung auf alle wichtigen Waren des täglichen Verbrauchs ausdehnen und einen allgemeinen Lohn= und Preisstop einführen. Aber diese Absichten werden, wie derMan­chester Guardian berichtet, von den Gewerkschaften aller Richtungen energisch bekämpft, die bereits ankündigten, daß sie jede Beschneidung ihrer Rechte mit all­gemeinen Streiks beantworten würden. Das führende Blatt der englischen Liberalen zeigt sich über diese Ent­wicklung bei dem Verbündeten jenseits des Ozeans besorgt und stellt fest, daß die neuen gegenwärtigen Spannungen bereits genügen, um die Arbeitsmoral in den USA zu schädigen und die Produktionsziffern sinken zu lassen.

Sonderbotschaft Roosevelts

dp. Stockholm, 25. April. Drahtbericht unseres Mitarbeiters

Roosevelt wird Anfang der nächsten Woche wahr­scheinlich dem Kongreß eine Sonderbotschaft zuleiten, die außerordentlich weitgehende kriegswirtschaftliche Probleme behandeln soll. Mit ihrer Hilfe soll der Preis= und Lohn­stop in den Vereinigten Stagten endlich durchgeführt wer­den, damit die Gefahr der Inflation im letzten Augenblick vermieden werden kann.

Erbe des Empire

PT. Aachen, 25. Aprtl.

Als vor einigen Wochen während der Verhandlungen, die Cripps in Delhi führte, plötzlich der Sondergesandte Johnson aus Washington im Auftrage Roosevelts am Erie dieser Besprechungen eintraf, war sich alle Welt dar­über klar, daß diese neue Aktion Roosevelts nicht aus purer Uneigennützigkeit unternommen wurde. Zwar trat John­son zunächst in der Rolle des Vermittlers auf, da sich in den Besprechungen zwischen Cripps und den Indern Schwierigkeiten eingestellt hatten, aber es war bereits in jenem Zeitpunkt deutlich zu spüren, daß die Amerikaner für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen selbst in die Lücke treten wollten, die die Engländer in diesem Falle in Indien hinterlassen würden. Die Hilfe der Amerikaner sollte sich keineswegs nur auf eine Regelung der Diskus­sion in Delhi erstrecken, sondern darüber hinaus war eine materielle Hilfsaktion geplant, durch welche die USA. zu­gleich einen Anspruch erwerben wollten, künftig einmal auch in diesem Teile des britischen Empire als Erben aufzu­treten. Nachdem Roosevelt sich bereits so stark für Kanada und Australien interessiert hatte, daß diese beiden wichti­gen Teile des britischen Weltreiches sich immer mehr an die USA anlehnten, und sich damit allmählich aus dem Ge­füge des britischen Empire lösten, konnte kein Zweifel mehr bestehen, daß nun auch Indien in den Bereich der Washingioner Wünsche gerückt war.

Die Engländer haben zur Zeit bereits die zweite Etappe ihrer indischen Aktion eingeleitet. Die erste war politischer Natur, die zweite aber spielt sich auf rein militärischer Basis ab. In personeller Hinsicht ist dieser Wandel da­durch gekennzeichnet, daß die Rolle des Trägers der gan­zen Aktion von Cripps auf General Wavell übergegangen ist. Den politischen Versprechungen, mit denen Cripps von den Indern eine stärkere Beteiligung an der englischen Kriegführung erlangen wollte, brachte der indische Natio­nalkongreß mit Recht kein Vertrauen entgegen. Cripps hatte aber damals schon durchblicken lassen, daß England es für seinePflicht betrachten würde, auch im Falle des Scheiterns der Verhandlungen die militärische Verteidi­gung Indiens unbedingt in der Hand zu behalten. Die politische Aktion ist ohne Erfolg geblieben, und man er­kennt jetzt immer deutlicher, daß sie nur eine Kulisse war, hinter der die Engländer eine neue militärische Gewalt­anwendung vorbereiteten, um auf diese Weise das Pro­gramm desKanonensutters zu verwirklichen, auf das die Inder nicht freiwillig eingehen wollten. Wavell hat deshalb in einer Rundfunkansprache der indischen Bevölke­rung klar zu machen versucht, wie notwendig es sei, daß Indien viel mehr als bisher zur Verteidigung des Landes gegen evtl. japanische Angriffe beitragen müsse.

In diesem Stadium der Entwicklung sind nun aber die Amerikaner auf den Plan getreten, und Johnson hat den Indern mitgeteilt, daß bereits eine Anzahl amerikanischer Truppen auf indischem Boden gelandet sei. Das soll nach außen hin selbstverständlich nur wie eine Unterstützung der Engländer und der Inder im Kampfe gegen Japan aus­sehen, in Wirklichkeit aber schaffen sich die Amerikaner da­mit den Ausgangspunkt für eine breitere Operationsbasis auf dem Gebiete des britischen Empire. Außerdem sind amerikanische Sachverständige in Indien tätig, die sich um eine Lenkung der Wirtschaft bemühen, was aber nüchtern betrachtet, auf eine gewöhnliche Wirtschaftsspionage der Amerikaner in demjenigen Gebiet hinausläuft, für das der Bankee=Imperialismus sich jetzt unter dem Gewande der gemeinsamen Wahrnehmung allierter Interessen inter­essiert. Roosevelt schaltet sich also schon jetzt in Indien ein, wobei er darauf spekuliert, daß England dort das Spiel verliert.

Juhfuntinengesadi in Gauwirtschaftsrammern

Funk verkündet Neuorganisation der gewerblichen Wirtschaft

Graz, 25. April. Reichswirtschaftsminister und Reichs­bank=Präsident Walter Funk nahm am 24. April in Graz die Eröffnung der neugeschaffenen Gauwirtschaftskammer Steiermark vor. Nach der Begrüßung durch den Gauletter und Reichsstatthalter von Steiermark, Dr. Uiberreither, hielt Reichswirtschaftsminister Funk eine bedeutsame Rede, in der er eine von ihm angeordnete Neuorganisation der gewerblichen Wirtschaft im Deutschen Reich verkündete, deren Zweck es ist, die Organisation der gewerblichen Wirt­schaft angesichts der gesteigerten Anforderungen der Rüstungswirtschaft auf ein Höchßmaß von Leistungsfähig­keit zu bringen. Im Zusamenhang mit dieser Neuorgani­sation werden 41 Industrie= und Handels­kammern aufgelöst, im übrigen die Industrie= und Handelskammer, die Handwerkskammern und die jetzigen Wirtschaftskammern in Gauwirtschaftskammern

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zusammengefaßt. Auch die bezirklichen Gliederun­gen der Organisation der gewerblichen Wirtschaft werden in die neue Gauwirtschaftskammer eingebaut werden, doch bleibt das Weisungsrecht der fachlichen Gliederungen, also der Reichsgruppen, weiter bestehen. Als erste Gauwirt­schaftskammer des Reiches erklärte Reichswirtschaftsminister Funk die Wirtschaftskammer Steiermark.

Reichswirtschaftsminister Funk kennzeichnete einleitend das Rüstungspotential des Reiches und Europas und unterstrich, daß der Vorsprung Deutschlands und seiner Freunde gegenüber den Feindmächten auch bei den größten Anstrengungen der Gegner nach menschlichem Ermessen nicht mehr eingeholt werden könne. Walter Funk wies in seinen Ausführungen des weiteren darauf hin, daß das Gebot des Tages eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Siaat und Wirtschaft sein müsse. Wir seien um die Wende dieses Jahres in eine neue Phase der Kriegswirtschaft ein­getreten, die durch zwei Worte gekennzeichnet ist: Konzen­tration und Rationalisierung. Durch die beste Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten, durch Zusammenlegung von Fertigungen, durch Vereinheitlichung und Vereinfachung der Formen und Stoffe, durch den rationellsten Einsatz der Arbeitskräfte, durch Leistungslöhne und Leistungspreise werde die deutsche Rüstungsproduktion eine starke Verbilli­gung und eine wesentliche Beschleunigung erfahren. Gleich­zeitig finde eine Einsparung von Arbeitskräften statt, die der Wehrmacht oder der Rüstung zusätzlich zur Verfügung gestellt werden können. Um diese Aufgaben durchführen zu können, sollen der Wirtschaft alle nur denkbaren Erleich­terungen und Entlastungen verschafft werden.

Die gesteigerten Anforderungen der Rüstungswirtschaft und die erhöhten Leistungen, die von der gesamten Wirt­schaft gefordert werden müßten, bringen für die Organisa­tion der Wirtschaft neue, bedeutungsvolle, kriegswichtige Aufgaben, zu deren Erfüllung eine durchgreifende Verein­fachung der Organisation der gewerblichen Wirtschaft und eine weitere Zusammenfassung der Kräfte notwendig ist. Aus diesen Gründen habe Reichswirtschaftsminister Funk am 20. April eine Verordnung über die Verein­fachung und Vereinheitlichung der Organi­sation der gewerblichen Wirtschaft erlassen, die insbesondere die Bildung von Gauwirtschaftskammern vorsieht. Der heutige Zustand sei nicht befriedigend, denn könne nicht geleugnet werden, daß zwischen Kammern und Gruppen in nicht unbeträchtlichem Umfange Doppel­arbeit geleistet wird, die die Schlagkraft und Funktions­tätigkeit der Gesamtorganisation lähme und die im übrigen eine vielfach unrationelle, in der heutigen Zeit weniger denn je zu verantwortende Verwendung von Arbeitskraft und Arbeitszeit bedeute. Es sei daher notwendig, dem Grund­satz der Einheit der Organisation in der organisatorischen

Gestaltung und in der praktischen Arbeit gerade bei der

Wirtschaftskammer wirksam Ausdruck zu geben. Eine Ver­einfachung des bestehenden komplizierten Apparates und eine noch straffere Zusammenfassung der wirtschaftlichen Selbstverwaltung im Gau sei gegenwärtig schon allein wegen des Personalmangels erforderlich

In Zukunft werde der Bereich der Wirtschaftskammer auf das Gaugebiet beschränkt und nicht mehr, wie es bisher der Fall war, über mehrere Gaue ausgedehnt.

Der Gauwirtschaftskammer werden grundsätzlich alle Aufgaben und Zuständigkeiten übertragen, die bisher von den einzelnen, nebeneinander bestehenden Organisationen wahrgenommen wurden. Deshalb würden oie Industrie­und Handelskammern, die Handwerkskammern und die bis­herigen Wirtschaftskammern auf die Gauwirtschaftskammer übergeführt sowie zahlreiche fachlich=bezirkliche Gruppen in sie eingegliedert. In der Regel solle für jeden Gau nur eine Gauwirtschaftskammer bestehen, deren Grenzen sich grundsätzlich mit den Grenzen der Gaue decken. Dieses Prinzip werde sich ohne größere Schwierigkeiten in den Gauen verwirklichen lassen, die eine wirtschaftlich ge­schlossene Einheit darstellen, wie beispielsweise im Osten und Süden des Reiches. Da aber die wirtschaftlichen Ver­hältnisse in einzelnen Gauen verschieden gelagert seien, könne eine möglichst elastische Anpassung der Organisation an die wirtschaftliche Struktur des Gaugebietes dadurch er­reicht werden, daß neben der Gauwirtschaftskammer noch eine andere oder mehrere Wirtschaftskammern oder Zweig­siellen errichtet werden.

Um di erstrebte Entwicklung vorwärts zu treiben, seien 41 Industrie= und Handelskammern mit sofortiger Wirkung aufgelöst worden, da die Bereinigung in gaulicher Hinsicht die Voraussetzung für die Bildung von Gauwirtschafts­kammern darstelle. Da im Reichsgau Steiermark alle Vor­aussetzungen für die Durchführung seiner Anordnungen vorlägen, erklärte Reichswirtschaftsminister Funk mit sofor­tiger Wirkung die Wirtschaftskammer für Steiermark zur ersten Gauwirtschaftskammer. Organisatorisch sei damit zum Teil der Zustand, wie er im alten Oesterreich bestan­den habe, wiederhergestellt worden.

Die Zusammenarbeit von Staat und Selbstverwaltung der Wirtschaft müsse ihre Ergänzung finden in der Zu­sammenarbeit mit der Partei und ihren Dienststellen und in der Ausrichtung auf die Partei.Im nationalsozialisti­schen Staat fuhr Reichswirtschaftsminister Funk fort ist die Wirtschaft durch die Macht der Partei und die Autorität des Staates dem Gesetz des Politischen unterwor­fen worden. Zwischen dem wirtschaftlichen Bereich und dem politischen Bereich habe sich, besonders unter den harten Forderungen des Krieges, eine erfreuliche und ersprieß­liche Gemeinschaftsarbeit vollzogen. Besonders innig zeige sich diese Zusammenarbeit im Falle der Personalunion zwi­schen dem Leiter der Wirtschaftskammer und dem Gau­wirtschaftsberater. Diese Personalunion, die sich in allen Fällen bewährt habe, brauche durchaus kein Schema zu sein, aber in jedem Falle solle der Leiter der Wirtschafts­kammer der Vertrauensmann des Gauleiters in allen Wirt­schaftssragen, sein. I.####rtriser S 8.

Abschließend rief Reichswirtschaftsminister Funk die gesamte deutsche Wirtschaft auf, alle Kräfte dafür einzu­setzen, um die nunmehr auch durch die Neuordnung der Organisation der gewerblichen Wirtschaft geschaffenen Mög­lichkeiten für eine weitere Leistungssteigerung des wirt­schaftlichen Schaffens im Kriege zu erreichen. Es gebe nur ein Ziel für unsere Arbeit und unser Streben, das ist, den Krieg siegreich zu beenden.