4. Jahrgang
Bonn, Sreitag den 22. Novemver
Nr. 324— 1919
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Die Waitenlen.
Ueber die Ursachen unseres militärischen Zusammenbruchs schreibt die„Frankfurter Ztg.“. „Woil unsere militärischen Führer sich Ziele setzten, die bei den vorhandenen Mitteln unerreichbar blei ben mußten, war ein so ungeheuerlicher Verbiauch an Kräften eingetreten, daß schon seit Monaten, schon zu einer Zeit; da wir anscheinend noch auf dem Zenith militärischer Erfolge standen, Eingeweihte mit schwerer Sorge die Weiterentwicktung verfolgten. Es hat nicht an klugen und ernsten Männern gefehlt, die unter genauem Abwägen unserer Reserven und der Machtmittel der Feinde vor der Märzoffensive warnten und die schon damals in einem Haushalten mit den Mannschaftsreserven in der reinen Verteidigung die einzige Möglichkeit sahen, unsere Widerstandskraft vor einem plötzlichen Erlahmen zu schützen. Ludendorff ließ durch seine propagindistischen Helser in der Oeffentlichbeit alle diese Bedenken verscheuchen und versetzte ganz nach demselben Muster, nach dem auch seine militaristischen Kollegen van der Marine arbeiteten, das Volk in so schlecht begründete Illusionen, daß das furchtbare Erwachen nicht auobleiben konnte.
Als die Stimmung in der Heimat durch die ververbliche— man kann nicht scharf genug sein— durch die verbreche ische Tätigkeit des Kriegspresseamdes genügend vorbereitet war, begann am 21. März die Ofsensive, für die man die unsinnige Bezeichnung der großen Kaiserschlacht wählte. Der erste Stoß führte nicht zum Ziele und damit war der ganze Plan gescheitert. Die Erkenntnis der wirklichen Verhältnisse war an der Front und in er Heimat bei Bielen, nur nicht bei Ludendorff. Anstatt sosomt nach dem erston Mißzlingen in die elten festen Verkeidtgungsstellungen zurückzugehen, teieb er die Truppen zu neuen Schlachten vor und verbrauchte die Reserven an Menschen und Matezial, verbrauchte vor allem die auf das Vertrauen begründete Moral der Teuppen so lange und so stark, daß unsere unter den denkbar schlechtesten Bedingungen fechtenden Truppen der mit gewaltizer Material= und Menschenübermacht eingesetzten Gegenoffenswve des Feindes nicht standhalten konnsten. Weil man den todesmutig vorstürmenden deutschen Truppen eben noch durch die verhängnisvoll wirkende Frontpoopaganda eingeredet hatte, daß die feindlichen Acerven verbraucht seien und daß der Untersoebootkrieg das Herüberschaffen amerikanischer Armern verhindere, war die Belastungsptobe für das moralische Gleichgewicht nicht zu bestehon, als die feindlichen Reserven mitsamt den Neuen amerikanischen Heeren unserer Front, unterstützt durch die unserer Oberston Heeresleitung ebenfalls unbelannt gebliebenen Tankmassen, befeannte und eindrückte. Vielleicht hätte sich— das ist militärische Ansicht— in den ersten Wochen der feindlichen Gegenoffensive noch vieles reiten lassen, kwenn unsere Oberste Hoeveoleitung unter Ludenzdorff von einzig möglichen kühnen Entschluß gefaßt hätte, die ganze Front weit zurückzulegen.
Der Zweisel ist nicht von der Heimat an die Frem gotragen worden, er ist an der Frout selbst #rtstunchen, weil sich die Truppen durch die von der Obersion Heeresleitung ausgeheide Propagandaztätigkeit#ctäuscht und irrepeführt sahen. Als die Heinzt noch on den Sioz glaubte waren sich die Führe: ir vei###ster Linie und waren sich auch die Ranrichosten längst darüber klar, daß der militärische Sieg nicht mohr gewonnen werden könne. ##ber bei den weit zurückliegenden Städen wollte man die Wibrheit, die aus vorderster Linie zu ihnen kam, nich! hören. Man säubte, weil es im Großen Hauptquartier angenehm berührte, weiter rofarot, und so kam nicht nur der Hetmat, sondern auch Luderdorff selbst der sich längst voobereitende milttäriche Iulammenbruch überraschend, und als Ludendorff nach Berlin kam, um das in seinen Folgen so verheerend wirkende Waffenstillstandsangebot durchzudrücken, stand er noch ganz unter dem Eindruck plötzlicher Ernüchterung. Gerau dasselbe gilt auch für den Seekrieg. Auch da hatten die provagondistischen Lügen des Admiralstades, deren Vater Tirpitz schon in Friedenszeiten war, die Heimat blind gemacht für die Wirklichkeit. Riemand von den Wissenden durfte die Wahrheit sagen. Als der Abgeordnete Da Struve in einer vertraulichen Sitzung des Hauptausschusses seine warnende Stimme, gestützt auf unangreifbare Unterlagen, erhob, wußte der StaateAetär Capesse nichts anderes zu tun, als mit dem Rrichsanwalt zu drohen, anstatt aus der aus patriotischer Sorge heraus geübten Kritik Nutzen für
sich und seine Verwaltung zu ziehen. Was ist im Jahre 1916, als die große Propaganda für den rücksichtslosen Unterseebootkrieg durch die deutschen Lande ging. unter amtlicher Duldung und sogar unter amtlicher Unterstützung nicht über die Zahl der vorhandenen Unterseeboote dem deutschen Volk vorzelogen worden! Wir hatten noch nicht ein halbes Hundert Untersoedooie, und dennoch wurde von gewissenlosen Agitatoren dem Volke erzählt, daß 200, 300 oder gar 400 frontbereite Boote vor: handen seien. Den wissenden Warnern war teils durch die Pflicht zur Wahrung der militärischen Geheimnisses, teils durch die rücksichtslos ausgeübte Zensur der Mund verschlossen. Zwar hatte Tirpitz schon im November 1914 dem amerikanischen Korrespondenten v. Wiegand, als wir kaum mehr als 28 Unter##eeboote befaßen, die Aushungerung Englands angekündigt, aber er hat unbegreiflicherweise unterlassen, den Bau der Unterseeboote nunmehr entsprechend zu steigern. Sein unfühiger Nachfolger Capelle bigzing ebenso wie sein Vorgänger den Fehler, in dem während deo Krieges fortgesetzten Bau von großen Schlachtschissen Deutschlands wilitärischen Schutz zur See zu sehen.
Der Kapitän Persino macht im„Berliner Tageblatt“ eine Reihe von Angaben über die Entwicklung unsere: Unterseebootwasse, die klar beweisen, wie die deutsche öffentliche Meinung von amtlichen Stellen aus irregeführt worden ist, wenn immer wieder behauptet wurde, die Indienststellungen überträfen um ein Vielfaches die Verkuste.
Der=Boothandelokvieg und uneingeschkänkte =Bootskrieg wunden erklärt. Dem Volke wurde durch Alterhöchsten Erlaß und anderes mehr versprochen, daß England in bürzester Frist ausgehungert sich ergeben müsse. Aber die Waffe, die zu dieser Kuegführung nötig gewesen wäre, war so gut wie nicht vorhanden. Sie wurde auch, wie erwähnt, im Laufe des Krieges unter Tirpitz kaum geschaffen. Capelle legte ebenfalls nur in äußerst beschräntrem Maßse=Boote auf Stapel. Sie würden wenn nun weitergebaut worden wäre, sofern es die größeren Boote betrifft, erst 1919 und 1920 frontbereit geworden sein. Ein großes Boot, das heißt von 800 Tonnen, fertig zu stellen, benötigte ansangs rund 24 Monate, später 30 und mehr Monate. Die kleineren Boote von 227 bis 267 Tonnen wurden zuweilen in 13 Monaten hergestellt. Es wurde von den amtlichen Stellen unentwegt von gewaltigen Mengen von=Booten, die wir befäßen, gesprochen und gesagt, die außerordentlich geringen Verluste würden nielmals durch die neuen Indienststellungen gedeckt. Das entsprach nicht den Tatsachen. Was die Verkuste und neuen Indienststellungen angeht, so greife ich für meine Behauptung z. B. das Jahr 1917 heraus:
1917
Februar Rärz April
9ei Juni Juli August September Oktober November
Dezember
Zugang:
8
3
4 6
8 10 12
12
Verlust:
4
*
6:
83 66
Am ein Bitd von unserem II=Beotbee##o zu geben, dienen folgende Daten: Apoil 1917: 126 Frontboote. Juni: 134, August 134, Oktober 140, Dezember 137 Frontboote: Januar 1918: 133. Februar 136, April 128, Juni 113 Fronidoote. Es ist zu beachten, daß von den als„Frontbooten“ bezeichneten an der Front, d. h. in Tätigkeit, immer nur ein sehr geringer Prozentsatz gewesen ist. Im Januar 1917 z.., als die Verhältnisse noch günstig lagen, waren an der Front-12 Prozent, im Hafen 39 Prozent, in der Erprobung, Ausbildung usw 38 Prozent undd in der Adnohme 20 Peazent.— Im Lause der Krlegsjahre wurden die=Boote stark mitgenommen. Die Mannschaften, hüutig viel zu kurz ausgebildet, waren nicht mehr von dem nötigen Vertrauen zu ihrer Aufgabe erfüllt. So ist er erklärlich, daß in letzter Zeit recht wenig Reigung zu dem gefahrvollen Dienst bestand, um so mehr, als unsene welterfahrenen Seeteute politisch klar sahen und erkannten, wie vergeblich aller Opfermut war.“
„Das gleiche.“ so sagt Persins,„gili von der Hochseeslotte. Ihre Mannschaft wufste, daß es, als
Ansang November der Besehl zum Auokausen kam,
bei der schwrachen Zahl der Schiffe u. a. m. ein nutzloses Hinopfern unzähliger kostdarer Menschenleben bedeutet haben würde, wenn es zu einer Schlacht gekommen wäre. So erhoben sie Einspruch. Und jeder veinünftige Mensch, der nicht durch nationalistische Phrasen betört ist, wird ihnen hierfür dunken.“
Soweit die„Franls. Ztg.“.
Bezeichnend für die Marine„Sachverständigen“ ist, daß hier mitgeteilt wird, daß trotz dem Mangel an=Booten die überflüssigen großen Schlachtschisse weiter gebaut wurden. Vom Ruderstuhl eines=Bootes kann man allerdings keine Seepredigten halten, aber das U Booi erwies sich doch als die einzige brauchbare Wasse.
Schon im Jahre 1915 schrieb die Deutsche Reichs Zeitung" darüber in der Artikeiserte„England: Ende": Ein Schlachtschiff ist gegen ein=Voot etwas herrliches! Auf seiner Kommandobrücke fühlt man sich wie ein Sott! Und dann eine Flottenpar#de von Schlachtschiffen' Gibt es etwas Großartigeves!„Alles das wäre zu Ende! Stelle dir nur einmal vor, König Georg sollte auf einem =Boot eine=Voot=Parade abhalten! So etwas wäre lächerlich, sogar die Namen der Schiffe müß ten geärdert werden. Fischnamen müßten sie erhal ten:„Der Stichling".„Der Häring".„Der Seeteufel“. Der ganze Rimbus der Marine wäre auf ewig verschwunden.... Eine feindliche Landung in England gehört zu den Produkten der überspannten französischen Phantasie.
Und an anderer Stelle: Ein Schlachtschiff ist etwas herrliches, ein=Boot dagegen, wie unsere Admicale es bis jetzt nannten, ein sazwimmender Sarg. Man muß Mut haben, dasselbe zu besteigen, es ist unscheinbar, es schmeichelt nicht dem Ruge.
Die Zenfur merkte jedoch nichts von diesen recht klaren Anspielungen.
Und auch der Ausgang der„berühmten“ Schlacht am Stogerak wurde vorausgesagt in folgender humoristischer Weise, in jener im Jahre 1915 erschienenen Artikelserie:„Als Seemann müßtest zu mit den Gowohnheiten der Seetindben vertrant sein. Dieselben sind gepanzert wie die Ritter oder die Schlachtschiffe. Ihre Woise ist eine mächtige Schere, die andere ist verkünmnert... der eine Kämpe schoß auf den andern los. Knipps! hatte er ihm ein Bein abgekniffen, aber prompt war ihm dasselbe geschehen. Als die Anzahl bei jedem von 6 auf 2 Beine zurückgeführt war, hatten sie genug und krochen mühselig von dannen. Aber wozu bei beiden diese dumme Spielerei.“
Auch die Schlacht am Skagerak war eine dumme Spielerei, bei der hundette von braven Seeleuten ohne Rutzen für ihr Vaterland das Leben verloren.
Jur Besetzung
des üunhen Riüeiausers.
Seuf 19 Nov. Wie die französischen Zeitungen mitteilen, ist die aus zehn Divsionen bestehinde dritte amerikanische Zumee dazu bestimmt, als Okkupationsarmee Lothringen zu besetzen. Sie zählt 250 000 Mann unter dem Oberbefehl des General= majors Dickmann, der seit dem 31. Mai die an der Marne operierenden amerikanischen Streitkräfte führt. Sein Generalsiabschef ist der Brigas omnmandant Ralin Crag. Da die französische Regirung Lotbringen überhaupt nicht meh: als feindliches Ghirt anfieht, darf man woll annehenen, daß die starte ame.ikanische Armec zugleich verufen ist das kinte Rheinuser die Mainz zu bejetzen.
Bern 20. Nev. Die französtsche: Blätter beschästign sich anläßliet der Besetzung Elsaß=Locheingens mit der Festlegung der Grenzen dieser beiden Provinzen. Der Temps veröffentlicht eine Karte, in der die Grenze von 1815 mit dem Bezirk von La#dau und dem Saarbrückener Gebiet als zu Frankreich gehörend bezeichnet wird. Petit Parisien verlangt die Herausgabe dieser Bezirke, namentlich von Saarlonis, Saarbrücken und Landau an Frankreich. Er verlangt ferner die Klausel in dem Friedensvertrag, daß niemals wieder deutsche Garnisonen auf das linke Rheinufer kommen dürsen. Ein devartiger Pusserstaat sei eur Sicher# stellung von Paris vor neuen, wenn auch unwahrscheinlichen Gelüsten Deutschlands notwendig.
Senf 20. Nov. Die Action Francaise, das Echo de Paris und der Gaulois verlangen die Wieder herstellung des Konkordats unter Vermitielung Denis Cochin Nur die Versöhnung mit dem Papsie
wede die Ronnsten dus gong liochen Adsaatee:
ermöglichen.
General Rawtinson, der Besehlvhaber des Vierten englischen Heeres, das einen Teil der Besatzun am Rhein ausmach:, schärft den Truppen ein, auf dem Durchzug durch Belzien und Frankreich die Einwohner gut zu behandeln und nach Ueberschre tung der deutschen Grenze der Welt zu zeigen, daß die britischen Soldaten nicht wie die Deutschen Krieg gegen Frauen, Kinder, alte und schmache Leute führten.
für Schwerverbrecher!
Berlin 19. Nov. Die Reicheregierung hat sich in einer ihrer betzten Sitzungn mit einer Reihe praktischer Fragen beschäftigt, die das politische Ergebnis der Revolution weiterentwickeln und sicherstellen sollen. Auf wirtschaftlichem wie auf allge mein politischem Gebiet bereitet sie positiv. Maßnahmen vor. Zunächst wird in vollkommener Uebereinstimmung mit den Ressortvertretern der preußischen und der Reichsjustiz ein neuer großzügiger Amnestieerlaß für Verbrechen und Vergehen von Zivilpersonen und Soldaten den Sieg der Freiheit dokumentieren. Es soll sich nicht nur um den Straferlaß für kleinere Vergehen handeln. sondern es soll auch im Sinne moderner sozialifrischer Gerechtigkeit und Erziehungsaufaisung denjenigen, die sich schwer gegen ihre Mitmenschen vergangen hatten, die Möglichkeit ggieben werden, von weiterer Strale feinzubleiben, wenn sie sortan das soziale Zusommenleben nicht durch neue Verbrechen grfährden. Damit wird selbst den schweren Verbreihern, die in den Nevolutionstagen freigelassen mm#en, die Möglichkeit weiterer Freiheit gelassen. Sie sollen erst dann wioder zur Strafe herangezegen werden, wenn sie sich in einem bestimmtom Zeitraum erneut gegen die notwendigen Sicherungen sozialer Gemeinschaft vergehen.
Eine neue Kriegotenerungozulage für die Beamten.
Berlin 19. Nov. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, besteht bei der neuen Regierung, d. h. im Reichsschatzamt und im preußischen Finonzmim= sterium, die Absicht, vorbehaltlich spöter grundsätzlicher Besoldungsrefermen den Reichs- und Staatsbeamten sowie den in Staatoberrieben beschäftigten Lohnangestellten sofort noch einmal zu helfen. Vor wenigen Tagen konnte bereits der Minister der öfentlichen Arbeiten im Einverständnis mit der genannten Aemtern den Vertretern der großen Eisenbahnarbeiterverbände eine Wiederholung der einmaligen Kriegstenerungszulage als unmittelbar bevorstehend ankündigen. Die Zahlbarmachung der neuen, etwa in derselben Höhe wie die Septemberzulage zu gewährenden einmaligen Kriegsteuerungszulage soll so beschleunigt werden, daß sie bereits in der eisten Hälfte des Dezembers, spätestens aber bis Weihnachten, erfolgen wird.
Die Vergesellschaftung
der Betriebe.
Berlin 21. Nov. Die Kommissimn:, die die Volks
beauftragten zur Erstattung eines schteunigen Gut
achtens darüber eingesetzt haben, daß die Betriebe
sofort bergesellschaftet werden sollen, wird aus Pros.
Ballod, Pros. Ernst Francke. Walther Privatdozent Dr. Lederer, Dr. Vogelstein, Dr. Rud.
Hilf erding. Karl Kautsky, Heinrich Cui# und Otto Hue bestehen. Es ist möglich, daß noch weitere Ritglieder hinzugenommen werden.
Uuerkörte Vergänge in Warschan?
Berlin 19. Nov. Dem Berliner Lokal Anzeiger wird von einem in Berlin angekemmenen Burcaubeamtes bei der deutschen Zivilvetwaltung in Warschau in einer ausführlichen Darstellung des Abzugs der Deutschen aus Warschau u. a. berichtet:
Am Montag den 11. ließ sich die 17 900 Mann ktarle deutsche Garnison von den 4590 Lezionären. die nur etwa 403 Gewehre besaßen, entwasinen. Am selben Tage ergab sich die Zitadelle dis auf ein Fort. Am Dienstag den 12. berichteten die polnischen Zeitungen triumphierend über die Beute. Ich zitiere die Gazeta Parnana:: Den Kürassieren wur den 300 Pferde abgunommen, den Husaren 100, dem Spital 200 und einem Zug, der aus der Ukraine kam, 400 Pferde. Auf dem Flugplatz Mokatom wurden 30 fertige und 40 demontierte Flugzeuge „eroder!", auf der Chmielnastraße die Depots für Arzneimittel und Verbandzeug. geschätzt auf 28 Mill. Mark. Aus dem Bahnhof Warschau Praga wurden 61 gefüllte Gebäude mit Proviant. Uni
ern en, Munition für mchrere 10 Millonen in Ba, schlag genommen. Wir ließen den Polen 113 000 Waggons mit 1500 Lokomotiven, serner Kabel und all:s Zubehör. Ich stellte mir den Schaden ohns Eisenbahnmaterial aus über 700 Millionen Mark zusammen.
Auslieferung der-Boote.
Die Auslieferung dev ersten Grupp: von 20 deutschen Unter#eedooten hat am Morgen des 20. Novembers an einem Punkt 70 Meilen von der eng
lischa: Küste entfern! stattgerunden. Vor Ablauf dieser Woche werden weiter: 80 Unterseeboole auspelieiert werden. Die=Boote waven von deutschen Torpevojägern begleitet, wolche die Be
nach erfolgter Uebergabe nach Deutschland
zurücbringen sollen.
Dorläufig keine Lebensmittel
für Deutschland.
Der Lebenomittelrat der Verband=##inder stellt die in deutschen und dänischen Blättern mitz teilte Nachricht in Abrede, daß Deutschland demnächst eine große Renge Flrisch, Fett und Mais werde. Das englische Lebenomittelamt erklärt, eine
derartige Anweisung sei für Deutschland nicht ergangen. Es würden auch so lange keine nach Deutschland geschickt werden, bis der Rat naue Auckunft über die Verhältnisse in Deutschland habe.
Social Demokraten bringt eint Droutheimee Meldung, wonach das Drontheimer Blatt Nytid erfahren hat, die anglische Biokabe bewirk:, daß Deutschland nicht einmal die Fischwengen, an die es gemäß dem Abkommen mit Amerika reihtmäßigen Anspruch habe, bekommen könne. Deutsche, dät nische und schwedische Schiffe mit bedeutenden Ladungen normegischen Fischeo lägen in Ostseehäsen zur Abfahrt bereit, könnten aber wegen der englischen Blockade nicht über die Ostsoe kommen.
Ebenso lagerten bedeutende Mengen Salzes und andrer Waren für Norwigen in deutschen Häsen, die aus demholben Grunde nicht nach Norwegen verschifft werden könnten
Botschewitische Treibereien in Düsseloors.
Düsseldors 21. Nov. Eine
Diktatur des
letarials zielende Bewogung unter Leit##
von
Matrosen und Anhängern der Spartakusgruppe hat hier scharee Formen angenommen. Im Garten der
städtischon Tonhalle sammelten sich geneen mittag viele hundert Soldaten und Arbeiter. Matrosen stellten hier ihre Forderungn aus, unter anderm die
Erhöhung des Entlessung=pelkes von 30 auf 200, Mark, die Absetzung der Orerbuegerne## Dr.
Ochler, die Entwaffnung sämtlicher Offizier= und Polizeimannschaften und die vollständige Neuwahl, des Arbeiter= und Soldaten#ats. Im Zuge unter,
Vorantritt einer militärischen Musiktag Ue begaben. sich die Teilnehme: der Versacemsung zum Rithaus.
wiederdoiten vom Volkor des Rothauses die
Führer ihre Forderungen.'n Mitglied des..=R. das zu den Anabb### gchört wies auf die Folger der Kundsebung hin, die zur Anarchte
führen müssen. Im Lauje des Nachmittags und Abends verhandelten die Führer dieser Kundgebung, mit dem.=S. N. Die Verhandiungen führten bis gestern abered noch zu keinem Eigehnis Oberbürgermeister Dr. Lehler, der während der Kundgebungen am Rathause in seinen Amtszimmer sich
###and. wurde in Sicherheit=haft gebracht uns später in seine Wohnung entlassen. Der sorgn Posten
fü. seine Sicherheit. Jo diesen Kunsgebungen spielte auch ein: Verfügung des A. S N. eine
große Nolle, wonach die Bebürden sciort on ollen
öffentlichen Gebäuden die ror: Fahne hissen und die preußischen und neutschen Fahnen, die zum Emofung
der einkehrenden Truppen massenweise die Straße zieren, entsernt werden sellen Tiehz hieser Ver
fügung blieben die öffentlichen Gedäutc ehr: rote
Fahne, und die ausgehängten deutschon und preußlschen Fehnen wurden nicht entserut. Iw übeigen
führen die heimkehrenden und durchichenden Trup
pen Fähnchen und Schleifen in greier Zahl in
elten deutschen Reichssarden
390
Lebensmittelverkauf.
Siegburg:
Margarine=Verkauf. Am Freitag din 22 Nov. 1918 wird in den bekannten Verkaufsstellen auf Nr. 63 der Lebensmittelkarte 60 Gramm Margarine. abgegeben. Der Verkau spreis beträgt 30 Pig.
Sam Pönen! 8
Optisch-okulist. Anstalt 2 Untersuchung der Augen;
Köln, Hohestrasse 148150 S g.s, 4sedansushusen bs
Separate Untersuchungs-Raume.
Anfertigung der Augengläser
nach
Gesichts- und Kopfform
Filiales Hohenzollern-Ring 36
Nahschen
zugleich ehne
Brillenwechst
" MHoderne festeitzende Koeliter. vorgnetten. Operngläser
* Gewölbte Augengläser. Zeisgläser. s Apparate für Schwerne. ige
Fernrohrbrällen für Schwachsichtige der Akustik-Gesellschaft Berlin.