49. Jahrgang

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Bonner Dolkswacht

Sonntag, 4. Juli

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Das Parlament der Jukunft. Reichstag und Wirtschaftsrat.

I. Die vorige Woche hatte uns eine neue Reichs­regierung gebnacht; die jetzt abgelaufene brachte ider parlamentarische Jundamentierung in Jorm oner eingehenden Kussprache übor das Regierungs­programm. Mit dem Ergebnis kann man zufole­den sein. Wann auch de parteipolitische Basis des Kadinetts sehr schmal ist, so werden doch die Stützen von rechts und lirss auswichen, um den Bau vor dem Einsturz zu bewahren und die Arbeitsmaschine in Gang zu bringen. Die Erklärungen der Parie'en waren zewiß nicht nur diktiert von den Abmach­ungen der hinter den Kulissen tätigen Regisseure, sondern vor allemn sachlich begründet durch das Pro­gramm des Ministeriums Fehrendach, das in fei­ner Eirstellung auf eine Poktik des Ausgleighe, der Versöhnung und der Arbeit keine Angrisissch chen bot(sodaß seltst der Kritiker Scheidmann an ihm nur die mimosenhafte Jurüchhaltung dem So­zialismus gegenüber zu tadeln sand), vielmeho duich seinen positiven Sehalt jeden, der sich seiner Verantwortung dem Lande gegenüber bewußt ist, einfach zur Mitarbeit zwingt, was auch der frühere Reichskanzler Müller einzestehen mußte, der in seiner Ministerpraxis noch mehr gelernt hat als sein Fraktionsgenosse Scheidemann.

Bei seiner ersten und schweisten Aufgabe, den Verhandlungen in Spa, kann das Kabinett jedenfalls auf die Unterstützung des gesamten Reichstazs, mit Ausnatme der Unabhängigen und Kommunisten lechnen. Das ist auch notwendig. Denn in Spa fallen unsere Schichksalslose, entscheidet sich endgiltig unsere ganze Inkunst, is die Europas urd der gan­dzen Welt. Wird hier nicht der iaternationale Boden einer Verständigung, eines gerechten Ausgleichs in der Verteilung der Kriegslasten gefunden, dann ist es vorbei mit der Existenz Deutischlants, dann bricht das Reich zusammen unler der finanz=ellen Ueberlast, Lann wird es zerstöck dunch innere Un­ruhen, dann füllt er anseinander durch Urennung der noch gesund coblieheren Organz, von den tol­schewistich veisesschten Ceilen. Geftngt aber die große Operation in Spa, dann dürsen wir Hoffnung auf eine allmöhl'che Schundung begen.

Dann besteht vielleicht auch die Möglichkeit, der innerpolitischen Schwiertzkeiten ohne astzuschwere weitere Erschütterungen Herr zu werden. Aber ge­ben wir uus keiner Aäuschung hin: dier wenden die Gegenfäßte alsbald wieder ause nander pladzen. Uur ein Hinweis:Jweck und Erfolg jeder Sozialiße­rung mus Steigerung der Produktion jein; eine Sozialisterung, Die nicht zu einer Steigerung der Produktion führt, ist abzulehnen. Udon wende die­sen Programmpunkt des Kabinetts Jehrenbach ein­mal sinngemäß auf den döchstentwichelten Staats­betrieb, auf das derzeitige Muster einer sozialister­ten Betrlebs, auf die Eisenbahn mit ihrem 12-Mili­anden-Oefizit on und zieche die praktischen Konse. anenzen! Wird da die Einigkeit noch vorhalten, wird da eine Mehrbeitsbitbung in diesem Reichs­tage möglich sein? Wind überhaupt jemals ein nach dem hentigen Wachlrecht auf Grund des Parteiprin­zips gewähltes Parlament eine Parteikanstellation und eine Reg erung aufbringen können, welche alle die ungebeuren wirtschafts- und Finanzpolitischen Probieme zu meistern im stande 1?

Diese Fragen sollen nicht aufgeworsen sein, um etwa das Reichsiagswahlrecht oder das Parteiprin­zip als verkehrt Hinzustellen. Wohl aber legen sie die Erwägung nabe, ob das heutige Einkammer= snktem genügt zur Bewält gung der gegen feöhere Verhältnisse an Umsang und Kompliziertheit ins Ungemessene gesticzenen parlamentarischen BUßga­den. Daß diese Trage zu verneigen ist, bewei die Exstenz des vorlöusigen Reichswirtschaftsrats, der sast gleichzeitig mit dem neuen Rochsiag seine Ca­tigteit bogannen hat und der einttweitige Platzhal­ler eines wenn auch vorert mit beschränkten Ju­ständigheiten ausgestattetem Wirtschaftsparlaments

Die Brautprove.

Von Alois Ulreich.

(Nachdruk verdoten)

Leider kann ich Ihre zülige Einladung für Sonnlag niht annehmen, sagle der junge Herr Artur Funkenhammer zu seinem päterlichen Freund.Ich... ich zehe nämlich am Sonntaz auf den Nahlenberg...

Auf den Kahlenberg? wiederholte, der väter­liche Freund eiwas mißtrauisch.Da waren Sie

doch erst vorigen Sonntag.

K... a... allerdings, erwiderte Here Funkerhammer verlegen.

Und vor zwei Wochen desgleichen.

Sehr richtig... a.. a.. ober...

Ja, Mensch, jagen Sie dloß, was mahen Sie denn immer am Rahlenberg

Ich... nämlich... ich, stommelte der gute Herr Funkenbammer,ich will es Ihnen sofort er­klären... Es ist ein kleines Geheimnis: ich habe nämlich die Absicht, mich zu verheiraten... Na dazu ist doch der Kahlenberg der ungeeig­neiste Aufenthalt. Da wäre es doch viel vernünf­tiger an einen Ort zu gehen, wo Sie Gelezenheit haben, junge Damen kennen zu bernen...

Ach an Bekanntschaften mangels eo mir nicht Ich habe deren eher zu viele, entgegnete Funkenham­mer. Eo handelt sich mir jetzt nur darum, aus­fiadig zu machen, weiche der jungen Damen sich am besten eignen würde, meine Frau zu werden. Um darüber Klarheit zu gewinnen, gehe ich auf den Kahlenberg...

Der väterliche Freund sah mit einer Art heim­licher Scheu nach dem jungen Heren Fundenhau­mer, wie man nach Leuten zu sehan pflegt, bei dinen mon allen Srund het, zu befüchten, daß iche Dendvermögen plötzlichz gestbet würde. Er schüttelte den Kopf und sagte nur: Ich begreife

ist, nämlich das nach Art. 1es auf der Grundlage des Betriebsrätesostems und der Unternehmerver­tretungen zu bildenden Reichswirtschaftsvates, der so zu gestalten ist, daß alle wichtigen Berufsgruppen entsprechens ihrer wirtschaftlichen und sozialen Be­deutung Larin vertreten Fud.

Während für die Jusammensetzung des Reichstags der ideale Gedanke der Gleichheit und Eleichwertig­keit aller und das an sich rohe Prinzip der Jahl in Verbindung mit dem Parteisostem maßgebend 4st, soll für die Bildung des Wirtschaftsrats der Wirk­lichkeitsgedanke der menschlichen Ungleichhest, der reale Jaktor des Skonomischen Kräfteverhältnisses auf dem Boden der deruflichen Sruppierung be­stimmend sein. Der Reichstag ist gewissermaßen der Refler einer statisttschen Ausgliederung der deutschen Dolksmasse nach parteipolitischen Gesichtspunkten, der Reichswirtschaftscot wird das Spiezelbild der beruflichen Schichtung des deutschen Volkes werden. Dort ein Volksparlament, hier eine Ständeversamm­lung nach oberflächlicher moderndemokratischer Kuffassung ein Rückschritt, ein Rückfall in mittel­alterliche Instände, in Wirklichkeit aber ein Tort­schritt, geboren aus de: Einsicht tn die Jusammen­hänge des Wirtschaftslebens und aus der Eikennt­nis der Forderungen der realen Segenwart. Dem Reichswirtschaftsrat sollen sozialpetzitische und wirtschaftspolitische Gesetzentwürse vor ihrer Eindringung von der Reichsregierung zur Begntach­tung vorgelegt werden, er hat auch das Recht, selbse solche Gesetzesvorlagen zu beantragen und sie, falls die Reichsreg erung ihnen nicht zustimmt, selbst beim Reichsleg einzubringen und zu vertreten. Die Tätigkeit des Reichswirtschaftsrats ist also eine be­ratende, begutachtende, anregende, aber keine ge­jetzgeberische. Er ist dem Reichstag richt gle chhe rechtizt. Gleichwohl wird man seine Einrichtung als den ersten Scheitt auf dem Wege zu einem wieklichen Wirtschaftsparlament bezeichnen können, zu einem Jweikamczersosten, nicht im alten Süle einer Ersten und Jwe ten Kommer, sondern im Sinne von Parakel-Kammern mit gesonderten Ju­ständigkeiten und Inderessenzebieten. Es liegt in der Ulatur der. Dinge und wird durch die Eisahrum immer mchr bestätigt, dat der aus allgemeinen Wahlen heusorgegangene, parkipolit sch or estierte Reichstog für die Behandlung der heben Politik und der kulmurellen Freizn, überdaupt für alle Angelegenheiten, in einen#ohere Sesichtspunhte und eine große Linie zu wahren sind, die gezehene Stätte ist, während für die Lösung volkswirtschaft­licher Prodieme seine nichtwirtschaft.iche Jusammen­setzung vietsoch sich als Hinternis anweist. Beweis dessen ist die bezinneude Bilkung interfraktioneller wirtschaftspolitischer Srupren im Reichsteg, wie sie sorben die landwirtschaftlichen Adgeordneten de­schlossen haben. Do,ogen erscheint on auf devuf­licher Grundlage gebildeter Wirtschaftsparlament cher geeignet, ern verwichelten wirtschaftspokitischen Fragen und den Interessen der verschiedegen Stände und Gruppen eine gedeihliche Behandlung und Jor­derung zu Teil werden zu lassen. Wie im einzelnen die Scheidung durchauführen sein wicd, wieweit die Materien gelrennt oder bei­den Parlamenten zuzrweisen sind, das muß die Ju­hunft zeigen. Die Cät'gheit des nach Art. 165 zu errichtenden Reichswirtschaftsrats wird im dieser hirkicht klärend und bahnbrechend sein. Soviel aber ist sicher: mit ihm beginnt eine neue Epoche unsever Parlamentsgeschichte. Das Honepol des Reichstags, des politschen Parlaments, ist tatsächlich schon durchbrochen, das Wirtschaftsparlament, die be­rufsständische Interessenvertretung fordert auch in der Gesetzgebung ihre Rechte. Das Zweihammer­lustem der Inkunft enscheint am horizont.

mr ich eu die aur uil Nrn. Aautertun, wollen. Der hat doch mit der Sache gar nichts zu inn...

Ganz im Gegenteil. Er ist von größter Wich­tigkeit. Passen Sie nur einmal auf, entgegnete Funkenhammer und schob seine Hand unter den Arm des väterlichen Freundes. Während sie lang­sam weitergingen, fuhr der junge Mann zu spre­chen fort:Es wird Ihnen nicht entgangen sein, daß es an allen Orten und Enden unglückliche Ehen gibt. Es ist immer dieselbe Geschichte die Leute sind einige Zeit verheiratet und merlen dann plötzlich, daß sie nicht zueinander passen. Ihre seelischen Eigenschaften stimmen nicht zu­sammen. Eine arge Gegensätzlichkeit macht sih geltend. Es gibt Stoeit ud Zank. Die Liebe ist dahin und man sindet sich plötzlich hassenswert. Daran sind aber nur die Unvollkommenhetten wi­ferer gesellschaftlichen Einrichtungen schuld. Das gesellschaftliche Leben bringt die Leute, die heira­ten wollen, nur(in angenehmen und dehaglichen Sttuationen, in schönen Kleiderz und bei guter Stimmung gusammen. Ste gehen ine Theater oder Konzert und unterhalten sich immer nuo von Kunst, Literatur und Sport. Nan hat aber das wickliche Loben die Eigentämlichkeit, die Leute, wenn site einmal urhretratet sind, häufig in un angenehme und sorgenvolle Situationen zu brin­gen. Schwierigleiten stellen sitz ein Hindernisse machen sich geltend. Go bedarf eines gewissen Mutes, einer deharrlichen Widerstandskraft, um durchzukommen Die Loge ist klar die Leute haben sich vor der Ehe zu wenig Leunen gelernt. Ste haben nur ein sehr einseitigeo Wissen vonein­ander, dasjenige nämlich, wie sie sich in vorteil­haften und forgenlosen Situationen benehmen, sie hoben aber dieher Leine Ahnung gehabt, wie sie schlimme und böse Lobenslagen ertragen wer­din

Nun ja das ist ja recht spön, meinte

Das Vertrauensvotum.

Deutscher Reichstag.

Ein Vorstoß helfferichs.

Berlin 2. Juli. Bei der Fortsetzung der Be­sprechung der Erklätung des Reichskanzlere legte Reicheminister für Ernährung und Landwirtschaft Hermeo seinen aus früheren Kundgebungen be­kannten Standpunkt dar: Vermehrung und Ver­billigung der Lebensmittel, ausreichende Preise für den Landwirt. Die Preise für die kommende Ernte werden im Wege der Ermittelung durch eine Sach­verständigenkommission jestgesetzt. Die Preissteige­rung wird sich auf etwa 55 Prozent belausen. Die Tonne Gerste und Hafer wird 1500 Mark koiten, die Tonne Roggen 1450 Mark, Weizen 1750 Mark, Kartosseln 500 Mark. Das Ministerium meint, daß diese Preise für das ganze Wirtschaftsjahr gel­ten müßten und daß Zuschläge während des Wirtschaftsjahres unter allen Umständen zu ver­meiden sind. Die endgültige Preisfestsetzung liegt bei den gesetzgebenden Körperschaften. Die höheren Kosten des ausländischen Getreides, auf dessen Ein­fuhr wir noch angewiesen sein werden, wied man so aufbringen müssen, daß die Abwälzung auf den Verbraucher nach Möglichkeit vermieden wird. In dieser Hinsicht ist den Verhandlungen in Spa be­sondere Bedeutung beizulegen. Die Kriegogesel­schaften werden abgebaut. Einige Organisationen sind schon aufgelöst, die Auflösung anderer wird durchgeführt. Es bleiben nur noch wirklich unent­behrliche Organisationen bestehen, bei denen die Zwangswirtschaft noch nicht abgelöst werden kann. Von den Landwirten wird aber erwartet, daß sie ihre Ablieserungepflicht restlos erfüllen.

Abg. heifferich(Deutschnat.) wird von den Unab­häng gen mit Lärm und höhnischen Rufen emofan­gen und kann sich haum verständlich machen. Wenn wir in der inneren Verfahrenheit fortschre ten, fort­fohren an der Selbstzerstörung(wütende Junuse), ich weiß, daß Sie mir die Schuld vorwersen, das ist mir zteichgültig, dann Können wir es erlchen, daß wir auf die Hälfte unseres Bestandes, auf 30 Miltionen, zusammenschrumpfen. Der Triedensver­trag von Versailles fei an sich schon undurchführbar, wenn man aber unsere Hoheitsrechte noch über die­im hinaus schwächen wollte, so könne es nur ein klein geben. Er erinnere daran, daß tatsächlich die Entente vor dem Vertrag von Deusailles noch einen anders lautenden Entwurf desessen hat, dessen Vor­dondensein Luuch das hafbamtliche Bürc dementiert worden sei. Dessen Exstenz sei jetzt in der französt. schen Kammer ader bestättzt wonden,(Juruf: Schwindel! Gloche des Pröstdenten.) Erst am 13. Inni sei es Clemenrcau gelungen, die Allierten auf seine Seite zu bringen, nachdem so und so viele koasse Geußerungen über Deutschlands Bereitwillig­krit zur Unterzeichnung ins Ausland gegangen seien namentlich von den Unabhängigen. Ueue eriegte Piwicste. Ruse: Das hütte neuer Eviag bedeutet.) Das glaube ich nicht, wenn das deutsche Volk sich gesch lossen hinter seine Regienung gestellt hätte.(To­kender Türm, alles schret durchetnander. Vizeprä­sident Dietrich sucht aufs neue Ruhe zu schaffen.) Diese historischen Erinnerungen sind Ihnen unange­nehm.(Juruf: Lügen sind slei) Rednev schließzt jedte Ausführung mit der Gnerkennung, daß die Regierung wesentliche Besserungen gegehüber der alten koalition auswece. Er stimme größtentetls ihren Erklärungen zu. Jeder, der für das Daterland einte tt. wird uns auf seiner Jekte finden.(Tärmen, Händesichkschen, Jtschen, Pfeisen.)

Reichsfinanzminister Wieth: Die Minister befän­den sich binnen 24 Stunden auf dem Wege nach Spa. Aber der Minister des Reußern wird sich gleich allen übrigen entsetzen, hier von einer solchen Rede zu hören, herr helffer'ch habe einen historischen Beweis dafür liefern wollen, daß wir einen anderen Trie­den hätten haben können. Die rechte Seite habe ja in Weimar Gelegenheit gehabt, den schweren Gang

ehsege eun. u ei en. e mit auf den Kahlenberg...

Sofort, verehrter Freund... nur einen Au­genblick Geduld... Ich möchte ratürlich derart heiraten, daß ich einige Gewißheit habe, mir die Unannehmlichkeiten einer unglücklchen Ehe zu er­sparen, insoferne man überhaupt in diesen Dingen eine Gemißzheit erlangen kann. Da bin ich nun auf eine eigenartige Ide versallen. Ich rersohe es zu machen, wie es die Wissenschaften machen Die moderne Wissenschaft arbeitet bekanntlich jetzt aur mehr mit dem Experiment. Die Physik, die Pädagogik, die Chemie, die Pfuchologie, die Medi­zin kurz alle wissenschaftlichen Betriebe be­dienen sich des Experimeates. Früher war ein­mal, das spekulative Schauen und Erkennen aus­schlaggebend, jetzt gilt nur die durch das Experi­ment bestätigie Ersahrung. Hier knüpfe ich an Ich übertrage die wissenschaftlichen Methoden in die Bezirke des praktischen Lebene. Ich bediene mich ebenfalls des Experiments, indem ich den methodischen Versuch unternehme, dnuch planmäßige Herbeiführung einen bestimmten Vorganges die soelischen Eigenschaften jener jungen Damen zu er­forschen, die ihren äußeren Voraussetzungen nach geeignet wären, die Flammen meines zukünftigen häuslichen Herdes zu schüren. Die Kahlenberg dient mir bei diesem Experiment els Apparat. Natürlich Gunte man jo auch jeden andern Berg dazu verwenden, ohzwar der Kahlenberg einige Vorüge hut, die ihn zu diehon Unternehmen be­sonders befähigen.

Die Straße hinauf ist schattenlos, lang gedehnt. und weist viele Windungen auf, die das Ziel im­mer vor Augen bringen, aber dessen Erreschung endlos hinausschieben. Eleich, am Beginne der Partie gewinnt man einige wertvolle seebische Auf­schlüsse über die junge Person, die, ehne eine Ab­nung zu haben, der Brausprobe unterzogen wird. Die eitlen und unpraktischen Mädchen kommen na­

Tahurtn ohan ie wundg nie tt ist bemndte! der Mut auf Seiten der Rechten gewesen. Wir

wollen nicht schweifwedeln wie die hunde, aber wenn wir dann nach unserer Rückkehr an unsere großen Kufgaben herantreten sollen, dann wollen wir un­sere Finanzen prüfen. Jetzt vor Spa ist es einfach nicht möglich. Die Nation aber mag das Vertrauen haben, daß die Regierung sie würdig vertreten wird.

Die Kommunistin Klara Zeikin beginnt mit einem Sruß an alle Kommunisten der Welt. In Spa werde Deutschland isoliert werden. Dem könne nur ein Zusammenschluß mit dem Velschewis­mue Rußlands abhelsen. Die Rednerin singt ein Loblied auf die Kraft der Sowfetrepublik.

Es sprachen noch die Abgg. Becker=Hessen(D. Vp.) und Petersen(Dem.).

Vor der Abstimmung über das Vertrauensvotum nahm der Reichokanzler Fehrenbach nochmals das Wort. Er dankte für die Anerkennung, die ihm ausgesprochen und für die ruhige und sachliche Art, mit der die Regierungserklärung besprochen wurde. Die Regierung lege Wert auf sachliche und objelk­tive Würdigung.

***

Der Antrag

zur Regierungserklärung.

Zum Abschluß der großen politischen Aussprache über das Regierungsprogramm haben die Frak­tionen des Zentrums, der Deutschen Volkspartei, der Demokratischen Partei und der Bayerischen Volkspartei folgenden Antrag eingebracht:

Der Reichstag wolle beschließen:

Der Reichstag hat die Eeklärungen der

Reichoregierung vom 23. Juni 1929 zur Kennt­nie genommen. Gr erwartet von der Regie­rung, daß sie diesen Erklärungen entsprechend die Politik des Reiche, insbesondere auch bei den bevorstehenden Verhandlungen in Spa, führen wird.

***

Die Abstimmung.

WIB, Berlin 3. Juli.(Telegr.) Das Mitz­trauensvotum der Unabhängigen wurde mit 313 gegen 64 Stimmen abgelehnt.

Der Antrag der Koalitionsparteien wurde in

namentlicher Abstimmung mit 25s gegen 62 bei 54 Stimmenthaltungen angenommen. Dagegen stimm­ten die Unabhängigen. Die Deutschnationalen ent­hielten sich der Abstimmung.

Die Konserenz in Brüssel.

Brüssel 3. Juli.(Celegr.) Die Beratungen der alliierten Regierungsführer, unter dem Vorsitz des belgischen Ministeoprüstdenten Oelacroix, haben ggestern in Brüßel begonnen. Sie betrafen zunächst die Trage der Entschädigung. Alle übrigen Fragen wurden bis zu späteren Sitzungen zurückhgestellt. Er sind zahlreiche militävische Sachverständige von foanzösischer und englischer Seite erschienen. Wie ich höre, darf man in der Frage der Sicherheitswehe auf Nachgiebigkeit unter englischem Einfluß rech­nen. In der Frage der Reichswehr werden die Fran­zosen bestimmt kein Entgegenkommen zeigen.

In der Nachmittagssitzung wurden noch keine end­gültigen Beschlüsse gefaßt. Das offizielle Komitee hielt sich zurück. In der Frage der Entwaffnung wurde Genevol Uolet, der frahgösische Chef den Ver­Einer Mission als Sachverständiger vernommen. Es

tärlich in den schönlten Kleidern daßer und haben die gewagtesten Stadtstieselchen angezogen. Ein praktisches Mädchen wird einfach, zweckmäßig ge­kleidet erscheinen. Man kann aber da auch gleich die Sparsamen von densenigen unterschelden, deren Sinn auf leichtes Geldausgeben gerichtet ist. Die Sparsamen sind nämlich ganz einverstanden, daß man die Partie zu Fuß unternimmt, während die Leichtsinnigen ein Mäulchen machen, wenn sie hörot, daß zu Fuß gegangen wied. Man muß natürlich gleich vom Anfang der Partie an genau beobachten und die vielen kleinen Aeußerungen, die die junge Dame über den Weg und seine Müh­jeligkeiten macht, zu einem Mosack ihrer Charakter= eigenschaften zusammenfügen. Man beachte genau, wann die erste Aeußerung des Unmutes erfolzt und wann die junge Dame gereizt zu werden an­sängk, und bedenke, daß eine Ehe viel mehr Müh­seligkeiten und Beschwerden, körperliche Leiden und physische Opser ersordert, als eine Partie auf dem Kahlenberg. Die Ungeduld verrät sich bald. Die junge Dame jammert und klagt, daß es se weit ist, bei jeder Straßenwindung murrt sie, warum man nicht schon oben ist. Wie vieler Geduld bedarf er in der Ehe, um das Iusammenleben erträglich zu machen. Eine ungeduldige Dame hat keine Aus­sicht, meine Frau zu werden. Sehr gut ist es auch, wenn es plätzlich zu regnen beginnt. Die verzagten zimperlichen Mädchen wollen danr gleich umkehren und zurückgehen. Eine mutige Frau wied einfach den Schirm ausspannen und weitermarschteren. Sie läßt sich von ein paar Regentcopfen nicht unter­kriegen. Im Leben kann man auch nicht umkehren, da heißt es ebenfalls weitergehen, wenn auch die Lage einmal schlimm und unangenehn wicd. Meine Brautprobe wird jenes Mädchen am besten bestehen, die mit lachendem Sesicht im strömenden Regen odkr mit ein paor Scherzworten an einem schwülen Nachmittag in der Hitze der Sonne froh­gemut im Hinblick auf das Ziel bergauf geht und

eser eite eunchr üun de benr er Deutschlands sorgfältig geprüft. Diese Berichte sa­gen, daß die Lage sehr schweriz sei. Ich glaube nicht sehl zu geben in der Annahme, daß diese be­richte aus englischer Quelle stammen.

Der Danziger Oberkommissar Sir Reginals Ro­wer ist ebenfalls in Brüssek eingetrossen, um an den Beratungen über die Danziger Frage teilzu­nehmen. 1:

Deutschland als warnendes

-eleceh.

London, 2. Juli. In einer Festrede, die Lie#### Storge auf einem Kinchenfeste hielt, ging er auf die Keuherung eines Vorredners ein, daß die Maschinerie der menschlichen Gesellschaft bei der Regelung der sozialen Fragen versags habe.Nlicht die Mascht­nerie, erklärte der Erste Minister,hat versagi. Was nützt eine Maschine, wenn man keinen Brenn­stoff für sie hat Worauf es ankommt und das sage ich als einer, der ein ganzes Wienschenaitee innerhalb der Maschine gestechkt hat und sie in uns auswendig kennt, ist nicht die Maschine, sondern der Seist. Das habe ich auch im Krege gisehen. Deutschland hatte eine geradezu rollendete Maschine. Sie war so vollkommen, daß man nur den Hebel zu drehen brauchte, und sie arbeitele noch Vorschrist bis die Schwierigkeiten kamen, die keine Ua­schine überwinden konnte, bis sich ein Ulangel zeigte ucht an der Maschine, sondern am Getst! Warum versagte das deutsche Pock? Man lese doch die Bücher, welche die großen Führer Deutschtands ge­schrieben haben licht weil seine Kriegsmaschine nicht in Ordnung war, sondern weil der Ceist nicht in ihm sahl Bei uns war es amiglacht. Wie hatten keine Moschinevie, wir mußten sie m eten im Sturm notdürftig herstellen. Wir hitten keis her, keine Ausrüstung, keise Organisalion, aber wir hatten den Seit, den ein gen, patriotischen, de geisterten, hochherzigen und großen Seist. Was hat er volbracht? Wir waren gespalten nach Klassen, nach Sekten, nach Kussen, nach politischen Parteen. aber alles verschwand. Warum? Weil der:ewaltige Geist einer gemeinsamen großen Ueberzeugung durch das ganze Lend flog Wenn man an die letzten Uriegsmonate denkt, wo bei uns alles zu­sammenbrach, wind män Llopd George nich: unaache geben können, und sein Bild von der sozialen Us­schine ohne den Brennstoff des rechten Geistes ist so anschaulich, daß wir es auch auf uiste heut gen Ver­häcktnüsse nutzbrinzend anwenden können. Wie wollen aber nicht versckweizen, daß ein Blatt wie die Daily News den Eisten Minister mit seinen eig­neu Worten föngt, inden sie sein Bild auf die irischen Verhältnisse anwendet. Er kämpfte mit des politischen Maschinerie Englards gegen den Seist des trischen Voikes und werde önbei gemäß seiner eig­nen Theorie den kürzern ziehen. Die Ulethode, die in Deutschkond versagt habe, gende auch gezenüber Irland erfolglos die den

Tecdenamatbel.

Bilich: Verkaul von Lebenomittein in der Gemeinde Blich vom 5. Juli bis 11. Juli. Ausaabetelt für Beueler Geschäfste Montag nachm. 1. 3 Uhr. in übrigen answärtigen Geschüften Dienstag nechm. 4

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der Stammkarte 1 Päcchen Volei zu n, onlver bei Kistermann, das Pso..23).K bei Rönke und Andres. 1 4 dus

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10 Giramm Liorteigen 7. Müch­

Von Heringe

Aui

uich, vn G ugen und iahlos unde uus 1a östers aus Gründen des Experiments vortäusche, ermuntert und aufrichtet, denn nur diese bietet nue die Gewähr, eine vorzügliche Frau zu werden. Run wissen Sie, verehrter Freund, was ich am Kablen­berg mache...

Allzuviel ist ungeiund. Fritzchen:Papa, bitte, laß mich heute Karussell fahren!Ach. Du kommst ja aus den Vergnügungen gar nicht mehe heraus, Junge: Gestern hast Du durch'n Zeltloch in die Menagerie gucken dürfen, heute habe, ich Die die Haare schneiden lassen, morgen wirst Du geimpst wo soll denn das hinaus?!

*

Buchhalter:Beinahe fünfundzwanzig Jahre bin ich in Ihrem Geschäft, alt und grau bin ich dabel geworden, da wäre woht eine kleine Zulage..!

Chef:Alles ganz gut, mein Lieber, mehr Sehalt kann ich Ihnen aber nicht geben, doch hier haben Sie ein vorzügliches Haarfärbemittel...!

*

Der Appetit. Der schüchterne Freier ist zu Mittag bei den Eltern der angehenden Braut geladen und wagt haum, sich zu bedienen.Schmeckt's Ihnen denn nichtr frage die Hausfra uevmunternd. Der junge Mann sucht vergeblich nach einem kompli­ment, dann sogt er treuherzig:Ach, wissen Sie. wer naben Ihrem Fräulein Lochter sitzt, dem ver­goht der Sppetitl

Im Eiser. Redner:.. Dieses Zutrauen.

meine Herren, dürsen Sie zu mir haben, daß ich meine Gesinnung nicht, wie ein Hemd, alle seche Monat wechsle!

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Schieberspruch. Was Du heute kannst verschieben, das besorge nicht erst morgen!

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