4. Jahrgang

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Chefredakteur: Dr. Ferd. Abes eranpen ich:

für den politischen Teil Dr. Ferd. Abel,

sur den kulturellen Teil und das Feuilleton CMII Schwippert, für den üb igen redaktionelen Teil uamt 1ces Mratter. ur der Retlame- und Anseigentell Johannes Tinner Amtlich in Conn.

Bonner Dolks-Zeitung

Bonner Dolkswacht

Zoellag, fe. Haudat

Nr. 28 1920

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Bmm breit, das um 165 Pfg., ausw. 10 Pfo. Reklamen Amn breit das mm io al) 1 (ausw.) 195 Kleine priv. Anzeigen 10 Pf. das einfache Wort dei 1mal. Aufnahine, einschi. Sener= u. Teuerunger#schlag. Zahl­dar sofort. Bei gerichtlichem Verfahren u. breimonatigem Bablungerüdhand sdnt bewilligter Radatt fort.

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Bonner Stadt=Anzeiger

Deutschland und die christliche Internationale.

Von Dr. Leo Schwering(Köln).

Am 10. Sebruar?

Rkelnische Republik undRheinische Dolksvereinigung

Das Programm der Aktivisten.

Der enogiitige Abschlußz des Friedens gibt die Möglichleit, abgebrochene Beziehungen wieder her­zustellen. Es wird dies für Deutschland schweter sein, wie für irgend eine andere Nation. Die Wogen des Völkerhasseo, die den Planeten in zwei selndliche Lager schied, hinterlätzt insbesondere für den B siegten Zustände von Entfremdung und Ab­neigung, die in Jahren erst und nach har er Arbeit weichen werden. Die wirtschaftliche Isoliern a Deutschlands im Kriege war eine so vollkommene wie möglich, unsere geistige Jolierung und Ver­einsamung wird vielleicht noch ichlimmer und uner. träglicher sein. Wir nehmen die Dinge ernst, wie es sein muß! Zwar, ner die sozialinische Piee der Norembertage 1918 und auch später durd geht. empfängt sonderbare Belehrungen, denn dort wurde uns die wunderbare Kraft wer inernatonaten Sozialismus mit.inen völterversöhnenden Wir­kungen in so bengalischem Lichte gezeigt, daß man unwillkürlch zu der Meinung kommen mußte, je sozialistischer sich Deutschland gebärden werd:, desto besser würde es ihm bei den Friede sver­handlungen und später gelen. Es waren die letzten Illusionen, denen vilee bei uns erlegen sind. Wir sind unterdessen zu müchtern geworden, alo deß wir die Wieteranknüp ung auswärtiger Be­zichrngen, den Versuch, Deutschlands geistige.einsamung zu durchbrechen, solch törichten Illusio­nen anvertrauen könnten, Moralische Wirkungen sind vom deutschen Sozialiomus außenpolitisch überhaupt keine ausgegangen. Im Gegenteil! Der deutsche Soziakismus muß allen Böltern mit ge­sunden Sinnen und ungetrübten moralischen Kräf­ten Furcht und Abneigung einflöß.n Das lätige, moralisch gesunde und trotz ollem nech immer zukunftsjrohe Deutschland aber durf die andere Internationale nicht überie#en, die christliche. Vorläu ig ist sie zwar für uns nur eine Hof,nung, aber eine wirkliche In Heft 52 der De#­schen Pol'tik wurde berichttt über eine Tagung, die im November 1919 zwischen den Vertreie.n n#tatl#olischer christlicher Religionsgesellschaften

in einem kle nen holländischen Stadtchen stat ge­funden hatte, wo sich die Delegierven fost Uer Länker eingefunden hatten und wo manche Fäden im direkten Austausch wiederangeknüpft worden seien, die ohne reisönliche Fühlungnohme in Jah­ren nicht wieder geschlungn worden wären. Solche Möglichkeiten werden sich den Katholiten noch in viel höterem Maße bieden, da die Einheit und Geschlossenkei: des Katholizismus ganz andere Gewähr für Austausch gibt. In Hoft 32 der Deut­schen Politik zabe ich mich bereits in einem Auf­satz: Die künftigen nationalen Augaben der deut­ichen Katholiken üb: viese Frage eingehend aus­#prochen. Die jüngsten Kurdgebungen.3 Papster bieten den Katholiken der Welt Unterla­gen, wenn sie nur guten Willens sind Wir ent­nehmen der Rummer 4 der Deutschen Katholiken= Zeitung eine entsprechene Noviz, wonach der Hl. Vater in der letzten Ansprache an die Kardinäle scharf gegen alle Kriegstreiben ins Esericht gegen­gen sei und sich gegn alle kriegerische Gedanten­gänge und Bestrebungen bei den Katholiken selbst gewandt habe. Hinter diesen Idom Benedi: XV. steht geschlessen die#alienische Volkspartei, de politische Vertretung der lalienischn Katholiken, die das Programm der Völkerver,öhnung im Sinne des Papstes als für sich bindend erklärt hit. Da sie bekanntlich mit den Sozialisten das vol­

tische Leben Italiens auf grund der betzten Wahlen beherrscht, so kommt diesem Beschluß eine Wittung zu, die auch politisch beachtenswert ist. Wir sind weit davon entfernt, diese Dinge zu üb rschätzen. aber es handelt sich hier doch um ein ernsteo Fak­tum, das wir zu unterschätzen auch keine Veran­lassung haben. Die Kraft des Ratholiziomns hat in den vergangenen Jahren nicht nur keine E# bußen erlitten, sie ist dank der außerordentlich geschickten Politik des Vatikans auch ren pokiviich im Wachsen begrisen. Es kommt auf die Aus­nutzung di ser Kraft im Sinne des Rechles und der..eversöhnung an. Das kutholische Deut### land will keine egoistischen Ziele verfolgen. e: will der Welt und der Gerechtigkeit dienen, das ist alles. Aber wir müssen sprechen, wir müssen die Initiative ergreisen in Kundgebungen, die die Welt hört. Die deutschen Natholiken gaten vor dem Kriege in der Welt als besonders rührig, er­solgreich und unternehmeno. Ihro politischen und kulturellen Organisationen, ihro Presse und## geistiges Leben haben viele Freunde gefunden. G danken des deutschen Katholizismus sind zu Nutzen des Welt=Katholizismus intemationzte geworden. Man sieht uns noch zu sihr im Nebel des Kriegsgewölbes, er gibt Anschaunngen, die uns schaven, die noch immer über uns zeglarbt wer­den, weil man auch in den anderen Läntern## Krigespsychose unterlag. Wir müssen sie zertellen, indem wir selbst vorgehen.

Gelegenheit dazu wäre aus dem ersten Reichs­parteitag gewesen. Es ist nicht geschehen. Die gro­hen innenpolitischen Aufgaben haben dort alles andere in den Hintergrund gedrängt. Wir hoffen aber, daß in Zukunft außenpolitische Fragen, und dazu rechnen wir auch die Stellung der Christlichen Volkspartei zu der christlichen Internationale, eine eingehende Behandlung in ein m besonderen Reserate finden wieden. Wir sind z. B. überzeug', daß es einen gewaltigen Eindruck gemacht haben würde, wenn im Sinne der päpstlichen Bestrebun­gen nach Völkerversöhnung der deutsche Reichspar­teitag der Christlichen Volkspartei seine Stimme erhoben hätte, um zur Wolt zu sprechen. Die christliche Internationale hat der Welt noch etwas zu sagen. Sie will und kann keine utopischen Ver­sprechungen machen, wie es der Sozialicmus geten hat, dazu ist sie zu solide sittlich orientiert, aber gerade daruns stehen ihr wirksamere Mitzel zur Verstigeng

Genechtigkeit der Welt und ihren Bölkern, nicht als irdische Forderung im Sinne des atheistischen Sozialismus, sondern als moralische Verp'lchung der höchsten Gerechtigkeit, Sott, gegenübe! Das sind Grupfätze, die inmitten eines die Nation vergistenden Neuheidentums wieder erklirgen müssen! Das ist es, was die christliche Inters## nale, die Jahrhunderte älter ist, als die andere, der blutenden, zerspalteten und verzweiselnden Welt zu sagen hat.

Dreußische Landesversammiung.

Aufrechterhaltung der össentlichen Ordnung.

Die Eisenbahnwerkstätten.

(Eigener Drahrbericht der D. Reichs=Zeitung.)

= Berlin 30. Jan. In der gestrigen Sitzung der preußischen Landesversammlung war beinahe das gesamte preußische Staatsministerium erschienen. umgeben von einer Zahl von Räten. Das Akge­ordnetenhaus war in weitem Umkreis abgesperrt. Auf der Tagesordnung stand die förmliche Anfrage der Mehrheitsparteten über die Auftechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der I. denswichtgen Betriebe(vgl. D..=3. Nr. 27) und die förmliche

Anfrage Adokf Hoffmanns über die Wiedereröff­nung der geschlossenen Eisenbahnwerkstätten. .ide An'ragen werden gemeinsam behandelt.

Die erste Anfrage begründet der Mehrheits­sozialist Graef unter dem lobhaften Beifall aller Parteien. Nach ihm erhebt sich der Mnister.s Innern Heine. Er begann mit den eindrucksvollen Worten:

Wenn nicht ein Wunder geschieht, heht das Volls zugrunde. Man kann aber nicht auf Wunder warten; das einzige Wunder ist der Wille der Menschen und die Kraft, ihn durch­zu ühren. Arbeit, Verkehr und Ordnung müssen aufrechterhalten, die Produktion muß gestei­gert werden, wenn wir nicht in wenigen Wochn vollkommen zusammenbrechen wollen. Erst ruhig, dann aber mit immer größerer Er­regung schildert er die Vorgänge, die zu den Mnahn on der Regierung und besonders zu der.derverhängung des Belagerungszustandes gesügt haben. Unter dem lebhaften Beifall des Hauses nennt er die Dinge deim richtigen Namen und sagt den Unabhängigen, gestützt auf viele behr noch unbekannte Beweise ihre Schuld an viesen Vorgängen und besonders an den blutigen Vo.= fällen des 13. Januar auf den Kopf zu. Die Un­abhängigen lärmen und schreien, aber gegen die Beweise des Ministers bleibt all ihr Lälm wir­kungslos und die Tatsachen können sie nicht aus der Welt schaffen.

Dann trat Adolf Hoffmann auf das Podium. Was er sagt, bleibt zum Teile unverständlich, da sich seine Rede zu einem Zwiege präch mit dem Pienum entwickelte. Eisenbahnminister Oeser gibt eine Fülle von Zahlen und Tatsechen bekannt, die die Schließung der Eisenbahnwertstätten als unum­gänglich notwendig erscheinen lassen. Danoch herrschten in den Eisenbahnwerkstätten wirklich ganz unglaubliche Zustände. Als der nister schließt. sind die Unabhängigen restsos: trecke

gebracht

Lür die

Aufhebung der Iwangewirtschaft.

Unmitteldare Lieferungsverbände.

TU. Berlin, 29. Jon. Auf Grund eines vom Unterstaatssekretär a. D. v. Braun und Ockonomte­rat keiser erstatteten Bericht soßte der Reichsaus­schuß der deutschen Landwirtschaft folgenden Be­schluß:

Angesichts des ungeheuern Ernstes der gesam­von Ernährungslage erklärt der Rechsausschuß. daß eine weitere Aufrechterhaltung der gegen­wärtigen Zwangswirtschaft nur zum Jusam­menbruch der Landwirtschaft und der Dolkser­nährung führen kann. Der Reichrausschuß sicht unter diesen Umstönden den besten zurzeit ganodaren Weg zur Sicherstellung der Dolks­ernährung und zur Echaltung der Lebenssätig­keit der Landwirtschaft in der sofortipen Andah­nung unmittelbarer Lieferungsverträge. Er erklärt sich mit der Fortsedzung der zu diesem Zweche derits eingeleiteten Verhandkungen ein­netdanden.

Mayers Amtsantritt.

(Eigener Drahtbericht der D. Reichs=Zeitung.) Berlin, 30. Jan. Der deutsche Geschäftsträger in Paris. Dr. Maner, hat gestern seine Beglaubt­gungsschreiben überreicht.

FTA. Köln 29. Jan. Die am 22. Jan ar in Boppard d gründeteRheinische Volksvereinigung zur Vertretung der Interessen ver rh.inichn Lande"(siehe auch Nr. 23 der D..=3. vom 25. d..) versender nunmehn ihr Programm. Dinach will die Vereinigung alle Rheinländer zur oner­gischen Vertretung der cheinichen Interessen im nationalen Sinne sammeln; erstrebt wird di. Demokratie auf positiv religiöser Grundlage. Als politische Ziele werden angegeben: Für Deutsy­land ein Bundesstaat, der im notwendigen die Einheit schaift; in allem Uebrigen aber die Unab­hängigkeit und die freie Selbstbestimmung der Bundesstaaten unangetastet läßt; für die Rhein­lande der Zusammenschluß aller ehein schen Stam­mesteile zu einem besordderen Bundesstate, dessen alsbaldige Errichtung mit allen Mitteln ang: strebt wird; für das besetzte Gebiet die sofortige Schaffung einer vom Volke gewählten Vertreiung mit allen parlamentarischen Rechten bei der Hohen Kommission in Koblenz. In allen Orten der Rhein­provinzen Nassau, Rheinchessen, Starkenburg und der Pfalz werden Ortsgeuppen gebildet. Das.= kretariat für die Rhe uprovinz befindet sich in# Köln=Mülheim, das für die übrigen Landesteile in Wiesbaden.

Als vorlaufiges Presseorgan wird die in Köln erscheinende HalbwochenschriftRheinische Warte bezeichnet. In einem AufrufDes Rheinlands Noi und Rattung" heißt es:Das Rheinlandabkommen bürdet dem rheintschen Volke schwere Lasten auf. Berlin erwies sich seicher als unfähig, uns zu helfen. Nichts deutet darauf hin, daß es für die

Zukunft besser wrd. Ja, die Berliner Regierung kann uns gar nicht heksen, denn ihr Einfluß ist ausgechaltet. Sell das Deutschtum in den besenz#n und bedrohten Rheinlanden nicht zu gkoßem Schi­den kommen, muß sich die Bevölkerung sobst helfen. indem sie ihre Rechte nach allen Seiten hin geltend macht. Das aber ist nur mit Hilfe einer eigenen

Das steuerfreie Existenzminimum.

Der Ausshuß der Nationalversammlung hat im Reichseinkommensteuergesetz den Absatz 1 deo§ 19 dahin abgeändert, daß steuerpflichtig nur der den Betrag von 2000 Mark statt 1000 Mark über­steigende Teil des steuerbaren Einkommens ist. Ferner erhielt auf Antrag Allckotte und Genossen (Zentrum) der Absatz 2 folgende Fassung: Der steuerfreie Einkommensteil erhört sich für jade zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende Per­son um fünshundert anstatt drethundert Mark.

Eln Reichsschahm'nister gesucht.

Der Posten Dr. Mayers ist immer noch nicht be­setzt. Er ist den herren Ueuhaus bzw. Generaldireh­tor den hompel von den Wickinzschen Dortland­zement- und Wasserdalkwerken in Münster ange­tragen wordn. Wie die CPC. meldet, hat herr Neu­haus die Uebernahme des Uin stevlums abgelehnt. Generaldircktor ten Hompel hat sich Bedenkzeit aus­gebeten, und es ist möglich, daß er aus sachlichen Gründen den angebotrnen Ministerposten ablehnen wird Für diesen Fall dürfte das Ministerum dem Oberstleutnant Dr. d c. Roeth, der während des Krie­ges Rbteilungsvorsteher der Robstoffabtetlung im Kriegsministertum war, angeboten wirden. Dr. koeth steht auf dem Boden des Jentrums. Gegen diese Kand datur depehrt aber der Dorwärts auf mit der Behauptung, daß Koeth Einflüssen der Schwer­indust: unterlicce. Er habe durch seine seiner­zeitt, hebung der Eisenbewirtschaftung den In­teresse einen Dienst erwosen. Das sozlaldemo­kratis Organ verlangt als Reichsschatzminister einen sturkn Uhann mit fester Hand ader gemein­wirtschaftlichen Grundsätzen.

Romtral v. Reuter freigelassen.

London, 29. Jon. Der Globe meldet, daß Somtval v. Reuter freigelassen sei und sich auf dem Wege nach Deutschland de###nde.

Volk=vertretung möglich. Rheinische Männer und Frauen! Laßt Euch nicht beirren durch das Ge­schrei, das zu Gunsten des zentralisiertenEinheito­staater, erhoben wird. Der Einheitostaat wed niemes kommen, weil die bestehenden Bundes­staaten, insbesondere die Süddeutschlands, ihrs Eigenart im eigenen Staate hegen und pflegen wollen.

Das alte Dreußen wurde durch die Monarchie zu­sammengehalten. Uun, da dee Monarche gestürzt ist, müssen die Bewohner des Rheinlandes verlang.n. daß sie genau wie die anderen deutschen Stämme die Freiheiten erhalten, die im Ratmen.r bunderstaat­lichen Organisavon mözdch und wünschenswer: sind. Ein Strom des Segens wird sich nicht nur über die Rheinlande, sondern über das ganze Deutsche Reich ergieß.n wenn die Länder am Rhein in.nem et­genen Bundesstaat ihre Kräfte zur höchsten Entfal­tung bringen können.

*

Unsere Stellungnahme zu den aktivistischen Rhein­landbestrebunzen ist wiederholt dargelegt word n und wurde noch zusitzt in Nr. 23 gekenngoichnet. Wir er­blären nochmals: Die von derDolksvereinigung verlangte Jofortize Dolksabstimmung" ist ver­fassungsoiorig. Der Dersuch ihrer Durch­führung würde nicht nur im Khoinland, sondern m ganzen Reich die schwersten Jolgen nach sich ziehen. Die zweifellos berechtigten Wünsche des rhei­nischen Dolkes können nur auf gesetzmäßl­gem Wege. erfüllt werd.n. Die Köln. Stg. ver­bretet eine Nachricht der KorrospondenzDas Rheinland, die wissen will, daß

am 10. Jebruar

die Proklamation der Rheinischen Re­publik erfolgen werde. Die köln. Dolasgtz be­zeichnet dieses Gerücht als Ente, die in der Phantaste der hintermänner jener Korrespondeng entstanden sei. Der 10. Jebruar fällt übvigons gerade in die Fastnachtswoche.

Belgten und Frankreich Belgien liefert Frankreich Kohlen.

Opern 29. Jan. Zu der Konferenz. die gestern zwischen Poincare und König Albert####tsand waren die R gierungsleiter herangezogen. Auwe­seno waren Millerand, der franzosi'de Finanz al­nister Delacroix, der belg'sche Minister des Aus­wärtigen Hymans, Marschall Foch, der frarzöiche Gesandie de Margerie und der belgische G sandte in Paris, Baron de GalziterHentroy..e Kon­erenz begann um 3 Uhr 30 Min und endete um 5 Uhr 30 Min. Gegen Abend reisten die Staats­oberhäupter wiedr ab Am Schluß der Sitzung wurde folzende Note bekanntgegeben: Gele en lich der Zusammenkunft des Präsidenten der fran öst­schen Republik mit dem König von Belgien und den andern verschiedenen Rezierungsleitern wirdn Fragen besprochn die von Interesse auf wirtschaft­lüchem, finanziellem und militärischem Gebiete beider Länder sind. Der Austausch der Ansichten ergab defri digende Resulzate für beide Länder.

Der belgische Ministerpräsident hat die Veisiche­rung gegeden, daß Belgien seine gesamten Kohlen­vorräte Frankreich zur Verfügung stellen werde. Außerdem gibt er einen Aufruf b kannt, der an die Minenarbeiter gerichtet ist und viese auffor­dert, ihre urbeitszeit zu verlängern und den fran­zösischen Kameraden zu Hilfe zu kommen.

Die Bedingungen der Schwe

Basel 29. Jan. Wie die Basler Nachrichten aus unterrichteten Krisen erfahren, wird der schweize­'sche Bundesrat darauf dringen, eine förmliche Bestätigung der von führenden Persönlichkeiten in Paris im letzten Jahre zugesagten effektiven Be­dingungen der schweizerischen Neutralität im Nah­men des Bölkerbundeo zu erlangen. Diese Bedin­gangen lauten: 1. die Schweg ist jeder militärischen Teilnahme an Völkerbundkriegen nach Artikel 16 des Vertrags enthoben: 2. das schweizerische Gebiet bleidt unverletzt; 3. joder Durchzug durch schweiz### risches Gebiet ist ausgeschlossen; 4. to kann von

Besserung im Besinden Erzbergers.

(Eigener Drahtbericht der D Reichs=Zeitung.)

Berlin, 30. Jan. In dem Befinden des Reichs­inanzministers Erzberger ist eine entschiedene Wen­dung zum bessern eingetriten. Die Wunde steht gut aus. Allem Krschein nach ist eine Insektion nicht eingetreten. Die Kugel ist noch nicht entfernt wor­den, vielmehr soll die Operation erst erfolgen, wenn der Dattent mahr gekräftigt ist. Das Allgemeinde­finden des Pat enten hat sich im Laufe des gestrigen Ca#rs gehoben. Der Duls ist unter 100 geblieben. Fioder war nicht vorhanden. Erzberger fühlte sich gestern auch erheblich kräftiger als bisher.

Srankreich und der Datikan.

kom, 29. Jan. In vatidanischen Krosen verlautet nach der K.., daß Monsignove Ferrettt in amdcher Sondermission nach Daris gehen werde. Es soll sich um Unterhandlungen zur Wiederaufnahme der#lomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und dam Datikan handeln. Man glaubt, daß die Ver­handlungen in der Cat schon auf dem Dunkt ange­langt soen, daß sie Anlaß zür Besprechung des Ua­mens des Vertreters des Dattkans bei der franzö­stichen Regterung geden könnten. Es wird inade. sondere der Heme von Monsignore Ulcstra, Uunzius in Brüssel, genannt.

Kapitän von Holtens letzte Jahrt.

Roman von Haus Possendorf.

28 Nachbruch verboten.

Alexander Boßmar schwieg eine Weile und drückte nur ihren Arm ester an sich, dann sagte er mit seiner tiesen, festen Stimme, die sov##l Kraft und Zuversicht zu erwecken wußte:Nur nicht verzweiseln, Lida. Tapfer sein! Mit Geog dus gibt sich schon wieder. Ich glaube, daß diee beiderseitig Leidenschaft nicht die Jahre über­dauern wird, bis Fräulein von Holten mündig ist. Und wenn es doch der Fall sein sollte nun, bann haben die beiden en Recht darauf, sich anzu­gehören. Im übrizen habe ich ihren Vater kannen gelernt Er scheint mir ein ganzer Mann zu sein! Wenn ine Tochter innerlich nach ihm geraten ist, dann können wir beruhigt sein! Mit dem Geschät aber. Alida, kann es gar so schwarz nicht aus­sehen. Dein Vater hat über alles sehr o, en mit mir gesprochen. Die Konjunktur ist allerdings un­günstig; das empfinden wir sogar sehr unarge­nehm bei unserer greßen Schiffahrtolinie. Aber es kommen auch wiecer andere, bessene Zeiten Herr Wispel hat sich wohl bei dir etwas wichtig machen wollen, um nachher, wenn sich die Gr­schä tolage wieder bessort, vesto glorreicher dizu­stehen. Also tapfer sein! Es wird noch alles gut!

Sechzehnter Kapitel.

Es war bereits gegen acht Uhr abends. Das Personal hatte schon längst das Konter verlassen. nur Prokurist Wispel saß noch immer beim ein­samen Scheine seiner Lampe über die Arbeit ge­beugt.

Ein leises Geräusch ließ ihn aufhorchen; es schien etwas in den Briefkasten gefellen zu sein. Er sah nach und sand eine Depische. Ohne Hast öffnete er sie, aber als er das erste Wort las, da zuckte er jäh zusammen. Dann rig er den großen Tek­gramm=Code aus dem Regal, um die Bedeutung des weiteern Textes, der aus Schlüsselwörtern de­stand, nachzuschlagen Mit fliegendem Arem blätterte er in dem dicken Band. Immer heißer wurden seine Wangen. Er mußte sich erst einige Angen­blicke erholen, ehe er daran ging, die Uebersetzung der ersten Code=Worte unter dem Originaltext zu schre den. Nun suchte er die Bedeutung der letzten Silben aus. Aber da trat plötzlich der Ausdruck von jähem Schrecken auf sein Antlitz, seine Finger zitterd n. jetzt war er bei der letzten Silbe, er ahnte mit Entetzen ihre Bedeutung und da stand co nun wirklich, dieses furchtbare Wort das ihn für Augendlicke jähmte. Und als er dann nach Minuten, sich mühsam zur Ruhe zwingend, nochmals die Worte überlas, da überflel ihn ein solches Grauen, daß er wie von dösen Geistern ver­folgt auf die Straße hinausstürmte.

Eine Weile lief er plan. und zielles unher, aber endlich brachten ihn die kühle Abendluft und

das Leben um ihn her wieder zur Besinnung. Nun galt es zu handeln und den einmal betretenen Weg weiter zu gehen!

*

Kuypers sahrn schweigend beisammen um den runden Tisch, jeder still für sich beschäft gt, als die Klingel dreimal hintereinander scharf durchs Haus schrillte.

Das Mädchen trat ein.Herr Wispel ist ge­kommen. meldete er.Eo möchte den Herrn sofort sprechen.

Alle sahen sich erschrocken an. Auch Heury Kuy­per, der sonst nicht leicht aus der Ruhe kam, war um eine Schattierung die cher geworden.

Führen Si. ihn in mein Zimmer! sagte er hastig. Dann stand er auf und ging eiligen Scheit­tes dinüber.

Zu gleicher Zeit betraten sie den Naum: Kupper aus der angrenzenden Stube. Wispel vom Korri­dor her. Beide blieben auf der Stelle stehen und starrten einander ins Gesicht. Beide fühlten, daß die nächsten Minuten Furchtbares bringen mußten.

Treten Sie näher! unterbrach endlich Kupper die beängstigende Stille.

Der Prokurist schloß die Tür hinter sich.

Bitte, was gibt es?

Noch einige Sekunden zögerte Wispel, als könne er ourch sein Schweigen noch ezwas Drohender aushalten. Aber dann sagte er mit rudiger Stimme:Ich komme mit einer ichlimmen Nach­richt. DieFlotes ist gestrandet!

Wie von einem Schlage getroffen, fuhr Kuyper zusammen.Weiter, weiter!" drängte er. ist doch nichts dabei passiert? Sprechen Sie doch! Sind alle genettet!

Weder starrten sich die beiden Männer an, wie­der zögerte Wispel und wieder klang dann seine Stimme unnatürlich ruhig, als er sagte:Der Schiffszimmermann ist geretret, alle anderen sind ums Leben gekommen!"

Kuyper griff sich mit einer Bewegung, als od er zu erstichken fürchte, an den Hals. Dann tastere ersich mit unsicheren Schritten nach seinem Schreibtisch und ließ sich schwer in den Armftuhl sinten.

Woher ist das Telegramm? fragte er endlich.

Ans Modras, von der Filiale von Lambeiton Brothers. Wahrscheinlich hat ein nach Madeas gehendes Schiff den alten Schtffezimmermann auf­gefsch

Können Se sich nicht in der Uebersetzung deo Telegromms geirrt haben?

Das ist ausgeschlossen. Ich habe es zweimal veridlert.

Geben Sie es mir!

Da standen die geheimen Code=Worte. die eine so surchtbare. Unglücksnachricht in sich bargen, und darunter die Uedersetzung Wi pels:Floreg am An­daman=Riff gestrandet Schiff total verloren Schtffozimmermann gerettet, unterwegs nach Ham­bung!

Und wo stcht, daß di, anderen ertrunken sind? Wo steht das? fuhr Kuyper auf, und ein schwacher Schimmer von Hoffnung blitzte in seinen Augen.

Ader Wispel erklärte daß er in der Aufregung die Uebers tzung der letzten Worte nicht mehr nie­dergeschrieben habe.

Kuyper wollte sich erheben, aber es war ihm. als si alle Kraft aus seinen Muskeln gewichen. Er sank auf den Seuhl zurück.

Geden Sie dort aus dem Bücherschrank den Code heraus, oben rechts stehzt er.

Der Prokurist reichte seinem Chef das Ge­wünschte.

Hastig blätterte Kupper nach der Bedeutung der letzten unheilvollen Seiben:Ganz, Besatzung Kapitän Passagiere damit war Vumi von Holten gemeintertrunken kam es von seinen Lippen.

Ganze Besatzung, Kapitän, Passagiere ertrun­ken" wiederholte Wispel.

Run trat er einige Schritte näher an Kuyper heran.Sie machen sich doch keine Vorwürfe?" fuhr er fort.Aber wer konnte wissen, daß Men­schenleben dabei vernichtet werden würden. Holten selbst hat mir gesagt, über den Punkt brauchten Sie sich keine Sorgen zu machen, es würde schon nichts passieren.

Kuyper erhob sich und stellte sich dicht vor den Prokuiisten.Sie wollen doch nicht etwa behaup­ten, daß der Kapitän die Strandung absichtlich hem de geführt hat? fragte er fast drohend. Aber auf einem Gesichte stand deutlich geschrieben, daß er etzt felbst wit dieser furchtdaren Möglichkeit rechnete.

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