ESSENER NNZEIGER
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Einer der größten Siege der Geschichte
Watten und Material von 75 bis 80 feindlichen Divisionen zerstört oder erbeutet- Rund 3500 Flugzeuge der Gegner vernichtet- Härteste Schläge gegen die Kriegstlotten der Westmächte- Die eigenen Verluste gering
1,2 Millionen Gefangene in Flandern
bei der größten Vernichtungsschlacht aller Zeiten
wehrmach folgender hekang. Verlauf der bischerigen Operationen in
gößse Vernichtungsschacht aller Zeiten eingehen. n die Ariegageschschte wicd er
sährer und Ohersten Besebi=hagu. a. au.10 lue ermach zur Entscheidung im Wessen antin., war ihr durch den
E#### Befehlshaber als strategisches Ziel gesteckt, den Durchbruch durch die feindlichen Grenzbefesti
Sad scre Bergnsegung für die Vernictung der enalischen und
Operalionen zu Lande und in der eust in der Nordstante den deuschen Heres autgeschaltet werden.
. i 4. Juni konnte die Wehrmacht ihrem Obersten Befehlshaber die Erfüllung dieser gewaltigen Aufgabe m
neur ein Heldentum des deutschen Soldaten und ein Ruhmesblatt deutschen Führertumes, wie es
I. Oiezen„Ausmaße nur 1., einer Wehrgacht möglich sein konnte, die von einem Willen geführt, von einer Ddee beseelt und von der Begeisterung und Opferwilligkeit eines geeinten Volkes getragen ist.
Eine genauere Betrachtung und Würdigung der Operationen des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegswarine muß einer späteren Zeit vorbehalten werden. Aus diesem kurzen Ueberblick soll das deutsche Volk nur entnehmen wie es zu diesem gewalligen Sieg in so kurzer Zeit kommen konnte und die Gewißheit schöpfen, daß der Endsieg
Seit Monaten sah sich die deutsche Führung der täglichen Gefahr gegenüber, daß die alliierten beweglichen Armeen unter dem Vorwand einer Hilfeleistung für Holland und Belgien gegen das Ruhrgebiet vorstießen. Dieser Gefahr galt es am 10. Mai im letzten Augenblick noch zuvorzukommen.
Mit einem mühsamen wochenlang dauernden Abringen um die gesperrten Grenzzonen und die neuzeitlich ausgebauten Festungen Holland-Belgiens konnte ihr nicht mehr begegnet werden. Unter dem schlagartigen Einsatz der deutschen Luftwaffe, die in wenigen Stunden durch rücksichtslose Angriffe auf die feindlichen Luftstreitkräfte die Sicherheit des eigenen Luftraumes herstellte, ist es gelungen, durch eine große Zahl bis ins einzelne vorbereiteter Ueberraschungsaktionen von ausgesuchten Verbänden des Heeres und der Luftwaffe nicht nur wichtige Brücken unzerstört in die Hand zu bekommen, sondern auch Sperrforts zu nehmen, die der Feind bisher für uneinnehmbar gehalten hatte. Es gelang ferner durch Fallschirm- und Luftlandetruppen sich im Innern der Festung Holland trotz stärkster Gegenwehr festzusetzen und die Einfallspforte von Süden her über die gewaltigen Brücken bei Moerdyk so lange offen zu halten, bis Panzer- und motorisierte Verbände zur Stelle waren und zusammen mit der Luftwaffe gegen Rotterdam eingriffen. Dieser erstmalige Einbruch in einen Festungsbereich aus der Luft und der rasche Entsatz dieser Sturmtruppen von außen in Verbindung mit dem gleichzeitigen Durchbruch durch die GrebbeLinie südöstlich von Utrecht hat die Kapitulation von Holland am 14. Mai nach einem Kampf von knapp fünf Tagen erzwungen.
Inzwischen waren in Nord- und Südbelgien nicht nur alle Grenzfestungen und befestigten Stellungen rasch durchstoßen, sondern auch die entgegengeworfenen feindlichen Panzerverbände geschlagen und die Ueberlegenheit der deutschen Panzerwaffe, ihrer Organisation, ihrer Führung und ihres Materials bewiesen.
Den Infanteriedivisionen vorausstürmend, erreichten die Panzerkorps schon am 13. Mai die Maas zwischen Dinant und Sedan und fanden vor sich nicht nur das tief eingeschnittene Tal, sondern auch die stark ausgebauten Grenzbefestigungen, in denen sich die französische 9. Armee zur Verteidigung eingerichtet hatte.
Entgegen allen bisherigen taktischen Auffassungen undallen Berechnungen der feindlichen Führung zuwider überwanden die Panzertruppen schon am nächsten Tage in einem unerhört kühnen Einsatz, begleitet und gefolgt von Insanteriedivisionen, die in Gewaltmärschen herangekommen waren, von der Luftwaffe immer wieder vorbildlich unterstützt, den Fluß samt seinen Grenzbefestigungen, zerschlugen die feindliche Abwehr und alle Gegenstöße und bahnten sich den Weg bis an die Oise.
Damit war die Bresche in die feindliche Front geschlagen. Und wieder erlebte die feindliche Führung eine Ueberraschung, die sie für unmöglich gehalten hatte. Die Panzer= und motorisierten Verbände stießen mit solcher Schnelligkeit weiter durch bis zum Meere, daß sie in Abbeville sogar noch übende Truppen auf dem Exerzierplatz überraschten; denn die deutsche Führung hatte Vorsorge getroffen, daß in schneller Folge ein Schutzband von Divisionen von der Südgrenze Luxemburgs, der Maginotlinie, der Aisne und der Somme entlang abrollte und damit die Sicherheit schuf, daß sich ein„Marne-Wunder“ von 1914 nicht wiederholen konnte. Dadurch waren die beweglichen Verbände in der Lage, unbekümmert um ihren Rücken nach Norden einzuschwenken, mit ihrem linken Flügel am Meere entlangstreifend, während in ihrer rechten Flanke bei Cambrai und bei Arras verzweifelte Durchbruchsversuche feindlicher Panzertruppen unter schwersten Verlusten scheiterten.
Schon am 22. Mai zeichnete sich die Vernichtung aller noch im Artois und in Flandern befindlichen feindlichen Kräfte ab. Während der frontale Druck in Nordbelgien immer mehr zunahm und den tapfer kämpfenden Belgier aus Antwerpen, der Dyle- und Dendre-Stellung warf, zerschlug unsere nach Norden eingeschwenkte Durchbruchsarmee die französische 1. und 7. Armee, überwältigte die Festung Maubeuge, nahm am linken Flügel Boulogne und Calais und in der Mitte das im Weltkriege heiß umkämpfte Höhengelände von Vimy und Souchez.
Als am 28. Mai der Ring um die Reste von vier feindlichen Armeen von Ostende über Lille-Armentieres nach Gravelines geschlossen war und die belgische Armee nurmehr die Aufgabe vor sich sah, die im vollen Gang befindliche Einschiffung des englischen Expeditionsheeres und die Zerstörung aller Kunstbauten des Landes durch die Engländer zu decken, entschloß sich der belgische König zur Kapitulation. Damit ist das Schicksal der französischen und englischen Armeen nicht herbeigeführt und kaum beschleunigt worden. Was sich an den folgenden sieben Tagen vollzog, ist nicht, wie es die englische Propaganda darzustellen versucht, der heldenhafte Rückzug der englischen Armee, sondern eine der größten Katastrophen in der Geschichte. Mögen auch Tausende das nackte Leben gerettei haben, ihr Material und ihre Ausrüstung liegen unübersehbar auf den flandrischen und nordfranzösischen Straßen.
4. Juni fiel nach erbittertem Kampf Dünkirchen.
Der erste Abschnitt dieses Feldzuges ist beendet. Der gewaltige Erfolg wurde möglich durch den beispiellosen Einsatz der deutschen Luftwaffe; denn alle Tapferkeit und Stoßkraft des Heeres konnten sich nur auswirken in dem von unserer Luftwaffe abgeschirmten Raum. Sie hat sich vom ersten Tage an die Herrschaft in der Luft erkämpft.
(Jortsetzung auf Seite 2)
Zeindlicher Bombenabwurf auf Krankenhaus
* Berlin, 4. Juni.(Drahtd.) Am 28. Mai, 1.45 Uhr nachts warsen feindliche Flieger zwei Bomben auf das Notburga-Haus in Neuß-Grevenbroich, das zur Zeit als Reservelazarett dient, und zerstörten einen Flügel(Kapelle, Klausur der Schwestern). Eine weitere Bombe fiel in den Garten des daneben liegenden Städtischen Krankenhauses. Bier Personen wurden verletzt, davon zwei Schwestern. Beide Krankenhäuser sind auf dem Dach durch ein großes rotes Kreuz gekennzeichnet.
Wie zahlreiche andere Fälle seit dem 19. Mai beweist auch dieser Bombenabwurf die völlige Planlosigkeit, mit der die englische und französische Luftwaffe ihre Angriffe auf deutsches Reichsgebiet vornimmt. Wahllos erfolgen die Bombenabwürfe auf nichtmilitärische Ziele, auf städtische Wohnviertel, Plätze, Dörfer, Wald und Feld, ohne jede Räcksichtnahme auf die zivile Bevölkerung. In wiederholten Fällen war sogar die ausgesprochene Absicht der feindlichen Flieger erkennbar, mit Maschinengewehr seuer Zivilpersonen zu verfolgen. Eugland und Irankreic stellen sich mit solcher unverantwortlichen Han ungsweise selber außer Bölkerrecht.
Bomben auf Wohnvierte!!
* Berlin. 4. Juni.(Drahtb.) Von 165 feindlichen Luftangrif auf deutsches Reichsgebiet in den Tagen vom 22. bis 31. Mai en fallen 60 Luftangriffe auf solche Ziele, die man bei großzügige Auslegung dieses Begriffes als„militärisch“ oder„kriegswichtig" be zeichnen kann. 105 Luftangriffe erfolgten auf ausgesprochen nich militärische Ziele, hiervon wiederum 53 auf Wohnviertel vor Städten, Flecken und Dörfern, in deren Nähe keinerlei militärisch oder kriegswichtige Ziele vorhanden waren sowie 52 Luftangriffe auf völlig freies Feld oder Wald.
Für die Rücksichtslosigkeit, mit der Spreng= und Brandbombei auf dichtbevölkerte Stadtviertel, Flecken oder Dörfer abgeworfen wurden, seien nachstehend folgende Beispiele aufgeführt: In Düren wurden 70 Bomben abgeworfen und Feuerstöße mit dem MG auf die in die Keller flüchtende Zivilbevölkerung abgegeben. Zwei Tote, ein Schwerverletzter, mehrere Leichtverletzte.— Auf Stadt und Land Jülich wurden 46 Bomben abgeworfen.— In Neuß= Grevenbroich fielen zwei Bomben auf das Notburga=Haus, das zur Zeit als Reservelazarett dient. Ein Flügel(Kapelle, Klausur der Schwestern) wurde stark beschädigt. Eine weitere Bombe fiel in den Garten des danebenliegenden Städt. Krankenhauses. Beide Häuser sind auf dem Dach durch ein Rotes Kreuz gekennzeichnet Vier Personen wurden verletzt, davon zwei Schwestern.— In Langenfeld=Richrath fiel eine Bombe unmittelbar neben das als Reservelazarett dienende Krankenhaus und beschädigte eine Sanitätsbaracke, das Krankenhaus und die Nachbarhäuser. Im Kreise Harburg=Land wurden Privathäuser des Ortes Steinbeck durch vier Bomben beschädigt, mehrere Personen getötet oder verletzt. In der Kolonie Scholven bei Buer wurden gleichfalls eine Person getötet, elf verletzt; 51 Personen sind obdachlos.
Für die völlige Planlosigkeit der feindlichen Bombenabwürfe zeugen folgende Beispiele von 52 gleichgelagerten Fällen: In Gegend Dumberg=Niederwenigern bei Hattingen wurden acht bis neun Bomben aus schätzungsweise 8000 m Höhe(!) auf freies Feld abgeworfen. Aus solcher Höhe, noch dazu nachts um 1,30 Uhr können irgendwelche Ziele überhaupt nicht genau ausgemacht werden. Nördlich Düren wurden 35 Schafe getötet.— Zwei Kilometer von Jülich fielen acht Bomben auf eine freie Wiese und töteten eine Kuh.— Auf Gut Margarethenhof 6 km von Jülich wurden sieben Tiere durch mehrere Bomben getötet.— In zwei Fällen erfolgte Bombenabwurf in Weinberge.— Zwischen Huchem Stammeln und Birkersdorf, Kreis Düren, wurden 20 Schafe und ein Schäferhund getötet.— In fünf Fällen wurden Bomben auf Waldgebiete abgeworfen, und in nicht weniger als 25 Fällen auf freies Feld oder Acker.
Das Gesamtbild der in der Zeit zwischen dem 22. bis 31. Mai erfolgten feindlichen Bombenabwürfe auf deutsches Reichsgebiet bestätigt vollauf die bereits Mitte Mai getroffene Feststellung, daß die feindlichen Luftwaffen völlig planlos Bombenabwürfe vor nehmen und jede völkerrechtlich gebotene Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung hierbei vermissen lassen.
Telephonverbindung Frankreich-Italien unterbrochen
UP. Rom, 4. Juni.(Eig. Drahkv.) In den späten Nachmittagsstunden wurde bekanntgegeben, daß die Telephonverbindung zwischen Frankreich und Italien unterbrochen worden ist.
Gesandter Rocco in Berlin
Berlin, 4. Juni.(Drahtb.) Am Dienstagvormittag traf der Generaldirektor des Auslands=Pressedienstes des italienischen Ministeriums für Volkskultur, Gesandte Nocco, zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin ein, um Fragen der gemeinsamen Pressebearbeitung zu besprechen.
Fliegeralarm in London
Genf. 4. Juni.(Drahtb.) Nach einer Reutermeldung wurde London am Montagabend von feindlichen Flugzeugen überflogen Es wurde Fliegeralarm gegeben.