Zur Seitenansicht

Essener Zeitung

Bestandshaltende Institution

Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv

Beschreibung verfasst von:

Dr. Peter Schwiderowski (2023), Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv

Vorläufer

Die „Allgemeinen Politischen Nachrichten“ gingen aus der „Essendischen Zeitung von Kriegs- und Staatssachen“ hervor, die 1775 von der im Verlags- und Druckwesen tätigen Familie G. D. Baedeker übernommen wurde.

Geschichte, Entwicklung und politische Ausrichtung

Mit der 1799 erfolgten Namensänderung sollte eine überregionale Verbreitung angestrebt werden, wobei aber auch Lokalnachrichten, z.B. aus Essen, stärker Eingang fanden. Ab 1860 erschienen die „Allgemeinen Politischen Nachrichten“ unter dem Titel „Essener Zeitung. Zugleich als Organ für Bergbau, Hüttenbetrieb, Industrie und Verkehr und als amtliches Kreisblatt“.

Die Namensänderung reagierte auf die allmähliche Herausbildung eines industriellen Raumes und deutete bereits die Ausrichtung auf industrielle, vor allem bergbauliche Interessen an. Dies unterstreicht die samstägliche Beilage in der „Essener Zeitung“ von „Glückauf. Berg- und Hüttenmännische Zeitung für Niederrhein und Westfalen. Zugleich Organ des Vereins für die bergbaulichen Interessen“ von 1865.

1883 fusionierten „Essener Zeitung“ und „Westfälische Zeitung Dortmund“ zur „Rheinisch-Westfälischen Zeitung“.

1895 übernahm der Geschäftsführer des bergbaulichen Vereins und Herausgeber der Zeitschrift „Glückauf“, Theodor Reismann-Grone, die redaktionelle Leitung der Zeitung und kaufte sie 1903. Unter seiner Leitung entwickelte sich die „Rheinisch-Westfälische Zeitung“ zu einem stark deutschnationalen und bereits vor 1933 nationalsozialistischen Blatt. Reismann-Grone wurde 1933 zum Oberbürgermeister der Stadt Essen kommissarisch bestellt und schließlich gewählt. Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung“ behielt ihren Namen bis zur Verschmelzung mit der "National-Zeitung" im August 1944.

Auflage

1842 ist eine Auflage von 400 bei zweimal wöchentlichem Erscheinen vermerkt.
Von 1848 an erschien sie dreimal wöchentlich und erreichte 873 Abonnenten.
1875 konnten bereits 5.325 Abonnenten verzeichnet werden.
1901 wurden 10.000 Exemplare verkauft.

Beilagen

1865 „Glückauf. Berg- und Hüttenmännische Zeitung für Niederrhein und Westfalen. Zugleich Organ des Vereins für die bergbaulichen Interessen“

Literatur

  • Ahlmer, Egon: Die Entwicklung des Zeitungswesens im heutigen Gau Essen von den Anfängen bis zur Gegenwart, Münster, Univ., Diss., 1942, S. 126.
  • Hiepel, Claudia: Die Baedeker – Zeitung – von den Essendischen Nachrichten zur Rheinisch – Westfälischen Zeitung. – In: Buchkultur inmitten der Industrie : 225 Jahre G. D. Baedeker in Essen / Dorothea Bessen, Klaus Wisotzky (Hg.), Essen, 2000, S. 89 – 113 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Essen ; 3).
  • Schmidt, Klaus Werner: Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung“ : Geschichte einer schwerindustriell orientierten, bedeutenden Provinzzeitung. – In: Münster am Hellweg ; 26. 1973, S. 17 – 38.