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Ahauser Kreiszeitung

BESTANDHALTENDE INSTITUTION

Stadtarchiv Ahaus und Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse e.V. (MFA)

BESCHREIBUNG VERFASST VON

Max Pfeiffer (2023), Stadtarchiv Ahaus

Geschichte und Entwicklung

Der Münsterländer (1881-1898)

Am 02. April 1881 erschien zum ersten Male eine Zeitung in Ahaus unter dem Namen „Der Münsterländer – General-Anzeiger für Ahaus, Coesfeld und Burgsteinfurt“. Die Zeitung erschien zunächst zweimal wöchentlich, mittwochs und samstags. Die Redaktion, Druck und Produktion erfolgten durch die Verlagsanstalt J. Bremm in Ahaus.

Ahauser Kreisblatt (1898-1913)

Seit dem 17.12.1887 änderte sich das Verbreitungsgebiet im Namen zu „Der Münsterländer – General-Anzeiger für den Kreis Ahaus und Umgegend. Amtliche Bekanntmachungen der Verwaltungs-, Gerichts- und Militär-Behörden des Kreises Ahaus“. Ab dem 31.08.1898 änderte die Zeitung ihren Namen in „Ahauser Kreisblatt – Amtliches Organ der Verwaltungsbehörden. Zeitung und Anzeiger für das Münsterland“.

Ahauser Kreiszeitung (1913-1933)

Ab 1913 heißt die Zeitung „Ahauser Kreiszeitung – Amtliches Kreisblatt für den Kreis Ahaus. Amtliches Verkündigungsblatt sämtlicher Ämter des Kreises Ahaus, der Städte Ahaus, Gronau, Stadtlohn, Vreden und des Königlichen Amtsgerichts Ahaus“. Zusammen mit den 5 Gratisbeilagen „Ahauser Familienblatt“, „Illustriertes Sonntagsblatt“, „Aus alter Zeit“, „Onkel Franz“, „Haus und Hof“, wird sie nun durch die Verlagsanstalt A. Giesecke herausgegeben.

Ab 1917 entfällt zunächst der amtliche Charakter der Zeitung und sie positioniert sich ganz klar politisch katholisch. Der Name lautet nun „Ahauser Kreiszeitung – Zentrums-Organ für den Kreis Ahaus verbunden mit Eper Volksblatt, Gronauer Volkszeitung, Stadtlohner Anzeiger, Vredener Volksblatt “. Nach dem Ersten Weltkrieg übernimmt der heutige Eigentümer, der Verlag der Gebrüder Lensing, die Ahauser Kreiszeitung. Ab 1919 ist sie auch zugleich wieder amtliches Organ: „Ahauser Kreiszeitung – Amtlicher Anzeiger für den Kreis Ahaus – Zentral-Organ für das nordwestliche Münsterland verbunden mit Eper Volksblatt, Gronauer Volkszeitung, Nienborg – Heeker Zeitung, Stadtlohner Anzeiger, Vredener Volksblatt“. Seit 1918 gibt es die Gratisbeilage „Erholungsstunden für das katholische Volk“, welche ab 1919 „Erholungsstunden für das christliche Volk“ heißt. Sie erscheint bis 1933 und lässt die Zentrumsausrichtung der Zeitung während der Zeit der Weimarer Republik bis zur Gleichschaltung erkennen. Ab dem 15.03.1923 heißt die Zeitung „Ahauser Kreiszeitung – Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Ahaus – Zentral-Organ für das nordwestliche Münsterland verbunden mit Eper Volksblatt, Gronauer Volkszeitung, Nienborg-Heeker Zeitung, Stadtlohner Anzeiger, Vredener Volksblatt“ und erscheint so im Namen und Format unverändert bis Ende 1933.

Zeno-Zeitung (1934-1940)

Zum 01.01.1934 wurde die Zeitung umbenannt in „Zeno-Zeitung Amtliches Organ für den Kreis Ahaus. Kreiszeitung für den Kreis Ahaus, Gronauer Volkszeitung, Eper Volksblatt“. Ab dem 06.04.1934 entfällt zunächst der amtliche Charakter erneut, und die Zeitung heißt fortan „Zeno-Zeitung – Kreiszeitung für den Kreis Ahaus. Gronauer Volkszeitung. Eper Volksblatt“. Ab dem 01.01.1940 heißt sie „Westfälische Tageszeitung – Kreiszeitung für den Kreis Ahaus. Amtliches Organ des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP und sämtlicher Behörden“ bis zum Ende des Dritten Reiches.

Nachfolger

Während der Besatzung durch die Briten ab Mai 1945 erscheint eine Zeitung nur einmal wöchentlich freitags als „Neue Westfälische Zeitung“. Die erste Ausgabe ist hier nicht überliefert. Ab dem 03.08.1946 erscheinen dann die „Westfälischen Nachrichten – Veröffentlicht unter Zulassung Nr. 77 der Militärregierung“. Ab dem 24.12.1947 nennt sie sich „Westfälische Nachrichten – Zeitung für christliche Politik und Kultur“ und lässt auch in der Berichterstattung einen Anschluss an die politisch katholisch/christlich konservative Berichterstattung von vor der Gleichschaltung 1934 erkennen.

Vom 24.09.1949 an lässt die Verlagsgesellschaft Lensing in Anlehnung an ihren Hauptstandort Dortmund den Zeitungsnamen ändern in „Neue Ruhr Nachrichten. Ahauser Kreiszeitung“. Ab dem 01.07.1950 heißt sie dann wieder „Ahauser Kreiszeitung. Stadtlohner Volkszeitung / Vredener Tageszeitung“ und ab dem 04.11.1950 mit dem Zusatz „Seit 1881 Heimatzeitung für Stadt und Kreis Ahaus“. Dies bleibt bis 1957 so.

Ab dem 27.07.1957 bis 31.12.1957 ändert sich der Name in „RN Ahauser Kreiszeitung. Rheinisch-Westfälische Nachrichten“. Im Jahre 1958 heißt die Zeitung „RN [Ruhr Nachrichten] im Münsterland. Ruhrnachrichten. Tageszeitung für Westdeutschland“. Ab dem 01.01.1959 gibt es noch Veränderungen im Verbreitungsgebiet „RN im Münsterland. Ruhrnachrichten. Ahauser Kreiszeitung / Gronauer Zeitung / Steinfurter Zeitung“. Vom 26.03.1960 bis 30.04.1963 heißt die Zeitung dann „RN im Münsterland. Ruhrnachrichten. Ahauser Kreiszeitung / Gronauer Zeitung“. Vom 03.05.1963 bis 22.05.1963 kommt der Zusatz „Unabhängige Zeitung für Westdeutschland“ hinzu. Ab dem 23.05.1963 kommt dann für längere Zeit der Name „Ruhr-Nachrichten. Ahauser Kreiszeitung. Unabhängige Zeitung für Westdeutschland“. Dies hing vor allem damit zusammen, dass der nördliche Teil des Kreises Ahaus mit den Orten Alstätte, Gronau, Epe, Nienborg und Schöppingen zunächst in das Verbreitungsgebiet der anfangs eigenständigen „Gronauer Nachrichten“ abgegeben wurde, welche dann später und bis heute von der Zeitung „Westfälische Nachrichten“ der Verlagsgesellschaft Aschendoff übernommen wurde.

Am 09.04.1993 änderte die Zeitung ihren Namen in den heute noch bekannten Namen „Münsterland Zeitung. Ahauser Zeitung, Stadtlohner Anzeiger, Vredener Volksblatt, Heeker Zeitung, Legdener Kurier, Südlohner Volkszeitung. Das Verbreitungsgebiet war bis 1963 auf das ganze Kreisgebiet erstreckt und erst danach unter der zuvor beschriebenen Aufteilung, welche bis heute anhält. Bis zur Einteilung der Verbreitungsgebiete waren die Gronauer Nachrichten im Nordkreis Ahaus auch das einzige Konkurrenzblatt der Ahauser Kreiszeitung.

Politische Ausrichtung

Katholisch konservativ

Periodizität

Ab dem 24.09.1949 erscheint die Zeitung täglich außer sonntags. Von Mai 1945-1949 erscheint die Zeitung zwei bis dreimal wöchentlich. Von 1919-1944 erscheinen die Zeitungen ebenfalls täglich, während die ganz frühen Ausgaben vor 1919 zunächst zwei bis dreimal wöchentlich erscheinen.

Beilagen

  • „Ahauser Familienblatt“
  • „Illustriertes Sonntagsblatt"
  • „Aus alter Zeit“
  • „Onkel Franz“
  • „Haus und Hof“
  • „Erholungsstunden“

Konkurrenzblätter

Gronauer Nachrichten

Bestand im Stadtarchiv Ahaus

Die Zeitungsausgaben 1887-1952 sind im Jahre 2002 als Depositum (Dauerleihgabe) vom Verlag Lensing-Wolff an das Stadtarchiv Ahaus gegeben worden. Für die Jahre 1953 bis heute hat das Stadtarchiv eigene Zeitungsbestände.
Im Stadtarchiv erhalten ist die Zeitung erst ab dem 01.01.1887, frühere Ausgaben sind nicht überliefert. Die Jahrgänge 1912, 1916, Januar-Juni 1919, Januar-Juni 1922, Januar-Juni 1940, Januar-Juni 1945 fehlen. Durch den Heimatverein Alstätte, welcher eine Zeitungssammlung der Zeno-Zeitung und Westfälischen Tageszeitung 2. Halbjahr 1939 bis 1944 ebenfalls im Stadtarchiv deponiert hat, werden fehlende oder schadhafte Ausgaben der Kriegsjahre arrondiert.