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Ne. 27

Samstag, den 4. März 1916

Srvitlerts=Nampfe dei Souaumkont.

Deutscblands neuer-Booikrieg.

Der Berliner Dertreter vonPolitiken ist im Auswärtigen Ami vom Freiherin von Mumm empfangen worden, der über den künstigen deutschen Unterseeboolkrieg u. a. folgendes aus­führte:

Die Maßnahmen, die von der deutschen Regierung in ihrer Denkschrift über die Behandlung bewaffneter seindlicher Handels­schiffe angekündigt wurden, sind im neutralen Ausland, nament­lich in Amerika, anscheinend salsch verstanden worden. Ich kann Ihnen versichern, daß das ganze deutsche Volk einig ist in der Ueberzeugung der Rotwendigkeit der Durchführung der angekündigten Maßnahmen. Wir sind hierzu gezwungen duich das Vorgehen unserer Feinde, die ihre Handelsschiffe völkerrechtswidrig mit Wafsen aus­gerüstet haben. Ich sagevölkerrechtswidrig, denn die Piraterie auf offener See gehört der Dorzeit an. Worauf es aber vor allem ankommt, das ist die Taisache, daß die englischen Handels­schiffe sich mit der Bezeichnungzur Verteidigung bewaffne!" schmücken, was unsere Beilagen zur Denkschrift und die photo­graphische Wiedergabe der Geheimanweisungen der englischen Admiralität an die englischen Handelsschiffe deutlich zeigen. Diese englische Admiralität schreibt vor, unsere-Boote anzugreisen, ohne erst deren seekriegsrechtliche Maßnahmen abzuwarten. Diese Geheimanweisung spricht eine deutliche Sprache. Riemand kann es uns verdenken, daß wir nicht willens sind, unsere.Boote, die eine rechtmäßige Waffe gegen den überlegenden Feind zur See sind, boshasten Ueberfällen bewaffneter Handelsschiffe, die sich als friedliche Fahrzeuge ausgeben, preiszugeben. In unserer Denkschrift wird nichts anderes angekündigt, als daß wir be­waffnete seindliche Handelsschiffe wie Kriegsschiffe behandeln wollen. Unsere Maßnahmen stehen auf dem Boden des Völker­rechts. Sie sind uns obendrein als Notwehr aufgezwungen. Diese Abrechnung zwischen uns und unseren Feinden, die wir jetzt vornehmen, wird hoffentlich die Interessen neutraler Staaten nur im geringstmöglichen Grade schädigen. Die den Reutralen von uns gesetzte Frist zeigt, daß wir uns bestreben, Rücksicht auf die Interessen der Reutralen zu nehmen.

Amerika und die deutsche Deukschrift.

Das Reutersche Bureau meldet: In der letzten Kabinett­shesspmanten#1 v! gn s.

ist bekannt, daß diese neuen deutschen=Boote für solche Zwecke ausgerüstet sind. Es wäre sehr dumm, den Weit der deutschen Marinebestrebungen auf die leichte Schulter zu nehmen.

Sieben feindliche Schiffe versenkt.

London, 3. März. Lloyds meldet aus Lowestoft: Die Besatzungen der FischerfahrzeugeTravose,Uryon,Reliance undHarold wurden gelandet. Die Schiffe wurden in der Nordsee versenkt. Das italienische SegelschiffElisa wurde versenkt.

Lloyds meldet weiter: Der MinensucherAu Revoir wurde von einem deutschen Unterseeboot torpediert. Die Be­sotzung wurde gereitet. Der russische DampferAlexander Wentzel wurde versenkt. 18 Mann sind ertrunken, 11 wurden gerettet.

Französisches Minensuchboot versenkt.

Ein sranzösischer Minensucher bemerkte, wie der Lyoner Progreß aus Le Havre berichtet, am Samstag ein feindliches Unterseeboot, auf das er sosort das Feuer eröffnete, ohne jedoch einen Ersolg zu erzielen. Gestern nachmittag erschien das Unter­seeboot wieder und torpedierte nach kurzem Kampf den Minen­sucher, der augenblicklich in 15 Meter tiesem Wasser sank. Die Besatzung wurde gerettet.

Versinkte britische Dampfer.

London, 3. März. Reuter bringt eine verspätete Mel­dung aus Marseille, daß der britische DampferDenaby im Mittelmeer versenkt worden ist. Daily Telegraph meldet: Der FischdampferReaich aus Buchi ist gesunken.

Lloyds meldet: Der britische DampferThornaby soll versenkt worden und die Besatzung umgekommen sein.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die Lage hat im wesentlichen keine Aenderung erfahren. Im Vser Gebiet war der Feind mit Artillerie besonders tätig. Auf dem östlichen Maasuser opferten die Franzosen an der Feste Douaumont abermals ihre Leute einem nutzlosen Gegen­angriffsversuch.

Die Erfolge unserer Taktik,

sitzung wurde die deutsche Denkschrist besprochen. Man'beschloß.#.#*.46; Wescrer urr

die weiteren Mitteilungen avzuwarten, die von Berlin unterwegs die nichts überstürzt und jeden Vorteil abwägt, werden sich vor sind und die die angeblichen Instruktionen betreffen, welche den Derdun offenbaren. Es ist im Lause dieser Kämpfe vom ersten britischen Handelsschiffen zum Angriff auf Unterseeboote gegeben Tage an einer der wichtigsten Leitpunkte der deutschen Heeres­wurden.:leitung gewesen, das eingesetzte Truppenmaterial nirgends sinn­

Wilson fordert schnelle Entscheidung.

Rach Rotterdamer Meldungen aus Washington bat Präsi­dent Wilson in einem Brief an den Vorsitzenden des Geschäfts­ordnungsausschusses des Parlaments, das Haus möge über den Beschlußantrag, demzufolge Amerikaner gewarnt werden sollen, nicht an Bord bewaffneter Handelsdampfer zi keisen, sofort ab­stimmen. Wilson erklärte, es müsse Deutschlank klar zu erkennen gegeben werden, daß das amerikanische Doln ihn unterstütze. Man eiwartet eine hestige Diskussion.

Präsident Wilson hatte eine längere Unt redung mit den Führern der demokratischen Partei in beiden ausern des Kon­gresses. Es wurde keine amtliche Mitteilung darüber gemacht, aber aus guter Quelle wird gemeldet, daß der Präsident darauf bestand, daß der Kongreß über den eingebrachten Antrag, die Amerikaner vor Reisen auf bewoffneten Handelschiffen zu warnen, abstimmt. Man glaubt, daß Wilson die Zusicherung hat, daß die republikanische Minderheit im Repräsentantenhause helfen wird, diesen Antrag zu Fall zu bringen. E# schein;, daß die

Demokraten eine solche Abstimmung dadurch veihindern wollen, daß sie eine Abstimmung über eine Art..####uensvotum für Wilsons Politik gegenüber Deutschland he: Republikaner werden dafür schwer zu h. glaubt, daß Wilson selbst darauf bestehen wi ursprünglichen Antrag abgestimmt wird.

Englando Furcht vor dem deutschen=Bootkrieg steigt mit dessen Witkungen, die sich bei unseren Feinden frre schmerzlicher fühlbar machen. Die neuen deutschen Taachvov. so sagen die Londoner sorgenvoll, sind mächtiger als die alten und haben einen größeren Aktionsradius. Die neuen deutschen .Boote sind bis zur Levante und weiter geabiemen. Es ist

laut Amsterdamer Meldung derDoss. Zio nam Ansicht der

englischen Presse möglich, daß die neuen der#### Boote imstan sind, etwa 4000 Meilen an der Oberfläche mut eiuer Geschwindig­keit von zwölf Knoten zurückzulegen. Boole von 1000 Tonnen

und mehr könnten große Mengen Feuerung, Wasser und Munition

mit sich führen, namentlich wenn letztere aus Bomben und Gra­naten bestünde. Man darf sogar erwarten, daß die Boote im zulantischen Ozean operieren werden, und es ist bei der Findig­keit der Deutschen durchaus nicht unmöglich, daß sie dort ein System zum Einnehmen weiterer Vorräte einrichten.

Die große und wachsende Zahl

horen, aber sein. Man über den

be sei aus Minen und 31 r.91, Die, Jahzäulung

Luste vei an, Mnen uno.Boote zuruckzuführen. Die Anhausung der Ungluchsfaue burch Minen ist wahrscheinlich das Ergebnis

r

eines neuen

Sphiner 7 4Wng mimenepparates der seindlichen.=Bo

Boote, denn es

los zu opfern und von zwei Wegen, die sich zu diesem oder jenem, Ziele boten, steis den zu gehen, der sicherer und mit den Möglichkeiten geringerer Verluste zum Ziele führte. So nahm denn unser großer Vorstoß auf Berdun, wie der Kriegsbericht­erstatter des Tag hervothebt, mehr den Charakter einer Reihe einander folgender unt einander überflutender Stoßwellen an. Ein jeder Tag hat einen besonderen Gewinn gebracht und ihn gesichert, ehe der neue Tag über den sicheren Besitz hinaus sich neuen Boden holte. Es ist mit Recht unbedingt veimieden worden, den Stum in jener menschenschlächterischen Art anzu­setzen, wie ihn etwa die Franzosen im September vorigen Jahres in der Champagne versuchten, wie ihn die Russen jüngst erst an der beßarabischen Front vergeblich immer wieder an­setzten.

Die hochstehende Talkraft des deutschen Soldaten und seine unbedingte und unvergleichliche Pflichttreue und Hingabe an den Gedanken dieses Krieges eimöglichten es der Heeresleitung, die vonen mit jedem Tage vor neue seftumgrenzte Aufgaben zu s, deren Eisüllungen sich in Summe zu dem glänzenden Erfolge##minschlossen, den wir bisher erreichten. Auf ihm

sicher suße.. isen wir weiterbauen. Unsere Waffen stehen

vor den Nordfcus von Verdun und haben sich bis an den Fuß der Cotes, die ihren Rücken wie einen Schild vor den Osten der Festung stellt, herangekämpft.

Dorf Donaumont vom Jeinde gesäubert.

Der Generalstab meldete gestern u. a. folgendes:

Auf den Höhen östlich der Maas säuberten wir nach kräf­tiger Artillertev=bereitung das Dorf Douaumont und schoben unsere Linien ich und südwestlich des Dorses sowie der

Panzerseste in zere Stellungen vor. Ueber 1000 Ge­

sangene und 6 schwere Geschütze wurden eingebracht.

Unsere Flieger belegten im Festungsbereich von Oerdun französische Truppen ersolgreich mit Bomben. Leutnant Im­melmann schoß östlich von Douai sein neuntes seindliches Flug­zeug ab, einen englischen Doppeldecker mit zwei Offizieren, von denen einer lot, der andete schwer verwundet ist.

Lie Kämpfe vor Verdun.

Den Franzosen reicht das Wasser bis an die Kehle, gleichwohl fahren sie mit ihren optimistischen Berichten über die Lage sort. Tatläschlich, haben wir im Lause der letzten Toge einen großen und außeist wichtigen Geländegewinn zu verzeichnen gehabt, der mit berhältnismäßig geringen Opfern erkämpft wurde. Der er­oberte Raum beitägt, niedtig gemessen, 170 Quadralkilometer,

der gewaltigst

habe ihn telegrophisch beaustragt, den Verdündeten alle Erleich­terungen bei dem Transport von Truppen und Lebensmitteln zu gewähren. Er habe General Sarrail hiervon Mitleilung gemacht und ihm seine Unterstützung angeboten.(!)

Eine bittere Ironie der Weltgeschichte.

Der Krorprinz von Seidien befindet sich einer amtlichen

Fanden wie.se aus einer Reis nach Kom, Poris und u, um den Entemächten für das zu danken, was sie für

32. Jahrgang

das ist mehr als das Viersache dessen, was die Franzosen im Herbst 1915 in der Champagne nehmen konnten. Damit ist das Vorgelände im Norden und Osten von Verdun in deutscher Hand.

Der Trumpf des gegenwärtigen Kriego" Der BukaresterDittorul sagt in einer Betrachtung der Kämpfe bei Berdun: Diese Schlacht, die blutiger als alle seit Beginn des Krieges ist, ist darum bemerkensweit, weil deren Front kaum Kilometer beitägt. Deutsche und Franzosen kämpfen hier mit ihren besten Kräften und ausgezeichnetem Maierial. Diese Kämpfe bedeuten keinen Versuch, sondern das Bestreben, eine endgültige, wenn möglich entscheidende Stiuation zu schaffen. Wenn die deutsche Offensive hier gelingt, wird der ganze rechte Flügel der französischen Armee vernichtet, und den Deutschen eröffnet sich die Aussicht auf mehrere andere Siege. Bei Oerdun wird der Trumps des gegenwärtigen Krieges aus­gespielt, und es bleibt abzuwarten, auf wessen Seite der mora­lische und materielle Erfolg bleiben wird.

Die rücksichtolose Entschlossenheit der Deutschen

Lovat Fraser schreibt imDaily Mgil: Die Franzosen sind vielleicht in einer Hinsicht bei Berdun überrascht worden, nämlich durch die außerordentliche Schnelligkeit, Gewalt und Hartnäckig­keit des deutschen Angriffs. Die letzten sranzösischen Heeresbe­richte deuteten an, daß die Hestigkeit des deutschen Angriffs alle Erwartungen übertreffe. Diese Methode entspreche der deutschen Theorie vom Kriege, sei aber niemals vorher mit einer solchen tücksichtslosen Entschlossenheit angewandt worden.

Oestlicher Ariegsschauplatz.

Auf dem nördlichen Teile der Front ereichten die Artillerie­kämpfe teilweise größere Lebhaftigkeit. Kleinere Unterneh­mungen unserer Vorposten gegen seindliche Sicherungsabteilungen hatten Erfolg. Nordwestlich von Mitau unterlag im Lustkampf ein russisches Flugzeug und fiel mit seinen Insassen in unsere Hand. Unsere Flieger geiffen mit Ersolg die Bahnanlagen von [(olobeezno an.

Der Balkankrieg.

Die Knebelung Griechenlands.

Bukarest, 3. März. Nach Londoner Meldungen hat die englische Flotte im Hasen von Malta die griechischen Schiffe Janina,Agios Oimitrios" undFizos, die mit Getreide­frachten sich auf dem Wege nach Griechenland befanden, zurück­gehalten. Dieselben Schiffe waren bereits einmal in Gibraltar von den Engländern aufgehalten worden.

Die Entente für die Entlassung Skuludio.

Berlin, 3. März. DieDeutsche Tageszeitung meldet aus Osenpist: DerA. Villag drahtet aus Athen: Die der Re­gierung nahestehenden Blätter bringen eine aussehenerregende Vorgeschichte zur Audienz des Generals Sarrail beim Könige Konstantin. Darnach haben vor der Audienz die Gesandten des Vierverbandes den König Konstantin im Ramen ihrer Regierungen ersucht, das Ministerium Skuludis zu entlassen, da dessen Politik den Vierverband durchaus nicht befriedige. Der König möge dafür Zaimis mit der Bildung eines neuen Kabinetts betrauen. König Konstantin gab darauf den Gesandten deutlich zu verstehen, daß die Entlossung oder Bildung der Regierung auch in Griechen­land eine innere Angelegenheit sei, die das Ausland nichts an­gehe. Daraushin sollte es Sarrail übernehmen, den König in dieser Richtung zu beeinflussen. Allein, so oft der General ver­suchte, diesen Punkt zu berühren, lenkte der König das Gespräch davon ab und die Audienz verlief, wenn sie auch sonst in den herzlichsten Formen gehalten war, ergebnislos für den Vierverband.

1500 Mann britische Verluste vor Caloniki.

Im englischen Unterhause teilte der Unterstaatssekretär Tennant mit, daß die Verluste der in Saloniki stehenden Truppen bis zum 20. Februar ungefähr 1500 Mann betrugen.

Ueber die starke Befestigung von Saloniki

verbreitet das englische Lügenbüro offenbar stark übertriebene Meldungen. Danach soll der griechische General Mukopulos er­klätt haben: Die durch die Verbündeten angelegten Besestigungen sind großartig und bewundernswert. Die Pionieroffiziere der Verbündeten haben geradezu Wunder vollbracht und in drei Monaten die Arbeit eines ganzen Jahres geleistet. Saloniki ist jetzt vor jedem Angriff sicher. Wenn die Bulgaren oder Deutschen einen Angriff machen sollten, werden sie auf Wälle von Stahl stoßen. Alle Arbeiten sind nach den letzten Erfahrungen der Kriegswissenschaft durchgesührt worden. Saloniki ist zu einem Zien weichengen Bug geraten, MBiandhe carte

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