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durch folgenden Zusats: ügt der Aufsichtsrat.

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Der Vorstand.

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Sauptbahnhof saals 4. Klasse Domplatz 37 38

Freitag, 7. August.

per Westsälische Merkur erscheint täglich zweimal,

am Tage nach Sonn- und Feierlagen einmal. Seilagen: Illustrierte Unterhaltungs=Beilage(wöchentlich), Verlosungsliste von Wertpäpieren(3 mal monatlich). Verlag u. Rotationsdruck der Westfälischen Vereinsdruckerei probenummern: Achttägiger Probeversand des Westfälischen Merkur gratis und franko. Bestellungen mit deutlicher Adressenangabe wolle man richten an die Geschäftsstelle, Königstraße 59.

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Redaktion Nr. 203, Geschäftsstelle Nr. 112. Redaktion: Lütkegasse 13. Sprechstunden 1011 Uhr vorm. Geschäftsstelle: Konigstr. 59. Geöffnet 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends.

1914. Nr. 402.

Segründet 1822.

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93. Jahrgang.

Bezugspreise:

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Anzeigen=Annahme: In Münster Königstraße 5####wie sämtliche Annoncen=Bureaus des In= und Ausmdes.

Der Und?

Vom russischen Feldzug.

Weitere Erfolge gegen die Russen.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Bei Schwiddern, östlich von Lohannesburg, und bei Grodken, zwischen Lautenburg und Solda, versuchten russische Kavalleriedivisionen den deutschen Grenzschutz zu durchbrechen. Sie wurden abgewiesen und gingen auf russisches Gebiet zurück.

Eine bei Soldau unter Verlust einer Brigade zurück­geworfene russische Kavalleriedivision erlitt beim Zurückgehen nach Rußland bei Neidenburg weitere Verluste.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Das Gefecht bei Soldau, das zur Vernichtung einer Brigade der angreisenden russischen Kavallerie­division und zu weiteren Verlusten der zurückgehenden Teile bei Reidenburg führte, hat auf deutscher Seite drei Tote und 18 Ver­wundete gekostet.

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Interessen der Absen­sen auf Portovergünsti­n daher dem gewöhn­

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gen muß den Vermerk genau ergeben, zu scher Dlvision, hem Bataillon, elchem sonstiger chiffe der Empfän­und welche Dienststel

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Was man in Rußland erfährt.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Die Grenzschutz=Gefechte, deren für die deutschen Truppen erfolgreicher Ausgang bereits gemeldet wurde, sind in Petersburg durch folgendes, den Tatsachen wider­sprechendes Telegramm veröffentlicht worden: Die Avantgarde unserer Truppen überschritt vom Guvernement Suwalki die Prenze, ohne Widerstand zu finden.

Der deutsch-fransösische Krieg.

Ein deutscher Erfolg auf der Westgrenze.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Briey, nordwestlich von Metz, ist von Truppen besetzt worden.

(Briey ist eine etwa 2500 Einwohner zählende französische Arrondissements=Hauptstadt im Departement Meurthe=et=Moselle, am Wagot, einem Nebenflüßchen der Orne, und liegt genau west­lich von der deutschen Grenzstation Moyeuvre.)

Der Raiser an das Beer.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) DasArmee-Verordnungsblatt" veröffentlicht folgenden Allerhöchsten Erlaß an das deutsche heer und die deutsche Marine:

Nach 43jähriger Friedenszeit rufe ich die deutsche wehr­fähige Mannschaft zu den Waffen. Unsere heiligsten Güter, das Vaterland und den eigenen Herd gilt es, gegen ruchlose Ueberfälle zu schützen. Feinde ringsum! das ist das Kenn­zeichen der Lage. Ein schwerer Kampf, große Opfer slehen uns bevor. Ich vertraue, daß der alte kriegerische Geist noch in dem deutschen Volke lebt, jener gewaltige kriegerische Geist, der den Jeind, wo er ihn findet, angreift, koste es, was es wolle, der von jeher die Jurcht und der Schrecken unserer Feinde gewesen ist. Ich verkraue auf euch, ihr deutschen Soldaten! In jedem von euch lebt der heiße, durch nichts zu bezwingende Wille zum Sieg. Jeder von euch weiß, wenn es sein muß, wie ein Held zu sterben. Gedenkt unserer großen ruhmreichen Vergangen­heit! Gedenkt, daß ihr Deutsche seid! Gott heife uns!

Berlin, im Schloß, den 6. August 1914.

gez. Wilhelm.

Kriegserklärung

Oesterreich-Ungarns an Rußland.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Die österreichische-ungarische Re­gierung hat der deutschen Regierung mitgeteilt: Botschafter Szapary in Pekersburg sei beauftragt, der russischen Regierung zu notifizieren, daß Oesterreich-Ungarn angesichts der Haltung Ruß­lands im Konflikt mit Serbien sowie im Hinblick auf den Kriegs­zustand mit Deutschland sich seinerseits als im Kriegszustand mit Rußland befindlich betrachtet.

Abreise des englischen Botschafters von Berlin.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Der englische Botschafter und der belgische Gesandte verließen heute morgen Berlin. Von den

deutschen Behörden waren den beiden Diplomaten zwei Salon­wagen mit Speisewagen zur Verfügung gestellt worden. Ein hoher Beamter des Auswärtigen Amtes war bei ihrer Abreise am Bahnhofe anwesend.

Frankreich und England!

Paris, 5. Aug. Die am 22. und 23. September 1912 zwi­schen Sir Edward Grey und dem französischen Botschafter Cambon gewechselten Briefe, die Viviani gestern in der Kammer verlesen hat und welche einen Meinungsaustausch zwischen mili­tärischen und seemännischen Behörden Frankreichs und Englands vorsahen, galten nicht und sollten nicht gelten als bindende Verpflichtungen der beiden Regierungen, in gewissen Fällen aktiv zu werden. Jedoch mußte es, wenn eine der beiden Regierungen einen nichtprovozierten Angriff von seiten einer an­deren Macht befürchtete, wichtig werden, zu wissen, ob sie auf be­waffneten Beistand würde zählen können. Grey erklärte in sei­nem Antwortbriefe, daß er ermächtigt sei, zu erklären, daß im Falle eines Angriffs von einer dritten Macht oder irgend eines den Weltfrieden bedrohenden Ereignisses die davon betroffene Regierung sofort mit der anderen Regierung er­wagen solle, ob sie gemeinsam handeln wollten, um dem Angriff zuvorzukommen oder den Frieden zu schützen. Die beiden Regie­kungen würden dann über die Maßregeln beraten, welche sie zu ergreifen gedächten. Wenn diese Maßregeln eine Aktion bedingten, so würden sie sofort die Pläne des Generalstabes in Erwägung ziehen(Alsol) und sich darüber schlüssig werden, wie weit ihnen Folge zu geben sei. Nach Schluß der Kammersitzung hielten die Minister eine kurze Sitzung ab.

Beweise seit Beginn der Krise gegeben habe. Die Nation werde heroisch von allen Söhnen verteidigt werden, geeint im Abschen gegen die Angreifer und im gemeinsamen patriotischen Vertrauen. Sekindiert von dem verbündeten Rußland und unterstützt von der loyalen Freundschaft Englands, sieht Frankreich von allen Orten der zivilisierten Welt Sympathiestimmen zukommen, denn es repräsentiert heute mehr denn je vor der Welt Freiheit, Gerech­tigkeit und Vernunft. Hoch die Herzen, es lebe Frankreich!

*

DieKrande" nation.

Wien, 6. Aug.(Telegr.) Das Oesterreichisch=Ungarische Korr.= Bureau meldet: Nach einer an amtlicher Stelle aus Paris ein­getroffenen Nachricht mußten sich die Beamten des österreichisch= ungarischen Konsulats in die österreichisch-ungarische Botschaft flüchten, da die Polizei den Ausschreitungen der fanatisierten Menge nicht entgegentrat. Die Blätter betonen, die Monarchie werde die Interessen ihrer Bürger im Auslande auch gegen Frank­reich zu wahren wissen. Nach demPester Lloyd hat in Trou­ville die Bevölkerung gegen eine vornehme ungarische Familie, die dort eine Villa besitzt, heftig demonstriert und sie bei ihrer Abreise am Bahnhof mit Schimpfworten belästigt.

Eine Ansprache des deutschen Botschafters von Schoen.

Der deutsche Botschafter Frhr. v. Schoen traf am Diens­tag mittag 12 Uhr in einem französischen Sonderzug mit dem Personal der Botschaft an der deutschen Grenze in Goch ein und ist inzwischen in Berlin angekommen. Der Bahnhof in Goch war von über 1000 Reservisten besetzt, die dem Bot­schafter eine erhebende patriotische Ovation bereiteten. Der Botschafter verließ den Salonwagen und hielt dann an die Truppen folgende Ansprache:

Ich freue mich darüber, wieder im geliebten Vaterlande zu sein. Ich freue mich darüber, hier einen so begeisterten Empfang zu finden. Das wird mir eine Erinnerung fürs Leben sein. Wir haben gestern um 6 Uhr den Kriegszustand zwischen Deutschland und Frankreich erklärt. Das waren wir unserer Ehre und unserer Würde schuldig. Ich bin sicher, daß jeder von Ihnen seine Pflicht tun wird, daß jeder mit Begei­sterung für die gute Sache kämpft, denn wir sind im Rechte. Beten wir zu Gott, daß er uns den Sieg verleihen möge!"

Dieser Ansprache folgte unter begeistertem Jubel in tau­sendstimmigem Chor:Deutschland, Deutschland über alles! *

Die Stimmung in Paris.

Das in die Heimat zurückgekehrte deutsche Botschafterper­sonal berichtete, wie aus Goch mitgeteilt wird, über die Lage in Paris. Ueber die kriegerischen Ereignisse zwischen Deutsch­land und Rußland war man völlig ununterrichtet. Deutsche Zeitungen waren in Paris schon seit mehreren Tagen nicht mehr zu haben. Die Stimmung gegen die Deut­schen war äußerst erregt und feindlich. Deut­sche wurden aus ihren Wohnungen herausgeholt und die ihnen gehörigen Möbel aus den Fenstern nachgeworfen. Mehrere Deutsche wurden buchstäblich totgeschlagen. Angeblich wurden am Ostbahnhof zu Paris an 6080 Deutsche vom Pöbel erschlagen. Ein aus Paris gekommener österreichischer Herr berichtete uns dies.) Alle Geschäfte, die deutsche Firmenschilder trugen, wurden demoliert, u. a. auch das Café Vienne. Die Deutschen, die nicht mehr die Ost­grenze erreichen konnten, wurden nach dem Westen Frank­reichs gebracht. In den Straßen von Paris werden hef­tige Kämpfe zwischen den Antimilitaristen und den Chauvinisten ausgefochten. Paris ist sehr schlecht mit Lebensmitteln versorgt. Die Mitglieder der deutschen Botschaft hatten sich in den letzten drei Tagen lediglich mit Brot ernährt.

Die Neutralität Hollands.

Aus dem Haag. 6. Aug.(Telegr.) Ein Extrablatt des Staatsanzeigers veröffentlicht eine Erklärung der striktesten Neu­tralität im Kriege zwischen England und Deutschland und Deutsch­land und Belgien.

Diese Heuchler!

Paris, 6. Aug.(Telegr.) Der Präsident der Republik kichtete an die Kammer eine Botschaft, in der er erklärte, Frank­keich sei das Opfer eines Angriffs. Seit mehr als 40 Jahren hät­ten die Franzosen in echter Friedensliebe auf den Wunsch berech­tigter Wiederherstellungen verzichtet und dadurch ein Beispiel einer großen Nation gegeben, die die neu erstarkte Macht im In­teiesse des Fortschritts und der Humanität nützt. Man könne Frankreich seit Beginn der Krise keinen Akt, keine Geste und kein Wort vorwerfen, das nicht entgegenkommend und friedlich ge­wesen sei. In der Stunde ernster Kämpfe dürfe Frankreich sich feierlichst darüber Rechenschaft ablegen, daß es bis zum letzten Augenblick die äußersten Anstrengungen, einen Krieg zu ver­meiden, gemacht habe. Die mutige Armee erhob sich, um die Ehre, die Fahne und den Boden des Vaterlandes zu verteidigen. Der Präsident hob ferner die Einigkeit des Landes hervor und brückte dem Landheer und der Seemacht die Bewunderung und das Vertrauen aller Franzosen aus. Geeint im gemeinsamen Ge­fühl, werde die Nation ruhig Blut bewahren, wofür es täglich

Amtliche Warnungen.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Es ist bekannt, daß feindliche Flieger und Luftfahrzeuge innerhalb der deutschen Grenze gesehen worden sind. Die Bevölkerung kann beruhigt darüber sein, daß unsere eigenen Luftfahrzeuge in derselben energischen Art ihre Pflicht tun werden. Es ist aber dringend geboten, daß in der gleichen Weise, wie über alle anderen Truppenbewegungen, auch über unsere Luftflotte strengstes Stillschweigen zu beobachten ist. Aus diesem Grunde verlautet auch in der Oeffentlichkeit nichts über die Tätigkeit unserer Zeppeline und Flugzeuge. Die Jagd auf an­gebliche Geldautomobile ist einzustellen. Sie gefährdet die Durch­führung des notwendigen Kraftwagenverkehrs für unsere Heeres­leitung.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Das Reichsmarineamt und der Admiralstab der Marine geben folgendes bekannt: Trotz des Er­lasses des Reichskanzlers vom 31. Juli 1914, durch den die Ver­öffentlichung von Nachrichten über die Verteidigungsmittel ohne amtliche Genehmigung untersagt wird und trotz aller Hinweise im Merkblatt für die Presse, haben einzelne Zeitungen ausführliche, zum Teil vergleichende Angaben über den Aufenthalt und die Be­wegung von Kriegsschiffen, über die Zusammensetzung der Schiffs­verbände, über unsere Waffen und unsere Leistungsfähigkeit und anderes mehr gebracht. Gerüchte über Seeschlachten, über deutsche Schiffsverluste und Unfälle haben Eingang in die Presse gefunden. Die gesamte deutsche Presse wird im vaterländischen Interesse noch­mals eindringlich ersucht, nur amtlich veröffentlichte Nachrichten wiederzugeben und sich hierbei genau an den amtlichen Wortlaut zu halten, sowie sensationelle Ausschmückungen zu vermeiden. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß entsprechend dem obigen Erlaß im Kriegszustande auch solche Nachrichten nicht veröffent­licht werden dürfen, die Büchern und anderen Publikationen ent­stammen, die in Friedenszeiten unbedenklich Verbreitung finden konnten. Insbesondere ist auch die Erwähnung der Verwen­dung und der Bewegungen von deutschen Handelsschiffen streng untersagt. Das Nachrichtenbureau des Reichsmarineamts steht jederzeit bereitwillig zur Begutachtung beabsichtigter Veröffent­lichung der gesamten Presse zur Verfügung.

Von der Mobilmachung in Bayern.

München, 5. August. Die Mobilmachung der deutschen Armee ist auch an den Mitgliedern der beiden Kammern des Landtages nicht spurlos vorübergegangen. So sind aus der Reichsrats­kammer nicht weniger als 23 Mitglieder zu den Waffen geeil: und zwar: die Prinzen Heinrich und Adalbert, ferner die Reichs­räte Fürst Hohenlohe, Graf Ortenburg, Fürst Leiningen, Fürst Waldburg=Zeil, Graf Rechtern Limpurg, Graf Waldbott von Bas­senheim, Furst Castell=Rüdenhausen, Graf Stauffenberg, Graf San­dizell, Frhr. v. Boschinger, Frhr. v. Gravnereuth, Graf Arco Zin­nerg, v. Deuster, Graf Lerchenfeld=Köfering, Graf Deym, Graf Mirbach=Geldern, Frhr. v. Guttenberg, Ingelheim, Frhr. v Bassus, Frhr. v. Aretin und Graf Preysing, der sich bekanntlich im letzten Balkankrieg auf Seite der Türken in hervorragendem Maße aus­gezeichnet hat. Von Mitgliedern der Abgeordnetenkammer ist der Zentrumsabgeordnete Loibl, Hauptmann der Landwehr=Infan­terie I. Aufgebots, bereits am Freitag in seinen Standort einge­rückt. Am Samstag folgte ihm der liberale Abgeordnete Dr. Dirr, Oberleutnant der Landwehr der 1. Maschinengewehr=Abteilung. Am gleichen Tage hat sich der Zentrumsabgeordnete Siben als ehemaliger Rittmeister trotz seiner 50 Jahre freiwillig bei den Stutt­garter Dagonern zum Dienste gemeldet. Der Zentrumsabgeord­nete Stang ist als Landsturmpflichtiger des II. Armeekorps (Würzburg) einberufen worden. Welch schwere Opfer der Krieg von der Bevölkerung verlangt, zeigt folgender Fall. Im Bezirks­

amt Wertingen hat eine Witwe ein ganz kleines Besitztum. Von dieser Witwe müssen sämtliche 8 Söhne zum Schutze des Vaterlandes die Waffen ergreifen.

Aus Oesterreich-Ungarn.

Wien, 5. Aug. DieWiener Allg. Ztg. schreibt: Das histo­rische Ereignis der gestrigen deutschen Reichslagssitzung hat hier

den tiefsten Eindruck gemacht, der noch verstärkt wird durch die sensationelle Publikation des Depeschenwechsels zwischen dem Deutschen Kaiser und dem Zaren. Die gesamte öffentliche Meinung ist entrüstet darüber, daß der Zar vondem schmäh­lichen Kriege gesprochen hat, den Oesterreich=Ungarn dem schwachen Serbien aufdränge, und daß er die Empörung seines Volkes darüber teile. Man findet es mehr als erstaunlich, daß der Zar es für überflüssig hielt, auch nur mit einem einzigen Wort seinen Abscheu über das fluchwürdige Verbrechen zum Ausdruck zu bringen.

Wien, 6. Aug.(Telegr.) Der Generalrat der österreichisch= ungarischen Bank nahm in der gestrigen Sitzung ein Referat über die Lage des Geldmarktes und der Bank entgegen und genehmigte im Zusammenhang mit der gestrigen kaiserlichen Verordnung be­treffend außerordentliche Maßnahmen hinsichtlich der Geschäfts­führung der österreichisch=ungarischen Bank die Anträge der Bank­leitung, darunter jene über die Vorbereitung einer Emission von Banknoten zu zwei Kronen. Die Bank widmete für das Rote Kreuz in Oesterreich und Ungarn je 100000 Kronen und für Un­terstützung Bedürftiger unter den Einberufenen in Oesterreich= Ungarn, Bosnien und der Herzegowina 220 000 Kronen.

Prag, 5. Aug. Bei dem Statthalter erschien eine Deputation, welche im Namen von 166 tschechischen Bezirksvertretungen und den dazu gehörenden Gemeinden die Versicherung unbedingter Loyalität und Hingabe an den Kaiser, sowie die Erklärung abgab, alles tun zu wollen, was im Interesse des Reiches liege.

Agram. 6. Aug.(Telegr.) Im ganzen Lande werden ver­schiedene patriotische und humanitäre Organisationen im Interesse des freiwilligen Sanitätsdienstes geschaffen. Der Banus stellte den Grafen Kulmer an die Spitze der Organisation. Von allen Landesteilen werden fortgesetzt patriotische Kundgebungen ge­meldet. In Gospic kam es zu besonders imposanten dynastischen Kundgebungen. Die rumänische Bevölkerung des Komitats Runyad überreichte dem Vizegespan eine Erklärung, in der die Rumänen ihre patriotische Gesinnung feierlich ausdrücken und er­klären, zu den äußersten Opfern bereit zu sein, um mit vereinten Kräften den Sieg zu fördern und zu sichern.

Budapest, 5. Aug. Throufolger Karl Franz Joseph und Ge­mahlin sind heute abend nach Wien abgereist. Zur Verabschie­dung hatten sich Ministerpräsident Graf Tisza, die Generalität und die Aristokratie eingefunden. Auf dem Wege zum Bahnhofe bil­dete eine große Menschenmenge Spalier und bereitete dem Thron­folgerpaar begeisierte Ovationen.

Serajewo, 6. Aug. Erzbischof Stadler bezeichnet in einem von glühendem Patriotismus erfüllten Hirtenbriese den jetzigen Krieg als eine gerechte Selbstverteidigung und Not­wendigkeit, um wieder Frieden und geordnete nachbarliche Ver­hältnisse zu schaffen.

Sonstige Meldungen.

Berlin, 5. Aug. Der derzeitige Gouverneur von Südwest­afrika von Schuckmann tritt als Kriegsfreiwilliger bei den zweiten Gardeulanen ein.

Berlin, 6. Aug.(Telegr.) Es zirkulierten Gerüchte, daß das Bankhaus Mendelsohn u. Co. unberechtigter Weise Guthaben der russischen Regierung zugunsten derselben beiseite gebracht habe. Diese Gerüchte sind vollständig aus der Luft gegriffen. Die rus­sische Regierung zog bereits vor dem Kriegsausbruch infolge der schlechten Handelsbilanz die schon resultierten Guthaben zum aller­größten Teil zurück. Der geringe, noch verbliebene Rest, ist von der deutschen Regierung beschlagnahmt worden.

London, 6. Aug.(Telegr.) Ueber Kopenhagen wird aus Odessa gemeldet, daß alle Lichter im Schwarzen Meer gelöscht wurden und die Ausfuhr von Getreide verboten worden ist.

Petersburg. 6. Aug.(Telegr.)(Ueber Kopenhagen) Der Zar empfing gestern den Präsidenten der Duma, Rodzianko, in Audienz.

Deutschland und Belgien.

Einem, auf der Heimreise im Zuge geschriebenen Berichte eines Sonderberichterstatters derKöln. Ztg. vom 3. August sei folgendes entnommen:

Der 2. August war auch für Belgien der erste Mobilma­chungstag: Schulen und Rathäuser sind in den Dörfern besetzt, an den Gebäuden flattert die Fahne von 1830. In Brüssel das gewohnte Sonntagsbild! Tausende im Sonntagsstaat sitzen vor den großen Kaffeehäusern und trinken und schlürfen die mannigfaltigsten Getränke. Familien halten in den bessern Speisehäusern Sonntagsschmaus bei fröhlichem Geplauder. Und doch, diese sonntägliche Fröhlichkeit ist ein Zerrbild. Gellend schallt in den Verkehr der Ruf der Zeitungsverkäufer beiderlei Geschlechts. Die Sonderausgaben, die sie zu bieten haben, brin­gen nichts Wesentliches, und die Spalten wimmeln von falschen Nachrichten. Da ist die Rede von einer Umbildung des franzö­sischen Kabinetts, daß es durch Einschiebung von Clemenceau und Delcassé zu einemgroßen Ministerium gestaltet worden sei; außerdem sollte General Casselnau das Kriegsministerium über­nommen haben. Das alles wurde heute wieder bestritten, bis auf die Ernennung des Generals Pau zum Ober­kommandierenden. Pariser Zeitungen kommen nicht mehr an; auch eine seltsame Erscheinung für Brüssel.

Von Belgien verlangte die Kriegslage inzwischen gebieterisch ein Opfer. Heute, Montag, früh berichtete eine Sonderausgabe der Etoile belge etwa folgendes: Gestern abend 7 Uhr über­reichte der deutsche Gesandte in Brüssel v. Below=Saleske dem Minister des Auswärtigen Davignon ein Ultimatum im Na­men seiner Regierung. Er schlug Belgienein Einverneh­men vor behufs Erleichterung der Operationen Deutschlands. Die Anfrage war auf 7 Uhr heute früh befristet. Das las ich beim Frühstück, es war gerade die Zeit. Also rasch im Kraftwagen zur Gesandtschaft. Die Tatsache be­stätigte sich, und bald traf auch die belgische Antwort ein. Sie war verneinend.

Sobald die Regierung im Besitz des Ultimatums war, wurde der König benachrichtigt und ein Ministerrat nach dem Palast einberufen. Eine Art Kronrat war es, denn das Kabinett war durch die Staatsminister verstärkt, unter diesen zwei in Eile er­nannte liberale Führer, Graf Goblet d'Alviella und Paul Hy­mans; ferner waren der Generalstabschef de Selliers de Moran­ville mit seinem ersten Beirat General de Ryckel und General Hanotaux, Adjutant des Königs, zugegen. Die Beratung dauerte bis Mitternacht, worauf die beiden Staatsminister Hymans und Van den Heuvel im Auswärtigen Amte einen Entwurf zu einer Antwort aufsetzten. Ueber den Entwurf wurde in einem zwei­ten Ministerrat verhandelt, der von 1 bis 4 Uhr dauerte. Das Ergebnis war die Ablehnung, wie oben berichtet.

Was nun? Lassen wir das Raten über die großen Dinge und beschäftigen wir uns nur mit den eigentlich belgischen. In­zwischen war die Stimmung rasch ausgesprochen deutschfeindlich geworden. Der Abbruch der diploma­tischen Beziehungen stand bevor, der Gesandte erwartete seine Pässe. Man erzählte, in dem nächtlichen Ministerrat hätten Ver­sicherungen Englands den Ausschlag gegeben, und als ich nach­mittags Brüssel verließ, war schon angeschlagen, England werde sofort 100 000 Mann in Antwerpen lan­den lassen. Machen wir dahinter ein großes Fragezeichen.

Bei der Mobilmachung hat die belgische Regierung vorge­sehen, daß im äußersten Fall das Ministerium mit seinem Amts­stuben sowie die beiden Kammern nach Antwerpen verlegt werden; für letztere werden zwei Theater hergerichtet. Die Kam­mern waren zunächst für den 6. einberufen, treten aber schon heute zusammen. König Albert hat gleich nach dem deutschen Ultimatum das Oberkommando über seine Armee übernommen.

Mittlerweile eilten Deutsche, die lange Jahre in Brüssel an­sässig sind, auf die Gesandtschaft oder auf das Konsulat, wo sie den Rat erhielten, schleunigst heimzureisen. Eine Anzahl konnte

dem sofort entsprechen. Die Zweigstelle der Deutschen Bank hatte vollauf zu tun. Bevor wir Brüssel verlassen, sei noch erwähnt, daß in den letzten Tagen der vorigen Woche der Sturm au die Läden mit Lebensmitteln noch viel größer war als im Rheinland. Es kam hie und da zu Krawallen, heute früh nahm sich auf dem Markt manche Frau mit Gewalt, was die Verkäuferin ihr nicht gutwillig überlassen wollte. Die Kleingeldkrisis vollends war weit ärger als in Deutsch= land, die Ablehnung der Zwanzig=Franken=Noten der National­bank fast allgemein, und es muß sich nun zeigen, ob die heute früh erfolgte Ausgabe von Fünf=Franken=Noten gewirkt hat Die Blätter meldeten, daß noch vor der Mobilmachung die Bank von England der Nationalbank Gold überlassen habe.

Der Pariser Korrespondent desBerl. Lok.=Anz., Dr. Johannes Tschiedel, konnte sich von Paris aus noch mit einen der letzten Züge nach Brüssel begeben. Er schildert die Er­eignisse, die sich dort und in Paris zutrugen, in folgendem Telegramm an sein Blatt:

Als Samstag auf allen Postämtern in Paris die Mobil­machungsorder angeschlagen wurde, stieg die Aufregung der Be­völkerung bald auf den Siedepunkt. Der Mob kam auf die Boulevards und belästigte die Deutschen. Auf dem Nord­bahnhof, wo Samstag abend und Sonntag viele tausend Deutsche auf die Möglichkeit der Abfahrt harrten, erfolgten Schläge­reien. Die Züge fuhren Sonntag nur bis Maubeuge. Von dort ging es zu Fuß über die belgische Grenze, wobei die sich von der Kolonne Isolierenden grausam verprügelt wurden In Brüssel war die Stimmung ziemlich friedlich am Sonntag. Sie schlug aber sofort um, als Montag früh die neuesten Meldungen aus Deutschland kamen und man von einem sofort unter König Alberts Vorsitz abgehaltenen Ministerrat hörte. Die deutschseind­liche Stimmung machte sich sofort in wüsten Anrempelun­gen Deutscher in den Cafés und Restaurants Luft. In einem großen Warenhaus wurden sämtliche Scheiben zertrümmert, und man begann bereits zu plündern. Die sich unausgesetzt folgen­den Extrablätter tischten die grausamsten Lügen auf. Die deutschen Soldaten sollten schon in Belgien eingerückt, bei Lüttich sollte bereits eine Schlacht geschlagen sein. Die französischen Fah­nen wurden unter frenetischem Jubel durch die Straßen getragen undVive la France geschrien. Die Agenturen schlugen gestern vormittag in der Galerie du Roi an, daß hundertfünfzig­tausend Engländer in Antwerpen landen würden, was un­sagbare Begeisterung erregte. Die in Brüssel ansässigen Deutschen rafften zusammen, was sie konnten und verließen in Scharen die Stadt. Zu unserem grenzenlosen Erstaunen wurde es, je weiter wir der Grenze zufuhren, immer friedlicher. Wir sahen unterwegs hier und da einige belgische Bürgergarden, aber von deutschen Helmen keine Spur. Wir fuhren bis Welkenradt, wo wir in dunkler Nacht zu Fuß über die Grenze mußten.

Ueber die militärischen Beobachtungen an der belgischen Grenze

erhält dieKöln. Volksztg. vom Architekten Schöneseisen, der

mit etwa 150 deutschen Leidensgenossen aus belgischen See­bädern und anderen belgischen Städten heimzukehren versuchte, folgenden anschaulichen Bericht:

Wir waren von Ostende nachmittags mit dem bekannten Kölner Expreßzug 4.05 Uhr abgefahren, in der Hoffnung, noch vor Mitternacht in unser liebes Köln zu kommen. Es kam aber ganz anders. Nach mancherlei Verzogerungen auf der Strecke ließ man uns vor dem Bahnhof Verviers=Ost zunächst Stun­den liegen. Dann setzte der Zug in die Kopfstation Ver­viers=West zurück, wo alle aussteigen mußten, wozu die Be­amten in höhnischem Tone aufforderten. Hier mit allem, Frauen und Kindern und Gepäck, ausgesetzt, es war schon lange nach Mitternacht, hofften wir, wenigstens bis zum Tagesgrauen in den Wartesälen eine Unterkunft finden zu können. Diese aber wurden uns mitleidlos verschlossen, und wir mußten uns vor den Bahnhof begeben. Hier suchte man nun wenigstens für Frauen und Kinder in den nahegelegenen Gast­häusern Quartier zu machen, was auch zum Teil gelang. Die andern aber es regnete schon lange in Strömen versuchten nun wieder, mangels eines anderen Obdaches, unter der Bahn­hofshalle Unterkunft und Schutz zu finden. Ein mitleidiger junger Schalterbeamte hatte ein Einsehen und öffnete wenigstens einen Wartesaal. So wurde es Morgen.

Nun galt es, da keine andere Aussicht bestand, nach Deutschland zu kommen als auf der Land­straße, Fuhrwerke aufzutreiben. Zunächst gelang es nur, einen Fuhrmann mit einem Lastwagen zu der Beförderung unseres reichlichen Gepäcks zu bewegen. Die Verhandlunge### und das Aufladen nahmen lange Zeit in Anspruch, so daß es fast 8 Uhr wurde, als man glaubte, sich in Bewegung setzen zu dürfen. Inzwischen hatte sich aber allerlei lichtscheues Gesindel eingestellt, das den Fuhrmann durch Drohun­gen zum Wiederabladen des Gepäcks der Deutschen zu bewegen suchte. Schließlich gelang es aber, diese unwürdigen Vertreter der belgischen Nationalität durch Trinkgelder stumm zu ma­chen. Nun ging es los, vorauf der Gepäckwagen, die Karawane, Männer, Frauen und Kinder hinterdrein. Auf dem Wege durch das lange Verviers hatten wir das Glück, bei mitleidigen Fuhr­herren doch noch soviel Wagen aufzutreiben, daß keiner mehr diesen Leidensweg zu Fuß zu machen brauchte.

So ging es denn über Vasproué und durch Dolhain längs der Vesdre auf WelkenradtHerbesthal zu. Hinter Dol­hain tauchten auf einmal von allen Seiten rheinische Hu­saren auf, die von uns mit einem Hurra begrüßt wurden. Vorsichtig, wie es Kundschaftern geziemt, hielten sie sich seiklich der Wege. Ihre Anführer erkundigten sich bei uns nach dem, was wir an militärischen Vorkehrungen und Vorgängen gesehen hatten. Wir konnten mitteilen, daß die Brücken bewacht gewesen seien und eine kleine Anzahl Soldaten sich in Dolhain befände. Als gerade ein paar belgische Grenzwächter per Rad kamen, wur­den sie sofort festgenommen und nach Herbesthal beförderl. Das gleiche stieß zwei belgischen Offizieren in Zivil zu, die mit einer Dame in einem Automobil herankamen. Es folgte mittler­weile preußische Infanterie in starken Scharen, die auch natürlich mit lebhaftem Hurra begrüßt wurde.

Nun war auch bald Welkenraedt erreicht, wo selbstver­ständlich ebenfalls unsere Leute standen, ebenso unsere Zoll­wächter, die uns freudig in Empfang nahmen. In Herbesthal sorgte man so gut für unser Fortkommen, daß wir nicht einmal eine Viertelstunde mehr nach dieser langen Leidensepisode zu warten brauchten, um dann flott nach Köln zurückbefördert zu werden.

Kundgebung des Papstes an die katholische Christenheit.

DerOsservatore Romano veröffentlicht in seiner Nummer vom 31. Juli eine Ermahnung des Heiligen Vaters an die Katho­liken der ganzen Welt. Wir heben daraus nach derK. V.: fol­gende bedeutsamen und eindrucksvollen Sätze hervor:

Während fast ganz Europa in den Strudel eines überaus unheil­vollen Krieges hineingerissen wird, an dessen Verwüstungen und Folgen niemand denken kann, ohne von Schmerz und Entsetzen sich bedrückt zu fühlen, können auch wir nicht umhin, uns damit zu be­fassen und uns vom herbsten Schmerz gepeinigt zu fühlen im Ge­danken an das Wohl und das Leben so vieler Bürger und Völker, die uns sehr am Herzen liegen.

In so schwerer Not fühlen und verstehen Wir wohl, daß die Liebe des Vaters sowie Unser apostolisches Amt von uns fordert, die Gemüter zu jenem emporzulenken, von dem allein uns Hülfe kommen kann, zu Christus, dem Friedensfürsten und dem mäch­tigsten Mittler der Menschen bei Gott. Wir ermahnen daher die Katholiken auf der ganzen Welt, sich vertrauensvoll zu seinem Throne der Gnaden und Erbarmungen zu wenden.

Allen anderen gehe mit seinem Beispiele der Klerus voran, indem er die auf Anordnung der Bischöfe stattfindenden öffent­lichen Andachten und Gebete verrichten läßt, um zu erlangen, daß Gott zu Mitleid bewegt baldigst die unheilvolle Kriegssackel wieder abwende und den obersten Leitern der Nationen Gedanken des Friedens, nicht aber Betrübnis eingebe.

Pius X., Papst.