Jaguar 1914. 1. ung.
vierselbst vorgenomme. züglich sämtlicher Beizir gemäß§ 15 Abs. 2
5. Juli 1904 und§ 10 mber 1901 sowie der die
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Samstag, 2r. Janulll.
der Westfälische Merkur erscheint täglich zweimat. am Tage nach Sonn- und Jeiertagen einmal. Beilagen: Illustrierte Unterhaltungs=Beilage(wöchentlich), Verlosungsliste von Wertpapieren(3 mal monatlich). Redaktion: Lütkegasse 1—3. Sprechstunden 10—11 Uhr vorm. Geschäftsstelle: Konigstr. 59. Geöffnet 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends.ttag
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tag und dem deutschen Volke eine Wiederholung der mit der dawaligen Debatte verknüpften unliebsamen Dinge im Reichstas erspart. Einmal freilich schien es, als solle es auch jetzt wieder zu Tumultszenen kommen. Der Begründer der sozialdemokratischen Interpellation, Dr. Frank, hielt es für angemessen, sich in scharfen Ausfällen gegen den Kronprinzen zu ergehen, dem er intime Freundschaft mit Staatsstreichhetzern und Gesetzesverächtern nachsagen zu können glaubte. Ein mächtiger Tumult setzt ein, Herr v. Bethmann springt aufgebracht auf, nur der Präsident Kämpf sitzt zunächst da, als sei nichts geschehen. Endlich, nachdem er erst noch von den Schriftführern aufmerksam gemacht wird, rafft er sich zu einer Rüge auf. So kann es nicht wundernehmen, daß der leitende Staatsmann selbst sich gezwungen sah, die Anwürfe des sozialdemokratischen Redners, sofort, nachdem dieser geendet, energisch zurückzuweisen. Wie Herr Kämpf sich mit dieser Beschämung abzufinden gedenkt, das müssen wir ihm überlassen. Jedenfalls wird es wohl ein bisher einzig im Reichstag dastehender Fall sein, daß Mitglieder des Kaiserhauses ungestraft im Reichstag beleidigt werden können. Mit großer Spannung erwartet das dicht besetzte Haus die Ausführungen Herrn v. Bethmanns. Aber nach Herrn Frank muß es zuerst noch die Begründung des Freisinnigen v. Liszt über sich ergehen lassen, der die juristische Seite der Frage beleuchtet und auf diese Weise die Debatte in ein ruhiges Fahrwasser hinüberlenkt. Dann endlich erhebt sich Herr v. Bethmann. Er spricht mit der sonst an ihm gewohnten Frische, und was vor allem erfreulich ist, er läßt es diesmal an Entgegenkommen gegen die berechtigten Wünsche des Reichstages nicht fehlen, und wenn eins zu bedauern ist, so ist es nur das, daß Herr v. Bethmann am 3. Dezember in einer für ihn unglücklichen Stunde die bedeutungsvollen Folgen der Zaberner Vorgänge nicht richtig einschätzte, und es macht im Reichstag augenscheinlich einen guten Eindruck, als Herr v. Bethmann zusagt, eine Uebereinstimmung in den Dienstanweisungen über den Waffengebrauch in den einzelnen Bundeskontingenten herbeiführen zu wollen. Und mit ebensoviel Befriedigung nimmt man Kenntnis von der Genugtuung, die Herr v Bethmann dem auf dem Preußentage so schwer gekränkten Bayernvolke zuteil werden läßt. Was von unverantwortlicher Seite hier gesündigt worden ist, das hat heute von dem verantwortlichen Leiter des Reiches seine volle Sühne gefunden. Mit fast noch mehr Spannung sieht man dem Auftreten des Abg. Fehrenbach(Zentr.) entgegen, der auch diesmal für seine Fraktion das Wort ergreift. In rhetorisch überaus glänzender Weise und mit großem Geschick wird der Abg. Fehrenbach seiner Aufgabe gerecht. Er betont mit großem Nachdruck, daß er von dem, was er am 3. Dezember gesagt habe, nicht ein Wort zurückzunehmen brauche; andererseito nimmt er auch keinen Anstand, das zu tadeln, was seitens der Zivilverwaltung im Reichslande gefehlt worden ist, und er gibt dem Wunsche Ausdruck, daß, wenn neue Männer an die Spitze der reichsländischen Regierung berufen werden sollten, diese zwar mit der erforderlichen Entschiedenheit, aber auch mit der schuldigen Rücksichtnahme auf die Eigenart der reichsländischen Bevölkerung ihres Amtes walten mögen. Mit der Rede des Abg. Fehrenbach war das Interesse des Hauses an den weiteren Verhandlungen sichtlich erschöpft. Die Abgg. Bassermann(ntl.), Graf Westarp(k.) und Schultz(Rp.) fanden im allgemeinen keine allzu aufmerksame Zuhörerschaft. Nach Ablehnung zweier Vertagungsanträge, das eine mal von der Rechren, das andere mal von der Linken, geht die Debatte weiter. Es kommt allerdings nicht mehr viel dabei heraus. Der Abg. Naumann(Vp.) wettert gegen den Grafen York von Wartenburg und die Angriffe des Preußentages, und schließlich besteigt auch noch Herr Ledebour die Tribüne. Dann endlich schließt die Debatte. Am Samstag soll über die Anträge und Resolutionen betreffend die Abgrenzung der Militärgewalt verhandelt werden.
197. Sitzung vom 23. Januar.
Eröffnung 12 Uhr.
Ueber den Anfang ist schon telegraphisch berichtet.
In seiner Rede führte
Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg noch folgendes aus:
„Nachdem nunmehr infolge der Zaberner Vorgänge und in
fige der Erorterungen, welche sich daran geknüpft haben, die Frassagusgeworfen ist, ob diese Bestimmung der Kabinettsorder von 1o20 in Verfassung und Gesetz und allgemeinen Rechtssätzen die nötige Unterlage findet, hat, wie dem Reichstage bereits bekannt
SITTTUur.
1914.— Nr. 43.
Segrundet 1822. Miilags-Liasgelbe.
93. Jahrgang.
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Reichstags-Verbandlungen.
Berlin, 23. Januar.
Die neue Zabern=Debatte.
Zum zweiten Male stehen heute die unerquicklichen Vorgänge in Zabern vor dem Forum des Reichstages. Freilich hat sich zwischen dem 3. Dezember und dem heutigen Tage manches ergeben, was die Zaberner Vorfälle zum Teil in einem etwas milderen Licht erscheinen läßt. Erfreulicherweise haben die heutigen Debatten die Uebereinstimmung zwischen Reichstag und Reichsregierung ergeben, der Wiederkehr solch unerquicklicher Dinge, wie sie sich in Zabern ereigneten, vorzubeugen. Glücklicherweise bleibt diesmal auch dem Reichs
a
Ist. Seine Majestät der Kaiser sofort befohlen, zu prüfen, ob die Bestimmungen der Dienstanweisung, welche sich auf das hier besprochene requisitionslose Einschreiten des Militärs beziehen, in ihrer Fassung klar und zweifelsfrei den allgemeinen Rechtszustand wiedergeben. Diese Prüfung ist im Gange. Sie wird mit möglichster Beschleunigung durchgeführt werden und mit ihrem Ergebnis wird die Anweisung von 1899 in Einklang gebracht. Damit ist alles geschehen, was zurzeit überhaupt geschehen kann.(Widerspruch links.) Ich hoffe, es wird bei dieser Gelegenheit möglich, unter den Dienstanweisungen für die verschiedenen Kontingenten angehörenden Truppenteile im Reichslande eine Uebereinstimmung in allen wesentlichen Punkten herbeizuführen, wie dier geschehen muß.
Auch auf einen geschichtlichen Vorgang möchte ich bei dieser Gelegenheit noch aufmerksam machen. Im Jahre 1850=51 hat das preußische Staatsministerium verhandelt über den Erlaß eines Gesetzes, das in der preußischen Versassungsurkunde bereits für vorgesehen war, wo das Militär bisher aushilfsweise ohne Requisition einschreiten konnte. Das Staatsministerium des preußischen Staates ist damals nach eingehenden Verhandlungen zu der Ueberzeugung gekommen, daß ein Gesetz, wie es die Ver„ugung vorzuschreiben scheine, nicht möglich sei, und hat infolgedessen von dem Erlaß eines solchen Gesetzes Abstand genommen. Bei dieser Frage ist die Erwägung maßgebend gewesen, daß die Fälle des staatlichen Notstandes, die hier in Frage stehen, sich einer erschöpfenden, für alle Fälle zutrefsenden Feststellung in einem Gesetz entzögen. Die Voraussetzung, daß die Zivilbehörde außerstande gesetzt worden ist, die Requisition zu erlassen, die Feststellung dieser Frage läßt sich nur unter Berücksichtigung aller Einzelheiten des besonderen Falles vornehmen und von diesem Grundsatze aus, von dem Grundsatze, daß ein Gesetz nur allgemeine Grundsätze würde aufstellen können, während es näherer Instruktionen für die einzelnen Fälle bedürsen würde, ist das preußische Ministerium davon abgegangen, ein Gesetz zu erlassen. In Uebereinstimmung hiermit sind die Dienstanweisungen von 1851, 1861 und 1863 und dann die Vorschrift von 1899, die in den letzten Tagen besprochen worden ist, herausgegeben worden.
Ich meine, einerlei ob Gesetze oder Instruktionen— wo Zweifel bestehen, muß und wird, das wiederhole ich, unter allen Umständen Klarheit geschaffen werden. Draußen im Lande versucht man, die Bestimmungen dieser Instruktionen als ungeheuerlich, als eine Herausforderung hinzustellen, als einen Beweis für ein herrschendes Säbelregiment. Wenn ein Säbelregiment vorhanden wäre, dann hätte doch wohl die Armee von der ihr zustehenden Macht Gebrauch gemacht, und ich wiederhole, das ist hier der einzige Fall, wo die strittigen Bestimmungen verwertet worden sind.
Ich weiß, der Fall Zabern hat so trübe Fluten aufgewühlt (Sehr richtig!), daß ganze Generationen darin ertrinken können. Von den Verhältnissen im Reichslande will ich hier im einzelnen nicht sprechen. Daß dort viel geschehen muß, um zu normalen Zuständen für das Land und für das Reich zu kommen, das ist unstreitig, und es wird geschehen. Aber einer Auffassung muß ich entgegentreten, der Auffassung, daß der Zaberner Fall typisch sei für die Verhältnisse im Reichslande. Ich habe schon bei der Beantwortung der Interpellation darauf hingewiesen, daß es dort ernste Vorkommnisse waren, die den ersten Anstoß gegeben haben, und daß dort persönliche Unstimmigkeiten stattgefunden haben, eine Tatsache, die jetzt durch das Kriegsgericht leider zu sehr bestätigt worden ist. Ich glaube, man erweist weder dem Reichslande noch dem Reiche einen Dienst, wenn man aus den Zaberner Vorgängen einen anderen als den allgemeinen Schluß zieht, daß die Reichslande nur unter einer ruhigen, einheitlichen und gerechten, aber festen Verwaltung gedeihen können.(Lebhafter Beifall.)
Die erregte Stimmung, in der sich ein Teil der Nation in den letzten Wochen befindet, ist schließlich in dem Versuche zum Ausdruck gekommen, einen partikularistischen Gegensatz zwischen Nord und Süd zu konstatieren. Dieser Versuch muß im Keime erstickt werden.(Lebhafter Beifall.) Der Bayer, der Franke, sieht mit anderen Augen und mit anderen Stimmungen als der Preuße, und der Südländer und jeder andere ist darauf bedacht, seine Stammeseigenart mit allen ihren Vorzügen und auch mit allen ihren Schwächen zu verteidigen, jeder Süddeutsche, wie jeder Norddeutsche. Aber wohin soll es führen, wenn man sich immer wieder gegenseitig diese Vorzüge und diese Schwächen vorhält. Daraus können nur mißliebige Verstimmungen hervorgerufen werden. Wir haben ja in den letzten Tagen gesehen, wie mit einem Male solche Aergernisse hervorgezaubert werden auf Grund von Mißverständnissen.(Lebhafter Beifall und Widerspruch.) Sie können versichert sein, kein Deutscher könnte so stolz auf sein Volkstum sein, wie er es ist, wenn wir nicht das einige Reich hätten. Das Beste, was jeder einzelne Staat an staatlichem Verantwortungsgefühl und an Pflichtbewußtsein hat, das ist gerade gut genug für das Reich, das unsere Väter in fester Kameradschaft mit ihrem Blute erstritten haben. Alle haben in der gleichen Begeisterung, in der gleichen Hingabe und mit der gleichen Tapferkeit— auch die bayerische Armee, von der jetzt in den letzten Tagen, seit den Verhandlungen des Preußentages die Rede ist— ihre Pflicht getan. Die Schlachtfelder von Wörth und Weißenburg, das blutige Ringen von Orleans verkünden doch, was die bayerischen Soldaten im Jahre 1870 geleistet haben.(Lebhafter Beifall.)
Wir wissen, was wir in jedem einzelnen Staate an staatlichen Einrichtungen haben, an Pflichtbewußtsein, an Opferwilligkeit und Treue für das Reich. Wir wissen, wie unsere Väter in treuer und tapferer Kameradschaft zusammen gekämpft haben, wie mit gleicher Begeisterung, Hingabe und Tapferkeit die bayerische Armee mit den übrigen die Schlachten des 70er Krieges geschlagen hat. Wir wissen, daß es König Ludwig von Bayern war, der dem König von Preußen die Kaiserkrone angeboten hat. Wir wissen, daß das bayerische Volk mit seinem König zusammenarbeitet in Treue und Liebe zum Reiche, zusammenarbeitet wie alle anderen Staaten. Der nationale Reichsgedanke, der alle Stämme ver
* Sitler Ruhm.
Von Jeanne de Coulomb. Autorisierte Uebersetzung von F. von Barmen.
(1. Fortsetzung.)
Zwei Jahre später fand man„Lancelot du Lac“ auf allen von ganz Europa, und jeder, der sich für Literatur und Moderne interessierte, kannte die hervorragendsten Stellen auswendig. Die in seinem Drama niedergelegten geistreichen Gedanken waren bahnbrechend für gewisse Kreise und machten alle diejenigen, die auf Form mehr Gewicht legen als auf Inhalt, nachsichtig auf Kosten der Moral.
Seitdem zählte Jacques Rolland, der es sogar bis zu effiziellen Widmungen brachte, seine Erfolge nicht mehr.
sich um die unbedeutendsten, seiner Feder entdepartiaften Zeilen. Abwechselnd durchlebte er die verschieeeichngsten aufreibenden Gemütsstimmungen. Er fühlte sich verauscht von Glück, wenn er im Dunkel einer unbeachteten wich ühzs); hörte, wie die Menge ihm zusauchzte und stür
Sü##### iym verlangte; fieberhaft arbeitend saß er an seinem
Schreibtische, um gleich nachher in tiefste NiedergeschlagenHienst verfallen. Die überreizten Nerven versagten den
Dann wähnte er sich unfähig, in Zukunft neues zu schafsen; er zerriß bereits geschriebene Szenen; er fand die Darler seiner Dramen ihrer Aufgabe nicht gewachsen und sich Abst der ihm zuteil werdenden Ehrungen nicht wert.
In solchen Stunden dachte er ernstlich daran, aus Paris GHegarzer. Ohne Zweck und Ziel wollte er fort; unbekannte ### iden wollte er aufsuchen, und es dem Schicksale überessen, ihn durch den Zauber des Neuen den ihn aufreibenden Gedanken zu entreißen.
Napoules' Telegramm hatte Jacques Rolland berade in Augenblicken der größten Entnervung, zu einer Zeit,
lezer selbst und aller anderen überdrüssig war, erreicht. seine Gedanzius ihm nach Wunschl Er mochte seine Blicke, Künstertn zen wohin er wollte, er fand keine hätte di.“ er auch nur im entferntesten geeignet erachtet würdig derschmetternde Rolle der Ginevra, der nichts. arbe den Heldin des großen Florentiner Dramas, an dem er Abeitete, zu übernehmen.
ein zu ishur'e ein Talent, wie man es nicht alle Tage findet,
asten a.: Charakterdarstellung fähiges Talent, eine Kraft nanges und gleichzeitig eine alles bezaubernde Schön
heit dazu gehören, die ihn beunruhigende Rolle der grausamen und doch so lieblichen Ginevra mit Erfolg durchzuführen.
Wo sollte er alle diese Eigenschaften vereinigt finden? Ebenso gut hätte er einen Stern vom Himmel herunter zu holen versuchen können.
Wenn ihm aber kein Ausweg blieb, warum sollte er dann das Modellieren der wundervollen Statue noch weiter fortsetzen?
Entmutigt hatte der Dichter sein Manskript in die Tiefe eines großen Schubfaches versenkt.
Concarneau! Warum nicht?.... Was lag ihm daran, ob er hierhin oder dorthin reiste!
So hatte er sich auf den Weg gemacht. Jetzt bereute er fast seinen übereilten Entschluß: welch verrückte Idee; unter einem Anfalle von Misanthropie zu leiden und sich zur Heilung unter jeden höheren Interesses bare Provinzler zu mischen!
Marius Napoule war mit seiner Zigarre zu Ende gelangt. Auf dem Balkon stehen bleibend, rief er seinem Freunde zu:
„Kommen Sie doch hierher! Die Leuchttürme werden angezündet!.... Bald wird die ganze Küste wetteifern, uns zum Bewußtsein zu bringen, daß es schon spät ist, daß die Einladungskarte der Cedot auf neun Uhr lautet, und daß wir noch nicht Toilette gemacht haben.“
„Ist es wirklich notwendig, daß ich Sie begleite?“ „Welche Frage!... Dazu sind Sie ja eigens von Paris hierher gekommen!“
„Ich durchschaue Ihre Ueberraschung...“
„Das bezweifle ich!“
„Sie beabsichtigen einen Anschlag auf meine Freiheit?“ Der Kritiker riß beide Augen weit auf. Dann brach er, mit dem messingnen Griff seines Spazierstockes die Holzbalustrade bearbeitend, in zwerchsellerschütterndes Lachen aus.
„Nein, das ist stark! Glauben zu können, daß ich, ein eingefleischter Junggeselle, die Hand bieten könnte zu solchem Komplotte!"
„Um was handelt es sich denn sonst?“
„Nehmen wir an, der Präsident der Republik erwartete uns, um Ihnen das Komturkreuz der Ehrenlegion anzuheften!...
„Machen Sie keine Dummheiten!... Sie würden mich ernstlich böse machen!... Man rechnet fest auf Sie!... Bemühen wir uns lieber, unseren äußeren Menschen ins beste Licht zu stellen, und— glauben Sie mir, trachten Sie
bindet, dieser nationale Reichsgedanke allein es ist, der in Zeiten, über die sich kein deutscher Mann freuen kann, über die politischen Gegensätze hinweghelsen kann. Ebenso entschieden wie Sie mir im vorigen Jahr Ihre Meinungsverschiedenheit kundgegeven haben, ebenso entschieden rechne ich darauf, daß Sie mir zustimmen, wenn ich sage, daß es nunmehr nicht mehr geht. in der Wunde herumzuwühlen, sondern daß es gilt, diese Wunde zu heilen. (Lebhafte, allseitige Zustimmung.)
Nur eine einzige Partei wird dem nicht zustimmen. Sie wünscht die Zaverner Vorfälle weiter auszunützen, und ihr weitergehendes Spiel geht aus der sozialdemokratischen Presse hervor. Ein haldes Jahr nachdem das Volk die große Heeresvermehrung, die wir als notwendig erkannt haben, willig auf sich genommen hat, verlangen die Herren von der äußersten Linken nichts Geringeres als die Abschaffung der Militärgerichte, die Demokratisierung des Heeres, die Beseitigung der Kaiserlichen Kommandogewalt, die Einsetzung eines demokratischen Ministeriums. Das ist ein Programm, das der„Vorwärts“ als sozialdemokratisches Programm aufgestellt hat.(Große Unruhe bei den Sozialdemokraten.) Der„Vorwärts“ meinte, es gehöre eigentlich eine große Kühnheit dazu, dieses Programm anzunehmen, und diese Kühnheit traue er den bürgerlichen Parteien nicht zu. Als ich vor einiger Zeit sagte, das Bestreben der Sozialdemokratie gehe darauf hin, die Kaiserliche Gewalt unter den sozialdemokratischen Zwang zu beugen, da hat man das vielsach als ein billiges Schlagwort abgetan. Nun, worauf geht denn das von dem „Vorwärts“ seinen Lesern aufgetischte Programm anders hinaus? Es ist sehr gut, daß Sie in der Oeffentlichkeit mit Ihrem Programm für die Zukunft offen herausrücken.(Unruhe bei den Sozialdemokraten.) Es werden dadurch dem Lande die Augen geöffnet werden, wo die Reise hin soll unter Ihrer Führung. Fahren Sie(zu den Sozialdemokraten) so fort in der Verfolgung Ihres Zieles, der Destruktion unseres Volksheeres. Da versteht der deutsche Mann keinen Spaß.(Lebhafte Zustimmung.)
Man hat es so dargestellt, als ob die Vorgänge in Zabern ein Paradigma sein sollen für Zusammenstöße von Militär und Arbeiterklasse, eine Vorüdung oder der Versuch zu einer solchen Vorübung, um die soziale Frage als eine militärische Frage auf der Straße zu lösen. Auch eine Aufreizung der Arbeiterklasse hat im„Vorwärts“ gestanden. Was haben diese Vorgänge in Zabern mit der Arbeiterfrage zu tun? Unser heer ist kein Instrument für Parteikämpfe. Es ist viel zu schade für Parteikämpfe. Die Regierung und in erster Linie mein Mitarbeiter, der Kriegsminister, werden nicht wollen, daß unser Militär zu einem Polizeibüttel gemacht wird. Man sagt, der Krieg sei die ultima ratio reczum. Wenn es einen weiteren Superlativ gäbe, würde ich ihn anwenden auf die Verwendung des Militärs zur Unterdrückung innerer Unruhen. Das Militär hat etwas anderes zu tun, und wir wünschen nicht— die Regierung nicht und die bürgerlichen Parteien nicht— daß dies anders wird, etwa dadurch, daß aufgereizte Menschenmassen auf die Straße geschickt werden und die Herbeiholung militärischer Hilfe notwendig machen.(Große Unruhe.)
In der sozialdemokratischen Presse ist es tatsächlich geschehen, daß Arbeiter so aufgereizt werden, um das in der Volksseele fest fundamentierte Gefühl der Zusammengehörigkeit von Volk und Heer zu sprengen. Das geschieht auf Kosten von Recht und Gesetz. Zu welchen Zustanden das führt, haben wir in den letzten Wochen gesehen. Solche Artikel, wie wir sie in der sozialdemokratischen Presse und auch in anderen Blättern gelesen haben, müssen ja den allgemeinen Glauben erwecken, daß Deutschland ein Land mit ganz zerrütteten Zuständen sei. Ich bin überzeugt, daß die fremden Journalisten diese Wissenschaft nicht aus eigener Erfahrung haben. Aber ich fürchte, diese Herren haben alles als wahr genommen, was unsere sozialdemokratischen und auch ein großer Teil der bürgerlichen radikalen Blätter geschrieben hat. Diese Presse gibt dann die mißliebigen Stimmen des Austandes mit einem gewissen Behagen wieder. Ich verfolge die ausländische Presse genau, und ich habe noch kein anderes Land gefunden, in dem bei einem Dissensus der Meinungen die Opposition im Kampse gegen die Regierung sich zur Befestigung ihrer Stellung als Eideshelfer der ausländischen Presse bedient.(Lärm und Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten.) Dann macht man der Regierung auch Vorwürfe, daß sie es nicht verstehe, die Ehre des deutschen Namens zu wahren.
Die sozialdemokratische Agitation gegen unsere Heereseinrichtungen richtet sich gegen die reale Macht und den in unserer Armee verkörperten Geist. Jedenfalls widerlegt dieser Geist strenger Selbstzucht, treuer Pflichterfüllung im Dienste des Vaterlandes alle Klagen darüber, als ob der Bürger schutzlos der Willkür des Militärs preisgegeben sei, als ob eine„konfliktslüsterne Soldateska" herrsche.(Unruhe links.) Unter der Herrschaft dieser„Soldateska" ist Deutschland ein Menschenleben lang ein starker Hort des europälschen Friedens gewesen.(Beifall rechts.) Handel und Industrie und alle Gewerbe haben einen Aufschwung genommen, um den uns die ganze Welt beneidet. Unter der Herrschaft dieser„Soldateska“ hat Deutschland eine führende Rolle
in der Sozialpolitik betätigt, die von allen großen Nationen anerkannt wird. Unter dieser Herrschaft hat die befreiende Betätigung in der Pflege des Gemeinsinns, der Ausbildung aller Volkskräfte zu Erfolgen geführt, die sich vor denen keiner großen Kulturnation zu verstecken brauchen.(Beifall rechts.) Den Ruf, daß unsere Armee ein Volksheer ist, wie wohl kein zweites in der Welt— ich glaube, daß dieses Volksheer die Nation jung und stark erhalten wird, weil es jeden jungen Deutschen in sich aufnimmt uno die Pflichttreue, Disziplin und Königsliebe(Zurufe bei den Sozialdemokraten) einimpft—, die Gewißheit, daß für unsere Jugend diese Dinge sehr notwendig sind, wenn sie unsere Stellung aufrechterhalten wollen, alles das werden wir uns nicht rauben lassen, weil an einem einzigen deutschen Orte des großen Deutschen Reiches sich Dinge abgespielt haben, deren Wiederkehr kein Mensch wünscht.(Lebhafter Beifall rechts. Zischen bei den Sozialdemokraten.)
nicht danach, dem Geheimnisse auf die Spur zu kommen. Es würde Ihnen doch nicht gelingen.... Meine Ueberraschung ist einzig in ihrer Art: selbst in Ihren kühnsten Träumen ist Ihnen so etwas nicht in die Gedanken gekommen!"
Des Streitens müde, gab Jacques nach und stieg nachlässigen Schrittes in sein Zimmer hinauf.
Warum auch sollte er, im Grunde genommen, diesen guten Napoule, einen so braven Menschen, ärgern? Mehr als jeder andere Kritiker besaß er die Kunst, die Werke seiner Freunde zu analysieren und dabei seine Lobsprüche mit einem Körnchen Kritik zu würzen, was dieselben nur um so saftiger machte und hinreichte, dem großen Publikum seine vollständige Unparteilichkeit kund zu tun.—
In aller Gemütsruhe schlang der Dichter den Knoten in seine weiße Krawatte und strich liebkosend über den Shawlkragen seines Gesellschaftsrockes.
Kam er nicht immer noch früh genug zu diesen Sardinenleuten, die sich zu Wissenschafts=Protektoren aufwerfen wollten?
Sehr bald schon indessen erschten Marius und trommelte an die Tür.
„Wie, Sie sind noch nicht fertig!... Eilen Sie sich doch! Wir müssen gehen!"
Er mochte wollen oder nicht; er mußte seinen Hut zur Hand nehmen.
Auf dem Kai war es jetzt vollständig Nacht. Kaum unterschied man die geheimnisvoll daliegenden alten Umfassungsmauern der Stadt; wie Schattenbilder hoben sich die Schiffe mit ihren Segeln von dem blaßblauen Himmel ab, an dem hier und da bereits ein Stern zum Vorschein kam.
In der Ferne auf les Glenans zu bewegten sich goldene Pünktchen wie Irrlichter hin und her und etwas weiter in nördlicher Richtung erhellte ab und zu auf kurze Augenblicke der blendende Schein eines Leuchtturmfeuers die Gegend und erinnerte an fernes Wetterleuchten, das an heißen Sommerabenden den Horizont wie in Gluten badet.
„Das ist Peumaréh!“ erklärte Marius.„Die Küste hier= orts ist so gefährlich, daß man nicht genug darauf aufmerksam machen kann...“
An diesem Abend jedoch war das Meer ruhig und friedlich. Sanft trieben die Wogen an die Küste. Sie spielten mit den spärlichen Gräsern auf den Kämmen der Felsen, die wie eine Herde schlafender Auerochsen auf Sand und Wasser zerstreut lagen.
Jacques atmete tief auf.
Die Besprechung der Interpellationen.
Auf Antrag des Abg. Dr. Müller=Meiningen(F. Vp.) findet die Besprechung der beiden Interpellationen statt.
Abg. Jehrenbach(Zentrum):
Wie am 3. Dezember, so din ich auch heute in der nicht gerade beneidenswerten Lage, unmittelbar nach dem Reichskanzler sprechen zu müssen. Ich kann ihm aber(Zuruf bei den Sozialdemokraten: Aha!) namens meiner politischen Freunde versichern, daß ich heute seinen Ausführungen eine andere Resonanz entgegenbringen kann, als am 3. Dezember.(Lachen bei den Sozialdemokraten.) Ich verstehe Ihr(zu den Soz.) Lachen nicht. Das, as am 3. Dezember als Resonanz aus meinem Munde gegenüber den Ausführungen des Reichskanzlers kam, bleibt im vollen Umfange aufrecht erhalten. Aber das, was er heute gesagt hat, findet zum größten Teil die volle Billigung meiner politischen Freunde und ich habe das Bedürfnis, gleich jetzt namens meiner politischen Freunde zu sagen, daß wir an dem Bestreben, nicht weiter in der Wunde zu wühlen, sondern die Wunde zu heilen, mit ihm gerne einig gehen wollen.(Lebhaftes Bravo!), daß wir da zu der Reichsregierung auch die sichere Erwartung hegen, daß sie nun ihrerseits alle Maßnahmen ergreift, die zur Gesundung dieses wunden Körpers notwendig sind.(Beifall im Zentrum.) Ich kann mich auch der weiteren mit dem Reichskanzler einverstanden erklären, wenn er von den trüben Fluten gesprochen hat, die durch den Fall Zabern aufgestaut worden sind. Wenn er darunter die Ausfuhrungen über Säbelregiment und Soldateska speziell gemeint hat, so gehörten die auch ganz gewiß zu diesen truben Fluten, und ich unterstelle dem Reichskanzler, daß er bei seinen Worten von den trüben Fluten nicht bloß an diese Ausführungen gedacht hat, sondern auch an vieles andere, was seitdem vor sich gegangen ist, an Beschimpfungen des Reichstages, an Verdrehungen dessen, was damals von uns vorgetragen wurde, auch das gehort dazu.(Sehr richtig! und Zustimmung im Zentrum.) Ich habe aus der sorgfältigen Art, wie der Reichskanzler sich darüber ausgesprochen hat geglaubt annehmen zu dürsen, daß er auch daran ein wenig gedacht hat.(Sehr gut! und Zustimmung im Zentrum.)
Meine Herren! Unter den Anwürfen, die in bezug auf den 3. und 4. Dezember gegen den Reichstag gerichtet worden sind, sind ganz besonders bemerkenswert diejenigen, die hier in Berlin von dem derzeitigen Rektor der Berliner Hochschule(gemeint ist der Professor der deutschen Literatur Gustav Roethe) auf dem Kommers des Vereins deutscher Studenten erhoben worden sind. Dieser Herr hat gesagt:„Was für einen Reichstag haben wir! Einen Reichstag, der in demagogischer Weise den Mut gehabt hat, dem Reichskanzler ein Mißtrauensvotum auszustellen, was er, wenn er es heute nochmals zu tun hätte, sicher nicht mehr machen würde"
Vizepräsident Dove: Ich darf den Redner darauf aufmerksam machen, daß es sich nicht um den derzeitigen Rektor der Berliner Universität handelt.
Abg. Jehrenbach(fortfahrend): Wenn wir auch darüber einig sind, daß in vorgerückter Avendstunde auf fröhlichen Studentenkommersen der Ton von Kommersreden nicht auf die Goldwage zu legen ist, und anders zu bewerten ist, als der Ton auf dem Kathever, so übersteigt doch diese Kritik das zuständige Maß. Es scheint übrigens, daß dieser Herr auch auf dem Katheder nicht anders spricht, als wie bei den Kommersen. Wenn er sich einbildet, wir würden jetzt vielleicht ein Mißtrauensvotum nicht mehr ausstellen, so habe ich festzustellen, daß ich von meinen Ausführungen am 3. Dezember 1913 nichte zurücknehme.(Bravol im Zentrum.) Ja, auch kein Wort. Ich glaube sagen zu dürfen, daß ich nicht eigensinnig bin. Ich habe mich gepruft, ob ich durch die eingetretenen Verhältnisse veranlaßt werden könnte, etwas zurückzunehmen. Aber ich habe mich ge
„ feststellen zu können, daß ich von meinen vorsichtigen Ausführungen nichts zurückzunehmen habe. Ich habe nicht das Bebursnts, alles zu wiederholen, was damals gesagt worden ist, aber auf das eine oder andere muß ich noch ganz kurz hinweisen. Die kriegsgerichtlichen Verhandlungen haben den Anschein erweckt, als ob tumultuarische Szenen in Zadern uch abgespielt hätten ohne jede Reizung. Da muß hervorgehoben werden, daß eine schwere Beschimpfung des elsaß=lothringischen Volksteiles vorausgegangen war, daß für eine genügende Sühne nicht gesorgt war. Allerdings will ich nicht verschweigen, daß sich auch die elsaß=lothringische Verwaltung manches hat zuschulden kommen lassen, was besser nicht vorgekommen wäre. (Sehr richtig! bei den Konservativen.) Die Geschichte mit dem Straßburger Diner und dem nichtbenutzten Extrazug ist doch einigermaßen bedenklich. Nun sind über die Vorgänge einige Urteile ergangen und rechtskräftig geworden. Vielleicht ist er zu bedauern, daß diese Urteile rechtskräftig geworden sind. Ich kann mir die Grunde denken und kann sie auch würdigen, namentlich aus dem Gesichtspunkte, daß eine weitere Verhandlung der Sache vor dem Reichsmilitärgericht, selbst bei Nichtanertennung der Kabinettsorder von 1820 das Urteil gegen den Oberst von Reuter doch nicht geändert hätte. Ich kann mit dem Kollegen Frank nicht darin übereinstimmen, was er über die Militärgerichtsbarkeit gesagt hat. Ich bin selbst Verteidiger bei einem Militärgericht und kann nur sagen, daß ich bis setzt nur objektive Urteile bei meiner Tätigkeit in dieser Beziehung gehört habe. Im Gegenteil habe ich mir bei zwei Fällen, wo ich höhere Offiziere zu verteidigen hatte, sagen müssen, daß diese Offiziere bei jedem anderen Gericht besser weggekommen wären. Ich gebe zu, der Fall war damals verwickelt. Es handelte sich um einen politischen Prozeß. Ich gebe zu, daß bei dem Prozeß gegen den Oberst v. Reuter verschiedene Fehler begangen worden sind. Aber wurde nicht auch schon von der Ziviljustiz in einer politisch aufgeregten Zeit und von politisch aufgeregten Richtern das Recht gebeugt!?
Was den Fall Forstner anlangt, so bestärkt mich dieser Fall in meiner Ansicht, daß die zweiten Urteile nicht immer besser sind als die ersten. Aber ich meine, daß der Grund, den Leutnant wegen Notwehr freizusprechen, doch eigentlich als die größte
„Die majestätische Ruhe, die lautlose Stille um uns her, die ganze unermeßliche Weite, die man nicht sowohl mit den Sinnen wahrnimmt, als im innersten Herzen ahnt, das alles würde ganz entzückend wirken," erklärte er.„Leider aber bläst der Wind vom Lande her und umgibt uns mit Dämpfen kochenden Oeles... Puh... bester Napoule! Diese Cédots verpesten uns die Luft mit ihrer Sardinen=Einmacherei!“ „Sie haben Sorge getragen, sich selbst dem Bereiche solcher Düfte zu entziehen. Bei ihnen wird nur Rosen= und Veilchenduft Ihre Sinne umschmeicheln... Lassen Sie uns eilen... Ich bin sicher, man wartet schon auf uns.. Pünktlichkeit ist die Tugend der Kaiser und Könige und auch sind ein Fürst— ein Fürst unter den Gelehrten, lieber Rolland... Sehen Sie, das ganze Haus ist erleuchtet und das Geräusch der Stimmen dringt schon bis zu uns...“
Der Kritiker wies mit der Hand auf eine hübsche, im Schweizerstil gebaute Villa. Vom Keller bis zum Speicher strahlten alle Ferster im Lichterglanz: eisernes Gitterwerk und ein sanft ansteigender Garten trennten das elegante Landhaus von der an der Küste du Minez sich hinziehenden Landstraße.
An den offenstehenden Balkontüren vorbei eilten Schatten hin und her.
„Die Gäste sind schon im Theatersaale!“ fuhr Marius fort.„Man wartet nur auf unser Erscheinen, um den Vorhang aufzuziehen!“
„Den Vorhang? Soll hier Komödie gespielt werden?" „Ja, gewiß! Sie werden diesen Abend die Lorbeern einernten: erlauben Sie mir, Ihnen das zu verraten. Auf dem Programm steht: Die grausame Rivalin!“
„So, dann laufe ich direkt davon. Das ist hinterlistig von Ihnen! Ich kann es nicht ertragen, meine eigenen Verse herunterleiern zu hören!“
„Zum Fortlaufen ist es zu spät!... Man hat uns bereits gesehen... Es war jemand im Garten, der nach uns ausspähte Wir sind der Hausfrau schon gemeldet: Bringen Sie uns das Opfer, liebster Rolland. Ein längeres Zögern würde uns unhöflich erscheinen lassen, und das wollen Sie doch nicht..
Wie ein zum Tode Verurteilter, der zum Richtplatze geführt wird, ging Jacques Rolland weiter.
Bevor er an seinen Platz gelangte, der für ihn in der ersten Stuhlreihe reserviert war, mußte er langatmigen Begrüßungsphrasen von seiten der Frau Cedot sein Ohr leihen, sich den sast schmerzenden Händedruck gefallen lassen.
(Fortsetzung folgt.)