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Amtliches Veröffentlichungsblau für den Landgerichtsbezirk Dortmund. Allgemeines Kreisblatt für den Stadttreis Castrop=Rauxel.

Nr. 292

Dienstag, den 27. Oktober

Aofes Aosenderg Logidel in Madeis

Sensationelle Enthüllungen in der portugiesischen Rote an den Londoner Richteinmischungsausschuß

London, 26. Okt. Die portugiesische Regie­rung hat dem Londoner Nichteinmischungsaus­schuß eine 21 Seiten umfassende Note überreicht, die sensationelle Enthüllungen über die Rolle der Sowjetregierung und der kommunistischen Internationale in Spanien enthält. Die Note, die in diplomatischen Kreisen großes Aufsehen erregt hat, ist bei allen Mitgliedern des Richt­einmischungsausschusses in Umlauf gesetzt worden.

Sie enthält zunächst die Feststellung, daß die blutigen spanischen Wirren von Sowjet­rußland geplant und angeführt worden seien. Diese Feststellung wird mit zahl­reichen historischen Einzelheiten be­legt. U. a. wird auf die Sitzung der Komintern in Moskau im vergangenen Februar hingewie­sen, auf der ein vollständiger Plan für die Sow­jetisierung Spaniens aufgestellt worden sei. Eines der Ziele sei die Entfachung eines Krieges gegen Portugal als Experiment der revolutio­nären Kriegsführung gewesen. Im weiteren wird darauf hingewiesen, daß im vergangenen März die bolschewistischen Agitatoren Bela Khun, Lo­sovski, Janson, Riedel, Primac, Berzini und Neumann in Barcelona eingetroffen waren. Bald darauf seien große Mengen von Waffen und Munition auf sowjetrussischen Schiffen, die alle namentlich aufgeführt wer­den, in spanischen Häfen eingetroffen. In dem­jenigen Teil Spaniens, der von Madridregiert" werde, seien beinahe sämtliche Einzelheiten des vor einigen Monaten von der Komintern aufge­stellten: Planes durchgeführt worden. Sowjet­rußland versuche, eine Revolution in Portugal zu entfachen, um die portugiesische Regierung zu stürzen und damit die Möglichkeit zu schaffen, die Streitkräfte Francos vom Rücken her anzu­greifen.

Die portugiesische Regierung erklärt dann, daß die Madrider Regierung von dem Sowjetbot­schafter Moses Rosenberg beherrscht werde, dem drei Gehilfen von anerkannter revolutionärer Erfahrung zur Seite stehen, nämlich Sokolino, Bonderenko und Winter, der Rüstungssachver­ständiger sei. Moses Rosenberg nehme an den spanischen Kabinettssitzun­gen teil, eine Tatsache, die wohl einzigartig in der diplomatischen Geschichte dastehe.

Kurz nach seiner Ankunft in Madrid habe Ro­senberg eine Sitzung einberufen, in der Cabal= lero zum Ministerpräsidenten gewählt worden sei. Rosenberg habe übrigens 440 Sowjetagen­ten mit sich gebracht. Auch in Barcelona werde die Regierung von einem Sowjetvertreter be­herrscht, nämlich von dem Konsul Antonow­Owsejenko. Im September seien in Barcelona 55 sowjetrussische Offiziere gelandet, die die Leitung der militärischen Dinge über­nommen haben. Die Note stellt in diesem Zu­sammenhang die Namen von sowjetrussischen Offizieren auf, die spanische Truppen befehligt haben.

In Katalonien seien zahlreiche sowjet­russische Flakgeschütze aufgestellt. Ende September seien zehn Kisten mit Flugzeugteilen und Munition aus Sowjetrußland eingetroffen. Es wird dann mitgeteilt, daß das Sowjetschiff Newa und das mexikanische SchiffJalisco" im gegenwärtigen Augenblick große Mengen sow­jetrussischen Kriegsmaterials in Alicante aus­laden. Schließlich werden in der portugiesischen Note die von Moskau erhobenen Beschuldigun­gen gegen Portugal zurückgewiesen. Portugal erklärt, daß es ein Recht der bolschewistischen Regierung, sich in portugiesische Angelegenheiten einzumischen, nicht anerkenne.

Wie verlautet, hat auch die italienische Regie­rung eine weitere Note vorbereitet, die 20 im einzelnen begründete Fälle, in denen Moskau das Nichteinmischungsabkommen verletzt hat, enthält. Wie der diplomatische Korrespondent desDaily Telegraph meldet, soll diese Note dem Ausschuß nur dann vorgelegt werden, wenn die Sowjet­regierung ihre gegenwärtige Sabotagepolitik fortsetzt.

Sowjetrußland hat Richteinmischungs­abkommen verletzt

London, 26. Okt. Der Unterausschuß des In­ternationalen Ueberwachungsausschusses tritt

voraussichtlich am Dienstagnachmittag 4 Uhr wie­der zusammen. Die britische Regierung hofft, bis zu diesem Zeitpunkt im Besitz der sowjet­russischen Erläuterungen zu den Anklagen der britischen Regierung zu sein.

In unterrichteten Kreisen wird darauf hinge­wiesen, daß die allgemeine Ueberzeugung des Nichteinmischungsausschusses dahin gehe, daß Sowjetrußland das Abkommen wesentlich verletzt habe. Allerdings halten die amtlichen englischen Stellen in dieser Frage mit ihrem Urteil vor­läufig noch zurück. Dagegen wird ausdrücklich hervorgehoben, daß nach englischer Auffassung die portugiesische Regierung in der Lage gewesen sei, sämtliche gegen sie erhobenen Beschuldigun­gen zu widerlegen und die Einhaltung des Ab­kommens im vollen Umfange nachzuweisen.

Neuer Winkelzug der Sowjets

Lebensmitteltransporte auf griechischen Damp­fern Riesensummen als Köder für grie­chische Reeder

Athen, 26. Okt. Wie die AbendzeitungHestia" erfährt, sind Sowjetagenten bemüht, griechische Frachtdampfer für Lebensmitteltransporte nach Barcelona zu chartern. Die Sowjets boten den griechischen Reedern zu diesem Zwecke die Rie­sensumme von 35 000 Pfund Sterling, das sind in griechischer Währung 18 Millionen Drachmen, an. Das Blatt gibt der bestimmten Hoffnung Ausdruck, daß kein Grieche schon aus Vaterlands­liebe das Angebot annehmen werde. Die Agen­ten der Sowjets sollten lernen, daß Griechen­land kein Boden für dunkle Unternehmungen sei.

Französische häfen als Stützpunkte der Sowjetflotte?

Echo de Paris über ein unerhörtes Ansinnen Moskaus an Frankreich

Paris, 26. Okt. Der gewöhnlich gut unterrich­tete innenpolitische Mitarbeiter desEcho de Pa­ris berichtet seinem Blatt aus Biarritz, daß Außenminister Delbos vor seiner Rückkehr nach Paris eine lange telephonische Unterredung mit dem englischen Außenminister gehabt habe. Hier­bei habe es sich um die gemeinsame englisch=fran­zösische Haltung gegenüber Moskau in der Frage der Neutralität gehandelt. Die Moskauer Re­gierung beabsichtigt nämlich, Paris aufzufor­

dern, ihr auf Grund des französisch=sowjetrussi­schen Paktes die französischen Häfen für die sow­jetrussische Kriegs= und Handelsflotte zur Ver­fügung zu stellen, die bei ihren Fahrten in die spanischen roten Hafenstädte Brennstoff oder Nahrungsmittel übernehmen wollte(!). Der französische Außenminister halte diese Forderung für unannehmbar, weil der Sowjetpakt in diesem Falle keine Anwendung finden könne.

DieDepesche de Toulouse", das größte und einflußreichste Organ der radikalsozialistischen Partei, veröffentlicht im Fettdruck ebenfalls eine Stellungnahme zu dieser Frage, in der gegen das Ansinnen der Moskauer Regierung scharf Front gemacht wird. Es gebe hier nur eine klare Ant­wort. Frankreich habe mit Sowjetrußland einen Pakt abgeschlossen, um den Frieden zu festigen, aber nicht, um das Zeitalter der Kreuzzüge wie­deraufleben zu lassen. Dies müsse man in Mos­kau gut verstehen.

Sichere Bürgschaft

Danktelegramm des italienischen Außenministers

Berlin, 26. Okt. Der italienische Außen­minister Graf Ciano hat an den Reichsminister des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, das folgende Telegramm gerichtet:

Bei meiner Rückkehr nach Italien sende ich meine dankbarsten und ergebensten Grüße dem Führer und Kanzler des Deutschen Reiches, sowie Eurer Exzellenz und den Persönlichkeiten des nationalsozialistischen Reiches, mit denen ich in diesen Tagen in Fühlung treten konnte und die mich in so großzügiger und herzlicher Weise be­grüßt haben.

Die Besprechungen, die ich in Deutschland ge­habt habe und ihre Ergebnisse sind die sichere Bürgschaft für eine fruchtbringende künftige Zu­sammenarbeit, die im Interesse der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sowie im In­teresse des allgemeinen Wiederaufbaues auf das wärmste zu begrüßen ist.

Ich wäre Eurer Exzellenz dankbar, wenn Sie sich zum Dolmetscher dieser meiner Gefühle beim Führer und Reichskanzler machen würden.

Genehmigen Sie gleichzeitig selbst den Aus­druck meines persönlichen Gedenkens."

Graf Ciano beim Führer in Berchtes­gaden

Der Führer empfing am Samstag in Berchtesga­den den italienischen Au­ßenminister Graf Ciano zu einer bedeutsamen vo­litischen Unterredung. in der dem Vertreter der fa­schistischen Regierung mit­geteilt wurde, daß die Reichsregierung sich zur förmlichen Anerkennung von Italienisch=Aethio­vien entschlossen hat. (Presse=Illustrationen. Hoffmann.)

Konstruktiv und destruktiv

Eine außenpolitische Betrachtung

Die letzten Wochen sind in der Außenpolitik wieder einmal an Ereignissen und Aufschlüssen reich gewesen, daß es sich schon verlohnt, wenig­stens für einen Augenblick die Augen vor der unmittelbaren Alltagspolitik zu verschließen und diese Entwicklung als Gesamtheit zu überblicken. Sie zeigt nämlich die Tendenzen, die vor allem der Politik in Europa das Gesicht geben: eine konstruktive und eine destruktive Tendenz in Er­scheinung, deren Ausgangspunkt in Moskau liegt und die eine weitgehende Förderung durch Politiker findet, die auf Methoden der Vorkriegs­diplomatie schwören. Sie tun es nicht aus Ueber­zeugung für diese Methoden, sondern einfach des­halb, weil sie von Anfang an in einem Denken und Handeln geschult sind, das zwangsläufig in die Befolgung solcher Methoden münden muß. Es sind Menschen, an denen das große Erlebnis des Weltkrieges spurlos vorübergegangen ist. Denn für alle, vor allem für die, die unmit­telbar beteiligt waren, ist der Weltkrieg nicht ein Ereignis von viereinhalb Jahren, sondern das Ereignis des Jahrhunderts, ein auf­rüttelnder Mahnruf zur Besinnung. Heute zeigt man in der französischen Hauptstadt vielfach schon Verärgerung über den sowjetrussischen Bundes­genossen, dessen Freundschaften nur Mittel zum Zweck sind, willkommene Hilfen, die eigenen Interessen durchzusetzen, ob der Freund in seiner Hilfestellung eines Tages auf der Strecke bleiben wird, ist den Drahtziehern der Politik einer­Pseudofreundschaft ebenso gleichgültig, wie das Blut der Hunderte und Tausende von Opfern in Spanien, wie die Trümmer des Alcazar, oder wie der Hunger der Millionen Menschen im eige­nen Lande, in der Sowjetunion selbst. Es ist letzten Endes die Dekadenz selbst, die überall, wo die destruktive Politik ihre Kreise zieht, ihr Haupt erhebt. Allerdings behauptet sie nicht allein das Feld des außenpolitischen Ringens. das ein Rin­gen um den Frieden Europas ist. Auch wenn die destruktive Politik gegen diese Strömung zu schwimmen versucht. Lichtblicke und Anzeichen konstruktiver Politik sind in den letzten Wochen verschiedentlich beobachtet worden, und die Reak­tion darauf hat gezeigt, wo die Bekenner einer destruktiven Politik zu suchen sind. Zweifellos ist durch den außenpolitischen Entschluß Bel­giens, wie er aus dem Munde des Königs selbst mitgeteilt wurde, aus Europa ein Element weg­genommen worden, das zu leicht zu Mißtrauen anregte. Der belgische Entschluß war ein Ausdruck konstruktiver politischer Haltung, ebenso wie die jüngsten Besprechungen des ita­lienischen Außenministers in Deutschland auf der Linie der konstruktiven Politik lagen. Gerade Deutschland hat in den letzten Jahren seines Wiederaufstieges alles getan, um dieser Politik zum Durchbruch zu verhelfen, denn sie allein führt dem allen Völkern vorschwebenden Ziele zu: einem wahren Frieden.

Göring am Mittwoch im Rundfunk

Große Kundgebung im Berliner Sportpalast

Berlin, 26. Okt. Ministerpräsident General= oberst Göring wird am Mittwoch, 28. Oktober, 20 Uhr, im Sportpalast über den Vierjahre­plan sprechen. Die Rede des Ministerpräsiden­ten wird ab 20 Uhr von allen deutschen Sendern übertragen.

Ciano berichtet Mussolini

Rom, 26. Okt. Der italienische Außenministe. Graf Ciano ist am Montagnachmittag zur richterstattung über die Ergebnisse seiner Be­sprechungen mit dem Führer und Reichskanzler und mit den führenden Persönlichkeiten der deut­schen Politik von Mussolini empfangen worden. Graf Ciano war annähernd zwei Stunden zur Berichterstattung beim Duce.

Wien, 26. Okt. Wie das christlich=sozialeWie­ner Montasblatt mitteilt, soll in Oesterreich die Erzeugung des Stickstoffes aus der Luft ausgenom­men werden. Drei Interessentengruppen sind mit der Ausarbeitung der Pläne beschäftigt. Der öster­reichische Stickstoffbedarf beträgt 6000 To. jährlich.