Blin Palto ndp,Ps Ua! Tat vasOptäuter uia ungedung 60 Jahra, Castroper Zeitung, Der Stadtanzeiger erscheint wöchentlich Zmel. Wochendezugsprete Anzeigenpreis: 1 mm hoch und 23 mmn breit 4 Pfg. TextCz. Jahig. Castkoper=Henung 50 Pfg. Postbestellpreis 2 RM. monatlich. Ersatzansprüche können anzeigen 1 mmn hoch und 72 mm breit 25 Pfg. Nachlaß nach Paurolor Nosoffo Nachrichton bei Störungen im Erscheinen infolge böherer Gewalit uicht gestelt, den vom W. d. D. W. herausgegebenen Richtlinien. 3. Zi. gili Kauretei Nedlente Nachtichten berden Drus und Verlag: Geschw. Schmitz in Cakrop=Rauxel. Preisliste Nr. 2. Für Plazwünsche, auch für die durch Fernsprecher Seie Bewejes eewehe sehee“ Hauptschriftleiter, verantwortlich für den Textteil: Franz gusgegebenen. sowie für undeutlich geschriebene Aufträge wird Bladenhorster Tagohlatt Josef Prass iu CohtessKauzel., Ansegenlelter Biteis selse Gepiht sbernennen Cdlaih ui Kzeigenannesas 4 Uie Viabenhorftel Tageblatt Welter in Castrop=Rauxel. DA. IX. 36 1633. Sa.=Nr. 2151 Castrop. nachm. tags zuvor. Erfüllungsort u. Gerichtssand Castrop=Rauxel. Amtliches Veröffentlichungsblau für den Landgerichtsbezirk Dortmund. Allgemeines Kreisblatt für den Stadttreis Castrop=Rauxel. Nr. 292 Dienstag, den 27. Oktober Aofes Aosenderg Logidel in Madeis Sensationelle Enthüllungen in der portugiesischen Rote an den Londoner Richteinmischungsausschuß London, 26. Okt. Die portugiesische Regierung hat dem Londoner Nichteinmischungsausschuß eine 21 Seiten umfassende Note überreicht, die sensationelle Enthüllungen über die Rolle der Sowjetregierung und der kommunistischen Internationale in Spanien enthält. Die Note, die in diplomatischen Kreisen großes Aufsehen erregt hat, ist bei allen Mitgliedern des Richteinmischungsausschusses in Umlauf gesetzt worden. Sie enthält zunächst die Feststellung, daß die blutigen spanischen Wirren von Sowjetrußland geplant und angeführt worden seien. Diese Feststellung wird mit zahlreichen historischen Einzelheiten belegt. U. a. wird auf die Sitzung der Komintern in Moskau im vergangenen Februar hingewiesen, auf der ein vollständiger Plan für die Sowjetisierung Spaniens aufgestellt worden sei. Eines der Ziele sei die Entfachung eines Krieges gegen Portugal als Experiment der revolutionären Kriegsführung gewesen. Im weiteren wird darauf hingewiesen, daß im vergangenen März die bolschewistischen Agitatoren Bela Khun, Losovski, Janson, Riedel, Primac, Berzini und Neumann in Barcelona eingetroffen waren. Bald darauf seien große Mengen von Waffen und Munition auf sowjetrussischen Schiffen, die alle namentlich aufgeführt werden, in spanischen Häfen eingetroffen. In demjenigen Teil Spaniens, der von Madrid„regiert" werde, seien beinahe sämtliche Einzelheiten des vor einigen Monaten von der Komintern aufgestellten: Planes durchgeführt worden. Sowjetrußland versuche, eine Revolution in Portugal zu entfachen, um die portugiesische Regierung zu stürzen und damit die Möglichkeit zu schaffen, die Streitkräfte Francos vom Rücken her anzugreifen. Die portugiesische Regierung erklärt dann, daß die Madrider Regierung von dem Sowjetbotschafter Moses Rosenberg beherrscht werde, dem drei Gehilfen von anerkannter revolutionärer Erfahrung zur Seite stehen, nämlich Sokolino, Bonderenko und Winter, der Rüstungssachverständiger sei. Moses Rosenberg nehme an den spanischen Kabinettssitzungen teil, eine Tatsache, die wohl einzigartig in der diplomatischen Geschichte dastehe. Kurz nach seiner Ankunft in Madrid habe Rosenberg eine Sitzung einberufen, in der Cabal= lero zum Ministerpräsidenten gewählt worden sei. Rosenberg habe übrigens 440 Sowjetagenten mit sich gebracht. Auch in Barcelona werde die Regierung von einem Sowjetvertreter beherrscht, nämlich von dem Konsul AntonowOwsejenko.— Im September seien in Barcelona 55 sowjetrussische Offiziere gelandet, die die Leitung der militärischen Dinge übernommen haben. Die Note stellt in diesem Zusammenhang die Namen von sowjetrussischen Offizieren auf, die spanische Truppen befehligt haben. In Katalonien seien zahlreiche sowjetrussische Flakgeschütze aufgestellt. Ende September seien zehn Kisten mit Flugzeugteilen und Munition aus Sowjetrußland eingetroffen. Es wird dann mitgeteilt, daß das Sowjetschiff „Newa“ und das mexikanische Schiff„Jalisco" im gegenwärtigen Augenblick große Mengen sowjetrussischen Kriegsmaterials in Alicante ausladen. Schließlich werden in der portugiesischen Note die von Moskau erhobenen Beschuldigungen gegen Portugal zurückgewiesen. Portugal erklärt, daß es ein Recht der bolschewistischen Regierung, sich in portugiesische Angelegenheiten einzumischen, nicht anerkenne. Wie verlautet, hat auch die italienische Regierung eine weitere Note vorbereitet, die 20 im einzelnen begründete Fälle, in denen Moskau das Nichteinmischungsabkommen verletzt hat, enthält. Wie der diplomatische Korrespondent des„Daily Telegraph“ meldet, soll diese Note dem Ausschuß nur dann vorgelegt werden, wenn die Sowjetregierung ihre gegenwärtige Sabotagepolitik fortsetzt. Sowjetrußland hat Richteinmischungsabkommen verletzt London, 26. Okt. Der Unterausschuß des Internationalen Ueberwachungsausschusses tritt voraussichtlich am Dienstagnachmittag 4 Uhr wieder zusammen. Die britische Regierung hofft, bis zu diesem Zeitpunkt im Besitz der sowjetrussischen Erläuterungen zu den Anklagen der britischen Regierung zu sein. In unterrichteten Kreisen wird darauf hingewiesen, daß die allgemeine Ueberzeugung des Nichteinmischungsausschusses dahin gehe, daß Sowjetrußland das Abkommen wesentlich verletzt habe. Allerdings halten die amtlichen englischen Stellen in dieser Frage mit ihrem Urteil vorläufig noch zurück. Dagegen wird ausdrücklich hervorgehoben, daß nach englischer Auffassung die portugiesische Regierung in der Lage gewesen sei, sämtliche gegen sie erhobenen Beschuldigungen zu widerlegen und die Einhaltung des Abkommens im vollen Umfange nachzuweisen. Neuer Winkelzug der Sowjets „Lebensmitteltransporte“ auf griechischen Dampfern— Riesensummen als Köder für griechische Reeder Athen, 26. Okt. Wie die Abendzeitung„Hestia" erfährt, sind Sowjetagenten bemüht, griechische Frachtdampfer für Lebensmitteltransporte nach Barcelona zu chartern. Die Sowjets boten den griechischen Reedern zu diesem Zwecke die Riesensumme von 35 000 Pfund Sterling, das sind in griechischer Währung 18 Millionen Drachmen, an. Das Blatt gibt der bestimmten Hoffnung Ausdruck, daß kein Grieche schon aus Vaterlandsliebe das Angebot annehmen werde. Die Agenten der Sowjets sollten lernen, daß Griechenland kein Boden für dunkle Unternehmungen sei. Französische häfen als Stützpunkte der Sowjetflotte? „Echo de Paris“ über ein unerhörtes Ansinnen Moskaus an Frankreich Paris, 26. Okt. Der gewöhnlich gut unterrichtete innenpolitische Mitarbeiter des„Echo de Paris“ berichtet seinem Blatt aus Biarritz, daß Außenminister Delbos vor seiner Rückkehr nach Paris eine lange telephonische Unterredung mit dem englischen Außenminister gehabt habe. Hierbei habe es sich um die gemeinsame englisch=französische Haltung gegenüber Moskau in der Frage der Neutralität gehandelt. Die Moskauer Regierung beabsichtigt nämlich, Paris aufzufordern, ihr auf Grund des französisch=sowjetrussischen Paktes die französischen Häfen für die sowjetrussische Kriegs= und Handelsflotte zur Verfügung zu stellen, die bei ihren Fahrten in die spanischen roten Hafenstädte Brennstoff oder Nahrungsmittel übernehmen wollte(!). Der französische Außenminister halte diese Forderung für unannehmbar, weil der Sowjetpakt in diesem Falle keine Anwendung finden könne. Die„Depesche de Toulouse", das größte und einflußreichste Organ der radikalsozialistischen Partei, veröffentlicht im Fettdruck ebenfalls eine Stellungnahme zu dieser Frage, in der gegen das Ansinnen der Moskauer Regierung scharf Front gemacht wird. Es gebe hier nur eine klare Antwort. Frankreich habe mit Sowjetrußland einen Pakt abgeschlossen, um den Frieden zu festigen, aber nicht, um das Zeitalter der Kreuzzüge wiederaufleben zu lassen. Dies müsse man in Moskau gut verstehen. Sichere Bürgschaft Danktelegramm des italienischen Außenministers Berlin, 26. Okt. Der italienische Außenminister Graf Ciano hat an den Reichsminister des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, das folgende Telegramm gerichtet: „Bei meiner Rückkehr nach Italien sende ich meine dankbarsten und ergebensten Grüße dem Führer und Kanzler des Deutschen Reiches, sowie Eurer Exzellenz und den Persönlichkeiten des nationalsozialistischen Reiches, mit denen ich in diesen Tagen in Fühlung treten konnte und die mich in so großzügiger und herzlicher Weise begrüßt haben. Die Besprechungen, die ich in Deutschland gehabt habe und ihre Ergebnisse sind die sichere Bürgschaft für eine fruchtbringende künftige Zusammenarbeit, die im Interesse der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sowie im Interesse des allgemeinen Wiederaufbaues auf das wärmste zu begrüßen ist. Ich wäre Eurer Exzellenz dankbar, wenn Sie sich zum Dolmetscher dieser meiner Gefühle beim Führer und Reichskanzler machen würden. Genehmigen Sie gleichzeitig selbst den Ausdruck meines persönlichen Gedenkens." Graf Ciano beim Führer in Berchtesgaden Der Führer empfing am Samstag in Berchtesgaden den italienischen Außenminister Graf Ciano zu einer bedeutsamen volitischen Unterredung. in der dem Vertreter der faschistischen Regierung mitgeteilt wurde, daß die Reichsregierung sich zur förmlichen Anerkennung von Italienisch=Aethiovien entschlossen hat. (Presse=Illustrationen. Hoffmann—.) Konstruktiv und destruktiv Eine außenpolitische Betrachtung Die letzten Wochen sind in der Außenpolitik wieder einmal an Ereignissen und Aufschlüssen reich gewesen, daß es sich schon verlohnt, wenigstens für einen Augenblick die Augen vor der unmittelbaren Alltagspolitik zu verschließen und diese Entwicklung als Gesamtheit zu überblicken. Sie zeigt nämlich die Tendenzen, die vor allem der Politik in Europa das Gesicht geben: eine konstruktive und eine destruktive Tendenz in Erscheinung, deren Ausgangspunkt in Moskau liegt und die eine weitgehende Förderung durch Politiker findet, die auf Methoden der Vorkriegsdiplomatie schwören. Sie tun es nicht aus Ueberzeugung für diese Methoden, sondern einfach deshalb, weil sie von Anfang an in einem Denken und Handeln geschult sind, das zwangsläufig in die Befolgung solcher Methoden münden muß. Es sind Menschen, an denen das große Erlebnis des Weltkrieges spurlos vorübergegangen ist. Denn für alle, vor allem für die, die unmittelbar beteiligt waren, ist der Weltkrieg nicht ein Ereignis von viereinhalb Jahren, sondern das Ereignis des Jahrhunderts, ein aufrüttelnder Mahnruf zur Besinnung. Heute zeigt man in der französischen Hauptstadt vielfach schon Verärgerung über den sowjetrussischen Bundesgenossen, dessen Freundschaften nur Mittel zum Zweck sind, willkommene Hilfen, die eigenen Interessen durchzusetzen, ob der Freund in seiner Hilfestellung eines Tages auf der Strecke bleiben wird, ist den Drahtziehern der Politik einerPseudofreundschaft ebenso gleichgültig, wie das Blut der Hunderte und Tausende von Opfern in Spanien, wie die Trümmer des Alcazar, oder wie der Hunger der Millionen Menschen im eigenen Lande, in der Sowjetunion selbst. Es ist letzten Endes die Dekadenz selbst, die überall, wo die destruktive Politik ihre Kreise zieht, ihr Haupt erhebt. Allerdings behauptet sie nicht allein das Feld des außenpolitischen Ringens. das ein Ringen um den Frieden Europas ist. Auch wenn die destruktive Politik gegen diese Strömung zu schwimmen versucht. Lichtblicke und Anzeichen konstruktiver Politik sind in den letzten Wochen verschiedentlich beobachtet worden, und die Reaktion darauf hat gezeigt, wo die Bekenner einer destruktiven Politik zu suchen sind. Zweifellos ist durch den außenpolitischen Entschluß Belgiens, wie er aus dem Munde des Königs selbst mitgeteilt wurde, aus Europa ein Element weggenommen worden, das zu leicht zu Mißtrauen anregte. Der belgische Entschluß war ein Ausdruck konstruktiver politischer Haltung, ebenso wie die jüngsten Besprechungen des italienischen Außenministers in Deutschland auf der Linie der konstruktiven Politik lagen. Gerade Deutschland hat in den letzten Jahren seines Wiederaufstieges alles getan, um dieser Politik zum Durchbruch zu verhelfen, denn sie allein führt dem allen Völkern vorschwebenden Ziele zu: einem wahren Frieden. Göring am Mittwoch im Rundfunk Große Kundgebung im Berliner Sportpalast Berlin, 26. Okt. Ministerpräsident General= oberst Göring wird am Mittwoch, 28. Oktober, 20 Uhr, im Sportpalast über den Vierjahreplan sprechen. Die Rede des Ministerpräsidenten wird ab 20 Uhr von allen deutschen Sendern übertragen. Ciano berichtet Mussolini Rom, 26. Okt. Der italienische Außenministe. Graf Ciano ist am Montagnachmittag zur richterstattung über die Ergebnisse seiner Besprechungen mit dem Führer und Reichskanzler und mit den führenden Persönlichkeiten der deutschen Politik von Mussolini empfangen worden. Graf Ciano war annähernd zwei Stunden zur Berichterstattung beim Duce. Wien, 26. Okt. Wie das christlich=soziale„Wiener Montasblatt“ mitteilt, soll in Oesterreich die Erzeugung des Stickstoffes aus der Luft ausgenommen werden. Drei Interessentengruppen sind mit der Ausarbeitung der Pläne beschäftigt. Der österreichische Stickstoffbedarf beträgt 6000 To. jährlich. „Ein Bollwerk Nach dem Besuch Cianos Rom, 26. Okt. Die große politische Bedeutung des Besuches des italienischen Außenministers in Obersalzberg und die damit entstandenen persönlichen freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Abgesandten des Duce sowie das überwältigende Erlebnis der festlichen Aufnahme in der Hauptstadt der Bewegung sind das Leitmotiv der italienischen Sonntagspresse. Die Unterredung der beiden Staatsmänner wird allgemein als die feierliche Bekräftigung der Berliner Ergebnisse durch den Führer und Reichskanzler mit begeisterten Worten als ein geschichtliches Ereignis gewürdigt und die vom Führer ausgesprochene Anerkennung des italienischen Imperiums als ein Art der Freundschaft bezeichnet, der, wie„Messagero“, aus München schreibt, die politischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen weiter vertiefen und die seelischen Bande zwischen den beiden Völkern noch enger gestalten werde. Der Besuch des Grafen Ciano hätte keine glücklichere Krönung erfahren können. Als ein nicht weniger starkes Erlebnis hat ferner nach dem Münchener Bericht der italienischen Presse Cianos begeisterte Aufnahme durch Bevölkerung, Partei und Behörden in der Hauptstadt. der Bewegung gewirkt.„München hat“, so schretor„Popolo di Roma“,„uns gezeigt, daß wir nicht nur eine Regierung, sondern ein ganzes Volk gefunden haben, das bereit ist, mit uns zusammenzuarbeiten.“ Der„Corriere della Sera“ schreibt, diese Reise habe ihr besonderes Gepräge durch die Herzlichkeit und Freundschaft, in der sie sich abspielte, und durch die erzielten konkreten Ergebnisse erhalten. Wenn sich zwei große Staaten wie Deutschland und Italien, die beide von starken Regierungen und dem entschiedenen Willen zur Tat geleitet werden, in gemeinsamer Arbeit Seite an Seite stellen, dann sei ein großer Schritt auf dem beschwerlichen Wege der internationalen Ordnung und der Wiederherstellung des Vertrauens zwischen den Völkern getan. Italien und Deutschland verfolgen eine gleichlaufende Aktion, beseelt von dem gleichen Geist zur Errichtung desselben Zieles: der internationalen Zusammenarbeit. Die„Stampa“ erklärt, es sei ein Werk von positiver Bedeutung, nicht gegen den Frieden Europas, sondern zugunsten der Zusammenarbeit und des Friedens abgeschlossen worden. Es habe keine Probleme gegeben, bei deren Erörterung nicht die Anstrengungen zur Beseitigung der Schwierigkeiten zu erkennen gewesen seien. Ein neuer Westpakt müsse auf der dauerhaften Grundlage vollständiger Gleichberechtigung errichtet werden. Das Blatt schreibt weiter, daß es zweckmäßig sei, wenn man auch in Genf wisse, daß eine Politik der Trennung zwischen Rom und Berlin nicht versucht werden könne. Italien und Deutschland stünden mit entschiedenem Willen in einer Linie, den Ereignissen Widerstand zu leisten und sich nicht beunruhigen oder zu Boden drücken zu lassen. London sucht abzuschwächen London, 26. Okt. Ueber die Aufnahme der deutsch=italienischen Besprechungen in amtlichen englischen Kreisen liegt vorläufig nur ein Bericht des diplomatischen Berichterstatters der „Morning=Post“ vor. Er erklärt, daß der Beschluß Deutschlands, das Italienische Kaiserreich Aethiopien anzuerkennen, keine Ueberraschung in London hervorgerufen habe. Man habe seit einiger Zeit darauf gerechnet und messe diesem Punkte nur in seiner Wirkung auf das italienische Ansehen Bedeutung bei. Hinsichtlich der anderen der von Graziani verkündeten Vereinbarungen könne man nichts sehr Greifbares feststellen. Es sei jedoch bemerkenswert, zu wissen, daß Italien jetzt die deutsche Auffassung über die Ausschließung Sowjetrußlands von irgendwelchen westeuropäischen Verhandlungen angenommen habe. Die englischen Morgenblätter veröffentlichen ausführliche Meldungen über das Ergebnis der deutsch=italienischen Besprechungen. Als Hauptpunkte werden die Anerkennung des Italienischen Kaiserreiches Aethiopien und die gemeinsame Erklärung hervorgehoben, daß die Regierung des Generals Franco von dem größten Teil der spanischen Bevölkerung unterstützt wird. Im übrigen wird darauf hingewiesen, daß Deutschland und Italien in zahlreichen wichtigen Fragen gemeinsame Ansichten an den Tag gelegt haben, ohne daß sie eine Blockbildung vorgenommen hätten. Die„Times“ schreibt, die wirtschaftliche Zusammenarbeit Deutschlands und Italiens werde in jedem Falle allgemeine Vorteile für den Welthandel bringen. Was die anderen in der Verlautbarung des italienischen Außenministers enthaltenen Punkte betreffe, so habe niemals großer Zweifel darüber bestanden, daß die dahingehenden Ansichten Deutschlands und Italiens im allgemeinen übereinstimmten. Das Blatt weist dann darauf hin, daß der Grundsatz der Nichteinmischung in den deutsch=italienischen Besprechungen aufrechterhalten worden sei. Die amtliche Stellungnahme Deutschlands und Italiens gegenüber Spanien sollte daher mit den Ansichten Englands nicht unvereinbar sein. England werde jetzt die Möglichkeit einer Anerkennung der Franco=Regierung mit geringerem Zögern erwägen, nachdem die Madrider„Regierung" das britische Angebot, bei dem Austausch von Geiseln und Gefangenen mitzuwirken, so brutal abgelehnt habe. Man wisse, daß das einzige Verbrechen vieler Opfer der Roten darin bestehe, der Vonduenal daß sie einen adligen Namen tragen oder ein Kruzifix besitzen. Die zynische Ablehnung des englischen Vorschlages müsse den geringen Rest der britischen Sympathien für die hilflose und diskreditierte Madrider„Regierung“ zerstören. Das Rothermere=Blatt„Daily Mail“ schreibt, daß das Ergebnis der deutsch=italienischen Besprechungen für die zukünftige Entwicklung Europas kennzeichnend sei. Das Blatt weist auf die gemeinsamen Ansichten in der Spanienfrage hin und erklärt, die deutsch-italienischen Vereinbarungen sollten der Sowjetregierung zeigen, daß sie ein schmutziges und gefährliches Spiel mit dem Nichteinmischungsausschuß treibe. Moskau habe mitgeholfen, um Spanien zu vergewaltigen, zu plündern und zu foltern, und sei für die Ermordung von über 15000 Priestern, Menschen und Nonnen mitverantwortlich. Deutschland und Italien ständen jetzt Arm in Arm bereit, um diesem hassenswerken Zerstörer den Weg zu versperren. Die liberale„News Chroniele“ schreibt, das Abkommen festige die Lage und verringere die Aussichten auf einen Krieg. Pariser Stimmen Paris, 26. Okt. Die Pariser Blätter sind ganz allgemein der Auffassung, daß in Berlin und München nichts beschlossen worden sei, was Frankreich irgendwie beunruhigen könnte. Wenn auch das Einvernehmen der beiden Länder vollständig sei. so erklärt man, so könne man doch weder von einem Bündnis. noch von einem Block sprechen. Im übrigen ist man etwas enttäuscht, daß aus der amtlichen Berlin, 26. Okt. Aus Anlaß des 10jährigen Gaujubiläums wird eine Reihe von Veranstaltungen stattfinden, die vornehmlich arbeitsmäßigen Charakter haben und mehr dem ernsten Gedenken an eine heldenhafte und opferreiche Kampfzeit um Deutschlands Wiedergeburt gewidmet sind. Den Auftakt zu den Jubiläumsveranstaltungen gibt Donnerstag vormittag ein Empfang im Propagandaministerium, an dem die Mitarbeiter der Gauleitung Berlin und des Ministeriums sowie die Spitzen der Parteigliederungen Reichsminister Dr. Goebbels zu seinem 10jährigen Jubiläum als Gauleiter des Gaues Berlin der RSDAP. und gleichzeitig zu seinem Geburtstage beglückwünschen werden. Am gleichen Tage findet im großen Saal des Rundfunkhauses die Ausschüttung der Dr.=Goebbels=Spende statt. Diese Feierstunde, bei der Gaupropagandaleiter Wächter im Auftrage des Gauleiters Dr. Goebbels etwa 600 alten Parteigenossen und Parteigenossinnen je einen Volksempfänger überreichen wird, findet durch die künstlerische Gestaltung seitens des Rundfunks einen würdigen Rahmen. Am Nachmittag eröffnet der stellvertretende Gauleiter Staatsrat Görlitzer die Ausstellung„Zehn Jahre Kampf um Berlin", die den heroischen Kampf der Berliner Bewegung gegen das rote Untermenschentum wieder lebendig werden läßt. Den Abschluß dieses Tages bildet der Fackelzug der Parteiorganisationen, an dem sich etwa 100000 Mann beteiligen werden. Am Freitag folgt u. a. die Grundsteinlegung der Dr.=Goebbels=Heimstätte in Friedrichshain. Auf Grund der Urkunde, die dem Verlautbarung nicht mehr spreche und daß nach Ansicht einiger Blätter möglicherweise sogar etwas verschwiegen werde(!). Der„Matin“ stellt fest, daß das Ergebnis der deutsch=italienischen Besprechungen die Tür für weitgehende europäische Verhandlungen nicht schließe. Die Aufklärungen. die man gegeben habe und die den Wirklichkeiten entsprächen, stellten für Hitler und Mussolini gleichzeitig eine Plattform für die kommenden Verhandlungen mit Frankreich und England dar. Deutschland und Italien vereinigt, seien ein starker Machtfaktor; sie könnten sich auch wirtschaftlich bis zu einer gewissen Grenze ergänzen, um einer Isolierung Widerstand zu leisten. Sie zeigten ihre Macht. aber sie zögen es vor. sie nur bei internationalen Verhandlungen in die Waagschale zu werfen, ohne sich ihrer zu bedienen, sei es auch nur in einem rein wirtschaftlichen Kampf. Auch der römische Berichterstatter des„Petit Parisien ist der Ansicht, daß die deutsche=italienischen Besprechungen in keinem einzigen Lande Beunruhigungen auslösen könnten: weder Frankreich noch E gland hätten irgendeine Veranlassung dazu. Die deutsch=italienische Verständigung scheine zwar vollständig zu sein, aber sie habe weder den Anschein eines Bündnisses noch eines Blockes. Die beiden Regierungen hätten sich jedoch zu einer fast ständigen Beratung verpflichtet, was eine gemeinsame Handlung auf politischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet voraussetze. Der Sonderberichterstatter des„Paris Midi“ spricht von einer Konferenz, die unbestreitbar als ein„Wendepunkt der Geschichte" zu gelten habe. Als bedeutungsvoll schält der„Temps“ in seinem Leitartikel folgende Punkte heraus: Kein festes Bündnis, sondern eine gemeinsame Aktion zu Gunsten des Friedens und des Aufbauwerkes. gemeinsame Haltung in der Frage eines neuen Sicherheitssystems für Westeuropa; übereinstimmende Politik in Mitteleurova; Beibehaltung der Nichteinmischung in die spanischen Angelegenheiten: endlich gemeinsame Abwehr gegen den Kommunismus. Gauleiter Dr. Goebbels hierbei überreicht wird, sollen später alte, verdiente Parteigenossen in die dadurch erstellten etwa 300 Wohnungen als Mieter eingewiesen werden. Anschließend legt Gauleiter Dr. Goebbels für die Gefallenen der Bewegung am Horst=Wessel=Grab einen Kranz nieder, nachdem bereits am frühen Morgen an jedem Grab der Gefallenen der Berliner Bewegung Ehrenwachen Aufstellung genommen haben und im Auftrage des Gauleiters ein Kranz niedergelegt wurde. Am Abend versammeln sich im Kasino des Sportpalastes 4000 alte Parteigenossen und Parteigenossinnen, denen auf Grund ihrer Verdienste um die Berliner Bewegung durch den Gauleiter das Gau=Ehrenzeichen verliehen werden soll. Anschließend folgt eine Großkundgebung im Sportpalast, die ebenfalls den alten Parteigenossen vorbehalten ist und bei der Gauleiter Dr. Goebbels sprechen wird. Für acht große Säle Berlins sind Parallelkundgebungen vorgesehen, auf die die Rede des Gauleiters übertragen wird. Die Rede des Gauleiters wird auch auf alle Sender übertragen. Am Sonnabendnachmittag sind um 16 Uhr zu einem Appell im Lustgarten die Berliner SA. sowie diejenigen SS.=, RSKK.=Männer und Politischen Leiter angetreten, die früher in der SA. Dienst getan haben. Es sprechen Gauleiter Dr. Goebbels, Stabschef der SA. Lutze und Reichsführer SS. Himmler. Am Abend findet in der Deutschlandhalle und allen Nebensälen ein großes Parteifest statt, das ausschließlich den alten Parteigenossen vorbehalten ist. Göring in Wesermünde Wesermünde 26. Okt. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung fand am Sonntag die Grundsteinlegung des Hochseefischer=Ehrenmals in Wesermünde statt. Ministerpräsident Generaloberst Göring wurde von den tausenden Volksgenossen, die sich zu seinem Empfang eingefunden hatten, mit jubelnden Zurufen begrüßt. An der Geeste=Mole führte der Ministerpräsident u. a. aus, daß die Hochseefischerei, ihr Erfolg und ihre Leistung von Bedeutung für den Vierjahreplan sind. Wenn manchmal Fett und Fleisch vorübergehend knapp werden, dann wird die Fischerei um so höhere Bedeutung gewinnen. Die letzten vier Jahre haben der Hochseefischerei einen großen Aufstieg gebracht. Wir müssen jetzt erst recht beginnen, in den nächsten vier Jahren bis an die Grenze des Möglichen zu gehen. Wir werden die Hochseefischerei, zu der neuerdings auch der Walfang zu rechnen ist, mehr und mehr ausbauen, die Leistung und den Ertrag steigern. Worte des Dankes und der Anerkennung fand der Ministerpräsident für die schwere Arbeit und Tätigkeit der Hochseefischer. Den fast 2500 Opfern aus diesem schweren Arbeitsgebiet zum Dank und zur Erinnerung ein Ehrenmal zu errichten, ist uns eine Ehrenpflicht. Sodann fand der feierliche Akt der Grundsteinlegung des Ehrenmals statt. Im Anschluß daran fand im Rathaus zu Wesermünde die feierliche Uebergabe des Ehrenbürgerbriefes der Stadt Wesermünde an den Ministerpräsidenten durch den Oberbürgermeister Delius statt. Gauleiter Bohle in Venedig Rom, 26. Okt. Gauleiter Bohle, der Leiter der Auslandsorganisation der RSDAP., ist mit den Herren seiner Begleitung am Montagvormittag von Wien aus in Venedig eingetroffen. Von den Spitzen der Behörden, den Vertretern der faschistischen Partei und der Bevölkerung wurde ihm ein sehr herzlicher Empfang bereitet. Der Präfekt von Venedig gab ein Frühstück, bei der er seiner Freude über die deutsch-italienische Freundschaft Ausdruck gab. Nachmittags begab sich die deutsche Delegation zum Denkmal der gefallenen Faschisten und legte einen Kranz nieder. Gauleiter Bohle ist um Spätnachmittag nach Florenz weitergereist. Von dort wird er sich am Dienstagnachmittag nach Rom begeben. Am Mittwoch nimmt er an der Jahresfeier des Marsches auf Rom teil. Die deutschen Frontkämpfer in London London, 26. Okt. Die deutsche Frontkämpferabordnung unter Führung des Herzogs von Coburg war Gast von Sir Hamilton in London. An dem Essen nahmen Vertreter der British Legion unter Führung von Major Fetherston=Godley, Feldmarschall Lord Milne Lord Sempill und der deutsche Militärattaché teil. In einer Ansprache erklärte der Herzog von Coburg u..:„Ich weiß, daß Hitler mit uns allen den Krieg aus tiefstem Grund seines Herzens haßt, und daß die Hoffnungen der Welt auf Frieden letzten Endes doch in Erfüllung gehen werden, weil dieser Frieden für die Menschheit notwendig ist.“ Der Bischof von Lille gegen Moskau Paris, 26. Okt. Auf einer Diözesantagung in Lille ergriff auch der Bischof von Lille, Monsignore Lienart, das Wort, um sich in bisher ungewohnt scharfer Weise gegen die kommunistische Gefahr auszusprechen. Die Gefahr, die Frankreich bedrohte, so erklärte der Bischof, nenne sich der Kommunismus. Der Haß des Kommunismus sei so groß, daß er weder das Leben noch die Ehre seiner Opfer achte und ihren Tod mit den raffiniertesten Mitteln unmenschlicher Grausamkeit herbeiführe. Nichts könne derartige Ausschreitungen entschuldigen und deshalb müsse man auch im Namen der geheiligten Rechte der geschändeten Menschheit ebenso wie im Namen der christlichen Brüderlichkeit diesen Opfern des Hasses die tiefste Sympathie zum Ausdruck bringen. Man müsse sich fragen, ob die Arbeiter und Bauern in Sowjetrußland wirklich glücklich seien, nachdem ihnen jedes Recht der Verteidigung genommen worden sei und sie nicht einmal die Möglichkeit hätten, auszuwandern. Gott möge Frankreich vor einem solchen„Glück" bewahren. Wenn man sich bemühe, die Wurzeln dieses Uebels zu suchen, so werde man auch Mittel finden, ihm wirksam entgegentreten zu können. Die roten Diebe nehmen alles Verschiebung spanischer Gemälde nach Sowjetrußland? Lissabon, 26. Okt. Im Louvre in Paris befinden sich, wie hier verlautet, augenblicklich einige Werke berühmter spanischer Meister, die aus spanischen Museen stammen. Aus glaubwürdigen Quellen wird berichtet, daß diese wertvollen Gemälde auf Betreiben der Pariser Botschaft der sogenannten Madrider„Regierung“ nach Sowjetrußland gebracht werden sollen. Radikalsozialisten für Volksfront Paris, 26. Okt. Der Radikalsozialistische Landesparteitag in Biarritz ist mit der Verlesung einer langen Abschlußerklärung beendet worden. Das Bekenntnis zur Volksfront wird erneuert, jedoch eine Anzahl Bedingungen aufgezählt von denen der Erfolg des Volksfront=Experimentes abhängig bleibe. Kommanisten adrrjatten Judriensraische Kommunistischer Versammlungsterror gegen Sudetendeutsche Pilsen, 26. Okt. Zu blutigen Ausschreitungen von Kommunisten ist es am Sonntagnachmittag in Hermannshütte bei Pilsen gekommen, wo eine von den tschechoslowakischen Behörden genehmigte öffentliche Versammlung der Sudetendeutschen Partei angekündigt war. Bereits in den Vormittagsstunden fanden sich zahlreiche tschechische und deutsche Kommunisten in Hermannshütte ein, die, als ein Autobus aus Staab Anhänger der Sudetendeutschen Partei nach Hermannshütte brachte, sofort mit johlendem Geheul über die Aussteigenden herfiel und sie mit Messern, Schlagringen, Stahlruten und Steinen niederschlugen. Hierbei wurden zwei Mitglieder der Sudetendeutschen Partei durch Messerstiche schwer verletzt, einem weiteren wurde die Uhr geraubt(!). Die Kommunisten zogen dann vor das Gasthaus, in dem die Versammlung stattfinden sollte, und warfen Steine in den Gastraum. Der kommunistische Mob, der die Straße völlig beherrschte, stieß ununterbrochen wüste Drohungen gegen die Mitglieder der Sudetendeutschen Partei aus. Kurz vor dem angesetzten Versammlungsbeginn traf, von Mies kommend, Abgeordneter Hollube mit 32 Mitgliedern der Sudetendeutschen Partei am Ortseingang von Hermannshütte ein. Die roten Banditen fielen, von der Gendarmerie kaum behindert, sofort über den Abgeordneten und seine Kameraden her. In dem Handgemenge wurde ein Bäckermeister aus Mies niedergeschlagen. Als er sich zur Flucht wandte, wurde von Kommunisten, die am Arm rote Binden trugen, auf ihn geschossen. Währenddessen war eine größere Anzahl von Versammlungsbesuchern und der Saalschutz der Sudetendeutschen Partei in dem Gasthaus eingeschlossen, da die Roten jeden Andersgesinnten niederschlugen. Neun Anhänger der Sudetendeutschen Partei wurden hier verletzt, darunter zwei schwer. Einige Zeit darauf wurde die Straße endlich von Gendarmerie geräumt, während die beiden Schwerverletzten im Kraftwagen in ein Sanatorium gebracht wurden. Ein Ueberfallkommando der Gendarmerie deckte den geordneten Abmarsch der Versammlungsteilnehmer. Degrelle auf freiem Juß Strafverfahren eingeleitet Brüssel, 26. Okt. Am Montagmorgen um 1 Uhr ist der Führer der Rex=Bewegung, der am Sonntag nach einer Kundgebung mit politischen Freunden verhaftet wurde, mit diesen wieder freigelassen worden. Auch alle anderen Personen, die im Laufe des Sonntags im Zusammenhang mit den Kundgebungen der Rexisten in Polizeigewahrsam genommen worden sind, sind wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Gegen Degrelle und seine Mitarbeiter Tavier de Grunne, Knaepen und Leruitte ist ein Strafverfahren wegen Uebertretung einer Polizeiverordnung über das Verbot von Ansammlungen vom Oktober 1933 eingeleitet worden Im ganzen waren am Sonntag 225 Personen wegen Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung verhaftet worden. Sie sind inzwischen wieder freigelassen worden mit Ausnahme von vier Personen, die dem Strafrichter vorgeführt wurden. Darunter befindet sich ein Rexist aus Lüttich, der beschuldigt wird, einen Marxisten durch einen Beinschuß verletzt zu haben. Die„Irlsche christliche Front“ veranstaltete eine Massenkundgebung gegen den Kommunismus, an der rund 50000 Personen aus allen Teilen Irlands teilnahmen. Jehn Jatses Rampf um Beenn Das Programm des Berliner Gausubiläums Stadt weiteren von nati lusien aldieser Kü Gebiet de nalen St. Fall Mal der Zeit Wie eine Mausefgas ihren fruchtba eine Ueberfülle köst Wie die Wände ei voller Sonne hingel an der Südküste S alles, was das I Dattelvalmen. ZuckTraube. aus der bereitet, der in der weit edler und leich wein der Fall ist. d gesetzt bekommen. E Düfte mit sich führ weshalb die Stadt dauernder Aufenthe gesucht wird. Nun, mit dem K Zeit vorbei sein. Lungen so wohl tu sich: Donnernde 8 Land mit Bomben Höhlen des Gebire um vielen Frauen Besonders gefürchte Fliegerbesuche fast Höhlen dienen dan und werden regelm bezogen. Eine große Seest. der Phönizier, die gegeben haben. der h. Saline, stammt. Mangel. 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Das weitere Gebiet der Stadt ist ganz von den nationalen Streitkräften eingeschlossen, und der Fall Malagas dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Wie eine Mausefalle mögen die Einwohner Malagas ihren fruchtbaren Talkessel empfinden, in dem eine Ueberfülle köstlichster Südfrüchte üpvig gedeiht. Wie die Wände einer Mausefalle umschließt der in voller Sonne hingebreitete Gebirgszug das Paradies an der Südküste Spaniens. Hier bietet die Natur alles, was das Herz begehrt. Orangehaine und Dattelvalmen, Zuckerrohr. Bananen und die köstliche Traube, aus der man den süßfeurigen„Malaga“ bereitet, der in der andalusischen Heimat allerdings weit edler und leichter mundet, als es bei dem Süßwein der Fall ist, den wir unter diesem Namen vorgesetzt bekommen. Ein lauer Südwest, der aromatische Düfte mit sich führt, scheint hier ständig zu wehen, weshalb die Stadt auch als Winterkurort und als dauernder Aufenthalt von Lungenkranken viel aufgesucht wird. Nun, mit dem Kuraufenthalt dürfte es in dieser Zeit vorbei sein. Der laue Südwestwind. der den Lungen so wohl tut, führt unangenehme Gäste mit sich: Donnernde Flugzeuge. die das varadiesische Land mit Bomben belegen. Zum Glück sind die Höhlen des Gebirges nicht weit und groß genug, um vielen Frauen und Kindern Schutz zu bieten. Besonders gefürchtet sind die Nächte, in denen die Fliegerbesuche fast ununterbrochen andauern. Die Höhlen dienen dann als nächtliche Dauerquartiere und werden regelmäßig mit Einbruch der Dunkelheit bezogen. Eine große Seestadt war Malaga schon zu Zeiten der Phönizier. die ihm wohl auch den Namen gegeben haben, der aus dem phönizischen Malch. d. h. Saline, stammt, denn an Salz ist hier nämlich kein Mangel. Weiter westlich am Unterlauf des Guadal= quivir breiten sich an beiden Ufern große Salzmoräste, die schon früher als Salinen benutzt wurden, indem man das salzige Wasser in Gruben sammelte und an der Sonne verdampfen ließ. Dieses einfache Verfahren wird hier überall auch heute noch geübt. und man gewinnt dadurch ungeheure Massen des schönsten, zarten, weißen Kochsalzes, das in hohen Pyramiden aufgeschichtet wird. Das reiche Salzvorkommen mag auch die Ursache dazu gewesen sein, daß die Phönizier hier große Fischsalzereien anlegten, wie man sie heute nur im Norden Europas. in Holland. England und Island— neuerdings auch in Deutschland— antrifft. Die Phönizier brauchten den Salzfisch dringend als Dauerproviant für ihre langen Seereisen, die sie hauptsächlich nach Osten führten. Ein geschichtlicher Hafen Malaga ist nach der Straße von Gibraltar der erste spanische Hasen des Mittelmeeres. Er war das schon zur Zeit der Karthager und der Römer, aber erst zur Zeit des arabischen Kalisats nahm er den großen Ausschwung. von dem in zahlreichen alten arabischen Schriften berichtet wird. Keiner wußte besser als die Araber die kaum vorstellbare trovische Fruchtbarkeit des Gebirgskessels von Malaga zu würdigen Die subtrovische Flora vereinigt sich hier mit der trovischen. Weit dehnen sich die Felder mit Zuckerrohr. und die mit dem geschätzten süßen Holz beladenen Ochsenkarren sind während der Erntezeit in Malaga etwas alltägliches. Umrahmt von den dunklen Zyvressen hat sich hier ein Garten Eden entwickelt. in dem alles gedeiht, was man sich unter Südfrüchten überhaupt vorstellen mag. Es ist ein geradezu vorbildlicher Hafen. Ueber 100 Kilometer lang und 60 Kilometer breit schmiegt er sich in die Felsen hinein, während allein seine Südostseite dem Meere geöffnet ist. Jetzt liegt der Hafen ziemlich verödet und still da. nachdem die rote Flotte ihn verlassen hat, wagt sich nur selten ein Schiff hinein, um die reichen Fruchternten in Sicherheit zu bringen. Denn was nicht direkt durch Bomben zerstört wurde, wächst und gedeiht, und wie aus einem unerschöpflichen Füllhorn spendet die Natur W Kc Innn F CRETTEE auch weiterhin ihre Schätze. In ruhigen Zeiten war hier ein ständiges Ein= und Auslausen von Dampfern aller Nationen. Fast jede Linie, die den Verkehr mit den Mittelmeerländern und Afrika vermittelte, hatte hier ihren Landeplatz. Auch die deutschen Schiffe der Woerman= und Slomanlinie waren seit Jahrzehnten ständige Gäste. Von der Höhe eines Berges herab winken noch immer. die Ruinen der türmereichen Araberburg Alcazaba. Zigeuner haben sich seit langem zwischen ihren Wänden in den zahlreichen Nischen und Höhlen, die sie bilden, angesiedelt. Sie führen ein ziemlich abgeschlossenes Leben für sich und betrachten die alte Araberburg als ihr eigenes Reich, in dem niemand etwas zu suchen hat. Billig ist das Quartier auf jeden Fall, denn es kostet nichts. An arabischen Bauresten ist auf dem Gebiet von Malaga noch ein gut Teil erhalten. Der- untere Teit des sog. Turmes von Santiago stammt aus dieser Zeit, ferner das prächtige Tor der Markthalle, das einst dem arabischen Arsenal angehörte. Im Grunde genommen lebte ganz Malaga bisher von 2 Dingen: Seinen köstlichen Fischen, die zu den Delikatessen des Mittelmeeres gehören und von den Trauben, die nicht nur zu Wein verarbeitet wurden. sondern auch im frischen Zustande auf Spezialdampfern ihren Weg nach Europa fanden. Nicht zu vergessen die herrlichen Traubenrosinen, die es zu Weltruf gebracht haben. Der Handel liegt in der eingeschlossenen Stadt jetzt völlig darnieder. Die großen, vornehmen Hotels, die für die Unterbringung der zahlreichen Fremden und Kurgäste sorgten. haben ihre Pforten geschlossen oder dienen als Quartiere für die Milizsoldaten, die heute das beherrschende Element im roten Malaga sind. Wie lange noch? Kasralt zur Winterarden des BUm. Die Obergauführerin auf der Führerinnentagung der Jungmädel des Untergaues 259 Die Umstellung der Arbeit des Bundes Deutscher Mädel, wie sie der Jahreszeitenwechsel bedingt, bildete die Veranlassung zu einer Führerinnentagung der Jungmädel des Untergaues 259, die am Samstag nachmittag stattfand. Sie begann mit dem gemeinsamen Liede„Auf hebt unsere Fahnen....“ Es folgte eine Leiung, die den Teilnehmerinnen eindringlich die Verpflichtung der Arbeit für die Volksgemeinschaft vor Augen stellte. Jungmädel=Untergauführerin Edith Weitkamp zeichnete in aufschlußreichen Ausführungen die Aufgaben und die Ziele der zu leistenden Winterarbeit des BDM. Sie habe, wie alle Arbeit der heutigen Jugend überhaupt, unter dem Gesetz der Ehre und der Treue gegenüber dem Volke zu stehen. Die Jugendführer müßten sich dabei immer vor Augen halten, daß ihre Aufgabe nicht nur der Gegenwart, sondern vor allem der Zukunft zu dienen habe. Diesen Geist der Berufung, der Träger der Zukunft unseres Volkes und Erbe und Wahrer des Werkes unseres Führers zu sein, müßten sie auch allen ihrer Führung anvertrauten einpflanzen. Eine so geschulte Jugend sei berufen, auch das zu verwirklichen, was heute noch als Idealziel vorschweben müsse. Im gleichen Sinne waren die Ausführungen der Obergauführerin Gertrud Link gehalten, die zunächst die Einmaligkeit der HitlerJugend hervorhob. Sie sei ohne Vorbild und allein durch den Willen des Führers und das freiwillige Wollen der Jugend selbst entstanden. Gerade dieses Werden der Hitler=Jugend verlange, was Vorbild und Vorleben angehe, von den Jugendführern unendlich viel. Das gelte nicht zuletzt auch für die zu leistende Jungmädelarbeit. Das Vorbild des Führers selbst, der sich ganz in den Dienst von Volk und Reich stellt, müsse richtungweisend sein und den Mädeln die Kraft und den Mut geben, ihre Aufgaben zu meistern und für das Vaterland und die Volksgemeinschaft das Bestmögliche zu leisten. Rednerin führte im weiteren Verlauf ihrer Ansprache noch aus, daß es trotz aller Aufklärungsarbeit leider noch immer Eltern gebe. die für die Jungmädelarbeit nicht das notwendige Interesse aufbringen. Wenn es sich auch nur um eine verschwindend kleine Minderheit handele, so müßten auch diese durch die Weiterführung und Weiterentwicklung der Dinge zu einer Aenderung ihrer Haltung gebracht werden. Dann werde man allgemein die Bedeutung der erzieherischen Tatigkeit im BDM. anerkennen. Die Obergauführerin schloß mit einem Appell an alle Führerinnen des Untergaues 259. in diesem Sinne stets treu und pflichtbewußt ihre Arbeit im Interesse der ihrer. Führung anvertrauten Kameradinnen und damit zum Wohle der kommenden Generation zu tun. Vorlesungen, insbesondere auch besonders anerkannte Führerworte vom letzten Reichsvarteitag, leiteten zum gemeinsam gesungenen Liede„Nun laßt die Fahnen fliegen in das große Morgenrot" über. mit dem die Feierstunde bedeutungsvoll geschlossen wurde. Stadttreis Custeop=Kaußet Castrop=Rauxel, den 27. Oktober 1936. Buch und Volk Zur Woche des Buches Wir sind zur Woche des Buches ausgerusen worden. Heute wissen wir, daß Millionen Volksgenossen zum guten Buch zurückgefunden haben, von dem sie einst eine Clique zersetzender und zerstörender Literaten und Schreiberlinge entfremdet hatte. Heute bekennt sich das ganze Volk zum Buch und weiß, daß das Buch als Sprache des Volkes. als Künder eigener Art und als ein kostbarer Schatz der höchsten Güter der Nation ist. Das Buch ist nicht Sache der „Gebildeten", der literarisch Interessierten, die Buch um Buch durchblättern, um irgendwo und irgendwann bei schöngeistigen Schwätzereien mitreden zu können, das Buch ist eine Angelegenheit des Arbeiters der Faust und der Stirn, der die Gestaltung der tiefen und ewigen Werte aus der Seele des Volkes als ein Vorbild und eine Richtungweisung sucht. Wir wollen nichts zu tun haben mit Gelehrtendebatten über„Richtungen" und„Strömungen“. Wir verachten den Typus des Bildungsbeflissenen, der nie den Weg finden wird zu einer wahren Bildung aus dem Buch. Wie sehr das Buch ein Volk in seinem Innersten erfassen und an seiner Umgestaltung entscheidend mitwirken kann, zeigt des Führers Buch„Mein Kampf“. das wie noch kein anderes Buch als Erzieher, Rufer und Ordner in Politik, Kultur, Wirtschaft und Kunst lebendig wirksam ist. Das Buch des Führers ist Anstoß. Vorbild und zugleich Höhepunkt neuen politischen Schrifttums, aus dem eine ganze Reihe bester Bücher zu nennen wären, die umgestaltende Kraft geworden sind jenseits aller papierenen Wortkrämerei. Das Buch hat aufgehört ein Privileg dieser oder jener Kreise zu sein. Wir wollen, daß jeder Volksgenosse, der Arbeiter und Angestellte, der Bauer und der Soldat, der Arbeitsmann in seinem Lager und der Diensttuende im aufreibenden Gedränge der Stadt für das Ringen und das Mühen des Alltags. für den Kampf um die Verwirklichung der nationalsozialistschen Weltanschauung zum Buche greift, das ihm zu geistiger Schulung und seelischer Stärkung vom Dichter geschenkt wurde. Das Buch ist ein Band zwischen Vergangenheit. Gegenwart und Zukunft, zwischen den Menschen und den Werken und Worten ihrer Kultur. Das Buch ist für alle, die jenseits der Grenzen des Reiches in einer fremden Welt um Deutschtum und ihre Selbstbehauptung kämpfen. ein Stück Heimat. Sie sind dem Führer dankbar, daß er deutscher Kultur und deutschem Schrifttum die Quelle des Volkstums frei gemacht und die Ziele gegeben hat für die echte Volksdichtung, die in Heimat und Art verwurzelt ist und das Leben des Volkes mit seinen ewigen Gesetzen offenbart. Der Buchhändler hat dabei große Aufgaben, denn er muß Mittler sein zwischen dem guten Buch und dem Menschen, der von sich aus und allein nicht zum Buch finden kann. Er hat zu helsen und zu raten. Die Woche des Buches gibt ihm die Gelegenheit, sich durch Werbung und geeignete Auslagen an die vielen Volksgenossen zu wenden, die zum Buche noch keine innere Beziehung gefunden haben. Wenn in der Woche des Buches für das deutsche Schrifttum geworben wird, dann wollen wir nicht vergessen, daß das Buch nicht nur einmal im Jahre seine Freunde ruft, sondern auf das Vertrauen und das Bekennen des Volkes angewiesen ist. Das Buch der Dichtung und das politische Buch wollen Wegweiser und Freunde für jeden Volksgenossen sein. Der Gauobmann der 9AF. besucht die Stickstoffwerke Am heutigen Tage weilt der Gauobmann der DAF., Leiter der Arbeitskammer Westfalen=Livve. Parteigenosse Stein=Bochum, MdR., in Castrov= Rauxel. Sein Besuch gilt vor allem der Besichtigung der Stickstoffwerke der Klöckner=Werke, die am Nachmittag um 16 Uhr erfolgt. Bei dieser Gelegenheit findet ein Betriebsappell der Gesamtgefolgschaft statt, bei dem Gauobmann Stein das Wort ergreisen wird. Die katsherren tagen Einladung Eine Beratung der Ratsherren findet am Donnerstag, dem 29. Oktober 1936. 16 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses statt. Auf der Tagesordnung der Sitzung stehen folgende Punkte: 1. Erlaß eines Nachtrages zur Satzung der Sparkasse der Stadt Castrov=Rauxel. 2. Beratung der 4. Nachtragshaushaltssatzung für 1936. 3. Genehmigung von überplanmäßigen Ausgaben: a) Abschnitt 1— 37. b) Abschnitt II—. 12. c) Abschnitt IV— 99. d) Abschnitt VIII—.26. des Haushaltsplanes 1936. 4. Bestimmung eines Betrages, bis zu dessen Höhe Etatsüberschreitungen nicht der Anordnung der Gemeinderäte bedürfen. 5. Abnahme der Jahresrechnung der Stadtkasse für das Rechnungsjahr 1935. 6. Finanzbericht über den Ablauf des 6. Halbjahres 1936 und die voraussichtliche Gestaltung des Haushaltsplanes im 2. Halbjahr, erstattet durch Bürgermeister Schulze. 7. Kenntnisgabe von dem Entschluß über die Erhebung der Bürgersteuer für das Kalenderjahr 1937. 8. Kenntnisgabe von dem Abschluß eines Vertrages mit dem Abdeckereibesitzer Wilhelm Hooßz in Boch.Aus amll. Bekanntmachungen der Stadt Castrop-Rauxel Nachgenannte Lieferungen sollen vergeben werden: Lieferung von Pflanzenmaterial für die Verbandsstraße NS. VIII von der Wilhelmstraße bis zur Adolf=Hitler=Straße Entsprechende Angebotsvordrucke sind auf dem Bauverwaltungsamt. Mühlenstraße 4. Zimmer 5/6. gegen Zahlung der Verwaltungsgebühr von.—4 erhältlich. Die Angebote sind bis Mittwoch, den 4. November 1936, 10 Uhr. dem Tiefbauamt. Mühlenstraße 4. Zimmer 1/2, in verschlossenem, mit entsprechender Aufschrift versehenen Umschlag einzureichen, woselbst die Oeffnung im Beisein etwa erschienener Bieter erfolgt. Später eingehende Angebote können nicht berücksichtigt werden. Castrop=Rauxel, den 24. Oktober 1936. Der Oberbürgermeister. Langendreer bezüglich der Beseitigung der Tierkadaver. 9. Verkauf einer Splißvarzelle an der verlängerten Wilhelmstraße an den Invaliden Franz Mues. Castrop=Rauxel 1, Holzstraße 46. Feuerwehr-Gemeinschaftsübung in Castrop-Kauxel-Süd Am Samstag. dem 31. Oktober 1936, findet beim Löschzug 5(Schwerin) eine Gemeinschaftsübung der Löschzüge 1(Castrov), 3(Merklinde), 4(Rauxel). 5(Schwerin) und des Halblöschzuges 6(Frohlinde) des Kreisfeuerwehrverbandes Castrov=Rauxel statt. Der Treffpunkt für die geladenen Gäste ist um 16 Uhr am Zecheneingang der Zeche„Graf Schwerin". Nach Abschluß der Uebung werden in der Wirtschaft Röwer Kritik und Kameradschaftsabend abgehalten. Heule: Feierstunde der A59Ap. zur „Woche des deutschen Buches“. Heute abend findet in der Wirtschaft Meier in Habinghorst. Adolf=Hitler=Straße, die bereits an dieser Stelle angekündigte Feierstunde anläßlich der „Woche des deutschen Buches" durch die Ortsgruppe der NSDAP. Castrov=Rauxel=Nord statt. Für den Süden wird eine gleichgerichtete Veranstaltung am Donnerstag im Saale der Wirtschaft Haller aufgezogen. Eine Ehrenkrone ist das Alter Am gestrigen Tage konnte Frau Witwe Luise Bökenkamp, geb. Plümer, Dortmunder Str. 162, ihren 90. Geburtstag seiern. Die Altersjubilarin verlebte ihren Ehrentag in voller körverlicher und geistiger Frische im Kreise ihrer Kinder bei ihrem Sohne Karl Bökenkamp. dem Kasinowirt von„Gräf Schwerin“, bei dem sie ihren Lebensabend verbringt. Sie entstammt einem alten westjälischen Geschlecht und wurde am 26. Oktober 1847 zu Niehorst im Landkreise Bielefeld geboren. Nach hier zog sie im November 1934 von Witten=Annen zu. Wir wünschen der allverehrten, hochbetagten Mitbürgerin von ganzem Herzen, daß sie ihr Wiegenfest noch recht oft in gleicher körverlicher und geistiger Rüstigkeit erlebt. Rasch trikt der Tod den Menschen an... Die Wahrheit des Dichterwortes„Rasch tritt der Tod den Menschen an...“ wurde gestern Nachmittag im Stadtteil Rauxel wieder einmal sinnfällig. Gegen 14.30 Uhr brach der Invalide Fritz Pütthoff. der bei seinem Schwager, dem Landwirt Grafe. Mittelstraße 96. wohnt. auf dem Wege zur Arbeitsstelle auf dem Felde plötzlich tot zusammen. Polizei und Arzt waren rasch zur Stelle. Letzterer stellte fest, daß der Tod durch einen Schlaganfall eingetreten war. Pütthoff hatte vorher keinerlei Unwohlsein verspürt und war gesund und munter vom Hofe fortgegangen, in den er so kurz darauf als Leiche zurückgebracht werden sollte. Der Verstorbene wurde am 15. Juli 1879 zu Rauxel geboren. Er stand also erst im 58. Lebensjahre. Neuregelung des Friedhofs- u. Begräbniswesens der Stadt Castrop-Kauxe! Neue Gebührenordnung für die städtischen Friedhöfe Die Ortssatzung betr. das Friedhofsund Begräbniswesen der Stadt Castrov=Raurel. durch die eine Regelung der die kommunalen Friedhöfe unserer Stadt auf Grund der§§ 3. 17. 53, Abs. 1. Ziff. 4 der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935 nach Anhörung der Gemeinderäte vom 24. Juli 1936, wurde von der Arnsberger Regierung nach sanitätspolizeilicher Prüfung genehmigt. Sie sind mit dem heutigen Tage durch Veröffentlichung in Kraft gesetzt. Das gleiche ist der Fall bei der vom gleichen Tage datierten Gebührenordnung für die städtischen Friedhöse, die auf Grund der§§ 3. 17. 55. Abs. 1. Ziff. 4 der Deutschen Gemeindeord= nung vom 30. 1. 1935 und der§§ 1. 4, 7. 69. 70 und 90 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1890 in der Fassung des Gesetzes vom 26. 8. 1921 nach Anhörung der Gemeinderäte und Anhörung der Aussichtsbehörde erlassen wurde. Die Gebührenordnung vom 8. August 1927 wird damit außer Kraft gesetzt. Die neue Gebührenordnung ist von der Regierung vorläufig für 2 Jahre genehmigt. herbstfest der Musikerschaft Castrop-Kauxek Im Richterschen Saale seierte die Castrop=Rauxe= ler Musikerschaft ein stimmungsvolles Herbstfest, das vom örtlichen Leiter der Reichsmusikerschaft Gustav Rinke mit herzlichen Worten der Begrüßung eröffnet wurde. Anschließend verbreitete sich der Redner über die Notwendigkeit der Kameradschaftspflege unter den Musikern, die sich anschickten, nach den Jahren der Erniedrigung wieder ein Berufsstand zu werden. Unter den Gästen bewillkommnete er vor allem den Kreisleiter der DAF., Pg. Krumb K hols und den Ortsleiter der NSG.„Kraft durch Freude". Pg. Mohr sowie den Leiter der Fachschaft der Gasthausangestellten, Pg. Langenberg. In den ersten Teil des Programms teilten sich ein aus 15 biesigen Musikern zusammengestelltes Ensemble und die heimischen Sänger Emmi Zapka und Lutz Jost mann in der Unterhaltung der Festteilnehmer. Der zweite Teil brachte Tanz. Verlosung usw. Er hielt alle Erschienenen in echter Kameradschaft noch lange zusammen. Der Abend war unstreitig ein Erfolg. Hoffentlich folgen ihm noch weitere, da so vor allem auch das Verständnis für das Wesen und die Arbeitsweise des Ensemble=Musikers geweckt wird. „Kraft durch Freude"-Winterfahrten Die Winterfahrten der Deutschen Arbeitsfront NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“. Gau Westjalen=Süd, sind festgelegt und werden sicherlich das Interesse vieler Volksgenossen finden. Führen diese Fahrten doch an die herrlichsten Wintersportgebiete und vermitteln allen Teilnehmern einen angenehmen Winterurlaub. Wohin geht nun die Reise? 25. 12 36 bis 3. 1. 37 nach Sonthosen(Allgäu). Preis 44 RM. 31. 12. 36 bis 3. 1. 37 ins Bodetal(Blankenburg), Preis 19 RM. 8. 1. 37 bis 17. 1. 37 zur Rhön(Wasserkuppengebiet). Preis 25.10 RM. 22. 1. 37 bis 3. 2. 37 nach Kniebis, Schwarzwald. Freudenstadt. Preis 47.90 RM. 4. 2. 37 bis 17. 2. 37 nach Ruhpolding. Oberbavern. Preis 57,60 RM. 19. 2. 37 bis 5. 3. 37 nach Oberammergau. Preis 60.20 RM. 25. 3. 37 bis 31. 3. 37 nach Thale. Hars Osterfahrt), Preis 26.50 RM. Es ist zu beachten, daß die Anmeldungen für obige Fahrten spätestens 3 Wochen vor Beginn erfolgt sein müssen. Anmeldungen werden Viktoriastraße 10 entgegengenommen. Schulgottesdienst am Reformations- und Staatsjugendtag Das Evangelische Konsistorium der Kirchenprovinz Westfalen macht darauf aufmerksam, daß in diesem Jahre der Reformationstag mit dem Staatsiugendtag zusammenfällt und teilt in Verbindung hiermit mit, daß es sich mit der Gebietsführung der HI. Westfalens in Verbindung gesetzt hat, um zugunsten des Besuches der am Reformationstage herkömmlichen Schulgottesdienste eine einheitliche Festsetzung des Beginns des Staatsjugendtages am 31. Oktober auf 10 Uhr vormittags zu erreichen. Die Gebietsführung der HJ. habe der auch von anderer Seite unterstützten Anregung des Konsistoviums stattgegeben und lasse den Dienst am Staatsjugendtage erst um 10 Uhr beginnen. Die sämtlichen Einheiten der HJ. und des Jungvolkes seien von ihr entsprechend angewiesen worden. Daher ersucht das Konsistorium die Geistlichen, den Gottesdienst am Resormationstage so frühzeitig anzusetzen, daß die Angehörigen des Jungvolks und der Jungmädel im Anschlusse daran am Staatsjugendtage teilnehmen können. Betriebsstörung auf Viclor-4 Am Montag vormittag gegen 9 Uhr sind auf der Zeche„Victor". Schacht 3/4, zwei leere Wagen in den Schacht gefallen. Die Belegschaft ist sofort ausgefahren. Für über und unter Tage mußten Feierschichten eingelegt werden. Fischzug im Kanal Bei Eintritt der kälteren Jahreszeit unternimmt der Herner Fischsportverein, dem auch viele Castrov= Rauxeler angehören, einen Fischzug auf dem Kanal. Die gefangenen Fische werden dann an die Mitglieder verteilt. Vor einigen Tagen wurde solch ein Fischzug auf dem Rhein=Herne= und dem DortmundEms=Kanal vorgenommen. Mit langen Netzen wurde der Kanal abgesischt. Auf der Strecke zwischen dem Hasen der Zeche Friedrich der Große 3/4 und dem Schloß Bladenhorst, auf welcher man noch im vergangenen Jahre etwa 8 Zentner Fische gefangen hatte, war das Ergebnis diesmal sehr schlecht, denn nur ungefähr 10 Pfund Fische wurden gefangen. Wesentlich besser war der Fang in der Nähe des Hasens der Harvener Bergbau AG., wo man nahezu 2 Zentner Fische jing. Nationatsozialistische Arbeitsgerichte entscheiden Mißbrauch der Machtstellung im Betriebe wird bestraft Ein Fuhrhalter wurde durch das soziale Ehrengericht wegen Verletzung des§ 36 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit zu einer Ordnungsstrase von 300 RM. verurteilt. Weiterhin wurden in seinem Betriebe die Arbeitskräfte seiner Gefolgschaftsmitglieder böswillig ausgenatzt, denn er beschäftigte sie ständig über die höchst zu leistende Arbeitszeit hinaus, ohne ihnen eine entsprechende Entschädigung zu zahlen. Weiterhin verletzte er die Ehre seiner Gefolgschaftsmitglieder durch Mißbrauch seiner Machtstellung. Tagung des Reichsverbandes der InnungsKrankenkassen Der Reichsverband der Innungs=Krankenkassen hatte seine Landesstellen zu einer Arbeitskonserenz auf Schloß Hornberg in Baden eingeladen, wo die Tagung in der herrlich gelegenen Gauschule für Beamte der NSDAP. abgehalten wurde. Als Vertreter des Reichsarbeitsministers nahm Ministerial= direktor Dr. Engel an der Tagung teil und gab einen Gesamtüberblick über die bisherige Gesetzgebung zur Reform der Sozialversicherung. Staatsminister a. D. Direktor Dr. Schmidt sprach als Vertreter des Reichsversicherungsamtes über die Gemeinschaftsaufgaben als Kernstück der Reform der Sozialversicherung. Der Reserent für Sozialvolitik beim Reichsstand des deutschen Handwerks. Dr. Biskuv. behandelte den Neuaufbau des handwerklichen Prüfungswesens. Ueber die Wichtigkeit der Betriebskontrollen durch die Krankenkassen und über die Verbindung des deutschen Handwerks mit seinen Innungskrankenkassen sprach in längeren Ausführungen der Geschäftsführer der Landesstelle Westfalen im Reichsverband der Innungskrankentassen Dr. Kahmann(Münster). Nach reger Aussprache über die einzelnen Tagesfragen konnte der Verbandsgeschäftsführer Dr. Estenfeld(Berlin) die wohlgelunzene Tagung schließen. Birenge Rrasen für Preisreider Der Regierungspräsident bittel um Mit hilfe im Kampf gegen die Volksschädlinge Die Pressestelle der Regierung in Arnsberg teilt mit: Mit tiefstem Ernst und stärkstem Nachdruck hat der Führer aus dem Reichsvarteitage stabile Preise gefordert. Leider ist die Feststellung gemacht worden. daß diese Forderung des Führers nicht genügend beachtet wird und es auch im Regierungsbezirk Arnsberg immer noch Volksgenossen gibt, die in unverantwortlicher und volksschädigender Weise ihres eigenen Vorteils wegen die festgesetzten Höchstvreise nicht beachten. Besonders werden die für Schlachtvieh(Rinder und Schweine) festgesetzten Höchstvreise überschritten. Durch die Marktordnung ist dem Erzeuger ein sicherer Preis gewährleistet. Im nationalsozialistischen Staate muß verlangt werden, daß diese Preise sowohl von den Erzeugern als auch von den Metzgern und Viehhändlern unter allen Umständen eingehalten werden. Die Preisüberwachungsstellen haben die Aufgabe, darauf zu sehen, daß die Höchstpreisanordnungen unbedingt beachtet werden. und bei Verstößen einzuschreiten. Die Polizeibehörden haben daher Anweisung erhalten. in Zukunft den Preisen für Schlachtvieh (Rinder und Schweine) ganz besondere Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen, alle Höchstpreisüberschreitungen dieser Art rücksichtslos festzustellen und bei vorliegenden Höchstpreisüberschreitungen sowohl den Erzeuger als auch den Metzger und Viehbändler zur restlosen Klärung des Sachverhalts in polizeiliche Haft zu nehmen und bei groben Verstößen beim Regierungspräsidenten als Preisüberwachungsstelle die Schutzhaft zu beantragen. Außerdem werden die Erzeuger. Metzger und Viehhändler, die gegen diese Anordnung verstoßen haben, in Zukunft in der Presse namentlich bekanntgegeben werden. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß der Verkauf von Schlachtvieh als Zuchtvieh unter Ueberschreitung der Höchstvreise für Schlachtvieh als eine Umgehung der Höchstpreisanordnungen anzusehen ist und dementsprechend ebenfalls rücksichtslos geahndet wird. Im Interesse der Verbraucherschaft wird die gesamte Bevölkerung gebeten, die Polizei tatkräftig zu unterstützen, um zu erreichen, daß die Anordnungen beachtet. Volksschädlinge erkannt und als solche ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Alle Volksgenossen müssen mithelfen, daß im Sinne der Nürnberger Proklamation die Reichsführung in ihrer Politik durch unbedingte Preisdisziplin nachdrücklichst unterstützt wird. Aas dem heimischen Hvortiäger Der Stand der Tabellen nach dem 25. Oktober 1936 Westfälische Bezirksklasse Gruppe Dortmund Bezirksklasse auf dem Programm. Die größte Ueberraschung gab es wohl in Bövinghausen, wo der DSC. Hagen sich mit:1 Toren behauptete und sich damit zum Tabellenführer machte. Die Dortmunder Sportfreunde spielten in Unna:0 und müssen nun mit dem zweiten Platz vorliebnehmen. Mit einem klaren Sieg warteten die Alemannen auf. die Hagen 72 mit :0 abfertigten und nun wieder an die 3. Stelle rückten. Seinen zweiten Sieg holte der BV. Mengede gegen den BC. Brambauer heraus;:1 hieß es am Schluß. Durch diese Ergebnisse bilden jetzt DSC. Hagen. BL. Sportfreunde und Alemannia klar die Spitzengruppe. Das Tressen Haspe— Hörder Sportclub endete mit:2 Toren. Am kommenden Sonntag steigt nun neben den Svielen Marten— DSC. Hagen. Brambauer Bövinghausen, Hagen 72— Mengede. Hörder Sportclub— Unna 08. Castrop 02— Haspe, das große Lokaltreisen der Dortmunder Sportfreunde 06 gegen Alemannia. Marten hatte durch den Wind im Rücken die bessere Seite und konnte trotzdem zunächst nichts Zählbares erreichen. Nach 20 Minuten Spieldauer brachte der Linksaußen der Alemannen seinen Verein sogar in Führung. Aber die Freude sollte nicht lange dauern, denn Marten konnte durch seinen Halbrechten rasch den Gleichstand erzielen. Dann wurden von beiden Seiten sehr schöne Torgelegenheiten ausgelassen. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeit. Nach Wiederanstoß spielten die Alemannen mit Rückenwind. Alles glaubte deshalb an einen Sieg derselben. Aber die Enttäuschung war bitter. Die Martener versuchten erst das Ergebnis von:1 zu halten. Dann nahm man innerhalb der Alemannen=Mannschaft eine Umstellung vor, und alles lief durcheinander, so daß selbst die Spieler nicht wußten, wie und wo sie spielten. Somit verließ auch der Torwart sein Heiligtum. Mit Leichtigkeit konnte da der Halbrechte der Martener das:=Ergebnis erzielen. Zum Schluß verteidigten die Martener sehr stark. so daß die Alemannen nichts mehr erreichen konnten. Diese Niederlage haben sich die Svieler der Alemannen selbst zuzuschreiben. Wäre die Umstellung nicht vorgenommen worden, hätte man das Sviel nie verlieren können. In der Martener Mannschaft konnten Torwart. Mittelläufer und Halbrechter gefallen. Edelstahlwerke Dortmund— Sportfreunde Schwerin:1 In diesem Sviel, das auf dem Mendespielplatz in Dortmund stattsand, waren die Sportfreunde, die früher über die Mannschaft der Dortmunder Edelstahlwerke im Gesellschaftsspiel:0 Sieger geblieben waren, in der ersten Halbzeit leicht tonangebend. Trotzdem kamen die Dortmunder in der 25. Minute zum ersten Tor. Infolge des zu harten Svielens der Gegner wurde den Schwerinern ein Elfmeter zugesprochen, der vom rechten Läufer Breit verwandelt wurde. Bis zur Halbzeit war dann verteiltes Sviel bis mit dem Halbzeitpfiff die Mannen der Edelstahlwerke abermals in Führung gehen konnten. Nach Wiederanstoß änderte sich das Bild vollkommen. Rogall. der in der ersten Halbzeit in der Verteidigung Hervorragendes geleistet hatte, ging in den Sturm. Dadurch wurde die Hintermannschaft der Schweriner zu sehr geschwächt. Unverhofft fiel so 6 Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit das 3. Tor für die Edelstahlwerke. Durch den kräftigen Regen war der Platz derartig ausgeweicht, daß ein flüssiges Kombinationsspiel, wie es die Stärke der Sportfreunde ist, nicht mehr gezeigt werden konnte. Die körperlich überlegene Mannschaft der Edelstahlwerke hatte dadurch großen Vorteil, den sie gut auszunutzen verstand. Die kleinen Schweriner konnten sich den Angriffen der stabilen Dortmunder gegenüber bei dem schlechten Boden nicht durchsetzen. Von den neun getretenen Toren sollen überdies noch vier aus klarer Abseitsstellung erzielt worden sein. Das Spielergebnis entspricht keineswegs dem Spielverlauf. Jedenfalls wollen die Schweriner beim Rückspiel unter Beweis stellen, daß sie der Mannschaft der Edelstahlwerke spielerisch doch noch überlegen sind. Blau-Weiß Castrop-Kauxel-Nord— Eintracht Kauxel:1 Nach jederzeit offenem Sviel endigte dieses tyvisch verlaufene Lokaltreffen mit einem glücklich zu nennenden knappen Sieg der Platzherren. Meisterschaftsringen K9B. Deininghausen— K5B. Horst 12:5 Vor gut besuchtem Hause fand am Sonntag der Kampf zwischen den obengenannten Gegnern statt. Die Horster Mannschaft konnte gut gefallen. Bantamgewicht: Menzel(Horst)— Hülsmann II. Menzel hält sich im Standkampf gegen Hülsmann sehr gut. In den angesetzten Bodenrunden geht Hülsmann durch Aufreißer und Armzug in Führung. Menzel kann nach dem Wechsel nichts ausholen und verliert klar nach Punkten. Federgewicht: Briko(Horst)— Hülsmann I. Beide gehen gleich aus sich heraus, können aber im Stand nichts anbringen. Im Bodenkampf verliert Hülsmann. Briko bringt einen Ausheber an und wird verdienter Punktsieger. Leichtgewicht: Piller(Horst)— Murhoff. Beide greisen forsch an. Sie zeigten einen flotten Kampf. Durch Armzug am Boden geht Murhoff in Führung und wird guter Punktsieger. Weltergewicht: Zesni(Horst)— Odendorj. Beide holen nichts bis zur Auslosung. Am Boden versucht Zesni einen Ausheber anzubringen. Er wird aber durch gekonterte Bauchschraube von Odendorf auf die Schulter gelegt. Zeit 13½ Minuten. Mittelgewicht: Uklan(Horst)— Prygotzki. Beide zeigen einen großen Kampf und versuchen im Stand etwas anzubringen. Aber bis zur Losung fällt nichts. Am Boden versucht Uklan durch seine große Kraft etwas zu erzielen. aber Prygotzki wehrt alles ab. Beim Wechsel bringt Prygotzki einen Ausheber und Ausreißer an. Er ist verdienter Punktsieger. Halbschwergewicht: Launer(Horst)— Hitzke. Hitzke hält sich durch seine große Kraft im Stand sehr gut. Beim Bodenkampf versucht Launer einen Hammerlock anzubringen Hitzke kontert und wird Sieger. Zeit: 8½ Minuten Schwergewicht: Hier stellt Deininghausen keinen Gegner. So fallen die Punkte kampflos an Horst. Ergebnis: 12:5 für Deininghausen. Starke Zunahme der Brandstiftungen durch Kinder Seit Monaten häusen sich in Westsalen die Schadenbrände, die durch Kinder beim Spiel mit Feuer angelegt werden. So wurden— um nur einige Fälle zu erwähnen— in den letzten Wochen von Kindern in Brand gesetzt: ein Dreisamilienhaus in Grünwald bei Herscheid; eine große Scheune in Störmede; vier Wohnhäuser in Nieheim, wobei noch zahlreiche Nachbargebäude ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden: ein Wohnhaus in Gütersloh: eine Scheune in Rahden; eine Scheune in Callen= hardt: ein Bauernhof in Kneblinghausen: ein Schuppen in Beelen: ein großes Lagerhaus in Büren, wobei eine benachbarte Brennerei auch in Brand geriet und beinahe vernichtet worden wäre: eine Scheune in Liemke; zahlreiche Getreide= und Strohschober usw.. Durch diese Brände sind für mehrere hunderttausend Reichsmark Werte in Rauch und Flammen aufgegangen: große Erntevorräte sind ihrer Bestimmung. deutschen Volksgenossen als Nahrungsmittel zu dienen, entzogen worden: die Futterbestände für das Vieh sind empfindlich beeinträchtigt worden. Das ist umso bedauerlicher, als auch durch die Vernichtung wirtschaftlicher Güter die Aufbauarbeit unseres Führers immer wieder gestört und das deutsche Volk im Kampfe um die Nahrungsmittelfreiheit immer wieder zurückgeworsen wird. Am Erntedanktag haben die im Reichsnährstand vereinigten Bauern und Landwirte dem Führer ihre Flachsspende überreicht. Das Ergebnis dieser Spende wäre noch größer geworden, wenn nicht gerade wenige Tage vorher bei einem der vorstehend angegebenen, von Kinderhand verursachten Brände eine Scheune mit der gesamten Flachsernte eingeäschert worden wäre. Auch die Sorge um die Verhütung von Brandunglücken gehört zur Unterstützung nationalsozialistischer Aufbauarbeit. Eltern und Erzieher belehrt die Kinder, daß sie nicht mit Feuer spielen, daß sie kein „Feuerchen“ machen dürfen! Verwahrt Streichhölzer. Kerzen, Feuerwerkskörver und dergl. so. daß Kinder nicht daran gelangen können. Bedenkt, daß jeder Brandschaden nicht nur den einzelnen, sondern die Volksgesamtheit, also mittelbar auch Euch selbst betrifft. Auch wenn der Brandbetroffene versichert ist. so ist der Schaden für die Volksgesamtheit doch derselbe, ganz abgesehen davon, daß durch die Zahlung der Brandentschädigung selbstverständlich kein neues Baumaterial, keine neuen Getreide= und Futtervorräte statt der vernichteten herbeigezaubert werden können. Eltern, bedenkt auch, daß ihr euch selbst der Strafverfolgung wegen fahrlässiger Brandstiftung aussetzt. wenn ihr eurer Aussichtspflicht nicht genügt oder Streichhölzer und andere Zündmittel so hinlegt, daß die Kinder sich ihrer bemächtigen können. Nacheichung von Meß= und Wiegegeräten Es ist beobachtet worden, daß manche Geschäftsinhaber über die Fristen für die Nacheichung der Meßund Wiegegeräte nicht unterrichtet sind. Nach§ 17 des Maß= und Gewichtsgesetzes betragen die Nacheichungsfristen allgemein 2 Jahre. Die Frist beginnt mit Ablauf desjenigen Kalenderjahres, in dem die letzte Eichung vorgenommen wurde. Meß= und Wiegegeräte, die zuletzt im Jahre 1934 geeicht worden sind, dürfen hiernach nicht mehr nach dem 31. Dezember 1936 im öffentlichen Verkehr angewendet und bereitgehalten werden: werden sie nach diesem Zeitpunkte noch vorgefunden, so verfallen sie der polizeilichen Beschlagnahme, außerdem ist Strafe verwirkt. Werden solche Geräte dann auf Antrag der Besitzer am Ausstellungsort nachgeeicht, so beträgt der Zuschlag zur Eichgebühr 5 RM. für jede Antragsteller und jede Betriebsstelle. Den Geschäftsinhabern wird daher empfohlen, ihre eichpflichtigen Gegenstände mit dem Eichzeichen 1934 sofort, jedenfalls aber noch vor dem 31. Dezember 1936 dem Eichamt, Kroprinzenstraße 51, zur Nacheichung vorzu legen. Nur bei Waagen für größte zulässige Last von 3000 kg und darüber, bei den festfundamentierten Waagen und bei Fässern für Wein und Obstwein betragen die Nacheichungsfristen drei Jahre: es sind also die im Jahre 1933 zuletzt geeichten Geräte dieser Art bis 31. Dezember 1936 ebenfalls einer Nacheichung zu unterziehen. Krones Klage gegen die BEw. abgewiesen! Dortmund. Von der Zivilkammer des hiesigen Landgerichts wurde Montag vormittag die Klage des ehem. Generaldirektors Krone gegen die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen abgewiesen. Die Klage betraf die Gewährung einer Pension von monatlich 1000 RM. rückwirkend bis 1933. Große westsälische Kunstausstellung 1936 Dortmund. Im Dortmunder Haus der Kunst wurde am Samstagnachmittag die große westfälische Kunstausstellung 1936 eröffnet. Beteiligt sind die mal nicht nur die im Gau Westfalen=Süd beheima teten Künstler, auch aus dem Gau Westsalen=Nord sind zahlreiche Beiträge gekommen. Die Ausstellung räume im Haus der Kunst sind nicht groß. Die Beschränkung, die sich dadurch ergab. ist dem Gesamt bild der Ausstellung aber gut bekommen. Wie der Leiter der Landesstelle Westjalen=Süd in der Reiche kammer der bildenden Künste. Stommel, au führte, soll durch die Ausstellung versucht werden. die Kunst als Ganzes zu begreifen. Daher sind Architekten. Maler. Bildhauer und Kunsthandwerket zur Beteiligung aufgefordert worden. Der neuer nannte Bürgermeister der Stadt Dortmund. Dr. Pagenkovf, eröffnete die Ausstellung im Namen der Stadt Dortmund. Nr. 292 Deher Schlüsselüber Dortmund. Westsalen, ein der Kassenärztli den Reichsärzte bestimmung übe Schöpfung des entspricht in sei jormen und in Haltung der Ne Neubau trägt? Untergebracht si desstelle Westfa einigung. 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Der Neubau ist eine Schöpfung des Architekten Pehle aus Iserlohn. Er entspricht in seinen einfachen ausdrucksvollen Baujormen und in seinem Material der architektonischen Haltung der Neubauten des Dritten Reiches. Der Neubau trägt den Namen„Aerztehaus Westfalen". Untergebracht sind in ihm in erster Linie die Landesstelle Westfalen=Lippe der Kassenärztiichen Vereinigung. An Stelle der früheren im Bezirk Westjalen vorhandenen zahlreichen Verrechnungsstellen tritt jetzt die Zentralverrechnungsabteilung für den Bezirk der gesamten Landesstelle, die mehr als 2200 Kassenärzte und nahezu 700 reichsgesetzliche Kronkenkassen betreut. Außerdem sind in dem Hause untergebracht das Gauamt für Volksgesundheit und das Rassepolitische Amt, ferner haben der Gebietsarzt der Hitlerjugend und der NS.=Aerztebund WestsalenSüd hier ihre Amtssitzungszimmer. Eine interessante Neuerung ist die in den oberen Räumen des Hauses eingerichtete Westfälische Aerzteburse. Hierfür stehen 12 Zimmer mit 15 Betten zur Verfügung. Diese Räume dienen zur Unterbringung der Landärzte, die bestimmungsgemäß heute mindestens alle fünf Jahre einmal an einem Kursus teilnehmen, in dem sie mit den neuesten Erkenntnissen der ärztlichen Wissenschaft vertraut gemacht werden sollen und in denen sie über Berufs= und Standesfragen unterrichtet werden. Außerdem sollen sie während dieser Zeit in den Dortmunder Krankenhäusern arbeiten und an.schließend noch einige Tage eine Lungenheilstätte in Sauerland aussuchen. Der Kursus soll 17 Tage dauern. Das Haus ist heute schuldenfreies Eigentum der Kassenärztlichen Vereinigung Westsalens. Oeisentliche Mittel oder besondere Beitragsleistungen der Aerzte sind dazu nicht beansprucht worden. Bei der Errichtung sind ausschließlich deutsche Werkstoffe verwandt worden. Zu der feierlichen Schlüsselübergabe des Aerztehauses Westsalen hatten sich Gauleiter Staatsrat Josef Wagner und Reichsärzteführer Dr. Wagner. Oberbürgermeister Dr. Banike sowie zahlreiche Amtsleiter der Aerzteschaft, Vertreter der Partei, der Wehrmacht und Behörden eingesunden. Einleitend gab Architekt Pehler(Iserlohn) einen kurzen Ueberblick über das Werden des eindrucksvollen Bauwerkes, das nach 7½ Monaten Bauzeit bezogen werden könne. Reichsärzteführer Dr. Wagner betonte, daß nach dem Willen des Führers die Gebäude des Staates und der Berufsverbände Zeichen des Neugestaltungswillens des Dritten Reiches, seien. So sei auch dieses Gebäude für alle Zukunft Ausdruck für den Umbruch des gesamten ärztlichen Denkens und Handelns. Das Wichtigste, das über der Arbeit in dem Aerztehause stehe, sei die Gesundheitsführung des deutschen Volkes. dem allein das Aerztetum abseits von staatspolitischen Interessen zu dienen habe. Aus der Hand des Reichsärzteführer übernahm der Gauseiter des NS.= Aerztebundes. Lotz(Dortmund) den Schlüssel des Aerztehauses und nahm das Gebäude damit in seine Obhut. Anschließend sand im Goldsaal der Westsalenhalle eine stark besuchte Tagung des 3. west. sälischen Aerztetages statt, auf dem der Reichsärzteführer Dr. Wagner zunächst einen Ueberblick gab über die Zustände in der Aerzteschaft vor der nationalsozialistischen Machtübernahme. Er nahm dann Stellung zu jener Aeußerung von Prof. Sauerbruch, daß die Weltanschauung erst mit wachsendem Alter sich bilden könne, indem er herausstellte, daß die nationaksozialistische Weltanschauung nicht Sache des Verstandes, sondern Sache des Herzens sei. Seit der Machtübernahme sei für die Aerzteschaft ein erheblicher Fortschritt dadurch erzielt worden, daß die gesamte Gesundheitspolitik in den Händen von Aerzten liege. Es werde weiter daran gearbeitet, die Stellung des Arztes im Dritten Reich zu unterbauen und zu festigen. Die Gesundheitssicherung sei Sache des Staates, die Gesundheitsführung Sache der Partei und des durch sie geleiteten Arztes. Zum Schluß betonte Wagner, daß das Vertrauen die Grundlage der ärztlichen Tätigkeit sei. Er selbst werde immer ein Gegner jeder Verbeamtung des ärztlichen Standes sein. Es sei im übrigen noch anzustreben, daß jeder, der Spczialist werden wolle, sich erst einmal ein Jahr lang als praktischer Arzt bewähren müsse. Der Prozeß gegen den Wucherer Nordhoff Dortmund. In dem Prozeß gegen Waiter Nordhoff konnte der zweite Anklageabschnitt, in dem Nordhoff Wucher in zwei Fällen vorgeworfen wird, zur Klärung gebracht werden. Der Sachverständige gab eine Erklärung dahingehend ab. bei Nordhoff handele es sich nicht um einen Treuhänder, sondern um einen Geldverleiher, einen Winkelbankier, dem man mit größter Vorsicht gegenübertreten müsse. Der Sachverständige betonte weiter, daß er die Erklärung im Auftrage des NS.=Rechtswahrerbundes, der Fachgruppe Wirtschaftstreuhänder, gemacht und von dem Obmann hierzu besonders heauftragt gewesen sei. In seinem Gutachten selbst stellte der Sachverständige fest, daß Nordhoff sich für Darlehen, die er an den Möbelhändler Huntrun gab. Zinsen bis zu 271 Prozent habe geben lassen. Erhängt aufgesunden Herne. Ein 21jähriger Mann hat in der Wohnung seiner Eltern in der Jobststraße am 23. 10. 36 durch Erhängen seinem Leben ein Ende bereitet. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Opferstockräuber Bochum. Von einem bisher unbetannten übsen Burschen wurde in der Bonisatiuskirche in Langendreer ein Opferstock zertrümmert und daraus wahrscheinlich ein Betrag von etwa 5 RM. geraubt. Zwei Frauen in eine Schaufensterscheibe sechrlicht Bochum. Als auf der Kortumstraße zwei Frauen vor einem Schaufenster standen, kam auf der glitschigen Straße ein Lastauto ins Rutschen und pretzte die Frauen gegen die große Schaufensterscheibe, wodurch diese zertrümmert wurde. Die beiden kamen mit noch verhältnismäßig glimpflichen Verletzungen davon. Auch kleine Verletzungen soll man beachten Bochum. Der an der Herner Straße wohnende Fabrikarbeiter Hans J. hatte sich in Ausübung seines Beruses an der linken Hand eine kleine Verletzung zugezogen, diese aber nicht weiter beachtet. Jetzt trat Entzündung ein, und um den Mann zu retten, mußte ihm die linke Hand abgenommen werden. Eine neue Bahnlinie Recklinghausen— Dortmund? Recklinghausen. Schon seit vielen Jahren wurde mit Recht auf die Notwendigkeit der Schaffung einer Bahnlinie von Dortmund nach hier hingewiesen, und dieser Plan ist dieser Tage in der Fahrplansitzung des Verkehrsverbandes Industriegebiet wieder von neuem aufgegriffen worden. Vor allem wurde dabei hingewiesen auf die Möglichkeit der Schaffung dieser Linie unter Benutzung der Hamm—Oberhausener Strecke von Recklinghausen nach Lünen=Süd und der bereits bestehenden Verbindung mit Lüncn Hbs., die jetzt schon etwa bei Gleiserneuerungen benutzt werde. Die Vertreter des Verkehrsverbandes Industriegebiet erkannten die vorgebrachten Gründe durchaus an, hießen den ganzen Plan gut und nahmen auch alle Anträge an, die dem Verkehrsamt Recklinghausen für den Sommerfahrplan eingereicht worden sind. Mädchen durch Lastzug tödlich verunglückt Dorsten. Das neunjährige Töchterchen eines Berginvaliden, das gemeinsam mit dem Vater die Bochumer Straße befuhr, wurde von einem Trecker angefahren und zog sich durch den Sturz so schwere Verletzungen zu, daß es kurz darauf im Krankenhaus starb. Warenbetrüger festgenommen Wattenscheid. Am 23. 10. 36 wurde auf der Hochstraße eine Person aus Gelsenkirchen dabei betrofsen, wie sie versuchte. Similiringe an den Mann zu bringen mit der Zusicherung, daß es sich um echt goldene 333 gestemvelte Ringe handelte. Wie die kriminalpolizeilichen Feststellungen ergaben hat es sich um sogenannte Neppware gehandelt. Der Betrüger wurde festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Das Publikum wird erneut vor solchen Betrügern gewarnt und besonders darauf hingewiesen, daß der Ankauf oder das Feilbieten von Gold= und Silbersachen, Bruchgold und Bruchsilber, sowic Taschen= uhren im Umherziehen verboten ist. Todessturz in den Stapel Gelsenkirchen. Im Untertagebetrieb der Zeche „Dahlbusch" stürzte der 47jährige Zimmerhauer Lesniak in den Stapel und starb infolge Genickbruches Frau und vier unmündige Kinder trauern um ihren Ernährer. Hamm. Auf der Reichsbahnstrecke zwischen Bönen und Wiescherhösen war der verheiratete Rotten arbeiter Wienvahl, dessen Familie in Lenningsen wohnt, gemeinsam mit anderen Arbeitskameraden aus dem Bahnkörper mit Ausbesserungsarbeiten beschäftigt. Dabei beachtete er nicht das Herankommen eines Personenzuges, der durch Warnungssignale angekündigt war, wurde von der Lokomotive erfaßt, zur Seite geschleudert und blieb mit sehr schweren Verletzungen liegen. Zwar hielt der Zug sofort, um den Verunglückten nach Wiescherhösen zu bringen. Aber schon kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof hatte Wienvahl ausgelitten. 4. Reichskleintierschau in Essen Das große Treffen der deutschen Kleintierzüchter vom 4. bis 8. Dezember 1936 Essen. Während im vergangenen Jahr die weltbekannte Handels= und Messestadt Leipzig die Reichskleintierschau in ihren Mauern aufnahm, ist es diesmal die große Industriemetrovole Essen. In dieser Stadt, wo der glühende Feuerschein flüssigen Erzes von dem sanatischen Aufbauwillen des deutschen Volkes Kunde gibt, wird auch die gesamte deutsche Kleintierzucht anläßlich der„4. Reichskleintierschau“ vom 4. bis 8. Dezember 1936 Zeugnis ablegen von dem unbeugsamen Willen, der Volksgemeinschaft und dem Reich zu dienen. Schon allein die Gesamtfläche des Ausstellungs= geländes mit ungefähr 15 000 am läßt in bezug auf das dort vorhandene Tiermaterial allerlei Rückschlüsse zu, die selbst die kühnsten Erwartungen übertreisen werden. So wird die Halle 1 die Ehrenhalle sowie den Seidenbau und die Bienen beherbergen. In der Halle 5 werden ungefähr 1000 Stück Leistungs= und Wirtschaftsgeflügel sowie 4000 Tiere des Ausstellungsgeflügels zu sehen sein. Die sich daran anschließende Halle 6 wird dem Besucher mehr als 2000 Kaninchen und auch die Pelztiere in all ihren verschiedenartigsten Rassen zeigen. Und nicht zuletzt werden uns in der Halle 7 über 1000 Reisebrieftauben sowie Schönheitstauben und Zwerghühner und 100 Jungziegen über ihren Lebenszweck aufklären. Ueber allem aber werden die eindrucksvollen Lehrschauen des Reichsnährstandes und des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter sowie die zahlreichen Lehrschauen der Reichssachgruppen des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter, die vielen Versammlungen und sonstigen praktischen Belehrungen stehen, die uns allen einen Einblick in die vielseitige Nutzungsmöglichkeit unserer Kleintiere gewähren und uns gleichzeitig die vielen Wege zeigen, die es hierbei zu beschreiten gilt. Zeitunglesen unbedingte Notwendigkeit Unwissenheit schützt nicht vor Strafe Duisburg. Seit über 10 Jahren bezog eine von dem Wohlfahrtsamt betreute Frau, deren Mann im Kriege gesallen war, für ihren Sohn eine monatliche Rente von 15 RM. Sie hatte aber die Rente dem Wohlfahrtsamt verschwiegen und machte vor Gericht geltend, daß sie keine Zeitung lese und von den Bestimmungen nichts gewußt habe. Diese Ausrede ließ aber der Richter nicht gelten. Das Gericht nahm bei der Strafzumessung zwar Rücksicht auf das Alter der Frau, erkannte aber trotzdem auf eine Gefängnisstrafe von vier Monaten. Aus dem Munisterkants Landesbauernschaft ehrte 615 Gefolgschaftsmitglieder für treue Dienste Münster. Einmal im Jahre, und zwar gelegentlich der Feier des Erntedanktages, ehrt die Landesbauernschaft Westfalen altgediente Gefolgschaftsmitglieder landwirtschaftlicher Betriebe. In diesem Jahre konnten erneut 615 Gefolgschaftsmitglieder. die durch ihre ununterbrochene Tätigkeit in ein und demselben Betriebe ihre Verbundenheit mit dem Bauerntum unter Beweis gestellt haben, für ihre treue Gefolgschaft und ehrenvollen Dienst am deutschen Boden in der Hof= und Betriebsgemeinschaft geehrt werden. Dieser Ehrung teilhaftig wurden 4 Gefolgschaftsmitglieder für 5jährige Tätigkeit. 332 für 10jährige. 159 für 25jährige, 42 für 10jährige und 41 für 50jährige Tätigkeit. Bischof Clemens August rust auf zum Winterhilfswerk Münster. Der Bischof von Münster. Dr. Ciemens August Graf von Galen, gibt soehen als Aufruf zur Unterstützung des Winterhilfswerkes 1936 37 in der Form eines Hirtenwortes bekannt, das am nächsten Sonntag von den Kanzeln verlesen werden soll. Darin heißt es: „Auch für den Winter 1936/37 hat die Reichsregierung mit kraftvollen Worten alle Volksgenossen aufgerufen, sich nach besten Kräften für das Winterhilfswerk einzusetzen. Nicht minder ernst und entschieden soll heute die Stimme eures Bischofs an cuer Ohr klingen und euch bitten:„Laßt uns nicht müde werden. Gutes zu tun!“ Wohl weiß ich, daß viele von denen, die in den kommenden Wochen und Monaten um ihre Gaben angegangen werden, selbst schwer genug an der Bürde des Lehens zu tragen haben und ihre Familien nur durchbringen können unter Verzicht auf manche erlaubte Freuden und Genüsse des Lebens. Aber es ist doch eine Gnade Gottes, für die man aufrichtig danken sollte, wenn man sich überhaupt in der Lage sieht, anderen Gaben schenken zu dürsen, statt auf die Mildtätigkeit seiner Mitmenschen angewiesen zu sein. Gott der Herr hat uns den Besitz gegeben nicht so sehr als Eigentum denn als Ausgabe und Erprobung unserer Mildtätigkeit. Alles. was wir besitzen, ist sozusagen nur ein Gotteslehen, über dessen Verwaltung wir einstens einmal ernste Rechenschaft ablegen müssen. Wie beglückend ist das Bewuptsein, in dem Almosen, das in rechter Gesinnung gespendet wird. Gott selbst ein Opfer darzubringen und so seines besonderen Segens sicher zu sein. Die gespendeten Gaben werden übrigens, wie uns versichert wurde, nicht nur den als hilisbedürftig anerkannten Familien und Einzelnerionen zufließen. sondern auch in angemessenem Verhältnis auch den karitatinen Anstalten, damit sie die Aufgaben christlicher Nächstenliebe an Kindern und Greisen, an Witwen und Waisen. an Armen und Kranken zu erfüllen vermögen. Außerdem wurde von der Reichsleitung des WHW. den nachgeordneten Stellen eingeschärft, daß auch die organisierten Kräfte der Karitas in den überall zu bildenden Arbeitsgemeinschaften zur Mitarbeit und Mitverantwortung herangezogen werden sollten. So gebe ich mich denn der Hoffnung hin, daß ihr. meine lieben Diözesanen, wie in der Vergangenheit so auch im kommenden Winter eure vaterländische und christliche Pflicht den notleidenden Volksgenossen gegenüber erkennen und erfüllen werdet.“ Ein kleiner Vorfall von großer Bedeutung Münster. Der Mieter eines in einem Hause einer Nebenstraße der Wolbecker Straße gelegenen Zim mers bemerkte, als er slach Hause kam. Brandgeruch. sah sich sogleich nach der Ursache um und sand in einem unter dem Dache gelegenen Abstellraume, daß aus einem dort stehenden Müllgesäßz, dessen Deckel nicht geschlossen war, helle Flammen ausschlagen. Dichter Qualm drang ihm entgegen. Er schloß zunächst schleunigst den Deckel und löschte dann den Brand durch einen Eimer Wasser.— Ein kleiner Vorfall zwar. der aber leicht zum großen Schaden des ganzen Hauses und seiner Bewohner sich hätte auswachsen können. Man hatte, wie sich ergab. mal wieder Asche aus dem Osen, der mit Briketts geheizt worden war, in den mit allerhand sonstigem Müll gefüllten Eimer geworsen, ohne sich vorher zu überzeugen, ob auch noch Feuer in der Asche glomm. Und so hatte sich denn der sonstige Hausabsall entzündet! und hätte um ein Haar den Brand des Hauses zur Folge gehabt. Darum immer wieder unsere Mahnung: Seid vorsichtig mit der Ofenasche, besonders dann, wenn es sich dabei um Brikettasche handelt! Von der Transmission ersaßt Ahlen. Als in dem benachbarten Vorhelm der zwölsjährige Sohn des Eisenbahnbeamten Ostermann in der dortigen Mühle einen Treibriemen auflegen wollte, wurde er von der Tranemission ersaßt. herumgeschleudert und schwer verletzt. Doch hofft man, den Jungen am Leben erhalten zu können. Auf der Jagd vom Schlage getrossen Ablen. Der hier in einem Hause der Südstraße wohnende Metzgermeister Neumann erlitt auf der Jagd in der Bauerschaft Brockhausen einen Herzschlag und starb auf der Stelle. Einer der erfolgreichsten westfälischen Rennreiter gestorben Lüdinghausen. Im Alter von sast 92 Jahren starb hier Stephan Barta als der älteste Einwohner unserer Stadt. Diese Tatsache ist deshalb von weit über den Rahmen auch unseres Kreises hinausgehender Bedeutung, als Barta, ein geborener Ungar. seiner Zeit einer der erfolgreichsten Rennreiter auf westfälischem Boden war und ebenso gut im Fahren von Viererzügen wie auch in der Pierdedressur manchen Ruhm für sich buchen konnte. Er war im Jahre 1864 mit dem damaligen Besitzer von Schloß Nordkirchen. Nikolaus Grasen von Esterhazy von Ungarn nach hier gekommen und lange Jahre hindurch die rechte Hand dieses in früheren Jahrzehnten in ganz Deutschland bekannten Herrenreiters. Der„Herr von der Leichesernkabelgeselschaft. Vorgholzhausen. Der Polizei siel hier ein ansangs der Dreißiger Jahre stehender Fremder auf. der sich als Vertreter der„Reichsiernkabelgesellschaft"“ ausgegeben und verschiedene Titel beigelegt hatte, aber, wie sich herausstellte, auf Betrügereien ausging und bereits Wechselschwindelcien begangen hatte. Um wen es sich eigentlich handelt, hat die 1 Polizei auch jetzt noch nicht seststellen können. Aus dem Sauerland Westsalen stellt die Meistermannschaft des Deutschen Reichskriegerbundes„Kyfshäuser“ Altena. In den letzten Wochen sind in den einzelnen Landesverbänden des Deutschen Reichskrieger= bundes„Kysshäuser“ die Schießen im KleinkaliberEntscheidungskampf und um die Mensterschaft für 1936 durchgeführt worden. Die besten Schützenmannschaften der Landesverbände traten nun in Berlin zur Entscheidung an. Die Kameradschaft Meinerzhagen im Kreisverband Altena brachte es auf 619 Ringe von 720 möglichen. Die Kameradschaft erwarb sich dadurch den Titel„Meisterkameradschaft 1936 im Kleinkaliberschießen des Deutschen Reichskriegerbundes„Kysshäuser“ und den ReinhardEhrenpreis und bis zum Abschluß des Wettkampfes 1937 den Wanderehrenpreis des deutschen Reichskriegerbundes. Den Titel„Meisterschützc 1936 im Kleinkaliberschießen des Deutschen Reichskriegerbundes“ und den Reinhard=Ehrenpreis für Einzelschützen sicherte sich der Schütze Wilhelm Lang von der siegreichen westfälischen Kameradschaft Meinerzhagen mit 161 Ringen von 180 möglichen. Lang hat auch an den internationalen Schießkämpfen der Olympischen Spiele in Berlin teilgenommen. der eigenen Mutter als Leiche gesunden Plettenberg. Auf dem Mühlhof hatte man einen mit Holz beladenen schweren Wagen abgestellt und angeblich auch wegen des abschüssigen Geländes hinreichend gesichert. Anscheinend hatte sich der Wagen doch in Bewegung setzen können. Denn als nach einiger Zeit die Frau des Mühleninhabers über den Hof ging. sand sie ihr 3½jähriges Söhnchen Günther vom Wagen überfahren tot auf dem Hofe liegen. Von Rhein, Mosel und Saar 300 Morgen Neuland .Gladbach. Im Gebiet der Großstadt.Gladbach sollen in der nächsten Zeit 300 Morgen Neuland der landwirtschaftlichen Nutzung erschiossen werden. Der Oberbürgermeister hat ein Gelände im Beltinghovener Gelde, das nur mit Gestrüpp bewachsen ist, zur Rodung=freigegeben. Träger der Arbeiten wird eine noch zu gründende Genossenschaft; die Arbeiten werden einer Firma übertragen. die heimische Arbeitslose in ihre Dienste nimmt. Ein interessantes Fischteichexperiment Solingen. Eine interessante Arbeit wurde in Ohligs bei der Schwanenmühle ausgeführt. Der große Fischteich, der an den Ohligser Angelsportverein vernachtet ist, wurde wegen des beobachteten Fischsterbens abgefischt und abgelassen. Das Wasser war sauer geworden, und an den Fischen hatten sich kleine, mit Saugflächen versehene Tiere festgesaugt. die die Fische schließlich töteten. Nach dem Abfischen wurde der Teichgrund ausgebaggert, gekälkt und mit Roggen bestellt. Wenn der Roggen handbreit hoch steht, wird wieder Wasser in den Teich gelassen, damit dann erneut Fische eingesetzt werden können. Die Landwirtschafts=Medaille im Kuhmagen Willich. Vor Jahren erhielt ein hiesiger Landwirt vom Landwirtschaftlichen Verein für Rheinpreußen für züchterische Leistungen in der Pferdezucht eine Medaille. Vor etwa zwei Jahren ging die Medaille verloren, und sie war trotz allen Bemühungen nirgends aufzufinden. Jetzt wurde sie dem Landwirt von einem Metzger zugestellt, der sie im Magen einer von dem Landwirt gelieferten Kuh gefunden hatte. Vom umstürzenden Anhänger erschlagen Strümp. In Strümp ereignete sich am Freitag gegen 18 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall. Ein von Uerdingen kommender Lastwagen mit Anhänger versuchte dort ein anderes Fahrzeug zu überholen. Dabei fuhr der Lastwagen gegen einen Telegraphenmast, den er umriß. Der Anhänger stürzte um und siel auf ein vorbeifahrendes leeres Bauernfuhrwerk. auf dessen Bock der Bauer und sein Knecht saßen. Während der Bauer sofort getötet wurde, trug der Knecht schwere Verletzungen davon und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Pferd wurde sofort notgeschlachtet. Furchtbare Bluttat vor dem Strafantritt Bad Kreuznach. In Bad Kreuznach erschien der 36 Jahre alte Jakob Ries aus dem benachbarten Hüffelsheim, um eine Gefangnisstrafe abzusitzen. Als er beim Gericht eintraf, erklärte er, daß er vor seinem Weggang in Hüfselsheim einen Jungen erschlagen habe. Sofort wurde der Gemeindevorsteher in Hüffelsheim angerufen. Eine Besichtigung im Hause des Nies bestätigte seine Angaben. Man sand dort einen neun Jahre alten Schuler mit schweren Schädelverletzungen in seinem Blute liegen. Der schwer verletzte Junge wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Er hat einen schweren Schädelbruch erlitten. Sein Zustand ist bedenklich. Ries muß den Jungen in seine Wohnung gelockt und ihn dort ohne jeden Grund, sehr wahrscheinlich mit einem Holzstück, niedergeschlagen haben. Die Ermittlungen sind noch im Gange. DUS OTTTtr Koman von Kurt Uartin Rachbaunß verbeten* Ceppright dy Verlag Neues Leden, Bayrisch=Omain Da zog der Doktor Martha mit sich fort. Er geleitete sie hinüber zu ihrem Zimmer. Dort sank sie schluchzend auf das Bett. „Er wird sterben!“ Man konnte sie nicht mehr zu ihrem Bruder führen. Schon nach einigen Stunden eröffnete ihr der Oberarzt, daß Franz verschieden sei. Noch eine bitterharte Stunde kam für Martha, als man sie zu dem toten Bruder führte. All die Qual und Not der letzten Zeit, das Ringen um ihr bißchen Glück, all das grausige Erleben der letzten Tage stand wieder in seiner ganzen Schwere vor ihr. Dann fuhr sie mit dem Doktor des Abends nach Altwiesen zurück. Es war schon ganz dunkel, als sie ankamen. Der Knecht begrüßte sie, und ebenso die beiden Mägde; sie drückten voll schlichter Anteilnahme und im Geloben steter Treue ihre Hand. Da fiel es ihr nicht mehr so schwer, das Haus, die Stube zu betreten. Ruhig und gefaßt saß sie noch mit dem Doktor zusammen, besprach mit ihm alles Nötige, und er versprach, gleich morgen zum Pfarrhof zu gehen und alles für die Beerdigung des Bruders Erforderliche zu veranlassen. Hernach sprach Martha mit dem Knecht und den Mägden. Die waren hilfsbereit und wollten ihr gern an Lasten abnehmen, was ihnen möglich war. Erst gegen elf Uhr schied Dr. Höfle vom Brandnerhof. Gleich nachher stieg Martha hinauf zu ihrem Stübchen. Erst war ein Zögern in ihr, eine Angst, eine Qual. Sprach nicht aus jedem Winkel dies Unheilvolle zu ihr? War nicht das ganze Haus erfüllt mit bösem Denken? Verbrachte dort oben in ihrer Kammer Therese nicht ihre letzten Stunden auf dem Brandnerhof, dem Wahnsinn verfallen, ganz hinabgesunken in die Gewalt böser Mächte? Doch dann stieg sie entschlossen weiter aufwärts. Nein! Da auf dem Brandnerhof lebte das gute Wollen ihrer toten Eltern! Die hatten Zeit ihres Lebens nichts Unrechtes getan, und ihr Wunsch war es, daß der Brandnerhof auch ihren beiden Kindern Gutes brächte. Sie stand in ihrem Stübchen, sie trat zum Fenster, sie ließ den Blick hinaus in die dunkle herbstliche Nacht schweifen. Und Matthias würde kommen. Sie stand dann nicht mehr allein. Er würde ihr zur Seite stehen! Und wir ihre Augen über das Dunkel draußen hinglitten, entdeckte sie einen rötlichen Schein. Heller ward der, drohend rot. Und irgendwo schrie jemand durch die Nacht:„Es brennt!“ 17. Das ward, noch eine aufregende Nacht für Martha Brandner. Bald nachdem der erste Feuerruf aufgeklungen war, ward es überall lebendig. Hornsignale ertönten. Die Glocken von Berneck läuteten Sturm. Sie stieg wieder hinab und traf die Mägde, die ängstlich waren und zitterten. Zu dritt standen sie unter der Haustür, hörten das Schreien und Rufen im Dorf, das Rattern der Wagen, und sie sahen, wie der Himmel sich glutig färbte, wie die Funken in hohem Wirbel aufschossen. „Wo mag es sein?“ Da lief eins zu ihnen herauf und schrie: „Bei den Riedauers brennt es! Das ganze Haus steht schon in Flammen!“ Martha schrak zusammen. Sie dachte an Monika, an die kranke Frau. Nun traf ein neuer schwerer Schlag Matthias Eltern und Schwester! Sie lief davon. Es trieb sie, hinzueilen, zu helfen, und Angst und Sorge waren in ihr. Wenn eins von ihnen dabei zu Schaden kam? Wenn das Feuer zu rasch ausgebrochen war und des Matthias Mutter—! Sie lief, so rasch sie konnte. Nun hörte sie die aufgeregten Stimmen schon weit deutlicher. Sie vernahm das Knistern des brennenden Holzes, das Krachen brechender Balken. Und dann stand sie ganz nahe und sah es: das kleine Haus war ganz in Flammen eingehüllt. Da war nichts mehr zu retten. Sie gewahrte den Schmied und sprang auf ihn zu. „Wo ist Monika? Und ihre Mutter? Und ihr Vater?“ „Die Monika ist drüben in meinem Haus bei ihrer Mutter! Ich habe die Frau noch rechtzeitig aus dem Feuer tragen können. Die Stiege brannte freilich schon lichterloh! Und der Riedauer ist irgendwo bei seinem Haus. Nützt ihn nichts! Ist alles dahin!" Martha hörte die aufgeregten Stimmen Stimmen ringsumher, die Angst der Dorfbewohner, daß der Funkenflug noch weitere Brände entstehen lassen könnte. Und in all dem Lärm um sie her mußte sie immer das eine denken: Alles verbrannt! Jetzt ist ihr ganzes bißchen Hab und Gut dahin. Nun haben sie kein Dach mehr über dem Kopf! Sie schritt zum Haus des Schmieds, sie trat in die Stube. Auch die war voll laut schwatzender Menschen. Doch als man sie gewahrte, machte man ihr Platz. Scheu grüßte man sie und begann zu flüstern, und langsam verzogen sich die Neugierigen. „Die Martha Brandner ist wieder da!“ Nun stand Martha vor Monika und ihrer Mut. ter. Die Frau saß schluchzend in einem alten Sessel, und Monika, selbst hart mit den Tränen kämpfend, sprach ihr gut zu. Als die Kranke Martha gewahrte, hob sie ihr beide Hände entgegen. „Die Martha kommt! Zu uns kommt sie und hat selbst so viel Leid erfahren.“ „Wie leid ihr alle mir doch tut! Und wie wird sich Matthias sorgen, wenn er das erfährt!“ Monika flüsterte: „Wir haben alles verloren. Es brannte gleich an allen Ecken. Man sagt es, und es muß so sein: Jemand hat das Feuer gelegt.“ Martha fand immer neue Worte, die kranke Frau zu trösten, und als später auch Lukas Riedauer hinzukam, gefolgt von Ludwig Lang, da sagte Martha: „Ich will helfen, und ihr dürft es mir nicht abschlagen. Kommt mit zu mir! Laß den Brandnerhof eure neue Heimat sein! Es ist Platz für euch alle dort. Schlagt es mir nicht ab!“ Sie fühlten, wie gut es Martha meinte, und sie willigten ein. Der Schmied erschien. „Hat große Angst, der Bürgermeister! Er verlangt die Spritzen jetzt zum Moorhof, befürchtet, die Funken könnten irgendwo bei ihm zünden!“ Ludwig Lang lachte bitter auf. „Aber hier bei dem brennenden Haus war niemand von den Zackers zu sehen! Das konnte ruhig brennen! War ihnen wohl viel lieber gewesen, das Feuer hätte nicht nur Hab und Gut zerstört, sondern auch noch die Menschen drin im Haus vernichtet! Auf dem Moorhof aber schrie Karl Zacker seine Befehle. Er ließ für jede Möglichkeit einer Gefahr Vorsorge treffen. Da sah er Hans vom ersten Stock herunterkommen. Er zog ihn beiseite. „Bist du fertig? Heut ist's günstig! Alles mußt du beseitigen! Sie dürfen nichts mehr finden!" Hans Zacker nickte. „Ich will eben fort. Bisher wagte ich es nicht. Der Georg Ramm ist zu wachsam, und ich habe keine Lust, den in die Hände zu laufen!" Er eilte in die Nacht hinein und verschwand bald im Dunkel. Schnell schritt er aus, am Moor entlang, zur Mellach hinunter, und dann begann der Aufstieg. Es war nicht leicht, in dieser dunklen Herbstnacht vorwärts zu kommen. Er stieg durch Hochwald an, schlich sich durch das dichte Jungholz, schob sich am Felsen aufwärts, höher und höher. Jetzt brach der Mond durch das Gewölk und ließ den Hohen Rist in weichem Licht aus der Nacht erstehen. Hell blinkte der Fels. Hans Zacker fluchte. „Verdammt! Daß es gerade jetzt so hell wird!" Aber es half nichts, er mußte vorwärts! Jeder Tag konnte unerfreuliche Entdeckung bringen, Fragen und Vernehmungen, die man lieber umging. Er stieg am Fels immer höher, suchte da und dort im Gestrüpp Deckung. Und endlich war er am Ziel. Ganz unauffällig, abseits jeden Pfades, tat sich im Fels ein kleiner Spalt auf. Dort schob er sich hindurch. Die Taschenlampe flammte auf. „Ja, es war noch alles da! Nichts war verändert! Niemand war hier eingedrungen! Und wieviel lag noch da! Alles, das irgendwie Verrat bringen konnte, mußte fort. Die Rucksäcke vor allem, mit denen sie die Waren herübergeschafft hatten. Er packte alles zusammen, was ihm wichtig erschien. So, und nun schnell wieder fort von dieser Stelle. Hier in der Nähe durfte er nicht gesehen werden! Er schob sich wieder aus dem Spalt und richtete sich auf. Da trat hinter einem Felsblock ein Mensch hervor. Ein Revolver blitzte im Mondlicht. „Hände hoch, Hans Zacker!“ Der Ertappte erkannte Georg Ramm. Und er stieß einen wilden Fluch aus. Also hatte der ihn doch gestellt. Eine grenzenlose Wut packte ihn. Jetzt galt's Er oder der dort! Wenn der ihn zur Anzeige brachte, war alles vorbei. Blitzschnell hatte er das alles überdacht. Dann sprang er mit einem jähen Satz auf Georg Ramm zu und riß ihn im Anprall zu Boden. Ein Schuß krachte; aber die Kugel verfehlte ihr Ziel. Mit hartem Faustschlag traf Hans Zacker die Waffe Georg Ramms, daß sie ihm entglitt und am Fels hinabrollte. Es fiel kein Wort zwischen den beiden am Boden Ringenden. Georg Ramm wußte, daß es jetzt um. Leben ging, daß er da einen Feind vor sich hatte, der ihn ohne Erbarmen töten würde. Mit beiden Händen packte Georg Ramm den Angreifer und suchte ihn von sich wegzudrängen. Blut quoll aus Georg Ramms Mund. Da bekam er mit beiden Händen den linken Arm Hans Zackers zu fassen. Mit aller Kraft drehte er ihn nach hinten, bis Hans Zacker einem schmerzlichen Stöhnen nachgab und zurücktaumelte. Diesen Augenblick benutzte Georg Ramm. Er sprang auf. Er suchte Deckung bei dem Fels. Aber auch Hans Zacker stand. Er keuchte: „Du stirbst, du Hund!“ Georg Ramm sah in der Rechten seines Feindes ein Messer blitzen. Mit fiebernder Erregung beobachtete er jede Bewegung des mordlustigen Burschen. Und auch Hans Zackers Augen ließen nicht von dem Gegner. Ein grausames Lauern war in seinem Blick. Nun sprang er vor. Seine Faust umkrampfte das Messer. „Jetzt ist's aus mit dir, Spürhund, verdammter!" Da aber glitt Georg Ramm unversehens beiseite, im letzten Augenblick, und sein Fuß brachte den Angreifer zum Sturz. Mit seiner ganzen Kraft warf sich Georg Ramm auf den am Boden Liegenden. Sie rangen wieder miteinander. Hans Zacker versuchte, von dem Messer Gebrauch zu machen; aber hart hielten Georg Ramms Finger sein Handgelenk umspannt. Es war ein hartes, wildes Ringen, bis Georg Ramm dem andern das Messer entwand und es in weitem Bogen abwärts warf. Er rang nach Worten: „Gib den Widerstand auf, Hans Zacker! Ich warne dich!“ Aber der fluchte in unbändigem Haß. Und Worte, kaum verständlich, kamen über seine Lippen: „Und du stirbst doch! Stillmachen will ich dich!“ Er griff in wildem Ansturm Georg Ramm an, und endlich hatte er seinen Feind unter sich. Und seine Hände legten sich eisern um den Hals des sich mit aller Kraft Wehrenden. Mit beiden Fäusten schlug Georg Ramm auf Hans Zacker ein; dann krallte er die Finger in des Feindes Handgelenk und versuchte die grausamen Hände, die ihn erwürgen wollten, von seinem Hals zu lösen. Mühsam rang er nach Luft. Die Augen quollen ihm aus den Höhlen. Ein gurgelnder Schrei entrang sich seiner Kehle. Und noch fester preßten Hans Zackers Finger den Hals des Feindes zu. „Jetzt stirbst du! Jetzt entkommst du mir nicht wieder!" Georg Ramm fühlte, wie ihm die Sinne schwanden. Noch einmal bäumte sich sein Körper in Abwehr auf; dann ließ sein Widerstand nach. Wie aus weiter Ferne klang ein Ruf an Georg Ramms Ohr, und es war ihm, als lösten sich die todbringenden Finger von seinem Hals. Hans Zacker mußte von seinem Opfer ablassen. Ein gewaltiger Faustschlag hatte ihn ins Genick getroffen, daß er schmerzhaft stöhnend sich umwandte. Vor ihm stand der Jäger Otto Veit, zornig, kampfbereit. „Du Schuft, du elender! Ergib dich, Hans Zacker!" Der Otto Veit! Der hatte wohl den Schuß gehört und hatte sich hierhergefunden! Der Veit, der bei Renate Ramm so guten Stand hatte. Ja, der kam ihm gerade recht! Er achtete nicht mehr auf Georg Ramm, der stöhnend am Boden lag. Er stand lauernd dem neuen Feind gegenüber. Und er sah etwas, das ihn besonders lockte: dort am Fels lehnte des Jägers Büchse—. Jäh sprang er zur Seite und dann nach vorn. Um Armeslänge war er Otto Veit voraus. Er hielt die Büchse in der Hand. „Jetzt zeig ich dir's, du—!“ Doch Otto Veit warf sich ihm entgegen und griff nach der Büchse. Sie rangen miteinander. Da wollte es der Zufall, daß der Jäger ausglitt, daß er in die Knie brach. Diesen Augenblick benutzte Hans Zacker. Wild faßte er den Büchsenlauf mit beiden Händen, schwang die Waffe hoch über seinem Kopf. Otto Veit erkannte die Gefahr. Er warf die Arme empor, den Kopf vor dem furchtbaren Schlag des Kolbens zu schützen. In wenigen Augenblicken spielte sich das alles ab. Die Büchse sauste nieder. Da aber entlud sie sich. Hans Zacker hatte wohl den Abzug berührt. Der Schuß krachte durch die Stille des frühen Morgens Gleichzeitig traf der Kolbenschlag den linken Arm des Jägers, daß Otto Veit schmerzlich stöhnend den Arm sinken ließ. Und Otto Veit sah wieder auf den Feind. Der kauerte am Boden und ächzte. „Mein Bein! Mein Bein!“ Der Jäger begriff: die Kugel, die sich bei dem Schlag mit der Büchse entlud, hatte Hans Zackers Bein getroffen. Der Feind war somit wehrlos! Nun achtete er nicht mehr auf ihn, sondern er wandte sich Georg Ramm zu. Der hatte sich ein wenig aufgerichtet. Seine Augen starrten auf den Jäger. Er versuchte zu sprechen; aber nur ein unverständliches Flüstern drang aus seiner Kehle. Otto Veit fragte besorgt: „Er hat Sie schlimm gewürgt, Herr Ramm? Er wollte Sie umbringen, der Lump!“ Georg Ramm nickte nur. Da griff der Jäger mit der gesunden Hand in seine Tasche und zog eine kleine Trinkflasche heraus. „Da nehmen Sie einen Schluck! Das wird Ihnen gut tun.“ Veit führte ihm die Flasche an die Lippen. Dürstend trank er. Langsam erholte er sich ein wenig. Er fand Worte. „Veit— wenn Sie nicht gekommen wären— ich wäre jetzt ein toter Mann. Es hat wohl nur noch wenig gefehlt— und der Bursche hätte sein Ziel erreicht gehabt. Was ist mit ihrem Arm?“ „Er wollte mir mit dem Büchsenkolben den Schädel einschlagen, der Lump. Nun hat es halt meinen Arm erwischt. Da wird's bös aussehen.“ „Ziehen Sie den Rock aus, Veit! Wir wollen ihren Arm anschauen.“ „Erst sehen, wie es ihnen geht, Herr Ramm! Sind alle Glieder ganz?“ „Ich denke schon. Der Kopf schmerzt. Der Bursche hat aber auch wie ein Rasender auf mich losgeschlagen.“ Da gab der Jäger nach und zog die Jacke aus. Es ging nicht ganz einfach, und ein paarmal verzog sich dabei sein Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse. Blut quoll hervor. Es lief jetzt weiter stärker über seine Hand als vordem. Und als er auch den Hemdärmel nach oben gestreift hatte, erschrak er selbst. „Herrgott, da hat der Lump mich aber fein zugerichtet!“ Georg Ramm starrte auf den Arm. „Ein komplizierter Knochenbruch.“ Und starken Blutverlust haben Sie auch. Wir müssen einen Notverband anlegen. Die Sorge um den Mann, der ihn aus Todesnot errettet hatte, gab Georg Ramm Kraft. So gut es ging, verband er die Wunde, notdürftig nur, aber sie doch ein wenig schützend. Nun erst beachteten sie Hans Zacker. Sie hatten wohl sein Aechzen gehört und erkannten, daß er kampfunfähig war. Das war ihnen fürs erste genug. Es war nun auch heller geworden, und da gewahrten sie beide die große Lache Bluts neben Hans Zacker. Noch ein wenig unsicher, trat Georg Ramm hinzu. „Was ist mit dir, Hans Zacker? Hat die Kugel dich getroffen?" Hans Zacker hatte seinen Haß vergessen. Der Schmerz hatte einen hilflosen, klagenden Menschen aus ihm gemacht. Er stöhnte: „Mein Bein! Und so viel Blut! Ich werde wohl sterben müssen!“ „So schnell stirbt man nicht! Du siehst das ja an uns! Ich lebe immer noch, trotzdem du dir alle Mühe gabst, mir das Lebenslicht auszublasen, und der Jäger Veit lebt auch noch. Laß das Bein anschauen! Fort mit der Hose!“ Hans Zacker aber ächzte nur: „Ich kann nicht! Ich kann nicht!“ Da suchte Georg Ramm nach seinem Messer und schnitt das Hosenbein auf. Er erschrak nun doch, als er den Blutstrom gewahrte, der aus Hans Zackers Schenkel floß. „Da ist eine Hauptader getroffen. Wir müssen das Bein abbinden.“ Hans Zacker klagte voller Angst: „Sterben muß ich! Elend umkommen muß ich!“ Otto Veit wollte aufstehen und Georg Ramm behilflich sein. Doch der befahl:„Sie bleiben sitzen! Mit ihrem Arm ist nicht zu spaßen. Womit binde ich jetzt den Schenkel ab?“ Der Jäger schlug vor:„Nehmen Sie meinen Leibriemen, damit geht'!" Georg Ramm nahm den Niemen und kniete neben Hans Zacker nieder. „Du mußt das Bein ein wenig heben. So— ja, und nun will ich schauen, wie es geht.“ Es gelang ihm, das Bein ziemlich gut abzubinden, so daß das Blut nun weit schwächer aus der Wunde quoll. So wird es wohl gehen, bis die Leute kommen und dich hinuntertragen, Hans Zacker.“ Otto Veit erhob sich. „Jetzt hab ich mich ein bißl ausgeruht. Wenn Sie bei dem Zacker bleiben wollen, steig ich hinab.“ Doch Georg Ramm wehrte: „So können Sie nicht hinab, Veit! Allein schon gar nicht. Wenn ein Schwindel Sie überfällt und Sie ohnmächtig werden—. Mit ihrem Arm ist das nicht so einfach. Sie bleiben hier. Ich steige hinab. Will schauen, daß der Doktor gleich aufzutreiben ist. Er muß mit nach oben kommen. Sie bleiben bei Hans Zacker.“ Er beharrte bei seiner Ansicht, so sehr Otto Veit auch dagegen sprach. Langsam, alle Kraft zusammennehmend, stieg er abwärts. Er fühlte wieder stärker den dumpfen Schmerz im Schädel, und aus dem Kiefer quoll immer noch Blut. Er hatte einen eklen Geschmack auf der Zunge. Aber er zwang sich, weiter zu kommen. Der Jäger oben durfte nicht sehr lange ohne ärztliche Hilfe bleiben, und Hans Zacker hatte wohl auch den Doktor dringend nötig. Ein paarmal hielt er inne. Es ging nicht mehr. Aber immer wieder raffte er sich auf. Als er endlich das Forsthaus gewahrte, atmete er tief auf. „Gottlob! Ob ich noch weit gekommen wäre?“ Noch einmal wischte er mit dem Taschentuch das Blut vom Antlitz fort. Dann schritt er auf das Forsthaus zu. Die Mutter hatte ihn vom Fenster aus zuerst gesehen. Sie gewahrte, wie unsicher er ging, und sie entdeckte das Blut auf seinem Antlitz. Schnell lief sie zur Tür. „Bertl! Renate! Georg kommt! Sein Gesicht ist voller Blut! Mein Gott, was ist ihm zugestoßen!“ Renate lief aus der Küche herbei, und der Förster trat aus seinem Arbeitszimmer. „Der Georg?“ Da stand er in der offenen Haustür. Renate schrak zusammen, als sie in sein Antlitz sah. Seine Augen glänzten fiebernd. Blut rieselte über seine Lippen. Und auch der Förster starrte betroffen auf den Sohn. „Bist du mit Schmugglern zusammengeraten?“ Frau Sophie tastete zitternd nach ihrem Jungen. (Fortsetzung folgt.) Kwreidol.., Und osneo Mittelrhein gegen Nationalelf am Bußtag in Köln Aeder Letampt Seatscher Lechnin In der Reihe der Opfertage des deutschen Sports für das Winterhilfswerk wird das Fachamt Fußball am 18. November wieder an allen Orten Spiele ansetzen, deren Reinerträge für die Aermsten der Armen bestimmt sind. Das bedeutendste Ereignis an diesem Tage ist zweisellos das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die mittelrheinische Gaumannschaft, das in Köln ausgetragen wird. Dabei sollen die Nationalspieler Münzenherg, Elbern und Gauchel natürlich in den Reihen der Mitteldeutschen stehen. Klarer Sieg unseres nächsten Gegners Italien schlägt die Schweiz:2(:1) 30 000 Zuschauer feierten im Mailänder Fußballstadion Sai Siro den Sieg der italienischen Nationalmannschaft über die Schweiz, die:4(:2) geschlagen wurde. Uns Deutsche interessiert dieser Kampf besonders, da Italien als Fußballweltmeister und Olympiasieger am 15. November auf dem Reichssportfeld Gegner unserer Nationalspieler sein wird. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, muß gesagt werden, daß die italienische Elf nicht so gut war, wie die erzielten vier Treffer vermuten lassen könnten. Allerdings stand das Ergebnis schon auf :1, als die Schweizer auf einmal Oberwasser bekommen konnten, da die Azzuris sichtlich nachließen. Der Kampf war sehr schnell und in bezug auf Tempo konnten die Italiener ihren Gegnern einiges vorlegen, besonders vor der Pause. Ueberraschend kam der gute Endspurt der Eidgenossen, der bei etwas mehr Glück sogar ein Unentschieden herbeiführen konnte, zumal sich in der italienischen Hintermannschaft Schwächen bemerkbar machten. Der Sturm stand ohne Fehl und Tadel. in der Läuferreihe überragten Andreolo, Monzeglio und Allemandi, die Verteidiger ließen beim Stande von :1 sichtlich nach. Der Torwart Amoretti erwies sich nicht immer als sicher. Die beiden Gegentore stellen ihm kein allzu gutes Zeugnis aus. Zehn Minuten rannten sich die Schweizer an der vorerst eisern stehenden italienischen Verteidigung fest, dann sorgte das Innentrio Meazza=Piola=Ferrari durch starken Druck nach vorne für Entlastung. Meazza erzielte den Führungstreffer, der Schweizer Bickel glich aus, doch eine Minute später hieß es durch Piola:1 und damit war der Pausenstand erreicht. Piola und Pasinati sorgten für das 411. Jetzt kamen die Schweizer auf und erzielten durch Diebold einen zweiten Treffer, dann verließ sie aber das Glück. Dr. Bauwens, der deutsche Schiedsrichter, leitete mit der von ihm gewohnten Großzügigkeit und Sicherheit. Sonntag in Dortmund Rheinische Hockeyelf für den Silberschild Gaufachamtssportwart Wette=Köln hat für das Vorrundenspiel um den Hockey=Silberschild zwischen Mittel=Niederrhein und Westfalen=Niedersachsen am kommenden Sonntag auf dem Platz des TV. Eintracht Dortmund folgende Mannschaft aufgestellt: Paffenholz 1(Schwarz=Weiß Köln), Dr. Bleckmann (Rot=Weiß Köln), Prediger(Schwarz=Weiß Köln), Kirberg(Marienburger THC.), Menke(Gladbacher HC.), Huffmann 2(Etuf Essen), Huffmann 1, Hobein, Meier(Etuf Essen). Aus der Wiesche(Düsseldorfer SC. 99), Weber(HC. Raffelberg). Schiederichter: H. G. Schmidt=Düsseldorf und Beck=Hannover. Die rheinische Elf, die zuletzt in Köln gegen die Inder spielte und:12 unterlag, ist auf einigen Posten geändert worden. Bleßmann und Kirberg haben die Plätze getauscht und im Angriff erscheint auf dem rechten Flügel wieder Huffmann 1. der neben seinen Vereinskameraden Hobein und Meier spielt. Diese Elf hat gegen die starke Mannschaft von Westfalen=Niedersachsen immerhin eine Gewinnchance. Karl Beck jetzt im Leichtgewicht In Köln gegen Esser Nachdem der Düsseldorfer Federgewichtler Karl Beck unlängst in seiner Heimatstadt den Meistertitel gegen Kurt Bernhardt durch einen eindrucksvollen Punktsieg erfolgreich verteidigte, hat er in seiner Gewichtsklasse keinen großen Gegner mehr. Beck will sich daher jetzt im Leichtgewicht versuchen, wo er ebenfalls eine gute Rolle spielen sollte. Sein Debut in der nächsthöheren Klasse gibt er am kommenden Samstag, 31. Oktober in der Kölner Rheinlandhalle. Der Gegner des Düsseldorfers wird der bekannte Kölner Leichtgewichtler Esser sein, der in letzter Zeit durch schöne Erfelge von sich reden machte. Bei der gleichen Veranstaltung, in deren Mittelpunkt das Gefecht zwischen Adolf Heuser und dem französischen Halbschwergewichtsmeister Ollivon steht, wird mit Benno Strucks ein weiterer Düsseldorfer Berufsboxer im Ring erscheinen. Strucks wird dem Kölner Weltergewichtler Prodel gegenübergestellt werden. Amerikanischer Boxveranstalter kommt nach Deutschland Wie wir erfahren, befindet sich der amerikanische Boxveranstalter Andy Niederreiter zur Zeit auf hoher See Er will Deutschland einen Besuch abstatten und hier einen Blick in die Boxsportverhältnisse tun Niederreiter, der auf dem Ebbetsfield bei Newyork mehrere Großveranstaltungen durchgeführt hat, beabsichtigt, Verhandlungen mit deutschen Boxern aufzunehmen. So erhielt beispielsweise der Betreuer des deutschen Weltergewichtsmeisters Gustav Eder. Max Blesgen. von Niederreiter ein Telegramm, in dem er seine Ankunft am Freitag in Hamburg mitteilte und seinen Besuch ankündigte. Er gab gleichzeitig darin sein Vorhaben bekannt. Eder für diesen Sommer nach den Vereinigten Staaten zu verpflichten. Auf der Reichsautobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt begann am Montag in früher Morgenstunde die Firma Daimler=Benz mit Versuchsfahrten zwecks Erprobung neuer Reisen. Zur Verwendung kam ein mit einem 12=Zylinder=Motor und zwei Kompressoren ausgerüsteter Mercedes=Rennwagen mit einer neuartigen, breiten und einer Flugzeugfläche ähnelnden Karosserie. Die Fahrten begannen recht erfolgreich, denn schon bei der ersten Hin= und Rückfahrt hatte Rudolf Caracciola in der Klasse B(5000 bis 8000 ccm) dem Italiener Nuvolari die bestehenden internationalen Klassenrekorde für den fliegenden Kilometer und die fliegende Meile abgenommen. Bei einer zweiten Fahrt wurde die neue Bestleistung weiter übektroffen, und es ist damit zu rechnen, daß die wahrscheinlich mehrere Tage dauernden Versuchsfahrten des Untertürkheimer Werkes noch weitere Rekordleistungen bringen werden Rudolf Caracciola erreichte für den fliegenden Kilometer ein Stundenmittel von 351 Stundenkilometer und für die fliegende Meile von 354 Stundenkilometer Bei der ersten Fahrt hatte er mit 341,555 bzw 348,175 Stundenkilometer schon die von dem Italiener Tazio Nuvolari auf Alfa Romeo mit 321,429 für den fliegenden Kilometer und 323.125 Stundenkilometer für die fliegende Meile übertroffen. Bei der zweiten Rekordfahrt benötigte Caracciola für den fliegenden Kilometer für die Hinfahrt 10,42 und für die Rückfahrt 10,09 Sekunden, was ein Mittel von 10,255 Sekunden entspricht. Für die fliegende Meile benötigte er auf der Hinfahrt 16,46 und für die Rückfahrt 16,25 Sekunden, was ein Mittel von 16.355 Sekunden beträgt. 364 und 367 Stundenkilometer Im weiteren Verlauf der Versuchsfahrten Rudolf Caracciolas auf der Reichsautobahnstrecke Frankfurt—Darmstadt gab es einige weitere Verbesserungen der bei den ersten Fahrten erzielten Geschwindigkeiten. Zunächst wurde die Höchstleistung im fliegenden Kilometer auf 358.5 Stundenkilometer und die fliegende Meile auf 362 Stundenkilometer geschraubt. Die einzelnen Zeiten waren: fliegender Kilometer: Hinfahrt 10.20, Rückfahrt 9,80 Sekunden; Mittel: 10,00 Sekunden, bei der fliegenden Meile: Hinfahrt 16,11, Rückfahrt 15.90. Mittel: 16,005 Sekunden. Besonders schnell, fast unvorstellbar schnell war die fünfte Fahrt, bei der Caracciola für die Hinfahrt für den fliegenden Kilometer 10.08, für die Rückfahrt 9,68 Sekunden benötigte, was einem Durchschnitt von 9,88 Sekunden= 364 Stundenkilometer entspricht. Für die fliegende Meile lauteten hier die Zeiten: Hinfahrt 16.0 Sekunden, Rückfahrt 15,57 Sekunden, Mittel: 15.785 Sekunden; Durchschnittsgeschwindigket 367 Stundenkilometer. Mit dem erfolgreichen Angriff auf den internationalen=Kilometer=Rekord mit fliegendem Start, den Hans Stuck auf Auto=Union mit 312,419 Stundenkilometer hielt, wurden für den Montag die Rekordversuche der Daimler=Benz AG. recht erfolgreich abgeschlossen. Caracciola benötigte für die Hinfahrt 53,19 Sekunden, und auf der Rückfahrt legte er dann durch den leichten Rückenwind begünstigt, die Strecke in 52,52 Sekunden zurück. Das entspricht einem Durchschnitt von 52,855= 342,5 Stundenkilometer. hennes Weltrekorde anerkannt Der Internationale Motorsportverband(F3CM) hat die sieben neuen Weltrekorde des Münchener BMW=Fahrers Ernst Henne offiziell anerkannt. Henne ist nunmehr im Besitz von 22 Weltrekorden einspuriger Fahrzeuge, die er alle auf BMW aufstellte. Unter ihnen befindet sich der begehrteste, der absolute Weltrekord mit 272 Klm.=Std. Inzwischen versucht der Engländer Fernihough mit seiner Brough Superior mit 1000=ccm=Japmotor. den absoluten Geschwindigkeitsrekord zurückzuerobern. Aber auch in Gyon hatte er mit seinen Bemühungen kein Glück. Obwohl seine Maschine dopvelt so stark ist wie Hennes BMW. erreichte Fernihough„nur“ 269 Klm.=Std. Dreihotterberg-Rennen in Ungarn Deutsche Erfolge auf der ganzen Linie Die deutschen Fahrer, die der Einladung des Königlich=Ungarischen Automobil=Klubs gefolgt waren und schon beim Gyoner=Rekordtag so ausgezeichnet abgeschnitten hatten, erzielten beim abschließenden Dreihotterberg=Rennen Siege über Siege. Eine große Zuschauermenge hatte sich längs der Rennstrecke eingefunden, die sich in den Budapest umschließenden Bergen befindet Sie ist 3828 Meter lang und weist eine durchschnittliche Steigung von 7,3 Prozent auf. Das Wetter— es war kühl und windstill— war recht günstig, so daß ausgezeichnete Zeiten gefahren werden konnten. Die heite Zeit des Tages erzielte der Schweizer Hans Rüesch auf dem großen Alfa=Romeo=Rennwagen, der mit:38.15 gleichzeitig einen neuen Streckenrekord schuf. In der 750=ccm=Klasse der Rennwagen war Walter Bäumer mit dem Austin in:49.93 nicht zu schlagen. Schnellster Sportwagenfahrer war Berg(Altena) auf Alsa Romeo in:00.86. Die schönsten deutschen Erfolge brachten die Rennen der Krafträder. Wanfried Winkler auf DKW. belegte in der 250=ccm=Klasse in:56.14 den ersten Platz. Die deutsche NSI. verhalf dem Oesterreicher Basch in:57,80 zum Sieg in der 350=ccm=Klasse. In der Halbliterklasse schaffte H Müller auf DKW. in•44,42 die beste Zeit aller Krafträder, und Schumann in der kleinen Seitenwagenklasse auf RSU. in:01,23 die beste Zeit seiner Kategorie. Deutsche Wagen im englischen VeteranenRennen Auf der Strecke London—Brighton findet Jahr für Jahr das seltsamste Automobilrennen der Welt statt, das Veteranen=Rennen, an dem in diesem Jahre nur Wagen teilnehmen dürfen, die vor 1904 gebaut wurden. Deutschland kann den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, bei diesem Rennen eines seiner ältesten Fahrzeuge, bestimmt aber das älteste. das noch mit eigener Kraft fahren kann. am Statt zu sehen. Es ist ein Daimler, der das Cannstatter Werk im Jahre 1894 verließ. Nur wenig jünger ist ein Benz aus dem Jahre 1896. Das Rennen, das in der englischen Oeffentlichkeit stets mit großem Interesse verfolgt wird, gelangt am 15. November zum Austrag. Englische Ehrung für Kohlrausch Zum Gesellschaftsabend des englischen MGC=Klubs in London war als einziger Deutscher Bobby Kohlrausch eingeladen. Er wurde vom Präsidenten des Klubs mit einem Ehrengeschenk bedacht. Kohlrausch beabsichtigt übrigens, seinen erfolgreichen MM zu verkaufen. Ernsthafter Anwärter ist der frühere Besitzer, der englische Rekordfahrer George Eyston. Drei neue Landesrekorde Italiens Leichtathleten schlagen Oesterreich Roms jüngste Sportstätte, das Guardabassi=Stadion, erhielt mit dem Leichtathletik=Länderkampf Italien— Oesterreich seine feierliche Weihe. Vor 10000 Zuschauern kam Italien mit 73.:50,5 Punkten gegen die mit einigen Ersatzleuten erschienenen Oesterreicher zum überlegenen Siege. Drei neue Landesrekorde sprechen für die Güte der Anlage und für die ungemein günstigen Wetterverhältnisse. Ergebnisse: 100 Meter. 1. Mariani=Italien 10,8: 400 Meter: Lanzi=Italien 48.7: 800 Meter: 1 Beccali=Italien:53.3, 2. Eichberger=Oesterreich :53,4(neuer österreichischer Rekord); 5000 Meter: Pellin=Italien 15:25,3; 110 Meter Hürden: Caldana=Italien 15: 400 Meter Hürden: Mori=Italien 55,8; Hochsprung: 1. Natale=Italien.80; 2. Maffetoni=Italien, Hübel=Oesterreich und Proksch=Oesterreich. Alle 1,75 Meter. Weitsprung: Caldana= Italien.08; Stabhoch: Protsch=Oesterreich 4,05 (neuer österreichischer Rekord), 2. HaunzwickelOesterreich und Innocenti=Italien(neuer italienischer Rekord) je 4,01; Kugelstoßen: Coufal=Oesterreich 14,35; Diskus: Oberweger=Italien 48,16; Speer: Agosti=Italien 61,85; Olympische Staffel: 1. Italien:29,3. 2. Oesterreich:37,1. Im Mittelpunkt stand der 800=Meter=Lauf, der einen prächtigen Endkampf zwischen Beccali=Italien und Eichberger=Oesterreich brachte. 50 Meter vor dem Ziel wies Beccali einen Angriff des Oesterreichers zurück, der aber nochmals vorstieß und auf einen halben Meter an Beccali herankam. Beccali stürzte erschöpft hinter der Ziellinie, konnte aber sofort wieder aufstehen. Mit:53.4 konnte Eichberger seinen eigenen österreichischen Landesrekord um 3 zehntel Sek. verbessern. Einen weiteren Höhepunkt brachte der Stabhochsprung. Als der Oesterreicher Haunzwickel mit 4,01 Meter den italienischen Landesrekord um 1 Zentimeter unterboten hatte, schien ein österreichischer Sieg sicher. Aber dann schafften auch Innocenti und Oesterreichs Rekordmann Proksch diese Höhe, ja Proksch gelang es anschließend noch, mit.05 Meter seinen Landesrekord um 2 Zentimeter zu verbessern und so den zweiten Sieg für Oesterreich zu retten, nachdem zuvor Cousal in Kugelstoßen den ersten Erfolg für Oesterreich errungen hatte. Aber Innocenti war es trotzdem noch vergönnt, mit.01 Meter im Stabhochsprung einen neuen italienischen Rekord aufzustellen. Die übrigen elf Konkurrenzen wurden eine Beute der Italiener. Toto und Tip Enghien 1. Prix de Vie=Vigor: 1. Caro(Lombard), 2 Carpia, 3. Attacus. Sieg 42:10, Platz 14, 16, 14:10. 2. Prix de'Astarac: 1. Rose Reine(abtes), 2. Gatinaise, 3 Organeau. Sieg 32:10, Platz 13, 20, 14:10.— 3. Prix'Andorre: 1. Maunganui (Plaine), 2 Massipée, 3. Tracer. Sieg 75:10, Platz 22, 21, 19:10.— 4. Prix Burgrave 2: 1. Soysambu (Lock), 2. Eginhard. 3. Zinal. Sieg 12:10. Platz 11. 12:10.— 5. Prix des Pyrendes: 1. Manioc (Bates), 2. Pesaro, 3. Triplepatte 2. Sieg 177:10, Platz 44, 23. 32:10.— 6. Prix de Roncevaux: 1. Sabre au Clair 2(Bonaventure), 2. Great Sapphiere, 3. Le Florentin. Sieg 43:10, Platz 24, 23:10. Eissport im Berliner Sportpalast Brighton Tigers auch am zweiten Tage siegreich Am Sonntag wurde im Sportpalast zu Berlin die Eissportveranstaltung fortgesetzt, wobei die englische Eishockeymannschaft der Brighton Tigers erneut gegen eine Auswahl von Berlin antrat. Die englischen Gäste siegten sicher mit:1(:1,:0,:). Das Treffen war sehr schön und schnell. Die Berliner fanden sich gut zusammen Der Berliner Kühn zog sich bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch zu und mußte ausscheiden. In den Pausen sowie vor und nach dem Spiel zeigten die Kunstläufer wieder ihr hervorragendes Können. Maxie Herber führte im Einzellaufen schöne Sprünge vor, und auch im Paarlaufen zusammen mit Ernst Baier gab es viel Beifall. Auch die übrigen Eiskunstläufer und=läuferinnen wurden für ihre Leistungen mit Beifall belohnt. Eröffnungsprogramm der Dortmunder Westfalenhalle Am kommenden Sonntag, 1. November, wird in der Dortmunder Westfalenhalle die Kunsteisbahn eröffnet werden. Die Leitung der Westfalenhalle hat sich bemüht, für diesen Tag ein gutes Programm zusammenzustellen. Im Vordergrund steht ein Eishockerspiel zwischen der Düsseldorfer Mannschaft und der Mannschaft des Berliner Schlittschuhklubs Die Berliner werden in stärkster Besetzung antreten, und zwar mit Kaufmann, Jaenecke, Kerff: Molyneux. Bal, George(1. Sturm); Adler, Frikkert, Soltmann(2. Sturm). Daneben sieht das Programm auch Kunstlaufdarbietungen vor. Westfalens Fechterinnen gegen Niederrhein Die westfälischen Fechterinnen fanden sich am Sonntag im Dortmunder Eintrachthaus zu fleißiger Lehrgangsarbeit zusammen, die mit einem Wettkampf ihren Abschluß fand, um die westfälische Vertretung für den am 8. November in Bochum stattfindenden Florettkampf gegen den Gau Niederrhein zu ermitteln. Erwartungsgemäß belegten auch diesmal die Dortmunder Eintracht=Fechterinnen die ersten Plätze. Nach diesem Kräftevergleich wurde folgende westfälische Vertretung bekanntgegeben: Wenrenors von Rion Senls Internationales Schwimmfest in Düsseldorf Im Stadtbad an der Kettwiger Straße in Düsseldorf führte der SV. Düsseldorf 98, wie wir gestern schon kurz mitteilten, am Sonntagabend auf der rekordfähigen 25=Meter=Bahn vor gutem Besuch ein internationales Schwimmfest durch. Unter den Zuschauern sah man auch den Kunstlauf=Olympiasieger Karl Schäfer=Wien und den Boxmeister Karl BeckDüsseldorf. Der gebotene Sport stand auf einer ausgezeichneten Stufe, besonders die Leistungen der Holländerinnen waren ganz vorzüglich. Höhepunkt der Veranstaltung bildete das 100=Meter=Rücken= schwimmen mit dem neuen Weltrekord der jungen Holländerin Nida Senff von:13.6 Min. Sie verbesserte damit ihren eigenen auf:15,4 stehenden Weltrekord um fast zwei volle Sekunden. Die Zwischenzeit für 50 Meter betrug 35.4. Auch den Ouden zeigte sich stark verbessert, denn sie bewältigte die 100 Meter Kraul in:05 und erklärte, daß sie bald wieder nach Düsseldorf kommen werde, um ihren eigenen Weltrekord zu unterbieten. Die holländische Brustschwimmerin Waalberg war, wie schon in Oberhausen, abermals über Trude Wollschläger (Duisburg) siegreich. Die Ueberlegenheit der Holländerinnen drückte sich auch in der Lagenstaffel aus. Zu bemerken wäre noch, daß sich die Weltrekordinhaberin Nida Senff die Kiefer=Saltowende angeeignet hat, die sie bereits vollkommen beherrscht. Sämtliche Wenden wurden von der Schwimmerin in dieser Art genommen. Für ihre famose Leistung erhielt sie von den Besuchern starken Beifall und Blumenspenden. Die Ergebnisse: 100 Meter Kraul: 1. den OudenHolland:05, 2. Lohmar=Bonn:11.8, 3. v. VoorstHolland:14; 100 Meter Kraul, Männer: 1. Korbmacher=Düsseldorf:06.8. 2. Bovensche=Amsterdam :07,5, 3. Schlichtig=Düsseldorf und v. d. BromAmsterdam:07.6. 100 Meter Rücken, Frauen: 1. Nida Seuff=Amsterdam:13,6(neuer Weltrekord), 2. Stolte=Düsseldorf:22,7, 3. Vortgysen=Amsterdam :26.5. Lagenstaffel: 3mal 100 Meter. Männer: 1. de Dolviin=Amsterdam:55,5, 2. Düsseldorf 98 :00,4, Kraulstaffel, 4mal 100 Meter. Männer: 1. Düsseldorf 98:40,9. 2. de Dolvijn=Amsterdam :43.1. Lagenstaffel, 6mal 50 Meter, Frauen: 1. AD3. Amsterdam:45.4, 2. Düsseldorf 98:57,4. 1. Irmgard Wilcke=Dortmund: 2. Hilde Schimmel=Dortmund; 3. Elsb. Grell=Dortmund; 4. Else Glowienka=Bochum; 5. Liselotte Wirtz=Hagen 1860, 6. Irmgard Wilhelm=Bielefelder TG: 7. Grete Beckmann=Bielefelder TG. Der Kampf der Florettfechterinnen findet in Bochum in Verbindung mit dem Säbelmannschaftskampf des Gaues Westfalen statt, für den bisher sieben Nennungen vorliegen. Deutscher FC Düsseldorfer Florettmeister Die Gaumannschaftsmeisterschaft im Florettfechten der Männer wurde am Sonntag in Düsseldorf ausgetragen. Die Meisterschaft sicherte sich diesmal der Deutsche Fecht=Club mit 23 Mannschafts= und 32 Einzelsiegen. Die Teilnehmer für den DFC waren: Gaufachamtsleiter Schulze. Olympiafechter Esser, Finke, Hohenschon und Bernes. Zweiter wurde der Rheinische Fecht=Club Düsseldorf vor den Vertretern Essens und Mülheims. Der Titelverteidiger. Wuppertaler Fechtklub, konnte wegen Mannschaftsschwierigkeiten nicht antreten. In der Vorschlußrunde schieden TB Essen=Werden. AXV Elberfeld und T6 Krefeld aus. Leipzig vor hamburg und Berlin Der Kunstturn=Dreistädtekampf in Leipzig Im ausverkauften Leipziger Kristallpalast fand am Sonntag nun schon zum 32. Male der Dreistädtekampf der Turner im Gerätturnen statt. Wieder einmal konnte die gastgebende Stadt als Sieger hervorgehen. Leipzig gewann mit insgesamt 1833 Punkten vor Hamburg mit 1818 und Berlin mit 1759 Punkten. Den besten Einzelturner stellte erwartungsgemäß Hamburg mit dem Olympiasieger Walter Steffens, der in der siegreichen Turnermannschaft bei den Olympischen Spielen in Berlin eine Goldmedaille für Deutschland holte. Der frühere Bremer kämpfte bei dieser Gelegenheit zum erstenmal für Hamburg. das jetzt seine neue Heimat ist. Mit 233 Punkten belegte er den ersten Platz vor Haustein und Hartig. beide Leipzig, mit je 214 Punkten, und dem Berliner Hans Mock mit 211 Punkten. Die Tragödie des„van der Wyck“ Dei kentrte der den Hatstschen.. Kapitän Akkermann berichtet Einzelheiten„In knapp drei Minuten war alles aus!“ Wasserflugzeuge fischten die Treibenden aus dem Wasser (-Wie bereits gemeldet wurde, hat der holländische Dampfer„Van der Wyck“ mit rund 230 Menschen an Bord auf der Höhe von Java aus bisher unbekannten Gründen Schiffbruch erlitten. 72 Menschen, darunter auch Europäer, haben den Tod in den Wellen gefunden. Ueber den Hergang der Katastrophe und das Rettungswerk liegen nunmehr die ersten Einzelheiten vor. Der„Van der Wyck“ war mitten in der Nacht von Surabaja mit 226 Menschen an Bord ausgelaufen. Unter diesen befanden sich 40 Europäer. Der Rest waren Eingeborene. Bestimmungsort war Semarang, eine Hafenstadt, die gleichfalls an der Nordküste der Insel Java gelegen ist. Bereits gegen drei Uhr morgens erhielt die holländische Marinestation von Surabaja den ersten SOS.=Funkspruch von dem Schiff. Es mußte schlimm um den„Van der Wyck" stehen, denn trotz eifrigster Bemühungen von seiten der Funker der Station in Surabaja ist es diesen nicht gelungen, noch eine Verbindung mit dem Dampfer herzustellen. Den Berechnungen zufolge mußte sich das holländische Schiff in dem Augenblick, da es seine SOS.=Rufe aussandte, auf der Höhe von Tandjong befinden. Alles eilt zu Hilfe Nachdem dies feststand, erhielt zunächst einmal das in Surabaja stationierte Geschwader von zehn Dornier=Wasserflugzeugen den Befehl, aufzusteigen und den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu eilen. Desgleichen wurden die Torpedoboote „Banckert" und„Rigel“ beordert. Die beiden Kriegsschiffe lichteten sofort Anker und nahmen Kurs nach Norden. Wenn die Katastrophe des„Van der Wyck“. keine noch schlimmeren Dimensionen angenommen hat, dann ist es einzig und allein der Geschwindigkeit zu verdanken, mit der das Rettungswerk organisiert wurde. Allerdings hat der heldenmütige Einsatz der Retter auch wesentlich dazu beigetragen, dem Tode, der in tausenderlei Gestalt lauerte, zahlreiche Opfer wieder abzujagen. Der Funker starb auf seinem Posten... Die Flieger machten die Unfallstelle als erste aus. Der Untergang des„Van der Wyck“ war demnach in nicht allzu großer Entfernung von der Küste erfolgt. Hunderte von Menschen schwammen, an die Trümmer des untergegangenen Schiffes geklammert, in der aufgewühlten See. Sie kämpften verzweifelt um ihr Leben, nicht nur gegen die Wellen, die alles zu verschlingen drohten, sondern auch gegen die zahllosen Haie, die sich an der Unfallstelle tummelten. Unter diesen Umständen durfte keinen Augenblick länger gezögert werden. Immer und immer wieder stießen die Flugzeuge bis ganz dicht auf die Wasseroberfläche hinunter, warfen Seile aus und fischten die im Meer Treibenden auf. Auf diese Weise sind von den Fliegern 90 Menschen gerettet worden. Eine Wasserung war nicht nur wegen des hohen Seegangs unmöglich, sondern schien auch wegen der vielen herumschwimmenden Trümmer nicht ratsam. Unter den Opfern des„Van der Wyck" befindet sich auch der holländische Funker des Schiffes. Der Mann hat bis zum letzten Augenblick auf seinem Posten ausgehalten und ist dann mit dem Dampfer in die Tiefe gegangen. Der letzte, der ihn gesehen hat, war Kapitän Akkermann, der Kapitän des Unglücksschiffes, der übrigens gerettet worden ist. „Das ging alles furchtbar rasch“, das waren die ersten Worte Kapitän Akkermanns, als er aus dem Meer gefischt worden war.„In knapp drei Minuten war alles aus. Das Schiff legte sich auf die Seite und ging unter.“ Säugling klammert sich an seine Mutter Ueber die Ursache des Untergangs des„Van der Wyck“ konnte auch Kapitän Akkermann keine Angaben machen, obgleich er wenige Stunden darauf ein langes Telephongespräch mit der Gesellschaft führte, der der„Van der Wyck“ gehört hat. Dagegen erzählte der Kapitän Einzelheiten von der Panik, die auf dem Schiff ausgebrochen ist, als er den Befehl erteilte, die Rettungsboote zu Wasser zu lassen. Einzelne von den Booten waren überhaupt nicht mehr klar zu kriegen, so stark hatte sich der „Van der Wyck“ bereits auf die eine Seite gelegt. Gelang es dann aber doch, ein oder das andere Boot zu Wasser zu bringen, dann zerschellte es entweder an der Bordwand, oder wurde von den heranstürmenden Wogen zum Kentern gebracht. Kapitän Akkermann hat, wie er angibt und wie es auch seine Pflicht war, das Schiff als Letzter verlassen. Kaum war er ins Meer gesprungen, da bäumte sich das dem Untergang geweihte Schiff hoch auf und versank in den Fluten. Der Kapitän hat sieben Stunden lang im Wasser gelegen. Er versuchte sein möglichstes, um den übrigen Schiffbrüchigen Trümmer und Planken zuzuschieben, an die sie sich halten konnten. Außerdem hat der Kapitän persönlich eine Frau mit ihrem kleinen Kind gerettet. Der Säugling klammerte sich verzweifelt schreiend an seine Mutter. Auch die Eingeborenen halsen wacker mit... Wenn die zahlreichen Haifische, die um die Unfallstelle kreisten, nicht mehr Schaden angerichtet haben, dann erklärt sich dies nach der Meinung des Kapitäns Akkermann einzig und allein daraus, daß das Oel von den Maschinen des in die Tiefe gesunkenen Dampfers den Bestien unangenehm war und so eine Art Schutzwall für die armen, um ihr Leben kämpfenden Schiffbrüchigen bildete. Wenn dieses Oel nicht gewesen wäre, dann wäre wohl keiner mehr lebend geborgen worden. Uebrigens sollen sich auch die Eingeborenen in hervorragender Weise an dem Rettungswerk beteiligt haben. Die Eingeborenen erschienen mit ihren gebrechlichen Fahrzeugen an Ort und Stelle, trotzten aber dem Sturm und allen anderen Gefahren und retteten zahlreiche Menschen. Im Auftrag der holländischen Regierung wurde ihnen für ihr tapferes Verhalten bereits der Dank ausgesprochen. Der„Van der Wyck“ soll nicht versichert gewesen sein. Sein Verlust muß daher auf mehrere Millionen Gulden beziffert werden. Die Untersuchung über die Ursachen, die zu dieser Schiffskatastrophe in den Gewässern von Java geführt haben, ist eingeleitet worden. Briniken und Bräupen =Boot zu Im Hafen von Portsmouth liegt seit verkaufen einigen Tagen ein=Boot zum Verkauf. Es handelt sich um das englische =Boot X 1, das seinerzeit, im Jahre 1925, als es vom Stapel lief, mit seinen 2800 Tonnen Wasserverdrängung als das größte=Boot der Welt gelten konnte. Der Bau dieses stählernen Ungeheuers, auf das die englische Marine sehr stolz gewesen ist, verschlang die enorme Summe von einer Million Pfund Sterling. Dieses Riesen==Boot hat dann den Engländern in der Folgezeit jedoch nur Sorgen bereitet. Gleich auf der ersten Ausfahrt, die ins Gebiet des Mittelmeeres führte, erwies es sich, daß das Boot viel zu plump war und nur schlecht manövriert werden konnte. Trotzdem hat T 1 dann bis zum Jahre 1934 Dienst getan. In jenem Jahr entschloß sich dann die englische Admiralität, das Boot außer Dienst zu stellen. Und nun soll es also meistbietend verkauft werden. Die Admiralität wäre schon zufrieden, wenn ihr auch nur ein angemessener Preis geboten würde. Sollte sich das Riesen==Boot X 1 aber als unverkäuflich erweisen, dann wird es auf der Werft, die es erbaute, einfach verschrottet werden. * Ein wandernder In ein Memeler Krankenhaus Granatsplitter wurde dieser Tage ein Postbeamter aus der Ortschaft Pogegen eingeliefert. Dem Manne war das ganze Gesicht verschwollen und die behandelnden Aerzte sahen sich gezwungen, sofort eine Operation vorzunehmen. Der Postbeamte, der regelmäßig in dem memelländischen Ort Pogegen seinen Dienst versah, verspürte vor einiger Zeit heftige Schmerzen an der einen Wange. Zuerst achtete der Mann nicht darauf, da er die Schmerzen auf eine Erkältung zurückführte. Die Anschwellung nahm aber von Tag zu Tag zu, so daß der Postbeamte schließlich seinen Dienst nicht mehr versehen konnte. Schließlich verschlimmerte sich der Zustand derart, daß ihm das eine Auge völlig zuschwoll, und er vor Schmerzen keine Ruhe mehr finden konnte. Er mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden, wo dann festgestellt wurde, daß der Postbeamte einen kleinen Granatsplitter in dem Fleisch einer Wange stecken hatte. Dieser Granatsplitter stammte von einer Kriegsverletzung, die der Mann im Jahre 1918 erlitten hatte. Der Splitter war seit jener Zeit im Körper hin= und hergewandert, bis er nun endgültig im Gesicht heraustrat. Es wird noch berichtet, daß der Postbeamte aus Pogegen noch mehrere andere kleine Splitter im Körper mit sich herumträgt, die ihm bisher jedoch keine Beschwerden bereitet haben. * Die Flaschenpost Ein Bürger aus Cranz fand dievom Himmel, ser Tage am Ostseestrand eine Flaschenpost, die schwer versiegelt war und eine Beschriftung in englischer Sprache aufwies. Er nahm die Post mit nach Hause und fand in der Flasche einen Zettel, auf dem stand, daß die Flasche vom Bord des„Graf Zeppelin" abgeworfen sei und dem Finder der Post eine freie Reise nach Newyork gespendet würde. Als Absender wurde ein Mr. Perkington aus Newyork angegeben. Der Finder hat sich selbstverständlich an die Newyorker Adresse gewandt. Hoffentlich werden seine Geduld und sein guter Glaube an die Echtheit der Post entsprechend gelohnt. * Vom Papagei, der Wenn den Conferenciers der Witze erzählt Geist ausgeht, dann kommen sie auf die merkwürdigsten Ideen. Nicht immer sind sie so erfolgreich wie der Einfall jenes Ansagers, der in Paris sein Publikum glücklich machte, indem er die Witze, die er bisher produziert hatte, von seinem Papagei erzählen ließ.„Joko“ entwickelte sich dadurch zu dem beliebtesten Komiker der französischen Hauptstadt. Er hat ein staunenswertes Gedächtnis, so daß es seinem Herrn nicht schwer wird, ihm jeden Tag die neuesten Witze beizubringen. So wie er dann abends im Varieté sagt:„Joko, erzählt mal den...“, legt Joko los, und das Publikum krümmt sich vor Lachen, denn der Papagei hat bisher auch noch keinmal die Pointe zu früh gebracht. Geschichte in Stein Eine denkwürdige Feier vor dem Palazzo Marino in Mailand 1( In diesen Tagen fand vor dem Palazzo Marino in Mailand in Anwesenheit der Spitzen der faschistischen Partei Italiens eine denkwürdige Feier statt, während der die Enthüllung von drei Granitsteinen, in die mit ehernen Lettern die drei bedeutsamen Reden des Duce aus dem vergangenen Jahr eingemeißelt worden sind, vorgenommen wurde. Es handelt sich um die Rede vom 2. Oktober 1935, in der Mussolini vom Palazzo Chigi in Rom aus den Einmarsch der italienischen Truppen in Abessinien als vollendete Tatsache verkündete, ferner um die Rede, in der der Duce, wiederum in Rom, den siegreichen Einmarsch der Italiener in Addis Abeba am 5. Mai 1936 der versammelten Menschenmenge bekanntgab, sowie schließlich um die Rede vom 9. Mai, in der er die Gründung des römischen Imperiums auf afrikanischem Boden ankündigte und Viktor Emanuel zum Kaiser von Aethiopien ausrief. Diese Reden, die in der Geschichte Italiens in der Tat einen Wendepunkt bedeutet haben, sind auf diesen Gedenksteinen in ihrem gesamten Wortlaut eingraviert. Die Steine haben eine Höhe von drei Meter und eine Breite von über einem Meter. Kommenden Geschlechtern sollen sie ein Zeugnis von der Größe des faschistischen Italiens ablegen. . Oben links: Solcher Jubel umgab den italienischen Außenminister Graf Ciano während seines Besuchs in Deutschland— rechts: Unter der Führung des Herzogs von Coburg=Gotha weilt eine deutsche Frontkämpferabordnung in England. Hier sieht man den Oberbürgermeister von Southampton(mit Amtskette) neben dem Herzog von Coburg=Gotha nach der Begrüßung.— Unten links: Rekrutenvereidigung im Potsdamer Lustgarten. Im Hintergrunde erkennt man die berühmte Garnisonkirche— rechts: Ein erbeuteter roter Panzerwagen wird revariert. Unser Bildberichterstatter machte diese Aufnahme aus dem kleinen Ort Valmojadda an der Madrider Front. die einen erbeuteten roten Panzerwagen zeigt, der von den Soldaten der Militärgruppe repariert wird.(Scherl(4)—.) Dr. Goebbels erweitert die Schiller=Stiftung Kamdgebung.. Anschluß an die große schen Buches in Cröffnung der Woche des deutster Dr Gaebbe..ar veranlaßte Reichsmini. ## wbeobets, daß der seitherige Fonds der veutschen Schiller=Stiftung von heute ab verdreifacht wird. Die Erhöhung erfolgt aus Mitteln, die dem Reichsminister selbst zur Verfügung stehen, sowie aus Beiträgen der Reichsschrifttums. Dr Gg 1nd des Buchhandels Reichsminister Se:#bels umriß grundsätzlich die Aufgaben Tee##ung und veranlaßte eine dementspre. chende urverarbettung ihrer Satzungen. Ihr Verwaltungssitz bleibt wie bisher das Schiller=Haus in Weimar. Gleichzeitig verfügte der Minister, daß die gesamte soziale Betreuung der deutschen s aantralisiert. d. h. also, in die Rescheschrie stung in der Neichsschrifttumskammer“ gelegt wird. Auf diese die Deutsche Schiller=Stiftung Weimar versetzt, den Kreis der zu betreuenden Dichter wesentlich zu erweitern. Zu diesem Kreis gehören die Dichter. die unverschuldet in Not gexaten sind, aber der Nation durch ihr Werk hone Werte gegeben haben. Diese Verfügung ist wiederum ein Beweis für das hohe Verantwortungsgefühl der Führung Wonrsue Stagtes gegenüber dem schöpferischen der Nation. Es ist darüber hinaus porgesehen, die bestehenden buchhändlerischen Un. leinutzungsverbände unter der Bezeichnung „Palm=Stiftung“ in der Reichsschrifttumskammer zusammenzufassen. Leischäfter von Riobenrop in London Enge Zusammenarbeit von vitaler Rotwendigkeit“ Erklärung an die englische Presse London, 26. Okt. Botschafter von Ribbentrop traf am Montagnachmittag in Begleitung seiner Gattin auf dem Viktoria=Bahnhof in London ein. Zu seiner Begrüßung waren das gesamte Personal der deutschen Botschaft, der stellvertretende Landesgruppenleiter der NSDAP. für Großbritannien und Irland, Dr. Markau, und zahlreiche Angehörige der deutschen Kolonie in London erschienen. Im Auftrage des englischen Außenamtes hatte sich der stellvertretende Protokollchef, Monck, eingefunden. Auf dem Bahnhof sah man ferner eine Reihe englischer Freunde und Bekannter des Botschafters. Nach dem herznahezu Tämtlsicher der von den Photographen im Gilde kastagtz gtr ößeren englischen Zeitungen im Bilbe festgehalten wurde, begaben sich der Botschafter und Frau von Ribbentrop nach ihrem neuen Heim. Botschaftsrat Fürst Bismarck hatte den Botschafter bereits beim Betreten der englischen Küste in Dover begrüßt. Nach seiner Ankunft in London gab Botschafter von Ribbentrop folgende Erklärung an die Presse:„Ich freue mich sehr, wieder in England zu sein, zumal ich in London kein Fremder bin. I Iutsresse unserer beiden Länder gibt es eine Menge arbeit zu tun. Deutschland wünscht die Freundschaft Großbritanniens und ich glaube, cäst wänsch „Der Führer ist überzeugt, daß die einzig wirksiche Rich für Curopa und auch für das bri. lische Reuh die weitere Ausbreitung des Kommunismus ist, dieser schrecklichsten aller Krankhsitemi, schrecklich deshalb, weil die Menschen im neinen hierin erst dann eine wirkliche Gefahl zu erkennen scheinen, wenn es zu spät ist. Eine enge Zusammenarbeit zwischen unseren bicher Ländern in diesem Einne ist nicht nur Bichtig, sonvern eine vitale NotwendigErhaltung Jampf um die gi unserer Zivilisation und unserer KulFreundschaft siund zu einer englischdeutschen einige Opim vielleicht etwas länger als zeugt, dar inist wünschen, aber ich bin über. ..# buß sie zustande kommen wird. Ich jedenfaus werde mein Bestes tun, um zu helfen.“ Die Totenburg bei Bitoli Bitolj, 26. Okt. Bitolj, früher Monastir, stand am Sonntag im Zeichen der Einweihung des deutschen Ehrenmals, das der Volksbund für deutsche Kriegsgräberfürsorge auf einem Hügel über der Stadt für die Gefallenen der mazedonischen Front errichtet hat. Schon am Morgen marschierten die jugoslawischen Ehrenkompagnien zum Ehrenmal hinaus, wo sich 5000 Einwohner zur gemeinsamen Feier mit den deutschen Abordnungen versammelten. Die schöne deutsche Totenburg liegt im Angesicht der Gebirge, auf denen vor 20 Jahren die Front verlief. Sie ist das schönste Ehrenmal, das Deutschland seinen Gefallenen bisher in der Fremde gebaut hat. 3000 deutsche Soldaten ruhen hier. Unter den wehenden deutschen und jugoslawischen Fahnen vollzog sich die Feierstunde, die beide Völker gemeinsam begingen. Nach der zeremoniellen Handlung sprach für den Volksbund der Bundesführer Dr. Eulen: Das neue Deutschland und das neue Jugoslawien hätten ihren Ursprung in dem heldischen Opfer der besten Söhne ihrer Völker. Er überbringe die Grüße des Führers an die Gefallenen, und er freue sich, daß seine Mutier Grüße der deutschen Mütter überbringen könne, die ihre Söhne dem Vaterland gaben. Zun. Zeichen des Dankes übergab er der Stadt Bitolj ein Glockenspiel, das in Zukunft täglich vom Stadtturm aus neben der jugoslawischen Hymne das Lied vom guten Kameraden spielen werde. Dr. Eulen übergab dann das Mal dem deutschen Gesandten in Belgrad, Herrn von Heeren. Nach einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters von Bitolj erfolgten unter dem Donner einer Salve der Ehrenkompagnie und unter den Klängen des Deutschland= und Horst=WesselLiedes in der Gedenkhalle die Kranzniederlegungen. Außer dem Gesandten und Dr. Eulen legten Oberst Reinecke im Auftrage des Reichskriegsministers, Ortsgruppenleiter Mühlmann Annniatlieruug Aidorios vonzöden Buraos. 25. Okt. Dia notignglistischen Strut Dr. Ley weihte Duisburger Stammarbeitersiedlung Duisburg. In Duisburg wurde am Montag die erste Stammarbeitersiedlung, die von der Duisburger Kupferhütte erbaut wurde, ihrer Bestimmung übergeben. Den Siedlern steht ein Pachtland in einer Gesamtgröße von 10000 Quadratmeter zur Verfügung. In verschiedenen Farbtönungen gehalten, macht diese erste Duisburger Arbeitersiedlung, die in den ländlichen Duisburger Süden hinein gebaut wurde, einen recht lebendigen Eindruck. Inmitten der Eigenheime ist von dem Werk ein großes Gemeinschaftshaus und ein NSV.=Kinderhort errichtet worden. Eine neue Siedlung mit Siedlerstellen ist im Bau und eine weitere mit 175 Siedlerstellen in Vorbereitung.— Am Montag wurde die„Tannenhof=Siedlung“ durch Reichsorganisationsleiter Dr. Ley geweiht. Dr. Ley gab seiner Freude darüber Ausdruck daß hier wieder einmal einsichtige Männer mit Vernunft und auf weite Sicht im nationalsozialistischen Sinne gebaut hätten. Wenn diese Siedlung auch nur als Beginn einer großen Wohnungsbauperiode anzusehen und gegenüber der Not, die auch in Duisburg noch an Wohnungen herrsche, nur als gering zu bezeichnen sei, so bilde diese Siedlung doch immerhin schon einen beachtlichen Anfang. Aus dem Gesicht dieser Siedlung heraus könne auch das bevölkerungspolitische Programm gelöst werden, weil man es hier verantworten könne, Kindern das Leben zu schenken. Bulgos, 25. Vll. Die nalionättstischen Streitkräfte vor Madrid haben die Frontlinie südöstlich von Illescas um 8 bis 12 Kilometer bis zu den Ortschaften Esquivias, Borox und Sesena vorgeschoben, nachdem diese Orte besetzt wurden. Von der letzteren Ortschaft beherrscht ihre Artillerie die Straße Madrid—Aranjuez und verhindert somit eine Lebensmittelzufuhr sowie Truppentransporte wie auch einen eotl. Rückzug der roten Horden nach der Hauptstadt. Auf ihrem Vormarsch nach Madrid haben die Streitkräfte der 7. Division zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet und viele Gefangene gemacht. U. a. konnten auch verschiedene junge Mädchen reicher Madrider rechtsstehender Familien in Sicherheit gebracht werden, die von den Roten in Madrid gezwungen worden waren, an die Front zu gehen. marxistischen Gewerkschaften CRT. und die seit Beginn der Auseinandersetzung in allen Abteilungen der verschiedenen Ministerien vertreten sind, haben nunmehr angesichts der wachsenden Unstimmigketten mit der sogenannten Regierung und wegen ihrer Unzufriedenheit mit Largo Caballero ihre sämtlichen Vertretungen zurückgezogen. Die Anarchisten bedürfen derer nicht mehr, da sic ohnedies praktisch die Macht in der Hand haben; sie beabsichtigen, im AugenFrechheit der koten „Freilassung der Geiseln kommt nicht in Frage“ Paris, 25. Okt. Der rote spanische Außenmeldet, auf eine Anfrage der englischen Regierung wegen der in Madrider Gefängnissen als Geiseln festgehaltenen Personen geantwortet, vaß von Geiseln keine Rede sei, sondern daß sanige poltiäche cegner in Haft behalten würBiederhalt komme nicht in Frage. blick der völligen Uebersiedlung der Madrider Ministerien nach Barcelona sofort die„Regierung“ zu übernehmen. Madrider„Volksgericht" fällt Todesurteil gegen den Nationalhelden Moscardo Paris, 26. Okt. Nach der Madrider Zeitung „Politika“ hat das sogenannte„Volksgericht" in Madrid im Abwesenheitsverfahren den Obersten der Infanterie Moscardo zum Tode verurteilt. Moscardo ist der Führer der Besatzung, die Monate lang tapfer den Alcazar von Toledo verteidigt hat. Der spanische Dampfer„Stadt Barcelona", ur den ertranteneu—etleiter Mühlngun der Flüchtlinge gach Marselle gebracht hat, hat SSchsloz m F“ Lanbesgruppenleiter bers ven Hofen von Marseille am Montag mit weie e i# teren 500 Freiwilligen für Barcelona verlassen. Es ist dies der dritte Freiwilligentransport von Frankreich nach Barcelona. Der Bruder kommt Ozeanflieger Franco auf dem Wege zur spanischen Front Lissabon, 16. Okt. Der bekannte Ozeauflieger Ramon Franco, ein Bruder General Francos, traf von Nordamerika kommend in Lissabon ein. Er erklärte, daß er sofort nach Spanien weiterreisen werde, um dort am Kampf gegen die Bolschewisten aktiv teilzunehmen. Roman Franco hatte bisher die Stelle eines Luftfahrtattachés an der spanischen Botschaft in Washington inne. P. in Belgrad, Vertreter ing#sslawischer Behörden, die Militärattachés von Oesterreich, Angarn, Frankreich und Bulgarien, der rumänische Generalkonsul und verschiedene Verbände Kränze nieder. Vor der Kranzniederlegung sang noch ein jugoslawischer Ehor aus Bitolj das Deutschlandlied in deutscher Sprache. Mit einem stillen Gedenken vor dem Gräberfeld schloß die Feier für unsere Gefallenen Der weltberühmte spanische Opernsänger Miquel Fleta ist in die faschistische Falange eingetreten. Er erklärte, daß die künstlerische Betätigung jetzt hinter der kämpferischen Mitarbeit am Neuaufbau Spaniens zurückstehen müsse. Gattenmord durch bist Verhandlung vor dem Bonner Schwurgericht Bonn, 26. Okt. Am Montagmorgen begann vor dem Schwurgericht in Bonn die auf drei Tage berechnete Verhandlung gegen den des Giftmordes angeklagten 43jährigen Heinrich Brodesser und die 38 Jahre alte Witwe des Franz Johannesberg aus Bonn. Die Vorgeschichte der furchtbaren Tat ist kurz folgende: Im August 1935 starben innerhalb von 14 Tagen die 39jährige Ehefrau Brodesser und der 40jährige Kriegsverletzte Franz Johannesberg. Es traten bald Vermutungen auf daß die beiden eines nicht natürlichen Todes gestorben seien. Die Untersuchungen der Bonner Staatsanwaltschaft und der Landeskriminalpolizei in Köln ließen immer mehr den Verdacht zu, daß die Ehepartner der Frau Brodesser und des Johannesberg sich des Giftmordes schuldig gemacht hatten. Beide wurden festgenommen. Die Leichen wurden exhumiert. Bei der Untersuchung konnte ein schon in geringsten Mengen tödlich wirkendes Gift nachgewiesen werden. Unter der Wucht des Beweismaterials gestand Brodesser seine Schuld ein. Die Johannesberg dagegen stritt alles ab. obgleich ihr Mitangeklagter, mit dem sie seitdem in engster Gemeinschaft gelebt hatte. sie schwer belastete. Das Gericht trat zunächst in die Vernehmung des Angeklagten Brodesser ein. der u. a. drei Strafen wegen Fahnenflucht während des Krieges aufzuweisen hat. Von seinem früheren Geständnis rückte der Angeklagte entschieden ab. Er habe es nur deshalb gemacht, um Frau Johannesberg zu schonen. Unter dem Vorwand, nun aber die reine Wahrheit sagen zu wollen, wälzte er alle Schuld auf die Mitangeklagte ab. der Nachmittagsverhandlung wurde die angeklagte Witwe Johannesberg vernommen. Genau so, wie der Angeklagte Brodesser jede Schuld bestritt und seine Geliebte, die Angeklagte, belastete, will Frau Johannesberg, die auch in der Voruntersuchung jede Schuld abgestritten hatte, alles auf ihren Liebhaber schieben. Sie habe von dem Gift nichts gewußt. Anschließend wurden einige Aerzte, die die beiden Verstorbenen behandelt hatten, und zwei Sachverständige vernommen Sie erklärten übereinstimmend, daß in den Leichen Gift gefunden worden sei. Ein Kriminalsekretär der Landeskriminalpolizei Köln, der die ersten Ermittlungen leitete, sagte aus, bei einer Gegenüberstellung habe Brodesser zu der Frau Johannesberg gesagt:„Sage die Wahrheit, ich habe sie auch gesagt. Du hast genau so viel Schuld wie ich.“ Sodann wurde die Verhandlung auf Dienstag vertagt. tungen wegen.“ Layo seine alten Vehaup. unnen mit: Zeiseferung der nationalen Trappen mir auslanvischen Waffen. 140 000 handgranaten beschlagnahmt Sie waren für die Roten in Spanien bestimmt 26. Okt. Die Untersuchung der geseimen Handgranatenherstellung in Lyon bringt sändig nene Ueberraschungen. Diese dunkle gelegenheut, deren Tragweite nicht unterschätzt werden kann, nimmt immer größere Ausmaße „ Inzwischen sind weitere fünf Lyoner Industrielle festgestellt worden, die große Mengen hau fen Sarherenatn auefertigt haben. Mehrere lausend Stua Handgranaten konnten am Sonntag wiederum beschlagnahmt werden. Bei einem Untersuchung niaent die Polizel im Lause der kuinden weniger als 30.000 Stück gestrieller Fin in Lyon ansässiger spanischer Indu#####sbenfalls in diese Angelegenheit verwilett. Die Untersuchung hat bereits ergeben, die Sandoranaten zur Ausfuhr, höchstwahrscheinlich nach Spanien, bestimmt waren. Dem „unbekannten Ingenieur aus Paris“, sind die Behörden bereits auf der Spur. Seine Verhaftung soll in Kürze bevorstehen. „Ipsgesamt hat die Lyoner Polizei bereits 140 000 Handgranaten bei den verschiedenen, in diesen Skandal verwickelten Personen beschlagnahmt. Interessante Ergebnisse hat die Untersuchung auch in finanzieller Hinsicht gebracht. So oll. allein der zu Beginn der Afäre verhaftete Industrielle Christophe die Summe von 200 000 Franken erhalten haben. Die von den übrigen Beteiligten bezogenen Summen sollen teilweise noch darüber hinausgehen. Die Frage, woher diese Riesensummen stammen und in wessen Auftrag die geheime Handgranatenherstellung vorgenommen wurde, dürfte nicht schwer zu lösen sein. Nicht umsonst sind Hunderte von Millionen Goldveseten von der marxistischen„Regierung“ nach Frankreich verschoben worden. Sowjetrußland liefert Kampfgas für die Roten in Spanien Paris, 26. Okt. Das„Echo de Paris“ will aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben, daß die spanischen Kommunisten und Anarchisten bei der Die Atlantikflieger in Berlin Nordatlantikflugboot„Aeolus" und„Zephir“ in Travemünde Travemünde, 26. Okt. Die Nordatlantikflugboote „Aeolus" und„Zephir“ sind am Sonntagnachmittag um 18.40 bzw. am Sonntagnachmittag um 16.20 Uhr im Travemünder Flughafen eingetroffen. Während„Aeolus“, den Flug Lissabon—Travemünde direkt bewältigte, hat das Flugboot„Zephir“ eine Zwischenlandung in Amsterdam vorgenommen. Die Besatzungen der beiden Flugboote wurden in Travemünde stürmisch begrüßt. Im Sonderflugzeug von Travemünde kommend, sind am Montagnachmittag die Besatzungen der Lufthansa=Flugboote, die mit der versuchsweisen achtmaligen Ueberquerung des Nordatlantik wertvollste Pionierarbeit für den kommenden regelmäßigen Postflugdienst nach Nordamerika geleistet haben, auf dem Flughafen Tempelhof eingetroffen. Den kühnen Fliegern wurde ein außerordentlich herzlicher Empfang zuteil, und zwar nicht nur durch ihre Kameraden von der Lufthansa und die Vertreter der Reichs=, Staats= und städtischen Behörden, sondern auch durch Tausende von Berlinern. Der„Tausendmarkschein-Winter“. Verhandlung vor dem Mitteldeutschen Sonder. gericht Halle, 26. Okt. Im großen Schwurgerichtssaal des Landgerichts begann am Montag vor dem Mitteldeutschen Sondergericht die Verhandlung gegen den 54jährigen Gustav Winter aus Naumburg an der Saale, der einst durch seinen Krieg um die„rotgestempelten Tausendmarkscheine“ sich einen zweifelhaften Ruhm erworben hatte, und gegen sieben weitere Angeklagte. Sie haben sich wegen Verbrechens und Vergehens gegen das Gesetz vom 14. Juli 1933 über die Neubildung von Parteien zu verantworten. Die Anklage wirft ihnen vor: Aufrechterhaltung, Weiterführung und Neuaufbau der sogenannten„WinterBewegung“ nach dem Parteienverbot. Der„Tausendmarkschein=Winter" wird außerdem beschuldigt, seine Anhänger um 50000 Mark betrogen zu haben. Die Verhandlung wird zehn Tage in Anspruch nehmen. Zur Durchführung der Beweisaufnahme sind zwei Sachverständige und über 60 Zeugen geladen. Verteidigung von Madrid Gasbomben anwenden würden. Sowjetrußland habe in den letzten Wochen in den Häfen von Alicante und Barcelona zahlreiche Chemikalien ausgeschifft, die zur Herstellung dieser Bomben dienen. Es sei nicht ausgeschlossen, daß auch die neun= bis zehntausend Geiseln, die noch in Madrid gefangen gehalten würden, mit diesen Gasbomben ums Leben gebracht werden würden. Ein abscheulicher Massenmord würde somit das Werk der Anarchisten krönen. Nach einer englischen Agenturmeldung aus Port Said fahren zur Zeit mehrere sowjetrussische Dampfer von Wladiwostok kommend durch den Suezkanal. Sie sind auf dem Wege nach Barcelona. Die Schiffe haben Material, Munition und Wagen für die spanischen Marxisten an Bord. Sechs weitere Dampfer aus Wladiwostok werden in dieser Woche am Suezkanal erwartet. Eines der sowjetrussischen Schiffe ist die„Leningrad", die am Montagabend in Port Said eintraf. Der diplomatische Vertreter der Republik Polen in Danzig. Minister Dr. Pavee, hat nach mehrtägigem Aufenthalt in Warschau, wo er zur Einholung von Informationen weilte, am Sonnabend dem Senatspräsidenten Greiser einen Besuch abgestattet „Wir suchen den besten Zeitungsroman Preisträgerverkündigung am„Tag der deutschen Presse" Berlin, 26. Okt. Die Reichsschrifttumsstelle teilt mit;„Die Bekanntgabe der Preisträger im Preisausschreiben„Wir suchen den besten Zeitungsroman" sollte ursprünglich anläßlich der„Woche des deutschen Buches 1936“ erfolgen. Die überaus große Zahl der Einsendungen macht eine besonders sorgfältige Prüfung notwendig, die zu dem genannten Termin noch nicht abgeschlossen werden konnte. Die Verkündung der Preisträger wird nunmehr am„Tag der deutschen Presse 1936“ erfolgen. Straßenbahnunglück in Wien Wien. Die Sonntagsfreude der zahlreichen Menschen, die das schöne Wetter in den Prater gelockt hatte, wurde durch ein Straßenbahnunglück arg gestört. Zwei Züge der Wiener Straßenbahn stießen zusummen, wobei 19 Personen verletzt wurden. Schweres Eisenbahnunglück in Rumänien Ein schweres Eisenbohnunglück ereignete sich am Montag in der Nähe von Foscani. Ein Personenzug entgleiste, wobei zwei Wagen vollstänzertrümmert wurden. Sechs Personen wurden außerdem wurden zahlreiche Fahrgäste mehr oder minder schwer verletzt. Die deutschen Industriellen in Rom Führung des feitigen Industriellen, die unter Gührung der füheren Staatssekretärs Dr. Trendelenburg in den letzten Wochen eine Reihe von onbustriewerken in Oberitalien besichtigt haben, schen Industrie Die Vertreter der deutten werden dar uu ar“ Tage in Rom aufhalten Werben, haben am Montagvormittag die FlieFrpsang aus..(chmittags findet ein „ saiader deutschen Botschaft und abends ehren der uistischen Verband der Industrie zu essen statt deu 0d triellen veranstaltetes Die deutschen Industriellen wurden am Montag vom italienischen Regierungschef empfangen. Bei Oeset Löns=Ausstellung in Bielefeld Bielefeld. Anläßlich des 70. Geburtstages des Heidedichters Hermann Löns veranstaltet die städtische Museumsverwaltung in Bielefeld eine Löns=Gedächtnisausstellung mit vielen persönlichen Erinnerungsstücken. Bildern und Originalhandschriften. Unter den Originalhandschriften befindet sich auch das vollständige Manuskript des Romans„Der letzte Hansbur“. Den Vater in den Tod gefahren Der Sohn von der Anklage der fahrlässigen Tötung freigesprochen Bielefeld. Vor der großen Strafkammer am Landgericht in Bielefeld fand jetzt die gerichtliche Verhandlung über einen surchtbaren und überaus tragischen Verkehrsunfall statt, der sich am 25. April dieses Jahres auf der Straße von Wiedenbrück nach Lippstadt ereignete. Der 21jährige Franz Rumenei aus Bad Lippspringe war mit seinem Lieserwagen auf dem Wege nach Oelde. Sein Vater saß neben ihm aus dem Führersitz. In der Nähe von Batenhorst, wo die Landstraße entlang dem Bahndamm führt, kam ihnen ein Personenzug entgegen. Als sie, so sagte der vor der großen Strafkammer Angeklagte Franz Rumenei, in der Höhe der Lokomotive waren, schlugen plötzlich dichte Rauchwolken aus der Lokomotive auf die Straße nieder, so daß jede Sicht unmöglich war. Der Angeklagte suchte zu bremsen, geriet von der Fahrbahn ab und sauste mit dem Wagen auf einen entgegenkommenden Lastzug auf. Der Wagen des Angeklagten geriet in Brand und stand im Nu lichterloh in Flammen. Nur mit Mühe gelang es den Fahrern des Lastzuges. den Fahrer des Unglückswagens, dessen Kleider schon lichterloh brannten, aus dem brennenden Wagen zu bergen. Sein mitfahrender Vater aber hatte bereits derart schwere Verletzungen erlitten, daß eine Rettung unmöglich war. Auch Franz Rumenei schwebte monatelang in Lebensgefahr und hat auch schwere körverliche Schäden fürs ganze Leben erlitten. Die Anklage warf nun dem so schwer getroffenen Sohn vor, die Sorgsaltspflicht verletzt zu haben, denn er habe bei der starken Rauchwolke, die die Lokomotive ausstieß, anhalten müssen, zumal diese Rauchwolken nicht plötzlich aufgetaucht seien, sondern den Zug bei seiner Fahrt überhaupt begleitet hätten. Das bestätigten im übrigen auch die Zeugenaussagen. Der Antrag des Staatsanwalts. der auch die menschliche Tragik dieses Falles herausstellte, lautete auf 500 Mark Geldstrafe. Das Gericht fällte ein für jeden Kraftfahrer aufschlußreiches Urteil: es sprach zwar den Angeklagten frei, da nach seinen geringen Erfahrungen im Verkehr ihm die Handlungsweise nicht als Fahrlässigkeit ausgelegt werden könne, es hob aber in seiner Urteilsbegründung hervor, daß jeder Kraftfahrer in einet solchen Lage die Pflicht habe, anzuhalten. 750 Jahre Mindener Messe Minden. Ein großes Volksfest steht für unsere Stadt am 8. November in Aussicht. Es ist die 750. Wiederkehr der Mindener Messe. Dieser Erinnerungstag wird in Verbindung mit der allgemeinen Mindener Messe durch das ambulante Gewerbe und die Stadtverwaltung durch eine große Feier auf dem Königsplatz gefeiert werden. Saboteur an der Volksgemeinschaft Minden. In der am Deister gelegenen Gemeinde Eimbeekhausen nahm die Geheime Staatspolizei den Metzger Brodrück in Schutzhaft, der aus gewinnsüchtigen, eigennützigen Motiven heraus das Bestreben des Staates, für eine ausreichende und gleichmäßige Ernährung aller Volksgenossen zu sorgen. sabotierte. Sein eigennütziges Verhalten ist umso schärfer zu verurteilen, als er außerdem Fleisch der vorgeschriebenen Fleischbeschau entzogen und dadurch die Volksgesundheit gefährdet hat. Brodrück wird sich außerdem noch wegen Schlachtsteuerhinterziehung zu verantworten haben. Der Betrieb des Metzgers ist geschlossen worden. uns Eillslaud Lödlicher Sturz vom Gerüst Lemgo. Der Dachdecker Adam aus Lieme, der an einem Hause in Detmold Ausbesserungsarbeiten auszuführen hatte, fiel vom Gerüst und verletzte sich die Wirbelsäule so schwer, daß er bald darauf starb. Hollands Thronfolgerin kommt nach Bad Driburg Bad Driburg. Prinzessin Juliane der Nieder lande, die sich unlängst mit dem Prinzen Bernhard Leopold zur Livve=Biesterfeld verlobte und als Thronfolgerin die Hoffnung der holländischen Niederlande ist, wird in diesen Tagen in Bad Driburg erwartet und in dem gräflichen Hause. mit dessen Besitzern sie verwandt ist. Wohnung nehmen. Vierpfündiger Riesenbovist Büren. Es ist ja bekannt, daß Pilze unter besonders günstigen Wachstumsverhältnissen zu geradezu unwahrscheinlicher Größe gedeihen können. So erinnern wir uns aus der Zeit kurz nach dem Kriege. im Münsterlande in der Gemeinde Avpelhülsen Riesenchampions gefunden zu haben, deren ausgewachsene Kövfe einen Durchmesser von durchschnittlich 30 cm faßte. Und dabei stand die Weide recht ansehnlich voll von diesen Mammutchampions. zum Teil auch in noch nicht aufgebrochenen jungen Exemplaren. Eine ähnliche Ueberraschung erlebte ein Einwohner der Nachbargemeinde Herbram. der auf einer Weide einen Riesenbovist im Gewichte von vier Pfund fand. Dieser Mammut=Bovist hatte das Aussehen eines gelinden Fußballs. Starke Zunahme der Feldmäuse Paderborn. Aus den Gemeinden Kirchborchen, Alsen und Wewer wird eine ungewöhnlich starke Zunahme der Feldmäuse gemeldet, die vor allem der jungen Saat gefährlich werden. In den Kleefeldern findet man viele kahl gefressene Stellen. Hier hilft nur geschlossenes Vorgehen aller Landwirte. „Dma Ueckmann“ an der Schwelle der 100 Rheda. Die in der Emsbauerschaft wohnende Witwe Ueckmann, die als Tochter der uralten Bauernfamilie Sprickmann am 25. Oktober 1837 in der Bauerschaft Brock bei Herzebrock geboren wurde. vollendete am 25. Oktober ihr 99. Lebensjahr. Die alte Frau erfreut sich noch ganz erstaunlicher Rüstigkeit und erzählt gern noch aus ihrer Jugendzeit, da man in den Jahren 1947/48 die Köln—Mindener Bahn baute. Damals habe man sich besonders darüber gewundert und gar nicht glauben wollen, daß „so'n Ding“ sich ohne Zugtiere von der Stelle bewegen konnte. Ihrem Gatten schenkte Frau Ueckmann sieben Kinder, von denen noch vier leben, der Sohn als Erbe des Ueckmannschen Hofes. Ein altes Kunstwerk wieder zu Ehren gebracht Wiedenbrück. Die im Jahre 1510 erbaute Kirche des Nachbardorfes Langenberg hat unlängst in einer Kreuzigungsgruppe aus Baumberger Sandstein als Bekrönung des Hochaltars einen Schmuck erhalten, wie er wohl ganz selten in Dorfkirchen anzutreffen ist. Es handelt sich um die frühere Kreuzigungsgruppe des Friedhofes, die, um sie gegen die Einflüsse der Witterung zu schützen, häufiger mit Oelfarbe überstrichen wurde, wodurch natürlich ihre Feinheiten verloren gingen. Die Gruppe ist jetzt von dem Düsseldorfer Bildhauer Pehle in mühevoller Arbeit wieder in den Zustand ihrer alten, ergreisenden Schönheit zurückversetzt worden. In der „Glocke im Bild“, die die Gruppe in ihrem früheren Zustande und in der jetzigen, glänzend gelösten Aufstellung zeigt, lesen wir das Werturteil:„Ein Spätgotiker allerersten Ranges, dessen Name unbekannt ist, vielleicht ein Schüler des bekannten Franken Tilmann Riemenschneider, hat sie geschaffen... Eine alte Perle in neuer Fassung.“ Kein Jägerlatein Bunte Hasen im Teutoburger Wald Osnabrück. Vor Jahren wurde im Leedener Jagdrevier im Teutoburger Wald ein gescheckter ausgewachsener Hase erlegt. Die Grundjarbe war wie bei allen Hasen grau. Dazwischen hatte er aber schneeweiße große Platten. auch an den Läusen und an der Blume zeigte sich die weiße Färbung. Man stand vor einem Rätsel und wußte diese seltene Naturerscheinung nicht zu klären. Einige Jahre vor der Erlegung jenes bunten Hasen waren allerdings fremde Hasen ausgesetzt worden, natürlich alles graue Vertreter der Familie Mümmelmann. Vielleicht hat in jenen Gehegen. aus denen die fremden Hasen kamen, einmal eine Paarung zwischen Grauund Schneehasen stattgesunden, so daß in den Leedener ausgesetzten Hasen noch Blut vom Schneehasen vorhanden war, das sich dann in der Nachkommenschaft forterbte. Ob weiterhin in den letzten Jahren Hasen, die eine weise Färbung zu verzeichnen hatten. angetroffen wurden, ist nicht bekannt geworden. Nur soll damals noch ein zweiter bunter Hase gesehen worden sein. Vor einigen Tagen aber sprang ein Hase auf dem Leedener Berge vor einem Spaziergänger plötzlich auf. Dieser Hase hatte einen weißen Hinterlauf. Jedenfalls muß dieser Hase ein Nachkömmling der damals eingeführten Hasen sein. Heutzutage trifft man auch in Bergen des Teutoburger Waldes schwarzes Rehwild an. das man früher nicht bemerkte. Die Einbürgerung wird wohl nur durch Einwanderung gekommen sein. Wenn auch das Rehwild ziemlich standtreu ist und nicht weit auswechselt, so kann es doch immerhin vorkommen. daß irgendein Stück durch besondere Umstände, durch stete Unruhe in einem Reviere oder während der Brunst, wo weite Wanderungen vorkommen, oder durch sonstige Antriebe, aus seinem gewohnten Heimatort auswandert und dort verbleibt, wo ihm seine Ruhe und Lebensbedingungen besser erscheinen als im heimischen Stand. So mag es auch hier der Fall gewesen sein, und wenn erst einmal eine schwarze Ricke, gegebenenfalls auch ein gleichfarbiger Bock in ein fremdes Revier kommen, dann ist die Voraussetzung zur Weiterverbreitung von schwarzem Rehwilde gegeben. Im Kalksteinbruch verschüttet Osnabrück. In der Nachbargemeinde Ohrbeck war der Hauer Julius Brömstrup am Süd=Hügel in einem Kalksteinbruch mit dem Losbrechen beschäftigt, als sich plötzlich die ganze Gesteinswand löste und den Mann unter sich begrub. Erst da konnte man sehen, daß das Kalkgestein auf einer glatten Lagerfläche stand. die Brömstrup nicht hatte erkennen können. Zwar wurde sofort die ganze Belegschaft eingesetzt, um den Verschütteten zu befreien. Doch konnte er nur noch als Leiche geborgen werden. Er hinterläßt die Witwe und zwei Kinder. Wieder fünf Urnen gefunden Bersenbrück. Beim Abfahren von Kies wurden in Druchhorn fünf Urnen gefunden, zwei von ihnen sichergestellt, die drei übrigen leider verschleppt: doch ist ihr Aufenthalt bekannt. Die eine der geborgenen Urnen ist walzenförmig, die andere bauchig. Sie wurden dem Heimatmuseum übergeben. Mit gebrochener Wirbelsäule gefunden Kloppenburg. In das Krankenhaus zu Lastrup brachte man nachts den Schmied Hömke, der in der Gemeinde Peheim auf der Landstraße mit gebrochener Wirbelsäule gefunden worden war. Kurz nach der Einlieferung starb Hömke, so daß man kaum noch wird feststellen können, wie er die tödliche Verletzung erhalten hat. Sechsjähriger Junge schießt auf vierjähriges Schwesterchen Lingen. In Wachendorf hatte ein Bauer das Jagdgewehr aus dem Schrank genommen, um auf Jagd zu gehen, stellte es aber für kurze Zeit unbeaussichtigt in der Küche hin und ging eine kleine Besorgung zu machen. Inzwischen kam sein sechsjähriges Söhnchen. nahm das Gewehr, hantierte da mit, der Schuß ging los und traf das vierjährige Schwesterchen so schwer am Kopf. daß man um die Gesundheit des Kindchens fürchten muß. Lohmühle durch Brandstiftung vernichtet Ruwer bei Trier. Die große Ruwener Lohmühle ist durch Feuer vernichtet worden. 500 Zentner Lohkuchen und sämtliche Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Sachverständige und die Staatsanwaltschaft sind nach dem Ergebnis der Untersuchungen über die Brandursache überzeugt, daß nur Brandstiftung vorliegen kann. Der Sohn der Besitzerin hat noch zu später Abendstunde eine Runde um das Haus gemacht, um nachzusehen, ob alles in Ordnung sei. Ein 55jähriger Mann aus Ruwer. der verdächtig ist. die Mühle in Brand gesteckt zu haben. wurde vorläufig festgenommen. Festkundgebung der deutschen Arlistik am 27. Oktober 1936 Die Nachkriegszeit mit ihren üblen Begleiterschei nungen: Schiebertum und Zuchtlosigkeit, ließ an allen möglichen und unmöglichen Stätten sogenannte „Kabaretts“ entstehen, welche die Liebhaber der Zehnten Muse keinesfalls zu begeistern vermochten. Schnodderiger Judenjargon beherrschte die Bühnen. und es wurde mehr Wert auf die Entfesselung niedrigster Instinkte als auf künstlerisch wertvolle Darbietungen gelegt. Dem entarteten Geschmack der damaligen Zeit wurden die größten Zugeständnisse gemacht. Artisten, die ihren nationalen Standpunkt vertraten, waren vervönt. Uneinigkeit und Zersplitterung überall. Die Machtübernahme durch unseren Führer bereitete diesen Zuständen ein Ende. Durch die Kulturkammergesetzgebung wurden sämtliche deutschen Artisten in der Reichsfachschaft Artistik der Reichstheaterkammer zusammengefaßt. Da die Betriebsführer und Vermittler ebenfalls in diesen Block eingefügt wurden, konnte jetzt ein friedliches, ausstrebendes Zusammenarbeiten einsetzen. So hat der neue Staat die kulturelle Bedeutung der„Artistik“ anerkannt und dadurch einer stetigen Entwicklung nach oben den Weg geebnet. Der Artist ist nicht mehr der Nomade, er ist Mitglied einer Fachschaft, deren Führer, erfüllt vom Geist der neuen Zeit, seine Wünsche und Bedürfnisse erkennen und in nationalsozialistischer Weltanschau ung der Lösung näher zu bringen mit aller Energie versuchen. Kitsch und Zoten haben keinen Platz mehr in den Spielfolgen deutscher Varieteebühnen. Wie sehr aber das Gute gefördert wird, zeigen die beisviellosen Erfolge unserer deutschen Artisten im Auslande(auch ein kleiner Beitrag zur Devisenbeschaffung) und die Vorstellungen mit Hilfe der NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude", durch die die artistische Kunst auch den Volksgenossen nahegebracht wird. die ihr früher fremd gegenüberstanden. Die kakofonistische Jazzmusik mit ihren niggerhaften Auswüchsen und Entgleisungen ist der Vergessenheit anheimgefallen, und junge Komponisten haben sich einem Rythmus zugewandt, der die Empfindungen des neuen deutschen Menschen musikalisch widerspiegelt. Alles in allem: das deutsche Varietee geht einer besseren Zukunft entgegen. Die junge Artistengeneration wird sich ihrer Sendung bewußt bleiben: ein Kultursaktor in der großen deutschen Volksgemeinschaft zu sein. Die Festkundgebungen deutscher Artistik am 27. Oktober 1936 sollen nicht nur der Werbung für diesen Kunstzweig dienen, sondern verfolgen einen höchst sozialen Zweck, der dem Kameradschaftsgeist der deutschen Artisten das beste Zeugnis ausstellt. Jeder Artist. der an diesem Tage für ein deutsches Unternehmen verpflichtet ist, verzichtet für diesen Abend auf seine Gage. Der deutsche Betriebsführer stellt sein Haus spielfertig und kostenlos dem Artisten zur Verfügung. Die Eintrittsgelder und Gagen, die an diesem Tage gezahlt werden, werden ausschließlich zum Zwecke der Errichtung von Altersheimen für alle Kulturschaffenden auf dem Gebiete der Artistik verwendet. Es ergeht deshalb an alle, auch an die, die glauben, den deutschen Artisten als einen Künstler dritten oder vierten Grades bezeichnen zu müssen, der Ruf: Unterstützt das große Hilfswerk der Fachschaft Artistik in der Reichstheaterkammer! Kindarwagen in größter Auswahl, Ainderwager neueste Modelle, zu nedrig. 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Die Arbeit’ sagt der Langenhof-Bauer vergnügt, als er frühmorgens seine Scheune betritt. Heute soll gedroschen werden, zehn Leute hat er für die Arbeit neu bestellt. Der Langenhof-Bauer tritt an seinen Motor und schaltet ein. Aber— nanu — kein Strom? Rasch fragt er Nachbar Oelkers übern Zaun. Der lächelt bloß ein bißschen schadenfroh:„Tja, mein Lieber, da hätten wir’s! Wie vorgestern in der Zeitung stand, bleibt heute das ganze Netz ohne Strom, es wird repariert! Die Helfer wirst du wohl ohne Arbeit bezahlenmüssen.[a,ja so kommt's, wenn man im Sommer seine Zeitung lauter Sparsamkeit abbestellt! Nanntest du mich nicht neulich einen Verschwender und lachtest mich aus? Sichst du, heute— heute lache ich!“ Ohne Zeitung lebt man auf dem Mond! dieses Heft für 10 Piennige ausgestattet ist: Neben den übersichtlichen Programmen aller deutschen Sender und aller wichtigen ausländischen Stationen großer Kupfertiefdruckteil, Unterhaltung, Funktechnik u. v. a. 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