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Die Schmnten Zakuer nuichen müchenich loche mei. Bezugepreis haldmonatlich 1.20 Mark. Einzelnummer 5 P/g. Druck und Verlag von Carl Braus, Schwerte (Nuhr), Celeson Nr 62. Jostscheckkonten: Dortmund Nr.:: 2 und Hannover Nr. 21 874. Haustgeschäftsstelle:
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Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde* Erstes und ältestes Cagesorgan des Kreises. Generalanzeiger für den Kreis Hörde.
Ne. 255(Erstes Hlatt)
Montag, den 6. Oktober 1924
57. Jahrgang
Rundschau.
Der sozialdemokratische Gewerkschaftssekretär
Edmund Graf in Essen hat sich, so lesen wir in der Rh.=W. Z., bewogen gefühlt, die deutsche Ge
sinnung der Sozialdemokratie öffentlich zu betonen. Als ihm darauf erwidert wurde, daß sich der„Vorwärts" im Jahre 1918 noch während des Kriegszustandes dahin geäußert hätte, die Sozialdemokratie würde nicht eher ruhen, als bis Deutschland besiegt sei, erklärte Herr Graf, diese Behauptung sei frei erfunden, um die Sozialdemokratie in verleumderischer Absicht in den Augen anderer herabzusetzen, und bekräftigte diese Behauptung durch wiederholte persönliche Gehässigkeiten in seinem Parteiorgan. Herr Graf hat, wie wir dokumentarisch feststellen können, genau so wenig Kenntnisse in seiner Parteigeschichte wie gute Manieren. Denn es ist unbestreitbar und schwarz auf weiß gedruckt, daß sich der„Vorwärts“ unter dem 20. Oktober 1918, also zu einer Zeit, da wir uns noch im Kriegszustande befanden, in einem Leitartikel mit der Ueberschrift:„Der gerade Weg" wörtlich wie folgt äußerte:„Deutschland soll, das ist unser fester Wille als Sozialisten, seine Kriegsflagge für immer streichen, ohne sie das letzte Mal siegreich heimgebracht zu haben.“
— Herr Graf und sein geräuschvolles Parteiblatt
sollten wirklich ein wenig vorsichtiger sein in der Ablehnung von Tatsachen, die sich beweisen lassen.
und deren Leitung Herr Direktor Klein übernommen hat, wird nicht nur von den industriellen Unternehmungen, sondern auch vom ganzen Mittelstande freudig begrüßt.
Religiös=wissenschaftlicher Vortrag. Der nächste religiös=wissenschaftliche Vortrag am Montag, den 6. Oktober, abends 8 Uhr, in der kathol. Pfarrkirche behandelt:„Der älteste Christusbericht.“ Redner P. Pieper S. J. Unsere Zeit geht gerne auf die ältesten Quellen zurück. Darum soll in diesem Vortrag das Christusbild getreu nach dem ältesten Bericht gezeichnet werden. So beantworten wir auch die heute oft aufgeworfene Frage, ob wir wirklich den Christus des Urchristentums besitzen. Jedermann hat Zutritt.
Die 31. Provinzialtagung des Evangelischen Bundes, Hauptverein Westfalen, findet vom 11. bis 13. Oktober in Hagen statt. Im Vorjahre 1923 mußte die für Hagen schon geplante Provinzialversammlung wegen der Ruhrbesetzung ausfallen. Die furchtbare Inflationszeit des Herbstes machte auch für Oktober 1923 an anderer Stelle eine Versammlung unmöglich. Nachdem am Samstag, den 11. Oktober, eine Sitzung des Hauptvereins im
Evangel. Vereinshaus stattgefunden hat, werden
Nr. cluß daran
die beste Leistung des Abends— die eine ausgezeichnete Wiedergabe erfuhren und von der hohen künstlerischen Leistungsfähigkeit der„Ruhrtaler" beredtes Zeugnis ablegten und das Publikum immer wieder zu neuen Beifallskundgebungen hinrissen. Gut ausgewählte und gut vorgetragene Musikstücke der Kapelle Haupt=Hörde und der Mandolinengesellschaft= Hörde, von letzterer haben uns insbesondere Kélér Belas prickelnde Weisen zur Lustspiel=Ouvertüre gut gefallen— vervollständigten das Programm in allerbester Weise und bildeten einen würdigen Rahmen für die gesanglichen Darbietungen.
——
Stadt und Amgebung.
Herbst. 8
Nun, da die Blätter sacht vom Zweige gleiten,
Ein Teppich golden=rot sich niederlegt,
Scheint rings die Landschaft langsam sich zu weiDie uns zur Sommerzeit so warm umhegt.(ten, Und wieder kann der Blick genießend schweifen In Fernen, die er lange nicht durchflog. Es ist wie ein erneut Besitzergreifen Von Bildern, die das Grün uns still entzog.
Bleibt nur die Seele recht gewillt, zu schauen, Bleibt das Bereich des Lichtes ihr Begehr,
So stärkt ein jeder Wandel ihr Vertrauen,
Hier ruht im Wandel ihr des Glücks Gewähr.
Sie fühlt: ihr will sich liebend offenbaren,
Die Kraft des Göttlichen in Glück und Leid.
Die Wundermacht des Lebens zu erfahren, Begrüßt sie dankbar Lenz und Herbsteszeit.
Anna Enders=Dix.
+ Die Auszahlung der Kleinrentnerunter
stützung findet am Dienstag, den 7. Oktober ds. Is. vormittags von 10 bis 11 Uhr bei der Kasse des Wohlfahrtsamtes hierselbst, Rathaus, Zimmer Nr. 1, statt.
+ Die Erdbwegungsarbeiten an der Industriebahn, die als Notstandsarbeiten vorgesehen waren, und die einer größeren Anzahl fleißiger Hände Beschäftigung gegeben hatten, sind am Samstag nach dreiwöchentlicher Dauer wieder eingestellt worden. Grund: Mangel an flüssigen Geldern. Die auf dem Gelände errichtete Baubude ist wieder abgebrochen, das Gleismaterial und die Kleinbahnwagen sind fortgeschafft und an der Stelle emsigen Schaffens und fleißigen Regens herrscht wieder tödliche Stille und Ruhe. In den drei Wochen ist überaus fleißig gearbeitet worden, über
3000 Kbm. Haldenmasse sind von
der Halde der
Eisen=Industrie abgefahren und als Anschüttungsmaterial für den geplanten Bahnkörper abgefahren und befestigt worden. Hoffentlich wird sich die Finanzlage recht bald wieder so gestalten, daß die Arbeiten wieder ausgenommen werden können.
:: Neue Bankfiliale. Wie wir bereits mitteilten, ist seit dem 1. Oktober ds. Mts. die Filiale der Barmer Bank hierselbst aufgelöst. Dieses Gebäude ist durch einen Kaufpreis von 70000 Mk. in den Besitz der Fa. H. Küster, Ullrich& Co. übergegangen, die daselbst eine Bankfiliale errichtet hat. Die Zentralstelle befindet sich in Gladbeck i. und weitere Filialen in den Orten: Köln a. Rh., Osterfeld i. W., Herten i. W., Borken i. W. und Horst i. W. Die Gründung des altangesehenen Bankhauses erfolgte im Jahre 1898. Die Nieder
* lassussng der hiesigen Filiale, deren Inhaber Herr Julius Ullrich sen. und Herr Franz Ullrich sind,
Sonntag Festgottesdienste und im Anschluß Jugendgottesdienste abgehalten. Für den Sonntag nachmittag ist eine für alle Evangelischen stattfindende Versammlung im Kuppelsaale der Stadthalle vorgesehen unter Mitwirkung der vereinigten evangelischen Kirchenchöre. Studienrat Langenbeck(Lüdenscheid) wird dort über„Unsere Freude am Evangel. Bunde" und Stadtpfarrer Fikenscher(Nürnberg) über„Einzelner und Gemeinschaft" reden. Sonntag abend ist eine zwanglose Zusammenkunft im Kammermusiksaal der Stadthalle, die von musikalischen Darbietungen umrahmt ist. Einen sehr wichtigen Teil der Tagung bildet die Abgeordneten= und Mitgliederversammlung am Montag, den 13. Oktober, 9 Uhr vormitlags beginnend. Die dort zur Tagesordnung stehenden Punkte bieten eine gewaltige Fülle von praktischen Fragen und Einzelheiten.
Ruhrtaler Konzert. Wieder war der„Freischütz“, gestern nachmittag das Ziel zahlreicher Freunde und Anhänger des deutschen Männergesanges und wiederum konnten wir das bei einem Konzert des Ruhrtaler Sängervereins allbekannte Bild schauen: Einen dichtbesetzten Saal, ein aufmerksam lauschendes, beifallfreudiges Publikum und eine für alles Gute und Schöne empfängliche und begeisterte Sängerschar. Im Mittelpunkt des gestrigen Konzertes standen zwei größere Chorwerke:„O dolce Napoli“(Schönes Neapel) für Männerchor, Sopran= und Bariton=Solo, Mandolinen und Streichorchester von C. Hirsch und ein„Sonntag auf der Alm“ von Koschat. In „dolce Napoli“, hat der Komponist, der weiteren Kreisen durch sein prächtiges„Adee" bekannt sein dürfte, eine Anzahl italienischer Volkslieder zu einem duftenden Blütenstrauß zusammengewunden, diese vierstimmig gesetzt und es meisterhaft verstanden, diesen Zyklus durch verbindende Musik und eingestreute Einzelgesänge sehr abwechselungs= und genußreich zu gestalten. Herr Auf der Horst, der verdienstvolle Leiter der Ruhrtaler und seine Sänger, denen wir äußerst dankbar sind, daß sie uns die Bekanntschaft mit dieser interessanten Neuheit vermittelt haben, hatten sich des schönen Werkes liebevoll angenommen und in zahlreichen fleißigen Proben sorgfältig einstudiert,
so daß die gestrige Wiedergabe fast restlos gelang und kaum einen Wunsch offen ließ, zumal auch die Solopartien bei Frl. Noethe=Hörde(Sopran) und Herrn W. Peters=Schwerte(Bariton) in besten Händen lagen. Auch das zweite größere Chorwerk„Ein Sonntag auf der Alm“ von Altmeister Koschat, dessen goldener Humor, vor allen Dingen im Dreivierteltakt, immer wieder neue Lichter aufsetzt, gelang dem Vereine ausgezeichnet. Das Publikum war ganz begeistert und spendete beiden Werken geradezu jubelnden Beifall, an dem Dirigent, Chor, Solisten und Musik zu gleichen Teilen ihren Anteil hatten. Hoffentlich werden sich die„Ruhrtaler" recht bald zu einer Wiederholung beider Werke— Volksmusik im besten Sinne des Wortes— entchließen. Um diese beiden großen Werke schlangen sich in feiner Filigranarbeit Volkslieder und kleinere Chöre, sowie Bariton=Soli von Silcher, Fielitz, Brahms, Schumann u. a.— des letzteren„Ritornell“ war wohl
+ Geisecke, 6. Oktober. Die Untersuchung in der großen Eiesenbahndiebstahlssache kann als abgeschlossen betrachtet werden. Gegen 30 Personen von hier, Lichtendorf und Umgegend, darunter zahlreiche Eisenbahner, ist Anklage wegen fortgesetzter Beraubung von Eisenbahnwagen erhoben worden. Die Diebstähle gehen bis in das Jahr 1918 zurück und reichen bis in den Juli ds. hinein. Gestohlen wurde alles, was nicht nietund nagelfest war, vor allen Dingen Lebensmittel und Kleider. Unter den Dieben befinden sich Leute, die über 20 Jahre und noch länger bei der Eisenbahn tätig gewesen sind.
nüchterner, gerechter Weise zusammen. Chistliche Einstellung gibt den humanen Forderungen die erste Stelle; er entschied sich für den Achtstundentag als normalen Arbeitstag, der je nach den besonderen Verhältnissen ebenso über= als auch unterschritten werden kann. Daß die Arbeitszeitfrage eine Teilfrage des Produktionsproblems sei, darüber war kein Zweifel, ebensowenig auch darüber, daß die Erhöhung der Produktion weniger Sache der Arbeitszeit als der allgemeinen Wirtschaftsverhältnisse und vor allem der Leistungsfähigkeit von Organisertion und Technik sei. Die Kirche hat ein tiefgehendes Interesse an einer Lösung der Frage, die es dem einzelnen erlaubt, Mensch zu sein, und das„in der Gnade des Herrn Stehen“ nicht zur Unmöglichkeit macht. Der Vortrag schloß mit dem Ruf an den humanen Unternehmer, den genialen Ingenieur und den fleißigen Arbeiter, deren praktischer Tat die Lösung der Frage, die theoretisch nach allen Richtungen erwogen ist, vorbehalten bleibt.
Sport und
Aus den Provinzen.
Die Dummen werden nicht alle.
Castrop, 3. Okt. Der Bergmann H. brauchte Geld. Da die Arbeitsgelegenheit nicht groß ist, kam er auf den Einfall, sich als Agent einer amerikanischen Detektivgesellschaft auszugeben, der sich in Deutschland aufhalte, um junge Leute als Detektive für die Gesellschaft in Amerika anzuwerben. Er erzählte von Amerika, von der ungeheuren Zunahme von Verbrechen und vom Mangel an geeigneten Kräften zur Verfolgung der Verbrecher. Er sei nun jetzt in Deutschland zur Anwerbung befähigter Männer, die gewillt seien, in den Dienst der amerikanischen Detektivgesellschaft, für die er reise, zu treten. Auf den Leim ging auch wirklich eine ganze Reihe junger Leute von hier und der Umgebung ein. Sie ließen sich anwerben und mußten vorläufig eine bestimmte Summe zur weiteren Vermittlung anzahlen, die Ueberfahrt hätten sie übrigens frei. Als Treffpunkt zur Abreise wurde die evangelische Kirche in Bövinghausen ausersehen. Es fanden sich auch wirklich die, die schon bezahlt hatten, und noch einige andere zur betreffenden Stunde an der Kirche ein, aber wer nicht kam, das war der Agent aus Amerika. Die Geschädigten fühlten sich betrogen und erstatteten Anzeige, so daß sich nunmehr die Polizei mit der Geschichte beschäftigen wird.
Ebangelisch=sozialer Kongreß.
Ostdeutsche Tagung.
In allen ihren Versammlungen führte die Ostdeutsche Tagung des Evangelisch=Sozialen Kongresses, die kurz der Feier des großen Individualisten Jakob Böhme in Görlitz unter lebhafter Beteiligung, vor allem aus Sachsen und Schlesien, am 29. und 30. September folgte, in die stärksten Spannungen, die im Verhältnis des Staates und Spannungen hinein, unter denen unser geistiges, unser gesamtes öffentliches Leben erzittert. Die des Einzelinteresses, der Organisation und der Freiheit, der Masse und der Persönlichkeit bestehen, besonders scharfe Beleuchtung. Bürgermeister Dr. Külz(Dresden) wies den Weg zur Einheit des Staates und des Einzelinteresses, wo Staat und Einzelner sozial und national zugleich wird. Der Ehrenpräsident des Kongresses, D. Baumgarten (Kiel), geißelte die Flucht der vielen aus dem öffentlichen Leben, die aus der Furcht, ihre Freiheit zu verlieren und in der Verkennung der wirklichen Welt, die nicht ideal ist, also auch keine idealen Parteien, keine idealen Organisationen aufweisen kann, sich dem Kampf entziehen, anstatt das kleinste Uebel zu wählen und mit sauberen Waffen den Kampf zu führen, dem die Verheißung gilt. Im Mittelpunkt der Hauptverhandlungen stand das Arbeitszeitproblem, von Privatdozent Lic. Wünsch(Marburg) behandelt. Er hielt die Argumente humaner und wirtschaftlicher Natur in
Dem„Fußball“ vom 2. September entnehmen wir unter dieser Ueberschrift folgende Zeilen:
Durch die Duldsamkeit und Anständigkeit der Sportleute und ihrer Leitungen frech gemacht, fahren die Sportgegner allerschwerstes Geschütz auf. Ihre letzten besonders saftigen Sprüche triefen von ihrer eigenen Vaterlandsliebe und berichten empört von dem Mangel derselben bei den Sportlern. Dummheit ist eine Gottesgabe, mit Unverschämtheit gepaart, kann sie ein Volk vernichten. Da wir durch dies Gemisch in letzten Jahren schon allerhand erlitten, sind wir nicht mehr gewillt, noch weiter die stillen Dulder zu spielen. Ganz richtig, Sport hat nichts mit Politik zu tun und wir wollen es auch nicht dulden, daß sie uns den Charakter verdirbt, aber wehren wollen wir uns energisch gegen all die Anwürfe, die aus politischen Lagern kommen. Daß es ausgerechnet die alles was nach Sport riecht bekämpft, ist traurig und bezeichnend. Das Brett vor dem Kopf genügt nimmer, es soll daraus eine undurchsichtige Bretterwand um ganz Deutschland gebaut werden, damit wir schön unter uns bleiben. Soll aus dem Volk der Dichter und Denker eines der Dummen und Stänker werden? Sollen unsere Kinder schon im Mutterleibe in parteipolitischen Farben schillern. Sie brüllen gegen das Ausland und essen amerikanisches Mehl, für unsere Kinder wird Ausland gebettelt, denn von großen Reden und Sprüchen wird niemand satt. Dabei geifern diese Brüder gegen jeden, der gegen das Ausland in sportliche Konkurrenz tritt. Hat Houben mit seinen Siegen nicht tausendmal mehr fürs Deutschtum getan, wie all die Abzeichen tragenden Versammlungshelden? Wollen wir, die wir Bettler sind, noch lange uns selbst bis aufs Messer bekämpfen, Haß und Zwietracht noch weiter säen, statt den andern zu verstehen trachten. Wer seid ihr, die ihr uns Sportler als Deutsche zweiter und dritter Güte betrachtet? Zählt unsere Mitglieder, die in fremder Erde ruhen, zählt die, die ihre Gesundheit geopfert, und fragt, wer von uns nicht vor dem Feinde stand. Wir haben vorm Feind Hurra geschrien, aber heute, bilden wir uns ein, ist stille Arbeit der Weg zum Sieg. Wir wollen Menschen aus unserer Jugend machen, empfänglich für alles Schöne, gesund und stark. Menschen mit Geist und Ueberlegung, deren Ziel nicht ein bewegliches Sprechwerkzeug, sondern die Ertüchtigung der Nation ist. Stolze, tapfere Menschen wollen wir durch Sport erziehen, die verschwiegen heilige Gefühle im Herzen tragen und nicht jedem unverlangt ihre Ansichten aufdrängen. Wir wollen in unserer Heimat, die von Parteigezänke zerrissen und vergiftet ist, eine Oase bilden, in der jeder nach seiner Fassung selig werden kann. Diesen Ausspruch eines der bedeutendsten Deutschen wollen wir hoch halten, auch wenn Schreie und politische Eintagsfliegen. Schwärmer und solche, die im Trüben fischen, anderer Ansicht sind. Der Friede in unserer Bewegung ist uns heilig, wir schätzen jeden, der ohne Verhetzung mithilft an der Gesundung unseres Volkes, aber wir wehren uns, daß deutscher Weitblick und deutsche Tüchtigkeit umgewandelt wird in Dummheit, Beschränktheit und Maulheldentum.
Sepperl vom Isartal.