Westfälisches Voltsblall
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NSDAP
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Nr. 167( 93. Jahrgang
Paderborn, Montag, 20. Juli 1942
Ausgabe Stadt Paderbe
verfolgung mit allem Nachdruck fortgesetzt
Erneut stark ausgebaute Feindstellungen durchbrochen Raum südostwärks Rostow wirkungsvoll bombardiert
Berlin, 19. Juli. Die Verfolgung des im Raum von Woroschilowgrad sowie beim Vorstoß auf den unteren Don geschlagenen Feindes wurde. wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, auch am Sonnabend mit allem Nachdruck fortgesetzt. Das durch anhaltenden Gewitterregen verschlammte Gelände konnte das weitere Vordringen der deutschen und verbündeten Truppen nicht aufhalten.
Deutsche Panzerverbände durchbrachen erneut stark ausgebaute Stellungen des Feindes. Gegen zähen feindlichen Widerstand wurden zwei weitere Brückenköpfe über einen Flußabschnitt als Ausgangsstellungen für die Fortsetzung des Angriffs gebildet. Unter dem unaufhörlichen Druck der deutschen und verbündeten Trupven wurde der Feind zum weiteren Rückzua ge.zwungen. Durch Bomben und Beschuß mit Bordwaffen erlitten diesweichenden Bolschewisten schwerste blutige Verluste.
Starke deutsche Kampffliegerverbände belegten am Sonnabend vor allem die wichtigen Eisenbahnen im Raum südostwärts Rostow mit Bomben. Dabei wurden drei mit Truppen und Material beladene Eisenbahnzüge vernichtet und 10 weitere schwer beschädigt. Bahnanlagen wurden zerstört und ein großes Treibstofflager in Brand geworfen. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen lohnende Ziele im Raum von Rostow sowie gegen Flugplätze südlich und nördlich von Rostow. Vier feindliche Flugzeuge wurden dabei am Boden zerstört.
Bei der Säuberung des westlichen Don=Ufers zerschlugen ungarische Panzer
Das Eichenlaub mit Schwertern für Kesselring
Der Führer hat Generalfeldmarschall Keiselring. Oberbefehlshaber der im Mittelmeerraum und in Nordafrika eingesetzten Verbände der deutschen Luftwaffe, das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm folgendes Schreiben übermittelt:
„Herrn Generalfeldmarschall Kesselring!
Im Ansehen Ihres
immer bewährten Hel=
dentums verleihe ich Ihnen als 15. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.“
Adolf Hitler.“
Trockenhulner
Ein englischer Erfinder ist auf eine seiner Meinung nach glänzende Idee gekommen, um seine Landsleute von der Sorge um den immer knapper werdenden
Schiffsraum zu befreien. Er hat einen Plan ausgearbeitet, das ganze englische Volk lediglich mit Trockenpulvern zu ernähren. Die Durchführung dieses Planes, so meint er, würde die Ernährungslage der britischen Insel völlig unabhängig von der Schiffsraumnot machen; denn das Trockenpulver könne mit Flugzeugen herangeschafft werden. Nun rühmt man den Engländern zwar einen trockenen Humor nach, der Humor dieses Vorschlages aber dürfte ihnen doch wohl zu trocken sein. Ganz abgesehen davon, daß die Zahl der Transportflugzeuge, die nach Ansicht dieses Erfinders zum Heranschaffen der Trockenpülver notwendig wären, auf„nur“ 4000 angegeben wird— eine Luftflotte, deren Beschaffung und Unterhaltung ein Problem für sich bilden würde. So ganz abwegig freilich kann man den Vorschlag des Erfinders nicht nennen. Sein großes Vorbild ist offenbar Winston Churchill, der die geistige Ernährung des englischen Volkes nun schon seit Jahren mit denselben Konserven bestreitet, die nach jeder Niederlage neu gereicht werden: Hoffnung auf die USA., Hoffnung auf die Sowjetunion, Hoffnung auf die Zeit, die alles heilmacht. Und als Nachtisch immer neue Lügen... Ein Volk, dessen geistige Kost mit solchem Trockenpulver bestriten werden kann, würde vielleicht auch körperlich eine Ernährung in gleichem Stile aushalten. Das ist offenbar der Orundgedanke des intelligenten Ersinders. Und daß sein Einfall nicht einfach als Produkt der sommerlichen Wärme abgetan, sondern von der englischen Presse ernsthaft gewertet werden, wie sehr England bereits auf dem Trockenen sitzt.
Zeichnung: Roha]„Bilder und Stuckien“
verbände und motorisierte Truppen eine feindliche Kampfgruppe. Im Angriff wurde auch an dieser Stelle der Don erreicht und der Feind über den Fluß zurückgeworfen. Mehrere durch Panzer und Flugzeuge unterstützte bolschewistische Gegenstöße wurden abgeschlagen. Dabei wurden 21 feindliche Panzer vernichtet und vier weitere erbeutet.
Auch die wiederholten feindlichen Angriffe von Infanterie und Panzern gegen den deutschen Brückenkopf bei Woronesch wurden abgewiesen. Erneute Vorstöße der Bolschewisten blieben im zusammengefaßten Infanterie= und Artilleriefeuer liegen. Bei diesen Kämpfen wurden
sechs feindliche Panzerkampfwagen abgeschossen. Die Luftwaffe fügte auch in diesem Kampfabschnitt dem Feind schwere Verluste zu. Weitere Bombenangriffe richteten sich im Raum ostwärts Woronesch gegen„Eisenbahnen und Bahnnanlagen. Auf einem Güterbahnhof wurden vier vollbeladene Transportzüge zerstört. Weitere Treffer verursachten in den Betriebseinrichtungen dieses Bahnknotenpunktes starke Brände.
Trotz der Behinderung durch ungünstiges Wetter vernichteten deutsche Jäger und Zerstörer im südlichen Abschnitt der Ostfront 15 feindliche Flugzeuge.
Vormarsch trotz grundloser Wege
Britische Angriffe abgeschlagen
Aus dem Führerhauptquartier, 19. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Südabschnitt der Ostfront geht die Verfolgung des geschlagenen Feindes trotz zum Teil grundloser Wege weiter. Die Luftwaffe griff die bei Woroschilowgrad geschlagenen und zurückgehenden sowjetischen Kräfte wirksam an und richtete an den Bahnverbindungen und den Zugstauungen des Feindes im Raume um Rostow schwere Zerstörungen an. Ostwärts Mariuvol wiesen rumänische Truppen den Landungsversuch schwacher feindlicher Kräfte ab. Ungarische Verbände warfen eine noch auf dem Westufer des Don stehende Kräftegruppe des Feindes über den Fluß. Hier wurden 25 feindliche Panzer vernichtet oder erbeutet. Feindliche Angriffe nördlich Woronesch wurden abgewiesen. Die Luftwaffe zerschlug feindliche Kolonnen und Truppenbereitstellungen am oberen Don. Der Feind erlitt hohe blutige Verluste. Südlich des Ilmensees setzten die Sowiets ihre erfolglosen Angriffe fort. In der Kolabucht wurden die Hafenanlagen von Rosta erneut schwer bombardiert.
In Aegypten wurden mehrereörtliche britische Angriffe unter Verlusten für den Feind abgeschlagen.
Einzelne britische Bomber warfen am gestrigen Tage Bomben über westdeutschem Gebiet ab. Die Zivilbevölkerung, besonders in Duisburg, hatte
Verluste. Zwei britische Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht. In der vergangenen Nacht unternahm die Sowjetluftwaffe mit schwachen Kräften wirkungslose Störangriffe auf einige Orte in Ostpreußen.
(Scherl-Bilderdienst-M.)
Ansporn zu größerer Marktleistung
Staatssekretär Backe an das deutsche Landvolk
Wels, 19. Juli. Auf einer Kundgebung des Gaues Oberdonau der NSDAP. sprach am Sonntag der Leiter der gesamten deutschen Ernährungswirtschaft und Agrarpolitik, Staatssekretär Herbert Backe. in der Reichsnährstandshalle in Wels.
Er erinnerte an die von ihm vorgenommene Aufgaben=Teilung zwischen dem Reichsnährstand, Reichsamt für Agrarpolitik und Reichsernährungsministerium, die angesichts des revolutionären Charakters unserer künftigen Agrarpolitik notwendig geworden ist.
Der heute vorhandene Raum im Osten erfordert zwingend, daß er deutsch wird und daß das deutsche Bauerntum neues Blut in diesen neuen Raum strömen läßt. Die Ansiedlung deutscher Bauern in die neuen Gebiete erlaubt auch eine behutsame Zusammenlegung in der Heimat. Man kann nicht neues Bauerntum im Osten aufbauen und den alten Lebensquell in der Heimat versiegen lassen. Eine behutsame und vernünftige Umlegung in der Heimat wird manche Probleme von selbst lösen. Wir können keine Technik im großen Stile bei uns einführen, wenn wir nicht die Felder zusammenlegen, Wege schaffen und elektrische Anlagen
errichten. Wenn es heute auch noch schwer ist, diese Voraussetzungen zu schaffen, weil wir auch noch für den Krieg arbeiten müssen, so wird doch, vielleicht früher, als wir glauben, der Augenblick kommen, wo auch die Landwirtschaft ihre Leistungen leichter steiaern kann und wo ihre Tagesarbeit nicht mehr so schwer ist wie heute.
Wir müssen daher mit noch größerer Kraft an die Erzeugung herangehen und noch mehr Erzeugnisse an den Markt ,liefern. Um der Landwirtschaft die Ablieferungspflicht zu erleichtern, hat der Führer aus der Erkenntnis der Lage des deutschen Landvolkes bestimmt, daß für Milch= und Landbutter, für Eier, Schlachtgeflügel und Honig besondere Prämien als Ansporn für zusätzliche Marktleistungen gezahlt werden. Die dazu notwendigen Anordnungen sind jetzt erschienen.
Demnach erhalten die Milcherzeuger neben der üblichen Milchgeldauszahlung einen Leistungszuschlag von 2,5 und 8 Rpf für die Milchmenge, die sie über eine bestimmte Durchschnittsmenge ihres Gebietes hinaus an die Molkerei abliefern.
Den tliehenden Bolschewisten auf den Fersen. Vorbei an brennenden Ortschaften und zerstörten Häusern geht der deutsche Vormarsch im Don-Gebiet unaufhaltsam weiter.(PK-Kriegsberichter Gehrmann[Schl)
Politik aus Haß
Der Haß, den Sir Robert Vansitta gegen das deutsche Volk nährt, ist von so be: mungsloser Einmaligkeit, daß er den Rang ein besonderen Stils politischer Haltung erreicht h Man spricht von Vansittartismus, m und sogar Sir Robert selbst. In der politisch Oeffentlichkeit Englands ist man freilich nie sonderlich beglückt über diese politische Philosoph Man empfindet sie als unangebrachte und mei noch ungeschickte Offenherzigkeit. England iste gewohnt, Vernichtungskriege mit den Wortchristlicher Nächstenliebe auf den Lippen zu führe: Die Fähigkeit, den eigenen Vorteil als allgemein gültige Maxime und die eigenen Rachsucht an Walten der Vorsehung auszugeben, ist von der Briten zu einer Kunst entwickelt worden. SiRobert scheint in dieser Beziehung— freilichi ihr allein— nicht tyvisch englisch zu sein, da er zu deutlich ausspricht, was er will. Den Unflat seines Hasses gegen die Deutschen hat er sich vor Monaten in einer Reihe von Rundfunkreden für Amerika vom Herzen geladen. Damit seine Gedanken über den Tag hinaus wirksam blieben, hat er diese Vorträge in einer Broschüre zusammengestellt, mit einem Vorwort versehen und unter dem Titel„Brack Record“ herausgegeben.„Durch Gottes Gnade und zum Heil der Menschen wollen wir die Erde von Deutschland und Deutschland von sich selbst befreien.“ In dieser Sentenz gipfelt das Evangelium, das Vansittart verkündet.
Gegen seine Kritiker führt Sir Robert seine beruflichen Erfahrungen ins Feld. die er sich als Leiter der britischen Außenvolitik erworben hat. In einem Artikel in der Zeitschrift„The Nineteentb Century“ hat er jetzt noch einmal seine auf solche Erfahrungen sich gründende außenvolitische Lehre dargestellt, zum Beweis, daß die deutsche Nation ein Uebel sei. und als Ansvorn sie zu entmachten und zu zerstören. Sir Robert spricht also:„Ich habe im Oberhaus gesaat, daß aus leicht zu erklärenden Gründen der größte Teil des deutschen Volkes — und beachten Sie bitte, daß ich nicht sage: Rasse, so fügte ich ausdrücklich binzu— ein Volk des wilden Angriffs geworden ist. Diese Tatsache ist jedem Dienstmädchen und jedem Haussperlina in Eurova bekannt... Der Vansittartismus saat, daß die deutsche Nation entrechtet und neu erzogen werden muß: und jeder ehrliche und vernünftig unterrichtete Mensch weiß sehr wohl, daß die Deutschen keines von beiden aus freien Stücken oder ohne Aufsicht tun werden. 75 Prozent der Deutschen sind seit 75 Jahren— die Ziffern sind leicht zu merken— begieria nach jeglichem Angriff auf ihre Nachbarn gewesen. Der Jünalina träumt von Macht und Herrschaft und zündet einen Heuschober an oder schüchtert einen kleinen Jungen ein. Vieles von ihren Neiaungen und ihrer Natur können und müssen sie selbst ändern. Vieles aber nicht alles. Der Rest muß für sie getan werden und zwar durch Zwana. aleich wie dem Jünalina der Besitz tödlicher Waffen verweigert wird... Die Ursachen der Leiden der Welt sind mannigfaltia. aber es ist da eine wichtige Ursache, nämlich der Mythos der zwei Deutschland. Nach unseren vertrauensseligen Dilettanten lieat das Deutschland ihrer Träume immer gerade um die Ecke. und man braucht sich bloß seiner anzunehmen Diese Albernheit hat Generationen von uns ins Unbeil geführt. Dennoch haben einige unserer Provagandisten ihre Leistungen auf diesem seit langem der Glaubwürdigkeit beraubten Muthos gegründet. Das andere Deutschland wartet nicht um die Ecke. Es muß erst geschaffen werden. Wenn wir an dem alten Wahn festhalten, werden wir den Frieden verlieren Es wird kein Wunder bei der deutschen Bekehrung geben.“
Die Meinung Vansittarts ist keine beliebige Meinung: denn Sir Robert ist nicht irgendwer; er ist seit 1902 im diplomatischen Dienst, in dem er zum Unterstaatssekretär des Foreian Office und dem„diplomatischen Hauptberater der Regierung Seiner Britischen Majestät“ aufstieg. Er ist der Privatsekretär Lord Curzons Baldwins und Mac Donalds gewesen. Er war
Ritterkreuz für General Brennecke
Berlin, 19. Juli. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an General der Infanterie Kurt Brennecke, Kommandierender General eines Armeekorps.
Stolzer Erfolgsbericht
Berlin, 19. Juli. Nach dem beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Nachrichten erlitt die feindliche Versorgungsschiffahrt auch in der abgelaufenen Woche wiederum schwere Schläge. Deutsche Unterseeboote vernichteten 35 Schiffe mit 231 000 BRT. sowie drei Transportsegler. Sie erzielten diese Erfolge im nördlichen Eismeer, im Mittelatlantik, an der Westküste Afrikas, vor der MissisippiMündung, im Golf von Meriko und in der Karibischen See. An der Küste vor Palästina wurde ein feindlicher Tanker, mit zwei Torpedos getroffen und schwer beschädigt.
Im Kampf gegen feindliche Kriegsschirfeinneiren konnte die Kriegsmarine im Finnischen Meerbusen in der vergangenen Woche vier bolschewistische Unterseeboote vernichten, während die Luftwaffe bei einem Angriff auf einen englischen Kriegsschiffsverband zwei Zerstörer und weiter an der englischen Küste drei Bewacher versenkte. Im Mittelmeer erzielte ein Unterseebovt einen nennenswerten Erfolg, als es in einem nicht oft vorkommenden, bis zum Ende durchgeführten Zweikampf mit einem feindlichen Flugzeug ein großes englisches Flugboot abschoß.