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Nr. 213(92. Jahrgang

Paderborn, Donnerstag, 11. September 1941

Ausgabe Stadt Paderborn

Der Kriegshetzer in USA.- England fanzt nach Roosevelts Pfeife Worte eines mexikanischen Blattes

Berlin, 10. Sept. Die letzten Tage haben den Schleier endgültig zerrissen, hinter denen Roosevelt sein wahres Gesicht verstecken wollte. Der FallGreer, über den die Zeitungen be­richteten, ist einwandfrei eine ungeheuerliche Provokation des USA.=Präsidenten.

Deutlicher, als es viele Worte vermögen, ist eine Stimme, die aus dem Lande Roosevelts kommt. Sie ist in ihrer zynischen Offenheit von einer so deutlichen Art, daß sie das wirkliche Bild der Dinge klar enthüllt. In einem Leit­artikel schreibt nämlich dieNew York Times: Mit der Besetzung Islands hätten die USA. Deutschland mitgeteilt, daß es kein deutsches Kriegsschiff die USA.=Verbindungswege ge­fährden lassen werde. Ignoriere das deutsche U=Boot diese Warnung, brauche man nicht darauf zu warten, bis das U=Boot als erstes feuere.

Diese Stimme zeigt den FallGreer" in jenem Lichte, in dem wir ihn von Anfang an sahen. Roosevelt sucht den Grund, der ihm vor der Welt das Recht verleihen soll, die Kriegs­fanfare zu ergreifen. Es ist eindeutig klar: Roosevelt läuft dem Kriege nach.

*

In einem Aufsatz unter der Ueberschrift Gegen den plutokratischen Judaismus" nimmt die ZeitungOmega scharf Stellung gegen die Vorherrschaftsgelüste Roosevelts.

Die imperialistische Führung von Roosevelt und Churchill, so heißt es hier,bekämpfen alle diejenigen, die für eine neue Weltordnung eintreten". Das Blatt bedauert, daß gewisse Kreise in Iberoamerika Roosevelts Politik unterstützen und sogar seinen Handlungen Bei­fall zollen. Abschließend bemerkt die Zeitung: Adolf Hitler und mit ihm das ganze deutsche Volk setzen stolz ihr Leben ein, um Deutschland vor einer Tyrannei durch England und die USA. zu schützen.

Wie Roosevelt seinen Trabanten England am Seile führt, das beweist folgende Tatsache: Wie machtlos England dem Wirtschaftsdiktat Washingtons unterworfen ist, geht aus einer Meldung derNewyork Times hervor. Darin heißt es, daß die Vereinigten Staaten mit Groß­britannien einAbkommen getroffen hätten, demzufolge Großbritannien sich bereit erklären mußte, seine Ausfuhr zu vermindern.

Diese Regelung sei getroffen, um, wie es heißt, die Konkurrenz zwischen den Ausfuhr­gesellschaften Englands und der USA. auszu­schalten. Washington soll jedoch, nachNew­york Times, einverstanden sein, daß Groß­britannien etwa zwei Drittel des normalen Umfanges seiner Ausfuhr aufrecht erhielte, damit es sich Dollars für das Material beschaf­fen könne, das in den USA. nicht zu haben sei.

So wird, wie es in der Meldung heißt, England die Genehmigung(!) erhalten, den Amerikanern in Venezuela Konkurrenz zu machen, damit es imstande sei. weiterhin Pe­troleum in Venezuela zu kaufen.

Abgesehen davon, daß solche Wirtschafts­festlegungen durch die britische Handelsschiffs­raumnot und die selbst heraufbeschworene Ab­riegelung seiner Zufahrtswege rein illusorisch sind, zeigen Inhalt und Ton dieses sogenannten Abkommens plastisch, wie das bankerotte Eng­land nach der Pfeife Roosevelts tanzen muß. Alle diese Dinge beweisen, wie sehr Roose­velt danach lechzt, seine Weltherrschaftsgelüste zu befriedigen. Wir wissen schon, weshalb er die Verwicklungen führt. Wir wissen darum auch, weshalb er den FallGreer" schuf. Roosevelt hat den Startschuß abgegeben. Die gesittete Welt durchschaut die Machenschaften des alten Kriegshetzers in USA.

Im Osten stetige Angriffserfolge

Wirkungsvolle Angriffstätigkeit deutscher Kampfflugzeuge in Aegypten

Aus dem Führerhauptquartier. 10. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt:

Im Osten stetige Angriffserfolge.

In Nordafrika griffen deutsche Kampf­flugzeuge in der Nacht zum 9. September den Flugplatz Abn Sueir am Suez=Kanal an. In Hallen und Betriebsstofflagern entstanden heftige Brände. Im großen Bitter=See er­hielt ein Frachter einen Bombentreffer. Im

Golf von Suez wurde ein weiteres Handels­schiff schwer beschädigt. Weitere erfolgreiche Luftangriffe richteten sich gegen Hafenanlagen in Tobruk sowie gegen britische Flugplätze und Bahnanlagen in Nord=Aegypten. In der ver­gangenen Nacht griff ein stärkerer Verband deutscher Kampfflugzeuge den Flugplatz Is­mailia an.

Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht statt.

die Ueberlegenheit der Deutschen

Zahlen beweisen die Tüchtigkeit unserer Soldaten

Berlin, 10. Sept. Während der Kämpfe, die in der zweiten Augusthälfte am Unterlauf des Dujepr stattfanden, fügte ein deutsches Panzer­korps den Bolschewisten empfindliche Verluste zu. Die Sowjets hatten vergeblich versucht, mit allen Kräften einen Brückenkopf auf dem Westufer des Dnjepr zu halten. Mit äußerster Verbissenheit wehrten sie sich gegen die Schritt um Schritt vordringenden Deutschen. Die zäh

Frachtschiffe wurden mittschiffs zerrissen...

Dramatischer Augenzeugenbericht über einen U-Book-Angriff auf brikischen Geleitzug

sich verteidigenden Bolschewisten wurden von dem Vanzerkorvs in dreitägigem Gefecht bis an den Strom zurückgeworfen. 9600 Bolsche­wisten wurden gefangen genommen, 98 Pan­zerkampfwagen sowie 108 Geschütze wurden erbeutet. Außerdem sechs Flugzeuge. Eine Pioniereinheit dieses Panzerkorps erbeutete oder vernichtete in diesem dreitägigen Ringen 16 Granatwerfer, 19 schwere und 35 leichte Maschinengewehre, 226 vollautomatische Ge­wehre, 495 Infanteriegewehre und sechs Fahr­zeuge, Zahlen, aus denen mit eindringlicher Deutlichkeit die Ueberlegenheit jedes einzelnen deutschen Soldaten spricht.

Berlin. 10. Sept. In Tanger eingetroffene Augenzeugen des deutschen Unterseeboot­angriffes auf den britischen Geleitzug vor der portugiesischen Küste am 24. August gaben eine dramatische Schilderung ihrer Erlebnisse bei dem überraschenden deutschen Angriff, bei dem 148000 BRT. britischen Schiffsraums vernich­

tet wurden.

Der deutsche Angriff, so berichtete einer der Geretteten über seine Eindrücke,kam völ­lig unerwartet. Plötzlich gellten auf allen Schiffen die Alarmsirenen. In Sekunden ent­stand ein wirres Durcheinander. Befehle und Gegenbefehle jagten sich.

Schon krachten die ersten Explosionen. Fracht­schiffe wurden mittschiffs zerrissen, Eisenteile, Masten, Decksladungen: Rettungsboote, Balken und Bretter wirbelten durch die Luft. Rings um die Schiffe schäumte das Meer von Explo­sionen, aufschlagenden Splittern und ins Was­ser klatschenden Wrackstücken. Von allen Sei­ten wurde plötzlich geschossen. Wer eine Waffe besaß oder ein Geschütz zu bedienen hatte, knallte wild drauflos. Zwischen dem Donner der Detonationen und dem Surren der Ge­schosse und Granaten vernahm man die ver­zweifelten Schreie der Getroffenen und Ertrin­kenden. Das Durcheinander in dem Geleitzug wurde immer größer. Kein Schiff hatte mehr an seinen Kurs gedacht. Wie wild waren alle durcheinander gefahren. Plötzlich tauchten so­gar die deutschen Unterseeboote mitten im Ge­leitzug auf. Mit ihren Kanonen eröffneten sie das Feuer auf die britischen Schiffe.

Als es Abend wurde, war das Meer weithin übersät mit den Trümmern der versenkten 25 Schiffe. mit Rettungsbooten und Flößen.

Mit Infanteriewassen abgeschossen

Berlin, 10. Sept. Immer erneut büßt die sowjetische Luftwaffe bei ihren Angriffen auf deutsche Infanterie=Stellungen Flugzeuge durch die erfolgreiche Abwehr der deutschen Infan­teristen ein. Im bisherigen Verlauf des Feld­zuges im Osten sind bereits zahlreiche sowse­tische Jagd= und Kampfflugzeuge durch das

Gewehr= oder Maschinengewehrfeuer der deut­schen Heerestruppen zum Absturz gebracht wor­den. Im Laufe des 9. 9. verloren die Sowjets im Nordabschnitt der Ostfront allein durch Ver­bände des Heeres wiederum 13 Flugzeuge. Hiervon schossen die Infanteristen einer deut­schen Division lediglich mit ihren Infanterie­waffen fünf Flugzeuge ab. Durch die deutsche Heeresflak wurden an anderer Stelle des glei­chen Frontabschnittes vier, drei bezw. ein Sow­jetflugzeug abgeschossen.

Gagen Sowjet=Marschkolonnen

Berlin, 10. Sept. Eine Angriffsgruppe einer deutschen Infanterie=Division drang im mitt­leren Frontabschnitt am 8. 9. in die Bereit­stellung sowjetischer Verbände, überraschte sie und nay. eine Ortschaft. Sie überfiel dann bolschewistische Marschkolonnen, die sich auf dem Rückmarsch befanden und unter großen blutigen Verlusten geschlagen wurden.

Siegreiche Heimkehr eines U-Bootes. Mit vielen Erfolgswimpeln läuft dieses U-Boot In seinen Stützpunkt ein. Die U-Boots-Besatzung ist in fröhlicher Stimmung und sie hat auch Orund dazu denn auf ihrer Feindfahrt haben sie diesmal 31 000 BRT. Handelsschiffsraum und einen englischen Zer­störer versenkt.(PK-Schlemmer-Scherl.)

Wahn- Wirklichkeit

Von unserer Berliner Schriftleitung

Wir schreiben heute den 11. September und stehen damit an jenem Tag, da nach den Plä­nen Moskaus die bolschewistischen Massenheere vor Berlin stehen sollten. Bekanntlich ging der Plan Stalins dahin, bis Ende August die Vor­bereitungen für den Angriff auf Deutschland zu beenden. Zu Anfang September sollte dann der Vorstoß beginnen, Ostdeutschland unter der Walze der sowjetischen Kriegsmaschine zer­malmt werden und nach 10 Tagen sollte dann der Feuerbrand des bolschewistischen Krieges die Reichshauptstadt in Brand setzen.

Es ist nützlich, sich in diesen Tagen an diesen teuflischen Plan zu erinnern, um die ganze weltgeschichtliche Bedeutung des Entschlusses des Führers zu ermessen, der ihm zur rechten Zeit zuvorkam. Man hat mit dem, was die Bol­schewisten planten und sich erhofften, zugleich auch den richtigen Maßstab für die gewaltigen Leistungen, mit denen unsere unvergleichlichen Soldaten die Moskauer Pläne zerschlugen. Denn heute ist nicht Berlin bedroht, wohl aber ist ein Gebiet von fast der doppelten Größe des Deutschen Reiches den Bolschewisten ent­rissen und in deutscher Hand. Gerade in den letzten Tagen ist die zweitgrößte Stadt der Sowjetunion, Leningrad, eingeschlossen und damit an ein Schicksal gekettet worden, dem es nicht mehr entgehen wird.

Der Marinesachverständige der schwedischen ZeitungDagens Nyheter macht darauf auf­merksam, daß mit dem Vorgehen im entlegen­sten Zipfel des Finnischen Meerbusens auch das Schicksal der sowjetischen Ostseeflotte unauf­haltsam der Entscheidung entgegentreibe. Nicht einmal dieser Kriegshafen biete heute mehr für sie eine sichere Zufluchtsmöglichkeit, weil Kronstadt nur wenige Kilometer vom südlichen Rande der Finnischen Bucht und nur 15 Kilo­meter vom finnischen Festlande entfernt liege, so daß der Kriegshafen vom Süden und Nor­den her mit Artilleriefeuer belegt werden könne. Damit gerieten die Sowjetfahrzeuge in eine verzweifelte Lage. Nur noch der Seekanal zwischen Kronstadt und Leningrad, der bis zur Newa=Mündung führt, steht ihnen zur Verfü­gung. Bestenfalls könne die Schiffsartillerie zur Verteidigung der Stadt herangezogen werden.

Mit Stalin steht auch Churchill vor restlos zerronnenen Plänen. Die Briten hatten zu Beginn des Jahres 1941 einen Plan aufgestellt, der die Vernichtung Italiens. Errichtung einer Front gegen Deutschland auf dem Balkan und die Mobilisierung der gesamten bolschewistischen Rüstung zur Vernichtung Deutschlands vorsah. Aus all diesen Hoffnungen ist nichts geworden. Die tatsächliche Entwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres 1941 ist ganz entgegen­gesetzt verlaufen. Nicht einmal die britischen Hoffnungen auf die Bolschewisten haben sich annähernd erfüllt. In seiner vorgestrigen Rede mußte Churchill zudem seinen bolschewistischen Freunden eröffnen, daß es mit der von ihnen so sehnlichst erhofften und so dringlich benötig­ten Hilfeleistung einen Haken habe. Er mußte feststellen, daß, wenn im Laufe des Winters den sowjetischen Bundesgenossen über nicht ausreichende Zufuhrstraßen und bei größten Transportschwierigkeiten Material zugeführt werden solle, dann müsse dafür eine erhebliche Einschränkung der weiteren Belieferung Eng­lands aus den USA. eintreten.

Die tatsächliche Bereitschaft Churchills, den Bolschewisten über das bisherige kümmerliche Ausmaß hinaus unter die Arme zu greifen, dürfte aber um so geringer sein, als Churchill sich keine Illusionen über die Schwere der bevorstehenden Kämpfe in der Atlantik=Schlacht macht. Es ist immerhin bemerkenswert. aus seinem Munde zu hören, daß der Feind eine größere Zahl von U=Booten und eine größere Menge von Fernkampfflugzeugen in dieser Schlacht eingesetzt habe als je zuvor. Mit diesem Eingeständnis widerlegt W. C. zugleich die in derselben Rede von ihm aufgetischten lächerlichen Lügen, daß England im Juli und August dreimal soviel Handelsschiffe der Achsenmächte vernichtet habe als die Verluste der britischen Handelsflotte betrügen. Seine Lügentaktik entlarvt sich dabei um so mehr, als der britische Rundfunk erst vor wenigen Tagen die Mär verbreitete, daß die Engländer seit Kriegsbeginn 4,7 Millionen an deutschem Handelsschiffsraum versenkt hätten, womit dann 500000 BRT. mehr versenkt worden wären, als überhaupt an deutschen Handels­schiffen vorhanden waren. So wurde auch Churchills letzte Rede trotz seines darin mehr­fach zur Schau getragenen Optimismus in Wirklichkeit nur ein Beweis dafür, daß auch seine Pläne nicht minder als diejenigen seines Herzensbruders Stalin zu Wasser geworden sind.

Judengesetze auch in der Slowakei. Die slo­

wakische Regierung hat am Dienstag durch Ge­setz die rechtliche Stellung der Juden in der Slowakei festgelegt. Durch die Genehmigung dieser Verordnung wurde vor allem der Begriff Jude analog wie im nationalsozialistischen Deutschland nach den Nürnberger Gesetzen um­rissen.