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Nr. 127(92. Jahrgang Paderborn, Dienstag, 3. Juni 1941 Ausgabe Stadt Paderborn

Die Briten von der Insel Kreta vertrieben

Berlin, 2. Juni. Das OKW. gibt bekannt: Kreta ist frei vom Feinde. Die Kämpfe sind beendet.

Wilder Kampf um die rettenden Schiffe

Die Engländer rissen wieder aus ­

Berlin, 2. Juni. Wie die deutschen Trup­pen nach der Besetzung Iraklions feststellten, haben die britischen Truppen bei ihrer über­stürzten Flucht das gesamte Kriegsmaterial zurückgelassen. Die verlassenen Stellungen vermitteln ein Bild von der Hast, mit der die Briten geflohen sind.

Griechische Gefangene, die in einem Zustand unbeschreiblicher Erschöpfung angetroffen wur­den, schildern die nächtliche Flucht der Eng­länder, die in Ruder= und Fischerbooten an Bord der ankernden Schiffe gingen. Während der letzten Stunden vor der Einnahme Ira­klions, so berichten die gefangenen Griechen, sei es zu einer Panik unter den Engländern ge­kommen. Viele der flüchtenden Briten hätten infolge der rollenden Luftangriffe auf den Hafen ihre Schiffe nicht erreicht und seien mit ihren Booten untergegangen.

An der Südküste Kretas eingetroffene deutsche Truppen wurden Zeugen dramatischer Szenen, die sich bei der wilden Flucht des geschlagenen britischen Besatzungskorps ab­spielten. Engländer, Australier und Neusee­länder, die mit knapper Not dem Feuerbereich der deutschen Verfolger entkommen waren, haben versucht, auf kleinen Küstenschonern, ur­alten Segelbooten und allen nur erreichbaren Fahrzeugen das freie Meer zu gewinnen. Nur ein kleiner Teil der flüchtenden Briten konnte von britischen Kriegsschiffen ausgenommen werden, da die britische Flotte durch die An­griffe der deutschen Luftwaffe gezwungen war, das Gebiet um Kreta zu verlassen. Zahlreiche der von den Briten besetzten Fischerboote mußten daher wieder nach Kreta zurückkehren.

Nach Beendigung der Kampfhandlungen auf Kreta werden jetzt noch Einzelheiten über die vergeblichen Versuche der Briten be­kannt, die deutschen Vorstöße durch schwere Waffen und Panzer aufzuhalten. So zeigte sich bei Clamia, als die bedrängten britischen Truppenreste schwere Panzer gegen vorstür­mende deutsche Gebirgsjäger einsetzten, daß die dickgepanzerten britischen Kampfwagen schon nach kurzem Angriff deutscher Kampfflugzeuge auf dem Kampffeld liegen blieben. In kühnen Tiefangriffen griffen die deutschen Kampfflieger mit ihren Bordwaffen die rollenden britischen Ungetüme an. Drei von ihnen offenbar führerlos ge­worden prallten gegen eine Bergwand. Zwei weitere Tanks trudelten einen Abhang hinunter, während drei weitere in Brand ge­

Berlin, 1. Juni. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, hat anläßlich der 25jährigen Wiederkehr des Tages, an dem die deutsche Hochseeflotte vor dem Skagerrak die britische große Flotte in der größten Seeschlacht aller Zeiten schlug, folgenden Tagesbefehl an die Kriegs­marine erlassen:

An die Kriegsmarine.

Als am Abend des 31. Mai 1916 der deutsche Flottenchef, Admiral Scheer, in kühnem, rück­sichtslosem Angriff vor dem Skagerrak die Li­nien der britischen Schlachtschiffe gesprengt hatte und am folgenden Tage zu neuem Kampf bereit war, hatte der Brite mit schweren Ver­lusten das Feld geräumt und der deutschen Hochseeflotte die Nordsee überlassen.

Was bei Coronel verheißungsvoll begonnen, war vor dem Skagerrak zum leuchtenden Tri­umph geworden: der Nimbus der britischen Unbesiegbarkeit zur See war endgültig zer­rissen, und Deutschland hatte sich das Anrecht auf freie See= und Weltgeltung erkämpft. Die Skagerrakschlacht wurde zum Markstein in der Seekriegsgeschichte, zugleich aber eröffnete sie eine neue Epoche im Ringen um die Freiheit der See.

Wir, die wir heute von neuem gegen Eng­lands Seetyrannei in einem Kampf auf Le­ben und Tod stehen, haben im Geiste der Männer, die vor 25 Jahren den Siegeslorbeer errangen, mit fortgesetzten schweren Schlä­

Das gesamte Kriegsmaterial verloren

rieten. Die überlebenden Reste der Besatzun­gen wurden gefangen genommen.

Die Säuberung der Insel Kreta nahm auch am 1. Juni ihren planmäßigen Fortgang. Gefangenen= und Beutezahlen steigen weiter. Wenn das britische Kriegsministe­rium mitteilte, daß der Beschluß gefaßt wor­

Berlin, 2. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Montag bekannt:

Der Kampf um Kreta ist beendet. Die ganze Insel ist frei vom Feind. Deutsche Truppen besetzten gestern den letzten Stützpunkt der geschlagenen Briten, den Hafen von Sfakia. Gebirgstruppen kämpften im Berggelände nördlich Sfakia den letzten britischen Wider­stand nieder und brachten dabei weitere 3000 Gefangene ein.

Die deutsche Luftwaffe unterstützte wirksam diese letzten Säuberungsaktionen.

Im Seegebiet zwischen Kreta und Alexandria vernichteten deutsche Kampfflugzeuge aus einem Flottenverband heraus durch drei Volltreffer einen britischen Zerstörer.

In Nordafrika Artillerie= und Späh­trupptätigkeit vor Tobruk. Deutsche und ita­lienische Kampfflugzeuge versenkten im Hafen von Tobruk fünf kleinere Transportschiffe und

Beirut, 2. Juni. In allen Ländern Vor­derasiens bildet die britische Katastrophe auf Kreta das Gespräch des Tages. Kein Kriegs­ereignis hat nach den vorliegenden Nachrichten die gesamte arabische Welt in eine derartige Erregung versetzt wie die Niederlage der bri­tischen Flotte und die von England zugegebene Ohnmacht der Royal Air Force gegenüber der deutschen Luftwaffe.

gen dem Feinde zugesetzt. Wir werden im Vertrauen auf unsere Kraft und unser Können den Feind weiter im harten Angriff treffen und unsere starken Waffen führen, bis der Sieg unser ist.

Heil unserem Führer!

Berlin, den 31. Mai 1941.

Raeder,

Großadmiral, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine.

*

Kiel, 31. Mai. In der Weihehalle des Marine=Ehrenmals in Laboe: der Stätte, die für alle Zeiten vom unsterblichen Ruhm der zur See gebliebenen deutschen Helden kündet, legte Sonnabendmittag in Erinnerung des Tages, an dem vor 25 Jahren im Skager­rak die deutsche Kriegsflotte den englischen Gegner zum Kampf stellte und in der gewaltigsten See­schlacht der Geschichte den Feind schlug, Vizead­miral Mewie im Auftrage des Oberbefehlsha­bers der Kriegsmarine Großadmiral Raeder und des kommandierenden Admirals der Marine­station der Ostsee Kranzspenden nieder Weitere Kränze wurden niedergelegt für den NS.=Deutschen Marinebund vom stellvertreten­den: Landesführer Schmelzer und für den TraditionsverbandDerfflinger von Konter­admiral a. D. Hartog. Während vor dem fahnengeschmückten Ehrenmal eine Ehrenkompa­nie der Kriegsmarine Aufstellung genommen

hatte und ein Musikkorps das Lied vom Guten ameraden spielte, wurden in der Weihehalle, der gleichfalls Männer der Kriegsmarine Posten bezogen hatten, feierlich die Kränze niedergelegt.

Mit ihren Booten untergegangen

den sei, die britischen Streitkräfte von Kreta zurückzuziehen, so ist dies eine reine Propa­gandamaßnahme. Die Tatsache der völligen Vernichtung oder Vertreibung der britischen Truppen von Kreta wird hierdurch in keiner Weise geändert. Die Vertreibung der Briten von Kreta ist und bleibt eine der schwer­sten Niederlagen, die Großbritannien in diesem Kriege überhaupt erlitten hat.

beschädigten mit guter Wirkung feindliche Flakbatterien.

Stärkere Kampffliegerkräfte belegten in der letzten Nacht den britischen Versorgungshafen Manchester mit zahlreichen Spreng= und Brandbomben. Heftige Explosionen und aus­gebreitete Brände verursachten neue große Zerstörungen in Industriebetrieben und Lager­häusern. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen Häfen an der Südwest= und Südküste Englands.

Südostwärts Aberdeen und nördlich Schott­lands vernichtete die Luftwaffe zwei feindliche Handelsschiffe mit zusammen 6000 BRT. und beschädigte ein weiteres großes Handelsschiff schwer.

Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht statt.

Der Eindruck ist um so nachhaltiger, als hier der Nimbus der britischen Seeherrschaft noch unerschüttert war und die Royal Air Force bei den vielfachen grausamen Straf­expeditionen gegen die arabische Bevölkerung in britischen Interessengebieten als die ge­fürchtete Waffe Englands galt.

Auch auf die ägyptische Bevölkerung haben die Nachrichten von der Niederlage der eng­lischen Flotte bei Kreta und das Einlaufen einer Anzahl schwer beschädigter Kriegsschiffe im Hafen von Alexandria tiefsten Eindruck gemacht.

Die Unruhe der britischen Militärbehörden, die sich in zahlreichen überhasteten Maßnah­men äußert, sowie die beginnende Evakuierung der britischen Kolonie aus Alexandria lassen keinen Zweifel, daß die britische Admiralität nach dem Verlust mit einer Bedrohung Ale­xandrias rechnet.

Uebliches Bagatellisierungsmanöver

Stockholm, 2. Juni. Wie Reuter meldet, erklärten britische Offiziere in Kairo:Wir waren bereit, einen gewissen Preis zu zahlen, um Kreta halten zu können. Sobald aber dieser Preis den Wert der Insel überstieg, beschlossen wir, uns zurückzuziehen.

Churchill hat vor wenigen Tagen geäußert, Kreta gehöre zu denjenigen Punkten des Mit­telmeeres, die von den Britenbis zum Tod verteidigt würden.

Damit hat London wieder ein Schulbeispiel dafür gegeben, daß seine großen Worte vor der Schlacht eben so faul sind wie die üblichen Entschuldigungen, mit denen es seine Nieder­lagen zu bagatellisieren versucht.

Geburtstagsglückwünsche des Führers an Antoneseu. Der Führer hat dem rumänischen Staatsführer General Antonescu zu seinem 59. Geburtstag drahtlich seine Glückwünsche über­mittelt.

Ministerpräsident Bardossy besucht den Duce.

Der ungarische Ministerpräsident Bardossy wird Budavest zu einem offiziellen Besuch des Duce verlassen. Die Begleitung Bardossys setzt sich, wie Agenzia Stefani meldet, aus denselben Mit­gliedern zusammen, die Bardossy bei seinem Besuch in Deutschland begleiteten.

Ein Tagesbefehl an die Kriegsmarine

Skagerrak ein Markstein in der Seekriegsgeschichte

Der Kampf um Krefa beendet

Britischer Zerstörer im östlichen Mittelmeer vernichtet Versorgungshafen Man­chester bombardiert Luftangriffe gegen Häfen an der Südwest- und Südküste

Größte Erregung im vorderen Orient

Eroberung Kretas, das Tagesgespräch Englands Nimbus als See­beherrscher dahin Evakuierung der britischen Kolonie aus Alexandria

Eine große Ruhmestat

Vorwärts im Geiste der Sieger von Kreta!

Berlin,2. Juni. Der Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und Oberbefehls­haber der Luftwaffe erließ folgenden Tages= befehl:

Kreta=Kämpfer, Kameraden!

Eine große Ruhmestat in der Geschichte unserer jungen Waffe ist vollendet. Auf Kreta wehen unsere Siegesfahnen. Ihr meine Fall­schirmjäger und Luftlandetruppen, ihr meine Flieger habt gemeinsam mit euren Kameraden des Heeres unter euren bewährten Führern aller Dienstgrade einmalige Leistungen voll­bracht. Unendlich stolz und glücklich melde ich dem Führer den Vollzug seines Befehls. Ihr habt vor aller Welt des Führers Wort bewie­sen: Es gibt keine uneinnehmbaren Inseln.

Ich wußte, meine todesmutige, in harten Kämpfen bewährte Luftwaffe kennt nur den Sieg. So mußte auch diese erste und kühne Operation über See wie ein Gewittersturm

Führer und Duce am Brenner

Am Brenner, 2. Juni. Der Führer und der Duce haben sich heute am Brenner ge­troffen und hatten in Gegenwart des Reichs­außenministers von Ribbentrop und des ita­lienischen Außenministers Graf Ciano eine mehrstündige Unterredung über die politische Lage. Die Aussprache war getragen von dem Geiste herzlichster Freundschaft und ergab die völlige Uebereinstimmung der Auffassungen der Regierungschefs der beiden verbündeten Länder.

die Feinde in wenigen Tagen zerschmettern. Hieran haben auch wieder die italienische Kriegsmarine, Verbände der italienischen Luft­waffe und Truppen des italienischen Heeres ihren oft bewährten Anteil.

Fallschirmjäger, beseelt von unbän­digem Angriffsgeist, habt ihr, ganz auf euch angewiesen, in heldenhaftem erbitterten Kampf den überlegenen Gegner geschlagen. Wo ihr gelandet seid, wurde ebenso heldenhaft gestürmt wie zähe gehalten. Uebermenschliches ist von Einzelkämpfern unter glühender Sonne auf felsigem Boden geleistet worden.

Eure Kraft war der unbeirrbare national­sozialistische Glaube an den Sieg und das Wissen um die treue Hilfe der Kameraden in der Luft, die den Himmel vom Feinde rein­fegten und unermüdlich Stunde um Stunde mit Transportflugzeugen Verstärkungen heranführten.

Im Bombenhagel unserer Kampfver­bände verstummten die Geschütze des Feindes, floh der Gegner aus seinen befestigten Stel­lungen, versanken und verbrannten britische Kriegs= und Handelsschiffe, die Hilfe bringen wollten. In alter Waffenkameradschaft aus Narviks großen Tagen haben Flieger und Gebirgsjäger die Insel bezwungen und damit England aus der wichtigen Stellung des östlichen Mittelmeeres geworfen.

Kameraden! Das ganze deutsche Volk erfüllt tiefste Bewunderung und unendliche Dankbar­keit für euren jüngsten Sieg. Mit unserer Luftwaffe gedenkt Deutschland ergriffen und stolz der Helden, die im Kampf um Kreta ihr Leben und ihre Gesundheit opferten. Vorwärts im Geiste der Sieger von Kreta! Es lebe der Führer!

gez. Göring,

Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Luftwaffe.

Rom feierte ben Verfassungstag. Anläßlich

des am 1. Juni gefeierten Verfassungstages prangt die Stadt Rom in Flaggenschmuck. Auf dem Kapitol wurden die Auszeichnungen für Le­bensrettung oder Einsatz zugunsten der Volks­genossen oder des Volksvermögens in Anwesen­heit der Spitzen von Staat, Partei und Wehr­macht feierlich verteilt.

Waten= und Zahlungsverkehrsabkommen mit Mandschukuo verlängert. Das Abkommen über

den Waren= und Zahlungsverkehr zwischen dem Deutschen Reich und Mandschukuo ist nach Ver­handlungen zwischen den beiden Regierungen am 81. Mai durch eine in Hsingking abgeschlossene Vereinbarung erneut verlängert worden.