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Ausgabe K
olksblatt
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89. Jahrg., Nummer 86
Paderborn
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Dienstag, den 12. April 1938
Verlags-Postanstalt Paderborn
813 Reichstagssitze
99,57 Prozent Wahlbeteiligung, 99,08 Prozent für den Führer- In Oesterreich: 99,70 Prozent
Wahlbeteiligung, 99,73 Prozent für den Führer
Signal
für die Welt
Das vorläufige amtliche Ergebnis
Mit seinem einmütigen Ja, so schreibt im„Völkischen Beobachter". Hauptschriftleiter Wilhelm Weiß, hat das deutsche Volk die größte Urkunde aller Zeiten unterzeichnet. An dieser gewaltigsten Demonstration eines Volkswillens kann die Welt nicht mehr teilnahmslos vorbeigehen. Ein Wunder ist vollbracht worden!
Aber es wäre nie geschehen, wenn nicht hinter diesem Wunder der übermenschliche Wille eines Mannes gestanden hätte, der es sich zu seinem Lebensziel gemacht hatte, das deutsche Volk einen steilen und schwindelnden Weg zur Höhe zu führen, auf dem jeder andere vor ihm rettungslos gestrauchelt wäre. Aber noch etwas ist es, das uns in diefer wunderbaren Stunde glücklich beseelt: Die Erkenntnis, daß das gedemütigte, von allen Hunden der Welt gehetzte deutsche Volk sich würdig und fähig erwiesen hat, dem Rufe
seines Führers zu folgen, dessen Reden ein unsterbliches Zeugnis für die staunenerregende Kkaft seiner Seele bleiben werden, ihre Gefühle auf ein ganzes Volk zu übertragen. Heute wissen wir, wie sehr sich die Führer die Wiedervereinigung seiner österreichischen Heimat mit dem Reich innerlich zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Und es ist wohl das freudigste Gefühl, das uns heute beherrscht: Das deutsche Volk in Oesterreich hat sich in einer geschichtlichen Größe gezeigt und in der herrlichsten Weise bewährt. Im Glauben an den Tag der Freiheit hatten die österreichischen Parteigenossen Qualen und Verfolgungen der Systemzeit auf sich genommen und ihr Leben geopfert. Ihnen vor allem gebührt unser unauslöschlicher Dank. Die Heimkehr der deutschen Ostmark ist unwiderrufliche Tatsache geworden, und nun gilt es, dieses Reich mit unseren Fäusten festzuhalten und es nimmermehr preiszugeben.
Das Berliner„12=Uhr=Blatt“ schreibt: Das Wahlergebnis ist die grandioseste und vollkommenste Willensäußerung, die jemals ein Volk abgab. Die deutsche Nation hat sich gestern selbst den größten Feiertag ihrer Geschichte gegeben. Die Heimat Adolf Hitlers hat sich so einmütig zu ihrem Sohn bekannt, daß man sich der Lügen über die„Vergewaltigung" Deutschösterreichs nur noch mit Abscheu zu erinnern vermag. Was für ein unentschuldbarer, furchtbarer Betrug am Weltgewissen wäre hier zustande gekommen, hätte man Herrn Schuschnigg gewähren lassen, diesen Herrn Schuschnigg, der sich schon vorher ein Wahlergebnis von 95 Prozent zu seinen Gunsten„ausgerechnet“ hatte. Diejenigen aber, die noch bis in die Stunde der Abstimmung hinein Herrn Schuschnigg moralischen und politischen Kredit zu geben bereit waren, megen jetzt an das Wort denken:„Wer die Wahrheit kennet und saget sie nicht, der bleibt ein ehrlos erbärmlicher Wicht!"
Die Berliner„Montagspost“ erklärt u. a.:„Diese heilige und historische Wahl wird immer ein Ruhmesblatzt in der deutschen Geschichte sein. Großdeutschland ist erstanden in einer Macht und Herrlichkeit, wie es sie zuvor nie gegeben hat. Ein Jubelschrei geht durch alle Gaue, der Jubelschrei eines befreiten und geeinten Volkes, von Flensburg bis Klagenfurt, von Tilsit bis Aachen.“
Der Berliner„Montag“ hebt hervor, daß das deutsche Volk erschüttert vor der überwältigenden Erfüllung seiner Hoffnungen stehe. Deutschland sei wieder eine Weltmacht. Man könne in dieser Nacht sagen: Es sei fast ungreifbar geworden. Ein Volk von 75 Millionen, das es fertig bringe. mit über 99 Prozent einem Manne zu vertrauen, ein Volk, das einen Führer besitze, der zu 68 Millionen 7 Millionen Menschen in der Frist von vier Wochen als geschlossene Gemeinschaft führe, ein Volk und ein Führer, die so vollständig in
vorläufige amtliche Gesamtergebnis der Wahl zum Großdeutschen Reichstag ergibt folgende Zahlen:
Gesamtzahl der Stimmberechtigten......... 49493028
Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen.......... 49279104= 99,57 Prozent
Gültige Stimmen insgesamt.............. 49 203 757
Für die Liste und damit für den Führer.......... 48 751 587= 99.08 Prozent
Gegen die Liste des Führers........ 452 170
Die Zahl der Abgeordnekensitze im Großdeutschen Reichstag beträgt jetzt insgesamt 813.
Das Ergebnis der volksabstimmung in Oesterreich
Das Ergebnis der Volksabstimmung in Oesterreich ergibi nachstehende Zahlen:
Gesamtzahl der Stimmberechtigten 4474 138
Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen..... 4 460 778= 99,70 Prozent
Gültige Stimmen insgesamt........... 4 455 015
Für die Liste und damit für den. Führer... 4 443 208= 99,73 Prozent
Gegen die Liste des Führers... 11 807
der Zielsetzung ihres Lebens, in dem Willen zur Durchführung des nationalsozialistischen Programms einig seien, können nur noch von Wahnsinnigen in ihrem Streben nach Glück und Frieden bedrängt werden.„Das Wahlergebnis ist ein Signal für die Welt.“
Die Wiener Blätter stehen ganz im Zeichen des überwältigenden Vertrauensvotums, das die deutsche Nation gestern dem Führer abgelegt hat. Alle Blätter neomen ausführlich zu diesem weltgeschichtlichen Ereignis Stellung.
Die„Reichspost“ schreibt u. a.: Das große Geschehen vom 18. März ist nunmehr vom ganzen deutschen Volk, der höchsten politischen Instanz, in imponierender Einmütigkeit und Geschlossenheit ratifiziert und damit endgültig geschichtliche Tatsache und unumstößliche Wirklichkeit geworden. Die Spaltung des deutschen Volkes und deutschen Gebietes gehört der Geschichte an. Jetzt haben es die Mächte in der Welt schwarz auf weiß, wie Mitteleuropa nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker zu gestalten war.
Im„Neuen Wiener Tagblatt" wird u. a. ausgeführt: Wir Deutsche in Oesterreich sagten Ja und gaben nicht nur unsere Stimme, sondern unser Herz, das zu ver
schenken wir fünf Jahre lang bereit waren, denn wer in Oesterreich Ja sagte, der gab kein Lippenbekenntnis av. es war für ihn ein Wort, das zu sagen er fünf Jahre hindurch kämpfte. Die Stimmen in Oesterreich haben ein schweres Gewicht, denn in diesen Stimmen sprechen die Toten der Bewegung.
Das„Neue Wiener Journal“ stellt fest, daß das Recht gesiegt habe über das Uncecht, die Stimme des Blutes triumphiert habe über Lüge und Verrat. Vor der Eindringlichkeit des Bekenntnisses der Oesterreicher vor seiner Lauterkeit und seiner Vehemenz müsse die Welt verstummen, wenn sie es nicht vorzieht, dieses Bekenntnis mit Ach, tung und Ehrfurcht hinzunehmen. Die unwiderlegliche Beweiskraft der Zahlen aber, die sich aus der Volksabstimmung in Oesterreich ergaben, kann von der Welt unmöglich hinwegargumentiert werden. Trocken und nüchtern stehen sie da und führen dennoch die urgewaltige Sprache eines Gottesgerichtes.
Die„Wiener Neuesten Nachrichten“, schreiben unter der Ueberschrift„Das Bekenntnis Oesterreichs": Das Bekenntnis Oesterreichs zum Reich und seinem Führer ist so geschlossen, so unerhört in seiner Wucht, daß man selbst vor einem Unfaßbaren stünde, wenn man nicht diese prachtvollen Menschen kennen würde. Das war keine Wahl in alther
gebrachtem Sinne, das eine Wallfahrt der deutschen Herzen. Das ganze Volk hat sich für die deutsche Bestimmung Oesterreichs entschieden. Oesterreich hat vor aller Welt sein Bekenntnis abgelegt, wie es gewaltiger nicht sein konnte. Es ist ein staatsmännisches Meisterwerk, das der Beauftragte des Führers für die Durchführung der Volksabstimmung, Gauleiter Bürkel, geleistet hat. Das große Bekenntnis des österreichischen Volkes ist auch sein höchster Lohn.
„Im„Deutschen Telegrapy heißt es: Am gestri
gen Tage hat die nationale Weltanschauung ihre letzte Prüfung vor dem Schicksal und der Geschichte abgelegt und auch bestanden.
Im Wiener:„Montagsblatt“ wird ausgeführt: In der Geschichte des deutschen Volkes werden der 15. März und der 10. April 1938 für alle Zukunft denkwürdige und geheiligte Tage bleiben. Doch ist es unsere Meinung, daß der gestrige Tag nicht nur in der deutschen Geschichte, sondern auch in der Geschichte Europas überhaupt ein glückliches Datum bedeuten werde. Ein Herd der Unruhe, der politischen Intrigen hat zu bestehen aufgehört.
Reichspressechef Dr. Dietrich ergriff am Montag mittag vor Vertretern der Presse das Wort, um im Namen des Führers sowie des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda der deutschen Presse für ihren vorbildlichen Einsatz beim Wahlkampf zu danken. Er führte u a. aus: Das deutsche Volk hatte gestern einen der größten Tage in seiner Geschichte. Ich möchte heute hier als Pressechef der Reichsregierung vor der Vertretung der deutschen Presse zum Ausdruck bringen, daß die deutsche Presse an diesem Abstimmungserfolg des gestrigen Tages nicht unbeteiligt ist. Wie immer im nationalsozialistischen Deutschland, so hat auch diesmal die deutsche Presse mit an der Spitze und in vorderster Front des Aufklärungsfeldzuges gestanden. Ich bin glücklich, feststellen zu können, daß die deutsche Presse sich an diesem gewaltigen Aufklärungsfeldzug in hervorragendem Maße beteiligt hat. Sie alle haben Ihr bestes getan, sei es nun als Berichterstatter auf Reisen auf dem Lande oder in großen Städten. sei es als Schriftleiter am Redaktionstisch, sei es als Setzer oder Drucker unserer gewaltigen Millionenauflagen, die von Hamburg bis nach Wien, Klagenfurt und Graz, von Königsberg bis nach Aachen in das deutsche Volk hineingetragen worden sind. Ich freue mich, der deutschen Presse diese Anerkennung zum Ausdruck bringen zu dürfen.
Die zweitälteste Frau Deutschlands, die im 106 Lebensjahr stehende Frau Wilhelmine Scharnikow, die den Weg zur Wahlurne in Hannover nicht mehr antreten konnte, reihte sich durch einen besonderen Wahlakt in ihrer Wohnung in die Gefolgschaft des Führers ein.
Eine andere Hundertjährige, Frau Hulda Mühle aus Hannover=Waldheim suchte ohne fremde Hilfe zu Fuß ihr Wahllokal auf
Aus Bünde wird gemeldet, daß auch die älteste Wählerin Westfalens. die 101 jährige Frau Rahe freudig ihr Bekenntnis zum Führer und Großdeutschland abgab. Sie lehnte den Vorschlag, mit dem Auto zur Wahlurne zu fahren ab und erschien zu Fuß als eine der ersten im Wahllokal.