Einzelnummer 15 Pf., Sonnabends 20 Pf. Ausgabe K olksblatt Ausg. A: Allgemeine Ausgabe für Provinz, Waldeck, Hessen 9 Ausg. B: für Sauerland, Haar und Hellweg 2 Ausg. C: für Bielefeld und Minden=Ravensberg Amtliches Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren und Warburg Im Verlage: Eichsfelder Volksblatt, Der 7. Tag Beilagen: Täglich: Die Truhe bzw. Sonnabends: Der 7. Tag born Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Paderborn, monatlich: Heimatng und Hauptgeschäftsstelle: Paderborn, Rosenstraße. Fernruf: S.-Nr. 3251. Draht-Anschrift: Volksblatt Paderborn. Postscheckkonto: Hannover 3504. Erfüllungsort und Gerichtsstand Paderborn. Anzeigenpreise sowie he Schluß des Textteils. Annahmestellen für Anzeigen und Bezugsbedingungen siehe 89. Jahrg., Nummer 86 Paderborn Erscheint täglich außer an Sonn- und Feiertagen, Bezugspreis: Durch die Post ins Haus gebracht 2.40 RM einschließlich 84 Pf. Postgebühren, vom Postamt abgeholt 2,10 RM einschließlich 48 Pf. Postgebühren. Durch Boten oder Vertreter bezogen 2,15 RM.— Bei Eintritt höherer Gewalt, Versagen der Lieterungsmittel usw. wird von uns keine Gewähr für Lieferung übernommen. Dienstag, den 12. April 1938 Verlags-Postanstalt Paderborn 813 Reichstagssitze 99,57 Prozent Wahlbeteiligung, 99,08 Prozent für den Führer- In Oesterreich: 99,70 Prozent Wahlbeteiligung, 99,73 Prozent für den Führer Signal für die Welt Das vorläufige amtliche Ergebnis Mit seinem einmütigen Ja, so schreibt im„Völkischen Beobachter". Hauptschriftleiter Wilhelm Weiß, hat das deutsche Volk die größte Urkunde aller Zeiten unterzeichnet. An dieser gewaltigsten Demonstration eines Volkswillens kann die Welt nicht mehr teilnahmslos vorbeigehen. Ein Wunder ist vollbracht worden! Aber es wäre nie geschehen, wenn nicht hinter diesem Wunder der übermenschliche Wille eines Mannes gestanden hätte, der es sich zu seinem Lebensziel gemacht hatte, das deutsche Volk einen steilen und schwindelnden Weg zur Höhe zu führen, auf dem jeder andere vor ihm rettungslos gestrauchelt wäre. Aber noch etwas ist es, das uns in diefer wunderbaren Stunde glücklich beseelt: Die Erkenntnis, daß das gedemütigte, von allen Hunden der Welt gehetzte deutsche Volk sich würdig und fähig erwiesen hat, dem Rufe seines Führers zu folgen, dessen Reden ein unsterbliches Zeugnis für die staunenerregende Kkaft seiner Seele bleiben werden, ihre Gefühle auf ein ganzes Volk zu übertragen. Heute wissen wir, wie sehr sich die Führer die Wiedervereinigung seiner österreichischen Heimat mit dem Reich innerlich zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. Und es ist wohl das freudigste Gefühl, das uns heute beherrscht: Das deutsche Volk in Oesterreich hat sich in einer geschichtlichen Größe gezeigt und in der herrlichsten Weise bewährt. Im Glauben an den Tag der Freiheit hatten die österreichischen Parteigenossen Qualen und Verfolgungen der Systemzeit auf sich genommen und ihr Leben geopfert. Ihnen vor allem gebührt unser unauslöschlicher Dank. Die Heimkehr der deutschen Ostmark ist unwiderrufliche Tatsache geworden, und nun gilt es, dieses Reich mit unseren Fäusten festzuhalten und es nimmermehr preiszugeben. Das Berliner„12=Uhr=Blatt“ schreibt: Das Wahlergebnis ist die grandioseste und vollkommenste Willensäußerung, die jemals ein Volk abgab. Die deutsche Nation hat sich gestern selbst den größten Feiertag ihrer Geschichte gegeben. Die Heimat Adolf Hitlers hat sich so einmütig zu ihrem Sohn bekannt, daß man sich der Lügen über die„Vergewaltigung" Deutschösterreichs nur noch mit Abscheu zu erinnern vermag. Was für ein unentschuldbarer, furchtbarer Betrug am Weltgewissen wäre hier zustande gekommen, hätte man Herrn Schuschnigg gewähren lassen, diesen Herrn Schuschnigg, der sich schon vorher ein Wahlergebnis von 95 Prozent zu seinen Gunsten„ausgerechnet“ hatte. Diejenigen aber, die noch bis in die Stunde der Abstimmung hinein Herrn Schuschnigg moralischen und politischen Kredit zu geben bereit waren, megen jetzt an das Wort denken:„Wer die Wahrheit kennet und saget sie nicht, der bleibt ein ehrlos erbärmlicher Wicht!" Die Berliner„Montagspost“ erklärt u. a.:„Diese heilige und historische Wahl wird immer ein Ruhmesblatzt in der deutschen Geschichte sein. Großdeutschland ist erstanden in einer Macht und Herrlichkeit, wie es sie zuvor nie gegeben hat. Ein Jubelschrei geht durch alle Gaue, der Jubelschrei eines befreiten und geeinten Volkes, von Flensburg bis Klagenfurt, von Tilsit bis Aachen.“ Der Berliner„Montag“ hebt hervor, daß das deutsche Volk erschüttert vor der überwältigenden Erfüllung seiner Hoffnungen stehe. Deutschland sei wieder eine Weltmacht. Man könne in dieser Nacht sagen: Es sei fast ungreifbar geworden. Ein Volk von 75 Millionen, das es fertig bringe. mit über 99 Prozent einem Manne zu vertrauen, ein Volk, das einen Führer besitze, der zu 68 Millionen 7 Millionen Menschen in der Frist von vier Wochen als geschlossene Gemeinschaft führe, ein Volk und ein Führer, die so vollständig in vorläufige amtliche Gesamtergebnis der Wahl zum Großdeutschen Reichstag ergibt folgende Zahlen: Gesamtzahl der Stimmberechtigten......... 49493028 Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen.......... 49279104= 99,57 Prozent Gültige Stimmen insgesamt.............. 49 203 757 Für die Liste und damit für den Führer.......... 48 751 587= 99.08 Prozent Gegen die Liste des Führers........ 452 170 Die Zahl der Abgeordnekensitze im Großdeutschen Reichstag beträgt jetzt insgesamt 813. Das Ergebnis der volksabstimmung in Oesterreich Das Ergebnis der Volksabstimmung in Oesterreich ergibi nachstehende Zahlen: Gesamtzahl der Stimmberechtigten 4474 138 Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen..... 4 460 778= 99,70 Prozent Gültige Stimmen insgesamt........... 4 455 015 Für die Liste und damit für den. Führer... 4 443 208= 99,73 Prozent Gegen die Liste des Führers... 11 807 der Zielsetzung ihres Lebens, in dem Willen zur Durchführung des nationalsozialistischen Programms einig seien, können nur noch von Wahnsinnigen in ihrem Streben nach Glück und Frieden bedrängt werden.„Das Wahlergebnis ist ein Signal für die Welt.“ Die Wiener Blätter stehen ganz im Zeichen des überwältigenden Vertrauensvotums, das die deutsche Nation gestern dem Führer abgelegt hat. Alle Blätter neomen ausführlich zu diesem weltgeschichtlichen Ereignis Stellung. Die„Reichspost“ schreibt u. a.: Das große Geschehen vom 18. März ist nunmehr vom ganzen deutschen Volk, der höchsten politischen Instanz, in imponierender Einmütigkeit und Geschlossenheit ratifiziert und damit endgültig geschichtliche Tatsache und unumstößliche Wirklichkeit geworden. Die Spaltung des deutschen Volkes und deutschen Gebietes gehört der Geschichte an. Jetzt haben es die Mächte in der Welt schwarz auf weiß, wie Mitteleuropa nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker zu gestalten war. Im„Neuen Wiener Tagblatt" wird u. a. ausgeführt: Wir Deutsche in Oesterreich sagten Ja und gaben nicht nur unsere Stimme, sondern unser Herz, das zu verschenken wir fünf Jahre lang bereit waren, denn wer in Oesterreich Ja sagte, der gab kein Lippenbekenntnis av. es war für ihn ein Wort, das zu sagen er fünf Jahre hindurch kämpfte. Die Stimmen in Oesterreich haben ein schweres Gewicht, denn in diesen Stimmen sprechen die Toten der Bewegung. Das„Neue Wiener Journal“ stellt fest, daß das Recht gesiegt habe über das Uncecht, die Stimme des Blutes triumphiert habe über Lüge und Verrat. Vor der Eindringlichkeit des Bekenntnisses der Oesterreicher vor seiner Lauterkeit und seiner Vehemenz müsse die Welt verstummen, wenn sie es nicht vorzieht, dieses Bekenntnis mit Ach, tung und Ehrfurcht hinzunehmen. Die unwiderlegliche Beweiskraft der Zahlen aber, die sich aus der Volksabstimmung in Oesterreich ergaben, kann von der Welt unmöglich hinwegargumentiert werden. Trocken und nüchtern stehen sie da und führen dennoch die urgewaltige Sprache eines Gottesgerichtes. Die„Wiener Neuesten Nachrichten“, schreiben unter der Ueberschrift„Das Bekenntnis Oesterreichs": Das Bekenntnis Oesterreichs zum Reich und seinem Führer ist so geschlossen, so unerhört in seiner Wucht, daß man selbst vor einem Unfaßbaren stünde, wenn man nicht diese prachtvollen Menschen kennen würde. Das war keine Wahl in althergebrachtem Sinne, das eine Wallfahrt der deutschen Herzen. Das ganze Volk hat sich für die deutsche Bestimmung Oesterreichs entschieden. Oesterreich hat vor aller Welt sein Bekenntnis abgelegt, wie es gewaltiger nicht sein konnte. Es ist ein staatsmännisches Meisterwerk, das der Beauftragte des Führers für die Durchführung der Volksabstimmung, Gauleiter Bürkel, geleistet hat. Das große Bekenntnis des österreichischen Volkes ist auch sein höchster Lohn. „Im„Deutschen Telegrapy heißt es: Am gestrigen Tage hat die nationale Weltanschauung ihre letzte Prüfung vor dem Schicksal und der Geschichte abgelegt und auch bestanden. Im Wiener:„Montagsblatt“ wird ausgeführt: In der Geschichte des deutschen Volkes werden der 15. März und der 10. April 1938 für alle Zukunft denkwürdige und geheiligte Tage bleiben. Doch ist es unsere Meinung, daß der gestrige Tag nicht nur in der deutschen Geschichte, sondern auch in der Geschichte Europas überhaupt ein glückliches Datum bedeuten werde. Ein Herd der Unruhe, der politischen Intrigen hat zu bestehen aufgehört. Reichspressechef Dr. Dietrich ergriff am Montag mittag vor Vertretern der Presse das Wort, um im Namen des Führers sowie des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda der deutschen Presse für ihren vorbildlichen Einsatz beim Wahlkampf zu danken. Er führte u a. aus: Das deutsche Volk hatte gestern einen der größten Tage in seiner Geschichte. Ich möchte heute hier als Pressechef der Reichsregierung vor der Vertretung der deutschen Presse zum Ausdruck bringen, daß die deutsche Presse an diesem Abstimmungserfolg des gestrigen Tages nicht unbeteiligt ist. Wie immer im nationalsozialistischen Deutschland, so hat auch diesmal die deutsche Presse mit an der Spitze und in vorderster Front des Aufklärungsfeldzuges gestanden. Ich bin glücklich, feststellen zu können, daß die deutsche Presse sich an diesem gewaltigen Aufklärungsfeldzug in hervorragendem Maße beteiligt hat. Sie alle haben Ihr bestes getan, sei es nun als Berichterstatter auf Reisen auf dem Lande oder in großen Städten. sei es als Schriftleiter am Redaktionstisch, sei es als Setzer oder Drucker unserer gewaltigen Millionenauflagen, die von Hamburg bis nach Wien, Klagenfurt und Graz, von Königsberg bis nach Aachen in das deutsche Volk hineingetragen worden sind. Ich freue mich, der deutschen Presse diese Anerkennung zum Ausdruck bringen zu dürfen. Die zweitälteste Frau Deutschlands, die im 106 Lebensjahr stehende Frau Wilhelmine Scharnikow, die den Weg zur Wahlurne in Hannover nicht mehr antreten konnte, reihte sich durch einen besonderen Wahlakt in ihrer Wohnung in die Gefolgschaft des Führers ein. Eine andere Hundertjährige, Frau Hulda Mühle aus Hannover=Waldheim suchte ohne fremde Hilfe zu Fuß ihr Wahllokal auf Aus Bünde wird gemeldet, daß auch die älteste Wählerin Westfalens. die 101 jährige Frau Rahe freudig ihr Bekenntnis zum Führer und Großdeutschland abgab. Sie lehnte den Vorschlag, mit dem Auto zur Wahlurne zu fahren ab und erschien zu Fuß als eine der ersten im Wahllokal. Welt=Echo zum deutschen volkssieg Paris:„Ein stolzes volk hat gesprochen“ Paris, 11. April. Die gesamte Pariser Morgenpresse steht unter dem Eindruck des triumphalen Abstimmungssieges in Großdeutschland. Sämtliche Blätter berichten in großer Aufmachung, und bei einigen sind ganze Seiten angefüllt mit Stimmungsbildern über die Wahlhandlung mit den Ergebnissen der Abstimmung. Schon in den Ueberschriften der Zeitungen kennzeichnet sich die überwältigende Wirkung dieser „heiligen Wahl" Deutschlands. So lauten die Schlagzeilen einiger Blätter:„Der triumphale Volksentscheid“ —„Hitlersglänzendster Sieg" ooer„Alles übertreffende Begeisterung". Ganz besonders werden in den Ueberschriften die 99prozentigen Gesamtergebnisse im alten Reich und in Oesterreich hervorgehoben. In der Beurteilung der Abstimmung zeigen sich in den Zeitungen allerdings auch diesmal seltsame Zwiespältigkeiten. Die nach Deutschland oder Oesterreich entsandten Korrespondenten berichten objektiv von dem, was sie mit eigenen Augen gesehen haben und würdigten diesen gewaltigen Erfolg— wenn auch mit einigem Neid—, während die Pariser Leitartikler von ihrem grünen Redaktionstisch aus allerlei Verständnislosigkeiten vorbringen. Der Außenpolitiker der„Spoque“ stimmt eingangs noch einmal einen Sterbegesang für die österreichische„Unabhängigkeit" an, muß dann aber feststellen, daß Hitler jetzt endlich den Traum verwirklicht habe, der schon vor 90 Jahren im Frankfurter Parlament geträumt wurde und den später selbst Bismarck nicht zu verwirklichen vermochte. Ein stolzes Volk habe am Sonntag gesprochen. Wie weit sei es jetzt entfernt von der Erinnerung an die Weltkriegsniederlage! Der Berliner Korrespondent des„„ournal“ schreibt, die Deutschen seien mit der Politik ihres Führers einverstanden. In den Wahlbüros habe man gefühlt, daß diese Männer und diese Frauen nicht nur zum Vergnügen gekommen seien, sondern um eine heilige Pflicht zu erfüllen. Männer und Frauen seien von dem gleichen patriotischen Gefühl beseelt gewesen und hätten es als unerläßlich betrachtet, sich voll und ganz hinter den Führer und seine Politik zu stellen. Für jeden unparteiischen und vernünftigen Menschen habe es festgestanden, daß das deutsche Volk seinem Führer in der Zukunft wie in der Vergangenheit folgen werde. Die Treue der Massen dem Führer gegenüber sei kein leeres Wort, ebensowenig wie die Volksgemeinschaft. von der der Führer in seinen Reden spreche. Die Abstimmung sei ein Sieg gewesen, wie man ihn sich glänzender gar nicht mehr vorstellen könne, ein Sieg, demgegenüber man in all den Ländern nur Neid empfinden könne, in die zusammen mit dem Marxismus Unordnung, Anarchie und Antipatriotismus eingedrungen seien. Die deutschen Abstimmungsergebnisse zeigten deutlich daß die Opposition nur noch einen atomischen, mikroskoprschen Charakter trage.„Wo bleiben bei dieser Abstimmung noch die Unzufriedenen? Alles das hat sich in Wohlaefallen aufgelöst. Sie sind alle vom Sturmwind der nationalen Begeisterung mitgerissen worden.“ Diese Tatsache beweise, daß die gewaltige Mehrheit der deutschen Arbeiter Hitler treu sind und daß sie seine Außenpolitik, rückhaltlos gutheißen. Diese Zahlen sollten gewissen marxistischen Agitatoren in Frankreich zu denken geben, die noch immer zu behaupten wagten, der deutsche Arbeiter erwarte mit Ungeduld die Stunde seiner „Befreiung". Der Berliner Berichterstatter des„Petit Journal“ greift das Abstimmungsergebnis der Stadt Rothenburg„Tauber“ heraus und schreibt: Wie könne man nicht voll Stannen über das Ergebnis dieser Stadt sein, in der von 25 469 Wahlberechtigten alle gewählt und alle mit„Ja“ gestimmt hätten. Wie ein einziger Mann hätten sie alle mit„Ja“ gestimmt. Der„„igaro“ erklärt, der Erfolg des Führers sei so vollkommen, wie Hitler ihn sich nur habe wünschen können. Der Leitartikler des„hvur“ wendet sich gegen die Behauptung jüdischer Emigranten, daß auf die Wähler in Deutschland und Oesterreich ein Zwang oder Druck ausgeübt worden sei. Das ganze große Deutschland mit Oesterreich sei in allen Deilen einmütig und vollständig hinter seinen Führer getreten. Der Führer könne dieses Großdeutschland führen, wohin er wolle. Und es wäre besser für Frankreich, wenn es die Konsequenzen aus diesem Erfolg ziehen würde. Der nach Berlin entsandte Sonderberichterstatter von „Nationaltidende“ schreibt, die Stärke des Großdeutschen Reiches, das Hitler geschaffen habe und das gestern durch die Volksabstimmung bekräftigt wurde, dürfe nicht nur aus den Ziffern der Wahl herausgelesen und nicht nur in den Prozenten gesehen werden. Von dieser Stärke bekomme man zum Beispiel einen Eindruck durch die Antwort, die ein Berliner Droschkenchauffeur einem kleinen Jungen auf sein Bedauern, daß der Führer nicht da sei, dahin erteilte, der Führer sei doch überall. Schweden: Eine Tatsache von welthistorischer Bedeutung“ Stockholm, 11. April. Das überwältigende Ergebnis der Volksabstimmung in Großdeutschland beherrscht das Bild der schwedischen Presse. In ganzseitigen Balkenüberschriften verkünden die Zeitungen den Prozentsatz der„Ja“=Stimmen. In einer Stellungnahme unter der Ueberschrift„Das siegende Deutschland; erklärt„Stockholm Tidningen“ u. a., eine der größten Volksbefragungen, die jemals stattgefunden haben, sei in einer Jubelstimmung erfolgt, eine Tatsache von welthistorischer Bedeutung habe dadurch ihre nachträgliche Sanktion erhalten, was die Stellung Deutschlands radikal verändert. Die Oesterreicher hätten bekräftigt, daß sie mit dem, was am 11. März geschehen sei, zufrieden seien, und ihre Stammverwandten im großen Reich hätten bekräftigt, daß sie die Brüder mit offenen Armen aufnehmen. Adolf Hitler stehe nun auf der Höhe der Macht und des Erfolges. Es sei die Ironie der Geschichte, daß ein von den Siegermächten schlecht behandeltes Deutschland aus dem langen Kampf als Sieger ohne Blutvergießen hervorgegangen sei. Der Friede von Versailles sei nur dem Namen nach ein Friede gewesen, und die Folge dessen sei die heutige Unruhe in der Welt. „Svenska Dagbladet“ hebt schon in der Ueberschrift hervor, daß ein„ungeheurer Organisationsapparat eine Rekordteilnahme an der Abstimmung" bewirkte. Es fehlt im übrigen natürlich nicht an Stimmen in der schwedischen Presse, die aus parteipolitischem Krämergeist die Großartigkeit des gestrigen Geschehnisses in Deutschland und im Lande Oesterreich leugnen und mindern wollen. Amerika: Alle Welt voll Polen: Beispielloser Triumph des Führers— Die großen Erwartungen der polnischen Presse weit übertroffen Warschau, 11 April. In Polen war ganz allgemein damit gerechnet worden, daß das deutsche Volk in einer überwältigenden Mehrheit an die Wahlurne treten und dem Führer sein Jawort geben würde. Daß sich aber zu dem Werk des Führers die gesamte Nation bis auf verschwindende Bruchteile bekannte und vor allem, daß die gesamte stimmberechtigte Bevölkerung des Landes Oesterreich ein so begeistertes Bekenntnis zu Großdeutschland ablegte, das ist freilich für die polnische Oeffentlichkeit eine große Ueberraschung gewesen. Obwohl die Blätter lediglich über den Wahlvorgang und die Ergebnisse der Wahl berichten und zu ihrer politischen Bedeutung im einzelnen noch nicht Stellung nehmen, kommt in den Ueberschriften der Meldungen doch die Bewunderung für die Bedeutung des 10. April klar zum Ausdruck. Zahlreiche Blätter unterstreichen den„imposanten Sieg“ oder den „beispiellosen Triumph“ des Führers. Tschechoslowakei: „Ausschließliches Bekenntnis für Hitler“ Prag, 11. Apri. Mit höchster Spannung sah man in der Tschechoslowakei dem Ergebnis der Volksabstimmung vom 10. April entgegen. Es übertrifft alle Erwartungen, wie die Aufmachungen der hiesigen Blätter erkennen läßt. Die gesamte Montagspresse der Tschechoslowakei kündet es in Riesenlettern. Das Blatt der tschechisch=nationalen rechtsgerichteten Liga„Pondelni List“, betont:„Das Ergebnis der Abstimmung besagt das, was allein zu erwarten war, ein ausschließliches Bekenntnis für Hitler.“ Das linksgerichtete Blatt der tschechisch=nationalsozialen Partei„A. Zet am Montag“, sagt:„Das Ende Oesterreichs als selbständiger Staat wurde unter allgemeiner Freude und Befriedigung, unter Glockengeläut und mit wehenden Fahnen verkündet. Die Selbstverständlichkeit, mit der der Anschluß durchgeführt wurde, ist das Bemerkenswerte an diesem geschichtlichen Augenblick“. Ungarn: „Ein Ergebnis, das alle Erwartungen weit übertraf“. Budapest, 11. April. Das Bekenntnis Großdeutschlands zum Führer hat in Ungarn einen gewaltigen Eindruck hinterlassen. Ein so überwältigendes Wahlergebnis war hier wirklich nicht erwartet worden. Obwohl man über die Stimmung in Oesterreich seit Jahren unterrichtet war, hat die Tatsache des einmütigen Bekenntnisses Oesterreichs zu Adolf Hitler hier doch überrascht. Jugoslawien: „Noch nie in der Geschichte stand ein großes Volk so geschlossen hinter seinem Führer“. Belgrad, 11. April. Das einmütige Bekenntnis des gesamten deutschen Volkes zu seinem Führer hat auch in Jugoslawien den allerstärksten Eindruck gemacht. Man hatte einen Sieg von 95 Prozent erwartet und ist deshalb vom jetzigen Ergebnis einfach überwältigt. In politischen Kreisen Jugoslawiens spricht man offen aus, daß noch nie in der Geschichte ein großes Volk so geschlossen hinter einem Mann stand wie heute das deutsche Volk hinter Adolf Hitler. Zugleich betont man die feste Zuversicht, daß diese gewaltige Kraft der Sicherung des europäischen Friedens dienen wird. Die Montagblätter machen den großen Sieg des deutschen Volkes seiner Bedeutung entsprechend auf. In zahlreichen Sonderberichten schildern die Wiener Vertreter die Begeisterung der gesamten Bevölkerung. Eingehend beschreiben sie den Wahlvorgang, wobei sie besonders hervorheben, daß bei der Abstimmung die Geheimhaltung gewährleistet war und zur Auszählung ausländische Journalisten Zutritt hatten. Ferner unterstreichen sie noch die uns Deutschen eigentlich selbstverständliche Tatsache, daß die Wahl im ganzen Reiche ohne jeden Zwischenfall verlief. Velgien: -„Die Wahlhandlung von Anfana bis Ende vollkommen korrekt ausgeführt“ Brüssel, 11. April. Die überwältigende Abstimmung im Großdeutschen Reich hat auch in Belgien einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Das 99prozentige Ja übertrifft alle hier gemachten Voraussagen. Die„Gazette“ unterstreicht, daß jedermann sich über den Wahlvorgang unterrichten konnte und daß den Auslandsjournalisten ohne weiteres Zutritt zu den Wahllokalen gegeben wurde. Es sei ihnen möglich gewesen, den Ablauf der WahlBewunderung handlung zu beobachten und sich zu überzeugen, waß sie mit allen Garantien der Geheimhaltung durchgeführt wurden. Auch bei der Stimmenzählung seien die Auslandsjournalisten zugelassen worden, und sie hätten zum Beispiel feststellen können, daß die Wahlscheine in Zweifelsfällen als ungültig gezählt wurden. Allgemein werden auch die Ordnung, Rube und Disziplin des Wahlvorganges hervorgehoben. Die„Independance Belge“ veröffentlicht einen großen Sonderbericht über die Abstimmung der Auslandsdeutschen in Aachen. Der Berichterstatter hebt die freudige Atmosphäre der Volksgemeinschaft hervor, in der sich der Wahlvorgang abgespielt habe. Er habe sich persönlich von der peinlich genauen Befolgung der Wahlvorschriften und der Geheimhaltung überzeugt. Dänemark: „Das Großdeutsche Reich ist nun eine Tatsache“ Kovenhagen. 11. April. Die Berichterstattung über die gestrige Wahl in Großdeutschland nimmt den Hauptplatz in den Kopenhagener Montagblättern ein. Diejenigen Korrespondenten, die von der ihnen gebotenen Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, sich von dem Vorgang der Abstimmung und der Feststellung ihrer Ergebnisse persönlich zu unterrichten, betonen übereinstimmend, daß die Vorschriften überall strengstens gewahrt wurden. Im Leitartikel von„Politiken“, dem einzigen bisher vorliegenden Blatt, wird gesagt, nun sei Oesterreich auch durch eine Volksabstimmung deutsches Land. Das Großdeutsche Reich sei eine Tatsache. Nur eine egoistische, durch politische Gründe bestimmte Furcht der Versailler Mächte habe bewirkt, daß das nicht früher und in anderer Form geschah. Was man 1919 beschlossen habe, um Deutschland niederzuhalten, sei nun zu einem Sieg für Adolf Hitler geworden. Darin liege eine politische Lehre. „Ein einziges Zeugnis völkischer Solidarität“ Newyork, 11. April. Das Abstimmungsergebnis der deutschen Wahlen wurde am Sonntagabend über die großen amerikanischen Sender verbreitet, die den Tag über auch über die Einzelergebnisse laufend berichteten. Aus Wien wurde eine Sendung auf das ganze Land übertragen. In den Morgenblättern findet das Ergebnis durch eine besenders umfanareiche Berichterstattung starken Widerhall.„Herald Tribune" und„Daily News“ bringen auf der ersten Seite das Funkbild des Führers vor der Wahlurne. Die Zeitungen werten das Abstimmunasergebnis als ein Zeugnis nationaler und völkischer Solidarität. Es gäbe kaum einen schlagenderen Beweis dafür, daß Hitler das deutsche Volk gewonnen habe, als die Abstimmung in der ehemaligen kommunistischen Hochburg Berlin=Wedding, wo, wie die ausländischen Korrespondenten hätten selbst nachbrüfen können, über 98 v. H. mit„Ja“ gestimmt hätten. Alle neutralen Beobachter stimmten darüber überein, daß die Stimmabgabe für Hitler und den Anschluß diesmal noch höher sei, als im März 1936, so daß das Resultat praktisch einstimmig genannt werden könne. Japan: „Den Widersinn des Versailler Vertrags klar vor Augen“. Tokio, 11. April. Die gesamte Presse berichtet spaltenlang unter Beifügung zahlreicher Bilder über den„überwältigenden Sieg des Führers". Das Abstimmungsergebnis habe, so stellen die Blätter fest, Europa den Widersinn des Versailler Vertrages klar vor Augen geführt. Niemand hätte vor einem Monat eine derartigen Umschwung in der Geschichte Europas für möglich gehalten. Treffend bemerkt„Tokio Asahi Schimbun“, man dürfe besonders nicht übersehen, daß Europa wie Amerika den Anschluß schon anerkant hätten, bevor die Abstimmung überhaupt erfolgte. Man sei also schon lange überzeugt gewesen, daß Versailles und St. Germain erloschen sind und Proteste der früheren Alliierten unsinnig wären. Deutschland sei, so sagt das Blatt, heute ein entscheidender Faktor in Mitteleuropa. Italien:„Einzig Rom, 11. April. Das einzigartige überwältigende Treuebekenntnis zum Führer und zu Großdeutschland beherrscht vollkommen die Titelseiten der römischen Presse. Riesige Ueberschriften unterstreichen„Das begeisterte und totalitäre„Ja“ Großdeutschlands für Adolf Hitler, das die Wiedervereinigung Deutschösterreichs mit dem Reich feierlich besiegelt und die geschlossene Einheit und die Macht des Dritten Reiches bestätigt hat". In diesem Zusammenhang werden die unzweideutige Antwort Wiens und ganz Oesterreichs sowohl wie die außerordentlich starke Beteiligung gerade auch in Oesterreich besonders unterstrichen, wo der Tag„zum höchsten Triumph des Führers" geworden sei. „Messaggero“ betont, Oesterreichs einstimmiges Ja habe auch die höchsten Erwartungen übertroffen. Es sei eine so positive Willenskundgebung, wie sie stärker und geschlossener vom nationalen Gewissen und nationalen Einheitswillen nicht hätte gegeben werden können. Besonders erwähnt das Blatt die Beteiligung des Kardinals Innitzer, der mit dem Deutschen Gruß den Abstimmungsraum betreten habe und nach getaner Pflicht mit der Wahlplakette auf der Brust das Wahllokal verlassen habe. Bezeichnend sei auch das hervorragende Wahlergebnis des erst vor kurzem ins Reich zurückgekohrten Saarlandes. „Popolo di Roma“ unterstreicht unter der Ueberschrift„Beispiellose Volksabstimmung“, der Tag stehe in der Wahlgeschichte der Welt sowohl inbezug auf die Zahl der Beteiligung wie der Ja=Stimmen einzig da und sei zweifellos der schlagendste Beweis für die geschichtliche Größe der Leistungen des Nationalsozialismus. Diese Leistungen machten es in der Dat auch nicht schwer, die derantig einstimmige Zustimmung eines Volkes zu verstehen. Damit schare sich in Wahrheit das ganze deutsche Volk um seinen großen Führer, dem es nicht nur die Wiedergeburt verdanke, sondern auch, daß das Reich zu einer Größe emvorwachse, wie es sie vielleicht noch nie in der Geschichte erreicht hatte. Die norditalienische Presse spricht von einem Priumph, von einer Abstimmung, wie sie in der Welt ohne Vorbild dastehe. Seitenlange Artikel schildern die Wahlhandlung und die begeisterten Kundgebungen der Bevölkerung in allen Teilen des Reiches. insbesondere auch in Oesterreich, dessen einstimmiges Ja für die Wiedervereinigung mit dem Reich den stärksten Eindruck hinterlassen hat. Hervorgehoben wird, daß sich die Abstimmung überall in völliger Freiheit unter Ausschaltung jeder Unregelmäßigkeit, wie sich aus der strengen Prüfung der Dokumente ergab, abgewickelt habe. Der Mailänder„Corriere delle Sera“ spricht von einer totalitären Billigung des Anschlusses und stellt die Dankerklärung„Adolf Hitlers, an das deutsche Volk in den Vordergrund seiner Betrachtungen. Nichts erinnere mehr an die wüsten Wahlen in der weit zurückliegenden Zeit vor der Machtergreifung, als Deutschland in 37 Parteien und Kandidatenlisten zerspalten war. Aus der Rede des Gauleiters Bürckel im Wiener Konzerthaus werden die markantesten Sätze wiedergegeben. Der„Popolo d'Italia" stellt fest, daß das deutsche Volk der Errichtung des Großdeutschen Reiches die Weihe gegeben habe. Die Abstimmung selbst bezeichnet das offiziöse Blatt als ein bedeutungsvolles Bekenntnis des nationalen Gewissens und des Einheitswillens. Das österreichische Volk habe das Gelübde erneuert, daß es dem Führer darbrachte, als er zum erstenmal nach langen Jahren wieder den Boden seiner Heimat betrat. Die„Jtumpa“ schreibt, die deutsche Abstimmung, die der Führer als„heilige Wahl des deutschen Volkes" bezeichnet habe, stehe hinsichtlich der Beteiligung als auch der Zahl der Ja=Stimmen in der Geschichte der Volksabstimmungen der ganzen Welt ohne Beisviel da. Die bisherige Volksbefragungen im Reich zeigten überzeugend das Anwachsen der Größe und der geschichtlichen Bedeutung der Werke des Nationalsozialismus, die für die Wiedergeburt der Nation vollbracht wurden. Ein bezeichnendes Abstimmungsergebnis! Berlin, 11. April. An Bord des Panzerschiffes„Admiral Scheer“, das im italienischen Hafen Gaeta für die Durchführung der Volksabstimmung bereit lag, fanden sich am Sonntag. dem 10. April, mit den vielen Deutschen aus Rom auch große Gruppen von Angehörigen des katholischen Klerus und katholischer Orden ein, die aus Deutschland stammen und zurzeit in Rom tätig sind. Man bemerkte unter ihnen auch Emigranten des katholischen Klerus aus Deutschland, die ein unverhüllt feindselige Haltung gegen die mit der Durchführung der Abstimmung beauftragten Personen einnahmen und dadurch ihre Einstellung zur Volksabstimmung sehr deutlich zu erkennen gaben. Bei der Auszählung des Ergebnisses stellte sich dann auch heraus, daß auf dem„Admiral Scheer“ im Gegensatz zu den sonstigen im Ausland für die Durchführung der Volksabstimmung in Dienst gestellten Schiffe eine verhältnismäßig große Zahl von Nein=Stimmen zu verzeichnen war Es beteiligten sich an der Abstimmung auf dem„Admira Scheer“ 6848 Personen, von denen 5855 Ja=Stimmen, 35° Nein=Stimmen und 185 ungültige Stimmzettel abgegebei wurden. Dr. Soebbels dankt seinen Mitarbeitern Anerkennung des Führers für die nächsten Mitarbeiter des Ministers Berlin, 11. April. In der Nacht nach dem überwältigenden Bekenntnis der gesamten deutschen Nation zum Führer rief Reichsminister Dr. Goebbels seine Mitarbeiter aus dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und aus der Reichspropagandaleitung, die in den letzten Wochen in unermüdlicher Tages= und Nachtarbeit die propagandistischen und organisatorischen Vorarbeiten für den grandiosen Wahlsieg am 10. April schaffen halfen, zusammen, um ihnen angesichts der Größe dieses Erfolges des Führers seinen herzlichen Dank für ihre aufopferungsvolle Arbeit in den letzten Wochen auszusprechen. In einer kurzen Ansprache wies der Minister seine Mitarbeiter darauf hin, daß es den schönsten Lohn für jeden bedeute, sagen zu können, daß er auch dabei gewesen sei und daß er so seinen Anteil an diesem Siege der deutschen Nation habe, der in der Geschichte als einmaliges Ereignis für alle Zeiten weiterleben werde. Der Führer hat den beiden nächsten Mitarbeitern von Reichsminister Dr. Goebbels bei der Durchführung der Volksabstimmung, dem Stabsleiter der Reichspropagandaleitung, Hauptamtsleiter Hugo Fischer und Ministerialrat Gutterer, sowie dem Kommandanten des Reichsautozuges Deutschland, SA.=Brigadeführer Schäfer, als Ausdruck seines Dankes sein Bild mit Widmung überreichen lassen. Aufruf von Dr. Berlin, 11. April. Reichsminister Dr. Goebbels hat an alle Mitarbeiter bei der Vorbereitung und Durchführung zur Volksabstimmung am 10. April 1938 folgenden Aufrur erlassen: Angesichts des überwältigenden Treuebekenntnisses, das das deutsche Volk in seiner Gesamtheit am 10. April zum Führer, zu seinem Werk und insbesondere zur Wiedervereinigung Deutschösterreichs mit dem Reich abgelegt hat, ist es mir ein Herzensbedürfnis, allen denen, die an der Vorbereitung und Durchführung dieser grandiosen nationalen Abstimmung mitgewirkt haben, meinen aufrichtigen Dank und meine besondere Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Ich denke dabei vor allem an die ungezählten Organisatoren und Propagandisten dieser Volksabstimmung, an die zahllosen Redner, die drei Wochen lang landauf landab den Willen des Führers der Nation verkündeten. Ich denke dabei an die politischen Soldaten der Partei und ihrer Kampfgliederungen, an alle im Wahlkampf tätig gewesenen Frauen, an die Männer der Presse, des Rundfunks und des Films, die sich in selbstlosester und uneigennützigster Weise für die große Aufgabe dieses einzigartigen Wahlganges eingesetzt haben. Und allen bereitet es eine tiefe Genugtuung, auch bei diesem Volksvotum, dem wir mit allen unseren Kräften gedient haben, die treuen und geschlossenen Gefolgsleute des Führers gewesen zu sein. Wenn nun das deutsche Volk in seiner Gesamtheit und darüber hinaus die ganze Welt die imponierenden Ergebnisse dieses Wahlganges mit Freude und Begeisterung oder doch wenigstens mit Achtung, Respekt und BewundeDas Ergehnis aus den 35 Wahlkreisen rung zur Kenntnis genommen hat, dann wollen wir alle tief beglückt sein in dem Bewußtsein, unsere Pflicht getan und im Dienste der Nation eine große historische Aufgabe erfüllt zu haben. Es lebe der Führer, unser Volk und unser Reich! Berlin, am Abend des 10. April 1938. Der Leiter der Volksabstimmung: Dr. Goebbels. Der Führer dankt Hermann Göring Telegramm zum Ehrentag des Generalfeldmarschalls Berlin, 11. April. Der Führer und Reichskanzler hat dem Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring nachstehendes Telegramm gesandt: Lieber Generalfeldmarschall Göring! Am heutigen Tage, an dem Sie vor fünf Jahren das Amt des Preußischen Ministerpräsidenten übernommen haben, gedenke ich in herzlicher Dankbarkeit Ihrer treuen Mitarbeit am Aufbau Deutschlands: Was Sie in diesen fünf Jahren für die Erstarkung Deutschlands geleistet haben, gehört der Geschichte an. Daß Ihre treue Hilfe mir noch lange zur Seite stehe, ist mein aufrichtiger Wunsch! In alter Freundschaft Ihr gez. Adolf Hitler. Goldenes Ehrenzeichen für Ludwig Siebert Berlin, 11. April. Der Fuyrer hat, wie die NSK. meldet, dem SA.=Gruppenführer Pg. Ludwig Siebert anläßlich seines fünften Jahrestages als bayerischer Ministerpräsident in Würdigung seiner Verdienste um die nationalsozialistische Erhebung und den nationalsozialistischen Staat das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. verliehen. Der Führer erhält die Wahlergebnisse Der Führer, sein Stellvertreter, Reichsminister Rudolf Heß, und Reichsminister Dr. Goebbels verfolgen In der Reichskanzlei die Wahlergebnisse.(Presse-Hoffmann. Zander-K.) Tagesbefehl an die Kräfte sammeln für neue Aufgaben Wien, 11. April. Der Führer der SA.=Gruppe Oesterreich, Obergruppenführer Reschny, hat an die SA.=Männer der deutschen Ostmark einen Tagesbefehl gerichtet, worin er ihnen für den unerhörten Einsatz dankt, mit dem sie in den langen Jahren den Kampf geführt, die Machtübernahme vorbereitet und ermöglicht hätten, denn ohne sie wäre der Sieg nicht zu erringen gewesen. In dem Tagesbefehl wird dann den Kameraden ein Gedenken gewidmet, die ihre Treue mit dem Leben bezahlen mußten. Anschließend heißt es weiter:„Unser erster Einsatz nach der Machtübernahme galt der Volksabstimmung. Nun sollt ihr, meine SA.=Führer und=Männer Kräfte sammeln und euch vorbereiten für die neuen Aufgaben, die tor euch stehen. Ich ordne daher vom 13. bis einschließlich 21. April Urlaub für die gesamte SA.=Gruppe Oesterreich an“. Wiedergutmachung! Ein Erlaß des Führers und Reichskanzlers Berlin, 11. April. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag des Reichsinnenministers Dr. Frick durch Erlaß angeordnet, daß den öffentlichen Bediensteten im Lande Oesterreich, die wegen ihrer nationalsozialistischen Haltung von den früheren Machthabern gemaßregelt worden sind, Wiedergutmachung zu leisten ist. Nachdem schon jetzt zahlreiche nationalsozialistische Kämpfer, die ihre Stellung im öffentlichen Dienst verloren hatten, wieder eingestellt worden sind, schafft dieser Erlaß die Rechtsrundlage für die Wiederherstellung der zu Unrecht entzogenen kechtsansprüche. Der Erlaß gilt für alle Beamten. Anestellten und Arbeiter des öffentlichen Dienstes, die im Kampf für die nationalsozialistische Erhebung Oesterreichs durch strafgerichtliches Urteil ihre Ansprüche aus dem Dienstverhältnis terloren, Dienststrafen erlitten haben, durch Verwaltungsverfügungen entlassen oder sonst gemaßregelt worden sind. Auch den Hinterbliebenen solcher öffentli hen Bediensteten wird Wiedergutmachung des erlittenen Unrechts geleistet. „Im Namen des deutichen Volkes“ Erlaß über die Einheit des Rechtsverkehrs im Großdeutschen Reich Berlin, 11. April. Reicksjustizminister Dr. Gürtler hat an die Justizbehörden folgenden Erlaß über die Einheit des Rechtsverkehrs im Großdeutschen Reich herausgegeben. Die Grenzpfähle zwischen dem Reich und Oesterreich sind gefallen. Im ganzen Reich gibt es nur noch deutsche Gerichte, die im Namen des deutschen Volkes Recht sprechen. Diese Tatsachen müssen die Justizbehörden und alle Rechtswahrer, auch solange Gesetzesrecht und Gerichtsorganisation noch nickt vereinheitlicht sind, überall zum Ausgangspunkt und zur Richtlinie ihres Handelns nehmen, insbesondere sind die Schranken, die bisher dem unmittelbaren Verkehr aller Justizbehörden untereinander und dem Verkehr der Justizbehörden mit dem Rechtsuchenden entgegenstanden, beseitigt. Shwierigkeiten, die sich gegenwärtig noch aus der Verschiedenheit der gegenwärtigen Vorschriften und der behördlichen Einrichtungen ergeben, müssen überwunden werden. Dabei Wirksam u. preiswert herrlich ertrischend, verhindent den Ansatz des gefürchteten Zahnsteins. S Sroße Tube 40 Pf., kleine Tube 25 Pf. werden insbesondere die Bestimmungen der bisherigen deutschösterreichischen Rechtsverträge den Weg weisen. Ich erwarte. daß alle Justizbehörden und Rechtswahrer sich ihrer hohen Aufgabe bewußt sind und zu ihrem Teil mithelfen, den nunmehr vollendeten Zusammenschluß auch auf dem Gebiet der Rechtspflege innerlich zu verwirklichen. R für das RSKK. bis zum 29. Aprll Tagesbefehl des Korpsführers Hühnlein Berlin, 11. April. Korpsführer Hühnlein hat laut NSK. nachstehenden Tagusbefehl erlassen: NSKK.=Kameraden! Nun haben die Herzen gesprochen, und Glocken und Fahnen künden landauf, landab den einzigartigen Sieg. Nach wochenlangem rastlosem Einsatz soll für euch jetzt eine Zeit der wohlverdienten Ruhe folgen und der allgemeine Dienst des Korps bis zum 29. April ruhen. Empfindet das unendliche Glück dieser Tage und genießt es mit freudigem Stolz. Adolf Hitler, unser Führer, Sieg=Heil! Verlängerung der Amtsdauer der Vertrauensräte Berlin, 11. April. Durch Gesetz vom 1. April 1938 RGBl. 1, S. 358, ist die Amtsdauer der Vertrauensräte erneut— bis auf weiteres— verlängert worden. Oesterreich nicht mehr Mitglied des Internationalen Arbeitsamtes. Der Reichsarbeitsminister hat dem Direktor des Internationalen Arbeitsamtes in Genf mitgeteilt, daß mit dem Erlöschen der Mitgliedschaft des früheren Bundesstaates Oesterreich im Völkerbund auch die Mitgliedschaft Oesterreichs im Internationalen Arbeitsamt in Genf ihr Ende erreicht habe. Ehrung einer Hundertjährigen. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Ernestine Neuber in Freiberg in Sachsen aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen. Das Bekenntnis Oesterreichs Die Abstimmungsergebnisse aus den einzelnen österreichischen Gauen- insges. 99,73 Proz. Ja-Stimmen- lauten: Rekordbeteiligung der Auslandsdeutschen Abstimmungen in allen fünf Erdteilen— Ueber 50000 kamen ins Reich Berlin, 11. April. Das Presseamt der Auslandsorganisation der NSDAP. teilt mit: An der Volksabstimmung vom 10. April beteiligte sich das Auslandsdeutschtum in einem bisher noch nicht gekannten Ausmaß. Durch die Erweiterung der Wahlzeit vom 1. bis zum 15. April an Bord deutscher Schiffe waren zahlreiche Möglichkeiten zur Abstimmung für die Auslandsdeutschen und Auslandsösterreicher geschaffen. In allen fünf Erdteilen fanden an Bord deutscher Schiffe Abstimmungen statt. Häufig genug hatten die stimmberechtigten Volksgenossen lange Reisen. Strapazen und Schwierigkeiten aller Art auf sich zu nehmen. Dies alles hinderte sie nicht, ihr Bekenntnis zum Führer und zum Großdeutschen Reich avzulegen. Aus zahlreichen Ländern waren Gemeinschaftsfahrten organisiert, damit die Stimmberechtigten Gelegenheit hatten, einen Hafenort zu erreichen, wo ein deutsches Schiff vor Anker gehen konnte. Für die im europäischen Ausland lebenden Reichsdeutschen und Deutschösterreicher hatte der Wahlausschuß der Auslandsorganisation der NSDAP. zahlreiche Sonderzüge ins Reich zusammengestellt, damit die Volksgenossen in deutschen Grenzorten abstimmen konnten. Diejenigen Volksgenossen in Uebersee, die trotz der verlängerten Wahlzeit an Bord deutscher Schiffe keine Möglichkeit zur Abstimmung hatten, vereinigten sich am 10. April in feierlichen Treuekundgebungen, um wenigstens auf diese Weise ihre Verbundenheit mit dem Großdeutschen Reich zum Ausdruck zu bringen. Das vorläufige Ergebnis der Abstimmungen von Auslandsdeutschen und Auslandsösterreichern bis einschließlich 10. April zeigt eine Beteiligung, die die Wahl im Jahre 1936 um ein Vielfaches übersteigt. An den Wahlen in deutschen Grenzorten, die als Hauptwahlorte angegeben waren, beteiligten sich insgesamt 54892 Volksgenossen, von denen 54 401 mit Ja stimmten und 385 mit Nein. 106 Stimmen waren ungültig. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß noch viele Tausende von Volksgenossen diesseits der Grenzen in anderen Wahlorten abstimmten, die jedoch nicht besonders erfaßt wurden. Die Wahl von Auslandsdeutschen und Auslandsösterreichern an Bord deutscher Schiffe brachte bisher folgendes Ergebnis: in europäischen Hafenstädten hatten die Auslandsdeutschen Gelegenheit, an Bord von 21 Schiffen ihre Stimme abzugeben. Diese Abstimmungen erbrachten bei einer Gesamtbeteiligung von 31 577 Volksgenossen 30 747 Ja=Stimmen, 571 NeinStimmen und 259 Stimmen waren ungültig. Von verschiedenen Häfen Asiens gingen sieben Schiffe außerhalb der Dreimeilenzone, die insgesamt 3528 Stimmberechtigte an Bord hatten. Von diesen stimmten 3485 mit Ja. 32 mit Nein und 11 waren ungültig. Die Deutschen in Afrika konnten bisher auf zwei deutschen Dampfern mit einer Gesamtzahl von 901 ihre Stimmen abgeben, davon lauteten 887 auf Ja, 9 auf Nein und 5 Stimmen waren ungültig. Von den Hafenvlätzen in Lateinamerika gingen insgesamt fünf deutsche Schiffe in See, die eine Gesamtzahl von 5032 Stimmberechtigten an Bord hatten. Von diesen stimmten 4941 mit Ja und 48 mit Nein, 43 Stimmen waren ungültig. In Australien stimmten auf drei deutschen Schiffen insgesamt 473 Volksgenossen ab, davon 472 mit Ja und einer Nein. Bei diesen Zahlen handelt es sich zunächst nur um ein Teilergebnis: denn bekanntlich haben die Auslandsdeutschen, die auf deutschen Schiffen abstimmen, Gelegenheit, ihre Stimme noch bis zum 15. April abzugeben. Daladier heute vor der Kammer In Erwartung der Regierungserklärung Paris, 11. April. Die französische Regierung wird sich am Dienstag um 16 Uhr der Kammer vorstellen. Die Regierungserklärung, die aller Voraussicht nach kurz sein wird, soll in einer Beratung der Minister am Vormittag festgelegt und von dem am frühen Nachmittag einberufenen Ministerrat gebilligt werden. Paris, 11. April. Neben dem gewaltigen Bekenntnis zum Großdeutschen Reich steht die Bildung der neuen Regierung durch Daladier im Vordergrunde des Interesses der Pariser Morgenblätter. Die große Mehrzahl der Zeitungen ist mit dem Ergebnis des Regierungswechsels einigermaßen zufrieden, wenn die Aufnahme auch nicht gerade begeistert ist, da die Schwäche der parlamentarischen Grundlage, auf der das Kabinett an und für sich steht, für die weitere Zukunft Besorgnisse zuläßt. Bei der Betrachtung der Haltung der verschiedenen parlamentarischen Gmppen gegenüber dem neuen Kabinett kommen die Blätter allgemein zu der Schlußfolgerung, daß die Regierung Daladier im Senat auf jeden Fall Unterstützung finden wird, und anch in der Kammer sei sie sicher, wo nur für die Behandlungsart des Regierungsprogrammes Vorbehalte gemacht werden. Die marristischen Blätter allerdings machen schon heute menkliche Vorbehalte. Das Gewerkschaftsblatt„Peuple“ zieht einen Vergleich der beiden letzten Regierungen und meint, daß die neue mit dem Bilde der Volksfrontregierung auch gar nichts mehr gemein habe. Der sozialdemokratiische„Populaire" erklärt, Dalladier habe angeblich eine fieste und starke Regierung bilden wollen, aber von dem neuen Kabinett könne man weder das eine noch das andere behaupten. Bei aller Polemik ist in dem sozialdemokratischen Blatt keinerlei Hinweis auf die Haltung der Kammergruppe dieser Partei gegenüber der neuen Regierung zu finden. Für die Haltung der kommunistischen„Humanite“ ist die Moskauer Order wieder einmal nicht rechtzeitig eingetroffen, so daß das Blatt mit keinem Wort die neue Regierung kommentieren kann. Zunächst einmal ein Vorschuß Paris, 11. April. Die französische Oeffentlichkeit hat das neue Mbinett Daladier mit Wolllwollen ausgenommen. Das Interesse richtet sich jetzt auf das Programm des neuen Ministerpräsidenten. Am Montag sollen im ersten Kalinettsrat in großen Zügen die neuen Maßnahmen festgelegt werden. Daladier werde, wie man hört, einen Vorschuß von fünf Milliarden für das Schatzamt und die Genehmigung für erne 15=Milliarden=Anleihe für die Landesverteidigung sofort beantragen, während die Frage eines Ermächtigungsgesetzes wahrscheinlich erst später angeschnitten werde. Sehr gespannt ist man auf die von George Bonnet geleitete Außenpolitik. Man erwartet, daß Bonnet in nächster Zeit die Voraussetzungen zur Entsendung eines Botschafters nach Rom schaffen werde. Ferner wünschen weite Kreise, daß Bonnet rechtzeitig Fühlung mit dem nationalen Spanien aufnehmen möge. um den Anschluß an den Aufbau des siegreichen Nationalspaniens nicht zu verpassen. Daladier wird, wie weiter bekannt wird, in der Kammer am Dienstag die sofortige Aussprache über einige wichtige Maßnahmen beantragen. Es ist noch nicht bekannt, ob die Regierungsvorlage eine Ermächtigung in sich schließen wird. Auf alle Fälle hofft die Regierung, daß ihre Pläne am Dienstag von der Kammer und am Donnerstag vom Senat gebilligt werden. Sie will dann das Parlament bis zum 17. Mai in die Ferien schicken. Ueber 100 000 Streikende in der Pariser Metallindustrie Paris, 11. April. Die etwa 40000 Mann starke Belegschaft der Pariser Renault=Werke ist am Montag nachmittag, aufgehetzt von den marristischen Gewerkschaftsbonzen, in den Streik getreten und hat die Betriebe besetzt. Die Belegschaft hatte der Betriebsleitung am Montag vormittag ein regelrechtes, bis zum Nachmittag befristetes Ultimatum gestellt, in dem sie eine Angleichung der Löhne fordert. Da diese Antwort als ungenügend angesehen wurde, beschloß man den sofortigen Streik. Die Streikwelle in der Pariser Metallindustrie hat sich auch auf zahlreiche neue Flugzeugwerke und andere Fabriken ausgedehnt, so daß die Gesamtzahl der Streikenden weit über 100 000 beträgt. Am Montag abend wurde die Zahl der von den Gewerkschaftsbonzen verhetzten Streikenden in der Metallindustrie in Paris und Umgebung sogar auf mehr als 130 000 angegeben. Außer der fast 45000=köpfigen Belegschaft der Renault=Werke sind auch die Belegschaften der Flugzeugwerke von Livre Olivier Bleriot Lorraine et Bloch in den Streik getreten, ebenso die der Automobilfabrik von Salmson und zahlreicher anderer anderer Betriebe. Panik in einem Lichtspielhaus Rio de Janeiro, 11. April. In einem Lichtspielhaus brach gestern infolge falschen Feueralarms eine Panik aus, bei der 34 Kinder unter den Füßen des flüchtenden Publikums zertreten wurden. Weitere 45 Personen wurden schwer verletzt. Bienenwolf gefährdet Bienenvölker Durchgreifende Gegenmaßnahmen im Best X Recklinghausen. Es ist in den letzten Jahren von den Imkern des Vestes Recklinghausen eine bemerkenswerte Verminderung ihrer Bienenvölker festgestellt worden. Die Ursache wurde schließlich in dem Auftreten des Bienenwolfes entdeckt, der in großen Massen in Marl, Erkenschwick, Datteln und Waltrop aufgetreten war. Dieser Bienenwolf ist eine aus dem Süden stammende Grabwespe, die sich von Honigbienen nährt und auch die getöteten Honigbienen als Ablagerungsteile für ihre Eier und Nahrung für die Larven benutzt. Ein Bienenwolf tötet in der Flugzeit rund 60 bis 80 Honigbienen, und da der Bienenwolf immer in großen Massen auftritt, ist eine ernstliche Gefährdung der Bienenvölker die Folge. Gegen diesen Vernichter der Bienen will sich nun Recklinghausen dadurch schützen, daß es jene Gelände, die vorzugsweise der Bienenwolf für seine Nisthöhlen benutzt, also Halden, Böschungen usw., mit Honigklee bepflanzt, da der Bienenwolf bepflanztes Gelände meidet. Die Zechenverwaltungen sowie Eisenbahnverwaltung und auch Reicksautobahnverwaltung haben ihr Einverständnis mit diesem Vorgehen erklärt. Mit dieser Bepflanzung wird dann zugleich auch erreicht, daß ausgedehnte Bienenweiden entstehen und das Landschaftsbild ganz bedeutend verschönert wird. Der Kampf gegen den Bienenwolf ist in Recklinghausen dringend notwendig geworden, da hier über 500 Bienenvölker von Recklinghäuser Imkern gehalten werden. Die Stadtverwaltung unterstützt gerade die Bestrebungen der Imker, weil dadurch zugleich auch der Obstbau gefördert wird. In allen Stadtteilen sind deshalb und werden weiterhin ausgedehnte Bienenweiden angelegt, indem man vorzugsweise stark honigende Bäume wie Linde, Ahorn, Kastanie, Salweide usw. anpflanzt. In diesem Frühjahr sind schon und werden in den nächsten Tagen rund 28000 Stecklinge der Salweide in der weiten Mollbeck und an den Fischteichen der Hochlarmark gesetzt, die bereits im nächsten oder übernächsten Jahr blühen und dann einen ausgiebigen Honigmarkt für die Bienen abgeben werden. Das Verbot des Eine Neuregelung zum Osterfest Berlin, 11. April. Durch eine vierte Verordnung zur Ergänzung des Brotgesetzes hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft das bestehende Verbot, frisches Brot zu verkaufen, für die Tage aufgehoben, denen zwei gesetzliche Feiertage oder ein gesetzlicher Feiertag und ein Sonntag unmittelbar vorangehen. Diese Neuregelung wird erstmalig bei dem bevorstehenden Osterfest zur Anwendung gelangen. Damit werden von nun an die Schwierigkeiten vermieden, die sich für das Backgewerbe aus der Notwendigkeit ergaben, an dem Tage vor den Feiertagen genügend Brot herzustellen, um den Bedarf für die Festtage und für den auf die Festtage folgenden Tag zu decken. Es wird jedoch darauf aufmerksam gemacht, daß, abgesehen von der jetzt verordneten Ausnahme, die Anordnung bestehen bleibt, wonach das Brot, das aus 20 oder mehr Hundertteilen Mahlerzeugnissen des Roggens hergestellt ist, erst an dem auf die Herstellung folgenden Tag angeboten, feilgehalten, verkauft oder sonst in den Verkehr gebracht werden darf. 12 Opfer der Nordseestürme in Dänemark Schlepper in Kopenhagen gekentert, zwei Tote Kopenhagen, 11. April. In den Stürmen der letzten Woche sind 12 jütländische Fischer ums Leben gekommen. Außer dem Untergang des Kutters„Ellen“ aus Friederikshavn mit vier Mann ist auch der Verlust eines ebenfalls mit vier Mann besetzten Kutters aus Esbjerg als sicher festgestellt. Ferner ist die Rückkehr der vier Mann eines zweiten Fischerbootes aus Esbjerg nicht mehr zu erwarten. Ein schweres Unglück ereignete sich Sonntag nacht im Kopenhagener Hafen beim Einholen eines über Goeteborg aus Neuyork kommenden 10000=Tonnen=Dampfers. Beim Herausholen an den Kai kam infolge des plötzlichen Anziehens einer Trosse der hintere der beiden Schlepper zum Kentern. Während der Kapitän und ein Mann der Besatzung mit dem Leben davonkamen, konnten sich der Maschinenmeister und ein Heizer aus dem Innern des sofort untergehenden Schleppers nicht mehr retten. London: Die Presse ist überwältigt London, 11. April. Für die Londoner Montagmorgenpresse ist die Abstimmung das Hauptereignis des Tages. Die „Times“ versieht ihre Berliner Meldung mit der Ueberschrift: „99 v. H.„Ja“—„Hitlers stolzester Augenblick“. „Daily Telegraph“ überschreibt seinen längeren Wiener Bericht„überwältigende Mehrheit für Hitler“.— Der Berichterstatter hebt besonders die freudige Stimmung der Wähler und das farbenfrohe Bild in den Straßen hervor. Ausführlich beschreibt er die Stimmabgabe von Kardinal Innitzer, der mit dem deutschen Gruß in das Wahllokal trat. Der marxistische„Daily Herald" beschränkt sich auf einen sehr kurzen aber sachlich gehaltenen Bericht und bringt auf der ersten Seite ein Bild von der Stimmabgabe des Führers. Die liberale„News Chronicle" überschreibt ihre Meldung„Hitler erhält 99 v. H.„Ja“=Stimmen". Für den „Daily Expreß“ gibt die Abstimmung von 2000 in England ansässigen Deutschen auf dem„KdF.=Dampfer„Wilhelm Gustloff" die Hauptmeldung ab.„Daily Mail“ versieht den Wiener Bericht von Ward Price mit der Ueberschrift „4 273 884 Oesterreicher stimmen mit„Ja“ für Hitler“. In Bolschewistengreuel bei Estremadura Ganze Familien mit Frauen und Kindern ermordet Paris, 11. April. Nach einer Havasmeldung aus Saragossa ist das aus dem 18. Jahrhundert stammende berühmte Kloster von Sijena von bolschewistischen Horden niedergebrannt worden, nachdem sie die Kunstschätze des Klosters gestohlen oder in sinnloser Zerstörungswut vernichtet hatten. * Salamanca, 11. April. Wie der Frontberichterstatter aus dem nationalspanischen Hauptquartier meldet, gelang es den Bolschewisten in einem nächtlichen Ueberfall das in den Händen der nationalspanischen Truppen befindliche Dorf Carrasca= lejo vorübergehend zu besetzen. In kurzer Zeit richteten sie dort unter der Bevölkerung ein furchtbares Blutbad an. Während die nationalspanische Besatzung sich bis zum Eintreffen von Verstärkungen in der Kirche verschanzen konnte, ermordeten die bolschewistischen Horden in dem genannten Ort zahlreiche Männer und Frauen und sogar vier= bis sechsjährige Kinder. Die Leichen der Ermordeten, von denen mehrere sich durch ihre Verbundenheit zur nationalspanischen Bewegung ausgezeichnet hatten, wurden mit grauenhaften Verstümmelungen vorgefunden. Die Bolschewisten ermordeten ganze Familien, wobei sie in mehreren Fällen Väter und Mütter vor den Augen der Kinder erschossen. Auch in San Salvador, wo die nationalspanischen Truppen am Sonntag einmarschierten, fanden sie die Leichen zahlreicher ermordeter und verstümmelter Einwohner. Das nationale Spanien weist mit Nachdruck die Welt auf diese erneuten Verbrechen des bolschewistischen Untermenschentums hin. Weiter vorwärts in Spanien Salamanca, 11. April. Der nationale Heeresbericht teilt mit: Die galicischen Freiwilligenformationen besetzten auf ihrem weiteren Vormarsch eine Reihe wichtiger Positionen im Gebirge der Provinz Castellon, darunter die strategisch wertvollen Höhen 1175 und 1185. Auf dem nordkatalanischen Frontabschnitt in der Gegend von Tremp konnten östlich von den Stauseen sechs weitere Ortschaften befreit und fünf feindliche Positionen, darunter das Corneli=Gebirge besetzt werden. : Im Abschnitt von Balaguer besetzten die nationalspanischen Truppen eine Brückenkopfstellung. An der Estremadura=Front wurden die Bolschewisten im Abschnitt von Caceres unter empfindlichen Verlusten geschlagen. Nationalspanische Flieger beschädigten zwei im Hafen von Valencia liegende Sowjetschiffe und die Hafenanlagen von Burriana. dem Bericht wird besonders hervorgehoben, daß von den österreichischen Soldaten nur 66 gegen den Anschluß gestimmt hätten. Wie die übrigen Blätter, so schildert auch die„Daily Mail“, daß die Wähler in Wien trotz bitterer Kälte schon in den frühen Morgenstunden vor den Wahllokalen Schlange gestanden hätten. Die meisten Morgenblätter befassen sich in ihrem Leitartikel ebenfalls mit der Abstimmung in Großdeutschland, wobei allerdings die Tendenzen verhältnismäßig weit auseinandergehen. Unter der Ueberschrift„Größeres Deutschland" schreibt die„Times“, die Frage sei nicht so sehr, wie das Endergebnis aussehe, sondern weshalb überhaupt eine Wahl abgehalten wurde. Der Welt zeige sie die disziplinierte Einigkeit des deutschen Volkes. Adolf Hitler habe das Recht gehabt, als er sagte, daß die Oesterreicher zum deutschen Volk gehören, in einem deutschen Lande wohnen und an einem größeren Deutschland teilzuhaben wünschen, seitdem die österreichisch=ungarische Monarchie zerbrochen wurde. Abgesehen von den„Methoden“, die angewandt worden seien, habe es — behauptet das Blatt dann— in England niemals ein Gefühl gegeben, das gegen die Vereinigung von Oesterreich und Deutschland eingestellt gewesen sei, noch sei diese Vereinigung selbst auch nur die geringste Schranke gegen eine Verständigung zwischen Großbritannien und Großdeutschland. Zweifellos würden durch den Anschluß die Hilfsquellen und die Stärke Deutschlands zunehmen; aber Großbritannien sei ja auch damit beschäftigt, seine Stärke zu vermehren. Auch die englische Provinzpresse stellt das überwältigende Abstimmungsergebnis in den Vordergrund ihrer Betrachtungen. In spaltenlangen Berichten aus Wien, Berlin und auch von Bord des KdF.=Schiffes„Wilhelm Gustloff“ schildern die Vertreter der Blätter den Hergang der Wahl. Wenn auch ein Teil der Provinzpresse in ihren Kommentaren es für nötig hält, wieder altbekante, von Verständnislosigkeit zeugende Einwände aufzutischen, so hat doch das Ergebnis des Volksentscheids unbedingt einen tiefen Eindruck auf die Blätter gemacht. Begeistert von„Wilhelm Gustloff“ London, 11. April. Einen ganz großen Eindruck hat, wie ein Blick in die Londoner Morgenpresse ergibt, die Abstimmungsfahrt des neuen„KdF“=Schiffes„Wilhelm Gustloff“ hinterlassen. Zahlreiche englische Journalisten, die an Bord des Schiffes Gelegenheit hatten, die Wahlhandlung in allen Einzelheiten zu verfolgen, berichten spaltenlang über ihre Eindrücke und schildern hierbei auch das schöne Schiff. Sie sind ohne Ausnahme begeistert und heben die Unparteilichkeit und absolute Korrektheit des Abstimmungsvorganges hervor. Sämtliche Blätter bringen im übrigen Dutzende von Bildern von Bord des„Wilhelm Gustloff“, die zu drei Vierteln die Bilderseiten nahezu aller Zeitungen füllen. Nr. 86 Jahrgang 1938 Aus der Heimat Dienskag, 12. Apell Stadt Paderborn Die Gemeinschaft der Ruhestandsbeamten In der vergangenen Woche sand im Hansaheim die Vierteljahrsversammlung der Gemeinschaft der Ruhestandsbeamten statt. 95 Mitglieder waren erschienen. Nach der Begrüßung durch den Führer der Gemeinschaft, Rektor i. R. Fischer, gedachte dieser des großen Geschehens am 13. März, der Wiederkehr der Ostmark zum Deutschen Reich. Mit einem Gelöbnis für unsern Führer und Reichskanzler klang dieses Gedenken aus. Weiter gedachte die Versammlung ehrend der sechs verstorbenen Mitglieder. Hauptlehrer I. R. Georg Hilker, 75 Jahre alt, trat, nachdem er 7 Jahre als Schriftführer tätig war, von seinem Amt zurück. Der Vereinsführer dankte ihm mit herzlichen Worten für die opferfreudige Mitarbeit. Dem Scheidenden wünschte er weiterhin Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.— Der Gemeinschaft sind 6 Mitglieder neu beigetreten. Rektor i. R. Fischer gab bekannt, daß großjährige Angehörige der Mitglieder, die das Mitglied der Gemeinschaft in ihrem Haushalt pflegen, auch als Mitglied der Vereinigung beitreten müssen, wenn sie später Anrecht auf Unfallunterstützung haben wollen.— Der Geschäftsführer der Bezirksvenwaltung Münster hielt einen Vortrag über die Berufskrankenkasse Koblenz, Abt. Ruhestandsbeamte. Die Ausführungen wurden von den Anwesenoen mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die Mitglieder, die noch in keiner Krankenkasse sind, werden gebeten, da die Bedingungen sehr günstig sind, sich alsbald zum Beitritt zu melden. Der Führer der Gemeinschaft gab weiter bekannt, daß der diesjährige Sommerausflug zur Alme im Monat Juni stattfindet. Der Tag wird noch bekannt gegeben. 125 Jahre Gusaren=Regiment Nr. 11 Vor 125 Jahren— im Jahre 1813— wurde in Düsseldorf das ehemalige Husaren=Regiment Nr. 11 gegründet, das bis zu seiner Auflösung im Jahre 1920 nur in rheinischen und westfälischen Garnisonen stand. Die Reste des Regiments wurden im ahre 1920 in das Reiter=Regiment Nr. 15 überführt, wo zur 3. Schwadron zusammengefaßt wurden. Die 125=Jahrfeier des Husaren=Regiments Nr. 11 wird nun am 21. und 22. Mai 1938 beim Ueberlieferungstruppenteil, dem Kavallerie=Regiment Nr. 15 in Paderborn, stattfinden, wozu sich alle ehemaligen 11. Husaren und die Angehörigen der Kriegsformationen des Husarenregiments Nr. 11 zu einer großen Wiedersehensseier einfinden. Die Ueberlieferungsschwadron wird reiterliche und sportliche Vorführungen zeigen; bei einem Reiterkommers mit Mikitärkonzert werden alte Husaren und junge Reiter zusammensitzen und von ihrer Dienstzeit erzählen. Eine seierliche Paradeausstellung am Sonntag, 22. Mai, auf dem Domplatz zu Paderborn mit Ansprachen früherer und jetziger Kommandeure wird den Höhepunkt der festlichen Veranstaltung bilden, deren Programm sehr reichhaltig ist.— Anmeldungen sind zu richten an den Geschäftsführer des 11. Husaren=Verbandes, Heinrich Kröger, Düsseldorf, Copernikusstraße 63. Kunstausstellung von„Kraft durch Ueber 200 Werke nordwestfälischer Künstler werden zur Schau gestellt = Seit Ende September 1937 besucht eine Ausstellung„Bildende Kunst“ der NSG.„Kraft durch Freude“ die großen Betriebe des Gaues Westfalen=Nord. Namhafte nordwestfälische Maler, Zeichner, Bildhauer haben sich damals bereitgesunden, ihre besten Werke zur Verfügung zu stellen. Diese Fabrikausgabe hat die Aufgabe, den schaffenden Volksgenossen Anregungen für eigenes Laienschaffen in ihrer Freizeit zu geben, in ihnen das Verständnis für echte Kunst zu wecken und die Arbeit des Künstlers verstehen und schätzen zu lernen. So sind im Lause von sechs Monaten an 11 verschiedenen Arbeitsstätten in Recklinghausen, Datteln, Gelsenkirchen, Buer, Bottrop, Waltrop, Gronau und Bockum=Hövel 130 Bilder und Graphiken zur Schau gestellt worden. Inzwischen ist es sogar gelungen, eine zweite Ausstellungsreihe mit 84 Kunstwerken zu eröffnen. Bisher betrachteten 27000 Arbeitskameraden die beiden Aus stellungen, die noch zahlreiche andere Betriebe aussuchen werden. Achtung, Eigentümer von Kraftfahrzeugen! X Die Pressestelle der Regierung Minden teilt mit: Der Eigentümer eines Kraftfahrzeuges muß der Zulassungsstelle Anzeige erstatten, wenn er seine Wohnung wechselt, das Fahrzeug veräußert, umbaut oder außer Betrieb setzt. Zieht er mit dem Fahrzeug in den Bezirk einer anderen Zulassungsstelle, hat er sich bei der einen abzumelden und bei der anderen anzumelden. Wechselt er seine Wohnung im Bezirk der gleichen Zulassungsstelle, sind die Angaben über die Wohnung im Kraftfahrzeugbrief und=schein und in den amtlichen Karteien zu berichtigen. Es ist auch der Zulassungsstelle zu melden, wenn technische Aenderungen am Fahrzeug vorgenommen werden, z. B. der Motor ausgewechselt. der Aufbau geändert, zu einem Kraftrad ein Beiwagen beschafft wird. Dabei ist immer der Kraftfahrzeugbrief vorzulegen. Wird das Fahrzeug— nicht nur vorübergehend— außer Betrieb gesetzt, so sind Kraftfahrzeugbrief und=schein abzuliefern. Ohne pünktliche Erfüllung dieser Verpflichtungen durch die Eigentümer der Kraftfahrzeuge ist die richtige Führung der Kraftfahrzeugkartei bei den Behörden nicht möglich. Nachlässigkeit der Kraftfahrzeughalter bei diesen Obliegenheiten muß daher streng bestraft werden, und zwar mit Geldstrafe bis 150 RM oder mit Haft bis 6 Wochen. Jeder deutsche Eigentümer eines Kraftfahrzeuges sollte aber aus eigenem Antrieb diese Pflichten gegenüber dem Staat, der den Kraftverkehr vielfältig fördert, erfüllen. Nach der neuen Straßenverkehrs=Zulassungs=Ordnung wird das amtliche Kennzeichen für ein Kraftfahrzeug von der Zulassungsstelle zugeteilt, in deren Bezirk das Fahrzeug seinen regelmäßigen Standort(Heimatort) hat. Es ist daher künftig auch bei einer Aenderung des Standortes eine Ummeldung des Fahrzeuges erforderlich. Jetzt Gehilfen und Facharbeiter Lehrabschlußprüfungen im Kammerbezirk Arnsberg r In den letzten Wochen unterzogen sich die Kaufmannsund Industriefacharbeiterlehrlinge in dem Bezirk der Industrie= und Handelskammer für das südöstliche Westfalen zu Arnsberg den Lehrabschlußprüfungen. In den beiden Prüfungsausschüssen für Industriefacharbeiter in Neheim wurden 85 Lehrlinge geprüft, von denen 81 die Prüfung bestanden; in Salzkotten 25 (23 bestanden); in Meschede 39(39); in Warstein 33 (29); in Soest 26(23); in Allagen 6(6). Der Gehilfenprüfung im graphischen Gewerbe unterzogen sich in Meschede 11(11) und in Paderborn 7(7), Lehrlinge. „. Der Kaufmannsgevilfenprüfung unterzogen sich Lehrlinge aus Industrie, Groß= und Einzelhandel sowie Bankgewerbe, innerhalb des Einzelhandels wieder Lehrlinge aus den verschiedensten Branchen. In Arnsbera wurden 106 Kaufmannslehrlinge geprüft, von denen 97 die Prüfung bestanden; in Paderborn 97, von denen 79 die Prüfung bestanden. Die feierliche Uebergabe der Briefe erfolgt für die Kaufmannsgehilfen Mittwoch, den 27. April, um 17 Uhr, und für die Industriefacharbeiter Freitag, den 29. April, um 17 Uhr, im Urania=Theater in Arnsberg. An den Freisprechungen werden auch die Lehrherren Lehrer und Eltern der Prüflinge teilnehmen können. Rauchschwalben auf den Paderwiesen. Das warme Frühlingswetter lockte in der vergangenen Woche bereits vielhundert Rauchschwalben nach Paderborn, wo sie an den Fischteichen und den Paderwiesen Quartier nahmen. Infolge der plötzlich wieder eintretenden Kälte zogen die munteren Vögel es jedoch vor, nach wärmeren Gegenden überzusiedeln. Stadtmeisterschaftskämpfe im Paderborner Schachverein. Bei den Spielen um die Paderborner Stadtmeisterschaft lassen die Endspiele der letzten Wochen folgende Rückschlüsse zu: An der Spitze steht mit vier gewonnenen Spielen Josef Schaltenbera, dem Wilhelm Dörmann mit drei gewonnenen Spielen folgt. Das Spiel Schaltenberg=Dörmann, das die Entscheidung in der Paderborner Stadt=Schachmeisterschaft bringt, wird am kommenden Mittwoch ausgetragen. Falls Schaltenberg den Sieg davontragen sollte, hat er damit die Schachmeisterschaft 1937/38 errungen, wohingegen ein Sieg Ein Ansporn zur Leistungssteigerung Reichsleistungsschreiben auf der Schreibmaschine— Jeder Volksgenosse kann sich beteiligen Im Monat April d. J. wird erstmalig das Reichsleintungsschkeiben auf der Schreibmaschine durchgeführt. Träger der Veranstaltung sind die Deutsche Arbeitsfront und die Deutsche Stenografenschaft. Im Gau WestfalenNord wird das Leistungsschreiben am 24. April 1938 durchgeführt. Im Zuge der allgemeinen Steigerung der Leistung und der Einsatzfähigkeit aller schaffenden Deutschen soll dieses Leistungsschreiben eine auf breiter Grundlage und in dieser Form erstmalige Erhebung über den Leistungsstand der deutschen Maschinenschreiber und=schreiberinnen darstellen. Der Wettbewerb soll ferner allen Teilnehmern einen Ansporn zu weiterer Leistungssteigerung geben, nicht nur auf dem Gebiete des Maschinenschreibens, sondern auch auf den übrigen Arbeitsgebieten. An dem Wettbewerb können sich aue deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen beteiligen, ganz gleich, ov Anfänger=, Durchschnitts= oder Meisterschreiber. Zu diesem Wettbewerb können im Hinblick auf dessen Sinn und Zweck nicht diejenigen Maschinenschreiber zugelassen werden, die sich im Auftrage der Schreibmaschinenindustrie ooer des Handels am Wettbewerb berufsmäßig beteiligen. Es bedeutet einen besonderen Vorteil, daß jeder Teilnehmer seine eigene Schreibmaschine mitbringen und benutzen kann: andernfalls stehen eine ganze Reihe anderer Schreibmaschinen zur Verfügung. Jeder Teilnehmer hat zwei Aufgaben zu lösen. Die erste besteht darin, daß ein etwa 1200 Anschläge umfassender gedruckter Brieftert innerhalb von 20 Minuten auf der Maschine abzuschreiben und formgerecht darzustellen ist. Dabei kommt es auf eine zweckmäßige, übersichtliche und sinngemäße Anordnung des Briefes an, ferner auch auf die Sauberkeit und die Fehlerlosigkeit. Als zweite Aufgabe ist ein Drucktext in der von jedem Teilnehmer zu erreichenden höchstmöglichen Schnelligkeit ohne Absätze abzuschreiben. Das Abschreiben selbst dauert 10 Minuten. Jeder Teilnehmer erhält über das von ihm Erreichte eine Leistungsbescheinigung. Außerdem winken für die besten Maschinenschreiber schöne Preise und zwar Gau= und Reichspreise. Der Gaupreis besteht aus Büchern im Werte von 30 RM. Die Reichspreise bestehen aus 1. einer KdF.=Seereise nach Italien oder einem Bücherschrank oder einer Reiseschreibmaschine im Werte von 200 RM, 2. einer wirtschaftskundlichen Studienfahrt der DAF. oder einer KdF.=Erholungsreise oder einem Fotoapparat im Werte von 150 RM. 3. einer wirtschaftskundlichen Studienfahrt der DAF. oder einer KdF.=Erholungsreise oder einem Fotoapparat im Werte von 120 RM. Es werden alle schaffenden deutschen Menschen zur Teilnahme an dieser großen Veranstaltung aufgerufen. Anmeldungen werden bis zum 14. d. M. bei der Deutschen Arbeitsfront, Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung, Dienststelle Leostr. 73, entgegengenommen. Nähere Einzelheiten über den Beginn des Wettschreibens werden noch bekanntgegeben Se GA elschrschence. ie 3ce CIAEIIENTEI Haarscharf am Tod vorbei: Der Ost=West=Sprung über den Ktlantik Vor 10 Jahren starkete Hauptmann Köhl— Ein deutscher Flieger als Pionier der Lüfte Am 12. April jährt es sich zum zehnten Mal, daß Hauptmann Köhl und seine Kameraden von ünfeld und Fitzmaurice zum ersten geglückten Ost=West=Flug über den Nordatlantik starteten. Wir bringen nachstehend eine Schilderung dieses epochemachenden Fluges, der damals nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt in einen Begeisterungstaumel versetzte. Es ist fünf Uhr morgens, am 12. April 1920.... Vom Kirchlein des irischen Städtchens Baldonel her läuten die Glocken einen Abschiedsgesang für drei Flieger, für den deutschen Hauptmann Hermann Köhl, seinen Kameraden Freiherrn von Hünfeld, und den irischen Major James C. Fitzmaurice: das geplante Abenteuer der drei Lufthelden, die sich eben auf den Weg zum Flugplatz machen, hat seit Wochen die Welt in Atem gehalten. Sie wollen, nachdem mehrere Vorgänger, wie die Franzosen Nungesser und Coli, den Versuch mit dem Leben bezahlen mußten, mit ihrem Flugzeug erstmals den atlantischen Ozean von Osten nach Westen überqueren. Ihre Maschine, die den Namen„Bremen“ trägt, ist gut, aber sie haben weder Radio noch Rettungsürtel an Bord, um jeden Ballast zu vermeiden und alles für ie Mitnahme von Betriebsstoff auszunützen; ihr Proviant ist extrastarker Kaffee, Orangen, Bananen, Schokolade und Wasser— und das ist sogar reichlich im Vergleich zu Lindbergh, der nur mit einem Butterbrot allein von Amerika nach Europa flog Köhl gibt Vollgas Durch die fünfhundert Menschen auf dem Flugplatz flutet Erregung: sie kommen! Der Präsident des irischen Freistaates, Cosgrave, schüttelt den drei Fliegern zum Abschied die Hand. Die letzten Wettermeldungen werden studiert. 5 Uhr 38 Minuten. Die Piloten haben Platz genommen, ein Monteur wirft den Propeller an. Die überlastete Maschine— sie wiegt fünf Tonnen— holpert schwerfällig über den Fluaplatz, die Menschen schreien„Hurra" und schwenken ihre Taschentücher. Köhl gibt Vollgas, drückt auf den Steuerknüppel. Die Maschine hebt sich ein wenig, fällt aber gleich wieder zurück. Und der Fluaplatz ist bald zu Ende... Wieder Höhensteuer — jetzt hat sich die Maschine ein wenig erholt, sie hebt sich, fünf Meter, zehn Meter... Da, was ist das? Eine Herde Schafe trottet mit gemütlichem„Bäh" über den Platz, geradewegs auf die dicht über dem Boden schwebende„Bremen“ zu. Die Flieger starren entsetzt auf die Tiere, die im nächsten Augenblick vom Fahrgestell zermalmt werden müssen— eine Katastrophe scheint unvermeidlich. Aber im letzten Sekundenbruchteil gelingt es Köhl, noch ein ooer zwei Meter zu gewinnen. Die„Bremen“ zieht in langsamer Steigung nach Westen, dem Meer zu, und entschwindet den Blicken der Menschen auf dem Festland. Depeschen jagen durch die Nacht... Die Nachtschwärmer auf dem Newyorker Broadway reißen den Zeitungsjungen die Ertrablätter aus den Händen.„Die Bremen gestartet!" Begeisterte Gruppen bilden sich. Es ist eine Sensation, ganz nach amerikanischem Geschmack. Bürgermeister Walker wird aus dem Bett telefoniert. Man muß sofort Empfangsvorbereitungen für die Flieger treffen.... Ertraausgabe auf Extraausgabe speien die Rotationsmaschinen aus. Das winzigste Gerücht wird verzeichnet. In Deutschland schlagen die Zeitungsverlage die Wettermeldungen an, den ganzen Tag über stauen sich ungeheure Menschenmengen vor den Telegrammtafeln. Wird es dem deutschen Flugzeug gelingen...! Die Wetterberichte beginnen plötzlich zu unken. Schnee, Sturm, Nebel, Tiefdruckgebiet über Neufundland... Deutschland, Amerika, Irland wechseln Depeschen: Nachrichten, Glückwünsche, Vermutungen. Und ausgerechnet am Dreizehnten.... Eine Völkerwanderung auf den Newyorker Flugplatz Mitchellfield setzt ein. Es ist Freitag, der Dreizehnte: kein gutes Omen! Gegen Mittag, amerikanische Zeit, ist die Spannung aufs Höchste gestiegen. Long Island ist schwarz von Menschen, die von der Millionenstadt Newyork ausgespien wurden. Nichts zu sehen. Sie müßten längst da sein! Es wird drei Uhr, es wird fünf Uhr nachmittags. Jetzt sind die Flieger schon über vierzig Stunden unterwegs— nein, sie können nicht mehr unterwegs sein. Sie sind sicher längst abgestürzt, das Wrack der„Bremen" treibt irgendwo auf dem Atlantischen Ozean. Die Menge flutet von Mitchellfield nach Newyork zurück. Zwischen dem Direktionsbüro des„Norddeutschen Lloyd“ in Bremen und der Flugleitung der„Deutschen Lufthansa“ in Berlin reißt die telefonische Verbindung in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend nicht ab. Und es wird immer später. Mitternacht geht vorüber. Es wird ein Uhr, halb zwei, dreiviertel zwei. Da, kurz vor 2 Uhr, schrillt das Telefon. Berlin? Nein— Großfunkstelle Norddeich.„Ein Radiotelegramm für Sie! Ich lese vor:„Norddeutscher Lloyd, Bremen. Haben glatte Zwischenlandung auf Greenly Island, Meerenge von Bel Isle, gemacht, gezwungen durch Brennstoffmangel infolge starker Gegenwinde und Nebel, von Hünfeld.“ Der Tod ging leer aus.... Ein Begeisterungstaumel geht durch die alte und neue Welt. Der Asug ist geglückt, der Tod ging leer aus! Aber die Flieger, die nach fast 43 stündigem Flug auf einem gefrorenen Teich an der neufundländischen Küste gelandet sind, sind noch längst nicht außer aller Gefahr. Sie werden möglicherweise bis zum Sommer als Gefangene des Eises auf ihrer einsamen Insel bleiben müssen, denn die Landung war gar nicht so glatt— der Apparat ist beschädigt, der Proveller unbrauchbar, das Fahrgestell gebrochen. Und der Flug über den Ozean hat öfter als einmal um Haaresbreite am Tod vorbeigeführt. Hilfsexpeditionen brechen auf. Die kanadischen Flieger Cousinier und Duke Schiller sind von zehn Fliegern die einzigen, denen es gelingt, bis Grennly Island durchzukommen und die„Bremen" zu finden, samt ihrer Besatzung, die in einem kleinen Bauernhaus schnarcht, daß die Wände dröhnen. Fitzmaurice fliegt mit Schiller nach Quebec, um Reparaturmaterial zu besorgen. Der Flieger Balchen bringt Köhl und Hünfeld zu Fitzmaurice und dann alle Drei nach Newyork, wo sie am 26. April abends im Triumph durch den Broadway einziehen— es ist ein Tag. wie ihn Amerika nur selten erlebt bat. Und nach wenigen Wochen bereitet Deutschland seinen Helden einen Empfang, der ein einziger Jubel war. Dörmanns ein nochmaliges Entscheidungsspiel notwendig macht = Reichsarbeitstagung der deutschen Chemiker. Das diesfährige Reichstreffen der deutschen Chemiber findet in Gestalt einer Arbeitstagung in der Nachpfingstwoche in Bayreuth statt. Den Kern der Tagung bildet wieder die Hauptversammlung des Vereins Deutscher Chemiker, in diesem Jahre die 51., die sich in eine allgemeine Sitzung und eine größere Anzahl von Fachsitzungen gliedern wird. Die sachlichen Beratungen werden von geselligen Veranstaltungen umrahmt, in denen den Teilnehmern Gelegenheit gegeben wird, die Umgebung des Tagungsortes und die Bayerische Ostmark näher kennen zu lernen. „Maria Chapdelaine“. So betitelt sich das Filmwerk, welches in diesen Tagen im Paderborner Lichtspielpalast lief und aus dem Grunde besonderes Interesse fand, weil es als franzö sischer Spitzenfilm, der seinerzeit durch den französischen Filmstaatspreis ausgezeichnet wurde, auch in Deutschland das Prädikat„künstlerisch wertvoll“ erhielt. Wie wir hören, wird auch in Bad Lippspringe dieses inhaltlich wie musikalisch und schauspielerisch hervorragende Filmwerr gezeigt werden. Aus der Bewegung C J.-Nachrichtengefolgschaft. Alle Jgg. treten am beutigen Dienstag um 20 Uhr in Uniform am HJ.=Heim, An der Wasserkunst, an. Aus dem Paderborner Lande Kreis Paderborn Milch mit Wasser vermischt 6 Mochen Gefängnis wegen Lebensmittelfälschung Vor dem Paderborner Schöffengericht hatten sich die beiden 45 bzw. 27 Jahre alten Brüder Josef und Edmund De. aus Albaren im Kreise Höxter wegen Lebensmittelfälschung zu verantworten. Der ältere der beiden ist Milchfuhrmann und fährt Tag für Tag die Milch von Albaxen und Umgegend nach der Molkerei in Höxter. Edmund hilft ihm dabei. Auf die Anklage der Staatsanwaltschaft hin, die sie nun vor Gericht führte, bestritten beide, auch nur einen Tropfen Wasser in die von ihnen weiterbeförderte oder im Einzelverkauf weitergegebene Milch getan zu haben. Aufschluß über die Beschaffenheit der von den Angeklagten zur Molkerei geschafften Milch des Gutes Thonenburg gab die Aussage des Molkereiverwalters in Hörter. Dieser bekundete, daß bei der Probeentnahme der Milch vom Gute Thonenburg die Morgenmilch einen zu niedrigen Fettgehalt hatte, während die Abendmilch, die ein anderer fuhr, fettreicher war. Während 2,5 Prozent Fettgehalt normal sei, habe die an sich stets bessere Morgenmilch im Gegensatz zur Abendmilch hier nur einen Fettgehalt von 1,8 Prozent aufgewiesen. Als man diese Feststellung getroffen hatte, wurden die beiden Angeklagten beobachtet. Es wurde unter Aufsicht die Milch aus dem Stalle des Gutes geholt, an die Straße gestellt und von den Angeklagten abgeholt. Der Vorgang auf und vor dem Gute wurde von den Beamten bzw. dem Gutsbesitzer beobachtet. Als man hernach die Probe an das Gesundheitsamt in Paderborn sandte, wurde festgestellt, daß diese Milch mit 28 Prozent Wasser durchsetzt war. Auf Grund dieses Ergebnisses gab der Angeklagte Josef D. das Milchfuhrgeschät auf. Der Staatsanwalt erklärte in seiner Anklagerede, daß nur die beiden Angeklagten die Milchfälscher sein könnten, denn ein anderer sei an die Milch nicht herangekommen. Sein Antrag lautete auf 8 Monate Gefängnis für jeden Angeklagten und auf drei Jahre Berufsausübungsverbot für Josef D. Das Urteil des Schöffengerichtes lautete nach dem Antrage des Verteidigers der Angeklagten, diese freizusprechen, wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz auf 6 Wochen Gefängnis. Unvergeßliche Stunden für Neuhaus Neuhaus. Wenn auch die uralten und knorrigen Linden auf dem Adolf=Hitler=Platz von vielen Feierstunden der Neuhäuser Bürgerschaft und mancher glänzender militärischer Parade oder anderen Geschehen im Lause langer Jahrzehnte zu erzählen wissen, so werden sie doch am letzten Wochenende die tiefergreifendste und unvergeßlichste Stunde gesehen haben, die Neuhäuser je zusammen erlebten, in der gemeinschaftlichen Feier zum„Tag des Großdeutschen Reiches“ Politische Leitung, Gliederungen, angeschlossene Verbände und eine Formation der Wehrmacht bildeten auf dem weiten Platz ein großes Rund um die Fahnen des Dritten Reiches und den Lautsprecher Schmetternde Weisen des Trompeterkorps des Kav.=Reg. 15 und Lieder von Heimat und Vaterland, vom Gesangverein vorgetragen. leiteten über zum Beginn der Rede des Führers. Einen wahrhaft festlichen Anblick bot das angestrahlte Schloß in seiner stolzen Linienführung, während einer Sithouette gleich das Kriegerdenkmal, von deutscher Tapserkeit kündend, sich trutzig in das Dunkel des Abends erhob. Ringsum hatten viele umliegende Anwohner ihre Fenster und Häuserfronten beleuchtet, dazu die große Anteilnahme freudig bewegter Volksgenossen. Ein stolzes Bild, das der Bedeutung und Feierlichkeit der Stunde gerecht wurde. Still und in sich gekehrt lauschten alle den Worten des Führers, um dann anschließend in tiefster Ergriffenheit und innerlichem Erleben nach einem schneidenden Kommando„Helm ab!“ unter feierlichem Geläut der Glocken vom Turm der naheliegenden Kirche das Lied„Wir treten zum Beten“ zu erleben und mitzusingen. Damit dem allmächtigen Weltenenker zu danken für unsern einzigen Führer, der uns als größter Sohn der deutschen Erde geschenkt wurde, um unser geliebtes Vaterlanad aus Schmach und Ketten und Zusammenbruch wieder zu lichteren Höhen emporzuführen und nun unsere getrennten Brüder und Schwestern aus Oesterreich heimholte. Nur langsam wich die stumme Ergriffenheit von allen Anwesenden. Nach einem„Sieg=Heil“ auf den Führer und nach dem Verklingen der Lieder der Nation formierte sich ein großer Fackelzug, der seinen Weg durch die festlich geschmückten und reich beflaggten Straßen unseres Ortes nahm. Hell loderten die Feuer der Fackeln in die Nacht, hell loderte aber auch die Begeisterung der Neuhäuser, die in der Abstimmung ihren Mann zu stellen wissen... und auch wußten! g Beim Baumfällen tödlich verunglückt Wewek. Ein tragischer Unglücksfall, dem leider ein blühendes Menschenleben zum Opfer fiel, ereignete sich in den Nachmittagsstunden des Freitag. Der Bauer B. und sein 18jähriger Knecht waren damit beschäftigt, einen alten morschen Weidenbaum zu fällen. Wie sich nun der bedauerliche Unfall zutrug, ist leider nicht einwandfrei zu ermitteln. Während der Dienstherr das Fallen des nicht allzu starken Baumes beobachtete, wurde der junge Mann vermutlich von dem Baum am Kinn getroffen, denn als der Bauer den Vorfall bemerkte, lag der Knecht in kurzer Entfernung auf der Wiese am Boden. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Verunglückte war wegen seines bescheidenen Wesens überall geschätzt und galt als tüchtige, zuverlässige Kraft. Hundertprozentig: Ja! Stukenbrock. Ein schönes Wahlergebnis wurde in unserer Gemeinde erzielt. 100 Prozent aller Stimmen sprachen ein lautes„Ja!“ Mit diesem jubelnden„Ja stellt sich unsere Gemeinde als fester Block hinter unseren Führer, um auch fernerhin mitzuarbeiten am weiteren Wiederaufstieg unseres herrlichen Vaterlandes: Großdeutschland! Zu diesem schönen Wahlsieg hat letzten Endes auch die unermüdliche Arbeit der Ortsgruppe und vieler anderer beigetragen. In der letzten Kundgebung am 8. 4. sprach der Standartenführer Pg. Vollkammer, Bielefeld, zu uns. Der überfüllte Saal des Pg. Stermann war wieder reich mit Fahnen geschmückt, und hinter großen Blattgrüngewächsen grüßte des Führers Bild. Der Redner zeichnte die Höhen und Tiefen des Ersten und Zweiten Reiches. Ein Volk, so sprach er, ist nur mächtig und lebensfähig, wenn es einig und stark ist. Das Dritte Reich unter Führung Adolf Hitlers hat eine seelische und geistige Wiedergeburt erlebt, die Stimme des Blutes hat gesprochen. Volk hat wieder zu Volk gefunden; daher haben wir auch wieder Weltgeltung, daher durften wir einen nie geahnten Aufstieg erleben! Die Ausführungen Pg. Vollkammers wurden oft von Beifall unterbrochen. Als Folge dieser eindrucksvollen Kundgebung war unsere Gemeinde zum letzten Appell vor der Wahl— der Uebertragung der Führerrede aus Wien— im Parteilokal noch zahlreicher erschienen. Nach andächtigem Lauschen der Rede unseres Führers folgte bei Glockengeläut ein gemeinsamer langer Fackelzug durchs Dor:.— Dann kam der Wahltag...“ Unser Dorf war reich geschmück:. Noch reichhaltiger— so schön wie noch nie— der Wahlraum des Dorfes, in dem dann Stukenbrock sein gsschlossenes Bekenntnis zum Führer gab. NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ Neuhaus. Der Tonfilmwagen kommt. Am heutigen Dienstag 17 und 20 Uhr gibt die Gaufilmstelle Westfalen=Nord im Saale Hellmann den interessanten Tonfilm „Die Julika“ mit Paula Wessely. Altenbeken. 100 Prozent Wahlbeteiligung— 99,75 Prozent wahlten„Ja“! Das ist der Dank für alle die, die sich so selbstlos für das Gelingen der Volksabstimmung einsetzten. Der Beweis aber auch, daß Altenbeken nationalsozialistisch ist und bleiben wird. Die Propagandaveranstaltung am Sonnabend und der Gemeinschaftsempfang mit ihrer überaus großen Beteiligung gaben schon die Gewißheit für den guten Ausgang. der zu erwarten war. Der Wahlsonntag wurde ein Festtag für unsere Gemeinde. Freiwillige Helfer der SA., der NS.=Frauenschaft und des Sanitätszuges bemühten sich, durch Herbeiholen der Kranken und Gebrechlichen in Kraftwagen auch denen Möglichkeit zur Stimmabgabe zu verschaffen, die sonst der Wahlurne hätten fernbleiben müssen. Vorbildliche Haltung zeigten die Mitglieder des Musikvereins, die nicht müde wurden, durch ihre Musikvorträge bei allen Veranstaltungen zur Wahl, bei den verschiedenen Propagandamärschen, beim Platzkonzert am Sonnabendnachmittag und am Sonntagvormittag uneigennützig Dienst an der guten Sache zu tun. HJ. und BDM. marschierten und sangen am Sonntagnachmittag gemeinsam, zu bekunden, daß die deutsche Jugend von den Wählern verlangt, daß sie verantwortungsbewußt und freudig ihre Staatsbürgerpflicht erfüllen. Ein gemeinsames Bekenntnis zum Führer legten, ere Feuerwehrkameraden ab, die geschlossen zum Wahllokal marschierten, um vereint ihr Treuebekenntnis abzulegen. Nicht unerwähnt möge bleiben, daß unsere SA. und Sanitäter auch den Schlepp dienst in Buke und Schwaney mitversahen. Auch hier 100prozentiger Erfolg! Und nun ist die Schlacht geschlagen. Vertrauensvoll hat unser Volk sich hinter seinen Führer gestellt, der nun die weitere Marschrichtung angibt. Wir Altenbekener werden ihm folgen! Kreis Büren Lippe= und Gunneregulierung in Boke Unsere Arbeitsdienstmänner am Werk Boke. Das 1134 Einwohner zählende Lippedorf Boke weist 1611 Hektar Fläche Boden auf; im Gegensatz zu anderen Gemeinden gewiß einen ausgedehnten Kompler. Der Initiative des Bürgermeisters Leiwesmeier und auch der rührigen Arbeit der Bauern selbst in es zu verdanken, daß der von Natur aus teils nur wenig fruchtbare Boden allmählich so ertragreich gemacht wird, daß er den Bauern eine dauerhafte Existenz garantiert. Diese lebenswichtige Notwendigkeit erzielt der hiesige Bewohner in erster Linie durch umfangreiche Verbesserungen des Bodens. Im Wege der Notstandsarbeiten wurden nach der Machtübernahme vor allem in der Boker Heide und im Molkenberge Kultivierungsarbeiten vorgenommen und gleichzeitig ausgedehnte Rodungen durchWochenplan der KdF.-Sportkurse Dienstag, 16.80 Uhr: Rollschuhlaufen für Kinder und Jugendliche, Bischofsteichschule. 20 Uhr: Schwimmen für Frauen(Anfänger und Fortgeschrittene). 21 Uhr: Schwimmen für Männer(Anfänger und Fortgeschrittene), KaiserKarls=Bad. Mittwoch. 19.30 Uhr: Fröhliche Gymnastik und Spiele (Pötz), Karlschule. Alle übrigen Kurse fallen in dieser Woche aus. geführt und das gewonnene Land planiert. Hierdurch war es möglich, den derzeitigen Arbeitslosen in etwa60 000 Tagewerken guten Verdienst zu geben. Zahlreiche Gehöfte konnten durch diese Verbesserungen wesentlich ertragreicher gestaltet werden: der bewirtschaftete Flächenraum vergrößerte sich zusehends. Ein gewaltiges Projekt stellt zweifellos die Regulierung der Lippe dar. die bekanntlich von unsern Arbeitsdienstmännern ausgeführt wird. Das Lippeufer wird sein säuberlich eingeschrägt, von Geröll und Buschwerk befreit und mit Grassamen eingesät. Diese Maßnahme schließt von vornherein die bisher stets wiederkehrende Ueberschwemmungsgefahr aus, was zur Folge hat, daß die im Ueberschwemmungsgebiet liegenden. sehr guten Boden aufweisenden Wiesen umgepflügt werden und so durch Anbauung von Getreide bedeutend ertragreicher gestaltet werden können. Ein großes Stück Arbeit wurde von unsern wackeren erdbraunen Soldaten schon bewältigt, aber noch viel ist zu leisten, bis der gesamte Plan bis zur Hedermündung in Schwelle verwirklicht ist. Schon aus diesem Grunde ist erfreulich, daß der seither bei Oberntudorf stationierte Reichsarbeitsdienst, welcher täglich mit Lastwagen nach dem Lippegebiet transportiert wird. Mitte des Sommers sein Lager in Boke erhalten soll. Wenn man weiter in Erwägung zieht, daß die Gunne in ihrem ganzen Lauf bis Bentfeld=Gesseln reguliert werden soll. so erwartet die wackeren Männer des Spatens ein gewaltiges Arbeitsgebiet. Auch die Arbeiten liegen im Rahmen des Vierjahresplanes und bringen produktive Werte. Träger dieses Planes wird die in allerächster Zeit neu zu gründende Gunnegenossenschaft sein. Das Kulturbauamt in Lippstadt hat sich der Sache bereits angenommen. Das ausgedehnte Straßennetz des Ortes erfordert stets erhöhte Ausgaben. Als Durchschnittsbetrag werden jährlich etwa 3000 RM für Wegeausbesserungen ausgegeben. Auch in diesem Jahre kamen rund 1000 Meter Gemeindewirtschaftswege zur Durchführung. Daß auch für unsere Jugend gesorgt wird, beweist der beabsichtigte Bau des H J.=Heimes im Laufe der nächsten vier Jahre. Alle nur eben erschwinglichen Mittel werden hierfür zurückgestellt. Vorläufig dient der Kiffensche Saal der Jugend als Heim, der für diesen Zweck eine geeignete Ueberholung erfuhr. Salzkotten. Verlängerung des Radfahrweges. Der bereits von Paderborn nach Salzkotten führende Radund Fußgängerweg wird nun auch von Salzkotten nach Geseke weitergelegt. Um an vielen Stellen die notwendige Breite zu erzielen, war es notwendig, daß eine Reihe Chausseebäume dem von Haar und Hellweg Geseke. Auch Hühnergegacker birgt mitunter Gefahren... Anscheinend nach reichlichem Alkoholgenuß wollten sich mehrere junge Leute auf den Baumstämmen eines hiesigen Lagerplatzes ausruhen. In dem anliegenden Hühnerstall waren aber wahrscheinlich die Hühner durch die nächtliche Störung unruhig geworden und meldeten sich. Dieses Melden hatten die Zecher wohl auf sich bezogen, sie brachen in den Hühnerstall ein, schnitten 15 Hühnern den Kopfab und nahmen 13 davon mit, während die drei übrig gebliebenen am andern Morgen auf dem Platze gefunden wurden. Der Vorfall wurde aber von dem Wachmann der Wach= und Schließgesellschaft teilweise beobachtet, so daß es sicherlich gemeinsamem Zusammenarbeiten gelingen wird, die Täter zu überführen. Geseke. Einer unserer ältesten Erbhofbauern gestorben. In der Nacht auf Sonntag verschied an den Folgen eines vor kurzem erlittenen Unfalles einer unserer ältesten Erbhofbauern, der Volksgenosse Josef Koch, Höltergrund, der im nächsten Monat seinen 82. Geburtstag hätte begihen können. Geseke. 80 Jahrealt. Am heutigen Tage vollendet der Spediteur Heinrich Dröge, ein weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannter und beliebter Gesschäftsmann, der es verstanden hat, aus kleinsten Anfängen heraus sein Fuhrunternehmen und seine Spedition zu einem beachtlichen Unternehmen zu entwickeln, seinen 80. Geburtstag. Der Altersjubilar, dem es gesundheitlich noch sehr gut geht und der selbst heute noch aktiv in seinem Betrieb tätig ist, konnte erst vor kurzem mit seiner Frau im Kreise seiner Familie das sielltene Fest der goldenen Hochzeit begehen. Unseren Glückwunsch! Geseke. Reichsleistungsschreiben auf der Schreibmaschine. Das wegen der Wahl verschobene Reichsleistungsschreiben auf der Schreibmaschine, zu dem hier bereits eine Anzahl Merldungen vorliegen, wird voraussichtlich am Sonntag, 8. Mai, hier stattfinden. Auch jetzt noch werden Anmeldungen in der Dienststelle der DAF. entgegenGeseke. Liebesgeschichte mit Hindernissen. Josef war von auswärts gekommen, um hier seine Liebste zu besuchen, die bei einem Bauern als fleißige Magd in Stellung ist. Um nun seiner Angebetenen näher zu sein, überstieg Josef die Mauer zum Hof des Bauern und wollte gerade„sensterln", als der Bauer ihn bemerkte und stellte. Ohne große Worte zu machen, sperrte er den vermeintlichen Einbrecher in die Küche, die er schwer verrammelte und bewachen ließ und rannte zur Polizei. Als die am Tatort erschien, klärte der eingesperrte Liebhaber den Polizeibeamten auf. der auch ein Verständnis für die Josefs=Lage hatte und ließ ihn laufen, nachdem der junge Mann durch einen hiesigen, ihn zufällig kennenden Gastwirt legitimiert worden war. Drewer. Unser Opferschießen. Im Schützenverein gilt es jetzt wieder, den Schießsport eifrig zu pflegen. So fand auch ein Opferschießen in unserm Verein statt, dessen Reinertrag dem Winterhilfswerk zugeleitet wurde. Diese Summe betrug 28,60 RM. Die drei ersten Sieger ervhielten nach Abschluß des Opferschießens im Saale Köhne bei 6 Schuß einen gestifteten Preis; es waren dies mit 70 Ringen Josef Hötte(Drewerheide), Jos. Köhne(Volland mit ebenfalls siebzig Ringen und Heinrich Schulte mit 69 Ringen. Drewer. Fünf Ferienkinder aus Hamborn(Essen) trafen hier ein, um vier Wochen Erholung in unserem Orte zu verbringen. Drewer. Ihren achtzigsten Geburtstag konnte hier die Witwe Elisabeth Wiese vollenden. Ihr Gatte, mit dem zusammen sie noch den Tag der Goldenen Hochzeit feiern durfte, ruht nun schon seit drei Jahren in der kühlen Erde. Die noch rüstige alte Dame möge noch recht oft ihr Geburtstagsfest im Kreise ihrer Lieben feiern! Rüthen. Ganz Rüthen trat an! Der Tag des Großdeutschen Reiches war auch für unsere Stadt ein wahrer Feiertag. Ganz Rüthen bewies an diesem Tag sein dankbares Bekenntnis zum Führer und seinem Werk. Morgens brachten die Pimpfe die letzten Propagandasachen durch die Stadt. Um ½12 Uhr marschierte das Jungvolk zum Braunen Haus und zogen hier die Fahne hoch. Als ihre Fanfaren schmetterten, stiegen aus allen Häusern die Fahnen auf. Am Nachmittag marschierte dann die HJ. durch die Straßen, Fanfaren und Sprechchöre riefen noch einmal zur Treue für den Führer auf. Abends um 7 Uhr traten alle Formationen und Vereine zu einem großen Marsch durch Rüthen an, um anschließend im Saale Prinz die Rede des Führers zu hören. Als dann die Glocken unserer Kirchen läuteten, flommte auf der Haar das große Freiheitsfeuer auf. Am Morgen des 10. April weckten die Fanfaren der Pimpfe und die Feuerwehrkapelle durch die Stadt. Dann trat Rüthen zur Wahl an. 80% hatten schon am Mittag ihre Stimme abgegeben! Mittags zog die Hitlerjugend nochmals durch die Stadt, um die Säumigen nochmals aufzurufen. Und Rüthen schritt 100 prozentig zur Wahlurne. 98% gaben ihre Stimme dem Führer. Rüthen. 24 Stadtkinder eingetroffen. Im Sinne der Kinderlandverschickung der NSV. sind nun auch in Rüthen die ersten Kinder eingetroffen, und zwar im ganzen 24 Kinder, 15 Mädel und 9 Jungen. Die Kinder kamen aus Hamborn und zum größten Teil aus sehr armen Verhältnissen. Die Kinder sind dann auf Rüthen und die Ortschaften des Amtes verteilt worden.— Benutzt die Hilfsstelle für Mutter und Kind! Die NSV. macht darauf aufmerksam, daß jeden Montag in der Zeit von 15—18 Uhr in der hiesigen Hilfsstelle„Mutter und Kind“ Sprechstunden abgehalten werden. Die Sprechstunden werden erteilt von der neuen NS.=Gemeindeschwester Hilde. Es wird gebeten, die Sprechstunden meyr zu besuchen. Bei Magen= und Darmbeschwerden hilft Klosterfrau=Melissengeist ausgezeichnet. Gleichviel ob schwerverdauliche Speisen, übermäßiges Trinken oder Diätfehler die Ursachen sind: ein Teelöffel Klosterfrau=Melissengeist auf einen Eßlöffel Wasser bringt meist schnelle Erleichterung. Die Magennerven berubigen sich. Uebelkeit und Schmerzen gehen zurück. Jeder kennt seine Verdauung und jeder tut gut daran. gleich nach schweren Mahlzeiten oder bei den ersten Anzeichen einer Verstimmung den vorbeugenden Schluck KlosterfrauMelissengeist zu trinken. Sie wollen bei plötzlich auftauchenden Beschwerden ein gutes Mittel zur Hand haben: Bitte, besorgen Sie sich noch heute Klosterfrau=Melissengeist! Erhältlich in Avotheken, Drogerien und Reformgeschäften in Packungen zu RM 0.90, 1.65 und 2.80. Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen; niemals lose. Mit den Flugstaffeln auf Propagandafahrt + Münster. Zum ersten Male in der noch jungen Vergangenheit unserer neuen Luftwaffe sind ihre Staffeln im großen Maßstabe für die Oeffentlichkeit sichtbarer wie bisher in die Erscheinung getreten: Am Mittag des Vortages der geschichtlichen Abstimmung Großdeutschlands starteten auf allen Flugplatzen die Ketten der verschiedenen Typen und formierten sich in der Lust. um das Land und die Städte zu überfliegen und zu mahnen an die Bedeutung des kommenden Tages. an das Fest der Abstimmung. Und daß sich diese beiden Tage zu einem wahren Fest mit der dazu nötigen Hochstimmung. der Freude und Schaulist gestalteten, war auch mit der Sinn des Einsatzes von so viel Menschen und Maschinen, von Farbe und Fahnen. nicht nur auf der Erde, sondern diesmal auch in der Luft. Wir hatten Gelegenheit, uns einer vom Flugplatz Loddenheide startenden Staffel anzuschließen und den Flug über einen Teil des westlichen Landes von der Höhe aus zu verfolgen. Kurz nach 11 Uhr stehen vor den Hallen die Staffeln mit angeworfenem Motor, zum Appell in Linie ausgerichtet. Eine Viertelstunde vor Mittag rollen sie dann über das weite Feld des Flughafens. um gegen den Wind zu kommen. Kette auf Kette geht nun hoch, um sich schnell in der Luft zur Staffel und zur Gruppe zusammenzuschließen. In geschlossener Formation ziehen sie dann im weiten Bogen über Telate und Greven auf Münster zu, um über der Stadt im majestätischen, donnerndem Fluge ihre Kreise ziehen. Es ist gerade der Zeitpunkt des Appells der Betriebe und der Hissung der Fahnen, als die Gruppe über der Stadt erschien. An den Häusern und Türmen. auf den Schiffen des Kanals und auf den Fabrikgebänden erscheinen schlagartig die Fahnen, und man merkt, wie der Verkehr stockt und zum Stillstand kommt. Desto mehr fällt jetzt das Dröhnen der Motoren in die Stille der Stadt und zieht die Aufmerksamkeit der feierlichen Menschen auf sich. Nicht oft haben sie Gelegenheit, die Flugwaffe gleich gruppenweise in Ererziersormation über sich zu sehen, und daher ist die Spannung und auch die Freude über das sich bietende Bild um so größer. Nach einigen Runden über der Stadt löst sich die Gruppe auf. und die einzelnen Staffeln trennen sich. um für sich allein weiterzufliegen und die einzelnen Ortschaften und die Städte des Münsterlandes und des Industriegebietes zu besuchen. Wir folgen einer dieser Staffeln und beobachten ihr Erscheinen in den Ortschaften. Ueberall, wo sie erblickt werden, wird ihr Flugbild mit aller Aufmerksamkeit beobachtet und bewundert. Wir überfliegen Werne und Hamm und verfolgen den Dortmund=Ems=Kanal bis Dortmund. Hier sehen wir tief unter uns eine Staffel. die gerade Flugzettel abwirft. In kleinen, weißen Wolken, wie Taubenschwärme, flattern sie aus den Flugzeugen. werden von dem heftig wehenden Winde zu immer größeren und lichteren Wolken auseinandergetrieben und verteilen sich auf weite Flächen der Stadt. Es ist für uns, die wir einige hundert Meter darüber schweben, ein ezauberndes Bild, wie diese großen Vögel. in Ketten zu Dreien hintereinander fliegend. die weißen Federn der Aufruse flatternd hinter sich lassen, den winzigen Geschöpfen in den schmalen Straßen der Stadt ein lustiges Fangspiel bietend. Nach schönem Fluge über sonniger Landschaft, zerstreut erscheinende Regen= und Hagelböen umfliegend. über uns und am Horizont weiße Schönwetter=Kumuluswolken. endet der Flug wieder über Münster. Noch einmal werden über den roten Dächern ihrer Häuser einige schöne Kurve geflogen, dann geht es zurück zum Horst. Ueber der Loddenheide treffen zur festgesetzten Zeit die einzelnen Staffeln wieder zusammen und setzen zum Landen an. Mit adlergleicher Ruhe geben sie kettenweise zu Boden und rollen nach einem von der Erde aus gesehenem propagandistisch wirksamen Fluge langsam aus: Deutschlands stolze und wehrhafte Waffe der Luft nach friedlicher Tätigkeit im Dienste am Aufbau. mußte. Durch diese Erneuerung wird eine wesentliche Entlastung der Fahrbahn erreicht. Leiberg. Unsere Frauen waren geschlossen zur Stelle. Im Rahmen der Wahlaktion hatte das Deutsche Frauenwerk unter Führung der NS.=Frauenschaft zu einer Kundgebung aufgerufen. Die erstaunliche Anzahl von etwa 90 Frauen füllten um 20 Uhr den Knaupschen Saal. Nach Begrüßung der Kreisfrauenschaftsleiterin Parteigenossin Frau Langemann und der Kreisschulungsleiterin Parteigenossin Frl. Wieners, Paderborn, durch unsere Frauenschaftsleiterin Parteigenossin Ruthe, erteilte letztere der Rednerin Wieners das Wort. Packend und mit schärfster Logik holte die Rednerin in ihrem einstündigen Vortrag weit aus, um die Großtaten unseres Führers in kultureller, wehrpolitischer und wirtschaftlicher Beziehung gebührend zu würdigen. Besonders aber wurden uniere Frauen auf die Bedeutung der sozialen Einrichtungen, wie Mutter und Kind, Freizeit und Erholung und Volks= und Hauswirtschaft hingewiesen. Heute hat der Nationalsozialismus, so führte die Rednerin weiter aus, die Begriffe der sittlichen Ehrfurcht und Achtung vor der deutschen Frau und Mutter und die Erziehung der Jugend zur Wahrhaftigkeit und Wehrtüchtigkeit im Volksempfinden so gefestigt, daß sie für alle Zukunft nicht mehr wegzudenken sein werden. Alles verdanken wir dem Führer und Befreier der großdeutschen Nation, um den uns die Welt so sehr beneidet. Kreis Warburg Bühne. Jugend bewahrte ihn vorm Zuchthaus. In verhältnismäßig großem Umfange hatte sich der noch nicht 19 Jahre alte Wilhelm Hengst aus Bühne Sittlichkeitsverbrechen an Kindern unter 14 Jahren zuschulden kommen lassen. Die häßlichen Straftaten begannen bereits nach seiner Schulentlassung und dauerten bis in die Zeit seiner Verhaftung am 2. Februar 1938. In sieben Fällen war er, zum Teil unter den Bestimmungen des Jugendgerichtsgesetzes(weil die Straftaten vor der Strafmündigkeit, dem 18. Lebensjahr, begangen wurden) angeklagt worden und gestand auch alle Fälle ein. Staatsanwaltschaft und Gericht berücksichtigten weitgehend die Jugendlichkeit des Angeklagten. so daß von vornherein mildernde Umstände zuerkannt wurden. So lautete die Strafe auf insgesamt 10 Monate Gefängnis. auf die die erlittene Untersuchungshaft angerechnet wird. Bühne(Westf.). Gibt es in diesem Jahre ein Osterfeuer? Auf höhere Anordnung wurde Ostern 1933 überall in der Heimat ein gemeinschafliches riesiges Osterfeuer angelegt. Seit 1933 ist aber kein Osterfeuer mehr entzündet worden, auch vor diesem Zeitpunkte wurde ganz selten ein gemeinsames Osterfeuer bereitet. Mögen die zuständigen Stellen auch hier dafür Sorge tragen, daß die alte Sitte hier wieder dauernd Fuß faßt und daß die Allgemeinheit sich am Osterabend eines gemeinsamen Osterfeuers erfreuen darf. Grundstein zur Oriburger Siedlung gelegt Bad Driburg. In diesen Tagen wurde von Kreisleiter und Bürgermeister Dr. Trost der feierliche Akt der Grundsteinlegung zur neuen Siedlung vorgenommen. Auf der Siedlungsstätte am„Anger“, die festlich geschmückt war. konnte Kreisorganisationsleiter Stute Vertreter der Partei, der DAF., der Westfälischen Heimstätte des Kreises, die Ratsherren der Stadt und andere Gäste begrüßen. Dann erläuterte Architekt Allerkamp Planung und Ausbau der Siedlung. Es sollen zunächst 20 Siedlersteilen von je 1000 Quadratmeter Größe errichtet wirden. Die Siedlungen passen sich dem Bebaungsplan der Stadt an, sind aber auch harmonisch in das Gelände eingefügt. Mittelnunkt der Siedlung bleibt der Anger. Den Siedlern wird der Bau ihrer Eigenheime auf billigste Art ermöglicht. Stadt, Kreissparkasse und Regierung haben weitestes Entgegenkommen gezeigt. Bürgermeister Dr. Trost hob in seiner Ansprache hervor, daß die Stadt nun endlich allen Schwierigkeiten zum Trotz eine Kleinsiedlung geschaffen habe, wie sie seit langem schon geplant gewesen sei. In dieser Sicdllung erstehe eine Heimstätte für 100 Familien. Damit finde auch in Driburg die Aufgabe, die sich der Nationalsozialismus gestellt habe, nämlich die, dem Arbeiter ein Eigenheim zu schaffen und ihm dadurch eine bleibende Stätte im Vaterland zu sichern, praktische Erfüllung. Dann wurde die vom Bürgermeister, Vertretern der Partei, der Westfälischen Heimstätte, Behörden und DAF. unterschriebene Ur kunde nach altem Brauch in den Grundstein gesenkt. Dr. Trost gab unter drei Hammerschlägen folgendem Wunsche Ausdruck:„Möge die Heimatliebe und die aus ihr erwachsende Vaterlandsliebe hier stets eine Heimstätte finden!" Ortsgruppenleiter Duhl richtete zum Schluß herzliche Worte des Dankes an den Kreisleiter und Bürgermeister, durch dessen Tatkraft diese Sirdlung möglich geworden sei. Ein begeistertes„Sieg=Heil“ und die nationalen Lieder beendeten die eindrucksvolle Feier. Alhausen. Aus unserer Glückwunschmappe! Wieder dürfen wir am heutigen Tage einem Geburtstagskinde gratulieren. Heute feiert unsere liebe Mitbürgerin, Frau Maria Middeke. in guter Frische ihren 70. Geburtstag. Möge es ihr vergönnt sein, noch recht lange in guter Gesundheit unter uns zu verweilen! Aus dem Sauerlande Der Kreis Brilon hinter dem Führer Brilon. Das Sauerland hat sich fast 100% an dem historischen Wahlakt beteiligt und mit über 99% dem Führer seine Stimme gegeben. Das beweisen die Ergebnisse aus dem Kreise Brilon: Landkreis Brilon(Gesamtergebnis): Stimmliste 27701, Stimmsch. 1705, Wahlber. insg. 29 406, abg. Stimmen 29395, Ja 29 123, Nein 197, ung. 75. Stadt Brilon: Stimml. 3814, Stimmsch. 428, Wahlber. insg. 705, abg. Stimmen 4237, Ja 4214, Nein 23. Stadt Niedermarsberg: Stimml.5487, Stimmsch. 287, Wahlber. insg. 5774, abg. St. 5774, Ja 5724, Nein 32, ung. 18. Amt Medebach(Kr. Brilon): Stimml. 2856, Stimmsch. 102, Wahlber. insa. 2900, abg. St. 2958. Ja 2917, Nein 22, ung. 19. Amt Hallenberg(Kr. Brilon): Stimml. 2238. Stimmsch. 82, Wahlber. insg. 2320, abg. St. 2319, Ja 2293, Nein 16 ung. 10. Amt Bigge(Kr. Brilon): Stimml. 5972, Stimmsch. 299. Wahlber. insg. 6264, abg. St. 6221, Nein 34, ung. 7. Amt Thülen(Kr. Brilon): Stimml.3828, Stimmsch. 183. Wahlbr. insg. 4021, abg. St. 4021, Ja 3973, Nein 31, ung. 17. Amt Niedersfeld(Kr. Brilon): Stimml. 1543, Stimmsch 106, Wahlber. insg. 1649, abg. St. 1649, Ja 1636, Nein 10. ung. 3. Stadt Obermarsberg: Stimml. 678, Stimmsch. 27, Wahlber. insg. 705, abg. St. 702, Ja 687, Nein 15. Stadt Winterberg: Stimml. 1285, Stimmsch. 180, Wahlher. insg. 1473, abg. St. 1473, Ja 1458, Nein 14, ung. 1. RUNDFUNK Deutschlandsender: Mittwoo, 13. April 10.00: Heiter und froh. Aufn. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.00: Sendepause. 12.00: Danzig: Musik zum Mittag. 15.15: Eine kleine Tanzmusik. Schallplatten. 15.45: Aus Schutthalden wird nutzbares Land. Frauen legen Kräutergärten an. 16.00: Musik am Nachmittag. In der Pause 17.00: Aus dem Zeitgeschehen. 18.00: Aus der publizistischen Filmarbeit der RSDAP. 18.15: Beetboven: Kreutzer=Sonate. 18.45: Breslau: Das Deutsche Turn= und Sportfest 1938. Ein Vorbericht. 19.10: Leitfaden für betrogene Ehefrauen und ein Rezept für Bräutigamswerbung. Aufn. 20.00: Deutschlandecho. 20.15: Schallplatten. 21.00: Einführung in die folgende Sendung: anschl.: Rom: Turandot. Lyrisches Drama in drei Akten von Puccini. 23.45: Schallplatten. Köln: Mittwoch, 13. April 9.30: Vom gesunden Leben: Dr. Wilhelm Klodt. 10.00: Wir und die Welt. 10.30: Sendepause. 12.00: Die Werkpause. 13.15: Mittagskonzert. 14.10: Melodein aus Köln am Rhein. 15.00: Mit Speck fängt man Mäuse. Allerlei von langgeschwänzten Hausbewohnern. 15.30: Kleine Bücherkunde:„Kultur ist Dienst am Leben“. 16.00: Wir treiben Familienforschung. 16.30: Schallplatten=Wunschkonzert. 18.00: Griff ins Leben. 18.30: Wunschkonzert. Kammermusik. 19.10: Großes Wunschkonzert; darin 19.45: Politische Zeitungsschau. Aufnahme. „Tügbe oder„Tüde“! Von Dr. R. Gabert Die alte frühere Hauptstadt des Wetigaues, die Osterräderstadt Lügde im Emmertal, steht jedes Mal zum Osterfest im Mittelpunkt der Betrachtungen und zieht ungezählte Besucherscharen an, die in jährlich wachsender Zahl sich dem herrlichen, erhabenen Schauspiel des aus altgermanischer Zeit in unsere Tage hinübergeretteten Osterräderlaufs beiwohnen möchten. Es wird manche Leser geben, die nachstehende Zeilen deshalb mit besonderem Interesse aufnehmen werden, die wir als einen Abschnitt aus dem vor einiger Zeit durch die Arbeitsgemeinschaft für Germanische Vorgeschichte herausgegebenen Büchlein„Kleine Studien zur Pyrmonter Geschichte und Heimatkunde", Sonderdruck aus der Pyrmonter Zeitung, entnehmen: Die Stadt Lügde, einst der Hauptort der Grafschaft Pyrmont und vorher des alten Wetigaues, führt auffallenderweise zwei verschiedene Namen: Amtlich heißt sie„Lügde". das Volk aber sagt„Lüde". Vielfach hört man nun die Meinung, diese zweite Form, also„Lüde", sei die alte und damit allein richtige, während„Lügde"", das nur humanistischer Geistreichelei oder gar erst dem preußischen Amtsschimmel sein Dasein verdanke, als neue und nicht volkstümlich abzulehnen sei. So erfreulich dies Betonen des Mundartlichen und Volkstümlichen ist, die Begründung jener Meinung hält einer Untersuchung nicht stand, denn beide Formen sind alt, und wie es scheint, gleich alt. Der Ort wird zuerst in den fränkischen Reichsannalen genannt, da wo sie berichten, daß Karl der Große im Jahre 784 hier, am Emmerflusse das Weihnachtsfest gefeiert habe. Und schon diese ältesten, um 800 niedergeschriebenen Quellen bringen zwei, den beiden heutigen Namen entsprechende Formen, nämlich„Liuhidi" und„Liudihi". Das kann natürlich nicht das ursprüngliche sein, aber aus den in beiden Formen steckenden Bestandteilen, dem Beziehungswort „lin“ und dem Grundwort„ithi" läßt sich die gemeinsame Urform erschließen, sie müßte„liu=ithi“ gelautet haben. Und tatsächlich ist diese Form noch in späterer Zeit einmal belegt, eben als Linithi, in der von Ferdinand von Fürstenberg in seinen Monumenta Paderbornesia mitgeteilten Urkunde des Bischofs Imadus(1052 bis 1076). Es muß also dem gelehrten Paderborner Schreiber um die Mitte des 11. Jahrhunderts noch jener uralte Siedlungsname bekannt gewesen sein, wenn er auch nicht wußte, daß die fränkischen Annalisten schon zweieinhalb Jahrhunderte vorher versucht hatten, bei diesem Namen die Laute der lebendigen Sprache auf zweierlei Art in die Zwangsjacke ihres Alphabets einzuspannen. Dies Liuithi nämlich bereitet der Sprache wegen des Aufeinanderprallens mehrerer ähnlicher Vokale Schwierigkeiten, deren sie auf doppelte Weise Herr zu werden versuchte, einmal indem sie einen H=Laut(später zu ch und g verstärkt) einschiebt(Lui=h=idi), das andere Mal, indem sie außerdem noch die beiden letzten Silben umstellt(Liu=di=hi). So entstehen jene beiden Formen und entwickeln sich weiter, die erste zum heutigen„Lügde“, die andere zu unserm„Lüde". Schon 1036 kommt„Lugethe“ vor, das, vor den Ton auf der ersten Silbe und mit seinem westfälischen G=Laut, ganz dem 1314 belegten„Lugde“ entspricht. Wir können also, wenn wir hier von dem bis in die Gegenwart reichenden Wechsel zwischen u, i und ü absehen, für die heutige amtliche Form ein sehr hohes Alter feststellen. Unser„Lüde" kommt dann von der andern Namensform, dem Liudihi her, ist also ebenso alt, wenn auch erst etwas später, nämlich 1246, als Lude belegt: 1814 erscheint es als Luydhe und 1830 in der heutigen Form. So laufen diese beiden Namen in zwei Reihen durch die Jahrhunderte, sie kreuzen und überschneiden sich vielfach, aber nie wird die Doppelform beseitigt, sie bleibt bis auf den heutigen Tag. Den Vorzug des höheren Alters kann also keine der beiden Formen für sich in Anspruch nehmen, und doch glauben wir bei der einen(Lügde) Schreibstubenluft zu spüren und den emsigen Kanzlisten mit gezücktem Gänsekiel vor uns zu sehen, wie er sich durch scharfes Lautieren und Buchstabieren das Wort schreibgerecht zu machen sucht, während der Mann des Volkes, ein wenig mundfaul vielleicht, den Namen zum bequemen„Lüde“ zurechtschleift. Ich glaube, man kann die Form Lügde ruhig als die Schreibform, und Lüde als die Sprechform bezeichnen, und damit würde dann doch dem„Lüde", dem mundartlich=volkstümlichen Namen der Vorzug zu geben sein. Aber diese Name ist gefährdet! Das Schriftdeutsch droht die Mundart zu ersticken.. Auf den heutigen Karten heißt auch der„Lüdenberg“ schon„Lückenberg“, und dem„Oldenlüderfeld" gehts ähnlich. Ja, von ganz korrekt sprechenden Kurgästen hört man gelegentlich sogar die schöne Form „Lückde". Scheußlich! Nicht wahr? Und wie ists denn in den Schulen der Stadt und der umliegenden Dörfer, dürfen die Kinder da„Lüde“ sagen und schreiben, oder müssen sie sich„gebildet" ausdrücken? Ich meine, es wäre gut, rechtzeitig etwas für die Erhaltung, sa Wiederbelebung des alten volkstümlichen Namens zu tun! Noch ein paar Worte über die Bedeutung des Namens: Man hat oft versucht, ihn zu erklären, meistens von der literarischen, also der Lüdeform aus. Lügde, die Leuchte des Emmertales, oder das Licht unter den deutschen Städten. das wäre doch zu schön! Auch mit der südfranzösischen Stadt Lyon hat man es zusammenbringen und nach ihr„Lugdunum Westphaliae“ nennen wollen. So schreib schon der alte Piderit in seiner Lippischen Chronik 1627: „Es ist im Pyrmontischen Gebiet die Stadt Lugda ein Anzeigung, daß Carolus Magn. in dieser Provintz und Lande mit der Kriegsmacht ein zeitlang residirt, dieweilen sie einen Namen mit den Stadt Lugdun in Frankreich bekommen hat. Nun melden die Historien, daß die Stadt Lugdun oder Leon(Lyon), von Carlo Magno, und seinem Kriegsvolck den Namen haben soll. Denn Carolus Magnus hatte unter seinem Kriegsvolck ein Teutsch Regiment, daß er für andern, ihrer Kühnen und Rittertaten halber, Lucht. Licht oder Lüchte. Lucernam oder Laternam genandt. dieweiln es sich für andern Kriegsregimentern herfür gethan, und andern als ein wohlscheinendes Licht oder Lüchte, den Weg gezeiget, und die Feinde am ersten angegriffen, dessenwegen auch Carol. Magnus vorgemeltes Regiment zu seinem Leibgardey genommen. Der Ort, da dieselbigen tapffern Kriegs Soldaten in Frankreich ihr Losament und Quartier gehabt, ist folgends zur Stadt erbawt, und von diesem teutschen Regiment Lucht, und folgends Lugdun genannt worden. Dieweilen nun die Stadt Luade, in Pyrmontischer Hochheit, nicht gar weit von der Herlingsburg, oder Harminionsburg. oder Heeresburg abgelegen, ist belegen. als wird die Stadt Lugda vom Krieasvolk Caroli Magni auch den Namen bekommen haben, und ist allzeit zum unterscheid Lugdunum Westphaliae, aber jenes Lugdunum Gallige genandt worden... Diese Bedeutung ist wenigstens interessant, weil charakteristisch für die Zeit ihrer Entstehung, aber das richtige trifft sie natürlich nicht. Und so geht es allen bisherigen Erkläreungsversuchen bis auf die Gesenwart, keiner befriedigt! Wir müssen es daher auch jetzt noch bei dem bewenden lassen. was vor mehr als einem Jahrzehnt Geheimrat Prof. Schröder=Göttinaen an Gustav Siegel(Aus Lügdes Vergangenheit, S. 11) schrieb, daß von den beiden ursprünglichen Bestandteilen des Namens das„Ithi“(idi. hidi oder dihi) eine Flurstelle schlichthin bezeichne, eine Flur. auf der es viele „Liu“ gab, oder die durch lin charakterisiert war. Ob diese Lin nun aber Tiere, Bäume. Gesteine oder dergleichen waren. wissen wir nicht. Eine Deutung ist also noch nicht möglich. Aus dem Hessenlande Wie die Sessen wählten Schon um Mittag trugen fast alle stolz die Plakette Kassel. Der Andrang der Wahlberechtigten war in der Gauhauptstadt und dem Hessenland wohl überhaupt schon in den frühen Morgenstunden außerordentlich stark. Ueberall sah man vor den Wahllokalen endlose Schlangen von Wahlberechtigten, die zum Teil über eine halbe Stunde warten mußten, bis sie ihr„Ja“ dem Führer darbringen konnten. Die Stadt zeigte am Wahltag ein lebhaftes Bild, lustig flatterten die Fahnen im hellen Sonnenschein. Ueberall sah man freudig gestimmte Menschen, die mit Stolz ihre Plakette trugen, das Zeichen, daß sie bereits ihrer Wahlpflicht genügt hatten. In verschiedenen Wahllokalen hatten bereits um 9 Uhr bis zu 80 Prozent ihre Stimme abgegeben. Auch aus den Kreisen Kurhessens kamen die gleichen Meldungen. Der Kreis Ziegenhain hatte mit seinen 78 Gemeinden schon um 14.30 Uhr vollständig mit 100 Prozent abgestimmt. Kreis Hofgeismar: Stimmliste 25 546, Stimmscheine 1 000, Stimmber. 26 554, abgeg. 26 554, Ja 26 552, ung. 2. Kreis Biedenkopf: Stimmliste 24080, Stimmscheine 520, Stimmber. 24 608, abgeg. 24520, Ja 24301, Nein 103, ung. 116. Kreis Frankenberg: Stimmliste 21 720. Stimmscheine 579, Stimmber. 22299, abgeg. 22 290, Ja 22 29... Kreis der Eder: Stimmliste 12140, Stimmscheine 1115, Stimmber. 13.255, abgeg.13 253, Ja 18 244, Nein 6, ung. 3. Hofgeismar=Stadt: Stimmliste 3169, Stimmscheine 155, Stimmber. 3324, abgeg. 3324, Ja 3324. Karlshafen: Stimmliste 1351, Stimmscheine 176, Stimmber. 1527, abgeg. 1527, Ja 1527. Wanfried: Stimmliste 1669, Stimmscheine 45, Stimmber. 1714, abgeg. 1714, Ja 1714. Korbach=Stadt: Stimmliste 4526, Stimmscheine 237, Stimmber. 4763, abgeg. 4763. Ja 4763. Bad=Wildungen=Stadt: Stimmliste 3514, Stimmscheine 758, Stimmber. 4272, abgeg. 4272, Ja 4265, Nein 5, ung. 2. Arolsen=Stadt: Stimmliste 2448, Stimmscheine 194, Stimmber. 2642, abgeg. 2642. Ja 2641, Nein 1. Hersfeld=Stadt: Stimmliste 8459, Stimmscheine 710, Stimmber. 9169, abgeg. 9169. Ja 9164, Nein 4, ung. 1. Fritzlar=Stadt: Stimmliste 2495, Stimmscheine 270, Stimmber.2765, abgeg. 2764, Ja 2764. Homberg=Stadt: Stimmliste 2492, Stimmscheine 114, Stimmber. 2600, abgeg. 2606, Ja 2606. Kreis Marburg=Stadt: Stimmliste 16 368, Stimmscheine 2136, Stimmber. 18 504, abgeg. 18 504. Ju 18 448, Nein 47, ung. 9. Kreis Hersfeld: Stimmliste 29366, Stimmscheine 1605, Stimmber. 30 971, abgeg. 30971, Ja 30 957. Nein 9, ung. 5. Hann.=Münden=Stadt: Stimmliste 8126, Stimmscheine 552, Stimmber. 8678, abgeg. 8658, Ja 8607, Nein 37, ung. 14. Hann.=Münden=Land: Stimmliste 10 352, Stimmscheine 303, Stimmber. 10 655, abgeg. 10647, Ja 10 638, Nein 5, ung. 4. Kreis Marburg=Land: Stimmliste 39 255, Stimmscheine 933, Stimmber. 40 188, abgeg. 40 163, Ja 40 117, Nein 19, ung. 27. Kreis Fritzlar=Homburg: Stimmliste 34 108, Stimmscheine 1173, Stimmber. 35 281, abgeg. 35 279, Ja 35 269, Nein 4, ung. 6. Kassel=Stadt: Stimmliste 139 502, Stimmscheine 7777, Stimmber. 147 279, abgeg. 147074, Ja 146 978, Nein 96. Regierungsbezirk Kassel: Stimmliste 711196, Stimmscheine 29 257, Stimmber. 740 453, abgeg. 740 102, Ja 739 423, Nein 520, ung. 159. Telegramm des Gauleikers Weinrich an den Führer Kassel. Kurhessens Gauleiter sandte dem Führer folgendes Telegramm: „Mein Führer! Ich melde, daß in den 15 politischen Kreisen des Gaues Kurhessens im Wahlkreis XIX Hessen=Nassau von 586 174 Wahlberechtigten 585 919 ihrer Wahlpflicht genügt haben. 585518= 99,93 Proz. bekannten sich zu Ihnen, mein Führer. 346 Nein=Stimmen und 55 ungültige von geistig Minderbemittelten und moralisch Minderwertigen haben sich nun außerhalb der Volksgemeinschaft gestellt. Weinrich, Gauleiter.“ Nachbarschaft und Provinz überwältigendes Treuebekenntnis! In allen Kreisen und Städten unserer westfälischen Heimat brachte das geschlossene Bekenntnis zu unserem Führer und seinem Aufbau= und Einigungswerk die Treue und Einsatzbereitschaft der gesamten Bevölkerung beredt zum Ausdruck. Ob Bauer oder Beamter, ob Arbeiter oder Hausfrau— alle wußten am 10. April, daß der Ruf des Führers für uns alle eine hohe Verpflichtung bedeutete und sein Appell zur Wahl eine besondere Auszeichnung: durch unsere Stimme selbst seine Befreiungspolitik durch das Volk zu sanktionieren. Nachstehende Ergebnisse aus einigen Nachbarkreisen und größeren Städten sollen unsere gestern den Lesern gebotene Uebersicht erweitern und ergänzen, da sich am Montag leider kein Platz hierfür mehr bot: Kreis Soest=Land: Stimmliste 42 122, Stimmscheine 2249, Stimmber. 44371; abgeg. 43 921, Ja 43388, Nein 401, ungültig 132. Stadt Dortmund: Stimmliste 357781, Stimmscheine 11 886, Stimmber. 369.067; abgeg. 364 506, Ja 357810, Nein 5593. ung. 1103. Kreis Münster=Stadt: Stimmliste 85 900, Stimmscheine 5665, Stimmber. 91 220; abgeg. 88 638, Ja 86 980, Nein 1508, ung. 150. Kreis Bielefeld=Land: Stimmliste 45 558, Stimmscheine 1756, Stimmber. 47314; abgeg. 47 268, Ja 46 526, Nein 706, ung. 36. Kreis Gelsenkirchen=Stadt: Stimmliste 199194. Stimmscheine 5740, Stimmber. 204934; abgeg. 203 456, Ja 202 463, Nein 891, ung. 102. Kreis Herford=Land: Stimmliste 75732, Stimmscheine 1528, Stimmber. 77.260; abgeg. 77004, Ja 75 202, Nein 1673, ung. 129. Land Lippe=Detmold: Stimmliste 114539, Stimmscheine 4590, Stimmber. 119 129; abgeg. 117 998, Ja 116 819, Nein 898, ung. 281. Kreis Minden=Land: Stimmliste 84 438, Stimmscheine 3471, Stimmber. 87 909; abgeg. 87 191, Ja 85 236, Nein 1776, ung. 179. Kreis Wiedenbrück: Stimmliste 54324, Stimmscheine 2227, Stimmber. 56 651; abgeg. 56 355, Ja 54 896, Nein 1314, ungültig 145. Kreis Bielefeld=Stadt: Stimmliste 88341, Stimmscheine 3261, Stimmber. 91 602; abgeg. 91 248, Ja 89 687, Nein 1493, ung. 68. Kreis Herford=Stadt: Stimmliste 26 792, Stimmscheine 961, Stimmber. 27753; abgeg. 27692, Ja 27 209, Nein 459, ung. 24. Kreis Minden=Land: Stimmliste 84 438, Stimmscheine 3471, Stimmber. 87909; abgeg. 87191, Ja 85236, Nein 1336, ung. 179. Mukter und Kind bei einer Explosion gekötet Gütersloh. Die Familie des in der Industriestadt Harsewinkel wohnenden Heinrich Beckmann wurde von einem harten Schicksalsschlag getrossen. Während die Familie am Tische saß und die Petroleumlampe nachgefüllt wurde, explodierte diese. Dabei erlitten die Umsitzenden zum Teil sehr schwere Brandwunden. Bei Frau Beckmann und einem Kinde waren die Verletzungen derart schwer, daß sie schon nach kurzer Zeit den Tod von Mutter und Kind zur Folge hatten. Außerdem wurden auch der Vater, zwei weitere Kinder und ein weiteres Familienmitglied erheblich verletzt; die Verletzungen sind jedoch nicht lebensgefährlich. Die Ursache der Freckenhorster Explosion + Warendorf. Zu dem schweren Unglück, bei dem der Schmiedemeister Heinrich Ottmann im benachbarten Freckenhorst den Tod fand, ist nunmehr festgestellt worden, daß das Eisenrohr, das Ottmann bog und das dann explodierte, beim Anglühen in der Esse an beiden Seiten verschlossen wurde; im Rohr selbst besanden sich geringe Teile Wasser, die durch die Glut des Schmiedeseuers in Wasserdampf verwandelt, das Rohr zum Platzen brachten. Ottmann wurde zu Boden geschleudert und erlitt mehrere Rippenbrüche; von denen einige in die Lunge drangen und seinen Tod herbeiführten. Die Explosion war, wie erst am andern Tage festgestellt worden ist, mit einem Brand verbunden. Durch den gewaltigen Luftdruck waren glühende Kohlen aus der Esse gegen die Decke der Schmiede geflogen und hatten diese entzündet. Nachts hörten die Anwohner lautes Poltern in der Schmiede, daß dadurch entstanden war, daß auf dem Boden lagerndes Eisenmaterial durch die brennende Decke nach unten stürzte. Dieser Brand konnte aber bald beseitigt werden. Vorläufig keine Anrechnung der Rentenerhöhungen Münster. Auf Grund des Gesetzes über den Ausbau der Rentenversicherung vom 21. Dezember 1937 erhalten zahlreiche Sozialrentner Nachzahlungen und Zuschläge zu ihren bisherigen Renten. Soweit ihnen zu den Sozialrenten seitens der Bezirksfürsorgeverbände noch eine Zusatzunterstützung gewährt wird, hat an sich der Bezirksfürsorgeverband einen Erstattungsanspruch gegenüber diesen Nachzahlungen. Um jedoch zu vermeiden, daß die Rentenempfänger auf Grund dieses Erstattungsanspruches der Nachzahlungen wieder verlustig gehen. hat die vom Deutschen Gemeindetag gebildete Westfälische Wohlfahrtsdezernenten=Konferenz in ihrer letzten Sitzung sich entschlossen, den westfälischen und livvischen Bezirksfürsorgeverbänden zu empfehlen, von einer Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche vorläufig abzusehen. Die Rentenerhöhungen sollen vielmehr erst vom 1. Juli d. J. ab bei der Bemessung der Zusatzunterstützungen— soweit dies nach den gesetzlichen Bestimmungen notwendig ist— berücksichtigt werden. Es ist damit zu rechnen, daß die Bezirksfürsorgeverbände diesem Vorschlage entsprechen werden, soweit nicht etwa aus finanziellen Gründen eine andere Regelung erforderlich ist. Der Leiter des Salzufler Kurhauses gestorben X Bad Salzuflen. Der plötzliche Tod hat aus einem arbeitsreichen Leben den früheren Pächter des Salzufler Kurhauses und Besitzer des Parkbotels, Willy Jürgens, abberufen. Vor einigen Wochen noch konnte der Verstorbene sein 25jähriges Jubiläum als Leiter des Salzufler Kurhauses feiern. Der Name Fürgens bleibt mit der Entwicklung des lippischen Bades immer verbunden. Aus bescheidenen Anfängen hat das Bad sich entwickelt. Wenn sein Ruf bald die Besucher herrief, dann hat auch die Gastlichkeit und Schönheit des in dem großen Park gelegenen Kurhauses einen entscheidenen Anteil daran. Rastlos hat Fürgens für das Bad geworben. Vor zwei Jahren zwang ihn Krankheit, von seinem leitenden Posten zurückzutreten. Seitdem leitet einer seiner Söhne die Geschäfte. Wetterbericht Reichswetterdienst] Ausgabeort Essen-Mülheim Freundlich Mit der Hilfe der von Norden eingedrungenen polaren Kaltluft hat sich das westeuropäische Hoch noch wesentlich verstärken können. Es stellte sich dabei auch, durch Absinken begünstigt, Bewölkungsauflösung ein. In der anhaltenden Nordströmung gelangen Zeitweise etwas feuchtere Luftmassen zu uns, die dann Bewölkungszunahme verursachen; es bleibt aber doch trocken. Nachts ist bei Aufklaren mit leichtem Frost zu rechnen. Aussichten für das Industriegebiet, Münster= und Sauerland: Dienstag: Schwache bis mäßige Winde um Nord. Zeitweise bedeckt, aber auch vielfach heiter. Meist trocken. Kühl. Leichter Nachtfrost. Mittwoch und wahrscheinliche Weiterentwicklung: Vorübergehende Eintrübung. Keine nennenswerten Niederschläge. Temperaturen 5—8 Grad. Turnen- Spiel= Sport Handball Spiele an den beiden Ostertagen Oftersonntag: Turnier in Lügde mit Tus Holsterhausen. Fortuna Düsseldorf, TV Abmsen=Lockhausen, SC Grün=Weiß Paderborn, Rasensport Mülheim, SC 10 Lünen=Nord, TV Westf. Eiche Lügde. Schiri: Appel, Kleine, Hartmann, Schwarze. Beginn 1 0 Uhr. Ostermontag: TV 95 Steinheim— Fortuna Düsseldorf(Kleine), 11 Uhr. TV Bad Driburg— Fortuna Düsseldorf(Marx) 15 Uhr. TV 1894 Elsen— Tus Holsterhausen (Schwarze). 2. TV 1894 Elsen— 2. Tus Holsterhausen (Lengeling). Schiri=Prüfungen Mittwoch, 13. 4.: in Elsen, Gasthof Elpmann, Beg. 20 Uhr. Sonntag, 17. 4.: in Lügde, Sportplatz, Beginn 10 Uhr. Zu beiden Prüfungen bringen die jeweils teilnehmenden Anwärter Schreibzeug mit. In Elsen findet nur die schriftliche Prüfung statt, während in Lügde gleichzeitig die praktische Prüfung durchgeführt wird. Daher müssen dort die Prüflinge Sportzeug mitbringen. Lichtbild nicht vergessen! Schwarze, Kreisschiriobmann. Generalprobe von Mertedes=Benz gelungen Nur Tankaufenthalt verhinderte den Sieg in Pau Wenn der„Große Preis von Pau“ am Sonntag durch die Straßen dieser südfranzösischen Stadt nicht mit einem Sieg unseres Silberpfeiles endete, so muß man die Generalprobe des neuen Formelwagens doch als wohlgelungen bezeichnen. Sie ergab die Gewißheit, daß der neue Mercedes=BenzRennwagen nicht nur in der Straßenlage und im Durchstehvermögen von Motor und allen beweglichen Teilen unerreicht ist, sondern zudem auch das Hauptfordernis, schnell zu sein, erfüllt. Caracciola stellte in der 16. Runde mit 1 Minute 47 Sekunden= 93,182 Klmstd. einen Rundenrekord auf und erreichte damit eine Zeit, wie sie selbst im Training bei freier Strecke von niemanden gefahren wurde. Die reine Fahrzeit des einzigen am Rennen teilnehmenden MercedesBenz=Rennwagens war kürzer als die des siegreichen Delahaye; lediglich ein Tankaufenthalt, verbunden mit dem Fahrerwechsel Caracciola und Lang, sowie ein weiterer Aufenthalt, verursacht durch einen Gangschaden, brachten unseren deutschen Wagen um den ersten Platz.(Die beiden Aufenthalte erforderten einen Zeitaufwand von etwa 3 Minuten, während Lang das Rennen mit einem Abstand von nur 1 Minute 51 Sekunden als Zweiter beendete.) spielt in Paris Fußball=Weltmeisterschaft mit Aenderungen Durch den Fortfall Oesterreichs und die Absage Argentiniens ist der Spielplan zur dritten Fußballweltmeisterschaft bei der Tagung des Organisationsausschusses in Paris in verschiedenen Fällen geändert. Schweden kommt durch den Wegfall Oesterreichs kampflos in die Zwischenrunde, und der Vertreter Mittelamerikas tritt ohhne Ausicheidungskampf in der Vorrunde gegen Rumänien an. Deutschland muß nunmehr am 4. Juni im Pariser Prinzenparkstadion gegen den Sieger aus Schweiz— Portugal antreten. Für den Fall, daß Deutschland erfolgreich bleiben sollte, wäre am 12. Juni der Sieger aus dem Treffen Ungarn— Amerika oder Niederländisch=Indien unser Gegner. Der Spielplan sieht nun so aus: Vorrunde: Spiel A am 4. Juni in Paris: Deutschland gegen Schweiz oder Portugal. Sviel B am 5. Juni kampflos für Schweden. Spiel Cam 5. Juni in Reims: Ungarn gegen Amerika oder Niederländisch=Indien. Spiel D am 5. Juni in Paris: Frankreich— Belgien. Spiel E am 5. Juni in Lvon: Mittelamerika— Rumänien. Spiel F am 5. Juni in Le Havre: Tschechoslowakei oder Bulgarien gegen Holland. Sviel G am 5. Juni in Straßburg: Brasilien— Polen. Spiel H am 5. Juni in Marseille: Italien gegen Norwegen. Zwischenrunde am 12. Juni: Gruppe 1: Sieger aus Spiel E gegen B in Antibes. Gruppe?: Sieger aus Spiel A gegen C in Lille. Gruppe 3: Sieger aus Spiel H gegen D in Paris. Gruppe 4: Sieger aus Spiel G gegen F in Bordeaux. Vorschlußrunde am 16. Juni: Gruvve A: Sieger aus Gruppe 4 gegen Gruppe 3 in Marseille. Gruppe B: Sieger aus Gruppe 1 gegen Gruppe 2 in Paris. Schlußrunden: 18. Juni in Bordeaux: Verlierer aus Spiel A gegen B. 19. Juni in Paris: Sieger aus Spiel A gegen B. Deutschlands Fußballelf gegen Portugal Bis auf den Schalker Linksaußen Urban, der noch verletzt ist, spielt die deutsche Stammannschaft in der Aufstellung wie gegen die Schweiz, Ungarn, Luxemburg und die Wiener Auswahl am 24. April in Frankfurt a. M.: Jakob; Janes, Münzenberg; Kupfer, Goldbrunner, Kitzinger; Lehner, Gellesch, Siffling, Szepan, Fath. Nuvolari sprang aus brennendem Wagen Beim Training zum Großen Preis von Pau ergriff helle Aufreauna die Zuschauer, als plötzlich aus dem Alfa Romeo von Tazio Nuvolari Flammen schlugen. Der Italiener versuchte mit kühlem Kopf, das brennende Gefährt abzuhremsen, schaffte es aber nicht, Er mußte aus dem fahrenden Wagen springen und zog sich so neben Brandwunden auch noch Hautabschürfungen am Kopf zu. England wurde geschlagen 93000 Besucher waren Zeuge des letzten Länderkampfes zur britischen Fußball=Ländermeisterschaft zwischen England und Schottland. Allerdings hatte das Ergebnis dieser 62. Begegnung keinen Einfluß auf den Titel mehr, den sich England bereits erobert hatte. Schottlands Fußballer, die sich zu diesem Spiel nicht weniger als acht schottische Spieler aus englischen Ligavereinen zurückgebeten hatten, siegten verdient 1:0(1:0) durch ein bereits in der fünften Minute erzieltes Tor des Halbrechten Walker(Hearte). Neuer Weltrekord im Drücken Bei einer Veranstaltung in Paris stellte der Schweizer Schwarathlet J. Jer einen Weltrekord im beidarmigen Drücken auf, indem er 114,5 Klgr. zur Hochstrecke brachte. Den bisherigen Weltrekord der Halbschwergewichtsklasse hielt der Augsburger Eugen Deutsch mit 113,5 Kigr. Besonders saftig und sättigend! Dr. Oetker's Backpuluer „Gackin! Apfelkuchen leig: 4 EfA. 07 125 6 Quact 100 g Zucher 200 g Weizenmehl E 1/2 Pächchen Dr. Oether's„Bachin“ ½2 Fäschchen Dr. Oether's Bachöl Zitrone Belag: 500 g Apfel— 25# klorinthen Ul. Zucher. Ei. Bachöl und der gut abgelaufene durch ein Sied gestrichene Quark werden miteinander verrührt. Sehr feuchten Quarh drückt man in einem Iuch aus. Ist der Quark zu trochen. so fügt man 2-3 6f1 Milch hinzu. Das mit„Bachin“ gemischte und gesiebte Nlichl wird nach und nach hinzugefügt. man echält einen sehr festen leig. Mit einem löffel den man öster in Wasser taucht. streicht man ihn in eine gesettete Speingform. Dann werden 500g geschälte in Achtel geschnittene Apfel daraufgelegt und mit 25 g gereinigten korinthen bestreut. Mlan überdecht die Apfel während des Backens mit einem gefetteten Dapier, damit sie sastig und hell bleiben Bachzeit: 25-35 Minuten bei guter Mittelhitze. Bitte owoschneiden! ∆ an — •— □ □ □ — — — — □ — □ Die lebende Barrikade: ESine Sesckleckt erwackt und tebellieit Hindufrauen demonstrieren—„Fort mit der Vielweiberei!“ Kalkutta, im April 1938 Eine Massendemonstration von Hindufrauen, die in Nahan in der britisch=indischen Provinz Punjab die Hochzeit eines reichen Kaufmannes, der bereits zwei Frauen besitzt, verhinderte, erregte in ganz Indien Aufsehen. Von Tag zu Tag vollziehen sich im Wunderland Indien Wandlungen, deren Bedeutung man aus der Ferne kaum erkennt. Die Engländer wissen längst, daß Indien nicht mehr das träumende Land der Illusionen, der Fakire. Schlangenbeschwörer und freudlosen Witwen ist. Allenthalben zeigen sich am Horizont die Zeichen einer neuen fortschritlichen Zeit, die ein Millonenvolk mehr und mehr zum Erwachen bringen. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet sind die Vorfälle, die sich dieser Tage in Nahan in der Provinz Punjab abspielten, mehr als eine Episode. Sie zeigen, daß die Inderin nicht mehr gewillt ist, eine rechtlose Sklavin, eingezwängt in Jahrhunderte alte Traditionen zu sein, daß sie vielmehr auf dem Wege ist, ihr Selbstbewußtsein zu finden. Hunderte von Hindufrauen verließen an dem Tage, da ein reicher Kaufmann eine dritte Frau heiraten wollte, ihre vergitterten Gemächer. Zum Entsetzen der orthodoxen Kreise zerrissen sie ihre Schleier, formten sich zu einem Demonstrationszug und brachen in stürmische Rufe„Fort mit der Vielweiberei!“ aus. Als die Hochzeitsprozession mit dem Zuge der demonstrierenden Frauen zusammenstieß, kam es zu einer lebhaften Auseinandorsetzung. Der Bräutigam befahl seinen Dienern, die Straße freizumachen, damit man den Weg zur Trauungszeremonie fortsetzen könne. Aber die Demonstrantinnen wankten und wichen nicht, sie setzten sich reihenweise auf der Straße nieder, eine lebende Barrikade bildend, die niemand durchbrechen konnte. Die Braut, die vorher gewillt gewesen war, sich mit den bereits vorhandenen zwei Frauen in das Herz ihres Gatten zu teilen, verließ angesichts des Protestes ihrer Geschlechtsgenossinnen den Wagen und erklärte weinend, sie habe es sich überlegt und wolle von der geplanten Heirat zurücktreten. Unter einem wahren Beifallssturm der Hindufrauen, die ihr Ziel erreicht sahen, trat sie den Heimweg an, tährend ihr Bräutigam kleinlaut seine Prunkkutsche wenden ließ und sich ebenfalls aus dem Staube machte. Die Polygamie ist bei den mohammedanischen Völkern schon lange im Schwinden, in der Türkei ist sie sogar durch ein Staatsgesetz abgeschafft worden. Nun ist auch in Indien eine machtvolle Frauenbewegung im Entstehen, die sich gegen die Vielweiberei auflehnt. Wer hätte an so eine Möglichkeit noch vor wenigen Jahren gedacht, da die traditionellen Witwenverbrennungen nur durch die strengen Maßnahmen der britischen Verwaltungsbehörden unterdrückt werden konnten. Zu dieser Zeit war eine Witwe geächtet, sie hatte keine Möglichkeit mehr, zu heiraten, auch wenn sie erst 20 Jahre alt war, ihre Familie verstieß sie, es blieb ihr nur entwürdigende Sklavenarbeit, um ihr Leben zu fristen. Es sind schon seit langem Bestrebungen im Gange, um diese menschliche Ungerechtigkeit auszumerzen. Die junge weibliche Generation Indiens wird die Vergewaltigung ihres Geschlechtes nicht mehr klaglos hinnehmen, die Bekämpfung der Witwenverbrennung und der Polygamie sind die ersten Schritte hierzu. Zeihnahe wwäre er hutsch gewesen! Eine tragikomische Geschichte aus dem Wachsfigurenkabinett. Von Adolf Neß. Heute wie einst gehört das weltberühmte Wachsfigurenkabinett der Madame Tuffard zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der englischen Hauptstadt. In ihm trug sich um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts die folgende Geschichte zu. Besondere Anziehungskraft in dieser eigenartigen Sammlung übte damals die Guillotine aus, mit der Ludwig XVI. von Frankreich 1792 hingerichtet worden war. Sie sah auch ein junger Franzose, der für einige Zeit in London weilte. Der Jüngling war eine romantische Natur. Er gab sich nicht zufrieden damit, die fürchterliche Maschine anzuschauen. Es reizte ihn, selbst zu fühlen, was die Unglücklichen empfunden haben mußten, die unter diesem Fallbeil ihr Leben ausgehaucht hatten. Geduldig wartete er ab, bis sich niemand im Saal befand. Schnell bestieg er dann die Guillotine, legte seinen Kopf auf den Bock und ließ den oberen Teil des zur Afnahme des Halses bestimmten Abschnittes herab. Er glaubte, er werde es nur nötig haben, die Lücke wieder zu öffnen, um sich aus der eigentlichen Lage zu befreien. Aber er hatte sich schwer getäuscht. Eine Feder, die nur dem Henker bekannt war, schloß die Lücke. Fünf Minuten hielt der Neugierige unter dem Fallbeil aus. Dann versuchte er, den Kopf wieder zurückzuziehen. Dabei malte er sich aus, wie seine Freunde staunen würden, wenn er ihnen erzählte, daß er seinen Kopf auf den gleichen Block gelegt habe, wie Ludwig XVI. Das vorwitzige Abenteuer sollte anders ausgehen, als er es sich gedacht hatte. So sehr er sich auch bemühte, er konnte die Feder nicht finden, die ihn wieder befreien sollte. Dabei kam ihm der Gedanke, daß er bei dem tastenden Suchen vielleicht die Feder berühren konnte, die das Fallbeil in Tätigkeit setzte; denn er wußte sehr wohl, daß sich die Mordmaschine in durchaus gebrauchsfähigem Zustand befand. Er schrie, so laut er konnte. Besucher kamen heran und wunderten sich nicht wenig, einen Menschen in dieser Lage zu finden. Aber sie wußten, daß Madame Tussaud manchmal zu drastischen Mitteln griff. um ihre Zuschauer zufriedenzustellen. Der junge Mann spielte also nach ihrer Meinung nichts weiter als eine Rolle, die ihm aufgetragen war. Der„Delinquent“ unter dem Fallbeil wand sich weiter in seiner Not und schrie ganz erbärmlich. Niemand wollte aber an den Ernst glauben. Im Gegenteil, man klatschte Beifall, daß er sich so„naturwahr" benehme. Schließlich aber erschien doch einer der Aufseher, arbeitete sich mühsam bis zu dem Gefangenen durch und begann ihn wegen seines sonderbaren Scherzes zu schelten. Seine Versuche, den jungen Mann zu befreien, scheiterten zunächst an dem Widerstand der Zuschauer, die stürmisch verlangten, der„Verurteilte“ müsse erst schreien, wie man es von Menschen in der gleichen Lage gelesen hatte. Aber der Aermste unter der Guillotine rührte sich nicht mehr. Es konnte kein Zweifel sein, daß er ohnmächtig geworden war. Schnell ließ man die Feder ausschnappen und stellte den„armen Sünder" auf die Beine. Riechsalz und kaltes Wasser brachten ihn wieder zu sich. Aengstlich griff er nach seinem Kopf und fühlte an seinem Hals. Als er merkte, daß beide noch an ihrem Platz waren, stieß er einrn Freudenschrei aus, bahnte sich einen Weg durch die Menschen und verließ schleunigst den Schauplatz dieser beinahe blutigen Geschichte. Mit der Brennschere gerettet In der Ortschaft Sittingbourne betreibt die blonde Mabel Featherstone einen Frisiersalon. Eines Abends, als sie noch eine Kundin bediente, hörte sie vor ihrer Tür einen Tumult. Mit der heißen Brennschere in der Hand lief sie hinaus, um nachzusehen. Ein Mann lag am Boden und wurde von sechs anderen sowie einer Frau mit Steinen und Stöcken bearbeitet. Kurz entschlossen ging sie mit der glühend heißen Brennschere auf die Angreifer los. Diese waren so überrascht, daß sie sofort von ihrem Opfer ließen und zu flüchten versuchten. Inzwischen hatte sich jedoch, durch die Schreie und den Tumult herbeigelockt, ein Menschenauflauf gebildet, so daß es gelang, einige der Täter festzuhalten, bis die Polizei auf der Bildfläche erschien. Der Ueberfallene hat schwere Verletzungen erlitten, wird jedoch dank der umsichtigen Entschlossenheit der Friseuse mit der Brennschere voraussichtlich mit dem Leben davonkommen. 8 88 85 Die Truhe Nummer 72 12. Aoril 1938 1. Jahrgang Tägliche Unterhaltungsbeilage des„Westfälischen Volksblattes“ und seiner Landesausgabe„Eichsselder Volksblatt“ Der Zauberer 13 com Sikkim Jaß ABENTEUER-ROMAN VON BARBARA CARTLAND Copyright by Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig „Natürlich", rief sie.„Das war doch abgemacht.“ „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Tony“, ließ sich Alexanders ruhige Stimme hören,„möchte ich gern Miß Carrow begleiten. Es gibt im Kloster verschiedene Dinge, die ich ihr zeigen möchte.“ Der junge Offizier blickte etwas enttäuscht zu Vivian, entgegnete aber sofort: „Selbstverständlich, Alec“— und in seinem Blick lagen soviel Bewunderung und Ergebenheit für den älteren Mann, daß Vivian die heftigen Worte, die ihr schon auf den Lippen lagen, hinunterschluckte. Sie wollte das Verhältnis zwischen den beiden nicht trüben, nahm sich aber vor, am Nachmittage so zurückhaltend und kühl wie nur irgend möglich zu sein. Aber ihr Vorsatz war schwer durchzuführen. Als sie von der Residenz nach dem Marktplatz zu ritten, sagte ihr Begleiter, ohne sie anzusehen: „Seien Sie doch nicht so verstimmt, Vivian. Es gibt hier so viel interessante Dinge, die ich Ihnen zeigen möchte.. „Ich heiße Miß Carrow“, entgegnete sie und beschäftigte sich mit den Zügeln. „Das ist lächerlich", versetzte er.„Jeder nennt mich Alec, und da können Sie nicht Miß Carrow für mich bleiben, namentlich nicht, wenn ich Sie überhaupt mit Mister anreden müßte. Außerdem steht der Name nicht in Ihrem Paß, und hier haben manchmal sogar die Steine Ohren.“ Innerlich mußte sie ihm recht geben, und so antwortete sie mit einem zögernden, scheuen Lächeln: „Also abgemacht— Alec.“ Schweigend ritten sie über den Markt, und als die Pferde auf der nach dem Kloster führenden Steigung in Schritt fielen, hielt er ihr seine Hand hin: „Wollen wir nicht Freunde sein?“ Vivian fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Das hatte sie nicht erwartet, und impulsiv legte sie ihre Hand in die seine. Als sie den festen Druck seiner Finger fühlte, empfand sie wieder jene unbestimmte Furcht— die Kraft, die von ihm auszugehen schien, erschreckte sie— aber sie antwortete ruhig: „Ja, Freunde— sehr gern!“ Am Klostereingang wurden sie von einem Lama in Empfang genommen, der sie zum Abt führte. Nach dem Tee begann die Führung durch das Gebäude, in denen der Ueberraschungen für Vivian kein Ende war. „Ich war der Meinung“, sagte sie später, als sie nach dem Besuch nebeneinander den schmalen Pfad hinabschritten,„daß Sie die Mönche am meisten zu fürchten haben...“ „In diesem Kloster nicht", erklärte der Hauptmann.„Das Kloster von Kun=wa=pa macht uns so viel zu schaffen. Aber da muß ich eine Erklärung vorausschicken. Die Lamas Tibets sind in zwei Klassen, die roten Kappen und die gelben Kappen, geteilt. Die Gelbkappen sind Buddhisten, friedfertig und stehen am höchsten, die Rotkappen jedoch sind streitbare Mönche, deren Glauben eigentlich auf dem alten „Bonpo“ oder dem„schwarzen Zauber“ beruht, dessen Kult schon lange vor Buddha in diesem Lande bestand. „Bon=po“ ist eine Religion von Zauberei und Hererei. Ihre Anhänger verfügen tatsächlich über geheimnisvolle Kräfte und sind Feinde der Anhänger Buddhas. Vor ein paar Jahren glaubte man, der Kult des„Bon=po“ wäre in diesem Lande verschwunden oder würde nur noch von einigen wenigen Anhängern ausgeübt. Aber man hat sich geirrt. Die Tantrik=Lamas nutzen den Aberglauben der Landbevölkerung aus, besitzen auch zweifellos, wie ich schon erwähnte, unheimliche Kräfte, die in jeder Hinsicht gefährliche und abschreckende Einflüsse ausüben.“ „Sie nehmen also an, daß es die Mönche von Kun=wa=pa sind, die mit dem russischen Sydikat unter einer Decke stecken?“ Alec nickte. „Ich fürchte es. Geld ist die Hauptsache für sie, wenn sie es nur ohne Anstrengung und Unannehmlichkeiten für sich selbst erhalten können. Erst letzte Nacht brachte mir einer meier Leute höchst beunruhigende Nachrichten. Morgen will Ihr Vater zum erstenmal versuchen, die Gegend jenseits der Berge kennenzulernen. Ich möchte, daß Sie wie gewöhnlich in der Stadt umherschweifen und erst am zweiten Tage anfangen, Unruhe über das Ausbleiben Ihres Vaters zu zeigen. Dann werden wir dem Ken=chung mitteilen, daß Ihr Vater sich jedenfalls verirrt hat. Sie müssen unruhig erscheinen, befürchten, daß er irgendeinen Unfall gehabt hat...“ „Es wird ihm doch nichts geschehen?“ unterbrach ihn Vivian ängstlich.„Besteht wirklich keine Gefahr für ihn?" „Soweit ich weiß, nein“, entgegnete Alec bestimmt.„Wir haben unsere Pläne genau ausgearbeitet. Die auf die Suche nach ihm ausgesandten Leute werden ihn am dritten Tage in der Nähe der Lhassaroute finden. Man wird seine Diener verhören, kann aber von ihnen — sie stammen alle aus Sikkim— schließlich nicht erwarten, daß sie weiser als ihr Herr sind.“ „Das hört sich ganz gut an“, sagte Vivian zweifelnd.„Ich dürfte ihn wohl nicht begleiten?“ „Das wäre unklug“, war Alecs Antwort.„Der Plan ist, daß Ihr Vater nur von einem Diener begleitet wird. Die Nachmittagsstürme und der frühe Anbruch der Nacht lassen sie den Weg verlieren, und sie wandern hilflos in der öden Ebene umher. In Wirklichkeit reiten sie direkt nach dem Paß in den Bergen, von dem ich Ihnen sprach, und in das Gebiet, dessen Vermessung und Erforschung uns am meisten am Herzen liegt.“ Ein schriller Schrei unterbrach plötzlich ihre Unterhaltung. Sie bogen in eine der schmalen schmutzigen Straßen ein und sahen einen Mann, der mit einer Dakhautpeitsche in der Hand hinter einem kleinen zerlumpten Kulijungen herlief. Jetzt hatte er ihn erreicht. und die Peitschenschläge fielen auf Kopf und Schultern des Aermsten, der sich unter verzweifelten Schreien vergeblich zu wehren suchte. „Jedenfalls ein Dieb“, sagte Alec gleichmütig und lenkte in eine Nebenstraße ein. Aber Vivian folgte ihm nicht. Jeder schwere Peitschenschlag riß eine neue blutende Wunde auf dem Rücken des Kulis auf, aber der Mann schlug in sinnloser Wut weiter. Der Kuli, kaum mehr als ein Kind, brach in die Knie, versuchte den Hagel der Schläge mit flehenden, zitternden Armen aufzufangen. Ohne jede Ueberlegung spornte Vivian ihr Pferd an, bis sie neben den beiden hielt. „Aufhören! Sofort aufhören!“ rief sie in Englisch, aber der Klang ihrer Stimme war nicht mißzuverstehen. Ueberrascht blickte der Mann auf, sein Arm blieb in der Luft hän 65 2 2 0 0— SSTEEs! EESS:En2 . BS E F 5 gen, als ob er wieder zuschlagen wollte, und im gleichen Augenblick schoß der mißhandelte kleine Kuli wie ein Hafe davon. „Wie können Sie es wagen, so grausam zu sein?" rief Vivian empört— immer in Englisch, und der Tibeter antwortet mit einem Strom unverständlicher aber dutch den Ton schon beleidigender Worte, dann spuckte er vor ihr aus, als sie ihr Pferd umwandte. Außer sich vor Wut holte er aus. Vivian duckte sich, und die lange Peitschenschnur riß ihr nur den Helm vom Kopfe. Jetzt kam Alec heran, sprang aus dem Sattel, gab ihr die Kopfbedeckung zurück und sprach zu gleicher Zeit in befehlendem Ton zu dem Tibeter, der ihm mit über der Brust gekreuzten Armen hochmütig gegenüberstand. Er antwortete verdrossen, wies verächtlich mit dem Finger auf Vivian und stieß wütend einige Worte hervor. Vivian beachtete ihn nicht weiter, setzte ihren Tropenhut auf und ritt langsam mit Alec davon. Die schrillen Ausrufe des Mannes folgten ihr, bis sie in die nächste Straße einbogen. „Was hat er gesagt?“ fragte sie. „Sie haben sehr unvorsichtig gehandelt", versetzte der Hauptmann scharf.„Es war Wahnsinn, sich in eine Straßenrauferei einzumischen.“ „Wenn Sie ruhig zusehen können, wie ein armer Mensch so mißhandelt wird", stieß das junge Mädchen hervor,„ich kann es nicht.“ Alexanders Verhalten und der scharfe Ton, den er ihr gegenüber anschlug, hatten ihre frühere Abneigung wieder wach werden lassen. „Sie scheinen völlig vergessen zu haben, daß Sie einfach nicht in der Lage sind, sich... hm... einzumischen.“ „Ich sehe nicht ein, warum das so— gefährlich sein soll“, sagte sie unsicher; sie fühlte, daß er recht hatte. „Hier kann man das nie wissen.“ Er schien mit sich selbst zu sprechen. „Der Mann hat mich wohl verwünscht und verflucht?" versuchte sie scherzhaft zu sprechen. „Allerdings“, war die kurze Antwort. „Nun,“ rief sie leichtfertig,„dann werden wir sehen, was stärker ist: der Fluch eines tibetischen Bauern oder meine skeptischen Anschauungen des zwanzigsten Jahrhunderts.“ „Bedauerlicherweise war der Mann kein tibetischer Bauer.“ „Woher wissen Sie das?“ fragte sie.„Kennen Sie ihn? Haben Sie ihn schon einmal gesehen?" „Noch nie“, antwortete Alec, als sie an den Posten vor dem Eingang zur Residenz vorbeiritten. „Wer war er denn?“ fragte Vivian angriffslustig. „Ein Lama der Rotkappen", entgegnete Alec, gab die Zügel seines Pferdes dem heraneilenden Diener in die Hand und ging in das Haus, ohne auf das junge Mädchen zu warten. 15 Die Pläne des Professors wurden durch die über Nacht eingetretene Aenderung des Wetters umgeworsen. Es war so stürmisch geworden, daß der„Ausflug" Carrows und seines Dieners verschoben werden mußte. Der Wind war so stark und so schneidend kalt, daß schon ein Verlassen des Hauses zur Unmöglichkeit wurde. Während der Professor mit Mr. Andrews und Alec seine Pläne besprach und die Karten der nächsten Umgebung studierte, spielten Vivian und Tony unzählige Partien Schach und Domino, lachten, schatzten und flirteten miteinander. Es erschien Vivian, als ob Tony ihr all die Jahre zurückbrachte, die sie— anstatt mit Gleichaltrigen— in Gesellschaft ihres Vaters auf weiten Reisen verbracht hatte. Vivians Charakter hatte sich im Verkehr mit Menschen gebildet, die älter waren als sie. Niemals hatte sie die Gesellschaft junger Menschen gleichen Alters kennengelernt, niemals wie diese gelacht, gescherzt und nichtige Dummheiten geschwatzt. Dann war die Liebe über sie gekommen, hatte sie völlig aus ihrem Gleise geworfen— und dann die große Enttäuschung, die einem Menschen wie Vivian so unverständlich, so völlig unbegreiflich erscheinen mußte. Tom Grayling war ein normaler und netter junger Mann. Sein Herz war elastisch genug, um sich in jedes anziehende junge Mädchen, das ihm über den Weg lief, zu verlieben. Das Schicksal hatte ihn nach Gyangtse verschlagen, wo er nicht die geringste Aussicht hatte, mit einer Europäerin zusammenzutreffen. War es ein Wunder, wenn er sich„Hals über Kopf“— wie er selbst sagte— in Vivian verliebte? Vivian amüsierte sich über seine so offensichtliche Bewunderung und Anbetung, über seine ständigen Bemühungen, ihr die Zeit angenehm zu vertreiben. Nichts von herzzerreißenden Gefühlen, von sentimentalen Anwandlungen. Liebe war für Tony eine genau so einfache und unvermeidliche Angelegenheit wie Essen und Trinken, und sein unverhülltes Vergnügen an ihrer Gesellschaft halfen vielleicht mehr als irgend etwas anderes, die immer noch schmerzende Wunde in Vivians Herzen zu heilen. Während der Professor durch die erzwungene Untätigkeit verdrossen und gereizt wurde und Alec sich mehr und mehr zurückzog, waren Tony und Vivian vom Morgen bis zum Abend zusammen und vertrieben sich die Zeit mit allen möglichen und unmöglichen Spielen. Aber doch errötete Vivian leicht, als Alec eines Tages unvermutet das Zimmer betrat und die beiden„Jüngsten", wie Andrews sie nannte, mit dem Bau von Kartenschlössern beschäftigt auf dem Fußboden sitzend fand. „Paß auf, daß es nicht zieht“, rief Vivian, die glaubte, ihr Vater käme herein, und für ihr dreistöckiges Kartenhaus fürchtete. Erst als sie Tony sagen hörte:„Suchen Sie mich, Alec?“ wandte sie sich langsam und mit heißen Wangen dem Eindringling zu. Tony nahm die Papiere, die Alec ihm hinhielt, lauschte aufmerksam den halblaut gegebenen Instruktionen und lief eilig davon, aber nicht ohne ihr von der Tür aus zuzurufen:„In einer Stunde bin ich wieder zurück. Vergessen Sie nicht, Vivian, daß Sie mir eine Revanchepartie Besik versprochen haben.“ Als die Tür hinter ihm zugefallen war, stand Vivian auf und glättete die Falten ihtes grünen Tuchkleides. Beide schwiegen, aber sie fühlte, obgleich sie ihn nicht ansah, daß seine Augen auf ihr lagen und seine Gedanken sich mit ihr beschäftigten. „Ist Vater immer noch so ungeduldig?“ unterbrach sie endlich nervös die bedrückende Stille.„Glauben Sie, daß der Sturm noch lange anhalten wird? Jetzt aufzubrechen, wäre Wahnsinn... bei dem Wetter würde er ja in den Bergen erfrieren...“ Alec beachtete ihre Worte nicht, sah in ihr halb abgewendetes Gesicht und sagte sanft: „Warum gehen Sie mir aus dem Wege, Vivian?“ „Aus dem Wege gehen?“ wiederholte sie mit gespielter Ueberraschung.„Ich verstehe Sie nicht. Das wäre bei diesem engen Beieinanderleben wohl äußerst schwierig...“ „Vivian“, er trat einen Schritt näher, und seine Stimme zitterte leicht.„Vivian, sehen Sie mich an.“ Beinahe ängstlich gehorchte sie, hob ihren Kopf, und dann trafen sich ihre Augen. Sein Blick hielt sie— wider ihren Willen— fest. Etwas Unverständliches, etwas, das ihr beinahe Schrecken einjagte, lag im Ausdruck seiner Augen, und doch konnte sie die ihrigen nicht abwenden. „Was... wollen Sie denn von mir?“ hauchte sie. Fast unbewußt hatte sie gesprochen. „Ich will, daß Sie mich liebgewinnen“, antwortete er ebenso leise. Er rührte sie nicht an, näherte sich ihr nicht, und doch fühlte sie sich so festgehalten, daß sie nicht entfliehen konnte. Atemlos, ängstlich, beinahe entsetzt, starrte sie ihn an, dann wandte sie sich plötzlich ab und lief nach der Tür. Die Macht gesellschaftlicher Formen ließ sie auf der Schwelle stehenbleiben. „Ich... ich muß mich umziehen... ich sehe Sie doch beim Tee?“. Sie versuchte natürlich zu sprechen, aber ihre Stimme zitterte, und sie wagte den Mann, der so still und schweigend im Zimmer stand, nicht anzublicken. „Wie kann man nur so närrisch sein?“ fragte sie sich in ihrem Zimmer.„Warum habe ich Angst vor Alexander? Das ist doch lächerlich! Niemals habe ich mich vor jemand gefürchtet...“ Das waren die einzigen Augenblicke, in denen sie sich während der folgenden beiden Tage allein fanden, und Vivian war Tony dankbar, daß er beständig ihre Gesellschaft suchte. Ja, sie ermutigte den jungen Mann noch und machte es Alec unmöglich, mit ihr allein zu sprechen. Als aber am fünften Tage ihrer erzwungenen Gefangenschaft Tony sie zu küssen versuchte, kam ihr der Gedanke, ob sie nicht wieder unklug handelte, vielleicht sogar ihrem jungen Verehrer Unrecht zufügte, wenn sie seine Aufmerksamkeiten so bereitwillig annahm. „Machen Sie sich nicht lächerlich, Tony“, sagte sie, als er den Arm um ihre Schultern legte. „Sie sind zu schön, Vivian. Schenken Sie mir einen Gute=NachtKuß...“ (Fortsetzung folgt.) * Wie gleichst du den Wassern. Eine kleine Betrachtung von K. R. Neubert An einem Fluß stand ich vor kurzem, keinem breiten, mächtigen Strom mit stolzen Burgen an seinen Ufern; es war nur ein Flüßchen, das da ruhig seine Bahn durch Wiesen und Felder zog. Und doch war es ein ganz besonterer Fluß für mich: der Fluß der Heimat. Als hätte ich einen alten, verschollenen Freund plötzlich wiedergetroffen, so war es mit diesem Fluß. Ein Freund, dessen Namen man im Laufe der Jahre fast vergessen hatte, ja, auch sein Gesicht war im Nebel der Vergangenheit zerronnen. So wären wir auch über die Brücke gefahren, die über den Fluß führte, und ich hätte nichts anderes bei mir gedacht als:„Ein Fluß wie viele andere!" aber Paul, ohne zu wissen, welche Bedeutung dieser Name für mich haben würde, sagte so vor sich hin, während er das Auto über die Brücke lenkte:„Ich glaube, es ist die Netze.“ Die Netze! Wie ein Blitz fuhr dieser Name erhellend durch meine Erinnerung.„Anhalten!" rief ich. Und Paul hielt, wenn auch verwundert, den Wagen an, und ich lief zum Fluß hinunter. So war aus irgendeinem Fluß der alte, geliebte Strom meiner Jugend geworden. Zuerst wollte ich mir ausrechnen, wieviele Jahre ich ihn nicht mehl gesehen hatte, seit ich die Heimat verlassen mußte, aber ich konnte nicht gut zählen in diesen Augenblicken, denn Bilder stümten auf mich ein, als brächte sie der Fluß in endlosem Zug heran, und mein Herz stand verzaubert am Fluß der Erinnerung. (enn ich an diesem Fluß entlanglief, dachte ich, dorthin, woher der kommt, wenn ich viele Tage und Nächte so laufen würde, käme ich in die kleine Stadt, in der ich geboren wurde und meine Jugend verlebte, bis die Eltern starben, und bis nach dem Kriege ein Frieden kam und aus der Heimat fremdes Land machte. Ach, ich hatte nun viele Fragen an den Fluß, der wie ein alter Freund aus der fernen Heimat kam. Er war der alte geblieben, wenn sich auch so vieles verändert hatte, und mochte er drüben, hinter der Grenze, auch einen anderen Namen tragen, er blieb doch der Fluß meine Heimat, und die Erde, die sein Wasser umspülte, blieb immer meine Heimaterde. Wenn ich die Hand in sein Wasser tauche, ist es, als würden sich mir in dieser Berührung all die Wiesen und Felder der Heimat mitteilen, die er durchfloß, all die Dörfer und Städtchen. Wie ein Gruß der Heimat ist es, ein verstohlener, heimlicher, bittersüßer Gruß. Umspülte sein Wasser nicht die Aecker der Heimat? Sah er nicht die Türme der Stadt im Abendglanz, die fleißigen Mühlen auf den Hügeln, und auf den Feldern zur Sommerzeit die bunten Kopftücher der Schnitterinnen? Was hast du nicht alles gesihen, Fluß, von meiner alten Heimat. Und hörtest du nicht das Feierabendläuten der Glocken und den Gesang der Mädchen und das Wetzen der Sensen im Wind? Aus deinem Murmeln, Fluß, klingt es mir wie eine halbvergessene, verwehte Melodie entgegen. Sahst du nicht, Fluß, zur Herbstzeit die Drachen der Jungen steigen? Und von den frohen Sommern unsever Jugend weißt du nichts mehr? Ach. könnte ich zurückeilen, immer an deinen Ufern entlang, ob ich dort irgendwo die glückliche Zeit der Jugend wiederfände? Zwischen dem Schilf raunt noch das Lachen der Knaben. und die nacktrn, schmalen Gestalten stehen noch im Licht der Sonne. Wer wohnt in dem alten Haus der Eltern? Ist der Garten noch so bunt und schön wie damals, als er unsere Kinderspiele sach? Ob der gute, dicke Kirschbaum noch steht, in dessen Kronen es sich so gut sitzen und Kirschenessen und französische Vokabeln bernen ließ? Ich hätte dich noch vieles fragen können, lieber, alter Fluß der Heimat, aber das Auto an der Landstraße hupte schon ungeduldig. Alle meine Gedanken gingen deinen Lauf zurück und suchtrn das Vergangene, aber du selber, Fluß, zeigtest mir, daß es doch kein Zurück gibt. So wie auch du nicht deinen Lauf ändern und zurückfließen kannst, sondern immer nur vorwärts, von den Quellen der Heimat getrieben und genährt, so ist es auch mit dem Lebenslauf des Menschen. Wie sehr gleicht er deinem Lauf, Fluß! Irgendwo ist seine Heimat, wo sein Dassein beginnt, und die Kraft, die sie ihm mitgibt, treibt ihn in die Ferne. Er muß durch Sperren und Brücken, durch Engen und Niederungen, und sein Lauf bekommt viele Krümmungen. Und irgendwann ist es ihm bestimmt, daß sein Lauf in einen anderen, größeren mündet, und zuletzt in das Meer. Wollen wir es Ewigkeit nennen? So gabst du mir Antwort, Fluß, auf meine Fragen. Und ich nahm Abschied von der kleinen Stadt der Jugend, von den Märchenwäldern an deinen fernen Ufern, und ich erkannte, daß auch der Lauf meines Lebens nicht zurück= sondern nur vorwärtsfließen kann, von den Quellen der Heimat an bis in das große Meer. bis in die arößere Heimat, die man nennen mag, wie man will, Vergessenheit oder Ewigkeit. Es ist gut, manchmal an Flüssen zu stehen, die aus der Heimat kommen... Die Konservenbüchsenpost der Südsee Briefträger schwimmt 112mal durch die Brandung— Wo kein Boot landen kann Der wagemutigste Briefträger in der ganzen Welt, ein Händler namens C. S. Ramsey aus der Südsee, besucht augenblicklich seine Mutter in England. Für ihn ist jeder Bestellgang mit Lebensgefahr verbunden, denn bei diesen„Bestellgängen“ muß er durch die tosende Brandung schwimmen, die fast immer von orkanartigen Stürmen aufgepeitscht ist. Außerdem sind die Gewässer von Haifischin verseucht, so daß er sich niemals ohne eine besondere, mit Messern bewaffnete Leibwache hinaustrauen darf. C. S. Ramsey ist heute 40 Jahre alt und hat seine Mutter seit 19 Jahren nicht gesehen. Seit rund zehn Jahren lebt er bereits auf der Südseeinsel Niua Fo’ou und betreibt dort einen Koprahandel. Außer ihm leben dort noch vier andere Weiße und Tausende von Eingeborenen. Zwar wird die Insel allmonatlich einmal von einem Dampfer angelaufen. Doch während mindestens sieben Monaten im Jahr herrschen derartige Stürme, daß es unmöglich ist, mit Booten durch die wütende Brandung zu kommen. Die Uebernahme der gesammelten Kopra kann immer nur zu bestimmten Zeiten im Jahr stattfinden, wenn die See einigermaßen ruhig ist, und bedeutet auch dann noch ein lebensgefährliches Wagnis. Mehr als einmal sind die Boote bereits umgeschlagen. Auch Menschenleben hatte man bereits einige Male zu beklagen. Die Weißen und auch die Eingeborenen auf Nnua Fo'ou wollen nun aber die regelmäßige Postverbindung mit der Außenwelt, die theoretisch durch den monatlich verkehrenden Postdampfer hergestellt wird, nicht missen. Da sie infolge der herrschenden Stürme jedoch sieben Monate in jedem Jahr ohne Post bleiben müßten, erfand Ramsey die sogenannte„Konservenbüchsenpost". Der Dampfer kann sich der Küste bestenfalls auf eine Entfernung von 700 bis 800 Metern nähern, ohne sich in Gefahr zu bringen. Dann schwimmt Ramsey mit zwei Eingeborenen durch die Brandung hinaus. Während er in einem wasserdicht vorpackten Paket die von der Insel abgehenden Briefe mitnimmt, sind die anderen beiden mit Messern bewaffnet, um nicht schutzlos den zahlreichen Haien in diesen Grwässern zum Opfer zu fallen. Das Briefpäckchen wird von dem Postdampfer mit einer Leine an Bord genommen, da es unmöglich ist, das Schiff bei dem herrschenden Seegang zu besteigen. Die für die Insel bestimmte Post wird in einer oder mehreren wasserdicht verschlossenen Blechbüchsen einfach über Bord geworfen und von Ramsey und seinen schwimmenden Begleitern aufgelesen. 112mal hat Ramsey dieses wagrmutige Spiel mit dem Leben bereits aufgenommen, wenn er zum Postdampfer schwamm. Rund 7000 Briefe und andere Postsachen sind auf diese Weise bereits von der Insel abgegangen und nach dort befördert worden, abgesehen von derjenigen Post, die von den Booten ausgewechselt wird, wenn die Brandung während einiger Monate ein Landen gestattet. Während seine Abwesenheit von Niua Fo'ou haben die beiden Eingeborenen allein die Postbeförderung von und zur Insel übernommen. Ramsey wird jidoch umgehend in sein Südseeparadies zurückkehren. Ein willkommener Dienst Mitten in der Nacht weckte die Frau ihren Mann auf.„Willi“, rief sie aufgeregt,„ich glaube, ein Einbrecher versucht, das Wohnzimmerfenster zu öffnen.“„Einen Augenblick lang öffnete der Gatte schläfrig die Augen.„Das wäre ja großartig“, murmelte er. „Seitdem der Maler da war, quäle ich mich vergeblich damit ab, es aufzubekommen.“ Wirtschafts, Agrar und Sozialpolitik Dienstag, 12. April Die Zentralstellung der Reichsbahn in Mitteleuropa Im Zuge der Uebernahme der Oesterreichischen Bundesbahnen sind in Wien, Linz, Villach und Innsbruck Reichsbahndirektionen geschaffen worden. Gespräch anfangs März in Basel! Ein Schweizer Bekannter will seinen„alten Freund“, einen völkerbundsamtlich in Danzig tätigen Landsmann besuchen.„Nun, dann kommen Sie la über Berlin und können sich das„Dritte Reich“, dem Sie bisher so skeptisch gegenüberstehen, mal aus eigener Anschauung ansehen!“ wndieses Ladd reise ich nicht“, gibt er zur Antwort. „Dann müssen Sie einen kleinen Umweg fahren!“—„Schadet nichts. Die Reise über den Arsberg, quer durch Oesterreicn— die lieben armen österreichischen Menschen!— und die höhere Schweiz, die Tschechoslowakei ist immer wieder schön, und letzt gibt es wunderbare Züge von Kattovice(er kann zwar nicht polnisch sprechen, weicht aber bewußt von der deutschen Aussprache ab), über Poznan(o wie schön;) nach Gdynia(das alte Fischerdorf Gdingen), da bin ich ebensogut und bequem in Danzig, und brauche mich nicht über Deutschland zu ärgern.“„Jeder nach seinem Geschmack“, haben wir in solchen Fällen immer gesagt. Anfang April ist das allerdings ganz anders geworden! Heute muß ein solcher„wahrer“ Freund Deutschlands von Basel erst in das „schreckliche“, faschistische Italien— von dem er auch erklärte, in dieses Land fahre ich nicht—, dann nach Südslawien, dann nach Ungarn, dann weiter durch die Slowakei und über Polen nach Danzig, wenn er Deutschland meiden will! Das ist die verkehrspolitische Folze der Märzereignisse! Deutschland beherrscht seit Mitte März alle wichtigen Bahnverbindungen Mitteleuropas, in welcher Richtung immer man zu fahren beabsichtigt! Für die Nordsüdrichtung war es schon bisher, wie das obige Beispiel zeigt, nur schwer und mit einigen Umwegen zu umgehen, heute ist auch für die Westostrichtung eine„Totalität“ geschaffen, die nicht mehr zu umgehen ist. Noch vor 25 Jahren standen sogar die deutschen Eisenbahnen bezüglich der großen Durchgangsstrecken in scharfem Wettbewerb miteinander, es sei nur an die Nordsüdverbindung erinnert, bei der man vom Rhein über das deutsche Elsaß um eine Stunde früher in Basel„angeliefert“ wurde, als auf den Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen, oder wo Württemberg sich vergebens eine Quote des ostdeutsch-schweizerischen Verkehrs zu erobern versuchte, den die Bayern über Augsburg oder München—Lindau schlank an ihm vorbeifuhren. In der Ost-West-Richtung ist der Wettbewerb bis vor wenigen Tagen ganz offen und scharf betrieben worden. Zwar hat Deutschland auf seiner großen Südstrecke von Straßburg nach Salzburg den Orientexpreß bald nach dem Krieg wieder zurückerobert, und die südliche Wettbewerbslinie durch Italien und Südslawien hat nie deren internationale Bedeutung erreicht; aber für den näheren Verkehr von Frankreich und England nach dem westlichen Balkan, vor allem nach Ungarn und Rumänien gab es außer der deutschen Schnellstrecke von Kehl(und neuerdings von Saarbrücken über die neue Naxauer Rheinbrücke) über Karlsruhe, Stuttgart. Ulm, München doch auch noch die andere Strecke über Basel, die Nordschweiz, den Arlberx, die Giselabahn(Zell am See), Salzburg oder Selztal nach Wien, die sich mit Sorgfalt bemühte, jede reichsdeutsche Verkehrsbeschleunigung, wie sie z. B. durch die Verstromung zwischen Stuttgart und Salzburg herbeigeführt wurde, alsbald durch eine gleich wirksame Maßnahme wieder auszugleichen. Heute mündet diese nordschweizer Westostlinie am Hochrhein im— größeren Deutschland, und die Deutsche Reichsbahn wird ihre Ehre dareinsetzen, auch ohne zwischenstaatlichen Wettbewerb ihre Gäste ebenso schnell und zuverlässig auf beiden Strecken durch Deutschland zu fahren, wie das bisher im Konkurrenzkampf geschehen ist. Ganz neuartig werden die Verhältnisse durch die Angliederung Oesterreichs bei den östlicheren Nord-Süd- und WestOst-Verbindungen. Schon jetzt gibt es Züge, die von Berlin über Prag(über Budweis oder Brünn) nach Wien fahrend, aus Deutschlann— gewissermaßen durch einen Korridor— nach Deutschland fahren! Aehnliche Verbindungen sind Berlin— Breslau—Mährisch-Ostrau—Lundenburg—Wien oder(in dieser Form dem deutschen Betrachter etwas ungewohnt) Breslau—Prag—Linz— Tauernbahn—Kärnten—Italien und Südslawien(Adria), eine Strecke, die von den Tschechen ab Prag, zugleich auch für den Verkehr über Kärnten nach dem westlichen Südslawien, immer sehr gern benutzt und infolgedessen von den Bundesbahnen sehr gepflegt war. Ueberhaupt bringen die beiden großen Nordsüdstrecken, die Tauernbahn und die erste große Alpenüberquerung durch die Eisenbahn, der Semmering, dem deutschen Verkehrsbereich und damit der Deutschen Reichsbahn ganz große und breite neue Verkehrswege, wobei wir nicht vergessen dürfen, daß die zwischen ihnen liegenden Strecken von Salzburg—Bischofshofen über Selztal, Leoben nach Graz, und die sie kreuzende Strecke vom Semmering über Leoben nach Klagenfurt für Oesterreich auch eine sehr große Bedeutung haben. Für den Verkehr zwischen Polen und den Randstaaten und dem Süden sind Semmering, die beiden genannten Strecken und die Tauernbahn seit langem völlig unentbehrlich, und heute nunmehr in den Bereich der Deutschen Reichsbahn gerückt. Auch für die West-Ost-Verbindung beschränkt sich die Erweiterung der deutschen Verkehrshoheit nicht auf die schon genannte Arlbergstrecke mit ihren östlichen Fortsetzungen, so wichtig sie für den eigentlichen Mitteleuropa-Verkehr geworden ist. Wir müssen auch noch an die beiden großen Südstrecken denken, die aus dem Pustertal im italienischen Südtirol und aus dem Tal von Tarvis kommend bei Linz in Osttirol und Villach in Kärnten mündend, hochbedeutsame West-Ost-Verbindungen von Italien nach Südslawien(Marburg) und über Graz nach Ungarn(Steinamanger) darstellen und in ihrer Kreuzung mit dem südlichen Ende der Tauernbahn ein Verkehrs-„Kreuz des Südens“ darstellen, das bisher in seiner weittragenden Bedeutung dem deutschen Verkehrsbewußtsein völlig entgangen ist. Daß hier, ebenso, wie am Brenner, zugleich die Deutsche Reichsbahn in unmittelbarer Grenzberührung mit den italienischen Staatsbahnen stehen wird, womit sicher ein reger, ständig steigender Verkehrsaustausch verbunden sein wird, erweitert die Bedeutung dieser neuen Verkehrsbeziehung. Die politische Grenzziehung hat hier übrigens an mehreren Stellen verkehrsmäßig gesehen, „Nortidore“ geschaffen(Villach-Rosenbachtunnel—Slowenien— Feistritz—Wocheiner Tunnel—Tolmein nach Görz und Triest, und Klagenfurt—Marburg(Südslawien) nach Graz), die bei der Neugestaltung der Reichsbahnbeziehungen zu Südslawien und Italien sorgfältige Berücksichtigung verlangen. Als der Schandvertrag von Versailles„ausbrach“, entsetzte man sich in Deutschland mit Recht, daß Frankreich eine Verkehrsfluglinie Paris—Straßburg-Prag eröffnete, die Deutschland einfach„überflog". heute ist das größere Deutschland auch verkehrspolitisch wieder eine Macht, ist mit Oesterreich endgültig, und in jeder Verkehrsbeziehung betrachtet, Europas Verkehrskern geworden, und die um vier große Reichsbahndirektionen vergrößerte Reichsbahn wird es im neugestalteten Europa— die Macht des Dritten Reiches hinter sich— nicht schwer haben, sich die ihr gebührende Geltung zu verschaffen. DiG. Paderborner Getreide- und Futtermittel-Großmarkt vom 11. Aprfl. Notierungen je 100 Kilo: Weizen(Festpreisgebiet 12) 20.50 RM. Roggen(Festpreisgebiet 13) 18.90 RM, Gerste(Festpreisgebiet 11) 17.90. Hafer(Festpreisgebiet 14) 17.40 RM. Weizenkleie(Festpreisgebiet 12) 11.70 RM: Roggenkleie(Festpreisgebiet 13) 10.45 RM. Kraftfahrzeugreparaturen an Sonntagen Jetzt auch im Regierungsbezirk Minden X Der Regierungspräsident in Minden genehmigte die Beschäftigung von über 18 Jahre alten Gefolgschaftsmitgliedern in Werkstätten für Kraftfahrzeuge an allen Sonn= und Feiertagen mit dem Abschleppen und Bergen beschädigter Fahrzeuge, dem Ein= und Ausfahren der Fahrzeuge und der Wiederherstellung der Fahrbereitschaft unter folgenden Bedingungen: Arbeiten zur Wiederherstellung der Fahrbereitschaft dürfen nur vorgenommen werden, soweit sie zum sofortigen Gebrauch der Fahrzeuge notwendig sind. Zugelassen zum Bereitschaftsdienst sind alle Betriebe, die den Hilfsdienst rechnisch einwandfrei durchführen können, d. h. über die notwendigen Hilfsgeräte verfügen. Die Entscheidung über die Zulassung trifft die Innung mit Zustimmung des Gewerbeaufsichtsamtes. Die zugelassenen Betriebe üben an den einzelnen Sonn= und Feiertagen den Bereitschaftsdienst nach einem Plan aus, der von der Innung aufzustellen ist und der der Genehmigung des Gewerbeaufsichtsamtes bedarf. Die Arheitszeit darf ausschließlich der Pause die Dauer von acht Stunden nicht überschreiten. Gefolgschaftsmitglieder, die an Sonntagen mehr als drei Stunden beschäftigt werden, sind am nächsten Sonntag mindestens 18 Stunden oder an jedem dritten Sonntag mindestens 36 Stunden von der Arbeit freizustellen. Guterhaltener naturlasierter Küchenschrank und rund. Tisch (Eiche) zu verkaufen. Näheres Wstf. Vbl., Padb. Jagdhündin entbauf.(braunweiß, Name Sitta) Trägt Halsband mit Aufschrift Paul FührerMeteln. 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Es zeigt sich, was den Sektor des Wertpapierhandels betrifft, darin, daß alle die Preise, die über anlagefähige Mittel verfügen, diese durch Käufe in Aktien und Renten der Wirtschaft zur Verfügung stellen. Diese Käufe gaben der Börse heute ein festes Aussehen. Allerdings steht nur noch sehr wenig Material zur Verfügung, so daß die Umsätze weiter recht gering bleiben mußten. Am variablen Rentenmarkt wurde die Gemeindeumschuldungsanleihe fünf Pfennige höher mit 96,35 bezahlt. Die Reichsaltbesitzanleihe war mit 132.80 unwesentlich schwächer. Am Geldmarkt waren für Blankotagesgeld unveränderte Sätze von 2¼ bis 2⅞% anzulegen. Von Valuten errechneten sich das Pfund mit 12,37¼, der Dollar mit 2,494 und der Franc mit 7,66½. Am Kassarentenmarkt blieben die Umsätze infolge Materialmangels zumeist gering. Namentlich in Pfandbriefen wurden erneut vielfach Zuteilungen vorgenommen. Liquidationspfandbriefe lagen nicht ganz einheitlich, jedoch hielten sich die Veränderungen in engen Grenzen. Preußische Hypotheken stellten sich um ½% niedriger. Stadtanleihen wurden auf unveränderter Basis umgesetzt. Von Provinzanleihen befestigten sich Hannover um ½% und erreichten damit den Paristand. Reichs- und Länderanleihen erzielten zumeist letzte Kurse. Der Privatdiskont blieb mit 27/8% unverändert. Die Börse schloß auf Basis der im Verlauf erreichten Kurse. Die Umsätze schrumpften allerdings stark zusammen, so daß nur eine ganz kleine Zahl von Papieren eine Schlußnotiz erhielt. Allgemein blieb der Grundton freundlich. Nachbörslich wurde nicht mehr gehandelt. Der Aufbauerfolg bei der Reichspost Fast eine Million Briefe wurden mehr geschrieben Einen deutlichen Beweis für die kulturelle und wirtschaftliche Wiedererstarkung des deutschen Volkes bildet auch der beträchtliche Aufschwung in allen Dienstzweigen der Reichspost seit der Machtübernahme. So betrug 1932 die Zahl der Briefsendungen 5.6 Milliarden. 1937 aber rund 6,5 Milliarden Stück. 1932 wurden 227 Mill. Pakete aufgeliefert, 1937 waren es 296 Mill., also 30 Prozent mehr. Der Guthabenbetrag der Postscheckkonten erhöhte sich um 58 Prozent von 462 auf 730 Mill. RM im Jahresdurchschnitt. Besonders stürmisch war die Aufwärtsbewegung im Luftpostdienst. 1932 wurden 135 000 kg Briefpost auf dem Luftweg übermittelt, 1937 waren es bereits 3 600 000 bg, das ergibt eine Steigerung von über 2500 Prozent. Die Gesamteinnahmen der Reichspost erhöhten sich von 1.66 Milliarden um 17 Prozent auf 1.94 Milliarden RM. Als einziges Land der Welt hat Deutschland bereits einen Fernsprechdienst in praktischem Gebrauch. Nachdem zunächst diese Verbindungen, bei denen Menschen die Möglichkeit haben, sich über viele hundert Kilometer hinweg gleichzeitig zu sehen und zu sprechen, zwischen Berlin und Leipzig und Nürnberg in Gang kamen, werden in Kürze folgen: München, Hamburg, Prankfurt am Main. Stuttgart und vor allem die Hauptstadt des österreichischen Landes, Wien. Warum nicht auch„Osterkarpfen“? ZdR.) Von Anfang Oktober bis in den Mai hinein ist der Karpfen besonders fleischix und schmackhaft. Doch warum, fragt man sich unwillkürlich, beschränkt sich der Verbrauch dieses nahrhaften, eiweißreichen Fisches in der Hauptsache auf die bisherigen Feste Weihnachten und Silvester, wenn er ein halbes Jahr lang den Speisetisch des deutschen Volkes bereichern kann? Bequemlichkeit und blind befolgte Verbrauchsgewöhnung sind anscheinend auch hier noch stärker als die Einsicht und der Wille zur zweckmäßigen Gestaltung unserer Ernährung. Wenn schon der Karpfen den Vorzug genießt, an Feiertagen verspeist zu werden, dann kann ihm die Hausfrau auch an den vor der Tür stehenden Osterfeiertagen zu seinem Recht verheiken! Nicht zu vergessen der Karfreitag, an dem der Karpfen nicht hinter anderen Fischen zurückzustehen braucht. Der Bedarf kann gut gedeckt werden; denn nach den neuesten Schätzungen warten noch rund 10000 Zentner Karpfen der letzten Ernte auf den Käufer. Der deutsche Fischreichtum findet also immer noch nicht die ihm gebührende Wertschätzung. Die Hausfrau, die den Karpfen auch im Frühjahr auf den Tisch des Hauses bringt, verringert damit die Nachfrage nach anderen Nahrungsmitteln, die entweder knapp sind, oder die bei genügendem augenblicklichen Angebot zum Teil für die Vorratsbildung zurückgestellt werden können. Eier, das zu Ostern bevorzugte Nahrungsgut, sind freilich zurzeit ausreichend vorhanden. aber jedes jetzt nicht verbrauchte und ins Kühlhaus gebrachte Ei hilft die natürliche Knappheit in eierarmen Monaten mildern. Die deutschen Haushaltungen haben in den letzten Jahren bewiesen, daß sie zum Nutzen aller gern und willig ihre Verbrauchsgewohnheiten wandelten. Das Eintonfgericht dient ja nicht nur dem Winterhilfswerk, sondern übt einen vielleicht in seinem ganzen Ausmaß noch nicht übersehbaren Einfluß auf unsere Ernährungsweise aus. Warum soll die hier gezeigte Bereitwilligkeit nicht auch dem Fischverbrauch zugutekommen! Hauptschriftleiter und verantwortlich für Politik und Wirtschaft: Wolfgang Bergemann(z. Zt. verreist): Stellvertreter: Joh. Orohmann: für Kommunalpolitik und Stadtnachrichten: Willi Emde: für den provinziellen Teil: Wilhelm Blanke: für den Unterhaltungsteil: Dr. Gustav Röttger: f. d. Schlußdienst: Dr. Karl Hamel; Bildverantwortlich: die Schriftleiter: verantwortlich für den Anzeigenteil: Laurenz Offergeld. sämtlich in Paderborn.— Verlag und Rotationsdruck: Westfälisches Volksblatt Gmbll., Paderborn, Rosenstraße 13—15. Verlagsleitung: Eberhard Wessel. Paderborn. Berliner Schriftleitung: Dr. Rudolf Vogel. Berlin W 35. Viktoriastr. 4a. D.-A. III. /38 Westfälisches Volksblatt Hauptausgabe u. Ausgabe A zusammen 17 445 Ausgaben B. C D zusammen 2 425 Oesamt-D.-A. 19 870 Zur Zeit ist Preisliste Nr. 10 gültig D.-A. III./38 aller im Verlage Westfälisches Volksblatt Gmbli. erscheinenden Tageszeitungen: Westfälisches Volksblatt Gesamtauflage(Ost- u. Südwestfalen) 19 870 Eichsfelder Volksblatt 5 930 Sächsische Zeitung(Reg.-Bez. Magdeburg, Merseburg u. Anhalt) 912 Warburger Kreisblatt 1 188 insgesamt: 27 900 „Der 7. Tag“: D.-A. I. VI. 38: 30 509 Anzeigenpreise des Westfälischen Volksblattes Gesamtauflage: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9.5 Pf.; Stellengesuche, kleine einsp. Anzeigen privater Natur mit Ausnahme der Stellenangebote: 5.5 Pf.: Stellenangebote: 7,5 Pf.; Familien- und Unterrichtsanzeigen: 8.5 Pf.: Schiffahrtsanzeigen: 9 Pf.; Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen und mit Ausnahme der Vergnügungsanzeigen: 6.5 Pf.; im Textteil Millimeter-Zeile, 89 mm breit: 50 Pf.: Hauptausgabe und Ausgabe A zusammen: Die Millimeter-Höhe und 22-Millimeter-Breite: 9 Pf.; Stellengesuche, kleine einsp. 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Das Seelenamt ist in der Markkirche am Mittwoch, dem 13. April. morgens um ½8 Uhr. Das jahresseelenamt für meinen lieben Mann, unseren guten Vater und Schwiegervater Schneidermeister Josef Humpert findet Mittwoch, den 13. April, morgens 8.15 Uhr in der Markkirche statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Famille Humpert Totenbriefe-Totenzettel liefertschnelistens Westlällsches Volksblatt Gmbl Die Friseurbetriebe halten während des kommenden Karfreifages ihre Geschänte geschlossen! Während des 1. Ostertages sind die Friseurbetriebe von 9—12 Uhr vorm. zur Bedienung der Kundschaft geöllnet! Die Kundschaft wird rebeten, zum Haarschneiden und sonstigen Friseurarbeiten zu Anfang der Woche zu kommen, da bekanntlich sich in den letzten Tagen vor den Feiertagen die Arbeit sehr häuft. Frise Friseur-innung des Kreises Paderborn Statt besonderer Anzeige! — Der liebe Oott nahm am Palmsonntag um 13.45 Uhr meinen lieben Mann, unseren guten, treusorgenden Vater. Schwiegervater, Großvater. Bruder, Schwager und Onkel, den Bauer Anton Göke zu sich in sein Reich. Er starb nach einem arbeitsreichen Leben, gestärkt durch die heiligen Sterbesakramente, sanft und gottergeben, im 75. Lebensjahre. Um ein andächtiges Gebet für den lieben Verstorbenen bitten die trauernden Angehörigen Benhausen und Paderborn, 10. April 1938. Das feierliche Seelenamt findet am Mittwoch, dem 13. April. 7.15 Uhr statt; die Beerdigung Gründonnerstag um 8 Uhr, Kurlichtspiele ResidenzIlichtsplel-Palast Heute 4 Uhr! Der interessante Race Film nach der spannenden Erzählung„Toomai, der Liebling der Eletanten“ von Rud. Kipling Elelanten Bad Lippspringe Nur 2 Tage! Dienstag und Mittwoch Maria Chapdelalne Dies einzigartige, herrliche Filmwerk wurde von der FilmPrütstelle in Berlin als„künstlerisch wertvoll“ anerkannt. Beiprogramm u. 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Preislage Wiebelor Rathausplatz Trauringe besonderer Güte aus Hera-Gold Uhren-Garwers Bahnhofstraße 7 LLEEEL Anordnung betr. die Erhebung einer Hundesteuer im Kreise Büren i. Westf. Auf Grund der§§ 6, 16, 17 und 19 Abs. 2 des Kreis= und Provinzialabgabengesetzes(G. Bl S. 159) in der Fassung der Novelle vom 20. August 1921(G. Bl. S. 495), des§ 1 Abs. 1 in Kap. I des vierten Teiles der Verordnung vom 12. 9. 81(GS. S. 179) und des Beschlusses des Kreisausschusses vom 80. März 1938 wird für den Kreis Büren i. W. nachstehende Steuerordnung erlassen: § 1. Wer einen über 2 Monate alten. nicht mehr an der Mutter saugenden Hund hält, hat dafür eine Steuer zu entrichten. D Steuer beträgt jährlich: a) für den ersten im Haushalte gehaltenen Hunde 3.— RM. b) für den zweiten und jeden weiteren im Haushalte gehal. gehaltenen Hund 3.— RM Für die beiden Städte Büren und Salzkotten soll jedoch der erste Hund mit 6.— RM und jeder zweite oder weitere Hund mit 80 RM versteuert werden. Die Steuer ist für das ganze Jahr in ungetrennter Summe an die zuständige Gemeinde= bzw. Stadtkasse zu zahlen. Ueber die Steuerzahlung in eine Quittung zu. erteilen. S 2. Züchter rassereiner Hunde, die in einem anerkannten Zucht= oder Stammbuch eingetragen sind, zahlen eine Pauschsteuer(Zwingersteuer) von jährlich 20.— RM. § 3. Für einen Hund, welcher im Laufe des Jahres steuerpflichtig wird.(§ 1) sowie für einen Hund, welcher im Laufe des Jahres angeschafft worden ist, muß die volle Steuer für das laufende Jahr binnen 14 Tagen von Beginn der Steuerpflicht an gerechnet. entrichtet werden. Wer einen bereits versteuerten Hund erwirbt, oder mit einem solchen im Kreise neu anzieht, oder einen Hund an Stelle eines eingegangenen, versteuerten oder abgeschafften Hundes erwirbt, darf für das laufende Jahr die gezahlte Stener auf die zu zahlende in Anrechnuna bringen. Zugelaufene Hunde gelten als angeschafft, wenn sie länger als 3 Wochen behalten werden. Eine Rückvergütune der Steuer für einen abgängia gewordenen oder abgeschafften, oder nach auswärts übergeführten Hund findet auch nicht teilweise statt. § 5. Wer einen steuerpflichtigen oder steuerfreien Hund anschafft oder mit einem Hunde im Kreise anzieht, hat denselben bin neu — venselben binnen 14 Tagen nach der Anschaffung bzw. nach dem Anzuge bei dem Ortsbürgermeister anzumelden. Neugeborene Hunde gelten als angeschafft nach Ablauf von 14 Tagen. nachdem sie aufgehört haben, an der Mutter zu saugen. Jeder Hund, welcher abgeschafft worden, abhanden gekommen oder eingegangen ist, muß spätestens innerhalb der ersten 14 Tage, nachdem der. Abgana erfolgt ist, abgemeldet werden. § 6. Der Steuer unterliegen nicht: a) Hunde, welche auf einzeln belegenen Gehöften zur Bewachung gehalten werden und dauernd angeseilt(Laufrad) oder angekettet oder eingezwingert sind. Einzeln belegen ist ein Gehöft oder Wohnhaus, wenn es mehr als 300 m von einem anderen bewohnten Gebäude entfernt liegt. b) Hirtenhunde, sowie Arbeitshunde, die zur Ausübung eines Gewerbes unentbehrlich und außerhalb dieser Verwendung angeseilt, angekettet oder im Zwinger gehalten werden, c) in Gefangenenanstalten dienstlich zu Wachtzwecken gehaltene Hunde. d) Militärhunde, e) Diensthunde der Zollbeamten, k) Führerhunde von Blinden. a) Diensthunde der Forst= und Polizeibeamten und derjenigen im Privatforstdienst angestellten Personen, die gemäß § 23, 24 des Forstdiebstahlgesetzes vom 15. 4. 1878(G/S. S. 222) ein für allemal gerichtlich beeidiet sind oder deren Anstellung gemäß§ 62 des Feld= und Forstvolizeigesetzes vom 1. 4. 1880(GS. S. 230) von der zuständigen Staatsbehörde bestätigt ist. h) Sanitätshunde, die sich im Besitze der Sanitätskolonnen der Landes= und Provinzialmännervereine des Deutschen Roten Kreuzes befinden. § 7. Die Veranlagung, Erhebung und Beitreibung der Hundesteuer erfolgt im Namen und unter Aufsicht des Kreisausschusses durch die Leiter der Gemeinden (Städte), welche alljährlich in der ersten Hälfte des Monats April die„Aufnahme(Zählung) der Hunde zu bewirken haben. Gegen die Veranlagung steht dem Steuerpflichtigen binnen einer Frist von vier Wochen der Einspruch bei dem Kreisausschuß zu und gegen dessen Beschluß innerhalb zwei Wochen die Klage im Verwaltungsstreitverfahren. Durch die Einlegung der Rechtsmittel wird die Verpflichtung zur Zahlung der Steuer nicht aufgebalten. Von dem Aufkommen der Steuer haben die Gemeinden (Städte) die Hälfte an den Kreis(Kreiskommunalkasse) bis zum 1. Juli jeden Jahres abzuführen, während die andere Hälfte den Gemeinden(Städten) verbleibt. S 8. Der Kreisausschuß kann in einzelnen Fällen Steuerbeträge, deren Einziehung nach Lage der Sache unbillig wäre, ganz oder zum Teil erlassen. § 9. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieser Steuerordnung ziehen eine Strafe bis zur Höhe von 150.— RM nach sich. S 10. Die in Beziehung auf das Halten von Hunden bestehenden Polizeivorschriften werden durch vorstehende Bestimmungen nicht berührt. § 11. Diese Steuerordnung tritt mit dem 1. April 1938 in Kraft mit der. Maßaabe, daß sie für den Bezirk der Stadt Büren solange außer Kraft gesetzt wird, als die Hundesteuerordnung der Stadt Büren rechtsgültia besteht und der Anteil des Kreises an der Hundesteuer der Stadt Büren in der für die Städte des Kreises Büren bestehenden Höhe gewahrt bleibt. Gleichzeitia tritt die bisherige Hundesteuerordnung des Kreises vom 9. März 1934 außer Kraft. Büren, den 30. März 1938. Der Kreisausschuß des Kreises Büren: Der Vorsitzende: gez. Eickel. Landrat. Die Mitglieder: gez. Unterschriften. Genehmigt bis zum 81. März 1940 mit der Maßaabe, daß aus dieser Genehmiguna keine Ansprüche irgend welcher Art gegen den Staat oder das Reich auf Gewährleistung des Steuerertrages oder in ähnlicher Beziehung hergeleitet werden können. Minden, den 4. April 1938. Der Regierungspräsident: J. A.: gez. Lühmann. 1 E Nr. 810. L. S. Veröffentlicht! Büren, den 8. Avril 1938. Der Vorsitzende des Kreisausschusses: gez. Eickel, Landrat. Ihre Verlobung zu Ostern zeigen Sie Freunden und Bekannten am zweckmäßigsten an durch eine Anzeige in dem WV das überall mit größtem Interesse gelesen wird. Die Kosten sind niedrig! Dafür 2 Beispiele: 30 mm vierspaltig 10.20 RM 30 mm dreispaltig 7.65 RM Rechtzeitige Aufgabe ist zu empfehlen Ein Füm besonderer Art, er vereint die Dramatik eines erregend. Spielfilms mit der Pracht des troptschen Fülmes u. der bunten, abwechslungsreichen Vielfalt eines solchen. Das Schicksal des kleinen Toomal, der seinen Vater verliert, packt jeden Menschen. 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