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Schwerter volksblatt Amtliches Kreisblatt für den Kreis Hörde.

Erstes und älteltes Cagesorgan des Kreises. Generalanzeiger für den Kreis Hörde

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Nr. 69.

Die drei sozialistischen Parteien an den Reichs­präsidenten.

WTB Hagen, 21. März. Die drei soziali­stischen Parteien sandten an den Reichspräsi­denten Ebert nachstehendes Telegramm:

Die drei sozialistischen Parteien des Industie­gebietes, die heute morgen zu einer Konferenz hier vereinigt waren, stellen sich einmütig auf den Standpunkt, daß alle Kräfte eingesetzt werden müssen, um die Reaktion niederzuschlagen. In keiner Weise kann sie General von Watter Ver­trauen entgegenbringen, der als reaktionärer monarchistischer Offizier heute morgen die Arbeiter zur Abgabe der Waffen aufforderte, bis heute aber noch nichts tat, um das Bataillon Schulz, das auf dem Boden der Kappregierung steht, zu entwaffnen. Wir verlangen sofortige Einstellung der Truppenbewegung, da wir sonst gezwungen sind, in berechtigter Abwehr zum Angriff zu schreiten, um zu verhindern, daß zusammenge­zogene Truppenkörper im Industriegebiet den weißen Schrecken einführen. Die Konferenz lehnt einstimmig die Einführung der Rätediktatur ab und stellt sich in ihrem Vorgehen auf legalem Boden, verlangt aber Garantien, um vor der Reaktion gesichert zu sein.

Gegensatz zu allen anderen Behauptungen erklären wir, daß im Industriegebiet größte Ruhe und Ordnung herrscht und die Arbeit mit Aus­nahme der unter den Waffen stehenden Arbeiter voll aufgenommen ist. Wir bitten sofortige Ent­

scheidung zu treffen.

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An die Mitglieder der Nationalversammlung.

WTB Berlin, 21. März. Präsident Fehrenbach richtete folgendes Telegramm an die Mitglieder der Nationalversammlung:

Ich bilte sämtliche Kollegen, sich am Montag, den 22. März, in Berlin einzufin­den, damit am folgenden Tage die Parteien zur Beralung zusammentreten können. Die nächste Plenarsitzung gedenke ich vorläufig am Mittwoch, den 24. März, nachmiltags einzuberufen. Präsident Fehrenbach.

auch Teile der unabhängigen Arbeiterschaft und selbst der Deutschen Volkspartei. Auf der Grund­lage der treugebliebenen Reichswehr soll die Reichswehr neu geordnet werden. Soweit die alliierten Mächte ein Interesse daran haben, daß Deutschland den Friedensvertrag erfüllt, müssen sie daran denken, im Punkte der Heeresstärke gewisse Zugeständnisse zu machen.

Einberufung der Preußischen Landesversammlung.

TU Berlin, 21. März. Die Preußische Landesversammlung wird auf Donnerstag nächster Woche nach Berlin einberufen.

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Sofortige Umgestaltung des Rabinetts.

TU Berlin, 22. März. Wie uns zuver­lässig mitgeteilt wird, hat der Reichswehr­minister Noske sein Rücktrittsgesuch auf Ersuchen der Regierung zurückgezogen. Die Regierung mit dem Reichspräsiderten Ebert trifft heute, Montag, wieder in Berlin ein. Zu einer Umgestaltung des Kabinelts soll sofort geschritten werden.

Ebert über die Lage.

WTB Stuttgart, 21. März. Reichspräsident Ebert äußerte einem Vertreter der Schweizerischen Depeschenagentur gegenüber: Der Block der ordnungsliebenden Mitte wurde durch die letzten Ereignisse zusammengeschweißt. Zu ihm stehen

Ruhe in Stuttgart.

Stuttgart, 22. März. Die Kommunisten und Unabhängigen haben die Parole ausgegeben, sich jeder Machtprobe gegen die Regierung zu enthalten. Der Generalstreik ist aufgehoben und die Arbeit am Montag in allen Betrieben

wieder ausgenommen.

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Amerikas Glückwunsch.

Berlin, 21. März. Der Vertreter der Vereiniglen Staalen von Amerika in Berlin hat der deutschen Regierung gegenüber seiner Genugtuung über die jüngst erfolgte Beseili­gung der militaristischen Elemente und die Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zustände Ausdruck gegeben. Er ist überzeugt, daß die öffentliche Meinung in Amerika alle Versuche, von welcher Seite sie auch immer kommen mögen, die darauf abzielen, geordnete und feste Zustände zu durchbrechen, auf das schärfste mißbilligen würde. Gewaltakte oder Bestrebungen, eine Staatsumwälzung durch ungesetzliche Mittel herbeizuführen, würden dazu beitragen, die Wiederaufnahme guter Beziehungen mit den Vereinigten Slaaten auf das schwerste zu gefährden. Solche Handlungen würden auch auf das ernsteste die Lebensmitlelversorgung Deutschlands und die Aufbesserung der gegenwärtig ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse durchkreuzen, die durch Hilfsmaßnahmen geplant oder bereits angeordnet sind.

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Rückkehr der Ruhe in Sachsen.

XU Bertir. 22. März. In ganz Sachsen kann der Generalstreik als beendet angesehen werden, selbst in Plauen, wo gestern Kämpfe stattfanden, die aber nur geringe Opfer for­derlen, ist die Arbeit wieder aufgenommen worden. Nur Falkenstein wird unter der Führung des Kommunisten Hölzel von der kommunistischen Partei beherrscht. In Rei­

chenbach, Mylau und vielen anderen voigt­ländischen Orten, in denen in den letzten Tagen schwere Unruhen herrschten, kehrt die Ruhe zurück.

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Zur Aufhebung Generalstreits.

Kundgebung an alle Arbeiter, Angestellten und Beamten!

aU Berlin, 21. März. Die Vertreter der Kon­ferenz der am Generalstreik beteiligten Gewerk­schaftlichen Organisationen der Arbeiter, Ange­stellten und Beamten erklären, daß die von den durch ihren Verhandlungsausschuß mit den Frak­tionsvertretern der Regierungsparteien erzielten Vereinbarungen zwar nicht restlos befriedigend sind, ihnen aber gleichwohl zustimmen und hiermit den Generalstreik mit dem heutigen Cage als beendet erklären.

Allgemeiner deutscher Gewerkschaftsbund.

C. Legien.

Freier Angestelltenverband.

S. Aufhäuser.

Deutscher Beamtenbund.

Kugler, Scherff.

Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften.

Die zwischen den Uehrheitsparteien und den Gewerkschaften getroffenen Abmachungen haben folgenden Wortlaut:

1. Die anwesenden Darteivertreter werden auf ihre Fraktionen einwirken, daß bei der bevorste­henden Neubildung der Regierung die Personen­frage von den Parteten gelöst wird nach Rückfrage und Verständigung mit den beteiligten Organisa­tionen.

2. Den Organisationen wird bei der Ueurege­lung der Gesetzgebung ein entscheidendes Mitbe­stimmungsrecht unter Wahrung der Rechte der Verfassung eingeräumt.

5. Sofortige Entwaffnung und Bestrafung der

an dem Dutsch beteiligten Persönlichkeiten und der in Betracht kommenden Beamten.

4. Gründliche Reinigung der gesamten öffent­lichen Verwaltungen von gegenrevolutionären

Persönlichkeiten.

5. Schleunigste Durchführung der Verwaltungs­reform auf demokratischer Grundlage unter Mit­wirkung der wirtschaftlichen Organisationen.

6. Sofortiger Ausbau der bestehenden und Schaffung neuer sozialer Gesetze, die den Arbei­tern, Angestellten und Beamten volle soziale und wirtschaftliche Gleichberechtigung gewährleisten. Schleunige Einführng des freiheitlichen Beamten­rechtes.

7. Sofortige Inangriffnahme der Sozialisierung der hierzu reifen Wirtschaftszweige auf Grund der Beschlüsse der Sozialisierungskommission. Die Kommission wird sofort zusammengerufen und durch Vertreter der Berufsvereine ergänzt werden.

8. Wirksame Erfassung, gegebenenfalls Enteig­nung, der verfügbaren Lebensmittel; Bekämpfung des Wuchers; Gründung von Lieferungsverbänden in der Landwirtschaft.

9. Auflösung aller der Verfassung nicht treu gebliebenen gegenrevolutionären Formationen und Ersetzung durch Jormationen aus den Kreisen der zuverlässigen republikanischen Bevölkerung, ins­besondere Berücksichtigung der Verbände ohne Ju­rücksetzung der übrigen Stände.

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Einzelheiten zur Eroberung

von Essen.

TU. Essen, 20. März. Nachdem vorgestern nachmittag in der Gegend von Schonnebeck und Stappenberg bis in die Nacht hinein erbitterte Kämpfe stattgefunden hatten, in deren Verlauf sich die durch Einwohnerwehr verstärkte grüne Polizei unter Zurücklassung von Waffen und 150 Gefangenen zurückziehen mußte, rückten am Frei­tag früh die revolutionären Arbeiter bis zur Stadtmitte vor. Am Viehofer Platz wurde der Vormarsch der Arbeiter durch den Widerstand der Grünen längere Zeit aufgehalten. Es kam zu einem heftigen Kampfe. Inzwischen waren die Arbeiter auch von Norden her bis etwa zur Stadtmitte vorgedrungen. Um ½11 Uhr wehte

bereits die rote Fahne vom Dache des Rathauses. Kämpfe fanden nur noch um den Besitz des Post­

amtes und des Hauptbahnhofes statt. Beide Punkte wurden vom Bahnkörper aus unter Ma­

schinengewehrfeuer genommen und ergaben sich

nach ganz kurzer Zeit. Die Arbeiter besetzten die beiden Gebäude und machten einen Teil der Be­

satzung, der nicht hatte fliehen können, zu Gefan­

genen. Schwere Maschinengewehre und Hand­

granaten wurden in großer Zahl erbeutet.

Anschluß daran wurden sofort Stoßtrupps mit Maschinengewehren auf Lastkraftwagen auf das Polizeipräsidium und das Landgerichtsgebäude im Norden der Stadt angesetzt, da beide Gebäude außerordentlich stark verschanzt waren. Auf die Nachricht von der gewaltigen Uebermacht der an­rückenden Arbeiter ergriff jedoch die Besatzung des Präsidiums die Flucht unter Zurücklassung des größten Teils ihrer Waffen. Im Präsidium allein wurden über 80000 Schuß Munition, ferner mehrere Mivenwerfer, eine große Anzahl schwerer und leichter Maschinengewehre und Waffen usw. erheutek. Auf die erste Nachricht von dem Kampf hatten sich Arbeiter auf der

Kruppschen Fabrik bewaffnet und nahmen die Stützpunkte der Einwohnerwehr im Westen. Ge­gen 4 Uhr nachmittags war gunz Essen einschließ­lich der umliegenden Ortschaften im unbestrittenen Besitz der Arbeiterschaft. Die Verluste sind, mitgeteilt wird, auf beiden Seiten der Angreifer nur ganz gering. Die Gewalt hat ein Vollzugs­rat an sich genommen, der zur sofortigen Wieder­aufnahme der Arbeit in allen Betrieben und Ver­waltungen auffordert.

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Herrn Rapp ins Stammbuch.

Der Piriser Karrespordent derBaseler Nach­richten saßt sein Urteil über die Lage in Deutsch­land wie folgt zusammen: Die deutschen Junker waren von jeher die besten Mitarbeiter der fran­zösischen Diplomatie. Im Augenblick, wo sich die Bande zwischen den Alliierten zu lockern begannen und einer Versöhnung mit Deutschland das Wort geredet wurde, kam der Dutsch, der die unmittel­bare Folge hatte, die Alliierten wieder zu vereini­gen. In Paris rechnet man mit drei Möglichkei­ten: Mit der preußischen Reaktion in ganz Deutsch­land, mit der Auflösung Deutschlands und mit dem Siege der Sozialisten und Demokraten. Siegt die Reaktion, so wird die Entente genötigt sein, den Versailler Vertrag unter allen Umständen durch­

zuführen. Crennt sich der deutsche Süden von dem deutschen lorden, so geht ein Craum der Fran­zosen in Erfüllung. Für Deutschland wäre ein Sieg der sozialistischen und demokratischen Ele­mente am besten. Ihnen könnten die Alliierten die Unterstützung nicht versagen und müßten sich ihnen gegenüber bei der Durchführung des Ver­trages milde zeigen. In keinem Falle fürchtet man den Wiederausbruch des Krieges, wohl aber laufe Europa Gefahr, wieder in die alte Bündnis­und Militärpolitik zu fallen, und der Eintritt Deutschlands in den Dölkerbund rücke in weite Ferne, wenn die deutschen Reaktionäre nicht ent­scheidend besiegt würden.

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Die Ratifikation des Friedens­vertrages von Amerika abgelehnt.

WTB Washington, 21. März. Der Friedens­vertrag ist vom Senat nicht ratifiziert worden, da die Resolution, die die republikanischen Vor­behalte enthält, die vorgeschriebene Zweidrittel­Mehrheit nicht erhalten hat. Senator Lodge schlug eine Resolution vor, die den Friedensvertrag an Wilson zurückverweist, da es unmöglich sei, ihn zu ratifizieren. Der Senat hat dieser Resolution zugestimmt und Wilson das Nichtzustandekommen der Ratifikation des Vertrages durch den Senat eröffnet.

Lebensmittel aus Amerika.

WieCelegraaf aus Washington meldet, steht der im, amerikanischen Repräsentantenhaus einge­brachte Gesetzentwurf betreffend den an Deutsch­land zu gewährenden Lebensmittel= und Rohstoff­

kredit in höhe von Milliarde Dollar vor, daß das mit Beschlag belegte Vermögen deutscher Unter­tanen, abzüglich der Entschädigungsansprüche ame­rikanischer Bürger, als Sicherheit für die von Ame­rika gewährten Anleihen verwendet werde. Die Artikel, die Deutschland direkt benötige, sind Baumwolle, kondensierte Milch, Weizen, Kaffee, Fletschprodukte, Milchkühe, Pferde und Mineralien. Es ist für die Vereinigten Staaten von größtem Interesse, die Ausfuhr für diese Artikel aufrecht zu erhalten, da die amerikanische Ausfuhr in den letzten Wochen bereits um 70 Prozent zurückge­gangen ist.

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Zur Einführung der Grund­schule.

Der der Nationalversammlung vorgelegte Entwurf über die Grundschule wird von der Nationalversammlung vorläufig noch nicht ver­abschiedet werden, da man erst die Arbeiten der Reichskonferenz abschließen lassen will, ehe man die Entscheidung trifft. Im Prinzip ist man mit der Einführung der Grundschule einverstanden,

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