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Verlag und Druck: Laupenmühlen& Dierichs in Bochum

Samstag Sonntaß 4. S. September 1943

Nr. 207 7 50. Johrg. Einzelpreis 10 Pf.

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EiPeniduhnnechzeischdgen.

Die Bilanz der Materialschlacht im Orelbogen Zu den abschließenden Mitteilungen des OKW.

Von unserer Berliner Schriftleitung

Berlin, 3. September. In der seit dem 5. Juli, also seit zwei Monaten tobenden schweren Ostschlacht hat das große Ringen im Orelbogen seine besondere Be­deutung. Bündig konnte der Bericht des Oberkomman­dos der Wehrmacht vom 3. September feststellen, daß in dieser Materialschlacht größten Ausmaßes die kon­zentrische Großoffensive der Sowjets nicht zum Zuge gekommen und der beabsichtigte Durchbruchsversuch durch die deutschen Linien fehlgeschlagen ist. Die Ab­wehrschlacht im Orelbogen stellt gewissermaßen nur einen Abschnitt dieser gewaltigen Kraft= und Waffen­probe dar, denn der Gegner ist auch gestern im Raume von Charkow erneut zum massierten Angriff angetreten und versucht gleichzeitig, im Raume von Wiasma und Ssewsk die deutschen Linien abermals zu forcieren. Das große Ringen hat also noch nicht zur letzten Ent­scheidung geführt. Aber allein schon der vorliegende Ueberblick über die Materialschlacht im Orelbogen be­weist die hohe Ueberlegenheit der deutschen Abwehr, die. gegründet auf den hervorragenden Kampfgeist der Ost­armeen und auf die überlegene Führung, uns mit der­selben Zuversicht erfüllt, deren sich unsere heldenmütigen Truppen im Osten während dreier großer Sommer­schlachten und zweier noch härterer Winterfeldzüge wür­dig erwiesen haben. Die hohen Materialverluste der Sowjets machen die Größe der sowjetischen Offensive und die Sturheit deutlich, mit der die feindliche Heeresleitung an dieser strategisch wichtigen Stelle einen Durchbruch zu erzwingen versuchte. Die 14.000 Ge­sangenen, die die Sowjets hier abgeben mußten, können in keinen Vergleich mit den Gefangenenziffern früherer Schlachten gesetzt werden, denn sie wurden im Abwehr­kampf eingebracht. Sie machen aber die Härte dieser Schlacht deutlich und geben beredtes Zeugnis dafür, daß auch in der Abwehr die Führung in deutscher Hand lag.

Nachdem unsere Armeen am 5. Juli südlich Orel in den offensiven Aufmarsch der Sowjets überraschend hineingestoßen waren und damit die strategische Konzep­tion des Gegners über den Haufen geworfen hatten, ver­lagerte der Gegner seinen Druck in den Raum von Orel, der mit dem nach Osten weit ausladenden Bogen im Taktischen und Strategischen Erfolge zu versprechen schien. Auch hier behielt die deutsche Führung das Heft in der Hand. Nachdem die Stadt Orel ihre Be­deutung verloren, dem Gegner aber seine elf Angriffs­armeen zerschlagen waren, wurden die deutschen Linien nach Westen zurückgenommen, und damit die Feind­pläne vereitelt, Alshald verlagerte der Gegner den Schwerpunkt seiner Operationen abermals und ver­suchte im Raume von Charkow einen Durchbruch, der ebenfalls mißlang. Auch die Räumung Charkows, das in seinem zerstörten Zustand jedes verbissene Festhalten zur Sinnlosigkeit gestempelt hätte, entsprach dem Ziel der elastischen Kampfführung. Gerade die ständige Schwerpunktverlagerung, die die Sowjets nicht selten innerhalb einer Woche vornahmen, zeigt, daß die feind­liche Heeresführung nicht nach einem klaren Operations­plan arbeitete, sondern alles auf einen unbedingten Erfolg setzte. Der aber ist ausgeblieben. In der Weite des Raumes, in dem sich die große Sommerschlacht be­wegt, spielen Frontzurücknahmen um einige 50 Kilo­meter überhaupt keine Rolle, jedenfalls nicht für den Verteidiger. Der Angreifer aber hat diesen knappen Geländegewinn, wie dies auch die Bilanz der Schlacht im Crelbogen zeigt, ungeheuren Menschenverlusten und Materialeinbußen Bezahlen müssen. Anderseits aber läßt die Weite der Front und der einzelnen Schlachtbrennpunkte die Leistungen unserer Ostarmeen erkennen. Allein die Entfernung vom Ladogasee, wo augenblicklich der Gegner verharrt, bis Wiasma beträgt 700 Kilometer. Von dort bis Orel sind es 150 Kilo­meter, von Isium bis Kuibyschewo 200 Kilometer und von dort bis zum Kuban abermals 450 Kilometer. Ueber diese weiten Räume unternehmen die Sowjets ihre Massenangriffe, und das allein zeigt, daß die so­wietische Heeresleitung nicht nach einem ganz bestimm­ten Operationsplan arbeitet, sondern ihre Blut= oder noch besser Hungeroffensive auf Knall und Fall zum Erfolg führen will und hierbei nach der schwächsten Stelle der deutschen Abwehr tastet. Auch dieser Ver­such ist mißlungen. Heldenmütig halten die deutschen Ostarmeen dem verzweifelten Ansturm des Gegners stand. Die Bilanz von Orel bleibt somit trotz ihrer lapidaren Kürze ein unvergängliches Ruhmesblatt die­ser gewaltigsten aller bisherigen Materialschlachten.

Die ersten Nachtfröste im hohen Norden

Von unserem..=Berichterstatter

Helsinki, 3. September. An der finnisch=deutschen Front geht die kurze Sommerperiode ihrem Ende ent­gegen. In Lappland setzten bereits die ersten Nacht­fröste ein. An allen Fronten im hohen Norden war die Kampftätigkeit daher auf ein Minimum herabge­sunken und beschränkte sich auf gelegentliche kleine Un­ternehmungen gegen vorgeschobene Stellungsteile. Da­gegen erfuhr die Lufttätigkeit einen starken Auftrieb. An der Murmanküste versuchten die Sowjets, mit gro­ßem Einsatz von Maschinen den deutschen Nachschub zur See lahmzulegen, wurden aber jedesmal mit außergewöhnlich hohen Verlusten zurückgeschlagen. Am 26. August richteten 40 feindliche Maschinen in mehreren Wellen einen Angriff gegen ein deutsches Schiffsgeleit bei Pardoe. Deutsche Geleitjäger und Sicherungs­verbände zersprengten schon die ersten anfliegenden Sowjetmaschinen, und die abgeworfenen Torpedos ver­fehlten sämtlich ihr Ziel. Ohne irgendwelche eigenen Verluste schossen sie 26 Sowjetmaschinen ab. In glei­her Weise brach einige Tage später ein zweiter sowje­tischer Luftangriff auf ein deutsches Eismeergeleit zu­sammen, wobei von dem 24 Maschinen starken Sowjet­verband 10 Flugzeuge abgeschossen wurden. Gegen die sowjetischen Versuche, die kurze sommerliche Naviga­tionsveriode auf dem sibirischen Seewege dur Ver­sorgung der nördlichsten Sowjethäfen auszunutzen. führ­ten; wie gemeldet, deutsche=Boote trotz Eis und Nebel einen schweren Schlag in der Karischen See, wo sie nordwestlich der Jenisseimündung drei Dampfer mit zu­sammen 12000 BRT. in die Tiefe schickten.

Wie sie uns schinden wollen

Sias Milenen satger vuacs eiten

Genf. 8 September. Der Moskauer Universitäts­profeisor Barga gab eine neue Kostprobe dessen, was der Kreml mit Deutschland im Falle eines sowjetischen Sieges vorhat. Barga, einer der maßgebendsten wis­senschaftlichen Mitarbeiter Stalins, muß als Sprecher des Kreml angesehen werden, wenn er die Meinung weitergibt, daß nach dem Kriege fünf Millionen Ar­beiter aus Deutschland und den anderen Achsen­

ländern nach Sowjetrußland(also nach Sibirien) ver­schickt werden sollten.

Wie weit diese Absichten der Bolschewisten sich mit den englischen Wunschträumen decken, beweist eine Leserzuschrift an die Londoner ZeitschriftNew Sta­tesmon and Nation, in der es heißt:Wir müssen alle Deutschen aus dem Ruhr= und Rheingebiet, aus Schlesien, dem Saargebiet und Lothringen aus­treiben.

Diese beiden Empfehlungen für die Nachkriegs­pläne der Engländer und Bolschewisten sind nicht neu. Sie bestätigen uns immer wieder die Vernichtungsziele des Feindes. Die deutschen Waffen werden diesen

Vernichtungspolitikern die gebührende Antwort er­teilen.

Offiziere der spanischen Freiwilligen=Division in Berlin.

Eine Effiziersabordnung der spanischen Freiwilligen=Tivi­sion weilte zwei Tage in der Reichsbauptstadt. Tort besich­tigten die spanischen Gäste die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und wurden anschließend von dem Leiter der Auslands­organisation der RSTAP., Gauleiter Bohle, empfangen.

England nimmt Indien Nahrungsmittel weg. Der Ver­sorgungsminister der britisch=indischen Regierung gab am Tonnerstag in einer Rede in Madras zu, daß Nabrungs­mittel aus Indien in größeren Meugen nach dem mittleren Ssien verschifft werden mußten, obgleich bekanntlich in In­dien selbst große Hungersnot berrscht.

Abermals schwere Sowjetangriffe abgeschlagen

Englische Truppen landen an der Südwestspitze Calabriens Schiffsziele vor Sizilien und Algerien bombardiert Abschließender Bericht über die große Muierialschlacht im Orelbogen

Aus dem Führerhauptquartier, 3. Sep­tember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt:

Im Südabschnitt der Ostfront wurden auch gestern die wiederholten Angriffe der Sowjets in den Räumen westlich des Mius und besonders westlich Charkow in harten und wechselvollen Kämpfen abgeschlagen. Eigene Panzer stießen dabei überraschend in feindliche Bereitstellungen und vernichteten 29 Geschütze sowie mehrere feindliche Panzer.

Im mittleren Frontabschmitt sind weitere schwere Kämpfe in den Räumen von Ssewsk, südwestlich und westlich Wiasma im Gange.

In den Morgenstunden des heutigen Tages landeten englische Truppen an der Südwestspitze von Calabrien.

Kämpfe mit deutschen und italienischen Sicherungen sind im Gange.

Verbände der deutschen Luftwaffe griffen am Tage und bei Nacht Schiffsziele vor der Ostküste Sizi­liens und im Seegebiet westlich Algier an. Mehrere feindliche Transporter wurden durch Bomben schweren Kalibers getroffen. Deutsche Jäger schossen gestern bei Neapel 18 feindliche Flugzeuge ab.

Luftwaffe und Kriegsmarine vernichteten über dem Küstengebiet der besetzten Westgebiete und über dem Atlantik 12 Flugzeuge.

Einige feindliche Flugzeuge unternahmen in der vergangenen Nacht Störflüge über Westdeutschland. *

Zu der nach wochenlangen harten Kämpfen abge­schlossenen Schlacht im Orelbogenwird nach der Beendigung der planmäßigen Räumung dieses Ge­bietes numehr gemldet:

Unter dem Befehl des Generalfeldmarschalls von Kluge und des Generalobersten Model haben Trup­pen des Heeres, wirksam unterstützt durch fliegende Verbände der Luftwaffe und Flakartillerie, die unter dem Befehl des Generalobersten Ritter von Greim standen, im Orelbogen in einer Materialschlacht größten Ausmaßes einer konzentrischen sowjetrussischen Groß­offensive von elf Armeen standgehalten. Dem Feinde mißlang trotz seiner gewaltigen Ueberlegenheit der be­absichtigte Durchbruch durch die deutsche Front. An dem heldenmütigen Widerstand unserer Truppen sind alle Anstürme des Feindes zerbrochen.

Die blutigen Verluste des Feindes sind sehr schwer. Er verlor über 14.000 Gefangene. 5114 Panzer und 854 Geschütze wurden vernichtet, 2119 Flugzeuge abgeschossen.

In dieser großen Abwehrschlacht haben sich die rheinisch=westfälische., die niedersächsische 31., die rheinisch=pfälzische 36. Infanteriedivision, die nieder­bayersch=oberpfälzische 10. Panzergrenadierdivision, die mainfränkische 4. Panzerdivision und die württember­gisch=baoische 78. Sturdivision besonders ausgezeichnet.

35 Flugzeugabschüsse über Italien

Rom, 3. September. Der italienische Wehrmacht­bericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:

In der vergangenen Nacht begann der Feind, der in den vergangenen Tagen vereinzelte schnell zurückge­wiesene Landungsversuche unternommen hatte, die An­griffe in größerem Ausmaß auf die Küste von Cala­brien in der Meerenge von Messina.

In Fahrt befindliche Geleitzüge und in den Häfen von Catania und Augusta vor Anker liegende Schiffe wurden von deutschen Flugzeugen wirksum angegriffen.

Verbände feindlicher Flugzeuge warfen zahlreiche Vomben auf Bozen: Trient, Vologna und die Um­gebung von Neapel ab und verursachten Schäden vor allem in Bologna. Im Verlaufe des gestrigen Tages verlor die englisch=amerikanische Luftflotte insgesamt 35 Maschinen: 7 durch italienische Jäger. 19 durch deutsche Jäger. 6 durch Flak und 3 durch die Flakabwehr von Motorflößen.

Vom Kriegseinsatz der letzten Tage kehrten sechs unserer Flugzeuge nicht zurück.

Die Ruhestätte für König Boris

Die Beisetzung des verstorbenen bulgarischen Königs Boris III. am Sonntag erfolgt in dem Nationalheilig­tum Bulgariens, im Rila=Kloster, weil der König mehr­fach in den letzten Jahren den Wunsch geäußert hatte, in diesem Kloster zur ewigen Ruhe gebettet zu werden.

Seit dem zehnten Jahrhundert, als der heilige Iwan in der Kirche des jetzigen Klosters eine Einsiedelei gründete, spielt diese Stätte eine bedeutende Rolle in der nationalen Entwicklung des Landes. 1378 wird das Kloster zum ersten Male urkundlich genannt. Nach mancherlei Kämpfen und Verwüstungen wurde das Rila=Kloster zum entscheidenden Mittelpunkt bulgari­

Weltbild

scher Kultur, wo Literatur. Kunst und geistiges Leben blühten und von wo aus die bulgarische Sprache und das bulgarischeNationalbewußtsein stets eine wesent­siche Stärkung erfuhren. Im Jahr 1833 wurden alle Gebäude des Klostere mit Ausnahme der alten Kirche und ihrer Türme durch einen Brand vernichtet. Die Opferbereitschaft des ganzen bulgarischen Volkes ließ in kurzer Zeit das Kloster unter Mitarbeit der besten Baumeister, Maler und Architekten der damaligen Zeit neu ersteben. Eingebettet in ein tiefes schluchtartiges Tal, ist im Laufe der letzten Jahre das Rila=Kloster zum nationalen Wallfahrtsort der bulgarischen Nation gewörden.

Soldaten gegen Zweitler

Von Oberstleutnant Dr. Ellenbeck

In schicksalsschweren Zeiten, wie wir sie heute durch­leben, wird ein Volk auf seinen innersten Wert geprüft. Das charakterliche Fundament des deutschen Volkes wird in diesen Monaten mit oft schweren Belastungen auf seine Zuverlässigleit und Härte erprobt. In sol­chen Zeiten scheiden sich die Geister. Man erkennt, wer ein Zweifler ist und wer ein Soldat. Die soldatischen Naturen sind die stärkeren. Sie werden die Zweifler, in welch verschwindender Minderzahl sie auch sind, zu Paaren treiben oder sie mitreißen.

Der zweifelnde Mensch sagt:Ja aber..., der soldatische:Ja also. Der Zweifler sieht jedes Er­eignis vom Standpunkt drohender Gefahr an und be­nutzt es, um die Berechtigung seines Zweifelns zu be­gründen. Der soldatische Mensch verfolgt die Ereignisse. um aus ihnen die nötigen Folgerungen für sein aktives Handeln zu ziehen.

WerJa aber... sagt, kann mitunter ein im landläufigen Sinne ganz intelligenter Mensch sein. Dennoch steht über dieser Intelligenz die vernichtende Feststellung eines bekannten Historikers, daß etwas Dimmeres als die städtische Intelligenz nicht leicht zu finden ist. Was auch immer aber der Zweifler an Gründen vorzubringen vermag, sie alle werden schach­matt gesetzt durch die unbestreitbare Tatsache, daß er mit seinen Zweifeln die Geschäfte des Feindes besorgt! Denn gerade das ist es ja, was in diesen Monaten die bolschewistische wie die britische Agitation mit ihren Ge­rüchten, mit ihren Sendungen und Flugblättern er­zielen will: Zweifel in die Herzen des deutschen Volkes zu säen. Sie wollen es tun, weil sie die verzweifelte Hoffnung hegen, daß auf dem Kriegsschauplatz des Charakterkrieges ihnen vielleicht doch der Erfolg blühen könnte, den ihre Waffen auf allen Kriegsschauplätzen in 48 Kriegsmonaten nicht erzielen konnten.

Es ist kein Zufall, daß diese feindliche Agitation in erster Linie die deutsche Heimat ergreift. Natürlich sucht sie nach der Stelle des vermeintlich schwachsten Widerstandes. Den Frontsoldaten hat sie zu genau kennengelert, um ihre Taschenspielertricks an den har­ten Männert, draußen zu versuchen. In der Heimat hingegen hofft sie, den Gevatter Butterweich zu finden, der an Charaktergrippe leidet und daher für ihre Be­mühungen anfällig ist.

Wo wir soldatischen Menschen heute auf einen Schwätzer und Zweifler stoßen, müssen wir ihm daher deutlich sagen: Ueber eins hist du dir hoffentlich klar, daß du nämlich die Geschäfte des Feindes besergst, und zwar seine schmutzigsten Geschäfte! Der Feind war im ehrlichen Kampf der Waffe bisher erfolglos, daher pirscht er sich jetzt durch die Hintertür herein oder er versucht es vielmehr. Du aber öffnest ihm diese Hintertür. Es spielt keine Rolle, daß du natürlich mit Entrüstung ablehnst. dem Feind zu Willen zu sein. Hier kommt es nur auf die Tatsachen an. Und die kann man in deinem Falle nicht beschönigen, denn jeder Zweifler ist eine erfüllte Hoffnung unserer Feinde. Der Feind sieht den deutschen Raum als Ganzes an. Er weiß, dieser ist von einem Wall starker Herzen geschützt. Vergeblich hat er versucht, diesen Wall zu berennen. Nun hoff: er, hier und da in diesem Wall der Herzen eine Bruchstelle zu finden. Jeder Zweifler aber ist eine solche Bruchstelle. Du mit deiner Skepsis bist ein ungeschütztes Einfallstor für die Zermürbungsideen des Feindes.

Ja, man kann und muß es noch deutlicher sagen. Die ganze furchtbare Konsequenz schwächlicher Haltung wird dem Zweifler vielleicht erst dann ins Bewußtsein kommen, wenn man auch noch folgendes ihm rücksichts­los zu Gemüte führt: Du kennst doch sicher den einen oder anderen Frontsoldaten, wahrscheinlich ist sogar einer deiner nächsten Angehörigen draußen, Dein Zwei­fel wirkt sich so aus, als ob du diesem Soldaten drau­ßen im Augenblick des Vorstürmens heimtückisch ein Bein stelltest, so daß er stolpert und hinschlägt! Wenn dieses Bild dich noch nicht eindringlich genug packt, so magst du auch an den Dolch denken, den man jeman­dem von hinten ber in den Rücken stößt!

Man muß schon so deutlich sprechen, weil unter den Zweiflern in der Mehrzahl Menschen sind, die aus Zummheit und Torheit handelx, Ihnen tut ein Er­schrecken not, damit sie sich selbst einmal im Spiegel sehen und sich ekeln vor der charakterlichen Flaute, in der sie stecken.

Und noch eins Zweifler sind von Haus aus ge­schwätzig. Wer erst die klare Linie der Treue zur Sache und des unbedingten Glaubens verlassen hrt, wer auch nur einen Fingerbreit von dem Weg der Pflicht und der Ehre abgewichen ist, der hat, wie die Erfahrung lehrt, ein hemmungsloses Bedürfnis, sich schwätzend anderen mitzuteilen. Dann aber wirkt er wie ein angefaulter Apfel, der unter lauter frischen Aepfeln liegt und nun die anderen ansteckt. Wieviel tapferen Vätern und Müttern macht ein geschwätziger Zweifler das Herz schwer mit seinem feigen Fragen und Sorgen! Wie viele hrave Soldatenfrauen betrügt er um die tapfer bewahrte Fassung ihres Herzeus. indem er sie von dem sicheren Standpunkt ihres alöv; bigen Vertrauens hinunterstößt in den faulen Pfus­des Zweifels, in den brackigen Grund des Wenn und Aber!

Jeder Zweifler ist ein Kapital für den Feind, das sich rasch verzinst, weil Zweifel sich leicht verbreitet. Jeder Zweifler ist für die eiskalten und zynischen Rech­ner in London, Newyork und Moskau ein Aktivvosten ihrer Bilanz. Es ist zwar ein schäbiger Posten, ein ausgesprochen fauler Posten, aber das ficht die Halun­ken drüben nicht an. Sie wollen ja auch nicht mit dem deutschen Volke an sich anknünfen, weil ihnen das nie gelingen wird, sondern die schäbigen Reite sind es, die sie interessieren. Der Zweifler soll wissen, daß er jedenfalls zu diesen charakterlichen Bruchbuden gehört.

Auch dem soldatischen Menschen gibt natürlich dieser harte Krieg seine Rätsel auf, und er bedrängt ihn mit seinen Sorgen. Aber wie anders verhält er sich dazu als der Zweifler! Furchtlos, schaut er ihnen ine Aute­Er ist seiner Nerven sicher. Er überwindet sie durch um so größere Tatkraft. Wo der Zweifler schwätzt, da handelt der Soldat!

Der Zweifler ist der Feind des soldatischen Meu­schen. Rücksichtslos müssen wir mit ihm umgeben. Zu den soldatischen Menschen gehören nicht nur die Kämp­fer an der Front, sondern es rechnet zu ihnen jeder Mann. jede Frau und jedes Kind, alle in der Heimat, die das Herz auf dem rechten Fleck haben.

Wir soldatischen Menschen werden den Zweiflern mit Haltung und Entschlossenheit entgegentreten. Aber in der Art, wie wir uns ihr Geschwätz verhitten, muß die Hoheit und die Würde der Front mitklingen, vor deren Taten eigentlich jeder Zweifler, wenn noch ein Rest von Anständigkeit in ihm ist, schamrot werden müßte!

Wir Deutschen sind ein soldatisches Volk. Das Gift des Zweifels entstammt der verheerenden Schwö­cheveriode unserer Geschichte, die ans den Sieg 1918 gekostet und nachher unsägliches Elend gebrocht hat Entaiften wir unser Volk von solchen glücklicherweise vereinzelten Sumpfflanzen! Sie gehören nicht zu uns. Schlagen wir den Generalangriff unserer Feinde auf