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Verlag und Druck: Laupenmühlen& Dierichs in Bochum
Donnerstag 18. März 1943
Nr. 65 7 50. Jahrg. Einzelpreis 10 Pf.
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Sriten und Hunkres Plundern=Aorhsinten aue
Ein Notschrei Haile Selassies, des Schützlings der Engländer
Von unserem..=Berichterstatter
Buenos Aires, 17. März. Die Wirtschaftslage Abessiniens muß ein Jahr nach der Rückkehr des Negus als äußerst unbefriedigend bezeichnet werden, wie aus einer Unterredung eines Vertreters der amerikanischen Nachrichtenagentur„Associated Preß“ mit Haile Selassie hervorgeht. Die Unterredung wird vom„Pueblo“ veröffentlicht. Wie der Negus erklärte, ist der äthiopische Markt heute ein künstlich aufgezogenes Gebilde das nach Kriegsende zusammenbrechen werde. Der Negus gab dann zu, daß die Wirtschaft Aethiopiens unter der Kontrolle von nordamerikanischen und britischen Kommissaren stehe. Alle Rohstoffe, insbesondere Kautschut, Oel und Harz, müßten an die Allierten abgetreten werden. Das Getreide gehe nach dem Mittleren Osten. Man sei sich jedoch darüber im klaren, daß später abessinisches Getreide überhaupt nicht mehr benötigt werde, da der kanadische Weizen unter niedrigeren Bedingungen geliefert werden könne. Auch die Kaffee=Ausfuhr sei nicht mehr wie früher die Wohlstandsquelle der Bevölkerung. So seien die von der britischen Handelsabordnung festgesetzten Höchstpreise viel niedriger als die Vorkriegspreise. Abessinien bleibe indessen nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden. Weiter erklärte der Negus, daß Abessinien gezwungen sei, die Transportkosten seiner Waren bis zum Verbrauchsort sowie die hohen Versicherungskosten zu tragen, die oft ein Viertel des Gesamtwertes der Ware ausmachten. Hierzu komme noch das große Risiko für den Verlust der Ladung. Eine Ausfuhr von Artikeln, die von den Verbündeten nicht benötigt würden, komme praktisch überhaupt nicht in Frage. Auch der Pelzexport, der früher eine bedeutende Einnahmequelle gewesen sei, habe jetzt infolge der Konkurrenz der US A. eingestellt werden müssen. Einige Exvorteure versuchten zwar Pelze auf dem Luftwege ins Ausland zu schicken. infolge der englisch=nordamerikanischen Kontrolle jedoch würden die Sendungen stets vor Abgang des Flugzeuges zurückgehalten. Außer den Rohstoffen, so schloß der Negus. müsse auch Menschenmaterial zur Verfügung gestellt werden. So seien gemäß dem Pacht= und Leihgesetz einheimische Truppen ausgerüstet worden. Man hobe eine Miliz aufgestellt, die alle Waffengattungen umfasse. *
rk. Die Ausführungen des Neaus klingen wie ein Notschrei aus gepreßtem Herzen. Er hatte es sich offenbar ganz anders vorgestellt, als er mit britischer Hilfe wieder in sein früheres Land zurückkehrte. Zu spät mußte er einsehen, daß er in den Händen der Engländer nichts weiter war und ist als eine Puppe, die genau so zu tanzen hat wie man in London pfeift. Irgendwelchen Einfluß hat Haile Selassie nicht. Die wahren Regenten sind die Briten und die Dankees, und die kennen nur ein einziges Ziel: alle Länder, die in ihre Klauen geraten, nach Strich und Faden auszubenten. Uns ist das so selbstverständlich wie die Nacht dem Tage folgt. Aber Haile Selassie scheint eine furchtbare Enttäuschung erlebt zu haben. Er hat offenbar den Versprechungen der Ausbeuter an der Themse geglaubt, um zu spät feststellen zu müssen, wie gemein er betrogen wurde. Er hat eben aus der Geschichte und guch aus den Ereignissen in diesem Kriege nichts gelernt, sonst hätte er wissen müssen, daß überall dort, wo die Engländer erscheinen, Hunger, Not und Elend ihren Einzug halten. Indien ist der geschichtliche Beweis. Fran, Jrak, Sprien, Aeaypten und nun auch Französisch=Vordafrikg, sind die Zeugen der Gegenwart. Die Nordamerikaner sind kein Haar besser als die Engländer Auch sie betreiben unter dem Deckmantel der Demokratie, der Freiheit, der Menschlichkeit und des Christentums die brutalste Ausheutung der schwachen Völker. Die südamerikanischen Staaten können davon ein Lied singen. Haile Selassies Stoßseufzer bescheinigt den Briten und Nordamerikanern einmal mehr, daß ihre Kolonialpolitik nur im grausamen Ausplündern der ihnen in die Hände gefallenen Länder besteht. Die Abessinier werden wahrscheinlich mit Wehmut an die Italiener zurückdenken, die sich als wirkliche Kolonisatoren betätigt haben, und sie baldmöglichst zurückwünschen. Auch sie werden einmal von den Ausbeutern mit dem Union Jack und dem Sternenhanner befreit werden. Die Dreierpaktmächte und ihre Völker werden in diesem totalen Kriege in ihren totalen Anstrengungen nicht nachlassen, bis der totale Sieg errungen ist.
Westfale erhielt das Eichenlaub
Berlin, 17. März. Der Führer verlieh am heutigen Tage an Oberleutnant Theodor Nordmann, Grupvenkommandeur in einem Sturzkampfgeschwader, als 214. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub
zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuges und sandte an den Beliehenen nachfolgendes Telegramm:
„In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 214. Soldaten der deutschen Wehr
Scherl-Bilderdienet
Das Verwundetenabzeichen für Verletzte bei Luftangriffen
macht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.(gez.) Adolf Hitler.“
Oberleutnant Theodor Nordmann wurde am 18. 12. 1918 in Dorsten(Wesisaten) als Sohn eines Rechtsanwaltes geboren. Nach Erlangung des Reisezeugnisses auf dem dortigen Gymnasium trat er 1937 als Fahnenjunker in die Lustwaffe ein und wurde als Flugzeugführer ausgebildet. 1939 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant. 1940 seine Versetzung in ein Sturzkampfgeschwader. Am 1. 10. 41 wurde er Oberleutnant, nachdem er am 17. 9. 41 mit dent Ritterkreuz ausgezeichnet worden war. Oberleutnant Nordmann ist steis durch seinen unerhörten Angriffs= und Erfolgswillen allen Besatzungen seiner Gruppe ein leuchtendes Vorbild kühnen Drausgängertums. Auf allen Kriegsschauplätzen, besonders im Kampf gegen die Sowjetunion, hat er große Erfolge aufzuweisen.
Noch ein neuer Eichenlaubträger
Berlin, 17. März. Der Führer verlieh dem Major Karl Langesee das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und sandte ihm folgendes Telegramm:
„In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 211. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.(gez.) Adolf Hitler.“
Major Langesee, Bataillonskommandeur in einem bayrischen Jägerregiment, hat das Ritterkreuz für seine vervorragenden Wassentaten in den Abwehrschlachten des Winters 1941/42 und für die kühne Führung seines Bataillons in den Kämpfen im Raume südöstlich Charkow Ende Juni 1942 erhalten. Im Januar 1943 führte er mit seinem Bataillon einen Gegenstoß zum Entsatz einer vom Feind eingeschlossenen rumänischen Kampfgruppe. Selbst vom Gegner umfaßt und eingeschlossen, schlug er sich in schwerem Kampf zu einem anderen Bataillon seines Regiments durch. Unter seiner Führung wehrten nun die beiden Bataillone ohne Nachschub von Munition und Verpflegung und ohne Artillerieunterstützung drei Tage und drei Nächte hindurch die dauernden Angriffe starker seindlicher Uebermacht ab, von der die deutsche Kampfgruppe erneut umsaßt und von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten
worden war. Als er den Befehl erhielt, sich durchzuschlagen, schleuste Major Langesee in meisterhaften Absetzungsbewegungen ohne weitere Verluste die beiden Bataillone mitten durch den Feind und wehrte in der neuen Stellung wiederum eine Woche lang den Ansturm einer sowsetischen Division ab. Hierbei verloren die Bolschewisten über 1000 Tote. Masor Langesee wurde am 18 September 1910 dls Sohn des Apothekers Johann L. in Vilsbiburg(Gau Bayreutb) geboren. 1928 trat er nach dem Besuch der Realschule in Freising als Schütze in das Infanterie=Regiment 20 ein. 1935 wurde er zum Leutnant befördert, 1936 in das Insanterie=Regiment 62 versetzt. 1943 wurde er Masor.
Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet
Berlin, 17 März. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Major Herbert Schwender: Führer eines Grenodier=Regiments: ft=Sturmbannführer Albert Frey, Bataillons=Kommandeur in der=Panzer=Grenadier=Division Leibstandarte f„Adolf Hitler“: Hauptmann Hans Fritsche, Bataillons=Kommandeur in einem GrenadierRegiment; Leutnant d R. Jörg Burg, Zugführer in einer Panzerabteilung: Unteroffizier Hermann Fler, Gruppenführer in einem Grenadier=Regiment.
203 Luftsiege des Masors Philipp
Berlin, 17. März. Major Hans Philipp, Träger des Eichenlaubes mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, errang am Mittwoch in heftigen Luftkämpfen südlich des Ilmensees mit vier aufeinanderfolgenden Abschüssen den 200. bis 203. Luftsieg. Er steht damit an der Spitze der erfolgreichsten Jagdflieger. Major Philipp konnte diesen Erfolg an seinem heutigen 26. Geburtstage melden, wie er schon vor einem Jahr zu seinem 25. Geburtstage den 100. Luftsieg erzielte. Die heutigen vier Luftsiege errang Major Philipp wiederum bei einem einzigen Einsatz. Schon gestern erzielte er fünf Abschüsse innerhalb von 13 Minuten.
Sowjet=Reserven nicht unerschöpflich
Vielsagendes Eingeständnis eines britischen Korrespondenten
Von unserer Berliner Schriftleitung
Berlin, 17. März. Der britische Journalist Negley Jarson, der frühere Korrespondent der„Daily Mail“ in Moskau, beschäftigt sich mit den der Sowjetunion zur Verfügung stehenden Menschenreserven und bezeichnet die Annahme, diese Reserven seien unerschöpflich, als täuschend. In einem„Die Sage vom roten Millionenvolk“ überschriebenen Artikel der genannten Zeitung vom 15. März mahnt Farson die Briten, doch diese Wahrheit zu beherzigen. Die Millionen neuer Soldaten, die die Sowiets zu ihrer Winteroffensive mobilisiert hätten, ließen sich nicht immer wieder aufs neue ausheben, denn die Menschenverluste der Sowiets, die sie in den letzten Monaten erlitten hätten, seien„fast untragbar“ gewesen. Das könne man selbst zwischen den Zeilen der Moskauer Heeresberichte lesen. Der Artikel kritisiert dann die gefühlsduseligen Freundschaftsbekundungen der Briten, die jeden, der mit den Verhältnissen in der Sowjetunion vertraut sei, geradezu krank machten. Obendrein denke man in Moskau in erster Linie an die„furchtbaren Verluste“ der sowjetischen Armee. Die in England veranstalteten Siegesfeiern täuschten nur über die„gewaltige Größe der Gefahr“ hinweg, in der sich die Sowietunion in Wirklichkeit befinde, deren Stärke nur in den Köpfen ihrer westlichen Alliierten bestehe.
Diese offene Sprache der„Daily Mail“ ist so überraschend, daß man hinter ihr einen bestimmten Zweck vermutet. Daß die Sowjets gerade im vergangenen Winter schwerste Verluste an Menschen und Material erlitten haben, war aus den amtlichen Feststellungen des deutschen Wehrmachtberichts immer wieder ersichtlich. Aber trotz dieses gewaltigen Aderlasses bestehen die Gefahren im Osten nach wie vor So werden uns auch die Feststellungen der„Daily Mail“, die sicherlich für die britische Oeffentlichkeit eine Sensation bilden, in unseren totalen Anstrengungen nicht wankend machen. Immerhin ist es für die Beurteilung der Lage kennzeichnend, daß nach den deutschen Erfolgen im Raume Charkow—Bjelgorod die Betrachtungen der
Militärsachverständigen hinsichtlich der militärischen Lage viel vorsichtiger lauten als bisher.
Auch in der türkischen Presse wird festgestellt, daß die Winteroffensive der Sowjets nicht zu dem erwarteten Ergebnis geführt hat. Der türkische General Savis kommt in diesem Zusammenhang auf die unterschiedliche Kriegführung im Osten während des Sommers und Winters zu sprechen und erklärt, daß der Sommer geschickte Führung und Beherrschung der modernen Waffen und der Strategie verlange, wie sie die Deutschen gezeigt hätten, im Winter aber die zahlenmäßige Uebermacht und der tierische Instinkt der Sowiets sowie ihre klimatische Anpassung ausschlaggebend gewesen seien.
General Franco warnt
vor der bolschewistischen Weltgefahr
Madrid, 17. März. In feierlichem Rahmen fand am Mittwoch nachmittag in der spanischen Hauptstadt die Eröffnung der von General Franco neu geschaffenen Volksvertretung, der Cortes, statt. in deren Mittelpunkt eine Rede des spanischen Staatschefs stand. Der Caudillo gab zunächst einen historischen Abriß über die Arbeit der spanischen Cortes im Laufe der Jahrhunderte. Dann führte er u. a. aus:„Wir sind entschlossen, die nationale Revolution durchzuführen. Wir wollen Freiheit, Arbeit und Ordnung. Gott. Vaterland und Gerechtigkeit ist der Grundsatz, auf dem unsere Bewegung basiert.“
Die Hauptsache, so schloß der Caudillo seine Rede, sei und bleibe die furchtbare Bedrohung durch den Bolschewismus. Nicht in der Kraft der sowjetischen Heere liege die Hauptgefahr, sondern in der Losung von der Weltrevalution. Die sowjetischen Heere brauchten gar nicht erst die Grenzen der anderen Nationen zu überschreiten, um Unheil und Tod zu bringen. Eurova habe viel größere und wichtigere Probleme zu lösen als die vielen lächerlichen Dinge, über die sich manche heute den Kopf zerbrechen. Die Gegenwart der Sowjetunion an der Seite der einen kriegführenden Partei habe zur Folge, daß der Kampf auf Leben und Tod gehe.
Zehn Fahre„Leibstandarte 54 Adolf Hitler“.
Berlin, 17. März. In diesen Tagen besteht die heutige=Panzer=Grenadier=Division„Leibstandarte s1 Adolf, Hitler“ zehn Jahre. ts=Obergruppenführer Sepp Dietrich, ihr Kommandeur vom ersten Tage an und einer der ersten und engsten Mitarbeiter des Reichsführers y, hat es in unermüdlicher und zielbewußter Arbeit verstanden. eine Truppe zu schmieden, die weltanschaulich und militärisch ein Höchstmaß an Können erreicht. Das enge, kameradschaftliche Band, das Führer. Unterführer und Mann von jeher umschloß, ließ zwischen ihnen eine Atmosphäre eigener Art entstehen, die sie zur Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben befähigte.
Knapp sieben Wochen nach der Machtübernahme, am 17. März 1933, erfolgte ihre Aufstellung als=Sonderkommando in Stärke von 120 Mann. Bereits auf dem Parteitag des Sieges im September 1933 marschierten 800 Männer dieses Kommandos, das von jenem Zeitpunkt an die Bezeichnung„Leibstandarte“ Adolf Hitler“ trug, in Nürnberg am Führer vorbei. Zwei Monate später, am 9. November, erlebte Münchens Bevölkerung in einem feierlichen Akt vor der Feldherrnhalle die Vereidigung, der Standarte.
Die„Leibstandarte f Adolf Hitler“, schon vor Beginn dieses Krieges an der Wiedergewinnung deutschen Bodens maßgeblich beteiligt, hat während der Feldzüge in Polen, im Westen, im Südosten und nunmehr im Kampf gegen den Bolschewismus einmalige Waffentaten vollbracht. Sie wurde mehrfach in Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht hervorgehoben und ihr Kommandeur,=Obergruppenführer und General der Waffen=H Sepp Dietrich, mit dem Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Zwei Eichenlaubträger und zehn Ritterkreuzträger sind aus ihren Reihen hervorgegangen. Als höchste Anerkennung verlieb ihr der Führer nach Beendigung des Westfeldzuges am 9. September 1940 seine Standarte als Feldzeichen.
Vom=Sonderkommando zur=Panzer=Grenadier= Division„Leibstandarte 1 Adolf Hitler“— der stolze Weg einer treuen, in stetem Einsatz für das Reich und seine Bewegung bewährten Truppe.
BA.-Archiv
=Obergruppenführer und General der Waffen=s Sepp Dietrich
Rumäniens europdische Jendung
Von Alfred Coulin
Bukarest, im März.
Die Stellung Rumäniens in dem gegenwärtigen weltweiten Ringen ist erst dieser Tage vom rumänischen Minister für Landesverteidigung General Pantazi neuerlich umrissen worden, indem er in einer Rede an die rumänische Wehrmacht anläßlich des 25. Jahrestages der Gründung der Roten Armee erklärte:„Wir verteidigen unser nationales Sein, unser Recht auf Freiheit und Leben. Rumänien verteidigt heute wie in der Vergangenheit das, was seine Rechte gewährleistet, aber durch die Pläne eines mächtigen Nachbarn ständig bedroht wird.“
ist aber selbstverständlich, daß das Augenmerk des rumänischen Volkes an diesem Wendepunkt seiner und der europäischen Geschichte nicht allein auf den militärischen Einsatz gerichtet ist und während der rumänische Soldat an der Seite seines deutschen Kameraden in den Weiten des Ostens gegen den asiatischen Massenansturm kämpft und damit seine Heimat ebenso wie Europa verteidigt, gehen in Rumänien die grundsätzliche Auseinandersetzung und das Ringen um die Neugestaltung im Rahmen der neuen europäischen Ordnung weiter. Ueber Nacht hatte sich im wahren Sinne des Wortes in Rumänien der Umsturz vollzogen, und am Morgen des 6. September 1940 war der Rumäne plötzlich Bürger eines Staates geworden, der im schärfsten Gegensatz zu dem Regime stand, das ihn bisher durch seine Organisation erfaßt hatte. Der erste Weltkrieg, der Rumänien unzählige Opfer gekostet hatte, war günstig ausgegangen, und wesentlich vergrößert hätte das Land, dem es an gesunder Volkskraft nicht fehlte, einen beträchtlichen Aufschwung nehmen können. Wenn die Entwicklung nach 1918 nicht die von vielen Rumänen erhoffte Wendung nahm, so lag das einerseits in der Tatsache begründet, daß das abgetretene Regime nicht sauber genug war, um das innere Leben des Staates sauber zu gestalten, zweitens war es zu sehr in den Gedanken eines abgetretenen Zeitalters verfangen. So wie Clemenceau und Poincars Versailles und Frankreich falsch ausgerichtet hatten, weil sie noch in der Denkungsweise von 1870 standen und Verlängerer eines sinnlos gewordenen Zustandes waren, so hatten auch die maßgebenden Männer Rumäniens nach dem ersten Weltkrieg ihre Blicke ausschließlich nach Paris und dem mit ihm verbundenen, krampfhaft sich aufrechterhaltenden, aber innerlich hohlen System gerichtet. Die wahren Kräfte des völkischen Daseins wurden ebenso mißachtet, wie die Gesetze des Raumes verkannt wurden.
Diese tieferen Ursachen erklären es auch, warum das alte Regime in der Nacht zum 6. September 1940 wie ein Kartenhaus zusammenklappte und unter der Führung des damaligen Generals und heutigen Marschalls Antoneseu das neue Rumänien geboren wurde. Der Zeitraum, der diesem neuausgerichteten Staat zu einer organischen Entfaltung vergönnt war erwies sich freilich als viel zu kurz, als daß die vielen Fehler und Sünden vergangener Jahrzehnte ganz hätten beseitigt werden können Ein schweres Erdbeben war ein harter Schicksalsschlag für den mitten im Aufbau stehenden Staat. Ein unglücklicher Bruderzwist bildete eine weitere Belastung, und schon am 22. Juni 1941 mußte das rumänische Volk an der Seite der großdeutschen Wehrmacht den gewaltigen Kampf gegen die an seiner Grenze drohende Gefahr des Bolschewismus aufnehmen. Aber gerade diese Entscheidung, die bom ganzen Volk bejaht wurde, zeigte, daß Rumänien und die Rumänen zu den echten Grundlagen ihres Daseins zurückgefunden hatten. Der rumänische Soldat nahm die Mission wieder auf, die seinerzeit der Moldaufürst Stefan der Große in einer Botschaft an die gekrönten Häupter des Abendlandes in die Worte gekleidet hatte:„Wir sind das Tor der Christenheit.“ Durch das Bündnis mit Deutschland und die Eingliederung in den Dreimächtepakt war auch das äußere Bekenntnis Rumäniens zu der neuen Ordnung vollzogen worden. Der Einsatz seiner Soldaten, die in Odessa und im Kaukasus, bei Stalingrad und am Don unsterblichen Ruhm an die Fahnen des jungen Rumäniens heften konnten, war dann diemit Blut besiegelte Bestätigung der inneren Umstellung.
Die gewaltigen Anforderungen, die dieser Krieg auch an Rumänien stellt, haben die Probleme, die sich für das innere Wachstum des Staates stellten, noch nicht ausreifen lassen, da der totale Anspruch des gegenwärtigen Krieges alle Kräfte nicht nur der Armee, sondern auch der Wirtschaft und der Kultur einspannt. Aber dieser Einsatz, der im Zeichen des neuen europäischen Bewußtseins steht, macht gleichzeitig diese Kräfte lebendig. und so ringt Rumänien im Innern um seine neue Sendung, die im Grunde genommen nicht neu ist, sondern nur die alten, in der Zwischenzeit verschütteten Grundlagen wieder zutage fördert, auf denen allein eine zukunftsgewisse Entwicklung aufgebaut werden kann. Das ist in zahlreichen Reden und Erklärungen des Staatsführers Marschall Antonescu ebenso wie seines Mitarbeiters des stellvertretenden Ministerpräsidenten Professor Mihai Anton Zeu, eindeutig zum Ausdruck gekommen.„Sicher sind wir nicht ein europäisches Volk mit der geschichtlichen Verantwortung einer großen Weltmacht“, erklärte einmal der stellvertretende Ministerpräsident,„sicher beinhaltet unser Verantwortungsbewußtsein vor allem die Verantwortung uns selbst gegenüber, aber das gleiche Gesetz der Vergangenheit, die gleiche Lehre der Vorfahren hat uns immer gezeigt, daß unser Volk in diesem Gebiet Europas eine Mission zu erfüllen hat... Wenn das 19. Jahrhundert das Jahrhundert der Nationalitäten und des politischen Gleichgewichts in Europa war. so ist das 20. Jahrhundert entschieden das Jahrhundert der Rassen und des Gleichgewichts zwischen den Kontinenten.“
In diesen Worten sind die Aufgaben des rumänischen Volkes und seine Stellung in dem Raum, den es besiedelt, klar umrissen. Sie kennzeichnen das Verantwortungsbewußtsein der eigenen Sendung wie auch dem europäischen Bewußtsein gegenüber. Und wenn der stellvertretende Ministerpräsident seine Rede mit einem Aufruf an die Jugend schloß, so ließ sich daraus erkennen, daß die heute angestrebten Lösungen nicht nur dem Augendlick dienen. sondern wirklich die Grundlage für die zukünftige Gestaltung Rumäniens bilden