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TURN. UND SPORTBEILAGE DESBOCHUMER ANZEIGER

MONTAG, 2. DEZENBER 1933

Deuliche Cerufchichlerichäffen

KomadPor vor FarorStolons

Ernft Winter auf dem., der Titelverteidiger Altred Schwarzmann erit auf dem 4. Platz

Hervorragende Leilfungen der Teilnehmer

Frankfurt, 30. November

Die alte Turnerstadt Frankfurt a. M. hatte am Samstag und Sonntag zum zweitenmal ein Deutsches Turnfest von großer Bedeutung: Die sechsten Deutschen Gerätemeisterschaften wurden in der geräumigen Fest­halle in der Mainstadt von unseren besten Turnern aus dem ganzen Reiche bestritten.

Die Stadt Frantfurt hatte den deutschen Turnern einen überaus herzlichen Empfang bereitet. Samstag mittag empfing der Oberbürgermeister der Stadt, Staatsrat Dr. Krebs, die Turner im ehrwürdigen Kaisersaal. Dem Männerturnwart der DT. Martin Schneider wurde von der Stadt Frankfurt ein Bild Friedrich Ludwig Jahns überreicht, für die Turner­schaft dankte Reichsdietwart Kurt Münch.

5000 Zuschauer hatten sich schon am Samstag zu den Kämpfen um die diesjährige Deutsche Gerätemeister­schaft der besten Kunstturner in der Festhalle einge­funden. Es traten 138 Turner 47 in der Olympia­klasse, 91 in der Meisterklasse gleichzeitig zu den sechs Pflichtübungen und einer Kürübung, dem Pferd­Längssprung, an. Es gab schon am Samstag ganz ausgezeichnete Leistungen. Die volle Punktzahl wurde mehrmals erreicht. So holte sich der Kreuznacher Alt­meister Konrad Frey je 20 Punkte für die Uebung am Querpferd und die Freiübung. Meister Schwarz­mann bekam 20 Punkte für seinen Sprung über das Längspferd angeschrieben. Es ist dabei zu beachten, daß die Olympiaklasse die für die Olympischen Spiele vorgeschriebenen Pflichtübungen turnte, während in der Meisterklasse die Pflichtübungen nicht so schwierig. aber dem olympischen Programm angelehnt waren. Außer­dem mußte jeder Teilnehmer an einer völkischen Aus­sprache teilnehmen, die von Reichsdietwart Münch unter Beihilfe seines Stellvertreters Schneemann durchgeführt wurde

In der Olympiaklasse übernahm Konrad Frey(Bad Kreuznach) mit 138.1 Punkten eine ziemlich klare Füh­rung gegen Weltmeister Winter(Frankfurt), der bis­her 134 Punkte erhielt. Es folgten dann Steffens(Bre­men) 132,5. Schwarzmann(Fürth), der Titelverteidi­ger, mit 129, und Heinz Sandrock(Immigrath) mit 128. Die in den nachfolgenden Ergebnissen ange­führten 15 besten Turner der Olympiaklasse werden am Sonntag nachmittag zum Endkampf antreten, während die übrigen Teilnehmer schon früher ihre Kürübungen absolvieren. Man erwartet allgemein einen sehr scharfen Kampf um die ersten Plätze, wobei schon außerordent­liche Leistungen notwendig sind, wenn Frey überholt werden soll. In der Meisterklasse hat Reuther(Oppau) mit 124,3 Punkten die Führung vor Stiegler(Mainz­Weisenau).

Der Stand nach den Pflichtübungen

Olympiaklasse: 1. Frey(Bad Kreuznach) 138.5,; 2. Winter(Frankfurt) 134.: 3. Steffens(Bxemen) 132,5.: 4. Schwarzmann(Fürth) 129,3.: 5. Sandrock(Immigrath) 128.: 6. Friedrich(München) 127,5.: 7. Beckert(Neustadt i. Schwarzwald)

126.3.: 8. Volz(Schwabach) 125,3.: 9. Pludra (Forst) 122.7.; 10. Mock(Berlin) 120,1 Punkte.

Meisterklasse: 1. Reuther(Oppau) 124,3 Punkte: 2. Stiegler(Mainz=Weisenau) 123,8.; 3. Leuschel (Thalheim) 123,8.: 4. Neubert(Hohndorf) 121.: 5. Kribie(Harburg=Wilhelmsburg) 118,5 Punkte.

Entscheidungskämpfe am Sonntag

12000 Zuschauer wohnte am Sonntag nachmittag den Kämpfen der Olympiaklasse bei. Diese Kämpfe wur­den zu einer eindrucksvollen Schau des hohen Leistungs­standes unserer Spitzenturner. Die zahlreichen Zuschauer füllten die Riesenhalle bis auf den letzten Platz und

harrten voll Spannung und in bester Laune der bevor­stehenden Schlußkämpfe. Nach einem schneidigen Auf­marsch der Fahnen zur großen Kampfbühne mitten im Saal wurden dann die Schlußkämpfe abgewickelt. Der stellvertretende DT.=Führer Karl Steding sprach Worte des Dankes an das gastfreundliche Frankfurt und begrüßte Zuschauer und Turner.

Mit den Kürübungen am Barren eröffneten die Turner die Kämpfe. Konrad Frey dehnte hier als bester Mann seinen Vorsprung weiter aus. 20 Punkte wur­den ihm für eine außerordentlich sicher geturnte Uebung gutgeschrieben. Winter fiel mit 18,5 weiter zurück während Steffens 19,8 Punkte erhielt und damit scharf: zum zweiten Platz vordrängte. Beckert brachte es als drittbester Barrenturner auf 19 Punkte. Am Quer­

spferd kam kein Turner auf die Höchstpunktzahl. Stef­fens war mit 19.9 Punkten bester Mann vor Beckert 19,8. aber Frey hielt mit 19,2 Punkten unangesochten die Spitze, zumal Winter mit nur 17 Punkten einen Versager hatte. Auch Schwarzmann blieb unter 19 Punkten. An den Ringen konnte dann gleich dreimal die Höchstpunktzahl vergeben werden, und zwar an Frey, Volz und Winter. Beckert schaffte 19.8 und Schwarz­mann 19.6. Konrad Frey war nach dieser Uebung kaum noch einzuholen. Um so spannender war der Kampf um den zweiten Platz zwischen Winter und Steffens, während Schwarzmann schon abgeschlagen

Ausgezeichnete Leistungen boten dann die Turner bei den Freiübungen. Frey, Friedrich und Schwarz­

Das leizieGlumha

Luise Hoffmann ruht aus in der HeimaterdeEs iff nur ein Schrift zwischen Dir und dem Tode!

Kunstfliegerin, zu Grabe getragen. Bild zeigt die

Kunstfliegerin, zu Grabe getragen. Bild zeiet, Dieg, Fpiße, des Peunpttteger,. Liesel Hoffmanns auf der Rusingstraße

Soseldes Kasetasce osir Ven eiehihale

in Werne.

mann erhielten volle Punktzahl, Winter und Sandrock je 19.9 Punkte. Nur vier Mann blieben hier unter 19 Punkten, ein gewiß ausgezeichneter Durchschnitt. Den Höhepunkt des Turnens bildeten natürlich wieder die Kürübungen am Reck. Frey riskierte hier nichts mehr, er beschränkte sich darauf, seine Uebung in vor­bildlicher Haltung zu erledigen. Die erzielten 19,8 Punkte genügten ihm auch vollkommen. Sandrock war der beste20er, ihm taten es Schwarzmann, Steffens und Winter. der Reck=Weltmeister, gleich.

Mit 237,1 Punkten wurde der Kreuznacher Konrad Frey zum zweiten Male Deutscher Meister im Geräte­turnen vor Walter Steffens(Bremen) 231,1, Winter (Frankfurt) 229.4, und dem Titelverteidiger Alfred Schwarzmann(Fürth) mit 226,5 Punkten.

Die Besten der Olympiaklasse:

1. Konrad Frey(Bad Kreuznach) 237,1 (Pflicht) Reck: 19.4, Barren 49.9, Querpferd 19.9. Längspferd, 20, Ringe 19.3, Freiübung 20.(Kür): Reck 19.8, Barren 20, Querpferd 19.2, Längspferd 19,6,

Ringe 20, Freiübung 20.

2. Walter Steffens(Bremen) 231,1 Punkte.(19.2, 19.0, 19.2, 18.0, 18.6, 19.4, 20, 19.8, 19.9, 19.0,

3. Ernst Winter(Frankfurt) 2294 Bunkte.(17/4,

18.5, 19.8, 19.5, 193, 19.7, 20, 18.5, 17,0, 19.8,

20 4. Altred Schwarzmann(Fürth) 2265 Punkte.(20.

15,6, 17.2, 20, 18.0, 18.7, 20, 18.7, 18.9, 19.8,

5. Franz Beckert(Neustadt) 2244 Punkte.(12.2,

18.6, 18.3, 19,6, 18.5, 19.1, 19,8, 19.0, 18./8, 20.

19.8. 19..)

H. Sandrock(Immigxath) 223.0 Punkte.

7. Volz(Schwabach) 221.5 Bunkte.

8. Friedrich(München) 218.7 Punkte.

9. Stangl(München) 216,0 Punkte.

10. Schmelcher(München) 211,6 Punkte.

Endstand der Meisterklasse:

1. Leuschel(Thalheim) 214,5 Punkte(an den ein­zelnen Geräten) jeweils Pflicht= und Kürübung zu­sammengenommen: Reck 36.6, Barren 37,6, Pferd auer 37,2, Pferdsprung 38.2, Ringe 33,1, Freiübung 32.7.

2. Siegler(Mainz) 2126 Bunkte(32, 36.7, 38.1,

e Khasce sonun uat, eri. us. ua ue.

14, Wähner(Luchen) 202.4 Punkte und Reinard (Hamm) 202.4 Punkte.

17. Hollfelder(Dortmund) 202 Punkte.

Von 91 Turnern der Meisterklasse erreichten nicht weniger als 67 die für einen Sieg notwendige Mindest­zahl von 180 Punkten.

Nasenffüber an den

Gewerkschaftskongret

Liesel Hoffmanns schlichter Sarg wird zum frischen Grab getragen. Hinter dem Sarge die Eltern der Entschlafenen.

Eine traurige Heimkehr, Liesel Hoffmann; ein schmerzerfülltes Wiedersehen, armer kleiner Peter! Wir starren diesmal nicht mit lachenden Augen in die luftige Höhe, in die dich die uralte und doch ewig junge Itarus­Sehnsucht zog, rufen dir nicht ein anerkennendesDu bist ein Prachtmädel zu, sondern senken den nach innen gekehrten Blick auf das offene Grab, in das man gestern deine sterbliche Hülle versenkte, und widmen dir ein letztes, schmerzbewegtesArmer kleiner Peter! Der trübe Novembersonntag, dessen Regengüsse die letzten Blätter von den Bäumen rissen, die schwarzverhängten Straßenlaternen, der dumpfe Rhythmus der Trauer­märsche und der weihevolle Klang der Totenglocken, alles das trug noch zur Erhöhung der Trauerstimmung in Bochum=Werne bei, denn der ganze Stadtteil nahm Anteil an dem herben Verlust der Eltern, an Liesel Hofmnanns Beisehung,.. I. It.ichen Hause auf der

Samstag früh wurde im elterlichen Hause auf der Rüsingstraße der Sarg aufgebahrt, an dem bis zum Zeitpunkt der Beisetzung Flieger= und SS.=Kameraden treue Wacht hielten. Sonntag nachmittag um Uhr trug man den schlichten hellbraunen Eichensarg durch das Spalier der immergrünen Lebensbäume zur letzten Fahrt zum Gottesacker, wo man Luise Hoffmann auf dem moosgrünen Dreieck. auf dem die Weltkriegshelden Wernes ihren letzten Schlaf schlummern, in einem Ehrengrab der Stadt Bochum beisetzte. Das nicht enden wollende Trauergefolge schritt auf dem drei Kilometer langen Weg zum Friedhof durch ein Ehrenspalier von Männern aller NS.=Formationen, hinter dem Wernes Bewohner, sofern sie nicht im Trauerzuge selbst, ihrer Mitbürgerin das letzte Geleit gaben,Liesek egiggn den letzten Gruß entboten. Sämtliche hatten zur Beisetzung Ehrenstürme abgestellt. Die 30. SS.=Standarte, deren Kapelle voranschritt, führte ebenso wie die SA. Hernes ihre Standartz ir, Zuge mit. Stark vertreten selbstverständlich die Fliegerstürme der einzelnen Ortsgruppen des Landesverbandes West­falen im Deutschen Luftsportverband. In einer Reihe des Trauergefolges schritten der Pähbenz P,5heregzilchen Aeroclubs, von Gronau, Bochums Opep##ez, meister Dr. Pielum, SS.=Oberführer und Polizei­

spräsident Schleßmann, Oberstleutnant Son­towski von der Schutzpolizei Bochum und zahlreiche Führer der SS., SA., usw. Die Fliegerlandesgruppe Westfalen hatte eine Flugzeug=Dreierkette abgestellt, die in den Lüften kreiste. Ihr Motorengeheul war der letzte Gruß für die tapfere Kameradin...

Aus zwei Opferschalen schlugen die Flammen zum Himmel empor, als man den schlichten Sarg ins kühle Grab senkte.Es ist nur ein Schritt zwischen dir und dem Tode, mit diesen Worten begann Pastor Schmerkotte seine Grabrede, in der er das Ver­dienst der so jäh aus dem Leben gerissenen Fliegerin um den deutschen Luftsport pries. Bis über die deut­schen Grenzen hinaus ginge das Mitgefühl, das man

den schwergeprüften Eltern zum Verlust ihres einzigen Kindes entgegenbringe. Seinen trostreichen und zu Her­zen gehenden Worten schloß sich der Präsident des Deut­schen Aeroclubs, von Gronau, an. Auf dem Höhe­punkte ihrer fliegerischen Laufbahn stehend, habe Hoffmann der Fliegertod abberufen. Für die Landes­gruppe Westfalen des Deutschen Luftsportverbandes rief Bezirksleiter Priem(Dortmund) der tapferen Kame­radin ein letztesGlückab nach, für die Fliegerorts­gruppe Gelsenkirchen, auf dessen Flugplatz Liesel Hoff­mann ausgebildet und das ihre zweite Heimat wurde, sprach Dr. Marbach, für die Fliegerortsgruppe Bochum Oberflugmeister Gamm. Es schlossen sich an: der Vertreter der Gelsenkirchener Stadtverwaltung, des Kreisleiters Riemenschneider, der Ortsgruppen Werne und Gelsenkirchen der NSDAP. usw.

Dann fielen dumpf die Erdschollen in das frische Grab, über dem sich ein Hügel frischer Kränze(u. a. vom Deutschen Luftfahrtministerium, vom deutschen Reichssportführer von Tschammer und Osten, dem österreichischen Sportführer Fürst Starhemberg, der bekannten deutschen Fliegerin Liesel Bach) türmte.

Liesel Hoffmanns Leib ist tot, aber der deutsche Fliegergeist, den sie als ehemals jüngste deutsche Sport­fliegerin in sich trug, wird unauslöschlich sein.

Die englische Presse begrüßt die Erklärung Simons zur Frage des Länderkampfes England Deutschland

Die Antwort des englischen Innenministers Sir John Simon auf, den Protest des Gewerkschafts­rates gegen die Abhaltung des deutsch=englischen Fuß­ballkampfes wird von der Morgenpresse teilweise in gro­ßer Aufmachung wiedergegeben. Mit besonderer Be­friedigung stellen die führenden Blätter fest, Sir John Simon habe klar zum Ausdruck gebracht, daß die Ver­mengung politischer Machenschaften mit einem rein sportlichen Ereignis unerwünscht sei.(Es trifft sich glücklich, daß Reichssportführer von Tschammer und Osten den gleichen Standpunkt Deutschlands und des deutschen Sportes in Paris klar herausgestellt hat. Die

Der Präsident des Deutschen Aeroclubs. von Gronau, legt am Grabe Liesel Hoffmanns einen Kranz nieder.

Aufnahmen:..-Muthherr

Gentutkarnorig krehsterei.....