Nr. 232/ 40.

Montag, 2. Oktober 1933

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Erniedankfest als Tag des deutschen Bauern

Ein Won ein Reich,

Kein Stand kann für sich, aber alle können gemeinsam bestehen. Große Reden des Führers und des Reichsernährungsministers Die größte Bauernkundgebung der Welt auf dem Buckeberg

Berlin, 1. Oktober.

Ehrt den deutschen Arbeiter, so hieß am 1. Mai die Parole des nationalsozialistischen Deutschland,Ehre dem deutschen Bauern ist das Kennwort des 1. Okto­ber, des Erntedanktages. Die Ernte ist eingebracht, die Scheuer gefüllt. Der Dank gilt nun dem Allerhöchsten, der den reichen Segen auf den Feldern wachsen ließ. Aber es gilt auch, der unermüdlichen Arbeit des flei­ßigen deutschen Bauern zu gedenken, der diesen Segen in die Scheunen brachte.

Bei strahlend blauem Himmel, an einem ungewöhn­lich warmen und heiteren Oktobertage, wurde der Ernte­danktag in ganz Deutschland unter einer Massenbeteili­gung der Bevölkerung gefeiert. In Stadt und Land wimmelten die Fahnen des nationalen Deutschland, Ueberall froh bewegte Menschen, denn jeder Ort beging sein eigenes Erntedankfest.

Zugleich war dieser 1. Oktober auch der erste Sonn­tag, der der Winterhilfe geweiht war. Eintopfgerichte in den Familien und Gasthäusern bewiesen die Verbun­denheit der Menschen aller Stände mit den Opfern der Arbeitslosigkeit. Von Haus zu Haus eilten die Be­auftragten des Winterhilfswerks, um die am Eintopf­gericht ersparten Gelder einzusammeln. So trug dieser Tag auch in dieser Hinsicht den Stempel des neuen, bes­seren, von Gemeinschaftsgefühl erfüllten Deutschland Adolf Hitlers.

Die Morgenfeiel im Kundfunt

Auf die Bedeutung des Tages hatte sich auch der Rundfunk eingestellt, der den Tag bereits um.30 Uhr mit einer Reichssendung aus Hannover: Wecken mit Musik, begann. Um.45 Uhr folgte hierauf die

Ansprache des Reichsministers Dr. Goebbels,

der u. a. ausführte:Zum ersten Male in unserer Ge­schichte feiert das ganze deutsche Volk den Erntedank­tag. Die Parole von Blut und Boden hat im ganzen Lande die tiefen Zusammenhänge zwischen Stadt und Dorf neu aufgeweckt und damit eine andere' Hal­tung zum Bauerntum im deutschen Volk hervorgebracht. Auch das ist ein Zeichen der großen re­volutionären Umwälzung, die durch den Nationalsozia­

lismus in Deutschland vollzogen worden ist. Nunmehr gilt es, die Voraussetzungen für die künf­tige Gesunderhaltung des deutschen Bauerntums zu schaffen. Der Nationalsozialis­mus als staatserhaltende Idee umfaßt alle Berufe und Gewerbe in einer wirtschaftlichen Einheit, geht dabei aber aus vom bäuerlichen Urgewerbe, das die Grundlage für die ursprüngliche und dauernde Lebenskraft des Ge­samtvolkes bildet. Es gibt keine Erhaltung des deut­schen Bauerntums ohne Ueberwindung des Kapitalis­mus und ohne Schaffung eines deutschen Bauernrechts.

Nachdem Dr. Goebbels dann darauf hingewiesen hatte, was die Regierung alles für den Bauern bereits getan hat, forderte er vom Städter Verständ­nis für die gegenwärtige Not mancher Landstriche und für die Eigenart der Gesetze, die zum Schutz des Bauern­standes erlassen werden.

Es muß gefordert werden, so sagte er,daß be­sonders im Stadtvolk die Maßnahmen der Regierung, die dem Bauernstand helfen sollen, Unterstützung finden und daß nicht durch böswillige und zersetzende Kritik die Hilfe zunichte gemacht wird, die dem Bauern nach bestem Willen der Regierung durch die Fettverordnung, durch feste Milch= und Getreidepreise, durch das Erbhof­recht, das Entschuldungsgesetz und ein neu zu schaffen­des Bauernrecht zuteil werden soll. Nut wenn alle er­kennen, daß der Bauer der Blutsquell des deutschen Volkes, der Garant seiner Ernährung ist, wird es mög­lich sein, Stadt und Landendgültig zu ver­söhnen. Vertrauen ist die einzige Grundlage, auf der die Regierung auch mit den Bauern verhandeln kann.

Der Bauer kann heute wieder stolz darauf sein. Bauer zu heißen. Wenn heute das ganze deutsche Volk in Einigkeit und geschlossenem Lebenswillen zum ersten Male gemeinsam den deutschen Erntedanktag beginnt, dann bedenke der deutsche Bauer, daß die größte Bauernbefreiung unserer Geschichte die jetzt angebahnt ist, nur dann ganz vollendet werden kann, wenn er selbst seine Arbeit und seinen Beruf als Amt auffaßt. Diese Verpflichtung nehme er vom heutigen Tage an mit in das neue Jahr des Wirkens. Denn von nun an ist das, was er schafft, nicht nur seine, sondern seines Volkes Ernte.

Bauernabordnungen beim Kanzler in Berlin

Den Auftakt für die amtlichen Feiern bildete der Empfang der Bauernführer in Berlin. In sieben Flug­zeugen trafen gegen 10 Uhr vormittags 88 Bauern=De­legierte auf dem Tempelhofer Feld ein, wo sie vom Reichsbauernführer Darré. Propagandaminister Dr. Goebbels, den Staatsräten Goerlitzer und Engel und der gesamten Polizeibereitschaft z. b.., Wecke, begrüßt wurden. In blumengeschmückten Kraftwagen der

REKK, erfolgte die Abfahrt der Bauernvertreter zur Reichskanzlei. Die Bevölkerung Berlins begrüßte über­all mit lebhaftem Jubel die Bauern, die zum größten Teil in ihren malerischen Landestrachten erschienen waren.

Im historischen Kongreßsaal der alten Reichskanzlei bauten die Bauern und Bauernführer zunächst ihre Ga­ben auf einem großen Tisch auf: die Westfalen Schinken, Schwarzbrot und eine Flasche Doppelkorn so­wie zwei Paar gestrickte Handschuhe, die Lüneburger ein großes, fein gegerbtes Schaffell, die Kurmärker einen Riesenkorb mit Früchten, Kohl und Kürbis, die Danzi­ger ihren Käse und ein Fäßchen Danziger Goldwasser und die Sachsen=Anhalter Tomaten, Rüben, verschiedene Samenkörner. Bohnen, Rebhühner u. a. m. Alle Ga­hen waren künstlerisch in den Landesfarben mit Aehren, Kornblumen und Klatschmohn geschmückt.

Punkt 11 Uhr erschien der Führer Reichskanzler Adolf Hitler begleitet vom Minister Dr. Goebbels dem Reichsernährungsminister Darré und Staats­sekretär Lammert. Der Landesbauernführer von Pom­mern, Bleodon, überreichte hierauf nach einer kuc­zen Ansprache eine Spendenliste der Bauern zur Behe bung der Not.

Die Ansprache des Reichskanzlers

Darauf ergriff Reichskanzler Adolf Hitler das Wort, dankte den Vertretern der Bauernschaft uns führte dann folgendes aus:

Die Tatsache, daß die Vertreter der deutscheit Bauern heute hier so versammelt sind und als Depu­tation an dieser Stelle in die Erscheinung treten, zeigt ihnen selbst, daß sich in Teutschland eine Schicksals­wende vollzogen hat. Wir sind nicht wurzellos und valksfremd, sondern wir fühlen uns mit der deutschen

Scholle verbunden, wir hängen an ihr und damit auch am deutschen Bauerntum. Der deutsche Bauer ist für uns nicht nur ein Stand, sondern der Repräsen­tant der deutschen Lebenskraft und damit auch der deutschen Zukunft. Wir sehen im deut­schen Bauern die Quelle der nationalen Fruchtbarkeit, die Grundlage unseres nationalen Lebens. Sie können die Ueberzeugung mit sich nehmen, daß wir, soweit es irgend geht und wo es nur irgend geht, für den deut­schen Bauern eintreten.

Ich danke Ihnen, daß Sie auch draußen auf dem Lande sich in dieser schweren Notzeit der Städter er­innern. Das wird die Bande festigen, die Stadt und Land miteinander verbinden müssen zu einer le­bendigen Volksgemeinschaft. Die wahre Volksgemeinschaft muß auf Taten aufgebaut werden. so müssen wir auch vom Bauern verlangen, daß er die Röte und Sorgen der Städter begreift.

Ich danke Ihnen, daß Sie aus eigenem Willen mit­helfen, diese uns alle bedrückenden Sorgen zu beheben. Wir sind stolz darauf, daß wir aus eigener Kraft, aus eigenem Vermögen, aus unserem Volke selbst heraus ohne fremde Hilfe und ohne fremde Anleihen unserer Röte Herr werden.

Wenn wir so alle unsere Kräfte anspannen, um die Not zu brechen, so wird der Segen, der daraus ent­springen wird, nicht nur den deutschen Städtern zugute kommen, nicht nur den unmittelbar davon Betroffenen, sondern auch denen, die an der Behebung der Not so tatkräftig mithelfen, auch den deutschen Bauern.

Bismarcks Gänsekiel für Ven Kanugser

Der Führer ließ sich darauf vom Reichsernäh­rungsminister Darrs die Landesbauernführer vorstellen, die dann ihrerseits die einzelnen Abordnungen dem Kanzler vorstellten. Jedem einzelnen drückte der Kanzler die Hand, und jedem einzelnen war es anzusehen, daß er diesen großen Augenblick, dem Volkskanzler einmal in die Augen schauen zu dürfen, nicht vergessen, wird.

Der Reichsbund Deutscher Diplom=Landwirte über­reichte die Schreibfeder Bismarcks, einen Gänsekiel, der

sich in einem etwa 70 Zentimeter hohen historischen Schmuckkasten aus Eichenholz aus dem Sachsenwald be­findet dem Kanzler. Der Führer des Reichsbundes, Dr. Kummer, führte dabei aus:

Diese Schreibfeder hat der Begründer des Deut­schen Reiches an dem Tage geführt, als er die Worte festlegte:Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nichts auf dieser Welt!

Wir sind stolz darauf, diese Gabe an dem Wendepunkt unserer Agrargeschichte Ihnen mit heißem Dank über­reichen zu können, an dem Tage, an dem die deutschen Bauern unter Führung ihres Volkskanzlers und ihres Reichsführers mit neuer Zuversicht ans Werk gehen.

Zwei Mädchen überreichten dem Kanzler als Dank der schlesischen Bauern mit einem kleinen Gedicht eine mit Bändern in den Landesfarben geschmückte Ernte­krone.

Der Reichskanzler unterhielt sich dann noch kurze Zeit zwanglos mit einzelnen Bauernvertretern. Nach einem dreifachen Heil der Bauern auf den Retter des Bauerntums verabschiedete sich der Kanzler.

Die Bauernabordnungen wurden darauf wieder nach dem Tempelhofer Feld gebracht, von wo sie in

zehn Flugzeugen nach dem Bückeberg befördert wurden,

wo die Hauptfeier des Erntedankfestes stattfand.

Festschmuck überall

Hameln, 1. Oktober.

Auf der Fahrt von der Reichshauptstadt nach dem Weser=Bergland sieht man in allen Städten und Ort­schaften die Erntekrone aufgerichtet. Straßen und Plätze der Ortschaften sind festlich geschmückt.

Ein Erlebnis für sich ist die Straße von Han­nover über Springe am Deister und Hameln zum Bückeberg. Die ganze Straße ist eine einzige Erntesymphonie.

Sie ist hochkünstlerisch und sinnig geschmückt, vom ersten bis zum letzten Meilenstein. Die Bäume sind mit Blumenkränzen umwunden, Erntekronen grüßen über Triumphbogen in jedem Ort, Girlanden winden sich von Haus zu Haus. umkränzen Fenster und Türen. Große Aehrensträuße sind überall angebracht. In den Dörfern sieht man vor Fahnen bald keine Häuser mehr. In­schriften künden von dem Schaffen des Bauern, so Bauern, ihr seid die Kraft, die das neue Deutschland schafft! oderDem Volke Brot, dem Führer die Treue! oderDas Bauerntum ist der Lebensquell des deutschen Volkes usw. Daß die beiden dem Festplatz am nächsten gelegenen Orte Hameln und Pyrmont ein besonders prächtiges Festgewand angelegt haben, versteht sich von selbst. Der Schmuck der Fahnen. Girlanden und Transparente ist überwältigend und steht hinter der Ausschmückung Nürnbergs nicht zurück. Neben dem Symbol des Dritten Reiches steht natürlich überall die Erntekrone im Vordergrund der Ausschmückung. Im Laufe der Nacht zum Sonntag treffen zahllose Sonder­züge ein und bringen Abertausende von Menschen.

Die Stadt Hameln ist in der Nacht zum Sonntag nicht zur Ruhe gekommen. Ein Strom von vielen Zehn­tausenden wogt während der ganzen Nacht durch die in Flaggengala prangenden Straßen der Stadt. Am Sontag vormittag wird das Gedränge lebensgefährlich. Außer den Sonderzügen bringen die fahrplanmäßigen Züge und zahlreiche Dampfschiffe ununterbrochen neue Gäste. Gleichzeitig rollen auf den Landstraßen die großen Lastkraftwagen heran. die SA.=, SS.= und Stahlhelm=Männer sowie die Angehörigen der NSBO. heranbringen. Um.30 Uhr wird überall zum Wecken geblasen. Dann gibt es Frühkonzerte. Polizei und SA. leiten den Abmarsch von den Bahnhöfen, den Durch­marsch durch die Ortschaften und sorgen für die ord­nungsmäßige Verteilung der Massen in der Nähe des Bückeberges. Zum Aufmarschleiter am Bückeberg ist der SA.=Gruppenführer von Westfalen, Polizeipräsident Schepmann(Dortmund) ernannt worden.

Die Heiel un Bäuereig

Der Aufmarsch der Massen

Am Bückeberg, 1. Oktober.

Um.30 Uhr in der Frühe treffen die ersten Teil­nehmer am Bückeberg, der noch in leichtem Nebel liegt, ein. Aus den Massenquartieren der Domäne Ohsen, in denen 84 000 Männer der SA., SS., des Stahlhelms und 6000 Hitler=Zungen untergebracht sind, rücken die Absperrungskolonnen auf ihre Plätze. Soweit das Auge sieht, ziehen auf allen Anmarschwegen die Massen in dichten Reihen, oft mit eigenen Spielmannszügen und Kapellen und flatternden Fahnen, heran. Um 1 Uhr mittags scheint das riesige Feld bis auf die Bergsohle vor der Rednertribüne im Tal. die für die Ehren­kompagnien der Infanterie, der SA.. SS., des Stahl­helms, des Arbeitsdienstes und der Schupo freigehalten wird, besetzt. aber noch marschieren unübersehbare Kolonnen. Von 2 Uhr mittags an treffen in ununter­brochener Autokette die Ehrengäste ein.

Im Gegensatz zu den Riesenaufmärschen in Tempel­hof und Nürnberg fällt am Bückeberg sofort die große Zahl der Frauen auf. Inmitten der Teilnehmer bemerkt man wiederum zahllose Männer und Frauen in ihren kleidsamen Bauerntrachten. Ein wundervoll buntes Bild, das in ewigem Flusse ist.

Die Sonne meint es eigentlich zu gut. Es sind für den Oktober gewiß verwunderlich 29 Grad im Schatten. Den Trinkwasserverkäufern werden die Fla­schen förmlich aus der Hand gerissen. Auf den gewal­tigen Hängen scheint kein Platz mehr frei, aber noch sind die Anmarschstraßen schwarz von Menschen. Ein ungeheures Gewoge herrscht inmitten des Walles der 4000 festen Fahnen der ganze Berg scheint lebendig geworden zu sein.

Um 4 Uhr nachmittags ist der gesamte Festplatz an­scheinend bis auf den letzten Platz besetzt. Wenige Minuten nach 4 Uhr trifft auf die Sekunde pünktlich

der Diplomatenzug

mit 23 Missionschefs der in Berlin beglaubigten diplo­matischen Vertretungen am Fuße des Berges ein. Er hält auf der freien Strecke an einer besonders errichteten Rampe inmitten des neuangelegten Weges, den auch der Führer kommen wird, und an dessen Seite SA.= Männer Spalier bilden. Die Diplomaten werden auf den Berg zur Ehrentribüne geleitet und von allen Seiten mit Jubel begrüßt.

Regierungsrat Gutterer verliest eine Botschaft der Gruppe Berlin=Brandenburg der SA., die im

Namen von 127000 SA.=Männern dem deutschen Bauern ihren Gruß entbietet. Die Botschaft ist unter­zeichnet von dem Gruppenführer und Preußischen Staatsrat Ernst.

Der Führer trifft ein

Kurz nach 5 Uhr verkünden die Lautsprecher, daß der Führer eingetroffen ist. Kommandos er­tönen, in der Ferne sieht man die Säbel des präsen­tierenden Reiterregiments blitzen, und in langsamer Fahrt kommen die Wagen des Führers und seiner Be­gleitung, dahinter, in eine Staubwolke gehüllt, das Reiterregiment, den Weg zum Bückeberg herunter. Am Fuße des Berges verläßt der Führer den Wagen. Bis zur Spitze des Berges klingen die Wirbel des Prä­sentiermarsches herauf, als er die Front der Ehren­kompagnien abschreitet. Langsam nach allen Seiten den deutschen Gruß entbietend, steigt der Führer von der Sohle aus dem Tal zur Höhe, mit einem ungeheuren Jubel überschüttet. Ihm folgen sämtliche Minister des Reiches, bis auf Reichsaußenminister Neurath und Reichsjustizminister Gürtner, in der ersten Reihe Reichs­ernährungsminister Darré, Reichswehrminister von Blomberg und Reichspropagandaminister Dr. Goebhels, eine große Reihe der Länderminister und die meisten Reichsstatthalter sowie die Staatssekretäre, die höheren Führer der SA. und SS., die Vertreter der Reichs­wehr und Reichsmarine. Als der Volkskanzler auf der Tribüne erscheint, schlägt ihm vom Berge eine tosende Welle begeisterter Heilruse entgegen, die sich aus dem Riesenfelde immer und immer wiederholen. Während er noch die Diplomaten und Ehrengäste begrüßt, schmettern die Fanfaren ein fünffaches Signal, eine Batterie Feldartillerie fährt auf und löst einen Ehrensalut von 21 Schüssen.

Das Wesertal ist, da der Beginn sich um etwa eine Dreiviertelstunde verzögert hat, in dünnen Nebel gehüllt. doch ist das Anrelten des Reiterregiments 1 3 noch genau zu verfolgen.

Die Reiterspiele

Dann beginnen die Reiterspiele des Reiterregi­ments 13 aus Hannover und die Gefechtsübungen, an denen sich außer dem Reiterregiment und der Artillerie das Infanterieregiment Hameln beteiligt. Den Höhe­punkt bildet eine schneidige Kavallerie­