Nr. 173) 40. Jahrgang

Dienstag, 25. Juli 1933

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General Anzeiger

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Volk und Kirche Ueber 2 Millionen

Gedereins Nout bschuftigte

Pfarrer Hossenfelder an Hindenburg und Hitler Dank an die Deutschen Christen

gehören, die Pfarrer und die Patronats­

Von den zur Stunde liegt an der

Berlin, 24. Juli.

Der Leiter der GlaubensbewegungDeutsche Christen, Pfarrer Hossenfelder, hat an Reichs­präsident von Hindenburg in Neudeck folgendes Telegramm gesandt:

In Ehrerbietung melde ich den entschei­denden Wahlerfolg der Glaubensbewegung Deutsche Christen. Damit ist die Grund­voraussetzung für das erstrebte Ziel geschaffen, daß, wie Volk und Staat, so auch Volk und Kirche wie­der eins werden."

An Reichskanzler Adolf Hitler hat Pfarrer Hossenfelder folgendes Telegramm gerichtet:

Es ist mir eine große Freude, den entscheidenden Wahlerfolg der Glaubensbewegung Deutsche Christen melden zu dürfen. Das evangelische Volk hat bekundet, daß es seine Kirche aus den Grundkräften heraus neu­gestaltet und auch von der Kirche aus am inneren Auf­bau des nationalsozialistischen Staates tatkräftig mit­arbeiten will.

Ferner hat der Reichsleiter der Glaubensbewegung Leutsche Christen, Pfarrer Hossenfelder, folgende Kundgebung erlassen anläßlich des Ergebnisses der Wahl in der evangelischen Kirche:

Allen Mitarbeitern und Wählern danke ich im Namen der Glaubensbewegung Deutsche Christen für ihre Mithilfe an dem entscheidenden Sieg. Das evan­gelische Volk hat die geschichtliche Wende auch in der Entwicklung seiner Kirche erkannt. Es hat seinen Willen dahin ausgesprochen, daß Volk und Kirche wieder eins werden müssen und daß die Kirche dankbar und freudig mit allen Kräften an der inneren Erstarkung des im nationalsozialisti­schen Staat geeinten Volkes mitarbei­ten solle. Das äußere Ziel, eine starke deutsche evan­gelische Kirche, ist bereits erreicht. Es steht die schwere Aufgabe des inneren Aufbaues vor uns. Dazu be­darf es der weiteren verantwortungsbewußten, Mithilfe jedes einzelnen. Gottes Segen für das Werk.

Einige Gesamtergebnisse der Kirchenwählen

Berlin, 24. Juli.

Kirchenwahlen des Sonntags liegen bis nur wenige Gesamtergebnisse vor. Das Schwerfälligkeit des kirchlichen Wahl­apparates, zum Teil auch an der Verschiedenheit der Wahlbestimmungen in den einzelnen Landeskirchen, die durch die Zersplitterung des deutschen Landeskirchen­tums bedingt ist. Am übersichtlichsten ist die Grup­vierung der kirchenpolitischen Kräfte dort zu erkennen, wo außer den Gemeindevertretungen auch die Landes­kirchentage und Landessynoden gewählt wurden. In weiten Gebieten, besonders im Bereich der altpreußischen Landeskirchen, wird die Bildung dieser höheren Syn­oden erst in einigen Wochen erfolgen. In einer Reihe von Landeskirchen sind dagegen die Synoden durch die Urwahl des vergangenen Sonntags oder durch vorher eingereichte Einheitslisten gebildet worden. Bis zur Stunde liegen die Ergebnisse über die Zusammensetzung folgender Landessynoden vor:

In Baden ist für die Landessynode eine Einheits­liste aufgestellt worden durch die sich eine eigentliche Wahl erübrigte. Die Deutschen Christen erhielten 32, die Kirchlich=Positive Vereinigung 25 Sitze.

In Württemberg wurde der Landeskirchentag ebenfalls ohne Wahl durch eine Einheitsliste gebildet. Die Deutschen Christen erhielten 32, die übrigen lirch­lichen Gruppen 29 Sitze.

In Frankfurt a. M. wurde die Landeskirchen­verwaltung durch Einheitsliste gebildet. Sie besteht aus 33 Pfarrern und 33 Laien. Es erhielten die Deutschen Christen 50, die übrigen Gruppen 16 Sitze.

In Hessen=Kassel beträgt der Anteil der Deutschen Christen im Landeskirchentag, der ebenfalls ohne Wahl zustande kam, 60 v. H.

zircheni.ringen fand eine Urwahl zum Landes­zeggugsstatt. Hier erhielten die Deutschen Christen 264 926 Stimmen, der Christliche Volksbund 18 958 und der Einigungsbund 13 795 Stimmen.

Aus den Groß=Berliner Kirchengemeinden

llegen jetzt die endgültigen Ergebnisse der Kirchen­wahlen vor In 59 Gemeinden fanden keine Wahlen diesen Gemeinden beträgt der Anteil der Deutschen Christen durchschnittlich 80 v. H der Sitze. Ir seigt in einer Reihe von Gemeinden auf 100 v. H.

on den Gemeinden, in denen gewählt wurde, erhielten Deutschen Christen 235022 Stimmen, die Jung­Reine ceguische Liste Evangelium und Kirche, der einige ne Sonderlisten zuzurechnen sind, 107122 Stim­eine Die Deutschen Christen haben also in Groß=Berlin

Mitaliehernehrheit erreicht. Zu den gewählten Mitalez der kirchlichen Körperschaften treten noch Mitglieder, die kraft ihres Amtes zum Gemeinde­

kirchenrat ältesten.

In Bielefeld

entfielen von den insgesamt abgegebenen 22000 Stim­men bei den Kirchenwahlen rund 9800 auf die Deut­schen Christen, während die Liste Evangelium und Kirche 12100 Stimmen erhielt. Pfarrer Nie­möller, der seine Unterschrift unter einen gegen die Deutschen Christen gerichteten Aufruf gesetzt hatte, wurde aus der RSDA P. ausgestoßen.

Bevollmächtigte beim Reichskanzler

Bayreuth, 24. Juli.

Am Montag nachmittag empfing der Reichskanzler die Bevollmächtigten der evangelischen Kirche, Landes­bischof Marahrens(Hannover), Landesbischof D. Meiser(München) und Oberkirchenpräsident Tile­mann(Oldenburg). um sich von ihnen über den Ab­schluß des Verfassungswerkes und über die Kirchenfrags berichten zu lassen.

*

Die gestrigen evangelischen Kirchenwahlen haben einen glatten Sieg der Deutschen Christen gebracht. Fast überall wurden mehr als die Hälfte der Stim­men für die Deutschen Christen abgegeben, in einzelnen Gebieten sogar vier Fünftel. Damit ist die Entscheidung über das Verfassungswerk der Deutschen Evangelischen Kirche gefallen. Die Designierung des Wehrkreis­pfarrers Müller zum Reichsbischof ist nur noch eine Frage der Zeit, und ebenso wird auch die Leitung des evangelischen Oberkirchenrates in die Hände der Deutschen Christen übergehen.

Ihren Wahlsieg verdankt die Bewegung dem Eifer. mit dem die kirchenmüden Elemente aufgerüttelt und zum Teil wieder in die Kirche zurückgeführt wurden. Der Reichskanzler selbst hat in seiner ruhigen, abge­wogenen Rundfunkansprache am letzten Samstag den Sieg der Deutschen Christen als notwendig erklärt. Die Hoffnung und der Wunsch des Volkskanzlers sind er­füllt. Das Kirchenvolk hat gesprochen und damit seine Zustimmung zur Reform der evangelischen Verfassung gegeben. Einer Beendigung dieses Reformwerkes steht also fürderhin nichts mehr im Wege. Die Einigung darf jedoch nicht nur formell, sondern sie muß auch geistig erfolgen, damit der Wunsch des ehrwürdigen Reichspräsidenten von Hindenburg in absehbarer Zeit erfüllt wird und der Kampf innerhalb der evangelischen Bekenntnisse zum Schweigen kommt. Adolf Hitler hatte in seiner Samstagrede auch klar zum Ausdruck ge­bracht, daß er ebenso mit der geeinigten evangelifchen Kirche eine klare Regelung treffen wird, wie dies zwischen dem Reich und der katholischen Kirche bereits geschehen ist. Mögen darum die Kämpfe vor den Kirchenwahlen manche seelischen Wunden hinterlassen haben, nach der Entscheidung müssen diese Wunden verharschen. Im Sinne des Hindenburg=Briefes werden sich die evan­gelischen Bekenntnisse zu gemeinsamer Aufbauarbeit zusammenfinden, so daß der 10. November, an dem Deutschland und die Welt den 450. Geburtstag des großen Reformators Dr. Martin Luther feiert, eine in ihrer äußeren Form und im Geist geeinte evangelische Kirche findet.

seit der Regierungsübernahme durch Adolf

Berlin, 24 Juli.

Nach den nunmehr veröffentlichten statistischen Zah­len über die Mitgliederbewegung bei den Krankenkassen geht auch aus diesen Zahlen der starke Rückgang der Arbeitslosenziffern hervor. In letzter Zeit wurde regelmäßig festgestellt, daß die von den Krankenkassen erfaßten Beschäftigtenzahlen stärker zunehmen, als die Arbeitslosenzahlen zurückgehen. Dies ist, wie bekannt. auf den Rückgang derunsichtbaren Arbeitslosigkeit" surüchzuführen,.ankankasenstetistie schliebt uit k.

Die letzte Krankenkassenstatistik schließt mit dem 31. Mai 1933. Seit der Regierungsübernahme durch Adolf Hitler ist bis Ende Mai die Zahl der Beschäf­tigten nach den Krankenkassenstatistiken um 1,7 Mil­lionen gestiegen. In der gleichen Zeit des Vorjahres (d. h. also von Ende Januar 1932 bis Ende Mai 1932) stieg die Zahl der Beschäftigten nur um 660.000. Aus dieser Differenz, die also mehr als eine Million beträgt, ist ganz klar ersichtlich, daß es sich bei dem Zugang der Beschäftigten in diesem Jahre nicht um eine Saisonentwicklung handeln kann.

Bei den Arbeitsämtern ist in der Zeit vom 31. Mai bis 15. Juli 1933 weiter ein Rückgang der Arbeits­losen um 210.000 zu verzeichnen,Mit den bei den Krankenkassen gemeldeten Mehrbeschäftigten und dem eben erwähnten Arbeitslosenrückgang, der durch einen weiteren Rückgang der unsichtbaren Arbeitslosigkeit ver­stärkt wird, ergibt sich also, daß man mit einer Ziffer von über zwei Millionen Neu­beschäftigten seit der Regierungsübernahme der nationalen Erhebung rechnen kann.

Wie groß der Rückgang bei den unsichtbaren Er­werbslosen ist kann auch daraus ersehen werden, daß, während die Zahl der Beschäftigten von Ende Januar bis Ende Mai 1933 um 1,7 Millionen stieg, in der gleichen Zeit die bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen um rund 1009.000 zurückgegangen sind. Es ergibt sich also, daß 700 000 unsichtbare Erwerbslose Arbeit und Brot gefunden haben. Schließlich ist auch ein Vergleich der Entwick­lung des Rückganges der Arbeitslosigkeit bei Männern und Frauen interessant. Gegenüber dem gleichen Zeit­punkt des Jahres 1932 war am 31. Mai 1933 die Zahl der beschäftigten Frauen fast genau die gleiche ge­blieben, der ganze Zuwachs der Beschäftigtenzahl war also den Männern als Familienernährern zugute gekommen.

Drei weitere Kreise

erverbsiosenftei

Berlin, 24. Juli.

Der Landrat des Kreises Heilsberg hat dem Oberpräsidenten gemeldet, daß am Somstag die letzten Arbeitslosen des Kreises Arbeit erhalten haben. Auch der Kreis Neidenburg ist jetzt frei von Arbeits­losen.

Haunover, 24. Juli.

Auch in Hannover=Land macht die Arbeitsbeschaf­fung und die Einreihung der bisher Erwerbslosen in den Arbeitsprozeß erfreuliche Fortschritte. So ist fest­gestellt, daß es im Kreise Northeim keine Erwerbs­losen mehr gibt. Gauleiterstellvertreter Schmalz sandte

aus diesem Anlaß an den Ministerpräsidenten Göring folgendes Telegramm:Landrat von der Schulenburg meldet mir, daß der Kreis Northeim frei von Wohl­fahrtserwerbslosen. März=Ziffer 900.

DieAltparteigenossen sollen

bevorzugt Arbeit erhalten

Eine neue Verfügung des stellvertretenden Führers der RSDAP., Rudolf Heß

München, 24. Juli.

Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, erläßt folgende Verfügung:

Alle Nationalsozialisten, ob sie sich in partei­amtlicher oder privater Stellung von entsprechendem Einfluß befinden, haben nach bestem Können Sorge zu tragen, daß noch arbeitslose Mitglieder der R STA., deren Eintrittsdatum vor dem 30. Ja­nuar 1933 liegt, bevorzugt in Arbeit kom­men. Die Bevorzugung soll ein Ausgleich dafür sein, daß Nationalsozialisten, die sich vor dem 30. Januar 1933 öffentlich zur NSDAP. bekannten, während des Wirkens des alten Systems in vieler Hinsicht schwere Nachteile erfuhren und teils ihre Arbeitsplätze verloren, teils bei der Vergebung von Arbeitsplätzen hintangestellt wurden.

Keumtes Vondschahahl alsTandjahl

ab 1934 Vorbereitungen werden bereits getroffen

Berlin, 24. Juli.

Der preußische Kultusminister hatte schon vor eini­ger Zeit angekündigt, daß er die Einführung eines neunten Volksschuljahres zu einem besonderen, für die Volksgemeinschaft wichtigen Erziehungszweck erstrebe.

In informierten Kreisen wird mitgeteilt, daß bereits Kosten Vorbereitungen getroffen werden, um im Jahre 1934 für die Volksschule als neuntes

Schuljahr das sogenannte Landjahr ein­

zuführen. Im Sinne des nationalsozialistischen Grundsatzes der Verbindung von Blut und Boden solle die deutsche Jugend in diesem neunten Schuljahr auf das Land gebracht werden, wo sie in enger Ver­bundenheit zu Heimat. Landschaft und Boden körperlich und geistig weiter ertüchtigt werden kann. Es werde auf diese Weise für den Volksschüler eine ganz neue Art der Abschlußerziehung getroffen, die zugleich auch die Umstellung auf die Siedlung und andere neustaatliche Gebiete vorbereitet. Es seien Feitstellungen über die Zahl der in Frage kommenden Schulkinder im Gange sowie über das Vorhandensein der für die Unterbringung in Betracht kommenden Landschulheime und ähnlicher Einrichtungen. Durch die Unterbringung der Volksschüler auf dem Lande im Wege des Land­jahres soll vor allem auch erreicht werden, daß das Verständnis der städtischen Bevölkerung für die Röte und Sorgen des deutschen Bauern­tums immer größer wird und daß die Gegen­sätze, zwischen Stadt und Land im Interesse der

Volksgemeinschaft völlig verschwinden. Zu die­sem Zweck dürfte man vorläufig vor allem die Kinder aus den größeren Städten mit mehr als 25 000 Ein­wohnern am Landjahr teilnehmen lassen. Es würde sich dabei um rund 220 000 Kinder handeln. Größere dürsen jedoch für diese vor allem auch im In­teresse des Landvolkes liegende Aktion weder dem

Staat noch den Eltern erwachsen. Man denkt daran, die Eltern mit einem Teilbetrag für die Ernährungskosten zu beteiligen, der aber monatlich noch nicht fünf Mark erreichen dürfte. Sehr zweckmäßig für das zu weckende Verständnis wäre es, wenn möglichst viele dieser großstädtischen Kinder direkt bei Bauern untergebracht werden könnten.

Elly Beinhorn in Rom

Rom, 24. Juli.

Die deutsche Fliegerin Elly Beinhorn ist auf dem Rückflug von ihrem Afrikafluge am Montag um 13.30 Uhr auf dem Flugplatz Littorio bei Rom glatt gelandet, nachdem sie am Montag morgen um.20 Uhr von Tunis gestartet war.

Zum Tode des Professors Max von Schillings

sandten Reichspräsident von Hindenburg, Reichsminister Dr. Goebbels und preußischer Kultusminister Rust an die Gattin des Künstlers Beileidstelegramme.(Siehe auch Seite 10.)

Wieder Arbeitslosenversicherungs­Veitäge im Sieimlosen=Bergbon

ab 1. Juli dieses Jahres

Berlin, 24. Juli.

Vom Reichskanzler und den zuständigen Reichs­ministern ist ein Gesetz unterzeichnet worden, wonach die Untertage=Arbeiter und unter Tage beschäf­tigten Angestellten des Steinkohlenberg­baus sowie ihre Arbeitgeber, die auf Grund früherer Verordnung von der Beitragspflicht zur Reichs­anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen­versicherung befreit waren, vom 1. Juli d. J. an wieder zu diesen Beiträgen herangezo­gen werden. Der Beitrag beträgt in den Monaten Juli, August und September 1933 2 v.., in den Monaten Oktober, November und Dezember 1933 4 v. H. des maßgebenden Arbeitsentgelts. Versiche­rungspflichtige und Arbeitgeber entrichten die Beiträge je zur Hälfte. Vom 1. Januar 1934 an richtet sich die Beitragspflicht nach den allgemeinen Vorschriften.

Uebertragung der Restaufgaben der Schlichter auf die Treuhänder der Arbeit

Berlin, 24. Juli.

Nach dem Gesetz über Treuhänder der Arbeit vom 19. Mai 1933 regeln die Treuhänder der Arbeit die Be­dingungen für den Abschluß von Arbeitsverträgen für die, beteiliaten Personenkreise. Die bisherige Haupt­aufgabe der Schlichter und Schlichtungsausschüsse ist damit den Treuhändern der Arbeit übertragen worden. Den Schlichtungsausschüssen blieb im wesentlichen noch die endgültige Entscheidung von Streitig­keiten über die Gestaltung von Ar­beitsordnungen und die Hilfeleistung beim Ab­schluß von Betriebsvereinbarungen. Diese Restaufgaben sind durch das Gesetz vom 20. Juli 1933 ebenfalls den Treuhändern der Arbeit übertragen worden.

Reichswehrmanöver finden sischt salt

Aber Frankreich hetzt weiter.

Berlin, 24. Juli.(Eig. Drahtber.)

Im Einverständnis mit dem Reichspräsidenten von Hindenburg sind die in diesem Jahre festgesetzten Ma­növer des Reichsheeres aus Ersparnis­gründen abgesagt worden. Lediglich Truppen­übungen in kleineren Verbänden finden statt.

Deutschland ist damit die einzige europäische Groß­macht, die auf die Abhaltung von Herbstmanövern ver­zichtet. Obwohl diese geschlossenen Uebungen gerade für das kleine deutsche Heer eine militärische Notwendig­keit waren, hat man sich zur Absage der Manöver ent­schlossen, weil die Regierung des nationalsozialistischen Deutschlands alle verfügbaren Mittel in das Werk der sozialen Hilfe setzen muß und will. Gerade diese Vor­gänge müßten das waffenstrotzende Ausland von den friedlichen Tendenzen der deutschen Politik über­zeugen. Der Entschluß wird auch den verantwortlichen Männern nicht leicht gefallen sein, zumal Frankreich ein Herbstmanöver größeren Stils vorbereitet. Aber auch diese Bedenken haben hinter das große Ziel, Arbeit und Brot zu schaffen, zurücktreten müssen. In dem gleichen Augenblick aber lassen französische Militärs und Politiker neue Hetzreden vom Stapel. Auf einer Veteranentagung in Marseille haben hohe Offiziere wiederum von angeb­lichen deutschen Geheimrüstungen gesprochen und ge­radezu phantastische Behauptungen aufgestellt. Es ist die alte Platte, die seit Jabrzehnten immer wieder auf das diplomatische Grammophon gelegt wird. Weit realer als die französischen Offiziere gab der lothrin­