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133 40. Jahrgang
Donnerstag, 8. Juni 1933
Täglich außer Samstags 10 Pf.
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Fritz Schmidt, Sport; Hanz Schulte und Paul,„Peg###“., zamiiich dienist und Briefiassen: Mar..126.sl, Anzeigen:„Kurt Scholz. Jägzusc in Bochum. Sprechstunden der Redattion: 16 bis 17 Uhr(außer Samstags).
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Weitaus verbreiteiste Tageszeitung in Bochum
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der Wortlaut des Vertrages
Berlin, 7.
#r Vier=Mächte=Pakt, der heute #.30 Uhr durch die Botschafter von DeutschEngland und Frankreich und durch den itachen Regierungschef Mussolini im Palazzo #ia paraphiert wurde, hat folgenden Wort
tag der Verständigung
und Zusammenarveil
deutsche Reichspräsident, der Präsident der icen Republik, Seine Majestät der König von #annien, Irland und der britischen überseeischen ## Kaiser von Indien, und Seine Majestät der #von Italien, im Bewußtsein der besonderen Ver#nung, die ihnen die Tatsache ihrer ständigen Verin Völterbundsrat gegenüber dem Völterbund ## seinen Mitgliedern auferlegt und die sich aus minsamen Unterzeichnung der Abmachungen von ##ergivt: in der Ueberzeugung, daß der Zustand ##echagens, in dem sich die Welt befindet, nur ##ine Verstärkung ihrer Solidarität beseitigt werden ##e geeignet ist, in Europa das Vertrauen auf den zu festigen: getreu den Verpflichtungen, die sie ie Völkerbundssatzung, die Verträge von Locarno Den Briand=Kellogg Pakt übernommen haben, und ochmend auf die Erklärung über die NichtanwenDin Gewalt, die als Grundsatz in der in Genf am ##ember 1932 von ihren Bevollmächtigten auf der ##gskonferenz unterzeichneten Erklärung verkün## am 2. März 1933 von der politischen Kom## dieser Konferenz angenommen worden ist; in ##ireben, allen Bestimmungen der VölkerbundsBihre volle Wirksamkeit zu verleihen unter ttung der Methoden und Verfahrens##. die darin vorgesehen sind, und denen sie nicht Ertandeln wollen: unter Achtung der Rechte Wieden Staates, über die nicht ohne Mit###des Beteiligten verfügt werden kann: sind überumen, zu diesem Zweck einen Vertrag zu schlie#nd haben zu ihren Bevollmächtigten ernannt:
mit einer Frist von zwei Jahren abzugebende Erklärung zu beendigen.
Artikel 6
Dieser Vertrag, der in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache abgefaßt ist, wobei im Falle von Abweichungen der französische Wortlaut maßgebend ist, soll ratifiziert und die Ratifikationsurkunden sollen so bald wie möglich in Rom! niedergelegt werden. Die königlich=italienische Regie
rung wird jedem der hohen vertragschließenden Teile eine beglaubigte Abschrift der Protokolle über die Niederlegung übersenden. Dieser Vertrag tritt in Kraft, t
sobald alle Ratisikationsurkunden niedergelegt worden
Er soll im Sekretariat des Bölkerbundes gemäß den Bestimmungen der Völkerbundssatzung eingetragen werden.
Geschehen in Rom am.... in einem Exemplar, das im Archiv der königlich=italienischen Regierung niedergelegt bleibt, und von dem jedem der hohen vertragschließenden Teile eine beglaubigte Abschrift übersandt werden wird.
Zu Urkund dessen haben die genannten Bevollmächtigten diesen Vertrag unterzeichnet.
„Europäische Friedenspolitik weder
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Rom, 7. Juni. Artikel 3 war besonders schwierig.
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Rom, 7. Juni. Artikel 3 war besonders schwierig. Fag, per, int
Im Senat biel. Miniyztegefüger den Vier=Mächtes dings ihrem Wilen Ausdruck.
Pakt, in der er u. a. folgendes ausführte;„Die Idee machen, damit die Abrüstungskonferenz zu günstigen
eines Paktes der Zusammenarbeit zur Verständigung Ergebnissen gelangt.
12, o ar Westrzchten kam gir nach dem Ah a: Frslsrurs vam 1 Hezember 1932 die
eines Paktes der Zusammenarben zur Verständigung
zwischen den vier Westmächten kam mir nach dem Abschluß des ersten Teiles der Abrüstungskonferenz im vergangenen Sommer, eines Abschlusses, der negativ oder so gut wie negativ war. Anfang März schien mir diese Idee noch dringlicher zu werden, als der europäische Horizont aus verschiedenen Gründen sehr düster erschien. Der Pakt ist, wie mehrmals betont wurde,
als eine Fortsetzung
und Entwicklung der internationalen Verträge, in erster Linie des Vertrages von Locarno, zu verstehen. Der Vertrag von Locarno bildete einen Meilenstein auf dem Wege der europäischen Beruhigung.
Der ursprüngliche Entwurf des Paktes war nur ein Entwurf. der eine genauere Ausarbeitung verlangte. Eine erste Bearbeitung erfolgte am 17. und 18. März während des Aufenthalts von Macdonald und Simon Rom. Die englischen Minister stimmten der po
uffassung des Vertrages von varnhe
Die Erklärung vom 1. Dezember 1932, die sich auf die Gleichberechtigung Deutschlands und der anderen entwaffneten Staaten bezieht, muß tatsächliche Bedeutung gewinnen.
Es ist klar, daß sich durch ein Scheitern der Abrüstungskonferenz eine schwere, ja unhaltbare Lage ergeben würde Für diesen Fall setzt Artikel 3 fest, daß Frankreich, Deutschland, England und Italien die Behandlung der Frage unter sich aufnehmen würden, natürlich mit der schuldigen Rücksicht auf alles, was die anderen Staaten betrifft. Der Viererpakt bietet so auf diese Weise starke Friedensgarantien für alleeuropäischen Staaten.
Der Pakt dauert 10 Jahre und kann unbegrenzt verlängert werden. In dieser Nichtbegrenzung seiner Dauer spielt notwendig die Auffassung von einer fortschreitenden Anvassung der Verträge an die Forderungen
in Rom., Die englischen Minister stimmten der
litischen Auffassung des Vertrages von vornherein zu. schreitenden Anva
Eine weitere Ausarbeitung fand in Paris statt, und die der neuen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten französische Version ist es, auf deren Grundlage sich eine Rolle. die weiteren Verhandlungen abspielten, die die oft aus
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biden sie ihre Vollmachten ausgetauscht und in # gehöriger Form befunden haben, folgende Be#ngen vereinbart haben:
Artikel 1
# sohen vertragsschließenden Teile werden sich Dielw Fragen, die sie angehen, ins Einvernehmen ui## sie verpflichten sich, alle Anstrengungen zu
um im Rahmen des Völkerbundes eine PoliBitlsamer Zusammenarbeit zwischen Alächten zur Erhaltung des Friedens gwendung zu bringen.
Artikel 2
#ünsehung der Völkerbundssatzung, insbesondere Alritel 10, 16 und 19, beschließen die hohen ver#ließenden Teile, unter sich und unter Vorbehalt #burch die ordentlichen Organe des Völkerbundes senden Entscheidungen alle Vorschläge hinsichtlich Pstiocden und Verkahrengarten zui drüsten, die ge,<space> d i e s e n<space> A r t i k e l n<space> g e h ö r i g e<space> W i r k s a m k e i t<space> z u<space> v e r <space>
S. Artikel 3
eliei vertragsschsießenden Teile verpftichten sich.) #rengungen zu machen, um den Erfolg der ##ngstonferenz sicherzustellen;
##iien sich vor, falls Fragen, die sie besonders beid Veendigung der Koutereng asen geblieben Wbes, deren Prütung in Ruwendung dieses Ver##ner sich wieder aufzunehmen, um sicherzustellen, ui geiignetem Wlege gelöst werden.
Artikel 4
K lehen vertragsschließenden Teile bestätigen ihre Eich im Hinblick auf eine im Rahmen des Völ!“ anzustrebende Lösung über alle Fragen ##aftlicher Art ins Einvernehmen zu ir Eurona, inebesondere für seinen wirtschaftaushau, von gemeinsamen Auteresse sod.
Artikel 5
Vertsag wird für eine Dauer von zehn errechnet von seinem Inkrasstreten an, abge# Venn keiner der hohen vertragschließenden anberen vor Ahlaut des achten Zahres seine! leitt den Vertrag zu beendigen, züt er als bter.leiht ohne zeitliche Befristung in Kraft, hohen vertragschließenden Teile die BeB ded Vertrag durch eine zu diesem Zwecke!
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einandergehenden Standpunkte, der verschiedenen interessierten Mächte in Uebereinstimmung bringen sollten. Es handelt sich nicht darum, eine endgültige und unveränderliche Rangordnung der Staaten zu protokollieren. Eine solche Rangordnung, soweit sie die vier Westmächte Europas betrifft, besteht objektiv und gesetzlich.
Sogar im orthodox=demokratischen Völkerbund ist eine Rangordnung zwischen den Staaten im Gründungspakt festgelegt dadurch, daß einige Staaten einen ständigen Ratssitz erhielten, andere einen halbständigen, andere im Wechsel. Die einen ständigen Sitz haben, sind eben die vier Westmächte. Sie haben größere Verantwortlichkeit sich selbst und der Welt gegenüber. Von ihren mehr oder weniger herzlichen Beziehungen hängen vor allem auch die Ruhe und die Entwicklung der anderen Staaten ab.
Die politischen Artikel des Viererpaktes sind die ersten drei. Ihre Festlegung hat natürlich viel Zeit und Unterhandlungen gekostet. Bei der Einfügung des Artikels 19 des Völkerbundspaktes, der die Möglichkeit einer friedlichen Revision vorsieht und der von den Artikeln 10 und 16 begleitet ist, gab es die größten Widerstände am Anfang und während der Verhandlungen. Am Ende der Verhandlungen machte der Artikel 3, der die Abrüstung betrifft, die meisten Schwierigkeiten. In einigen Ländern ist gegenwärtig ein heftiger antirevisionistischer Feldzug im Gange. Aber man vergißt, die Zugeständnisse, die in der letzten großen Parlamentsrede Benesch gemacht hat. Der tschechische Außenminister hat eine revisionistische Bresche in die Mauer der Verleugner jeder Revisionsmöglichkeit geschlagen.
Vom Kriegsende bis heute, wie auch nach früheren Kriegen, ist ein Prozeß der Anpassung der Friedensverträge im Gange.
Man hat behauptet, daß die Fassung des Paktes, wie er heute paraphiert wird, vom ursprünglichen Text weit entfernt sei. Das war in einem gewissen Sinne unvermeidlich. Aber eine aufmerksame Prüfung der Texte erlaubt die Feststellung, daß die Grundprinzipien geblieben sind. So ist es mit der Verpflichtung, eine Politik der Zusammenarbeit zwischen den vier Mächten und den anderen Staaten zu verwirklichen, wie das in Artikel 1 festgelegt ist, so ist es(Artikel 2) mit der Zitierung des Artikels 19, der die Möglichkeit einer neuen Prüfung der unanwendbar gewordenen Verträge vorsieht, so ist es schließlich mit der Behandlung der Abrüstungsfrage, wenn die Abrüstungskonferenz nicht zum Ziele gelangt.(Artikel). Die Einigung über den
eine Rolle.
Wenn man Deutschland auferlegte, innerhalb eines schwerbewaffneten Europas ewig entwaffnet zu bleiben, würde die Anerkennung seiner Gleichberechtigung wie Ironie klingen und sein
Posten als Gleicher unter Gleichen im Völterbundsrat würde zur traurigen Filtion.“
Mussolini ging dann auf die Haltung der Regierungen während der Verhandlungen über den Viererpakt ein. Die günstige Haltung, die England sofort zu dem Viererpakt einnahm, habe den Erfolg sichergestellt. Die französische Regierung habe sich dem Pakt nie widerSie habe, was vollkommen natürlich sei. ihn genau durchprüfen wollen und habe dann anerkannt, daß er für Europa eine neue Friedensperiode sicherstellen könne. In der gebesserten Atmosphäre des Viererpaktes sei die von Herriot geforderte Liquidation der besonderen Angelegenheiten, die Italien und Frankreich trennen, vollkommen erreichbar, wie anderseits auch jener Fragen, die Deutschland und Frankreich angehen, und zwar auf dem Wege von zweiseitigen Uebereinkommen, die im Rahmen und im Geiste des Paktes erfolgen
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„Vom gleichen Wunsch der Zusammenarbeit beseelt war auch“, so betonte Mussolini,„die Haltung Deutschlands. Die Rede Hitlers vom 17. Mai war mutig und beruhigend. Indem Hitler an der Ausarbeitung des Paktes weitblickend mitgewirkt hat, hat Deutschland konkrete und greifbare Beweise dafür geliefert, daß es nicht den Krieg, sondern einen aufbauenden Frieden im Inlande wie im Auslande anstrebt. Eine wirklich europäische Politik zur Aufrechterhaltung des Friedens ist weder ohne Deutschland noch gegen Deutschland möglich.“
Im Geiste des Viererpaktes, so sagte Mussolini weiter sei der Gedanke einer Zusammenarbeit mit allen anderen Staaten, ob großen oder kleinen, besonders aber mit den Vereinigten Staaten von Amerika, ohne weiteres enthalten. Die italienische Regierung beabsichtige mit dem Viererpakt, eine Tat des gesunden politischen Realismus zu vollbringen, ohne irgendeine besondere Frage damit auf die Tagesordnung bringen zu wollen. Der Viererpakt strebe eine neue politische Atmosphäre an.„Mögen die Herren aller Regierungen“, so schloß Mussolini unter stärkstem Beifall des ganzen Senats.„so arbeiten, daß durch die lichtvolle Oeffnung, die sich heute aufgetan hat, während noch am Horizont sich die Schatten zu verdichten schienen, nicht nur die Hoffnungen der Völker durchbrechen, sondern auch zur Tat und Wahrheit werden.“
Die Bedeutung des paktes
Nicht alle Hoffnungen erfüllt— aber neue Perspektiven Berlin, 7. Juni.(Eig. Drahtber.)
Nach monatelangen Verhandlungen haben heute sämtliche beteiligten Staaten, Großbritannien, Italien, Deutschland und Frankreich, ihre Zustimmung zum Vier=Mächte=Pakt gegeben. Damit ist ein günstiger Auftakt für die in nächster Woche in London zusammentretende Weltwirtschaftskonferenz geschaffen. Allerdings schien es noch in den letzten 24 Stunden, als ob die Unterzeichnung in Frage gestellt sei, nachdem die französische Regierung zusammen mit der britischen Regierung eine Aenderung des Vertragstextes in letzter Stunde vorgeschlagen hatte.
Wenn die Reichsregierung schließlich dem Pakt ihre Zustimmung gab, so nur deshalb, um der Welt entsprechend der außenpolitischen Rede des Reichskanzlers einen neuen Beweis von dem Friedenswillen des deutschen Volkes zu geben.
Im ganzen läßt sich der deutsche Standpunkt etwa folgendermaßen zusammenfassen: Der Pakt erfüllt in seiner jetzigen verwässerten Form keineswegs alle Hoffnungen. Er enthält noch nicht die Einigung über alle wesentlichen Punkte, aber er eröffnet Perspektiven einer stärkeren Friedensarbeit für die Zukunft. Das Wesentliche ist die Tatsache, daß in dieser Zeit ein solcher diplomatischer Pakt überhaupt abgeschlossen werden konnte.
: Wie schwer es war, das Abkommen zustande zu bringen, das zeigt sich am deutlichsten darin, daß volle drei Monate diplomatischer Verhandlungen notwendig waren.
Der Kerngedanke des Mussolinischen Planes ist geblieben. Er findet seinen Niederschlag in Artikel 1, in dem ganz klar gesagt wird, daß die politische Führung der europäischen Politik in Zukunft in den Händen der vier Mächte liegen soll, und daß ihr Ziel die Erhaltung des Friedens durch Zusammenarbeit ist. Dieser Artikel wird noch erläutert in der Präambel(Vorwort). Es kommt in der Präambel deutlich die alte Idee Mussolinis zum Ausdruck, daß der Völkerbund allein es nicht schafft, sondern die Zusammenarbeit der vier Mächte erforderlich ist.
Der Pakt setzt nicht einen neuen Gottesfrieden fest, sondern den Willen zur Zusammenarbeit. Damit gibt er einen neuen Ausgangspunkt für die Behandlung der europäischen politischen Probleme, wobei übrigens selbstverständlich ist, daß er sich nicht gegen andere Staaten richtet. Das gilt vom deutschen Standpunkt aus vor allem auch in Beziehung auf Rußland und Amerika. Als eine recht wesentliche Festlegung
Im Gereke=Prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen Dr. Gereke 6 Jahre Gesängnis,
100 000 Mark Geldstrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre,
Freigang 6 Monate Gesängnis mit Bewährungsfrist. Den Wortlaut des Strafantrages und das Plädoyer des Staatsanwalts finden unsere Leser auf Seite 6.
muß man übrigens die Tatsache ansehen, daß der Artikel 19 des Völkerbundspaktes, der die Revision des Versailler Vertrages behandelt, hier zum erstenmal ausdrücklich in einen neuen Vertrag hineingenommen worden ist. Dahinter verliert die Beziehung auf Artikel 10 und 16 ihren praktischen Wert.
In der Abrüstungs= und
Gleichberechtigungsfrage
ist eine formulierte Einigung leider nicht erreicht worden. Die Franzosen haben verlangt, daß wir uns mit den anderen drei Mächten über das Maß unserer Umrüstung und unsere Wehrmaßnahmen verständigen, ihnen also ein Vetorecht einräumen sollten. Wir haben ihnen zugestehen wollen, daß wir uns mit ihnen über diese Probleme jeweils unterhalten würden, konnten aber unterkeinen Umständen auf die eigene Entschlußfreiheit verzichten. Da keine der beiden Parteien mit ihrem Standpunkt durchdrang, ist das Ergebnis, daß Artikel 3 nicht viel besagt. Er enthält das Versprechen der Mächte, sich zu bemühen, um in Genf zu einer Einigung zu gelangen; es wird dann festgestellt, daß die Fragen, die offen bleiben, von den Paktteilnehmern untereinander im Geiste des Vertrages geprüft werden sollen, um einen geeigneten Weg zur Lösung zu finden. Wenn die Genfer Verhandlungen also unbefriedigend ausgehen, so besteht für uns