40. Jahrgang
Dienstag, 14. Jebruar 1933
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Zahlreiche Zwangsbeurlaubungen in Regierungs= und Polizeipräsidien
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Berlin, 13. Febr.(Eig. Drahtber.) Veranlassung des Reichskommissars für das Eiche Innenministerium, Göring, sind bei preuRegierungs= und Polizeipräsidien zahlreiche #beurlaubungen verfügt worden. Auch Rheinland #estfalen wurde davon erheblich betroffen. Dort „folgende höhere Beamte beurlaubt: Regierungs### König(SPD.) in Arnsberg, PolizeiHarlinghausen(Zentrum) in Bochum, bräsdent Zörgiebel(SPD.) in Dort
#. Polizeipräsident Weyer(Zentrum) und Po
bii Quast in Oberhausen, Polizeipräsident Bener(SP2.) in Duisburg, Regierungs
Fisdent Bier(SPD.) in Köln, Regierungs
In Stieler(Zentrum) in Aachen(Stieler tüher Leiter des Polizeipräsidiums in Bochum). ####lenz wurde Polizeipräsident Dr. Biesten,
n Zentrum nahesteht, seines Postens enthoben.
r Regierungspräsident von Wiesbaden, #r SPD.), ferner Polizeipräsident Steinin Frankfurt a.., Landrat Apel vom Main=Taunus=Kreis, der Landjägereischäfer und der Kommandeur der Wiesbade#ußpolizei, Polizeimajor v. Seidlitz(SPD.),
# bis auf weiteres beurlaubt, ebenso der Regie##ident Dr. Friedensburg(Staatspartei) Meizeioberstleutnatt Agath in Kassel. ###r Provinz Sachsen wurden beurlaubt: müsdent Oerle(Staatspartei nahestehend) in ###d.., Polizeivizepräsident Oberregierungsrat Belberg in Halle a. d. S. sowie der Weißen elser ##räsident Krüger(SPD.) und der Regie#evräsident Corneel(Merseburg).
###r wurden beurlaubt: in Harburg=Wil###burg Polizeipräsident Dr. Daniehl, in Stetolzeipräsident Maier, in Breslau PolizeipräThaiß, in Waldenburg(Schlesien) Polizei#ut Wende und Polizeioberstleutnant Meyer, in eln Polizeioberstleutnant„Limberger, in Han## Regierungsvizepräsident Dr. Masur(SPD.).
Ueber die Gründe
Brungsbeurlaubung wurde uns auf unsere Anfrage ##tändiger Stelle nichts mitgeteilt, ebenso nichts e Frage, ob die zwangsbeurlaubten Beamten in rußischen Verwaltung wieder Verwendung finden #d sie in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden luch über die Nachfolge in den verwaisten StelVerwaltung konnte nichts gesagt werden. Ent### ist nur, daß der Oberregierungsrat Freiherr 16abley zum stellvertretenden Polizeipräsidenten ###ettin und der Oberregierungsrat Dr. Lange selvertreienden Polizespräsidenten in Dort
##ernannt worden ist. Die Vertretung der freige# Regierungspräsidentenstellen wird einstweilen Vizepräsidenten übernommen.„In. eingeweih###en rechnet man damit, daß die Neubesetzung lurch hohe Verwaltungsbeamte, sondern durch eheOfiziere des Heeres und der Polizei erfolgt. ### neue Beamtenschub hat in den beteiligten größte Aufsehen erregt, zumal ein großer Teil ###t kaltgestellten Beamten von dem früheren Reichs#ar Dr. Bracht in ihren Aemtern belassen wurde. ailt besonders für den rheinisch=westfälischen InPetzirk. Den meisten der jetzt ausgesprochenen #erlaubungen haben, wie wir erfahren, keine Kl##ttsbeschlüsse der kommissarischen. Rezu Grunde gelegen, sondern sie entstammen #.## Initiative des kommissarischen Inneuministers Prußen, Göring. Gründe für die Beurlaubung sind berschiedenen an die Beamten gerichteten Schreiucht angegeben worden, sondern es wurde ihnen bese nur mitgeteilt,
der Minister Göring mit den genannten Phnten nicht mehr zusammenzuarbeiten in der
9. Lage sei.
i gzbeurlaubsten gebören übrigens allen Par=] der Deutschen Volkspartei angefangen bis zur #stratte an. Gegenwärtig wirik man die e, welche Einstellung der kommissarische preui Seocuimiter ddr. Kosth, ze. Leiem Weantere #73, da durch die Neubesetzung unweigerlich # unerhebliche Mehrbelastung #ichsischen Staatskasse eintreten muß.
davon, daß die neuen Maßnahmen durch #.A bersönlichen Stab des Innenkommissars Göring i ch worben Znd. Beianntlich halte Lühring am) eogi den nationalsoztalistischen LondlagsabLaluege, den Nationalsozialisten Hall und # zur 6a312 Wecke sowie den Polizeihauptmann #berasen deren Verwendung beim Innenministeuli 103: Mit dem Beamtenschub, der am Preußen. das Vorgehen des Reiches gegen
##n i eingeleitet wurde und der jetzt förtgesetzt I C hal
V Wonte Verwollung eine gänzsiche # Ttersonelle Umgestaltung
#ae angehsue leitenden Beamten, die der Sozialid von Paszen, sind abgesetzt, ebenso eine große ####. Sslizeivtäsidenten und Polizeioffizieren. E beiden Beamtenschübe in Preußen sind von
11 Oberpräsidenten der preußischen Provinzen 7 kaltgestellt worden, von 33 Regierungspräsidenten sind 15 zwangsbeurlaubt oder zur Disposition gestellt worden, außerdem 9 Vizepräsidenten. Von 35 Polizeipräsidenten. wurden 24 neu besetzt. Ein großer Teil der jetzt Kaltgestellten war aus der öffentlichen Verwaltung hervorgegangen. Der beurlaubte Regierungspräsident Dr. Friedensburg in Kassel war Hilfsarbeiter im preußischen Handelsministerium, Landrat und später Polizeivizepräsident in Berlin, bis er nach Kassel berusen wurde als Regierungspräsident. Der verabschiedete Polizeioberstleutnant Meyer(Waldenburg) war vor dem Kriege schon aktiver Offizier und im Kriege Kompagniechef an der Ost= und Westfront.„Sein schneidiges Vorgehen ermöglichte im Jahre 1915 den Memelübergang bei Kowno, wo er eine brennende Flußbrücke besetzte und für den Truppenübergang wiederherstellte. Ihm wurden zahlreiche militärische Auszeichnungen zuteil. Nach dem Kriege führte er ein Freikorps im Baltikum gegen die Bolschewisten und ermöglichte den Rückzug der deutschen Truppen nach Tilsit. Der Polizeipräsident Oexle in Halle war deutscher Beamter im Elsaß und dann später preußischer Landrat.
Die rechtsgerichtete„Deutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt zu dem Beamtenschub:
„Schon die Frage der Aemterbesetzung kann doch mit der Methode des Massenmordes allein nicht gelöst werden. Um ein kleines Beispiel zu nennen: Der Tennismeister Froitzheim, seines Zeichens Polizeipräsident von Wiesbaden, sicherlich ein gut nationaler Mann, soll abgesägt werden, weil er in der Vergangenheit mitunter zgtiona'sozialistische Aufmärsche nicht zugelassen hat. Männer aus dem nationalen Lager aber erklären diese Verbote überwiegend durch den naheliegenden Umstand daß Wiesbaden ein von In= und Ausländern gern besuchter
Kurort ist und mit der Rücksicht des Polizeipräsidenten auf die Wünsche des Fremdenverkehrs und der Bevölkerung ohne Unterschied der Parteizugehörigkett. Oder Die Funkzeitung des Stahthelms fordert die Absetzung des Intendanten des Deutschlandsenders Professor Dr. Schubott und seine Ersetzung durch den Propagandachef des Bundes der Frontsoldaten Dr. Hans Hübotter. Dieser sei der geeignete Mann für den Posten, weil der Deutschlandsender folgende Ausgaben habe: Moralische Erneuerung, willensmäßige Ertüchtigung, staatspolitische Schulung, Fragen der Wehrhaftigkeit und des Arbeitsdienstgedankens, Eintreten für die greßen Gedanken der neuen nationalen Reichsregierung. Alles gut und schön. Aber gerade Herr Dr. Schubott hat sich schon seit Jahren in dieser Grundlinie nationaler Rundfunkpolitik verdient gemacht. Kein Mensch würde verstehen, daß er, obwohl wahrscheinlich selbst deutschnational, in die Wüste geschickt werden soll nur um einem noch so tüchtigen Mann von außen Platz zu machen. Und das im Zeichen der aufsehenerregenden Rede des zweiten Bundes ührers Duesterberg, der sich mit so kräftigen Worten gegen die Postenjägerei gewendet hat. Wäre es nicht möglich und angebracht, dieses Denunziantentum, das gewiß nicht im Sinne der wirklichen Führer der Reichsregierung liegt, einzuschränken eder beiseite zu schieben? Ein Landrat, der mit einem örtlichen SA.=Führer Krach gehabt hat, kann unter Umständen trotzdem ein höchst brauchbarer und tüchtiger Beamter sein. Bei der Stellenbesetzung und ebenso bei den großen wirtschaftsvolitischen Entscheidungen wäre die Mitwirkung und Berücksichtigung der gemäßigten Rechten im Staatsinteresse nützlich und erwünscht. Der Sturm auf die Schreibtische der Amtsstuben hat beängstigende Fermen angenemmen. Und wenn wir der östlichen Landwirtschaft auch alles Gute wünschen kann dich nicht überfehen werden, daß es im weiten Deutschen Reich auch noch einige andere Berufe und Gegenden gibt, die der Lehre von der Gleichheit des Staatsbürgers vor dem Gesetz zugetan sind.“
Reichbral um Bonnerstag
Ueberraschende Einberufung— Einspruch der süddeutschen Länder gegen das Vorgehen des Reiches in Preußen zu erwarten
Berlin, 13. Februar.(Eig. Drahtber.)..]. Wie der„Preußische Staatsanzeiger“ meldet, ist
Das Reichsministerium des Innern hat heute abend der Ministerialrat im Ministerium für Wirtschaft und do: Mör, des Weichsrgtes aufgefordert. Arheit. Neumann, zum Ministerialdirektor in der
Berlin, 13. Februar.(Eig. Drahtber.). Reichsministerium des Innern hat heute aben überraschend das Büro des Reichsrates aufgefordert, Einladungen zur Vollsitzung des Reichsrates zu versenden, die am Donnerstag, dem 16. Februar, nachmittags 5 Uhr, stattfinde. Auf der Tagesordnung stehen nur kleine Vorlagen. Dennoch kommt dieser Sitzung eine besondere Bedeutung zu und zwar dadurch, daß Preußen zum ersten Male durch die Bevollmächtigten des Reichskommissars vertreten sein wird. In Kreisen der Länderregie.
meldet, ist
Arbeit, Neumann, zum Ministerigldirektor in der Stelle eines stellvertretenden Bevollmächtigten zum Reichsrat im Hauptamte ernannt worden.
München, 13. Februar.
Zu der Entsendung eines Beamten des Reichsinnenministeriums nach Darmstadt schreibt die„Bayrische Volkspartei=Korrespondenz" u..:„Ein Eingriff in ureigenste Landesangelegenheiten, der sich nur auf eine
vertreten sein wied. In Kreisen der Länderregte, wreigensg,Lephepsgoesgigezbehenz hne 55 aunteige
rungen hätte man es lieber gesehen, wenn die nächste der Reichsregierung nicht geneyme Zusammensetzung
Bessitzung des Beichsrates erst nach der Entscheidung siner Landesregierung stützen würde wäre so verfas
rungen hätte man es lieber gesehen, wenn die
Bonsitzung des meichsrates erst nach der Entscheidung des Staatsgerichtshofes über die Vertretung Preußens einberufen worden wäre. Die schnelle Einberufung kommt besonders für die süddeutschen Länder ziemlich überraschend, da zwischen den süddeutschen Länderregierungen für die nächsten Tage eine Konferenz vereinbart war, um sich über die Haltung gegenüber der Reichsregierung, vor allem in der Frage des neuen Vorgehens gegen Preußen, schlüssig zu werden. Zur Zeit spielt das Telephon zwischen Berlin und den süddeutschen Hauptstädten. Wie sich diese schließlich zu dem Vorgehen des Reichskabinetts in Preußen stellen, läßt sich zur Stunde nicht übersehen. In politischen Kreisen wird versichert, die süddeutschen Länder werden es nicht ohne geeignete Maßnahmen hinnehmen, daß Preußen, das Land mit den meisten Reichsratsstimmen, durch Reichsbeauftragte im Reichsrat vertreten wird.
der Reichsregierung nicht geneyme Zusammensetzung
einer Landesregierung frußzen wurde, ware so verfassungswidrig, daß eine Reichsregierung, die sich dazu verleiten ließe, sich selbst außerhalb der Verfassung stellen würde. Eine Reichsregierung aber, die ihr Verhalten gegenüber den Ländern nicht mehr nach der Ver
fassung richten wollte, würde damit die verfassungsmäßigen Bindungen zwischen Reich und Ländern keineswegs zerschneiden, sondern würde die Länder, die noch eine Spur von Lebenskraft in sich verspüren, geradezu zwingen, ihre Abwehrmaßnahmen und Gegenmaßnahmen so zu treffen, wie sie eben in einer Zeit, in der die Gewalt das Recht unter
jochen will, notgedrungen ergriffen werden müssen. Ein Reichskommissar, der den Main überschreiten würde, wäre nicht nur eine Kampfansage für das betreffende Land er wäre auch eine Kampfansage für den gesamten deutschen Süden.
Erdbebenkatastrophe im Innern Chinas
70000 Menschen ums Leben gekommen?
aris, 13. Februar.
Nach einer im„Echo de Paris“ veröffentlichten Agenturmeldung aus Peking sollen aus dem Landesinnern kommende Kamelreiter hier mitgeteilt haben, daß sich am 26. Dezember im westlichen Teile der Provinz Kansu ein heftiges Erdbeben ereignet habe. Die Städte Ping=Fan und Labran mit je 11 000 Einwohnern seien völlig vom Erdboden verschwunden. Man schätze, daß
ten gewaltige Ueberschwemmungen, in denen Hunderte von Personen ertranken. Die bittere Winterkälte führte zu weiteren Verlusten an Menschenleben.
B53. verlängert
Reichsbaul=Keoistonlireon
Basel, 13. Februar.
Der Verwaltungsrat der Bank für internationalen
lig vom Erdboden verschwunden. Man schäße, daß Zahlungsausgleich(B33.) hat in seiner heutigen
70000 personen ums Leben gekommen Sitzung die Verlängerung des Anteiles der
ketcrt.„ 19 TLm„(B33. an dem der Reichsbank gegebenen Kre
dit von zur Zeit 86 Millionen Dollar für weitere drei Monate beschlossen. Der Kredit war bis zum 4. März befristet.
London, 13. Februar.
„Daily Expreß“ meldet aus Peling folgende Cinzelheiten: Die Provinz Kansu liegt zwischen Tibet und der Mongolei. Das betroffene Gebiet ist einer der abgeschlossensten Bezirke in der ganzen Welt. Es ist gebirgig und von einer ärmlichen chinesischen Bevölkerung dicht besiedelt. Die erste Kamelkarawane mit Flüchtlingen hat soeben nach einer Reise von 1500 Kilometer die erste Nachricht von der Katastrophe überbracht. Die Erdstöße zerstörten die Lehmhütten der Einwohner und verursach
Der Provinzialausschuß von Pommern lehnte es ab, Durchführungsmaßnahmen zu den Provinziallandtagsneuwahlen zu treffen, da die Auflösung der Provinziallandtage ungesetzlich sei. Daraufhin ordnete der Oberpräsident die entsprechenden Maßnahmen an.
Von draußen gesehen
Das veränderte polltische Kaleidolkop
Von
Lloya Beorge.
trüherem brillichen Minilerprälidenten
Copyright by King Features Syndicate.
Nachdruck und Uebersetzung, auch auszugsweise,
verboten!
Die Welterholung hängt von der Weltvernunft ab. Würde irgend jemand seinen Ruf durch eine Voraussage aufs Spiel setzen wollen, wann die Nationen zur Vernunft kommen werden? Ich kann weder hier noch im Auslande ein unmittelbares Anzeichen dafür sehen. Wenn ich heute das politische Chaos betrachte und versuche, die widerstreitenden Rufe in der ganzen Welt zu unterscheiden, so denke ich an ein östliches Dock mit 50 Hafenmeistern, die alle am Befrachten und Entladen verschiedener Schiffe interessiert sind und verschiedene Ansichten über den Zeitpunkt und die zweckmäßigste Arbeitsmethode haben. Und ich habe das, Alpdruckgefühl größter Verwirrung, zielloser Vielgeschäftigkeit und betäubenden Tumulis. Die ganze Welt spricht in Myriaden von Sprachen. Jeder gibt Kommandos, die niemand anders beachtet. Kleine Gruppen bilden sich, die darauf sinnen, ihre eigenen Ideen und Interessen den anderen aufzu
zwingen und die Bestrebungen ihrer Rivalen zu unter
drücken. Es gibt Verteidiger der Währungsreformen, des Douglasplans, des Goldstandards, des Bimetallis
mus, der Technokratie, der Inflation, der Deflation,
hoher und niedriger Zölle, der Autarkie, der Sparsamkeit, der erhöhten Ausgaben und des ganzen Heeres von ismen: Faschismus, Sozialismus, Kommunismus, Nationalsozialismus, Nationalismus, Internationalismus usw. Einige Leute bemühen sich vergeblich, die Staatshaushalte auszugleichen. Andere, die das bereits getan haben, diskutieren über die einfachsten Methoden, die Haushalte aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Wenn ich, bildlich gesprochen, jetzt den Hafen verlassen würde, so müßte ich die Länder der Welt als ziellos in schwerer See treibende Wracks mit zerrissener Takelage und großen Lecks schildern, die ohne Karte unter einem sternenlosen Himmel dahintreiben. Wohins Niemand kann es sagen, weil niemand es weiß. Neue Kapitäne machen ein kluges Gesicht und versprechen, daß alles gut werden wird, jetzt wo sie auf der Kommandobrücke stehen. Ich hoffe, sie haben recht.
Der Beweis dafür daß die Nationen nicht so vertrauensvoll in die Zukunft sehen, wie ihre Regierungen es zu tun behaupten, liegt in ihrer Bereitschaft, die Regierungen zu wechseln, wann sie nur immer Gelegenheit dazu haben. Kein demokratisches Land hat zu den Regierungen gestanden, die im Anfang der Krise im Jahre 1930 an der Macht waren, und die Länder, welche über die Möglichkeit eines schnellen Wechsels verfügen, haben seit dem Jahre 1930 eine Regierung nach der anderen gestürzt.
Frankreich hat in den letzten Jahren ein Kabinett nach dem anderen durchprobiert. Es hat zwei Regierungen im Laufe der letzten Wochen gestürzt, um irgendeinen Weg zum Ausgleich seines Haushalts zu finden, ohne den Fehlbetrag durch weitere Besteuerung und Ausgabenbeschränkung einzubringen. Deutschland hat mit der gleichen Rastlosigkeit die Kabinette gewechselt und den Reichstag aufgelöst in dem krampfhaften Bestreben, eine Regierung zu finden, die irgendeinen Weg aus dem Chaos weist. Amerika zerbricht sich den Kopf, wie es 12 Millionen Arbeitslose vor dem Verhungern bewahren, kann, ohne für ihren Unterhalt verantwortlich zu werden, Britannien, das seine Häfen versperrt und die Schlüssel den Dominions ausgehändigt hat, seine Reserven verschlossen und die Schlüssel in den Händen der Bankiers gelassen hat, wartet mit charakteristischer Verbissenheit, daß sich etwas ereignet. Bis zu diesem Zeitpunkt begnügt sich der Durchschnittsengländer damit, die Begebenheiten bei dem Kricketmatch in Australien zu verfolgen Dies scheint das einzige Ereignis zu sein, das sein Intersse erregt. Die Reorganisation des Handels überläßt er den Sachverständigen.
Um diese sinnlose Verwirrung noch zu erhöhen, hat sich Japan mit seinen zerrütteten Finanzen leichtsinnig in Feindseligkeiten mit seinem riesigen, aber gelenkigen Nachbarn China gestürzt. Es ist bereit, sowohl mit dem Völkerbund als auch mit China den Kampf aufzunehmen. Ersterer macht ihm vielleicht keine Schwierigkeiten, die nicht durch Matsuokas Reden überwunden werden können. Aber China kann sich als schwierigere Aufgabe erweisen. Wenn die chinesischen Truppen nicht genügend ausgerüstet sind, um die japanische Armee zu besiegen, so kann ihr Widerstand lange genug fortgesetzt werden um den japanischen Den ins Schwanken zu bringen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Japan sind sowieso nicht allzu erfreulich. In Südamerika sind Bolivien und Paraquay zum Kriege über den Besitz eines von Wasserriesenschlangen bevölkerten Gebietes übergegangen, das so unzulänglich ist, daß es den Truppen Boliviens und Paraguays fast unmöglich ist, die feindliche Armee zu entdecken und ihr eine Schlacht zu liefern.
Angesichts dieser Verwirrung muß man mit angespanntem Interesse, wenn auch nicht immer voller Hoffnung, jeden Wechsel beobachten, der sich in der Führung irgendeines bedeutenden Landes vollzieht, und eifrig Betrachtungen über die Aussichten der neuen Männer anstellen, die durch ihre neuen Methoden vielleicht die Lage bessern. Zwei derartige Veränderungen sind kürzlich vor sich gegangen. In Deutschland ist Hitler an die Stelle Schleichers getreten, in Frankreich hat Daladier PaulBoncour abgelöst. Im Augenblick scheint die Daladier= Regierung auf einem Stuhl mit zwei Beinen zu sitzen. Mit großer Vorsicht kann Daladier seinen Sitz einige Zeit halten, aber es wird ein schwieriges Kunststück sein.
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