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Schähr für Vellagen wicd nuch Gewüht derachust.

Zweite Ausgabe, 2. Blatt.

Sonntag, 2. Februar 1913.

62. Jahrgang. Nr. 87.

Aus der Stadt.

Münster, 2. Fedrugr.

* Von der Auiversität.Die Doktorwürde in der philo­laphischen und naturwissenschaftlichen Fakultät erwarb sich gand. phil. Hermann Anton Eckholt aus Hasekkune. Die Dissertation lautete: Untersuchungen über die Romantechnik Fritz Reuters.

Volksburean nur Verspoel Nu. 6, eine Treppe hoch.

Während des Monats Januar wurden 369 Auskünfte er­Leilt und 21 Schriftsätze angefertigt.

Auf dem Hauptarbeitsnachweis Münster, Verspoel s eine Treppe hoch, Fernruf 427, wurden angemeldet im Monat Januor er. von 220 Arbeitgebern 274 Stellen: davon für un­gelernte Arbeiter resp. Arbeiterinnen 104, für gelernte 96 und für Gesinde 74 Stellen. Arbeitsuchende meldeten sich 427, und zwar ungelernte 168, davon auswärtige 92, gelernte 211 und Gesinde 48, männlich 34, weiblich 14. Dem männlichen Gesinde konnte zu einem Drittel, dem weiblichen zu vier Fünfteln und den gelernten Arbeitern zu zwei Fünfteln Ar­heit nachgewiesen werden. Von den ungelernten Arbeitern erhielten 45 Prozent eine Arbeitsstelle.

( Die hiesige Ortsgruppe des VerbandesKamerad=

schaft, in der die hiesigen Polizeibeamten zusammengeschlos­sen sind, veranstaltete am Mittwoch abend im Hotel Ber­iiner Hof eine Kaisersgeburtstagsfeier. Als Ehrengäste paren u. a. anwesend Beigeordneter Dr. Krüsmann und Stadtkämmerer Dr. Sperlich, als Vertreter der Stadt, so­vie Polizeiassessor Reinkens, ferner Amtmann Bartosch und Polizeiinspektor Spieker nebst den Polizeikommissaren. In serniger Ansprache begrüßte der Vorsitzende, Polizeiwacht­meister Hock, die Vorgesetzten und Ehrengäste, sowie die überaus zahlreich erschienenen Damen und Mitglieder von hier und auswärts. In der Festrede feierte er den Kaiser und König als obersten Vorgesetzten und Vorbild treuer Pflichterfüllung für jene, die in seinem Namen ihres Amtes walten müssen. Nach einem begeistert aufgenommenen Hurra glangte bei bengalischer Beleuchtung ein kebendes Bild: Huldigung an den Kaiser", zur Darstellung, währenddem stehend die Kaiserhymne gesungen wurde. Hierauf trug ein kleines Mädchen einen Prolog vor. Alkseitige Überraschung bereitete die Gesangs=Abteilung, die, trotz der kurzen Zeit ihres Bestehens, unter Leitung des Lehrers Winter, mehrere Lieder in wohlgelungener Weise zum Vortrag brachte. Zwei recht flott gespielte Einakter, ein Terzett und verschiedene Couplets, gaben dem reichhaktigen Programm eine ange­nehme Abwechslung.

X Wie wirds Wetter! Das ist die bange Frage, die na­mentlich dem Zugkomitee des Rosenmontagszuges am Herzen liegt. Unser Berliner Wetterbüro, dessen Vorhersagen im allgemeinen sich als zuverlässig und zutreffend erwiesen haben, orakelt folgendes:Angesichts der Tiefe der rasch den Erdteil durchziehenden Depression dürfte es wenigstens vorübergehend im ganzen Lande zu Tauwetter kommen. Ob aber die beträchtlichen Schneemengen schnell schmelzen wer­den, erscheint immerhin fraglich, und da dem tiefen Wirbel von Ozean her ein neues Maximum folgt, so ist die schnelle Wiederkehr von Frostwetter nicht ausgeschlossen. Zunächst dürften jedoch überall die Temperaturen den Gefrierpunkt übersteigen und die Schneefälle, wie schon im Westen, auch in den übrigen Landesteilen, in Regen übergehen. Die Sache liegt also so, daß man auf die Fragegibt's Regen? nit bestem Gewissen antworten kann:'t kann't dohn,'t kann't uuch nich dohn!

X Abendgesellschaft im Zoologischen Garten. Die Vor­bereitungen für die diesjährigen Aufführungen der Abend­gesellschaft im Zoologischen Garten sind im vollen Gange. Auf der Bühne wird allabendlich geprobt, während im Ge­sellschafts zimmer der Musikmeister die Chöre und Sologesänge einpaukt. In den Garderoben rasseln die Nähmaschinen und unter geschickten, sachkundigen Händen entskehen die zeit­gemäßen Kostüme. Auf die Leinwand zaubern die Gebrüder Fernholz neue Dekorationen, es herrscht ein emsiges Treiben. das einen vollen Erfolg verdient und verspricht. Dem Titel des Stückes können wir noch nicht nennen, die Abendgesell­schaft hüllt sich in Schweigen, da spricht sie gleich Lohengrin: Nie darfst du mich befragen!" Doch auch dieses Geheimnis wird wohl bald enthüllt werden, denn der Tag der ersten Aufführung ist nicht mehr weit.

= Der Verein für Sänglingsfürsorge in der Provinz

Westsalen hält am Montag, den 24. Februar, vormittags 11 Uhr, im Sitzungssaale des Landeshauses zu Münster eine Generalversammlung ab.: Auf der Tagesordnung stehen, neben Erstattung des Rechenschaftsberichtes für 1911/12, Rech­nungslegung für 1911/12 und Aufstellung des Etats für 1913, sowie Ergänzungswahlen zum Verwaltungsrat, ein Vortrag des Justizrats Hellraeth-Münster überDie Säuglingsfürsorge in ihrer staatlichen und sozialen Bedeutung und Mitteilungen der Frau Konsul Robert Hoesch=Dortmund sowie der Frau Justizrat Hellraeth=Münster über ihre Tätigkeit und ihre Er­fahrungen auf dem Gebiete der Säuglingsfürsorge.

0 Kleine Nachrichten. In der Nacht zum 1. Fehr. ent­stand auf der Sonnenstraße zwischen einem Infanteristen und einem Schmied ein Streit, in dessen Verlaufe der Schmied von dem Unteroffizier mit dem Seitengewehr be­droht wurde. Hierauf zog der Schmied einen Revolver. Der hinzukommende Polizeibeamte beschlagnahmte den Revolver und brachte beide zur Anzeige.

Historischer Tageskalender für Münster. 1902(2. Fedr.) Einweihung der Antoniuskirche.

:. Ferienkurse für Oberlehrer zu Münster i. W.

Das große Interesse und die rege Teilnahme, welche die leit dem Jahre 1908 alljährlich während der Osterferien in Münster abgehaltenen Ferienkurse fanden, haben den Pro­binzial=Ausschuß des Westfälischen Philologen=Vereins zur

heuchsiodersche Veriasktrsch ael der 1. Hshorscher manistische Ferienkursus verbunden werden. Die Vorträge und Darbietungen finden während der diesjährigen Oster­

zkerien, und zwar vom 3.5. April, in den Räumen der

lniversität statt. Von 1 Mark Einschreibegebühr

nicht erhoben. Die Mitgliedskarten für einen Kursus be­kechtigen zur beliebigen Teilnahme an den Vorträgen der anderen Kurse. Treffpunkt am Vorabend, Mittwoch, den 2. April, und an den übrigen Abenden von 7 Uhr ab: Rats­schenke, Roggenmarkt 1112. Freitag, den 4. April, nach­mittags 4 Uhr, wird Universitäts-Professor Dr. Koch bereit lein, die Teilnehmer durch das Königliche Schloß zu führen. Für Samstag, den 5. April, ist nachmittags je nach Wahl, ein Besuch des neuen Museums in Dortmund und des Aus­Frodungsgebietes in Haltern in Aussicht genommen. Für kachkundige Führung ist gesorgt. Aus den Programmen der Vorträge entnehmen wir:

*) Für den philolog isch=archäologischen Prapinzgsr, gmerstag den 3. April, 11¼ bis 1235 Uhr: Gung vo. 4culrat Dr. Hoffmann: Die Wundtsche Auffas­sung von der Sprache in ihrer Anwendung auf das Grie­und Lateinische. 12½ Uhr: Geschäftliche Sitzung. 23 58 6 Uhr: Professor Dr. Kroll: Seneca als Philosoph

Prassar Teller. Freitog, den 4. April: bis 12½ Uhr: chre Aus Dr. Koepo: Die rdmischvermanische Forschung, Für4 haben und Ergebnisse.(Mit Lichtbildern). bis ####: Professer Dr. O. Hoffmann: Vorführung von Appa­% experimentelle Phonetik. Samstag, den 5. April: Ichrent.: 11 Uhr: Professor Dr. Münscher: Sophokles weynemat mit Interpretation.

.#Fr, den ne#philologischen K#esns: Am Stalespeanz4I bis 12 Uhr: Prosessor Dr. Keller: Die #u i## Bacon=Frage. 12 Uhr: Geschäftliche Sitzung.

bis 7 Uhr: Professor Dr. Keller: Neues zur Shakespeare­Htographie. Am 4. April: 10½ bis 12½ Uhr: Professor Dr.

neuen Theorien üder Entstehung ##. 614 b# 7 Uhr: Wie Leim

Scheung(Zu 4. Uhrs:.

# franzöfischen Heldenspo#

philbarchäolog. Kursus. Am 5. April: bis 11 Uhr: Oberlehrer Roters(Bochum): Über das höhere französische Unterrichtswesen auf historischer Grundlage.

c) Für den historisch=germanistischen Kur­sus: Am 3. April: 11¼ bis 12 Uhr: Professor Schulrat Dr. Cramer: Die Ortsnamenforschung in ihrer Bedeutung für Volkskunde und Geschichte.[Mit bes. Berücksichtigung der keltischen, römischen und frühgermanischen Sprach­schichten). 12 Uhr: Geschäftliche Sitzung. bis 6 Uhr: Oberlehrer Dr. phil. ei rer. vol. Lappe(Lünen): Neuere Forschungen zur Geschichte des westfälischen Städtewesens. Am 4. April: bis 12½ Uhr: Professor Dr. Koepp: Die römisch=germanische Forschung, ihre Aufgaben und Erleb­nisse.(Mit Lichtbildernl. bis 7 Uhr: Wie beim phil.­arch. Kursus. Am 5. April: bis 10½ Uhr: Prof. Dr. Schwering: Die Entwickelung der literarhistorischen Me­thoden im 19. Jahrhundert.

Akademische Trauerfeier für Professor v. Heckel.

### Münster, 1. Februar.

Dem am Mittwoch heimgegangenen verdienten Profes­sor der Nationalökonomie Max v. Heckel weihte die West­fälische Wilhelms=Universität am Samstagmorgen in ihrer Aula in dankbarem Gedenken eine stille, eindrucksvolle Trauerfeier. Außer dem vollzählig erschienenen Professoren­Kollegium mit dem Rektor Magnifikus wohnten zahlreiche Gäste dem Trauerakte bei, u. a. der Kurator der Universität, Se. Durchlaucht Prinz von Ratibor und Corvey, Kuratorial= rat Geheimrat Dr. Kirchner, Vertreter der Militärbehörden und der Stadt Münster, so Bürgermeister Dieckmann. Auch zwei Mitglieder der v. Heckelschen Familie, vom Rektor in die Aula geleitet, nahmen an der Trauerfeier teil. An der Saalwand hatten die in Wichs mit umflorten Bannern er­schienenen Chargierten der studentischen Korporationen Auf­stellung genommen, deren blitzende, leuchtende Farden sich in scharfem Kontrast von dem düsteren Trauerschwarz der Versammlung abhoben. Inmitten der ernstgestimmten Trauerversammlung war der Sarg mit den sterblichen Über­resten des Verstorbenen aufgebahrt, beladen mit prächtigen Kränzen, unter denen namentlich die vom Kuraror, vom Rektor und Senat und von der Studentenschaft gewidmeten, sich durch ihre Pracht auszeichneten. Zu Häupten des Toten stand ernst, in stummer Trauer, das Kruzifix, zu beiden Sei­ten flackerten die Kerzen auf schweren Leuchtern.

Gegen 10¼ Uhr leitete der Akademische Gesangverein unter Universitätsmusikdirektor Dr. Niessens Leitung den Trauerakt mit dem Vortrage von Flemmings ergreifen­demWie sie so sanft ruhn ein. Elegisch und ruhevoll tröstend klangen die sanften Akkorde langsam und zart über Sarg und Blumen hin. Se. Magnifizenz der Rektor Prof. Dr. Krückmann widmete darauf dem verstorbenen Kol­legen den ehrenden, dankbaren Nachruf:

Zu früh hat der Tod unseren unermüdlichen Kollegen abberufen, zu früh für ihn, uns und die Wissenschaft. Max v. Heckel fand sogleich in seiner ersten wissenschaftlichen Ar­beit, in seiner Dissertation, sein eigentliches Schaffensgebiet, die Finanzwissenschaft. Es war gewiß schon damals nicht leicht, auf diesem Felde Neues, Großes zu leisten. Aber Max v. Heckel in seiner streng methodischen Art nahm diese Wissenschaft langsam und mit glücklichem Erfolge in An­griff. Von der deutschen Finanzwissenschaft ging er aus, tat dann aber auch ins französische und spanische Recht tiefe Blicke. Darauf schrieb er sein bekanntes Buch über das Budget(1898). Dies Buch brachte ihm bald eine ganze Reihe von ehrenden Aufforderungen zur wissenschaftlichen Mit­arbeit. So zählen ihn die größten Handbücher, vor allem das Handbuch der Staatswissenschaften und das Wörterbuch der Volkswirtschaft zu ihren geschätzten Mitarbeitern. Mit nie versagender Pünktlichkeit und Genauigkeit lieferte er seine Arbeiten stets ab. Dabei arbeitete er viel an national­ökonomischen Zeitschriften mit. Es erschien dann(1904) sein Werk überDie Fortschritte der direkten Besteuerung in Deutschland in der Zeit von 1880 bis 1905. Ferner gab er das Hand= und Lehrbuch der Staatswissenschaften heraus. all diese Arbeit stand jedoch im Dienste eines höheren Zweckes, nämlich der Herausgabe eines Buches über die Finanzwissenschaft. Heckel war als Wagners Schüler der dritte, der dies Gebiet bearbeitete. Für ganz neue, bahnbrechende Gedanken blieb ihm daher eigentlich nicht viel übrig, aber Heckel hat in scharfsinniger Erörterung der Einzelfragen und in systematischer Bearbeitung dem Problem viele neue Sei­ten abgewonnen. Dies Buch, dessen erster Band 1909, dessen zweiter 1912 erschien, war sein Hauptwerk. Noch vor der letzten Vollendung nahm ihm leider, der Tod die Feder aus der Hand.

Max von Heckels Vorzüge liegen vor allem in seinem

Freng, methodischen Arbeiten, in seinem scharfen, exakten sen, in der wissenschaftlichen Klarheit, die alle Ver­schwommenheit und Phrasenhaftigkeit haßte. So hat Heckel mit seiner umfassenden finanzwissenschaftlichen Tätigkeit nicht nur seine, sondern auch den Ruhm unserer Westfälischen Wilhelms=Universität über die Grenzen Deutschlands hinaus­getragen. Noch in den letzten Tagen erkundigte sich ein aus­wärtiger Professor sehr interessiert nach seinem Gesundheits­zustand, da er noch seine Vorlesungen hören wollte. Wir können gewiß und mit Recht behaupten, daß Max von Heckel einer der Ersten war, die den Ruf der jungen Universität gefestigt haben. In seiner Vorlesung war er bedächtig, genau, gewissenhaft, ein Feind jeder unwahrhaften Rhetorik und Phrase. Heckel war viel zu selbständig, um geistreiche Zitate zusammenzustellen und sie rhetorisch zu verwerten. Die Jugend begeistert sich gern und leicht an schwungvollen, pathetischen Worten. Aber in reifen Jahren werden seine Hörer die Solidität und den Wert seines Wesens würdigen und verstehen.

Als Kollege hat Max von Heckel immer eine vornehme und edle Gesinnung bewiesen. Er nimmt seinen Ehrenschild so rein und blank mit ins Grab, daß er für immer und ewig allen ein Vorbild sein darf. Gelebt hat er im Grunde ein­sam. Da er keine Familie und Häuslichkeit hatte so wurde sein Hang zur Verschlossenheit sehr genährt. Und doch warer im Grunde wieder eine gesellige Natur, wie er seinen Gästen oder, wenn er selbst als Gast irgendwot weilte, stets liebens­würdig zeigte. Die laute Fröhlichkeit jedoch lag ihm fern. Die Gabe, gern aus sich heraus zu gehen, war ihm nicht gegeben, aber ein fröhliches Lachen konnte er auch anstimmen.

Bewundernswert war die Aufopferung, mit der er die ihm übertragenen Ehrenämter übernahm und lange Jahre hindurch versah. Niemals hat er ein Amt abgelehnt. Es erschien uns ganz selbstverständlich, daß Prof. von Heckel diese Amter stets übernahm; selbst in der Zeit seiner schweren Krankheit hat er in der Kommission mitgewirkt. Heckel ließ sich auch niemals ablösen, sondern erfüllte seine Funktionen immer treu und gewissenhaft. Der Gedanke an einen Stell­vertreter scheint ihm nie gekommen zu sein.

In seinem Wesen war er persönlich durchaus anspruchs­los. Er gab sich natürlich, ehrlich, frei. Der Grunözug seines Wesens war rücksichislose Ehrlichkeit. Nur in einem Punkte hat Heckel uns nicht gern die Schätze seines Innern enthüllt, sein Bestes, Innerstes hat er oft unter einer rauhen Außenseite versteckt. Doch alle, die Gelegenheit hatten, ihn näher kennen zu lernen, kannte auch seine reiche Sensibilität, den edlen, garten Kern in ihm. 8

Max von Heckel ist der vierte von den Münsterschen Professoren, die in kurzer Zeit von der tückischen Krankheit hinweggenommen sind. Er hat sein langes Leiden männlich, mit Würde, ertragen und ist wie die anderen ohne Zagen und Klagen gestorben. Des wissen wir ihm Dank. Er blieb bis zum letzten Augenblick der Mann, stärker als das Ge­schick. Jetzt, wo wir von ihm Abschied nehmen müssen, wo er eingeht in die große, ewige Stille, rufen wir ihm zu: Mar von Heckel, der du immer zur Ehre und zum Ruhm der Westfälischen Wilhelms=Universität gelebt hast, wir danken dir vieltausendmal für das, was du uns warst und immer sein wirst! Ein altes. kerndeutsches Wort sagt:Gott geb ihm selige Urständ! Und das wünschen wir unserem toten Kollegen.

Nach der eindrucksvollen Rede des Rektors sang der Akademische Gesangverein das elegische LiedEs ist bestimmt in Gottes Rat in Mendelssohns wehmütig ergreisender Ver­tonung. Pfarrer Dahlmann von Gi. Servatii nahm denn die Einsegnung der Leiche vor, womit die erahn, din­

drucksvolle Trauerfeier ihr Ende fand. Unter Vorantritt der studentischen Korporationen begab sich dann der lange Zug der Leidtragenden in feierlichem Geleite unter den Klängen des ergreisenden Chopinschen Trauermarsches über den Markt und die Salzstraße zum Hauptbahnhof, von wo der Sarg mit den sterblichen Überresten des Verstorbenen nach München zur Bestattung überführt wurde.

Handel und Industrie

Amtlich festgestellte Marktpreise der Stadt Mänster

vom 25. Januar bis 1. Februar 1913.

Gegenstand 1 Preise

niedrigst. höchst. Weisen inl. 19.75 M. 20,50 M.

Rosgen inl. 17,60 Braugerste 60.00 Futtergerste 17,10 Hafer inl. 17.25 Erbsen Bohnen Linsen Kartoffeln Richtstroh

28.00

30.00

82.00

6.00

3.60

18.25 00.00 18.25 21,75 34·00 33.00 48.00 6.50 4,00

Gegenstand Preise

nledriest köchet. Kruumstech aud ul. 860de Hen... 620 Rindfleisch 1.60 Kalbfleisch 1.50 Hammelfleisch 1.50 Schweinefl. 1.60

Speck.geräuch. 1.80

Rossfleisch 6.60 Essbutter 2.50

Eier 1 St. 0.09

5

5

2.00 2.10

1.90 1.90 2,00 0.80 2.70 0.10

Viehmärkte.

H Vom Niederrhein, 81. Januar.(Fettviehmärkte.) Die Zufuhren in Großvieh und Schweinen waren noch umfangreicher wie in der Vorwoche: Kälber dagegen hatten den letzten Auftrieb. Es waren zugeführt 4471 St. Großvieh(in der Vorwoche 4989 St.), 2468(2452) Kälber und 28979(27279) Schweine einschl. Saug­schweine. In Großvieh verlief der Handel sehr schleppend und lang­sam und es konnte nicht alles verkauft werden. Die Preise in Ochsen gingen teilweise 18 Mk. zurück, in Düsseldorf forderte man 6 Mr. mehr; für Bullen forderte man 12 Mk. weniger. Kühe und Rinder gaben 12 Mk., in Duisburg 25 Mk. nach, in Düssel­dorf mußte man 12 Mk. mehr anlegen. Der Kälberhandel ver­lief einzeln lebhaft, meistens jedoch mittelmäßig und langsam. Die Preise waren in Essen 58 Mk., in Dortmund 85 Mk., in Köln 14 Mk. niedriger, sonst unverändert. In fetten Schweinen ver­lief das Geschäft gleichfalls ruhig bis langsam. Die Preise stellten sich in Köln 13 Mk., in Elberfeld 4 Mk., in Essen 23 Mk., sonst 1 Mk. niedriger. Preise: Fette Ochsen 1. 87100, 2. 7480, 3. 6573 Mk. Bullen 1.8299, 2. 7982, 3. 7578 Mk. Kühe und Rinder 1. 8392, 2. 7082, 3. 5068. Kälber(Doppel­ender 105118 Mk.). 1. 98110, 2. 9097, 3. 8089 Mk. (Lebendgewicht Doppelender 8085 Mk., 1. Sorte 6270, 2. 55 bis 61. 3. 4452 Mk.) Vollfleischige Schweine der seineren Rassen 7882 Mk., gewöhnliche 1. Sorte 7477 Mk., 2. 7173 Mk., 3. 6670 Mk. die 50 Kilo Schlachtgewicht. In Zucht= und Milchvieh war der Handel trotz der herabgesetzten Preise schleppend, so daß nicht geräumt werden konnte. Milchkühe kosteten 1. Qual. 400 bis 650 Mk., 2. Qual. 270390 Mk. Stiere kosteten 180375 Mark. Tragende Rinder 210 bis 480 Mk. Holland: Fette Ochsen und Kühe 57.8073,19 Mk., fette Kälber 93.50110 Mk., fette Schweine 42,5049,30 Mk. die 50 Kilo Schlachtgewicht.

Telegraphischer Kursbericht der Berliner Börse.

Tendenz. Die Börse läßt sich die Hoffnung auf das Zu­standekommen des Friedens nicht rauben, man erwartet, daß es der Einigkeit der Großmächte, die auch durch das Hand­schreiben Kaiser Franz Josefs an den Zaren als gesichert an­gesehen wird, gelingen werde, einen neuen Ausbruch der Feindseligkeiten zu verhüten. Auch in der erneuten Hausse der Orientbahn=Aktien, die wieder wie vorgestern mit Ver­staatlichungsgerüchten motiviert wurde, glaubte man einen Grund für die Bessergestaltung der politischen Lage erblicken zu dürfen. Nicht zuletzt bot die Festigkeit Wiens einen guten Rückhalt. Was die Einzelheiten des Verkehrs betrifft, so ist zu bemerken daß die Montanwerte, worauf auch gute Markt­berichte günstig einwirkten, fast durchweg höher einsetzten; eine Besserung von mehr als 1 Prozent erfuhren aber ledig­lich Harpener. Packetfahrt und Elektrowerte konnten den Kursstand gut behaupten. Banken stellten sich gleichfalls überwiegend höher; die Führung übernahmen russische Werte sowie Kreditaktien im Einklang mit der Bewegung in Wien. Am Markte für Verkehrswerte waren österreichische Papiere gebessert, Orientbahn=Aktien stiegen um mehr als 6 Prozent, in Canada=Aktien fanden Deckungen statt; eine gute Meinung bestand auch für Prinz Heinrich=Bahn. Renten blieben bei kleinen Umsätzen gut behauptet. Eines regen spekulativen Interesses erfreuten sich Kolonialwerte, wovon namentlich South West=Africa und Otavi beträchtliche Besserungen er­fuhren. Späterhin konnten die Kurse bei stillem Geschäft ihre Besserungen im allgemeinen gut behaupten. Tägliches Geld 5 bis 4,50 Prozent.

Das Anziehen des Privatdiskones, schwächeres Paris und Petersburg, riefen später eine allgemeine Abschwächung her­vor. Am Kassamarkte für Industriepapiere charakterisierte sich die Stimmung als fest. Glanzstoff Elberfeld 13,75, Badische Anilin 10, Elberfelder Farben 8.25, Kasseler Feder­stahl 6,25 Prozent höher; Gritzner Maschinen 5 Prozent niedriger.

Gottesdienstordnung

in den katholischen Kirchen der Stadt Münster.

Besondere Andachten im Laufe der Woche.

Hoher Dom. Hl. Messen von halb 6 bis 8 Uhr. Halb 9 Uhr Chordienst. 9 Uhr Konventualamt. 10 Uhr letzte hl. Messe. Nachmittags 2 Uhr Vesper. Samstag 3 Uhr. Montag morgen 7 Uhr Pestmesse. Der Blasiussegen wird nach jeder hl. Messe ausge­teilt. Mittwoch: Nach jeder hl. Messe Austeilung der Asche. Nach dem Chordienst, Weihe und Austeilung der Asche an den Klerus durch den hochw. Herrn Erzbischof. Gegen Uhr Hochamt mit Ponti­sikal=Assistenz. Abends 8 Uhr Fastenpredigt mit Segen. Die An­dacht zum hl. Herzen Jefu beginnt am Freitag morgen um 6 Uhr. Vor der hl. Messe Aussetzung des hochw. Gutes bis halb 9 Uhr. Nach der 8 Uhr Messe feierlicher Segen mit demselben.

St. Aegidiikirche. Montag nach jeder hl. Messe und des Nach­mittags 4 Uhr wird der Blasiussegen ausgeteilt. Dienstag morgen halb 9 Uhr Pestmesse. Aschermittwoch: Nach jeder hl. Messe wird die Asche ausgeteilt. Halb 9 Uhr Ascheweihe darnach Hochamt. Donnerstag morgen halb 9 Uhr Sakraments=Hochamt. Abend 7 Uhr Sakraments=Andacht. Freitag morgen von 6 bis 9 Uhr Aussetzung des hochw. Gutes. Halb 9 Uhr hl. Messe für den Mütterverein. Abends 8 Uhr Kreuzwegandacht. Antoniuskirche. Montag und Dienstag morgen halb 7 Uhr Sühne=Messe zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu. Dienstag morgen 8 Uhr hl. Messe zu Ehren des hl. Antonius. Aschermittwoch ¼ vor 8 Uhr Weihe der Asche, dann hl. Messe. Freitag morgen von 6 bis halb 9 Uhr Aussetzung des Allerheiligsten. 6 Uhr Sühne=Messe zu Ehren des göttlichen Her­zens Jesu. Freitag abend halb 9 Uhr Standespredigt für Männer und Jünglinge. Herz=Jesu=Kirche. Freitag morgen halb 7 Uhr Aussetzung des hochw. Gutes. 7 Uhr gem. hl. Kommunion der Schulmädchen. 7 Uhr Hochamt und nachm. 5 Uhr Andacht zu Ehren des Ul. Herzens Jesu. Abends 8 Uhr Andacht mit Predigt für den Männerverein. Hl. Kreuzkirche. Freitag morgen von 6 bis Uhr Aussetzung des hochwürdigsten Gutes. Abends 8 Uhr Kreuzweg=Andacht. St. Lambertikirche. Aschermittwoch: Stille hl. Mossen von 68 Uhr. Nach jeder hl. Messe Aus­teilung der geweihten Asche. 9 Uhr Hochamt. Donnerstag morgen 8 Uhr Sakraments=Hochamt. Abends 7 Uhr Kreuzweg­Andacht. Halb 9 Uhr Vortrag für Männer und Jünglinge. Frei­tag morgen von 6 bis halb 9 Uhr Aussetzung des hochw. Gutes. 8 Uhr Hochamt zu Ehren des hochh. Herzens Jefu. Lieb­frauenkirche. Aschermittwoch 8 Uhr Hochamt, Donnerstag morgen 8 Uhr Sakraments=Hochamt. Freitag morgen 6 Uhr Herz=Jesu­Messe. Abends 8 Uhr Fastenandacht mit Predigt. Samstag mor­gen 7 Uhr Hochamt zu Ehren der schmerzhaften Mutter. Nach­mittags 4 Uhr Andacht für die Kommunionkinder. St. Lud­gerikirche. Montag morgen Erteilung des Blasiussegen nach jeder #l. Messe. Aschermittwoch morgen 6 und 8 Uhr Weihe der Asche und Austeilung des Aschekreuzes. Donnerstag morgen 8 Uhr Sa­kraments=Hochamt. Freitag morgen von 6 bis halb 9 Uhr Aus­setzung des hochw. Butes. Abends 7 Uhr Herz= Jein= Andacht. Et. Martinikirche. Montag nach jeder hl. Messe Austeilung des Blasiussegens. Aschermittwoch: Nach jeder hl. Messe Austeilung der Asche. 7% Uhr Weite der Asche. 8 Uhr Hochamt. Abends 8 Uhr Josephs=Andacht. Donnerstag abend 8 Uhr Fasten­

mittag 4 Uhr Andacht. St. Mauritzkirche. Mittwoch morgen 8 Uhr Hochamt. St. Gervatitkirche. Montag abend 7 Uhr Kreuzweg=Andacht. Dienstag morgen 7 Uhr Pestmesse. Mittwoch abend 7 Uhr Andacht zu Ehren des hl. Joseph. St. Klemens­kirche. Täglich hl. Messen um 6, halb 8 und 8 Uhr. St. Magda­lenenkirche. Jeden Morgen 8 Uhr hl. Messe. Freitag morgen von 7 bis halb 9 und 11 bis 12 Uhr Aussetzung des hochw. Gutes und Segen. Franziskauer=Klosterkirche. Dienstag abend 6 Uhr An­toniusandacht. Mittwoch nach den hl. Messen wird die geweihte Asche ausgeteilt. Freitag morgen von 6 bis 8 Uhr Aussetzung des hochw. Gutes. Abends 6 Uhr Herz=Jesu=Andacht. Kapuziner= Klosterkirche. Freitag morgen 6 bis 7 Uhr Aussetzung des Aller­heiligsten und Herz=Jesu=Messe. Klarissen=Klosterkirche. Diens­tag nachmittag 5 Uhr Antonins=Andacht.

Hauptredakteur: Rudolf Strietholt. Verantwortlich für Politik: Dr. P. Dückers; für den übrigen Teil Paul Koene; für die Reklamen und Inserate A. Busch, sämtlich in Münster. Druck und Verlag der Aschendorfischen Buchhandlung in Wüaster.

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In letzter Zeit ist hin und wieder versucht worden, dem Publikum die Meinung beizubringen, daß Bouillon=Würfel keinen Zusatz von Fleisch=Extrakt zu enthalten brauchten. Bouillon aber ist Fleischbrühe. deshalb ist es selbstverständlich, daß in einem Bouillon=Würfel auch der wertvollste Stoff der Fleischdrühe die Extraktivstoffe des Fleisches bzw. Fleisch=Extrakt enthalten sein muß. Dieser Begriff ist so klar, daß an seiner Verdunkelung nur Fabrikanten Interesse haben können, derenBouillon=Würfel mit wirklicher Fleischbrühe genau so viel zu tun haben, wie der bekanntefalsche Hase mit dem richtigen Hasenbraten!

Die von uns in den Handel gebrachten 0X0 Bouillon=Würfelent­halten neb.n anderen, zu einer guten Fleischbrühe nötigen Zutaten in erster Linie das erforderliche Quantum Fleisch=Ertrakt und gehen deshalb durch Auflösung in kochendem Wasser eine Bouillon, die nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Gäte und in ihren Wirkungen auf den Körper einen Ersatz der hausgemachten bildet.

Wir bitten alle Verbraucher von Bouillon=Würfeln, im eigenen Interesse auf den Namen0X0 zu achten; sie sind dann stets sicher, für ihr Geld ein vollwertiges, unter streng hygienischen Bedingungen hergestelltes Produkt zu erhalten.

Liebig Geselschaft m. b. H., Köln.

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über jugendliches Aussehen

Von einer Sachverständigen.

Jede Frau besitzt einen schönen Teint dicht unter dem haß­lichen. Eine gesunde Haut unterliegt fortdauernd Veränderungen und wirft stetig verbrauchten Stoff in mikreikopisch kleinen Teilchen ab. Wenn dieser Prozeß aus irgendeinem Grunde nicht vor sich geht, bleiben die Teilchen auf der Haut und bilden dort den blassen, haß­lichen, leblosen Teint.

Aus diesem Grunde sollte es das nächstliegende sein, der Natur in ihrem Prozeß der Auflösung zu helfen. Dies geschieht am besten durch Auflegen von etwas halbstarkem Cleminit in derselben Weise, wie man Coldcream auflegt. Diese Substanz, die keineswegs unan­genehm ist, scheint den welken äußeren Teint anzugreifen und zu ent­fernen, um die darunter befindliche frische, junge, vollkommene Haut den natürlichen Teint an die Oberfläche zu fördern.

Um diefen einfachen Plan zu erproben, braucht man nur ungefähr fünfunddreißig Gramm halbstarkes Cleminit in der Apotheke zu kaufen und es einige Nächte vor dem Schlafengehen aufzulegen. Die Kenntnis dessen, was auf solche einfache Weise getan werden kann, nimmt dem vorrückenden Alter viele der Schrecken, die es für die Frau besitzt. Keine Frau macht sich wegen ihres Aiters Sorgen, solange sie jung gussicht

Der Kaffee ist bei Arterienverhal­kung absolut zu verbieten oder nur durch den unschädlichen Kassoe Hag, den coffelufreien Bohnenhassee, zu ersetzen.

Geueralanzt Rönig und Dr. Botetle.

(Zeitschrift f. Bensolegte 1903, Geft