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vio: Ausgabe à 2.10 RN., Aus
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Westsattschei Merrur Mansterische Voilszeitung
Morgenausgabe
83. Jahrgang
Anzeigen: Dos um Höhe 2 um dren kostet 7 Rof, für Zamilienanzeigen 6 Rpf
Stellengesuche 5 Rof. Aufnahme und Berechnung von Anzeigen regein sich nach Bestimmungen des Werbegeletzes, gültig ab 1. Januar 1934. Erfüllungsort Gerichtestand Münster t. W. Reklamen: Das mm 60 Rpi bei einer Spaltenbreite von 90 mm Vellagen: se Lausend Retig RM 13.50: Lseitig RM. 15.—: 6—8seitig RM 20.—. Postgebühren werden besonders berechnet. Anzeigenschluß: Für die Morgenausgabe tags vorher 15 Uhr. für die Abendausgabe am Erscheinungstag 11 Uhr. Postschechkonte: Köln Rummer 42114.
ies Blatt
den 23. Juni 1934
Nummer 647
uli bis 15. August in dem nen Heidelberg unter dem Proß ichsministers Dr. Gocbbels dus stspiele wurde dieses eindrug erbeplakat geschaffen.
lekdoten
ein Stellmacher. Er war als ekannt.
Steinbruchbesitzer der Gegend zu in Steinbruch geht tadellos. Aber## ren, um die Steine aus dem selpen!“ meinte der Stellmacher un h anbahnende Geschäft. h schon gedacht und kam deshalb sitzer.„Was wird das kosten, achst?“
sagte der Stellmacher.„Nu, de naken!“
ere.„Ich brauche aber fünfzehn das Stück kosten?“ hinter dem Ohr.„Karl, dat geiht as Stück sechzehn Mark!“ rückt!“ entrüstete sich der Steinbruc sieben Mark fünfzig. Und bei einen willst du für jeden sechzehn Man
kann nicht anners!“ beteuerte der
so ein großer Preisunterschied. en, was?“ sagte der Steinbruchbesic n!“ beteuerte der Stellmacher. z em Wald klauen, awer für fiftei 1s Holt kaupen!"
r<space> w e s t f ä l i s c h e n<space> K l e i n s t a d t<space> s t a n d<space> e i#<space> sich. Es war vergeblich. Er ko###
n der menschenfreundliche Herr sen und drückte auf den Schellening ie Junge hinter den Ohren und
dat gitt wegkommt, makt gitt dit nicht uns're Schelle!“
Gemeindediener in das Dorfwitzu einigen Bauern und sagte: 1? Bi dem Kötter Braun is em isches, meint de Ljährer!“ ein Gast und fragte:„Op wen Alr:
defand sich mit dem Meister v. Abschied von Bartholomäubschied von der geliebten Frau herzog so gut wie für den
ich, Meister?“
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un ja, Herr Erzherzog, Ihr em Lebensalter heißt das ande## und später vielleicht noch n Kredit Eurer Jugend und tö## fnehmen, soviel Ihr wollt, AbeHöhe, Meister, Ihr habt es### uf die hinunter, die sich noch den Claudius Bius. Ihr mic as bedeutet noch mehr.“ wir wollen nicht rechten. Hi### öhe führt auch wieder ins Tall denken, während Ihr vom miteinander vergleichen wollg s Haar und bilde mir doch
se, der in der Sonne wieder
wenn das nicht dasselbe ist?“
o wenig dasselbe wie ein#### ter Fels in Wind und Sturm. beiden die Sonne.“
r, der Junge und der Alte, des Himmels. Der Junge 5n Hand schützend vor den Augen## einmal daher, voller Glauben er sei. verwechselt Herbst und ilen schon Sommer und Win#
gte der Erzherzog. Und es i# verschwenderisch schön ist dies fraun der Sturzacker, wie mott Frau Philippine. Sie wird oder einen Knaben— Gott umen, wie er sie schaffen mag eit vor mir, Zeit, die nie ein Tag, wenn man liebt, wie la# sre— nicht auszudenken die u Philippine.(Fortsetzung
der Tag der Jugend“
Ein Aufruf des Reichssportführers
dnb Berlin, 22. Juni.
keichssportführer hal zum Tag der Jugend am Samsgenden Aufruf erlassen:
Tag im Jahr gehört der Jugend. Auf allen Spiel##irlätzen tummeln sich heute von frühester Morgenstunde gus und Mädel, um im Mehrkampf ihre Kräfte zu Bod zu erpraben. Beichsinnen= und Reichaunterrichse] um haben zu diesem zweilen deutschen Jugendfest aufund mit der Durchführung den Reichsjugendführer und bchssportführer beauftragt Der Tag ist schulfrei. Aber einen großen Teil der schulentlassenen Jugend sind heute #eitgeber Beurlaubungen gegeben worden, um die geuische Jugend an diesem einen Tug zu Spiel und Sport enzubringen. Im Mitlelpunkt des sportlichen Prosteht der Dreikampf, aus Lauf, Wurf und Sprung beIhn bestreiten alle Jugendlichen männlichen und weibbeschlechts vom 11. Lebensjahre an. Oft haben aber auch ##nstalter der einzelnen Kämpfe damit Aufmärsche, VolksPpiele und Staffeln verbunden. Den Siegern aller dieser #winkt als Anerkennung die Ehrenurkunde mit der Undes Herrn Reichspräsidenten; dazu wird eine weitere mit den Unkerschriflen des Reichssportführers und des ###endsührers gegeben. Als dußeres Zeichen der Jusam##igkeit wird das Festabzeichen getragen, das aber auch ##nd Freunde der Jugend im Straßenverkauf haben könus dem Erlös dieses Abzeichens werden die Gesamtkosten #chen Jugendfestes bestritten, an dem sich in diesem ##nehr als fünf Millionen deutscher Jungen und Mädel beFeierlichen Abschluß des Tages bilden die Sonnen#ern mit dem Treugelöbnis deutscher Jugend zu Volk und #b.
#ischlands unabänderliches Recht
auf Ehre und
Goebbels sprach auf dem ersten Thingplatz in Halle vor 225 000 Menschen
“<space> d u b<space> H a l l e,<space> 2 3.<space> J u n i.<space>
#chsminister Dr. Goebbels sprach am Freitagabend auf dem eutschen Thingplatz in den Brandbergen bei Halle. Der #<space> h a l l e<space> g e s t a l t e t e<space> s i c h<space> z u<space> e i n e r<space> d e r<space> g r ö ß t e n<space> K u n d g e b u n g e n<space>—<space> nan von den Riesenaufmärschen auf dem Tempelhofer Feld im Reiche überhaupt. 160.000 Besucher waren gemeldet, voa 225 000 waren herbeigeströmt, um Dr. Goebbels, der zum ###ale wieder seit der Machtergreifung in Halle sprach, zu Die Stadt selbst war wie ausgestorben. Aus weitester Umwaren die Menschenmassen in allen nur erdenklichen Ver#eln nach Halle gekomuen. Immer wieder wurde bei der An#ahrt der Kraftwagen des Ministers von Menschenmassen #ssen, die den Fahrdamm trotz aller Absperrungsmaßnahn neuem eroberten und überfluteten, um den Kraftwagen zum ### bringen. Der ganze weite Talkessel des Thingplatzes, der ner Festspielstätte nach den Worten des Ministers zu den in Deutschland gehört, war bis zum Kamm der ihn umgehöhenzüge herauf von den riesigen Kolonnen der Aufmar#besetzt.
# ihnen sprach nach kurzer Begrüßung durch der Gauleiter #u Jordan Reichsminister Dr. Goebbels in 1½stündiger Dr. Goebbels führte u. a. aus: Jedermann weiß, daß ##ie Aufgaben gegeben sind, für die es sich zu leben verlohnt, #<space> e i n e n<space> T e i l<space> d i e s e r<space> A u f g a b e n<space> s c h o n<space> g e l ö s t<space> h a b e n<space> u n d<space> d a ß<space> w i r<space> Lösung der übrig bleibenden bereits begonnen haben. Wir ##tt stärker geworden an Wassen. Wir sind stärker gewor
##geistiger Kraft, Stärke. Zucht und männliche Lebenshaltung Deutschland wieder zum öffentlichen Merkmal unserer natioeristenz geworden, und diese Nation hat trotz eines fast ent#den Mangels an Waffen den Mut gehabt, der Welt entge#en und ihr unabänderlich das Recht auf Ehre und Gleich#ung anzumelden. Das Deutschland der Unterwürfigkeit, ## der schmachvollen Novemberrevolte hervorgegangen war, nicht mehr. Das Deutschland von heute, das nun der Welt ##icht zeigt, ist ein Deutschland der Männlichkeit und eines ##en Stolzes. Dieses Deutschland weist von sich den Gedanken, nen Sorgen die Welt zu belästigen. Dieses Deutschland ist rauf, daß es sich selbst hilft. Dieses Deutschland bringt jedem Volke alle Hochachtung entgegen; aber es verlangt von der uch, daß sie ihm die Hochachtung nicht versagt. Diese Nation entschlossen, ihr nationales Lebensrecht zu wahren und zu ver
Br sind der Ueberzeugung, daß wir eine große Aufgabe zu haben, die an den Grenzen des Reiches nicht aufhört.
das nationalsozialistische Deutschland das Recht auf Waffen nert, dann tut es das nicht, um einen neuen Krieg zu #ren, sondern weil wir wissen, daß der Friede niemals ##feigen ist, sondern nur beim Starken, und daß der Friede ## pazifistischen Phrasen, sondern nur mit Waffen zu sichern Br sind der Meinung, daß ein wehrloses Deutschland in
#einer gerüsteten Welt geradezu eine Aufreizung zum Kriege uß. Und der Sache des Friedens ist auch nicht gedient mit #hen Redensarten. Wir wissen, daß wir manchmal Anstoß haben, weil wir die Wahrheit sagten. Die Welt kann uns icht zwingen, zu lügen, weil andere lügen. ####s Verhalten des Auslandes, fuhr Dr. Goebbels fort, beuf der offenbar immer noch vorhandenen Einschätzung ##lands nach den Erfahrungen, die man mit den Regierungen ##n Systems machte. Die Methoden würden sich aber ändern,
# man wisse, aus welchem anderen Holze die Männer des Reiches geschnitzt sind. Die Zeiten seien vorbei, in denen ie Regierungen vor jedem Diktat kuschten. Niemals wieder # die deutsche Unterschrift unter einen Vertrag gesetzt werden, # halten das deutsche Volk nicht in der Lage sei. Unlogisch Sorge des Auslandes, Deutschland könne in fremden Län#nationalsozialistische Propaganda treiben. Nationalsozialis##ei keine Exportware. Jedes Land müsse die ihm gemäße #de Entwicklung durchleben in seinem eigenen Tempo. Phland sei gerade glücklich über den Vorsprung, den die Malsozialistische Revolution ihm in der europäischen EntwickSegeben habe.
Biecn bendlonsereng nacht Kennk
Glatter Hereinfall Jouhaux’ und seiner Freunde mit einer deutsch-feindlichen Aktion in Genf
dub Genf. 22. Juni.
Die seit langem erwartete öffentliche Aussprache in der Arbeitskonferenz über den Entschließungsentwurf, der sich mit der Saarfrage befaßt, endete am Freitagnachmittag mit einem glatten Reinfall Jouhaux und seiner Freunde. Bei der Abstimmung waren nur so wenig Stimmen abgegeben worden, daß die Abstimmung auf Samstag vertagt werden mußte.
Schon in den vertraulichen Vorverhandlungen, die sich endlos hingezogen hatten, hatte sich gezeigt, daß die Aktion des französischen Gewerkschaftsführers Jouhaux und anderer Kreise, die unter dem Deckmantel der Hilfeleistung für die Saararbeiter eine Stimmungsmache gegen Deutschland bezweckte, ein Schlag ins Wasser. Schritt für Schritt mußten die Antragsteller in den Vorverhandlungen zurückweichen, so daß der jetzt vorliegende Entschließungsentwurf schon so farblos ist, daß er kein Interesse mehr findet. Nach dem Antrag wird im wesentlichen nur noch der Verwaltungsrat des Arbeitsamtes beauftragt, die soziale Lage im Saargebiet weiter zu beobachten und sich zur Verfügung der mit der Lösung der Saarfrage verantwortlich betrauten Stellen zu halten.
Einer der beiden Väter des Entwurfes, der holländische christliche Gewerkschaftler Serrarens, verteidigte die Entschließung ohne große Wärme. Er versuchte nachzuweisen, daß die internationale Arbeitskonferenz für derartige Fragen zuständig sei. Ihm erwiderte der spanische Regierungsvertreter Finto mit großer Energie und Klarheit. Der Spanier wandte sich mit Schärfe gegen die Absicht, hier in der Arbeitskonferenz Politik machen zu wollen. Es handele sich um eine politische Frage, mit der die Arbeitsorganisation nichts zu tun haben dürfe.“
Er warf sogar dem französischen Sozialisten Jouhaux vor, die ganze Frage nur aus politischen Gründen vor die Konferenz gebracht zu haben. Mit großem Ernst wies der Spanier auf die unheilvollen Folgen hin, die entstehen müßten, wenn eine Frage, die vom Völkerbundrat schon in Angriff genommen und schon erledigt worden sei, nun auch hier noch behandelt werden soll. Es müsse das letzte Mal sein, so schloß der spanische Vertreter, daß etwas derarkiges sich hier ereigne. Das habe er im Namen seiner Regierung zu erklären. Deshalb fordere er die Regierungsvertreter auf, gegen den Entwurf zu stimmen.
In einer lauten, aber wenig wirksamen Gegenrede versuchte der Sozialist Jouhaux den Antrag zu verteidigen. Es blieb aber bei einer unbeholfenen Verteidigung, die niemand überzeugen konnte. Angesichts der sehr flauen Stimmung im Hause wagte es Jouhaux nicht, die eigentlichen Hintergründe seines Antrages zu enthüllen und Angriffe gegen Deutschland zu richten.
Der Vertreter Italiens, de Michelis, schloß sich dann im wesentlichen dem Standpunkte des Spaniers an. Auch er lehnte die Entschließung ab. Daraufhin kam es zur Abstimmung. Dabei zeigten sich in den Reghen der Vertreter große Lücken. Ein Teil der im Saal befindlichen Vertreter enthielt sich der Stimme. So mußte der Präsident feststellen, daß die für die Abstimmung erforderliche Mindestzahl nicht erreicht worden sei. Die Abstimmung wurde deswegen auf Samstag vertagt. Sie soll dann den Bestimmungen entsprechend namentlich sein. Aber selbst, wenn sich am Samstag noch eine Mehrheit für den Vorschlag ergeben sollte, was immerhin zweifelhaft ist, so kann das an dem völligen Fehlschlag der groß aufgezogenen Aktion nichts mehr ändern.
MA
-Bericht am
Morgen
Die engiische Anwott
auf die deutsche Transfernote vom 14. Juni— Weitere Verhandlungen vorgeschlagen
bie Juli Zusammenkunft Musseknt-Volfuße
dub Wien, 22. Juni.
###s diplomatischen Kreisen verlautet, daß Bundeskanzler Lollfuß sich Ende Juli zu einem Besuch bei Mussolini nach #ne begeben werde. Der Besuch soll auf eine Einladung gehen, die Mussolini kürzlich Dollfuß habe übermitteln
Weiter verlautet, daß Bundeskanzler Dr. Dollfuß über die nmenkunft von Venedig jetzt durch ein persönliches Schrei
#s Staatssekretärs Suvich unterrichtet worden ist.
onb London, 22. Juni.
Auf die deutsche Transfernote vom 14. Juni 1934 hat die englische Regierung dem deutschen Botschafter in London am 21. Juni eine Antwortnote überreicht, die nunmehr veröffentlicht wird. In der Note betont die britische Regierung eingangs, daß sie zu ihrem Bedauern die Wahrnehmung machen müsse, daß die Note keinen praktischen Gedanken darüber enthalte, wie der weitere Anleihedienst für die Dawes= und die Young=Anleihe vor sich gehen solle. Die britische Regierung würdige die Schwierigkeiten der deutschen Regierung in der Devisenfrage, sei aber nicht der Ansicht, daß diese eine vollständge Aufhebung des gesamten Transfers für die Schulden Deutschlands im Gefolge haben müßten. Die Gründe der deutschen Note würden stichhaltig sein, wenn gesagt worden wäre, daß Deutschland auch weiterhin den vollen Anleihedienst für alle seine Schulden decken müsse. Die Vertreter der Gläubiger seien durchaus bereit gewesen, sich mit zeitweiligen, behelfsmäßigen Konzessionen einverstanden zu erklären, die ihrer Ansicht nach angemessen waren, um die gegenwärtigen Transferschwierigkeiten zu überwinden. Sie hätten Gründe für die Annahme gefunden, daß das augenblickliche scharfe Fallen der Reichsbankreserven wenigstens zum Teil die Folge von außergewöhnlichen Belangen sei, die später Berücksichtigung finden würden und daß gewisse Deviseneingänge zu erwarten seien, die überhaupt nicht in Rechnung gestellt wären. Die britische Note betont dann, daß die Gläubiger bereit gewesen wären, die gesamte Nichtreichsschuld zu fundieren, vorausgesetzt, daß die Zinsen für die Dawes= und die Young=Anleihe voll gezahlt würden. Die finanziellen Folgen hiervon wären gewesen. daß man lediglich 90 Millionen RM. in bar hätte transferieren müssen, während Deutschlands gesamte Devisenverpflichtungg: in lang= und mittelfristigen Anleihen sich auf 716 Millionen je Jahr belaufen. Demgegenüber schätzt die britische Note Deutschlands Deviseneinkommen aus unsichtbaren Quellen auf 250 Millionen RM., den Ertrag der Ausfuhr auf 350 bis 400 Miltionen RM. je Monat, so daß die Zinsen für die Dawes= und Young=Anleihe nur etwa 2 v. H. des deutschen Bruttoeinkommens in Devisen betrügen. Der Vorschlag bedinge also keine große Beanspruchung der verfügbaren Devisenbestände. Die britische Note gibt dann der Ansicht Ausdruck, daß die Gläubiger den Satz von 40 v. H. für Nichtreichsanleihen nicht als angemessen ansehen könnten, wenn die Bedingungen, auf die er sich gründete, nicht erfüllt würden.
Es bestehe auch keinerlei Begründung für die Behauptung, daß eine völlige Aussetzung des Transfers auf sechs Monate unbedingt notwendig wäre, ganz gleich was in der Zukunft geschehe.
Die Devisenzahlungen für die Zinsen der Dawes= und der YoungAnleihe für die nächsten sechs Monate stellen sich auf 45 Millionen RM. Dieser Betrag, so meint die Note, müsse laufend aus der zusätzlichen Ausfuhr gedeckt werden können, die vom Oktober 1933 bis März 1934 erfolgt sei. Die Weigerung der Reichsregierung, auf die Bedingungen der Gläubigervertreter einzugehen, könne die britische Regierung nicht als gerechtfertigt anerkennen, denn die britische Regierung sehe in diesen Bedingungen eine für Deutschland äußerst günstige Lösung. Die britische Note erwähnt hier, daß die deutsche Auslandsverschuldung von 1930 bis 1934 von 33 Milliarden auf 18 Milliarden zurückgegangen sei und daß bis zum 28. Februar 1934 nicht weniger als 767 Millionen Schuldverschreibungen zurückgekauft worden seien. Diese Umstände machten den Eindruck unvermeidlich, daß Deutschlands Politik darin bestehe, zu behaupten, es seien keine Devisenbestände verfügbar, um den Dienst der deutschen Anleihen zu bestreiten und sodann die Bestände, die zur Begleichung des Anleihedienstes hätten verwendet werden müssen, dazu zu benutzen, um seine Anleihen zu den niedrigen Preisen, die die Folge der Nichtbezahlung seien, zurückzukaufen.
Die Darlegungen der deutschen Note über den Handel hindernde Maßnahmen, die gewisse Gläubigerländer gegen deutsche Waren angewendet hätten, träfen auf Großbritannien nicht zu. Die deutsche Einfuhr nach England habe allein in den letzten 12 Monaten um etwa 3½ Millionen Pfund zugenommen. Die Einfuhr aus Deutschland in das vereinigte Königreich sei stets größer gewesen als die Einfuhr von britischen Produkten nach Deutschland. Der Überschuß genüge, um die Zinsen sämtlicher
in London aufgelegten deutschen Anleihen mehr als dreifach zu decken und die Zinsen des Londoner Anteils der Dawes= und der Young=Anleihe mehr als zehnfach.
Andererseits beschwert sich die britische Regierung darüber, daß deutscherseits gegenüber dem britischen Handel besonders für Baumwolle und andere Garne Beschränkungen eingeführt worden seien. Sie könne eine Fortsetzung der günstigen Behandlung der deutschen Waren auf dem englischen Markt nicht in Aussicht nehmen, wenn britische Waren in wachsendem Maße Beschränkungen auf dem deutschen Markt unterworfen und die gerechten Ansprüche britischer Anleihebesitzer ohne Ausgleich abgewiesen würden.
Die britische Note erklärt dann, Großbritannien wolle keineswegs die deutsche Ausfuhr unterbinden und wolle ebenso wenig irgendwelche ungerechtfertigten Forderungen britischer Anleihebesitzer vertreten Sie sei jedoch der Ansicht, daß die Weigerung, den Dienst der Dawes= und der Young=Anleihe fortzusetzen, un
Reichskanzler Hitler empfing am Freitagmittag den Gauleiter der Kurmark, Oberpräsident und Staatsrat Wilhelm Kube, zu einer ausführlichen Besprechung der wirtschaflchen und politischen Lage Brandenburgs und der Grenzmark. Die Rede, die Reichsminister Heß am Sonntag bei dem Aufmarsch der SA, SS, PO usw. im Duisburger Stadion halten wird, und der Bericht über diese Veranstaltung, werden am Sonntagabend im Rundfunk von 20 bis 21 Uhr von Wachsplattenaufnahmen wiedergegeben. Aus Anlaß des 700jährigen Geburtstages des Eike von Repgow, des Verfassers des Sachsenspiegels, spricht Samstagnachmittag Reichsjustizminister Dr. Gürtner in Reppichau bei Dessau.] Genau wie im Vorjahr hat auch diesmal wieder Reichsminister Dr. Frick die Schirmherrschaft über die„2000 Kilometer“ übernommen. Das französische Marineministerium hat telegraphisch den französischen Konsul in Bremen beauftragt, dem Norddeutschen Lloyd zu dem Unglück der„Dresden“ aufrichtiges Mitgefühl auszusprechen.
Das Smith=College in Northampton, eine der führenden Frauenuniversitäten Amerikas, das jährlich am Schlusse des Studienjahres besondere Vorlesungen für frühere Studentinnen veranstaltet, hielt diesmal eine besondere Deutschlandtagung ab. Sie stand unter dem Leitsatz„Deutschland seit 1870“. Das fünftägige Programm umfaßte zahlreiche Vorlesungen über Themen wie„Bismarck und das Reich“,„Die Reparationen und ihre Folgen" und„Das heutige Deutschland“.
Die deutsch=französischen Handelsvertragsverhandlungen haben Freitagnachmittag programmäßig begonnen.
gerechtfertigt erscheine. Die Note weist dann darauf hin, daß England an der Wiederherstellung des deutschen Wohlstandes und des deutschen Kredits gelegen sei und hierfür Opfer z. B. in der Reparationsfrage gebracht habe. Diese Bemühungen wären jedoch vergeblich, wenn Deutschland auch weiterhin so handelte, daß sein Kredit zerstört werde. Der Zinssatz der Anleihen, über den in der deutschen Note Klage geführt werde, entspreche dem deutschen Kredit bei Begebung der Anleihen und könne nur geändert werden, wenn Deutschland seinen Kredit so hebe, daß ein Konversionsangebot für die Gläubiger annehmbar werde.
Zum Schluß erwähnt dann die Note die Tatsache, daß die Regierung sich Vollmachten für die Einführung eines Clearing= Abkommens habe geben lassen, um die britischen Interessen zu schützen. Das Ausmaß des Schutzes werde davon abhängen, was für Vereinbarungen die Reichsregierung über diese Frage mit anderen Ländern zu treffen in der Lage sei. Die britische Regierung behalte sich vor, Maßnahmen zu treffen, um die materielle Diskriminierung der britischen Gläubiger zu verhindern. Die britische Regierung sei jedoch bereit, Erörterungen über die Möglichkeit aufzunehmen, um eine Einigung über die Behandlung der britischen Gläubiger zu erzielen, damit die Notwendigkeit eines Devisen=Clearings überhaupt fortfiele; oder auch darüber zu verhandeln, auf welche Weise ein derartiges Clearing mit einem Mindestmaß von Störung für den Handel beider Länder gehandhabt werden könnte. Sie schlägt daher vor, bevollmächtigte Vertreter zu solchen Verhandlungen nach London zu entsenden.
Der Heimat entgegen
Die Urlauber der„Dresden“ auf dem Dampfer„Stuttgart“
nach der Heimat unterwegs
dub Oslo, 22. Juni. Freitagvormittag wurden die Schiffbrüchigen der„Dresden“ vom Lloyddampfer„Stuttgart“ aus Stavanger abgeholt. Nur zwei schwerer Verletzte wurden im städtischen Krankenhaus zurückgelassen. Die„Stuttgart“ bringt zwei Tote mit heim. Die Norweger haben eine wahrhaft rührende Fürsorge für die Schiffbrüchigen an den Tag gelegt. Bei der Abfahrt der„Stuttgart“ aus Stavanger wehten die Flaggen der Stadt auf Halbmast. Der Kai war schwarz von Mensck#u, An Bord sangen unsere Leute zum Abschied das Horst=WesselLied und winkten mit norwegischen Flaggen Lebewohl.
Telegramme Dr. Leys zum Unfall der„Dresden“
dub Berlin, 22. Juni.
Wie die NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ mitteilt, hat der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, an den Chef der Marineleitung, Admiral Raeder, folgendes Telegramm gesandt:
Für die Entsendung des Kreuzers„Leipzig“ zur Unfallstelle „Dresden“ sage ich Ihnen Herr Admiral, und dem Flottenchef, Herrn Vizeadmiral Förster, meinen herzlichsten Dank. Wie in der Freude, so ist auch im Unglück das Volk mit der Marine eng verbunden. Arbeiter und Soldaten gehören zusammen. Ich bitte Sie, dem Kommandanten und der Mannschaft des Kreuzers „Leipzig“ meinen und der Deutschen Arbeitsfront herzlichsten Dank für ihr opferbereites Einsetzen zum Ausdruck bringen zu wollen.
An die norwegische Regierung wurde folgendes Telegramm gesandt:
Norwegische Regierung, zu Händen des norwegischen Ministerpräsidenten, in Oslo.
Für den tatbereiten Einsatz verschiedener Schiffe Ihrer Handelsmarine sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank.
Ein weiteres Telegramm hat folgenden Wortlaut:
Englisches Kriegsschiff„Rodney“ über Norddeich.
Für Ihre Unterstützung bei der Rettung der Passagiere des Dampfers„Dresden“ sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank.
Ferner sandte Dr. Ley an den Norddeutschen Lloyd in Bremen ein Telegramm folgenden Inhalts: Soeben von einer Dienstreise zurückgekehrt, erfahre ich von dem tragischen Geschick des Dampfers„Dresden“. Die Urlauber der NS=Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ sind dank des entschlossenen Handelns des Kapitäns und seiner tapferen Mannschaft beim Auflaufen auf die norwegischen Schären gerettet worden. Für das mannhafte Verhalten des Kapitäns wie auch der Mannschaft, denen es allein zuzuschreiben ist, daß alle Urlauber gerettet wurden, sage ich meinen herzlichsten Dank. Daß trotz der Opferbereitschaft des Kapitäns und seiner Mannen zwei Frauen nachträglich einem Herzschlag erlegen sind, ist tief zu bedauern. Wenn aus
ländische Agenturen versuchen, Verwirrung zu schaffen oder gar Falschmeldungen über dieses heldenhafte Verhalten zu bringen, so kann nur der Haß gegen das Hitler=Deutschland hierzu den Anlaß geben. Allein die Tatsache, daß zwei norwegische Lotsen in den norwegischen Schären führten, dürfte alle bezüglichen Meldungen Lügen strafen. Zum Verlust des schönen Schiffes sage ich Ihnen mein herzlichstes Beileid. Jedoch wirkt dieses durch das Schicksal bedingte Mißgeschick auf unsere Arbeit der NSGemeinschaft„Kraft durch Freude“ in keiner Weise hemmend. Jedes Werk fordert seine Opfer. Die Opfer werden uns jedoch ansvornen, noch größere Leistungen für die wahre Gemeinschaft unseres Volkes zu bringen. Ich bitte ferner, dem Kapitän und der Mannschaft„Stuttgart“ meine Grüße zu übermitteln.
Bericht des Kapitäns Petermoeller vom Dampfer „Dresden“ an den Norddeutschen Lloyd
dub Bremen, 22. Juni. Der Norddeutsche Lloyd teilt mit: Von Bord des zur Zeit auf der Reise von Stavanger nach Bremerhaven befindlichen Dampfers„Stuttgart“ des Norddeutschen Lloyd ging Freitag gegen 18 Uhr ein Funkspruch ein, der besagt, daß Kapitän Petermoeller den Dampfer„Dresden" nach der Grundberührung fünf Seemeilen von der Unfallstelle entfernt, mit dem Vorderschiff an einem von ihm sorgfältig ausgesuchten Platz auf Grund gesetzt habe, da der Schiffsboden schwer beschädigt war. Das Anstrandsetzen des Dampfers„Dresden“ erfolgte so rechtzeitig, daß alle an Bord befindlichen Personen durch Schiffsboote, bezw. Hilfsboote ohne Übereilung gelandet werden konnten. Die reibungslose Landung ist den tadelfrei funktionierenden Rettungsgeräten, den umsichtigen Maßnahmen des Kommandos und der vollkommenen Seemannschaft der Besatzung zuzuschreiben. Die schiffsseitigen Bemühungen wurden unterstützt durch die Ruhe und Selbstbeherrschung aller Fahrgäste, unter denen sich keine Spur von Panik bemerkbar machte. In höchster Weise ist die dem Dampfer„Dresden" erwiesene Assistenz durch die durch ihn herbeigerufenen norwegischen Hilfsdampfer anzuerkennen. Beim Herablassen von Boot II fielen einige Passagiere ins Wasser, Besatzungsmitglieder sprangen von der Höhe des Bootsdecks nach. Leider sind später zwei Frauen auf dem Transport nach Stavanger verstorben. Alle privaten und amtlichen Stellen in Kopervik und in Stavanger wetteiferten miteinander im Empfang und in der Unterstützung der Gestrandeten. Dem Verhalten aller am Hilfswerk beteiligten norwegischen Stellen und Persönlichkeiten muß großes Lob gezollt werden.
Lloyddampfer„Stuttgart“ übernahm sämtliche Passagiere, sowie die gesamte Besatzung der„Dresden“. Die Stimmung unter den Heimkehrern ist gut Alle Fahrgäste erkennen die beschleunigte Hilfeleistung des Dampfers„Stuttgart“ an. Dampfer„Stuttgart“ trifft am Samstag, dem 23. Juni, um 13.30 Uhr in Bremerhaven ein.